KOMPETENZZENTRUM SWISSINT Armeeauftrag Friedensförderung AKTUELLE EINSÄTZE 1Korea 2Naher Osten: Israel, Syrien, Libanon, Jordanien, Ägypten 3Bosnien-Herzegowina 4Kosovo 5 DR Kongo 6Ghana 7Südsudan 8Mali 9Kaschmir 10Westsahara 11Kenia 12 New York 13Wien BEENDETE EINSÄTZE 14Namibia 15Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien 16Kroatien 17Tadschikistan 18Georgien 19Nepal 20Äthiopien/Eritrea 21Burundi 22Albanien 23Aserbeidschan 24Afghanistan 25Laos 26 Sri Lanka 27Jemen 28Mosambik 29Tschad 30Angola 31Somaliland/Puntland INHALTSVERZEICHNIS Vorwort 1 Kompetenzzentrum SWISSINT 3 Führungsgrundgebiete 4 Friedensfördernde Missionen im Ausland7 Ausbildungszentrum SWISSINT 11 Partner15 Bewerbungsmöglichkeiten19 Personal Marketing21 Eindrücke aus dem Einsatz 23 Kompetenzzentrum SWISSINT aus Sicht Chef Führungsstab der Armee24 So finden Sie SWISSINT25 Impressum Ein Schweizer Offizier mit einem italienischen Kameraden auf Patrouille im Libanon. Herausgeber Premedia Auflage Datum Kompetenzzentrum SWISSINT, 6370 Stans-Oberdorf Zentrum elektronische Medien ZEM, 82.036 d 2000 Ex. Mai 2016 VORWORT Friedensförderung im internationalen Rahmen ist einer der drei Aufträge der Schweizer Armee und ist als solcher im Militärgesetz verankert. Ausgeführt wird dieser Auftrag durch das Kompetenzzentrum SWISSINT (Swiss Armed Forces International Command) auf dem Waffenplatz Wil bei Stans-Oberdorf. Die Umsetzung des Armeeauftrags «Friedensförderung» umfasst das Marketing, die Rekrutierung und Ausrüstung, die einsatzbezogene Ausbildung, die nationale Führung während des Einsatzes, die Auswertung sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Dies gilt für alle schweizerischen militärischen Kontingente und individuell eingesetzten Personen, welche einen Auslandeinsatz im Armeeauftrag Friedensförderung leisten. Die Arbeit des Kompetenzzentrums SWISSINT richtet sich nach den politischen Vorgaben (Bundesrat und Parlament) sowie den Richtlinien des Chefs der Armee und des Chefs Führungsstab der Armee aus. Diese Broschüre gibt einen Einblick in die vielseitigen Aufgaben des Kompetenzzentrums SWISSINT. Wenn Sie die persönliche Herausforderung eines Auslandeinsatzes im Rahmen der militärischen Friedens förderung interessiert, können Sie auf Seite 19 mehr über die Bewerbungsmöglichkeiten erfahren. Wir freuen uns auf Sie. Oberst i Gst Fredy Keller Kommandant Kompetenzzentrum SWISSINT 1 Eingangsbereich des Kommandogebäudes des Kompetenzzentrums SWISSINT. 2 KOMPETENZZENTRUM SWISSINT Das Kompetenzzentrum SWISSINT ist das nationale Einsatzführungs kommando militärischer Kontingente und individuell eingesetzter Personen im Armeeauftrag Friedensförderung. Das Kommando ist direkt dem Chef Führungsstab der Armee unterstellt. Die breit gefächerten Aufgaben des Kompetenzzentrums SWISSINT werden auf den folgenden Seiten detaillierter erläutert. Kommandant Kompetenzzentrum SWISSINT Back-Office Chef Kommunikation Chef Verbindungsbüro Bern Kommandant Ausbildungszentrum Chef Missionen Führungsgrundgebiet 1 Personal Führungsgrundgebiet 3 / 5 Operationen und Planung Führungsgrundgebiet 4 Logistik Führungsgrundgebiet 8 Finanzen Waffenplatzkommando Einsatzgebiete »» »» »» »» »» »» »» »» »» »» »» NNSC Südkorea SWISSCOY Kosovo EUFOR Bosnien-Herzegowina UNTSO Naher Osten MONUSCO DR Kongo UNMISS Südsudan MINUSMA Mali UNMOGIP Kaschmir MINURSO Westsahara KAIPTC Ghana IPSTC Kenia Stabsfunktionen im HQ: »» UNO New York »» OSZE Wien Organigramm Kompetenzzentrum SWISSINT. 