INFORMATIONEN FÜR PR OFESSIONELLE ANLEGER Investmentstrategie MAI 2016 Drei Probleme, auf die Anleger achten sollten Die globalen Märkte werden von vielfältigen Problemen geplagt: Manche davon sind alt, einige wiederum sind neu hinzugekommen. Meines Erachtens gibt es drei Probleme, die wir uns näher anschauen sollten: Mark Burgess CIO EMEA und Global Head of Equities das globale Wachstum, die weiterhin bestehenden makroökonomischen Unsicherheiten in China und die Verschuldung. Das Wachstum und die Erwartungen wurden im letzten Monat gedämpft, denn die kurzfristigen Anreize in China – die vorübergehend für bessere Wirtschaftsdaten gesorgt hatten – liefen aus, während in Europa ein Abschwung zu verzeichnen war. Dieser war nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sich im Vorfeld zum EU-Referendum am 23. Juni Brexit-Ängste breitmachten. Die weltweiten Frühindikatoren weisen allesamt auf ein schwaches BIPWachstum hin. Die Verlangsamung des weltweiten Wachstums schürt zudem die Erwartung, dass die Zinssätze für einen längeren Zeitraum auf einem niedrigen Niveau verharren werden. Davon profitieren wiederum Risikoaktiva. Die mittelmäßigen Wirtschafts- und Unternehmensdaten in Europa wären unter normalen Umständen alarmierend. Angesichts der geringen Produktivität deutet das Ausmaß der Wirtschaftsaktivität jedoch immer noch auf ein über dem Trend liegendes Wachstum hin. Die Aktienmärkte haben sich in der ersten Jahreshälfte also von ihren Tiefständen erholt – und dies nicht etwa aufgrund der besseren Nachrichtenlage. Ausschlaggebend war vielmehr die Erwartung, dass die Zinssätze aufgrund des schwachen Wachstums niedrig bleiben dürften. Die Renditen von Kernanleihen haben zugelegt. Dieser Abzinsungssatz hat auf breiterer Basis ein günstiges Umfeld für Anlagen mit langer Duration sowie für Risikoaktiva geschaffen. Diese fragile Erholung reichte jedoch nicht aus, um ein robustes Anlageumfeld zu schaffen. Gleichwohl ist es das Umfeld, in dem wir uns nun bewegen. In einer von einem geringen Wachstum geprägten Welt sind Rezessionsängste nie fern – und traten auch am Anfang dieses Jahres auf. Die Unternehmen meistern diese J25268 Herausgegeben im Mai 2016 | Gültig bis Ende August 2016 Seite 1 von 4 INVESTMENTSTRATEGIE | MAI 2016 Umstände relativ gut, auch wenn die Gewinnerwartungen deutlich korrigiert wurden. Im Rahmen unserer Aktienstrategie bevorzugten wir Großbritannien, Europa und Asien (ohne Japan). Auch wenn wir gut aufgestellt sind, um von einem Umfeld zu profitieren, das von einem niedrigen Wachstum und niedrigen Renditen geprägt ist, haben wir kürzlich beschlossen, einige Risiken abzubauen. Folglich schraubten wir unsere Übergewichtung in Asien (ohne Japan) zurück. China ist ein Dauerthema. Was auf den Märkten zweifellos für Bedenken sorgte, waren die absolute Verschuldung Chinas und dessen Fähigkeit, sein Wachstum beizubehalten und gleichzeitig eine „weiche Landung“ zu vollziehen – ohne hierdurch eine Kreditkrise auszulösen. Um das Wachstum am Laufen zu halten, hat das Land mehr Schulden aufgenommen, was von den Märkten seltsamerweise akzeptiert wurde. Vielleicht ist dies ein weiterer Fall, in dem eine außergewöhnliche Steuer- und Geldpolitik zur „neuen Normalität“ wird. Es ist nur schwer abzusehen, wann das Kreditproblem in China imminent wird. Die jüngste Rhetorik deutet jedoch darauf hin, dass die People's Bank of China immer stärker dazu gedrängt wird, dem „Kreditrausch“ einen Riegel vorzuschieben. Dies zeigt sich nicht zuletzt in der Veröffentlichung eines Artikels in People’s Daily. Darin wird eine „zuverlässige Quelle“ zitiert, die sich kritisch zur fremdfinanzierten Wachstumsstrategie der chinesischen Behörden äußert. Jegliche Abweichung von einer Wachstumsstrategie, die auf der Ausgabe von Krediten basiert, hätte erhebliche Folgen für die Märkte. Es würde den Fokus auf die notleidenden Kredite im chinesischen Bankensystem richten und zu einer steigenden Zahlungsunfähigkeit von Unternehmen führen. Dies könnte die Entwicklung, die zu höheren Rohstoffpreisen geführt hat, zu einem abrupten Ende bringen. Obwohl ich nicht der Ansicht bin, dass wir uns bereits an einem Zeitpunkt befinden, an dem die People’s Bank of China den Kredithahn zudrehen wird, beobachten wir den weiteren Fortgang ganz genau. Ich bin nicht wirklich davon überzeugt, dass China diese Entwicklung meistern wird, ohne selbst größere Schäden davonzutragen oder diese der Weltwirtschaft zuzufügen. Nicht nur China hat ein Schuldenproblem – in den meisten Ländern nähern sich die Staatsschuldenquoten ihren Höchstständen oder haben diese bereits erreicht. Aufgrund der massiven geldpolitischen Anreize und der niedrigen Zinssätze bereitete dies den Unternehmen bisher kein Kopfzerbrechen. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sprechen jedoch nicht für steil ansteigende Marktrenditen. Das System birgt enorme Mengen an Staatsschulden, die in der Regel auf drei Arten bekämpft werden können. Zum einen anhand des Wachstums, was sich jedoch weltweit als schwieriges Unterfangen erweist. Ebenso können die Schulden durch Inflation beseitigt werden – oder man nimmt einen Zahlungsausfall in Kauf. Bislang hat die Geldpolitik nicht dazu geführt, dass die Inflation in das System Einzug gehalten hat, und Zahlungsausfälle tragen kaum dazu bei, den Märkten Auftrieb zu verleihen. Die Länder könnten natürlich versuchen, alle drei Mechanismen zu nutzen, die ihnen zur Verfügung stehen. Deshalb dürfte mit steigenden Zahlungsausfällen zu rechnen sein. Wir haben kürzlich darüber gesprochen, ob einzelne Länder einen Schuldenerlass anstreben könnten, und welche Auswirkungen dies hätte. Auch wenn es sich hierbei hauptsächlich um ein Gedankenspiel handelt, ist es interessant, sich vorzustellen, wie die Märkte reagieren würden, wenn beispielsweise Japan seine Schulden abschreiben würde, die ja größtenteils seine eigenen Verbindlichkeiten sind. Da die Schulden an niemanden zurückgezahlt werden, hätte eine Abschreibung vielleicht keine dramatischen Folgen. Sie könnte sich jedoch auf die Devisen auswirken und auf den Märkten für einen Dominoeffekt sorgen. In den USA bewegt sich die Inflationsrate nach oben, wobei in den meisten Gebieten steigende Löhne festzustellen sind. Die Märkte waren jedoch relativ optimistisch und wurden erst nervös, als die Fed-Protokolle veröffentlicht wurden, die auf eine mögliche Zinserhöhung im Juni hindeuteten. Die vorherrschende Marktstimmung spricht jedoch dafür, dass diese Erhöhung nicht so umfassend sein wird, dass vonseiten des Marktes oder der Zentralbank eine starke J25268 Herausgegeben im Mai 2016 | Gültig bis Ende August 2016 Seite 2 von 4 NUR FÜR PROFESSIONELLE ANLEGER INVESTMENTSTRATEGIE | MAI 2016 Reaktion zu erwarten ist. In Anbetracht der zahlreichen deflationären Schocks der Vergangenheit könnte der Markt mit dieser Einschätzung richtig liegen. Um die Beschäftigungsquote beizubehalten, muss die US-Wirtschaft jeden Monat rund 80.000 Arbeitsplätze schaffen. Das Beschäftigungswachstum liegt seit über fünf Jahren über diesem Niveau, und es hat den Anschein, dass offene Stellen schwieriger zu besetzen sind. Das Lohnwachstum ist gestiegen und hat die Spanne verlassen, in der es jahrelang verharrte (1,5 % bis 2,0 %). Der jüngste Anstieg der Wachstumsrate auf 2,5 % erscheint jedoch immer noch recht zaghaft. Vor diesem Hintergrund bahnt sich der lang erwartete Aufschwung des US-Dollar an – mit den bekannten Folgen für die Schwellenmärkte und andere Anlageklassen. J25268 Herausgegeben im Mai 2016 | Gültig bis Ende August 2016 Seite 3 von 4 NUR FÜR PROFESSIONELLE ANLEGER INVESTMENTSTRATEGIE | MAI 2016 Important information: For investment professionals only, not to be relied upon by private investors. Important Information: Past performance is not a guide to future performance. The value of investments and any income is not guaranteed and can go down as well as up and may be affected by exchange rate fluctuations. This means that an investor may not get back the amount invested. This material is for information only and does not constitute an offer or solicitation of an order to buy or sell any securities or other financial instruments, or to provide investment advice or services. 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