Dossier Aslygesetzrevision Soll die Änderung des Asylgesetzes angenommen werden? Am 5. Juni 2016 werden die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über die Änderung des Asylgesetzes abstimmen. Asylverfahren dauern heute oft sehr lange. Bundesrat und Parlament wollen das Asylwesen mit beschleunigten und fairen Verfahren grundlegend erneuern. Gegen diese Revision des Asylgesetzes wurde das Referendum ergriffen. (Quelle: admin.ch) Organisationen mit unterschiedlichen Hintergründen wurden zu einer Stellungnahme eingeladen (1 A4-Seite) und diese Texte wurden in diesem Dokument zusammengefügt. Sie wurden von «Jugend debattiert» weder bearbeitet noch auf ihre inhaltliche Korrektheit überprüft. Jugend debattiert Projektträger n Monbijoustrasse 31 n 3011 Bern n 031 370 17 27 n [email protected] Dossier Asylgesetzrevision - Soll die Änderung des Asylgesetzes angenommen werden? Ja zum Asylgesetz Mediencommuniqué Caritas Schweiz, 6.5.16 Am 5. Juni wird über die Revision des Asylgesetzes abgestimmt. Trotz Verschärfungen empfiehlt die Caritas das neue Asylgesetz anzunehmen, weil es das Asylverfahren beschleunigt und gleichzeitig den Rechtsschutz verbessert. Ein zentrales Element des neuen Asylgesetzes bildet die Beschleunigung des Asylverfahrens. Dieses soll nun innerhalb von höchstens 140 Tagen abgeschlossen sein. Die Caritas befürwortet rasche, speditive Asylverfahren. Dies ist auch im Interesse der Asylsuchenden. So erhalten sie möglichst rasch Gewissheit, ob sie das Land verlassen müssen oder in der Schweiz eine neue Existenz aufbauen können. Unverzichtbare Voraussetzung beschleunigter und gleichzeitig fairer Asylverfahren ist der Rechtsschutz. Das revidierte Asylgesetz erfüllt mit der kostenlosen Rechtsberatung diese Voraussetzung. Eine solche Regelung ist vor allem für Menschen von Belang, die das schweizerische Rechtssystem nicht kennen. Caritas Schweiz verhindert, lindert und bekämpft Armut in der Schweiz und weltweit in über 30 Ländern. Jugend debattiert n Monbijoustrasse 31 n 3011 Bern n 031 370 17 27 n [email protected] 2 Dossier Asylgesetzrevision - Soll die Änderung des Asylgesetzes angenommen werden? Ja zur Änderung des Asylgesetzes Die Revision des Asylgesetzes wurde durch den Bundesrat angestossen. Er will die Asylverfahren rascher und fair abwickeln und dazu den Asylbereich neu strukturieren. Demnach soll die Mehrheit der Asylverfahren innerhalb von 140 Tagen rechtskräftig entschieden und vollzogen werden. Um die rechtliche Qualität der Verfahren weiterhin sicherzustellen, wird der Rechtsschutz der Asylsuchenden verstärkt. Das neue Asylgesetz orientiert sich am Testbetrieb zur Neustrukturierung des Asylbereichs, welches seit Anfang 2014 in Zürich läuft und auf positives Feedback gestossen ist. Insbesondere konnten die beschleunigten Verfahren rasch und rechtsstaatlich korrekt durchgeführt sowie die budgetierten Kosten eingehalten werden. Diese Neustrukturierung wurde an zwei nationalen Asylkonferenzen durch Kantone, Städte und Gemeinden gutgeheissen. Gegen das Gesetz hat die SVP das Referendum ergriffen. Argumente: 1. Faire Asylverfahren: Ja zu unentgeltlicher Rechtsvertretung Trotz des hohen Tempos und der kurzen Beschwerdefristen sollen die Verfahren fair und rechtsstaatlich korrekt sein. Deshalb schlägt der Bundesrat vor, dass Asylsuchende eine kostenlose Beratung und Rechtsvertretung erhalten. Von rechter Seite wird dies bekämpft. Im Ständerat waren die Gegner aber chancenlos: Der Rat lehnte es mit 32 zu 9 Stimmen bei 2 Enthaltungen ab, diese Bestimmungen zu streichen. 