3 FÜHRUNGSGRUNDGEBIETE Die Aufgaben der Kommunikation sowie der vier Führungsgrundgebiete sehen wie folgt aus: Kommunikation Das Kommunikationsteam ist für die interne und externe Kommunikation des Armeeauftrags Friedensförderung im Kompetenzzentrum SWISSINT verantwortlich. Das Team erstellt Pressemitteilungen, hält Vorträge in der Ausbildung, betreut Medienschaffende im Inland und ist für die Vorbereitung und Koordinierung von Journalistenbesuchen in den Einsatzgebieten ver antwortlich. Zum Team gehört auch das Personal Marketing, welches die militärische Friedensförderung an Messen und diversen Anlässen präsentiert, um geeignete interessierte Personen für einen Einsatz zu gewinnen. Weiter gilt es praktisch jede Woche Besuchergruppen aus zivilen und militärischen sowie nationalen und internationalen Kreisen im Kompetenzzentrum SWISSINT über den Armeeauftrag Friedensförderung zu informieren. Führungsgrundgebiet 1 Personal Der Personalbereich ist für die gesamte Personalgewinnung, -rekrutierung und -anstellung verantwortlich. Jährlich bietet dieser rund 1200 Personen für ein persönliches Gespräch auf, um die ca. 300 Funktionen in den verschiedenen Missionen ständig zu besetzen bzw. abzulösen. Unter Einbezug der Kontingentsverlängerer werden insgesamt in einem Jahr rund 1250 Ausbildungs- und Einsatzverträge erstellt. Bis zu einem Viertel des Personals lässt sich nach dem Ersteinsatz für eine weitere Mission verpflichten, teilweise auch nach längerem Unterbruch. Für einzelne Personen kann aufgrund hervorragender Leistungen bei Bedarf auch eine mehrjährige Laufbahnplanung erstellt werden. 4 Führungsgrundgebiet 3 / 5 Operationen und Planung Das Tactical Operations Center (TOC) stellt die Lageverfolgung in den Missionsgebieten sicher. Sämtliche eingehenden Informationen sowie die tägliche Korrespondenz werden im TOC bearbeitet und koordiniert. Mehrsprachige Offiziere mit jahrelanger Missionserfahrung arbeiten für die Auftragserfüllung und Sicherheit sowie das Wohlergehen der freiwilligen Frauen und Männer in den Einsatzgebieten. Das TOC weiss jederzeit Bescheid, wo welche Peacekeeper stationiert sind und ist stets über die Sicherheitslage in den Einsatzgebieten im Bild. Die Sicherheit der Armeeangehörigen wird fortlaufend beurteilt. Auch bei ausserordentlichen Ereignissen bildet dieses Team die Informationsdrehscheibe und ist verantwortlich für die Koordination und Planung sämtlicher Handlungen und Einsätze. Führungsgrundgebiet 4 Logistik Der grösste Einsatz der Schweizer Armee in der Friedensförderung ist die SWISSCOY im Kosovo. Maximal 235 Armeeangehörige sowie rund 580 Container (verbaut zu Einsatz-Infrastrukturen) und bis zu 180 Einsatzfahrzeuge befinden sich vor Ort. Die Logistik sorgt dafür, dass sämtliches Material inklusiv eine einsatzbezogene Ausrüstung zeitgerecht vorhanden ist, um den Auftrag des Mandats jederzeit zu erfüllen. Dies gilt weltweit für alle Missionen mit Schweizer Beteiligung. Führungsgrundgebiet 8 Finanzen Die Budgetierung, Kontrolle und Steuerung der Kredite für die Friedens förderung in der Höhe von gut CHF 69,766 Mio. obliegt dem Finanzbereich. Dies beinhaltet die Führung der Finanz-, Kreditoren- und Debitorenbuch haltung mit jährlich rund 5040 Rechnungen sowie 5628 Gehaltszahlungen und Sozialversicherungsabwicklungen. Weiter ist der Finanzbereich die Revisionsstelle von drei individuell geführten Buchhaltungen vor Ort. 5 Die SWISSCOY bietet interessante Jobmöglichkeiten in unterschiedlichen Funktionen. 