kompetenzzentrum swissint

KOMPETENZZENTRUM SWISSINT
Armeeauftrag Friedensförderung
AKTUELLE EINSÄTZE
1Korea
2Naher Osten:
Israel, Syrien, Libanon,
Jordanien, Ägypten
3Bosnien-Herzegowina
4Kosovo
5 DR Kongo
6Ghana
7Südsudan
8Mali
9Kaschmir
10Westsahara
11Kenia
12 New York
13Wien
BEENDETE EINSÄTZE
14Namibia
15Ehemalige jugoslawische
­Republik Mazedonien
16Kroatien
17Tadschikistan
18Georgien
19Nepal
20Äthiopien/Eritrea
21Burundi
22Albanien
23Aserbeidschan
24Afghanistan
25Laos
26 Sri Lanka
27Jemen
28Mosambik
29Tschad
30Angola
31Somaliland/Puntland
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort 1
Kompetenzzentrum SWISSINT 3
Führungsgrundgebiete 4
Friedensfördernde Missionen im Ausland7
Ausbildungszentrum SWISSINT 11
Partner15
Bewerbungsmöglichkeiten19
Personal Marketing21
Eindrücke aus dem Einsatz
23
Kompetenzzentrum SWISSINT
aus Sicht Chef Führungsstab der Armee24
So finden Sie SWISSINT25
Impressum
Ein Schweizer Offizier mit
einem italienischen Kameraden
auf Patrouille im Libanon.
Herausgeber
Premedia Auflage
Datum
Kompetenzzentrum SWISSINT, 6370 Stans-Oberdorf
Zentrum elektronische Medien ZEM, 82.036 d
2000 Ex.
Mai 2016
VORWORT
Friedensförderung im internationalen Rahmen ist einer
der drei Aufträge der Schweizer Armee und ist als ­solcher
im Militärgesetz verankert. Ausgeführt wird dieser Auftrag durch das Kompetenzzentrum SWISSINT (Swiss
Armed Forces International Command) auf dem Waffenplatz Wil bei Stans-Oberdorf.
Die Umsetzung des Armeeauftrags «Friedensförderung»
um­fasst das Marketing, die Rekrutierung und Ausrüstung,
die einsatzbezogene Ausbildung, die natio­nale Führung
während des Einsatzes, die Auswertung sowie die
Öffentlichkeitsarbeit. Dies gilt für alle schweizerischen
militärischen Kontingente und individuell ein­gesetzten
Personen, welche einen Auslandeinsatz im Armeeauftrag
Friedensförderung leisten.
Die Arbeit des Kompetenzzentrums SWISSINT richtet
sich nach den politischen Vorgaben (Bundesrat und
Parlament) sowie den Richtlinien des Chefs der Armee
und des Chefs Führungsstab der Armee aus. Diese
Broschüre gibt einen Einblick in die vielseitigen Aufgaben
des Kompetenzzentrums SWISSINT.
Wenn Sie die persönliche Herausforderung eines Auslandeinsatzes im Rahmen der militärischen Friedens­
förderung interessiert, können Sie auf Seite 19 mehr über
die Bewerbungsmöglichkeiten erfahren. Wir freuen uns
auf Sie.
Oberst i Gst Fredy Keller
Kommandant Kompetenzzentrum SWISSINT
1
Eingangsbereich des Kommando­gebäudes
des Kompetenzzentrums SWISSINT.
2
KOMPETENZZENTRUM
SWISSINT
Das Kompetenzzentrum SWISSINT ist das nationale Einsatzführungs­
kommando militärischer Kontingente und individuell eingesetzter Personen
im Armeeauftrag Friedensförderung. Das Kommando ist direkt dem Chef
Führungsstab der Armee unterstellt. Die breit gefächerten Aufgaben des
Kompetenz­zentrums SWISSINT werden auf den folgenden Seiten detaillierter
erläutert.
