Presse-Info - Hochschule für Musik Saar

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PRESSEMITTEILUNG
Saarbrücken, den 24.05.2016
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9. HfM-Woche der Kammermusik
Kammermusik von Wolfgang Amadeus Mozart und Max Reger
8. bis 12. Juni 2016 | HfM-Konzertsaal
Die diesjährige HfM-Woche der Kammermusik beschäftigt sich vom 8. bis 12. Juni 2016 mit
den Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart und Max Reger. In den insgesamt fünf Konzerten der Reihe treten Professoren, Dozenten und herausragende Studierende der Hochschule für Musik Saar in unterschiedlichen kammermusikalischen Besetzungen auf . Karten
zum Preis von 6/3 EUR pro Konzert gibt es an allen VVK-Stellen und bei www.ticketregional.de.
Die Biografien von Max Reger und Wolfgang Amadeus Mozart sind zu einem nicht unbeträchtlichen Teil von Krisen, Anfechtungen und Niederlagen geprägt. Reger kämpfte unter
anderem um die Anerkennung einer schonungslosen Musikkritik, die seinem Werk oft ablehnend gegenüber stand, Mozart musste sich mit seinen Kompositionen zwischen Zeitgeschmack und Individualismus bewegen. Beide Komponisten tragen in ihren Werken eine
verborgene Dialektik zur Schau: Der Kampf für den Kontrapunkt, für die Kunst der Polyphonie in einer Zeit, die neue musikalische Regelsysteme favorisierte. Regers Werke sind zudem
von einer scheinbar überholten Komplexität gekennzeichnet - dies alles im Abgesang einer
untergehenden Epoche, die Maurice Ravel in Frankreich mit seiner Komposition “La Valse”
wohl treffender nicht hätte ver-komponieren können.
Die Jahre des “Noch nicht” und des “Nicht mehr” bedeuteten für viele jüngere Komponisten
den Abschied von Epigonen der alten Zeit, zu denen Reger zweifellos gezählt werden kann.
Unter den jungen “Neutönern” sprechen sich Paul Hindemith und Arnold Schönberg klar für
Reger aus – man darf davon ausgehen, dass ihnen der Genius Regers auch in den für sie befremdlich wirkenden Werken entgegen wehte.
Über Mozarts Privatleben gibt der derzeitige Forschungsstand so umfassend Auskunft, dass
sich der forschende Musikwissenschaftler bisweilen als Voyeur fühlt. Eine komplizierte Ehe,
Geldsorgen, die wachsende Trunksucht und fehlende Anerkennung in der musikalischen Öffentlichkeit: All dies lässt sich in den Biografien beider Komponisten belegen. Dass jeder
Komponist seine beruflichen wie privaten Hindernisse und Erfolge in Kompositionen als
Freude und Schmerz musikalisch abbildet, gehört zu den selbstverständlichen Erkenntnissen,
die auch der musikalischen Analyse dienlich sind. Ob sich dies in den “absoluten” Kammermusikwerken der 9. Kammermusikwoche an der HfM verifizieren lässt, ist der Deutung des
informierten Zuhörers anheimgestellt.
Beiden Komponisten, Reger und Mozart, haftet das Karma der “Frühvollendung” an, beiden
war nur eine kurze, intensive Schaffensspanne gewährt. Es gibt demnach sinnvolle Brücken
zwischen beiden Künstlerpersönlichkeiten. Der Schulterschluss gelingt mit Regers op. 132:
“Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart”, die am 9. Juni in der Fassung für Klavier
zu vier Händen erklingen werden. In diesem Fall wagt sich Reger an ein Thema, welches auch
Mozart in den Variationen des Kopfsatzes seiner Klaviersonate KV 331 verarbeitet hat. Wird
hier die geistige Verwandtschaft zwischen beiden offensichtlich dionysisch veranlagten
Künstlern ausgedrückt?
In der 9. Kammermusikwoche an der HfM werden zwei Komponisten vorgestellt, die hinsichtlich ihrer musikalischen (wie auch körperlichen) Physiognomie unterschiedlicher nicht
sein könnten, die aber vielleicht ihre Schaffenskraft aus derselben Sehnsucht gewonnen haben. Wieder musizieren Lehrende zusammen mit Studierenden, wieder gibt es spannende
Programme voller Kontraste und Analogien.
Programm
Mittwoch, 8. Juni | 19:30 Uhr (FuF-Konzert) | HfM-Konzertsaal
W. A. Mozart
Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Es-Dur KV 452
W. A. Mozart
Quintett für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello g-Moll KV 516
Max Reger
Quintett für Klarinette, zwei Violinen, Viola und Violoncello A-Dur Opus op. 146
Donnerstag, 9. Juni | 19:00 Uhr| HfM-Konzertsaal
W. A. Mozart
Sechs Notturni ( Kanzonetten) für zwei Soprane und Bass mit Begleitung
von drei Bassethörnern KV 346 (439a), 436-439, 549
Max Reger
Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart zu vier Händen op. 132
W. A. Mozart
Sonate für Hammerklavier und Violine C-Dur KV 303
W. A. Mozart
Quartett für Klavier, Violine, Viola, Violoncello g-Moll KV 478
Freitag, 10. Juni | 19:00 Uhr| HfM-Konzertsaal
Max Reger
Sonate für Klarinette und Klavier As-Dur op. 49/1
W.A. Mozart
Trio für Klavier, Klarinette und Viola Es-Dur KV 498, „Kegelstatt-Trio“
W. A. Mozart
Sonate für Klavier und Violine G-Dur KV 301
Max Reger
Variationen und Fuge über ein Thema von Ludwig van Beethoven
für zwei Klaviere op. 86
Samstag, 11. Juni | 19:00 Uhr| HfM-Konzertsaal
Max Reger
Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello a-Moll op. 133
W. A. Mozart
Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello D-Dur KV 575
W. A. Mozart
Serenade für zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Hörner und zwei Fagotte Es-Dur KV 375
Sonntag, 12. Juni | 19:00 Uhr| HfM-Konzertsaal
Max Reger
Sechs Lieder op. 35 für Sopran und Klavier
Max Reger
Serenade G-Dur für Flöte, Violine und Viola op. 141a
W. A. Mozart
Sonate für zwei Klaviere D-Dur KV 448
Max Reger
Eine romantische Suite op. 125 nach Gedichten von Joseph von Eichendorff,
arrangiert für Kammerensemble von Arnold Schönberg