6 FRIEDENSFÖRDERNDE MISSIONEN IM AUSLAND Die Schweizer Armee engagiert sich aktiv in der Friedensförderung. Weltweit befinden sich derzeit rund 300 Schweizer Soldatinnen und Soldaten in verschiedenen Funktionen im Einsatz. Die Geburtsstunde der schweizerischen militärischen Friedensförderung liegt im Jahr 1953. Damals entsandte der Bundesrat 146 bewaffnete Armeeangehörige nach Korea. Heute sind noch fünf Offiziere in der neutralen Überwachungskommission (Neutral Nations Supervisory Commission – NNSC) in Panmunjom an der innerkoreanischen Demarkationslinie im Einsatz. Seit sich die Schweizer Armee in der Friedensförderung engagiert, haben sich über 10 000 Militärangehörige, davon 740 Frauen, für den Frieden eingesetzt. Im Rahmen von UNO-Missionen waren medizinische Detachemente in Namibia und in der Westsahara stationiert sowie unbewaffnete Militär beobachter in Europa, Asien und Afrika. Zugunsten der OSZE leisteten in Bosnien-Herzegowina von 1996 bis 2000 gleichzeitig bis zu 55 Schweizer, besser bekannt als «Gelbmützen», logistische Unterstützung. Heute stehen neben Militärbeobachtern auch Verbindungsoffiziere und Militärberater (diese drei Funktionen werden unter dem Begriff «UN Military Expert on Mission» zusammengefasst) sowie Stabsoffiziere in folgenden Regionen für die UNO in einem friedensfördernden Einsatz: im Nahen Osten, in der Demokratischen Republik Kongo, im Südsudan, in Mali, in Kaschmir und in der Westsahara. Die SWISSCOY im Kosovo ist das bislang grösste Engagement der Schweizer Armee im Rahmen der Friedensförderung. Seit 1999 sind pro Kontingent heute bis zu 235 Soldaten zugunsten der Kosovo Force (KFOR) im Dienst. Zentrale Aufgaben sind logistische Dienstleistungen wie Material- und Truppentransporte und Supportarbeiten. Ebenso werden die Fähigkeiten der Liaison & Monitoring Teams (LMT) sehr geschätzt. Die LMTs setzen sich aus Soldatinnen und Soldaten zusammen, die als Beobachter und Gesprächsführer im Einsatzraum arbeiten und ein Frühwarnsystem für die KFOR darstellen. Sie pflegen Beziehungen zur Bevölkerung, den Behörden, Nichtregierungsund Regierungsorganisationen und erhalten so wichtige Informationen. Weiter hat ein Schweizer Oberst das Kommando des Joint Regional Detachement North (JRD North) und rapportiert direkt dem Kommandanten der KFOR. 7 Schweizer LOT-Angehörige in Bosnien-Herzegowina auf Patrouille. 8 In Bosnien-Herzegowina setzen sich seit 2004 bis zu 20 Schweizer in Liaison & Observation Teams (LOT) zugunsten der EUFOR-Mission ALTHEA ein. Sie sind an bekannten und potentiellen Konfliktstellen stationiert und arbeiten eng vernetzt mit der lokalen Bevölkerung, den lokalen Behörden sowie mit den in derselben Gegend aktiven internationalen Organisationen zusammen. Die gesammelten Informationen leiten die LOTs in das Hauptquartier der EUFOR weiter und bilden damit deren Frühwarnsystem. Bis zu sechs Schweizer Kleinwaffen-, Munitions- und Sprachexperten bilden im Rahmen eines «Mobile Training Teams» (MTT) die Streitkräfte von Bosnien-Herzegowina in der Bewirtschaftung von Munitions- und Waffenlagern aus. Die Schweizer Armee engagiert sich ebenfalls seit geraumer Zeit in der humanitären Minenräumung. Weltweit entsendet sie Spezialisten in den Bereichen Logistik, Finanzen, Administration sowie Informationsmanagement (Computer / IT) in diverse UNO-Missionen. Zusätzlich werden das Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) in Ghana sowie das International Peace Support Training Centre (IPSTC) in Kenia mit Offizieren im Bereich Ausbildung unterstützt. 