Kommandant
Kompetenzzentrum SWISSINT
Back-Office
Chef Kommunikation
Chef Verbindungsbüro Bern
Kommandant
Ausbildungszentrum
Chef Missionen
Führungsgrundgebiet 1
Personal
Führungsgrundgebiet 3 / 5
Operationen und Planung
Führungsgrundgebiet 4
Logistik
Führungsgrundgebiet 8
Finanzen
Waffenplatz­kommando
Einsatzgebiete
»»
»»
»»
»»
»»
»»
»»
»»
»»
»»
»»
NNSC Südkorea
SWISSCOY Kosovo
EUFOR Bosnien-Herzegowina
UNTSO Naher Osten
MONUSCO DR Kongo
UNMISS Südsudan
MINUSMA Mali
UNMOGIP Kaschmir
MINURSO Westsahara
KAIPTC Ghana
IPSTC Kenia
Stabsfunktionen im HQ:
»» UNO New York
»» OSZE Wien
Organigramm Kompetenzzentrum SWISSINT.
3
FÜHRUNGSGRUNDGEBIETE
Die Aufgaben der Kommunikation sowie der vier Führungsgrundgebiete
sehen wie folgt aus:
Kommunikation
Das Kommunikationsteam ist für die interne und externe Kommunikation
des Armeeauftrags Friedensförderung im Kompetenzzentrum SWISSINT ­
verantwortlich. Das Team erstellt Pressemitteilungen, hält Vorträge in der
Ausbildung, betreut Medienschaffende im Inland und ist für die Vorbereitung
und Koordinierung von Journalistenbesuchen in den Einsatzgebieten ver­
antwortlich. Zum Team gehört auch das Personal Marketing, welches die
­militärische Friedensförderung an Messen und diversen Anlässen präsentiert,
um geeignete interessierte Personen für einen Einsatz zu gewinnen. Weiter
gilt es praktisch jede Woche Besuchergruppen aus zivilen und militärischen
sowie nationalen und internationalen Kreisen im Kompetenzzentrum
­SWISSINT über den Armeeauftrag Friedensförderung zu informieren.
Führungsgrundgebiet 1 Personal
Der Personalbereich ist für die gesamte Personalgewinnung, -rekrutierung
und -anstellung verantwortlich. Jährlich bietet dieser rund 1200 Personen
für ein persönliches Gespräch auf, um die ca. 300 Funktionen in den verschiedenen Missionen ständig zu besetzen bzw. abzulösen. Unter Einbezug der
Kontingentsverlängerer werden insgesamt in einem Jahr rund 1250 Ausbildungs- und Einsatzverträge erstellt. Bis zu einem Viertel des Personals lässt
sich nach dem Ersteinsatz für eine weitere Mission verpflichten, teilweise
auch nach längerem Unterbruch. Für einzelne Personen kann aufgrund hervorragender Leistungen bei Bedarf auch eine mehrjährige Laufbahnplanung
erstellt werden.
4
Führungsgrundgebiet 3 / 5 Operationen und Planung
Das Tactical Operations Center (TOC) stellt die Lageverfolgung in den
Missions­gebieten sicher. Sämtliche eingehenden Informationen sowie die
tägliche Korrespondenz werden im TOC bearbeitet und koordiniert.
Mehrsprachige Offiziere mit jahrelanger Missionserfahrung arbeiten für
die Auftragserfüllung und Sicherheit sowie das Wohlergehen der freiwilligen Frauen und Männer in den Einsatzgebieten. Das TOC weiss jederzeit
Bescheid, wo welche Peacekeeper stationiert sind und ist stets über die
Sicherheitslage in den Einsatzgebieten im Bild. Die Sicherheit der Armeeangehörigen wird fortlaufend beurteilt. Auch bei ausserordentlichen Ereignissen
bildet dieses Team die Informationsdrehscheibe und ist verantwortlich
für die Koordination und Planung sämtlicher Handlungen und Einsätze.
Führungsgrundgebiet 4 Logistik
Der grösste Einsatz der Schweizer Armee in der Friedensförderung ist die
SWISSCOY im Kosovo. Maximal 235 Armeeangehörige sowie rund 580
­Container (verbaut zu Einsatz-Infrastrukturen) und bis zu 180 Einsatzfahrzeuge befinden sich vor Ort. Die Logistik sorgt dafür, dass sämtliches Material
inklusiv eine einsatzbezogene Ausrüstung zeitgerecht vorhanden ist, um
den Auftrag des Mandats jederzeit zu erfüllen. Dies gilt weltweit für alle
­Missionen mit Schweizer Beteiligung.
