Bericht im Mannheimer Morgen - Jacqueline Förderer für Schrozberg

Dienstag
MANNHEIM
24. MAI 2016
MORGEN
POLIZEIBERICHT
Wahlen: Jacqueline Förderer wird Bürgermeisterin in Schrozberg
Aus der Kunsthalle
ins Rathaus
Eine Mitarbeiterin der
Kunsthalle wird Bürgermeisterin
in
Schrozberg
(Landkreis
Schwäbisch
Hall): Jacqueline Förderer, 28 Jahre jung
und Teamleiterin für das Kassenwesen sowie die Personalbetreuung
von etwa 40 Mitarbeitern, setzte sich
am Sonntag mit 68,95 Prozent deutlich gegen vier weitere Kandidaten
durch. Sie wird ihr Amt am 1. Juli antreten und damit eine der jüngsten
Bürgermeisterinnen im Land sein.
„Irgendwann wollte ich den
Schritt wagen und Bürgermeisterin
werden, warum nicht jetzt“, sagte
Jacqueline Förderer gestern dem
„MM“. Für den Wahlkampf hatte sie
Urlaub genommen, gestern arbeitete sie wieder in der Kunsthalle.
In Mannheim studiert
Sie ist die zweite Mitarbeiterin des
Museums, die Bürgermeisterin wird.
Petra Weber, zuvor kaufmännische
Leiterin der Kunsthalle, war Anfang
2015 Chefin der 5200 Einwohner
zählenden Gemeinde Blaufelden
(ebenso Landkreis Schwäbisch Hall)
geworden. Förderer erfuhr im
Staatsanzeiger aus einer Stellenausschreibung, dass Schrozberg eine
neue Bürgermeisterin sucht und der
Amtsinhaber nicht mehr antritt. Da
sie Verwandtschaft in der Nähe hat,
wagte sie die Kandidatur – und freute sich sehr, es gleich im ersten Anlauf geschafft zu haben. „Andere
Stellenanzeigen habe ich zwar gesehen, aber verworfen, nun hat es gepasst“, so Förderer. In Schrozberg
wird sie an der Spitze von rund 5600
Einwohnern stehen; der Ort hat aus
historischen Gründen Stadtrecht.
Die gebürtige Calwerin ist seit
2012 verheiratet, wuchs im Landkreis Karlsruhe auf und wohnte zuletzt in Altlußheim. Sie hat an der
Dualen Hochschule Öffentliche
Wirtschaft-Kommunalwirtschaft
studiert und ist seit Januar 2012 an
der Kunsthalle. Zuvor arbeitete sie
im Fachbereich Städtebau. Sie ist
Dozentin für Personalwesen, Arbeits- und Tarifrecht an der Verwaltungsschule Rhein-Neckar. Im Polizeimusikkorps Mannheim spielte
sie Querflöte und Fagott und in ihrer
Jugend war sie in vielen Vereinen
und der DLRG aktiv. pwr (BILD: PRIVAT)
Großkraftwerk: Schornsteine der Alt-Blöcke 3 und 4 werden für rund zwei Millionen Euro zurückgebaut
Im GKM beginnt ein
symbolträchtiger Abriss
Von unserem Redaktionsmitglied
Thorsten Langscheid
Großkraftwerk (GKM)
쮿 Das Großkraftwerk wurde ab 1921
Der Aufbau des Mobilkrans beginnt
am heutigen Dienstag, 24. Mai. „In
der kommenden Woche ist der Kran
einsatzbereit, dann demontieren wir
die beiden Stahlschornsteine bis
Mitte Juli“, erklärt Gernot Mieth von
der Bau-Abteilung des Großkraftwerks (GKM) in 60 Metern Höhe auf
dem Dach des alten Kraftwerksgebäudes am Neckarauer Hallenbad
und zeigt in Richtung Pfalz. Dort unten, auf der rheinzugewandten Seite
des GKM, soll der Autokran stehen.
Mieth leitete die Block-9-Baustelle und ist seit Mai 2015 für die Demontage der Schornsteine der Blöcke 3 und 4 verantwortlich. Die beiden kleinen Kohlekraftwerke, die
1966 und 1970 ans Netz gegangen
waren, wurden mit der Inbetriebnahme des neuen Blocks 9 stillgelegt. Polier Johann Kosmoll mahnt
die Reporter derweil zur Eile: „Wir
müssen das Wetter ausnutzen, damit wir nicht in Verzug geraten!“
am Neckarauer Rheinufer errichtet.
