Humanitärer Weltgipfel: Europäische Union

Europäische Kommission - Pressemitteilung
Humanitärer Weltgipfel: Europäische Union entschlossen zu handeln
Brüssel, 23. Mai 2016
Die Europäische Union hat auf dem Humanitären Weltgipfel in Istanbul zugesagt, die
Krisenprävention und Krisenvorsorge zu stärken, die Reaktion der internationalen
Gemeinschaft zu verbessern und dazu beizutragen, Wege zu finden, das überlastete System
der humanitären Hilfe zu unterstützen.
Die Europäische Union (EU) setzt sich dafür ein, in allen fünf Kernbereichen der Verantwortung, für die
die Vereinten Nationen zentrale Verpflichtungen festgelegt haben, erhebliche Fortschritte zu erzielen.
Für die in ihren Zuständigkeitsbereich fallenden Politiken, Programme und Fonds sagte sie auf dem
Humanitären Weltgipfel spezifische Mittelbindungen zu. Zu den wichtigsten Prioritäten der EU auf dem
Gipfel zählen: Investitionen in die Widerstandsfähigkeit, effiziente und wirksame Finanzierung und die
Achtung des humanitären Völkerrechts, Prävention und Beendigung von Krisen sowie Verknüpfung von
humanitärer Hilfe und Entwicklungsarbeit.
Der weltweit erste Gipfel für humanitäre Hilfe ist eine Chance für die internationale Gemeinschaft, die
Maßnahmen der humanitären Hilfe für die kommenden Jahre zu stärken und neuzugestalten. Die
Europäische Union, vertreten durch die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Kristalina
Georgieva, den EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement, Christos Stylianides,
und den EU-Kommissar für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung, Neven Mimica, kündigte
auf dem Gipfel konkrete Maßnahmen an.
Die EU begrüßt, dass auf dem Gipfel das „Grand Bargain“ offiziell ins Leben gerufen wurde, und ist
bereit, dazu beizutragen, die Finanzierungslücke bei humanitären Maßnahmen, die von der
Hochrangigen Gruppe des VN-Generalsekretärs für die Finanzierung der humanitären Hilfe (HLP) auf
15 Mrd. USD geschätzt wird, zu schließen. Durch den „Grand Bargain“ werden mindestens 1 Mrd. USD
in den nächsten fünf Jahren an vorderster Front für die Umsetzung humanitärer Maßnahmen eingesetzt
werden. Der Start des „Grand Bargain“, bei dem es sich um einen von der HLP vorgeschlagenen Pakt
für mehr Wirksamkeit der humanitären Hilfe handelt – ausgehandelt von den wichtigsten Gebern und
Hilfsorganisationen –, bietet eine Chance für die Bündelung der Arbeit einer noch größeren Zahl von
Gebern und Durchführungspartnern, mit dem Ziel, mehr als 50 Mittelzusagen zu fördern, einschließlich
Barzuwendungen, sowie die Direktfinanzierungen für nationale und lokale Einsatzkräfte zu
unterstützen, die gemeinsame und unparteiische Bedarfsermittlung zu verbessern und den Abbau von
Bürokratie durch harmonisierte Anforderungen an die Berichterstattung zu unterstützen.
Die EU ist einer der ersten Geber, die im Jahr 2016 das globale Ziel erreicht haben, vier Prozent der
humanitären Hilfe für den Bildungsbereich bereitzustellen. Mit der Ankündigung, die Plattform
„Education Cannot Wait – A Fund for Education in Emergencies“ (Mit Bildung kann nicht gewartet
werden – ein Fonds für Bildungsmaßnahmen in Notsituationen) mit 5 Mio. € zu unterstützen, hat die
Europäische Union auf dem Humanitären Weltgipfel weitere konkrete Maßnahmen zur Unterstützung
dieser Priorität ergriffen. Die Plattform wird zunächst von UNICEF veranstaltet und soll zu einem
stärkeren gemeinsamen politischen, operativen und finanziellen Engagement für die Bildung von
Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen führen. Ziel ist es, im ersten Jahr 150 Mrd. USD zu
mobilisieren und die Finanzierung im fünften Jahr auf 1,5 Mrd. USD zu bringen, um insgesamt
75 Millionen Kinder und Jugendliche in Krisensituationen zu fördern.
Schließlich hat die EU auf dem Gipfel erneut bekräftigt, dass sie im Begriff ist, einen Zuschuss von
mehr als 500 Mio. € zur Unterstützung der Länder zu gewähren, die derzeit am stärksten von der
durch El Niño ausgelösten Ernährungskrise betroffen sind. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame
Initiative der Generaldirektionen für Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe der EU. Eine erste Tranche
von 125 Mio. € für Nothilfemaßnahmen wurde im Dezember 2015 genehmigt. Das
Genehmigungsverfahren für die zweite Tranche in Höhe von 414 Mio. € zur Unterstützung der
humanitären Hilfe und Entwicklungshilfe im Zusammenhang mit El Niño ist noch nicht abgeschlossen.
Hintergrund
Mehr als 50 Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt und 5 000 Experten aus den Bereichen
humanitäre Hilfe, Entwicklung und Politik sind auf dem weltweit ersten Gipfel für humanitäre Hilfe am
23. und 24. Mai in Istanbul zusammengekommen, um Wege zu finden, dem Trend hin zu einem immer
stärker steigenden Bedarf an humanitärer Hilfe entgegenzuwirken und das internationale System der
humanitären Hilfe effizienter und wirksamer zu gestalten.
Die EU war aktiv an den zweijährigen Vorbereitungen beteiligt. Mehr als 23 000 Interessengruppen wie
Regierungen, Unternehmen, Hilfsorganisationen, die Zivilgesellschaft, betroffene Gemeinschaften und
Jugendgruppen wurden im Vorfeld des Gipfels konsultiert, um Wege zu finden, die zunehmenden
humanitären Bedürfnisse besser zu bewältigen.
Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie auf der Website zum Humanitären Weltgipfel.
IP/16/1847
Kontakt für die Medien:
Alexander WINTERSTEIN (+32 2 299 32 65)
Alexandre POLACK (+32 2 299 06 77)
Andreana STANKOVA (+ 32 2 295 78 57)
Daniel PUGLISI (+32 2 296 91 40)
Sharon ZARB (+ 32 2 29 92256)
Kontakt für die Öffentlichkeit: Europe Direct – telefonisch unter 00 800 67 89 10 11 oder per E-Mail