Führungsgrundgebiet 8 Finanzen
Die Budgetierung, Kontrolle und Steuerung der Kredite für die Friedens­
förderung in der Höhe von gut CHF 69,766 Mio. obliegt dem Finanzbereich.
Dies beinhaltet die Führung der Finanz-, Kreditoren- und Debitorenbuch­
haltung mit jährlich rund 5040 Rechnungen sowie 5628 Gehaltszahlungen
und Sozialversicherungsabwicklungen. Weiter ist der Finanzbereich die
­Revisionsstelle von drei individuell geführten Buchhaltungen vor Ort.
5
Die SWISSCOY bietet interessante Jobmöglichkeiten in
unterschiedlichen Funktionen.
6
FRIEDENSFÖRDERNDE
MISSIONEN IM AUSLAND
Die Schweizer Armee engagiert sich aktiv in der Friedensförderung. Weltweit
befinden sich derzeit rund 300 Schweizer Soldatinnen und Soldaten in verschiedenen Funktionen im Einsatz. Die Geburtsstunde der schweizerischen
militärischen Friedensförderung liegt im Jahr 1953. Damals entsandte der
Bundesrat 146 bewaffnete Armeeangehörige nach Korea. Heute sind noch
fünf Offiziere in der neutralen Überwachungskommission (Neutral Nations
Supervisory Commission – NNSC) in Panmunjom an der innerkoreanischen
Demarkationslinie im Einsatz.
Seit sich die Schweizer Armee in der Friedensförderung engagiert, haben sich
über 10 000 Militärangehörige, davon 740 Frauen, für den Frieden eingesetzt.
Im Rahmen von UNO-Missionen waren medizinische Detachemente in
­Namibia und in der Westsahara stationiert sowie unbewaffnete Militär­
beobachter in Europa, Asien und Afrika. Zugunsten der OSZE leisteten in
­Bosnien-Herzegowina von 1996 bis 2000 gleichzeitig bis zu 55 Schweizer,
besser bekannt als «Gelbmützen», logistische Unterstützung.
Heute stehen neben Militärbeobachtern auch Verbindungsoffiziere und
Militärberater (diese drei Funktionen werden unter dem Begriff «UN Military
Expert on Mission» zusammengefasst) sowie Stabsoffiziere in folgenden
­Regionen für die UNO in einem friedensfördernden Einsatz: im Nahen Osten,
in der Demokratischen Republik Kongo, im Südsudan, in Mali, in Kaschmir und
in der Westsahara.
Die SWISSCOY im Kosovo ist das bislang grösste Engagement der Schweizer
Armee im Rahmen der Friedensförderung. Seit 1999 sind pro Kontingent
heute bis zu 235 Soldaten zugunsten der Kosovo Force (KFOR) im Dienst.
Zentrale Aufgaben sind logistische Dienstleistungen wie Material- und
­Truppentransporte und Supportarbeiten. Ebenso werden die Fähigkeiten der
Liaison & Monitoring Teams (LMT) sehr geschätzt. Die LMTs setzen sich aus
Soldatinnen und Soldaten zusammen, die als Beobachter und Gesprächsführer im Einsatzraum arbeiten und ein Frühwarnsystem für die KFOR darstellen.
Sie pflegen Beziehungen zur Bevölkerung, den Behörden, Nichtregierungsund Regierungsorganisationen und erhalten so wichtige Informationen. Weiter
hat ein Schweizer Oberst das Kommando des Joint Regional Detachement
North (JRD North) und rapportiert direkt dem Kommandanten der KFOR.
7
Schweizer LOT-Angehörige in Bosnien-Herzegowina
auf Patrouille.
8
In Bosnien-Herzegowina setzen sich seit 2004 bis zu 20 Schweizer in Liaison
& Observation Teams (LOT) zugunsten der EUFOR-Mission ALTHEA ein. Sie
sind an bekannten und potentiellen Konfliktstellen stationiert und arbeiten
eng vernetzt mit der lokalen Bevölkerung, den lokalen Behörden sowie mit
den in derselben Gegend aktiven internationalen Organisationen zusammen.