Die Gesamtleistung der aktiven
Kraftwerksblöcke 6, 7, 8 und 9
beträgt heute 2146 Megawatt, davon
310 Megawatt Eisenbahnstrom.
쮿 28 Prozent der GKM-Aktien gehö-
ren der MVV Energie AG, 32 Prozent
der EnBW und 40 Prozent der RWE.
Das GKM vermarktet seinen Strom
nicht selbst.
Bundespolizei
Fahndung nach
Geldkarten-Dieb
i
i
Hinweise unter
Telefon 0621/174-5555
Hinweise unter
Telefon 0931/322 590
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25 Jahre Kompetenz - Wir feiern – und spenden!
In diesem Jahr wird die Immobiliengesellschaft der Sparkasse Rhein Neckar Nord mbH
25 Jahre alt. Aus diesem Grund spenden wir für jeden Verkaufsauftrag, den wir bis zum
30. Juni 2016 erhalten, pauschal 250 EURO für einen gemeinnützigen Zweck innerhalb
unseres Geschäftsgebiets.
쮿 Im Geschäftsjahr 2015 wurden aus
2,7 Millionen Tonnen Steinkohle
rund 7,8 Milliarden Kilowattstunden
elektrischer Strom und 2,4 Milliarden
Kilowattstunden Fernwärme erzeugt.
Röhren könnten stehen bleiben
„Die Schornsteine hätten wir auch
stehen lassen können“, sagt Pressesprecher Thomas Schmidt. Eine
technische Notwendigkeit zum rund
zwei Millionen Euro teuren „Rückbau“ gibt es nicht. Der GKM-Vorstand legt aber Wert darauf, dass das
Versprechen des Unternehmens, die
beiden ältesten noch aktiven, jeweils
220 Megawatt starken Kraftwerksteile auch für „jedermann sichtbar“
endgültig abgeschaltet werden. Das
Gebäude kann allerdings nicht
gleich mit abgerissen werden.
Mieth: „Obwohl ich die Anlage gut
kenne, war ich bei den Planungen
überrascht, was dort alles für den Betrieb der anderen Kraftwerksteile
noch gebraucht wird.“.
Zum Beispiel die alten Niederdruck-Turbinen: Auch wenn die
Kessel der beiden Blöcke 3 und 4
längst nicht mehr angefeuert werden können, so können die Generatoren über die Haupt-Dampfschie-
Mit knapp 1,4 Promille ist ein 28-jähriger Autofahrer aus Mannheim am
Sonntag um 14.15 Uhr in der Lange
Rötterstraße von der Straße abgekommen und hat dabei vier geparkte
Autos gerammt. Der 28-Jährige kam
mit seinem BMW aus ungeklärten
Gründen kurz vor der Kreuzung Kobellstraße nach rechts ab. Gegenüber der Polizei behauptete er zunächst, dass er einem entgegenkommenden Radfahrer ausgewichen sei,
verstrickte sich dann aber in Widersprüche. Bei der Unfallaufnahme
bemerkten die Beamten Alkoholgeruch in seinem Atem, ein Test bestätigte später den Verdacht. Auf dem
Revier entnahm eine Ärztin eine
Blutprobe. Der BMW musste abgeschleppt werden, an den Fahrzeugen entstand Sachschaden von
mehreren Tausend Euro. scho/pol
und flüchtete in Richtung Dammstraße. Der unbekannte Mann soll
etwa 16 bis 20 Jahre alt und kleiner
als 1,70 Meter sein. Er ist von
schmächtiger Statur, hat helle Haut
und gleichmäßig kurz rasierte Haare
und dunkle Augen. Der Täter war bekleidet mit einer schwarzen Hose, einer knallroten Trainingsjacke mit
geschlossenem Reißverschluss ohne
Kapuze und trug dunkle Schuhe.