9 Schweizer und ausländische Offiziere bei einer praktischen Übung während des SUNMOC. 10 AUSBILDUNGSZENTRUM SWISSINT Das Ausbildungszentrum des Kompetenzzentrums SWISSINT ist für die einsatzbezogene Ausbildung derjenigen Angehörigen der Schweizer Armee verantwortlich, die einen freiwilligen, friedensfördernden Auslandeinsatz leisten. Für die Kontingente, welche in die KFOR-Mission im Kosovo und EUFOR- Mission in Bosnien-Herzegowina entsandt werden, führt das Ausbildungszentrum zweimal pro Jahr einen umfassenden Einsatzvorbereitungskurs durch. Dieser dauert je nach Funktion und Aufgaben bis zu drei Monaten. Nebst diesen Kursen werden angehende UN Military Expert on Mission (Militärbeobachter, Verbindungsoffiziere und Militärberater) aus der ganzen Welt während des UNO-zertifizierten Swiss United Nations Military Observer Course (SUNMOC) auf ihre anspruchsvollen Aufgaben vorbereitet. Um eine zielgerichtete Ausbildung sicherzustellen, verfügt das Ausbildungszentrum über einsatzerfahrenes und mehrsprachiges Personal. Die einsatzbezogenen Ausbildungssequenzen werden nach jedem Lehrgang überprüft und ausgewertet, um bestmögliche theoretische und praktische Kenntnisse für friedensfördernde Auslandeinsätze zu vermitteln. Einige Kurse bieten die Möglichkeit, die Thematik der Friedensförderung zu studieren und sind auch für zivile und ausländische Gäste offen. Ferner wird einmal pro Jahr ein spezifisches Sicherheitstraining für zivile Partner wie internationale Organisationen (IO), Regierungsorganisationen (GO) und Nichtregierungsorganisationen (NGO) angeboten. Das Ausbildungszentrum SWISSINT ist ein akkreditiertes «Partnership Training and Education Centre». Die aktuelle Kursübersicht ist auf der Website www.peace-support.ch ersichtlich. 11 12 13 Das Kommandogebäude des Kompetenzzentrums SWISSINT. Innenansicht des Kursgebäudes. 14 PARTNER Damit das Kompetenzzentrum SWISSINT den Armeeauftrag Friedensförderung auf der taktischen Stufe umsetzen kann, ist es auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen Stellen innerhalb und ausserhalb der Armee angewiesen: Partner innerhalb des VBS und der Armee Die Bereiche «Sicherheitspolitik im Generalsekretariat VBS» und «Internatio nale Beziehungen Verteidigung im Armeestab» liefern die politische beziehungsweise militärstrategische Beurteilung eines allfälligen neuen Einsatzes der Schweizer Armee. SWISSINT beurteilt als Teil des Führungsstabes der Armee die militärische Machbarkeit. Dies erfolgt, nachdem die UNO oder die OSZE eine Anfrage an den Bundesrat gerichtet haben, ob sich die Schweiz an einer friedensfördernden Mission beteiligen kann. Die Luftwaffe, die Führungsunterstützungsbasis, die Logistikbasis der Armee und das Heer garantieren mit ihren Spezialisten die Leistungserfüllung der international eingegangenen Verpflichtungen. Zusammen mit der Höheren Kaderausbildung der Armee, dem Armeestab und