Die gesammelten Informationen leiten die LOTs in das Hauptquartier der
EUFOR weiter und bilden damit deren Frühwarnsystem. Bis zu sechs Schweizer Kleinwaffen-, Munitions- und Sprachexperten bilden im Rahmen eines
«Mobile Training Teams» (MTT) die Streitkräfte von Bosnien-Herzegowina in
der Bewirtschaftung von Munitions- und Waffenlagern aus.
Die Schweizer Armee engagiert sich ebenfalls seit geraumer Zeit in der
­humanitären Minenräumung. Weltweit entsendet sie Spezialisten in den
Bereichen Logistik, Finanzen, Administration sowie Informationsmanagement
(Computer / IT) in diverse UNO-Missionen. Zusätzlich werden das Kofi Annan
International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) in Ghana sowie das
International Peace Support Training Centre (IPSTC) in Kenia mit Offizieren
im Bereich Ausbildung unterstützt.
9
Schweizer und ausländische Offiziere
bei einer praktischen Übung während des SUNMOC.
10
AUSBILDUNGSZENTRUM
SWISSINT
Das Ausbildungszentrum des Kompetenzzentrums SWISSINT ist für die einsatzbezogene Ausbildung derjenigen Angehörigen der Schweizer Armee verantwortlich, die einen freiwilligen, friedensfördernden Auslandeinsatz leisten.
Für die Kontingente, welche in die KFOR-Mission im Kosovo und EUFOR-­
Mission in Bosnien-Herzegowina entsandt werden, führt das Ausbildungszentrum zweimal pro Jahr einen umfassenden Einsatzvorbereitungskurs durch.
Dieser dauert je nach Funktion und Aufgaben bis zu drei Monaten. Nebst
­diesen Kursen werden angehende UN Military Expert on Mission (Militärbeobachter, Verbindungsoffiziere und Militärberater) aus der ganzen Welt während des UNO-zertifizierten Swiss United Nations Military Observer Course
(SUNMOC) auf ihre anspruchsvollen Aufgaben vorbereitet.
Um eine zielgerichtete Ausbildung sicherzustellen, verfügt das Ausbildungszentrum über einsatzerfahrenes und mehrsprachiges Personal. Die einsatzbezogenen Ausbildungssequenzen werden nach jedem Lehrgang überprüft und
ausgewertet, um bestmögliche theoretische und praktische Kenntnisse für
friedensfördernde Auslandeinsätze zu vermitteln.
Einige Kurse bieten die Möglichkeit, die Thematik der Friedensförderung
zu studieren und sind auch für zivile und ausländische Gäste offen. Ferner
wird einmal pro Jahr ein spezifisches Sicherheitstraining für zivile Partner
wie internationale Organisationen (IO), Regierungsorganisationen (GO) und
Nichtregierungsorganisationen (NGO) angeboten. Das Ausbildungszentrum
SWISSINT ist ein akkreditiertes «Partnership Training and Education Centre».
Die aktuelle Kursübersicht ist auf der Website
www.peace-support.ch ersichtlich.
11
12
13
Das Kommandogebäude
des Kompetenzzentrums SWISSINT.
Innenansicht des Kursgebäudes.
14
PARTNER
Damit das Kompetenzzentrum SWISSINT den Armeeauftrag Friedensförderung auf der taktischen Stufe umsetzen kann, ist es auf die Zusammenarbeit
mit verschiedenen Stellen innerhalb und ausserhalb der Armee angewiesen:
Partner innerhalb des VBS und der Armee
Die Bereiche «Sicherheitspolitik im Generalsekretariat VBS» und «Internatio­
nale Beziehungen Verteidigung im Armeestab» liefern die politische beziehungsweise militärstrategische Beurteilung eines allfälligen neuen Einsatzes
der Schweizer Armee. SWISSINT beurteilt als Teil des Führungsstabes der
Armee die militärische Machbarkeit. Dies erfolgt, nachdem die UNO oder die
OSZE eine Anfrage an den Bundesrat gerichtet haben, ob sich die Schweiz an
einer friedensfördernden Mission beteiligen kann.
