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Abgerufen am 30.05.2016
Neue Gärten, altes Kloster, zeitlose Blütenpracht
Das Konzept ist unvergleichlich: Die einen zeigen stolz ihren privaten Garten, die
anderen staunen über die ansonsten verborgene Pracht. Denn mehr als die Hälfte der
35 Anlagen entlang der GartenTraum-Tour wird gepflegt von leidenschaftlichen
Hobby-Gärtnern, die Gästen gerne ihr grünes und bunt blühendes Paradies zeigen.
Dabei ist auch die Vielfalt einmalig, allein in den neuen Anlagen: gärtnernde
Schauspieler und Künstler am Kloster, eine malende Rosengärtnerin im "nassen
Grund" und ein Galloway-Züchter mit einer Vorliebe für Beeren und Feuchtbiotope.
Gärten am Kloster, darunter jedoch kein Klostergarten: Die ehemalige
Benediktinerinnen-Abtei Malgarten, idyllisch und verwunschen gelegen am Lauf der Hase,
wirkt ein bisschen verwildert und unfertig, trägt in der Gartengestaltung viele Handschriften.
Denn in der Kreativ- und Künstler-Kolonie "Forum Kloster Malgarten" erfüllten sich sehr
unterschiedliche Menschen ihre Gartenträume. Planvoll und zupackend ging die
Landschaftsarchitektin und Gärtnerin Silke Schwarz zu Werke. Das war auch nötig, denn:
"Die Gartenmauer war ein Trümmerhaufen, die heutige Konzertscheune lag in Einzelteilen
darnieder und drum herum war alles eine wilde Wiese." Sie legte schnurgerade Wege an
und gestaltete mit Stauden und Kräutern, kleinen Gehölzen und Steinen, Glasflaschen und
unterschiedlichen Objekten. Entstanden sind rechteckige Gartenräume in "meiner
Außenwohnung", so Schwarz.
Runde Formen hingegen prägen den Beginengarten nebenan: Barbara Brosch und ihre
Mitschwester legten am Flussufer eine Tanzspirale für Frauenseminare an. Und auch die
Beete ihres Gemüsegartens sind ohne rechten Winkel, bilden organische Formen und
Muster. Sie öffnen ihren Garten in dieser Saison ebenso zum ersten Mal wie der Künstler
Rolf Brüning und der Schauspieler Peter Badstübner. Sie erledigten im vergangenen Jahr
das, was im Schwarz-Garten 20 Jahre zurückliegt: Brennnesseln bändigen und Wildwuchs
beseitigen. Zum Vorschein kam unter anderem ein Pfirsichbäumchen, das für Licht und Luft
mit reicher Ernte dankte. "Natürlich hatte ich ihm auch gut zugeredet", so Badstübner, der
einigen Besuchern aus gutem Grunde bekannt vorkommt - entweder von der Bühne oder
aus dem Fernsehen. Übers Klostergelände führt der Mime kenntnisreich und mit großer
Geste. Sein Partner zählt zu den Künstlern des Forums, die Kreativ-Kurse geben. Seine
Plastiken setzen reizvolle Akzente im idyllischen Garten, der von der Kloster-Gräfte
umschlossen ist. Sorgen wegen einer Dürre kennen die Klostergärtner kaum.
Zu wenig Wasser - dieses Problem kennen auch Debbie und Jochen Prüfer nicht in ihrem
"Secret Garden" an der Straße "Auf dem Fiening". Der plattdeutsche Ausdruck für "nasser
Grund" sei letzteres, weiß er. Sie weiß, dass ersteres ein bekanntes britisches Kinderbuch
ist, denn Debbie stammt aus England. Von dort brachte sie ihre Leidenschaft für Rosen mit.
Mehr als 250 Pflanzen prägen im Sommer mit Duft und Farbe den "Geheimen Garten".
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Abgerufen am 30.05.2016
Natursteine, gestutzter Buchs und Gehölze geben Struktur und bilden den reizvollen
Rahmen. Ein inspirierender Garten - findet auch die Hausherrin und malt in Öl und Acryl.
Ebenfalls ein inspirierendes Motiv: Weideflächen fast bis zum Horizont, der Lauf der Hunte
und im Vordergrund: zottelige Galloway-Rinder. Die züchten die Brockmeyers auf dem Hof,
der bereits seit Generationen im Nebenerwerb bewirtschaftet wird. Die Landidylle
vollkommen machen ein artenreicher Staudengarten und ein großer Gartenteich, in dem es
derzeit "zu viele Goldfische und zu wenige Frösche gibt", findet Josef Brockmeyer, der in
seiner "G-Artenvielfalt" unentwegt Neues ausprobiert. Mit einem Hecht im Goldfischteich will
er den Froschbestand stabilisieren. In seinem Obstgarten erprobt er Himbeersorten, die
wegen ihrer späten Reife wurmfrei bleiben. Und wie er seine Aroniabeeren vor der
artenreichen Vogelschar schützen könnte, fällt ihm bestimmt auch noch ein.
Ebenfalls neu ist das Erlebnisland Irrgarten Alfsee, eine Anlage unweit des Ferienhofs
Wübbold. Eine Themenausstellung zur Kulturlandschaft im Osnabrücker Land zeigt die
Gärtnerei Igel, die in ihrer 600jährigen Hofgeschichte diese Landschaft mitprägte. Zudem
wurde Mithoffs Garten rund um einen historischen Meierhof neu gestaltet.
Tipp: Jeweils am letzten Sonntag im Juni stehen beim GartenTraumSonntag fast alle
Gärten auch ohne Anmeldung offen. Details zu besonderen Aktionen und Angeboten auf
www.gartentraumtour.de .
Noch ein Tipp: die Gartenfestivals am Schloss Ippenburg: Sommerfestival vom 17. bis 19.
Juni, "Sommerlust im Küchengarten" am 6. und 7. August, "Herbstlicher Ausklang im
Küchengarten" am 24. und 25. September.
Buchbar: "Der totale Garten-Traum", 5 Übernachtungen mit Frühstück, diverse Eintritte,
Kurkarte Bad Essen und weitere Extras ab 279 Euro (pro Person im Doppelzimmer);
Leihfahrräder und Gepäcktransport gegen Aufpreis.
Information: Die Karte zur GartenTraum-Tour ist kostenlos erhältlich beim
Tourismusverband Osnabrücker Land e.V., Tel. 0541/323 4567,
[email protected] , www.gartentraumtour.de
Kontaktdaten
Angelika Hoffstädt
Tourismusverband Osnabrücker Land e.V.
Tel: 05 41/ 323 - 4566
E-Mail: [email protected]
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