dem Führungsstab der Armee stellen sie für Schlüsselpositionen geeignetes militärisches und ziviles Berufspersonal zur Verfügung. Über 90% der Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere sind Milizangehörige und werden auf dem freien Arbeitsmarkt rekrutiert. Partner innerhalb des Bundes Es besteht mit sämtlichen eidgenössischen Departementen, die operationell in der Friedensförderung, der Wahrung der Menschenrechte und der humani tären Hilfe tätig sind, eine institutionalisierte Zusammenarbeit. Dies sind das EDA (Äussere Angelegenheiten), das EJPD (Justiz und Polizei) und das EFD (Finanzen). Vor allem mit dem EDA wird eng zusammen gearbeitet speziell auch in den Einsatzgebieten. Es beurteilt die aussenpolitische Situation in den Einsatzgebieten und stellt die Verbindung zu den jeweiligen diplomatischen Vertretungen sicher. 15 UNO: Einer der Partner des Kompetenzzentrums SWISSINT. 16 Nationale Partner Im Bereich Ausbildung arbeitet das Kompetenzzentrum SWISSINT auch mit dem Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik (GCSP) und swisspeace zusammen. Internationale Partner Alle Einsätze der Schweizer Armee im Rahmen der Friedensförderung basieren auf einem Mandat der Vereinten Nationen (UNO) oder der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Da in letzter Zeit die Organisation des Nordatlantik-Vertrags (NATO) und die Europäische Union (EU) verschiedentlich mit der operationellen Umsetzung von UNO-Mandaten betraut wurden, sind diese auf der internationalen Ebene in Bezug auf die Leistungsdefinition und die tägliche Zusammenarbeit ebenfalls wichtige Partner. Je nach Mission arbeitet die Schweiz mit anderen Armeen zusammen. In der Vergangenheit waren dies vor allem Österreich, Deutschland und die Niederlande. 17 LMT-Angehörige der SWISSCOY sammeln in Gesprächen wichtige Informationen. Ein Schweizer Experte engagiert sich in der humanitären Minenräumung in der DR Kongo. 18 BEWERBUNGS MÖGLICHKEITEN Interessierte Frauen und Männer können sich beim Kompetenzzentrum SWISSINT für einen Auslandeinsatz im Rahmen der Schweizer Armee bewerben. Gesucht werden Fachleute aus den verschiedensten Berufen. Mehr In formationen über die zu besetzenden Funktionen und bewerbungsrelevante Unterlagen befinden sich auf der Website www.peace-support.ch. Sobald die ausgefüllten Unterlagen beim Personalbereich eingegangen und die unten aufgeführten Grundanforderungen erfüllt sind, beginnt das spezifische Auswahlverfahren (Rekrutierung). Die Grundanforderungen sind: Schweizer Staatsangehörigkeit, 20 – 50 Jahre alt, abgeschlossene Berufslehre oder Studium, militärische Grundausbildung. Frauen können in gewissen Funktionen in der SWISSCOY und EUFOR auch ohne m ilitärische Grundausbildung einen Einsatz leisten. Der erste Rekrutierungstag findet in einem der regionalen Rekrutierungs zentren der Armee statt. Nebst einer medizinischen Kontrolle werden je nach Funktion die Fremdsprachenkenntnisse, die Deutschkenntnisse sowie die Fahrtüchtigkeit geprüft. Nach bestandenem ersten Rekrutierungstag erfolgt eine Einladung ins Kompetenzzentrum SWISSINT in Stans-Oberdorf. Anlässlich dieses zweiten Rekrutierungstages werden die aufgebotenen Frauen und Männer über die Einsatzmöglichkeiten und die Anstellungsbedingungen informiert. Steht bereits eine konkrete Funktion im Vordergrund, können auch Angaben zum Lohn gemacht werden. Ein Auswahlgremium beurteilt verschiedene Aspekte, inwiefern die Interessierten für einen friedensfördernden Einsatz geeignet sind und welche der sich bewerbenden Person im Vergleich die beste Besetzung darstellt. Bei einem positiven Entscheid erfolgt das Aufgebot für den entsprechenden mehrwöchigen Ausbildungskurs im Kompetenzzentrum SWISSINT. 