Die Luftwaffe, die Führungsunterstützungsbasis, die Logistikbasis der Armee
und das Heer garantieren mit ihren Spezialisten die Leistungserfüllung der
international eingegangenen Verpflichtungen. Zusammen mit der Höheren
Kaderausbildung der Armee, dem Armeestab und dem Führungsstab der
Armee stellen sie für Schlüsselpositionen geeignetes militärisches und ziviles
Berufspersonal zur Verfügung. Über 90% der Soldaten, Unteroffiziere und
Offiziere sind Milizangehörige und werden auf dem freien Arbeitsmarkt
rekrutiert.
Partner innerhalb des Bundes
Es besteht mit sämtlichen eidgenössischen Departementen, die operationell
in der Friedensförderung, der Wahrung der Menschenrechte und der humani­
tären Hilfe tätig sind, eine institutionalisierte Zusammenarbeit. Dies sind das
EDA (Äussere Angelegenheiten), das EJPD (Justiz und Polizei) und das EFD
(Finanzen). Vor allem mit dem EDA wird eng zusammen gearbeitet speziell
auch in den Einsatzgebieten. Es beurteilt die aussenpolitische Situation in den
Einsatzgebieten und stellt die Verbindung zu den jeweiligen diplomatischen
Vertretungen sicher.
15
UNO: Einer der Partner des Kompetenzzentrums SWISSINT.
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Nationale Partner
Im Bereich Ausbildung arbeitet das Kompetenzzentrum SWISSINT auch mit
dem Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik (GCSP) und swisspeace zusammen.
Internationale Partner
Alle Einsätze der Schweizer Armee im Rahmen der Friedensförderung basieren auf einem Mandat der Vereinten Nationen (UNO) oder der Organisation
für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Da in letzter Zeit die
Organisation des Nordatlantik-Vertrags (NATO) und die Europäische Union
(EU) verschiedentlich mit der operationellen Umsetzung von UNO-Mandaten betraut wurden, sind diese auf der internationalen Ebene in Bezug auf
die Leistungsdefinition und die tägliche Zusammenarbeit ebenfalls wichtige
Partner. Je nach Mission arbeitet die Schweiz mit anderen Armeen zusammen.
In der Vergangenheit waren dies vor allem Österreich, Deutschland und die
Niederlande.
17
LMT-Angehörige der SWISSCOY sammeln in Gesprächen
wichtige Informa­tionen.
Ein Schweizer Experte engagiert sich in der humanitären Minenräumung
in der DR Kongo.
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BEWERBUNGS­
MÖGLICHKEITEN
Interessierte Frauen und Männer können sich beim Kompetenzzentrum
SWISSINT für einen Auslandeinsatz im Rahmen der Schweizer Armee bewerben. Gesucht werden Fachleute aus den verschiedensten Berufen. Mehr In­
formationen über die zu besetzenden Funktionen und bewerbungsrelevante
Unterlagen befinden sich auf der Website www.peace-support.ch. Sobald
die ausgefüllten Unterlagen beim Personalbereich eingegangen und die unten
aufgeführten Grundanforderungen erfüllt sind, beginnt das spezifische Auswahlverfahren (Rekrutierung).
Die Grundanforderungen sind: Schweizer Staatsangehörigkeit, 20 – 50 Jahre
alt, abgeschlossene Berufslehre oder Studium, militärische Grundausbildung.
Frauen können in gewissen Funktionen in der SWISSCOY und EUFOR auch
ohne m
­ ilitärische Grundausbildung einen Einsatz leisten.
Der erste Rekrutierungstag findet in einem der regionalen Rekrutierungs­
zentren der Armee statt. Nebst einer medizinischen Kontrolle werden je nach
Funktion die Fremdsprachenkenntnisse, die Deutschkenntnisse sowie die
Fahrtüchtigkeit geprüft.