2. Asylverfahren sollen weniger lange dauern Künftig soll das gesamte Verfahren noch maximal 140 Tage dauern, inklusive Beschwerden. Voraussetzung dafür ist, dass die Asylsuchenden für die gesamte Dauer des Verfahrens in Zentren des Bundes untergebracht werden. Dort wären alle wichtigen Akteure des Verfahrens tätig - Mitarbeiter des Staatssekretariats für Migration, Rechtsvertreter, Dolmetscher und Dokumentenprüfer. Der Bundesrat rechnet damit, dass rund 60 % aller Verfahren beschleunigt durchgeführt werden könnten. Zusammengefasst werden durch die Asylgesetzrevision die Verfahren schneller, gerechter und günstiger. Die Grünen sind die fünftstärkste Partei in der Schweiz und haben in ihrer 30-jährigen Geschichte schon viel bewegt. Die Grünen fordern eine umweltfreundliche Wirtschaft zum Schutz der Natur und der begrenzten Ressourcen. Grüne Politik ist aber immer auch soziale Politik. Denn nur wer faire Chancen hat, kann sein Leben selber in die Hand nehmen. Jugend debattiert n Monbijoustrasse 31 n 3011 Bern n 031 370 17 27 n [email protected] 3 Dossier Asylgesetzrevision - Soll die Änderung des Asylgesetzes angenommen werden? NEIN zur Asylgesetzänderung stärkt humanitäre Tradition Echte, an Leib und Leben bedrohte Flüchtlinge erhalten in der Schweiz Hilfe. Das ist unsere humanitäre Tradition. Diese Tradition wird geschwächt, wenn die Schweiz immer mehr unechten Asylbewerbern, die nicht an Leib und Leben bedroht sind, Schutz bietet. Zusätzlich sind endlich die Grenzen wieder zu kontrollieren, um insbesondere auch den brutalen Schlepperbanden das Handwerk zu legen. Die Regierung hat sich der Thematik der zunehmenden Verrohung der Sitten durch viele abgewiesene, aber nicht ausgeschaffte oder auch kriminelle Asylbewerber sowie der Gefahr der Einschleusung von Terroristen, welche über die Asylschiene einreisen, anzunehmen. Die Asylgesetzrevision setzt völlig falsche Anreize und ist aus folgenden Gründen abzulehnen: 1. Alle sogenannten Asylsuchenden erhalten bedingungslos einen Gratisanwalt! Sie sind damit besser gestellt als jeder andere Bürger in der Scchweiz. Dies führt zu unzähligen Rekursen und noch höheren Kosten im Asylwesen und einer Verzögerung der verfahren. 2. Zum Bau von neuen Asylzentren kann der Bund Land und Gebäude von Gemeinden und Privatpersonen enteignen. Damit werden die Eigentumsrechte der Bürger und die Autonomie der Kantone und Gemeinden mit Füssen getreten. 3. Es können noch mehr hier bleiben, ungeachtet, ob sie an Leib und Leben bedroht sind oder nicht. Von den immensen Folgekosten, insbesondere auch langfristig für unsere Gemeinden und Sozialwerke spricht niemand. 4. Keine Verbesserung der Missbrauchsbekämpfung. Denn wer will nicht in die Schweiz kommen, wenn es hier für jeden medizinische und zahnärztliche Behandlung, Sozialhilfe, Gratis-Sprachkurse und Gratisanwälte auf Kosten der Steuerzahler gibt. Die SVP steht ein für eine sichere Zukunft in Freiheit. Sie baut auf den bewährten Werten Eigenverantwortung und persönliche Freiheit auf. Sie steht ein für die direkte Demokratie, Neutralität, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der Schweiz. Mehr Info www.svp.ch. Jugend debattiert n Monbijoustrasse 31 n 3011 Bern n 031 370 17 27 n [email protected] 4 Dossier Asylgesetzrevision - Soll die Änderung des Asylgesetzes angenommen werden? Hier könnte Ihre Position stehen! Leider haben wir bis zum Veröffentlichungszeitpunkt des Dossiers keine weitere Stellungnahme für die Kontra-Seite erhalten. Stellen Sie sich auf die Kontra-Seite der Debattenfrage? Gerne nehmen wir Ihre Argumentation auf, schreiben Sie uns an [email protected]. Jugend debattiert n Monbijoustrasse 31 n 3011 Bern n 031 370 17 27 n [email protected] 5
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