19 Die «Roadshow» an einem Messe-Einsatz. Ein Minengarten zeigt die Minenproblematik auf. 20 PERSONAL MARKETING Die Teilnahme an einem friedensfördernden Einsatz der Schweizer Armee ist freiwillig. Es ist deshalb eine wichtige Aufgabe von SWISSINT genügend Personal zu rekrutieren, welches den hohen Anforderungen entspricht. Einen entscheidenden Beitrag dazu leistet das Personal Marketing Team von SWISSINT. Es ist in der ganzen Schweiz unterwegs, um Interessierten die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Friedensförderung aufzuzeigen. Unterstützt wird es von kompetenten, einsatzerfahrenen Frauen und Männern. An öffentlichen Anlässen, grossen Publikumsmessen, Auftritten in diversen Städten, Universitäten und Fachhochschulen sowie zahlreichen Tagen der Angehörigen von Rekrutenschulen informieren sie über die unterschiedlichen Missionen weltweit. Oftmals wird die sogenannte Roadshow respektiv das Infomobil (ein 18 m langer Sattelschlepper) als Mittel zur Information und Kommunikation mit dem Publikum eingesetzt. Verschiedene Messestände mit Konzeptvarianten (z. B. UNO-Turm, Minengarten, diverse Fahrzeuge) ergänzen die Roadshow. Ebenfalls bieten Referate an verschiedenen Anlässen und geführte Besuchergruppen bei SWISSINT in Stans-Oberdorf eine gute Möglichkeit, punktuell Einblicke zu geben und auf individuelle Themen einzugehen. Mit dieser Präsenz in der Öffentlichkeit sollen einerseits Frauen und M änner für einen Einsatz gewonnen werden. Andererseits geht es darum der Schweizer Bevölkerung den dritten Auftrag der Schweizer Armee, die inter nationale Friedensförderung, näher zu bringen. Auf der Website www.peace-support.ch werden regelmässig die Daten publiziert, wo SWISSINT öffentlich auftritt. 21 Schweizer Militärbeobachter auf Patrouille in der Westsahara. Schweizer, schwedische und polnische Offiziere an der zweimal jährlich stattfindenden Vollversammlung an der Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea. 22 EINDRÜCKE AUS DEM EINSATZ Hans, 38, Stabsoffizier KFOR SWISSCOY «Gerade als Berufsoffizier bot mir dieser Einsatz die Möglichkeit eins zu eins zu erfahren, wie ein Ernsteinsatz funktioniert und wie eine veränderte Sicherheitslage diesen beeinflusst. Ich konnte erleben, dass die militärischen Strukturen und Abläufe sowie die einsatzbezogene Ausbildung auch wirklich funktionieren.» Julia, 22, Fourier SWISSCOY «Ich bin in diesem Einsatz über mich hinausgewachsen und habe meine Grenzen erweitern können. Ich bin schon einige Zeit im Militär und weiss, wie Kameradschaft gepflegt wird. Aber hier im Einsatz hat sie einen noch höheren Stellenwert erhalten.» Benjamin, 29, LMT SWISSCOY «Zu sehen und besonders zu verstehen, unterer welch schwierigen Bedingungen die Einheimischen hier ihr Leben meistern und im Vergleich dazu die enorme Sicherheit, die die Schweiz uns bietet, öffnet einem in vielen Bereichen die Augen.» Hicham, 25, Team Commander EUFOR LOT «Ein solches Engagement ist auch ein Gebot der Solidarität. Ich muss