Nach bestandenem ersten Rekrutierungstag erfolgt eine Einladung ins
Kompetenzzentrum SWISSINT in Stans-Oberdorf. Anlässlich dieses zweiten
Rekrutierungstages werden die aufgebotenen Frauen und Männer über die
Einsatzmöglichkeiten und die Anstellungsbedingungen informiert. Steht
bereits eine konkrete Funktion im Vordergrund, können auch Angaben zum
Lohn gemacht werden. Ein Auswahlgremium beurteilt verschiedene Aspekte,
inwiefern die Interessierten für einen friedensfördernden Einsatz geeignet
sind und welche der sich bewerbenden Person im Vergleich die beste
Besetzung darstellt.
Bei einem positiven Entscheid erfolgt das Aufgebot für den entsprechenden
mehrwöchigen Ausbildungskurs im Kompetenzzentrum SWISSINT.
19
Die «Roadshow» an einem Messe-Einsatz.
Ein Minengarten zeigt die Minenproblematik auf.
20
PERSONAL MARKETING
Die Teilnahme an einem friedensfördernden Einsatz der Schweizer Armee
ist freiwillig. Es ist deshalb eine wichtige Aufgabe von SWISSINT genügend
Personal zu rekrutieren, welches den hohen Anforderungen entspricht.
Einen entscheidenden Beitrag dazu leistet das Personal Marketing Team von
SWISSINT. Es ist in der ganzen Schweiz unterwegs, um Interessierten die
­vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Friedensförderung aufzuzeigen.
Unterstützt wird es von kompetenten, einsatzerfahrenen Frauen und
­Männern. An öffentlichen Anlässen, grossen Publikumsmessen, Auftritten
in diversen Städten, Universitäten und Fachhochschulen sowie ­zahlreichen
Tagen der Angehörigen von Rekrutenschulen informieren sie über die
­unterschiedlichen Missionen weltweit.
Oftmals wird die sogenannte Roadshow respektiv das Infomobil (ein 18 m
­langer Sattelschlepper) als Mittel zur Information und Kommunikation mit
dem Publikum eingesetzt. Verschiedene Messestände mit Konzeptvarianten
(z. B. UNO-Turm, Minengarten, diverse Fahrzeuge) ergänzen die Roadshow.
Ebenfalls bieten Referate an verschiedenen Anlässen und geführte Besuchergruppen bei SWISSINT in Stans-Oberdorf eine gute Möglichkeit, punktuell
Einblicke zu geben und auf individuelle Themen einzugehen.
Mit dieser Präsenz in der Öffentlichkeit sollen einerseits Frauen und M
­ änner
für einen Einsatz gewonnen werden. Andererseits geht es darum der
­Schweizer Bevölkerung den dritten Auftrag der Schweizer Armee, die inter­
nationale Friedensförderung, näher zu bringen.
Auf der Website www.peace-support.ch werden regelmässig die Daten
publiziert, wo SWISSINT öffentlich auftritt.
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Schweizer Militärbeobachter auf Patrouille in der Westsahara.
Schweizer, schwedische und polnische Offiziere an der zweimal jährlich stattfindenden
Vollversammlung an der Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea.
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EINDRÜCKE AUS DEM EINSATZ
Hans, 38, Stabsoffizier KFOR SWISSCOY
«Gerade als Berufsoffizier bot mir dieser Einsatz die Möglichkeit eins zu eins zu
erfahren, wie ein Ernsteinsatz funktioniert und wie eine veränderte Sicherheitslage diesen beeinflusst. Ich konnte erleben, dass die militärischen Strukturen und
Abläufe sowie die einsatzbezogene Ausbildung auch wirklich funktionieren.»
Julia, 22, Fourier SWISSCOY
«Ich bin in diesem Einsatz über mich hinausgewachsen und habe meine Grenzen erweitern können. Ich bin schon einige Zeit im Militär und weiss, wie
Kameradschaft gepflegt wird. Aber hier im Einsatz hat sie einen noch höheren
Stellenwert erhalten.»
Benjamin, 29, LMT SWISSCOY
«Zu sehen und besonders zu verstehen, unterer welch schwierigen Bedingungen die Einheimischen hier ihr Leben meistern und im Vergleich dazu die
enorme Sicherheit, die die Schweiz uns bietet, öffnet einem in vielen Bereichen die Augen.»
