Ergänzende Analyse zur Studie vom 29.02.2016 Update: Welche Kostenentwicklung ergibt sich für Verbraucher durch einen stärkeren Ausbau der Erneuerbaren Energien? im Auftrag der MVV Energie AG r2b energy consulting GmbH Zollstockgürtel 61 | 50969 Köln : +49 (0)221 - 78 95 98 60 Köln, 25. Mai 2016 Ergebnis Die r2b energy consulting GmbH hat im Februar 2016 eine Studie1 veröffentlicht, die Aussagen darüber trifft, welche Kostenentwicklungen sich für Verbraucher durch einen stärkeren Ausbau der Windenergie an Land bei unterschiedlichen Entwicklungen von Commodity-Preisen ergeben. In den Beratungen der Ministerpräsidenten und der Bundesregierung zur EEG-Novelle wurden in den letzten Wochen mehrere Szenarien bezüglich der Ausschreibungsmenge für Windenergie an Land kontrovers diskutiert. Da zu diesen Szenarien keine Abschätzungen zu den Kostenwirkungen auf die Verbraucher vorliegen, hat uns die MVV Energie AG beauftragt, die Kosten für zwei Ausbauszenarien zu berechnen und damit unsere Studie von Februar 2016 hinsichtlich der Ausschreibungsmengen für die Windenergie an Land zu aktualisieren: Szenario 1 berechnet die Kostenwirkung für Verbraucher, wenn die jährliche Ausschreibungsmenge der Windenergie an Land 2.500 MW brutto beträgt. Szenario 2 berechnet die Kostenwirkung bei einer jährlichen Ausschreibungsmenge von 3.500 MW brutto. Die Szenarien 1 und 2 orientieren sich damit an den aktuell im Fokus stehenden Szenarien bei den Verhandlungen zwischen Bund und Ländern. Abgesehen vom Ausbaupfad der Windenergie an Land wurden alle sonstigen Annahmen gegenüber unserer Studie von Februar beibehalten. Im Rahmen dieser Aktualisierung berücksichtigen wir ausschließlich das Niedrigpreisszenario (konstante Brennstoff- und CO2-Preise auf dem Niveau von 2015)2. 1 „Welche Kostenentwicklung ergibt sich für Verbraucher durch einen stärkeren Ausbau der Erneuerbaren Energien?“, r2b (2016). 2 Um die Effekte veränderter Ausschreibungsmengen für Wind Onshore auf die Kosten für Verbraucher eher konservativ abzuschätzen, basiert die vorliegende Aktualisierung auf dem Niedrigpreisszenario. r2b energy consulting GmbH I Ergebnis 1: Aus Verbrauchersicht beträgt der Unterschied zwischen einer Ausschreibungsmenge i. H. v. 2.500 MW brutto und 3.500 MW brutto im Jahr 2025 0,18 ct/kWh oder 6 € jährlich. Dies sind 0,6 % vom Endkundenpreis. 3 Der alleinige Blick auf die EEG-Umlage als Kostenindikator ist nicht sinnvoll: Der Ausbau Erneuerbarer Energien wirkt „automatisch“ auf die Höhe der EEG-Umlage (steigernd) – aber eben auch „automatisch“ auf die Höhe der Großhandelspreise (entlastend). Aus Sicht der Endkunden ist der Nettoeffekt beider fundamentaler Wirkungszusammenhänge entscheidend, da sich der Endkundenpreis immer aus beiden Komponenten zusammensetzt. Unter Berücksichtigung dieses Nettoeffekts erhöht sich die Belastung eines Verbrauchers um 0,18 ct/kWh im Jahr 2025. Somit kostet eine Erhöhung der jährlichen Ausschreibungsmenge von brutto 2.500 auf brutto 3.500 MW den typischen Haushaltsendkunden im Jahr 2025 ca. 6 €. Ergebnis 2: Unabhängig von Ergebnis 1, der reinen Kostendifferenz von 2.500 vs. 3.500 MW brutto, gilt: Die absolute Höhe der EEG-Umlage im Jahr 2025 kann für beide Ausbaupfade höher oder niedriger liegen als sie heute ist. 4 Entscheidend hierfür ist die weitere Entwicklung auf den internationalen Märkten für Brennstoffe und CO2, welche die Börsenstrompreise und damit die EEG-Umlage mit beeinflussen. 3 Bei einem Stromverbrauch von 3.500 kWh pro Jahr und einem Strompreis für Haushaltskunden von rd. 29 ct/kWh. 4 Siehe Seite 19 in der Erststudie „Welche Kostenentwicklung ergibt sich für Verbraucher durch einen stärkeren Ausbau der Erneuerbaren Energien?“, r2b (2016). r2b energy consulting GmbH II
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