und will einen persönlichen Beitrag zum Frieden leisten. Ich sehe nicht nur, wie gut es uns in der Schweiz tatsächlich geht, sondern auch wie sehr man das Schweizer Engagement für Frieden und Entwicklung in Bosnien-Herzegowina schätzt.» Sarah, 27, UN Military Expert on Mission UNTSO «Der Einsatz ermöglicht es mir, in einem multinationalen Umfeld wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Der tägliche Kontakt mit der lokalen Bevölkerung schenkt mir einen tiefen Einblick in eine fremde Kultur. Diese wertvolle Erfahrung ermöglicht mir nur die Mission.» Christian, 51, Operationsoffizier NNSC «Die Erfahrungen, die ich während meines bescheidenen Beitrages zu Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel machen konnte, sind unver gesslich und werden mich in meinen Gedanken noch lange begleiten.» 23 KOMPETENZZENTRUM SWISSINT AUS SICHT CHEF FÜHRUNGSSTAB DER ARMEE Dank den qualifizierten Miliz- und Berufssoldaten, die seit 1953 weltweit in diversen Missionen ihr Fachwissen einbringen, errang die Schweizer Armee, auch für unser Land, viel Anerkennung in der internationalen Gemeinschaft. Aktuell trägt beispielsweise die SWISSCOY im Kosovo mit gefragten Nischenprodukten wie den LMTs (Liaison and Monitoring Teams), dem Helikopter- Detachement, den Kampfmittel-Räumern oder den Transport- und Genie mitteln massgeblich zur Auftragserfüllung der KFOR-Mission bei. Auch im Nahen Osten und auf dem afrikanischen Kontinent leisten Schweizer Militärangehörige wertvolle Beiträge im Rahmen von UNO-Missionen. Die lokale Bevölkerung, Behörden und Organisationen bringen ihnen Vertrauen entgegen, weil sie nicht nur über Know-how verfügen, sondern weil die Schweiz neutral ist, keine koloniale Vergangenheit hat und die Schweizer Soldaten keine nationalen Interessen im Ausland zu vertreten haben. Die internationale Wertschätzung für die Beiträge der Schweizer Armee erfahre ich immer wieder bei meinen Ansprechpartnern im Ausland. Unsere Stärke in friedensfördernden Missionen liegt nicht in der Quantität, sondern in der Qualität – dies ist auch weiterhin unser Fokus. Zu dieser Qualität tragen die erwähnten Nischenprodukte, die gezielte einsatzorientierte Ausbildung durch das Kompetenzzentrum SWISSINT und der wesentliche Vorteil unseres Milizsystems bei: Wir Schweizer bringen nebst militärischem auch viel ziviles Wissen und Können mit. Das Kompetenzzentrum SWISSINT ist ein verlässlicher Partner, welcher den Auftrag «Friedensförderung» professionell erfüllt und die Armeeangehörigen bestens auf ihre Aufgaben vorbereitet. Chef Führungsstab der Armee Divisionär Jean-Marc Halter 24 SO FINDEN SIE DAS KOMPETENZ ZENTRUM SWISSINT Stans-Süd Luzern A2 Gotthard Ba hn ho f Stans SWISSINT SWISSINT Engelberg Schaffhausen Basel Aarau Solothurn Neuchâtel Bern Fribourg Genève Sion Zürich St. Gallen Zug Luzern Stans Chur SWISSINT in Stans-Oberdorf Kanton Nidwalden Zentralschweiz Nach Stans-Oberdorf gelangen Sie über die Autobahn A2, E35. Nach dem Verlassen der Autobahn bei der Ausfahrt Stans Süd folgen Sie bitte der gelben SWISSINT-Beschilderung. 25 KONTAKT Kompetenzzentrum SWISSINT Kasernenstrasse 8 CH-6370 Stans-Oberdorf Telefon Email 058 467 58 58 (Auswahl 1) [email protected] 82.036 d 05.16 2000 peace-support.ch facebook.com/peacesupport Frieden fördern – unser Auftrag
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