Hicham, 25, Team Commander EUFOR LOT
«Ein solches Engagement ist auch ein Gebot der Solidarität. Ich muss und will
einen persönlichen Beitrag zum Frieden leisten. Ich sehe nicht nur, wie gut es
uns in der Schweiz tatsächlich geht, sondern auch wie sehr man das Schweizer
Engagement für Frieden und Entwicklung in Bosnien-Herzegowina schätzt.»
Sarah, 27, UN Military Expert on Mission UNTSO
«Der Einsatz ermöglicht es mir, in einem multinationalen Umfeld wertvolle
Erfahrungen zu sammeln. Der tägliche Kontakt mit der lokalen Bevölkerung
schenkt mir einen tiefen Einblick in eine fremde Kultur. Diese wertvolle Erfahrung ermöglicht mir nur die Mission.»
Christian, 51, Operationsoffizier NNSC
«Die Erfahrungen, die ich während meines bescheidenen Beitrages zu Frieden
und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel machen konnte, sind unver­
gesslich und werden mich in meinen Gedanken noch lange begleiten.»
23
KOMPETENZZENTRUM
SWISSINT AUS SICHT CHEF
FÜHRUNGSSTAB DER ARMEE
Dank den qualifizierten Miliz- und Berufssoldaten, die seit 1953 weltweit in
diversen Missionen ihr Fachwissen einbringen, errang die Schweizer Armee,
auch für unser Land, viel Anerkennung in der internationalen Gemeinschaft.
Aktuell trägt beispielsweise die SWISSCOY im Kosovo mit gefragten Nischenprodukten wie den LMTs (Liaison and Monitoring Teams), dem Helikopter-­
Detachement, den Kampfmittel-Räumern oder den Transport- und Genie­
mitteln massgeblich zur Auftragserfüllung der KFOR-Mission bei.
Auch im Nahen Osten und auf dem afrikanischen Kontinent leisten Schweizer
Militärangehörige wertvolle Beiträge im Rahmen von UNO-Missionen. Die
lokale Bevölkerung, Behörden und Organisationen bringen ihnen Vertrauen
entgegen, weil sie nicht nur über Know-how verfügen, sondern weil die
Schweiz neutral ist, keine koloniale Vergangenheit hat und die Schweizer
­Soldaten keine nationalen Interessen im Ausland zu vertreten haben.
Die internationale Wertschätzung für die Beiträge der Schweizer Armee ­
erfahre ich immer wieder bei meinen Ansprechpartnern im Ausland. Unsere
Stärke in friedensfördernden Missionen liegt nicht in der Quantität, sondern
in der Qualität – dies ist auch weiterhin unser Fokus. Zu dieser Qualität ­tragen
die erwähnten Nischenprodukte, die gezielte einsatzorientierte Ausbildung
durch das Kompetenzzentrum SWISSINT und der wesentliche Vorteil unseres
Milizsystems bei: Wir Schweizer bringen nebst militärischem auch viel ziviles
Wissen und Können mit.
Das Kompetenzzentrum SWISSINT ist ein verlässlicher Partner, welcher den
Auftrag «Friedensförderung» professionell erfüllt und die Armeeangehörigen
bestens auf ihre Aufgaben vorbereitet.
Chef Führungsstab der Armee
Divisionär Jean-Marc Halter
24
SO FINDEN SIE DAS KOMPETENZ­
ZENTRUM SWISSINT
Stans-Süd
Luzern A2 Gotthard
Ba
hn
ho
f
Stans
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Bern
Fribourg
Genève
Sion
Zürich
St. Gallen
Zug
Luzern
Stans
Chur
SWISSINT in Stans-Oberdorf
Kanton Nidwalden
Zentralschweiz
Nach Stans-Oberdorf gelangen Sie über die Autobahn A2, E35.
Nach dem Verlassen der Autobahn bei der Ausfahrt Stans Süd folgen Sie bitte
der gelben SWISSINT-Beschilderung.
25
KONTAKT
Kompetenzzentrum SWISSINT
Kasernenstrasse 8
CH-6370 Stans-Oberdorf
Telefon
Email
058 467 58 58 (Auswahl 1)
[email protected]
82.036 d 05.16 2000
peace-support.ch
facebook.com/peacesupport
Frieden fördern – unser Auftrag