Zeugen werden gebeten, sich mit
dem Kriminaldauerdienst in Verbindung zu setzen.
pol
Joggerin angegriffen
Die Vorarbeiten halten ihn seit fast einem Jahr auf Trab: Gernot Mieth, Baustellen-Leiter des Blocks 9, managt jetzt den Abriss der
BILDER: PROSSWITZ (2)/GKM
Schornsteine der stillgelegten Alt-Blöcke 3 und 4.
Betrunken Autos gerammt
Die
Staatsanwaltschaft Würzburg und
die Bundespolizei suchen per Öffentlichkeitsfahndung nach
einem
Seriendieb.
Der Tatverdächtige
(Bild) hat zuletzt im Januar mit gestohlenen Geldkarten unter anderem an Fahrscheinautomaten in
Mannheim Zugtickets im Wert von
rund 1070 Euro gekauft.
Am 9. Januar wurde einer 52-Jährigen während einer Zugfahrt die
Geldbörse mit zwei Geldkarten gestohlen. Wenig später hob der Täter
in einer Bank in Würzburg mit einer
der Karten 1000 Euro ab. Noch am
gleichen Tag nutzte er die Karten,
um an Automaten in Würzburg,
Frankfurt und Mannheim Zugtickets
zu kaufen. Die Ermittler können
dem Dieb zwei ähnliche Taten aus
den Jahren 2012 und 2013 zuordnen.
Die Fahndungsbilder zeigen einen
Mann von Mitte 50 bis Anfang 60.
Auffällig ist, dass der Gesuchte zumindest beim Lesen zwei Brillen
übereinander trägt. scho/pol (BILD: POL)
Sexuelle Nötigung: Polizei sucht Täter in Neckarstadt
Eine 22-jährige Frau ist am Sonntagvormittag in der Neckarstadt Opfer
eines Sexualdelikts geworden. Jetzt
sucht die Polizei nach dem Täter und
bittet die Bevölkerung um Mithilfe.
Die junge Frau joggte gegen
10.30 Uhr auf dem Fahrradweg an
der Neckarwiese unterhalb der
Dammstraße. Nachdem sie in Höhe
der Alphornstraße an einem Mann
vorbeigelaufen war, der dort auf einer Bank saß, stand dieser unvermittelt auf und umklammerte sie von
hinten. Er griff ihr dabei an die Brust
und in den Schritt. Als die 22-Jährige
zu schreien begann und sich zur
Wehr setzte, ließ der Täter von ihr ab
Oben: Blick vom Schornstein des Block 4
auf Block 3. Unten: So sieht es im Block-3Schornstein derzeit von innen aus.
ne nach wie vor zur Stromerzeugung
angefahren werden. Auch der 2005
modernisierte und auf Kohlebetrieb
umgerüstete Block 6 ganz am westlichen Ende des Kraftwerksgeländes
mit seinen 280 Megawatt Leistung ist
über die stillgelegten Altblöcke mit
dem Rest des Kraftwerks verbunden.
Neben den Blöcken 3 und 4 stehen westlich noch der im Jahr 2000
stillgelegte Block 5 und östlich die
1993 außer Betrieb genommenen
Blöcke 1 und 2. Johann Kosmoll und
seine zwölf Mann starke Truppe von
der Firma Züblin ist auf Bau und Abriss von Schornsteinen und Türmen
spezialisiert. Die Arbeiten in teilweise extremer Höhe müssen bei Nässe
und ab Windstärke sechs ruhen –
und wenn Besucher auf der Baustelle herumturnen. Immerhin 90 Meter
hoch sind die beiden 4,50 Meter
durchmessenden Röhren, die auf
dem Dach des alten Kraftwerks stehen – also 150 Meter insgesamt.
„Das waren sie mal“, erklärt
Mieth: In kleinen Portionen wurden
sie in den vergangenen Monaten bereits eingekürzt, da es nicht möglich
war, die oberen Abschnitte per Kran
zu erreichen. Auch die InnenSchornsteine, kunststoffbeschichtete Stahlröhren, wurden ebenso wie
die gigantischen Rauchgaskrümmer
in monatelanger Kleinarbeit auseinander geschweißt und abtransportiert. Insgesamt bestehen die beiden
Schornsteine aus rund 500 Tonnen
Stahl – nurmehr Schrott, den das
GKM entsorgen muss.
w
Video und Bildergalerie unter
morgenweb.de/mannheim
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