Cinevnà 2015 Kurzer Bericht zum Betriebsjahr Bereits liegt nun die dritte Saison – wenn man die spät gestartete erste voll zählen mag - hinter Cinevnà. Und die konkrete Planung für 2016 läuft seit November; die substanzielle Mitarbeit von Armon Schlegel als rätoromanischem Kursleiter ist für 2016 vertraglich unter Dach und Fach. Nehmen wir das Ergebnis vorweg: 2015 war ein Glanzjahr. Hatte das Projektpapier von 2012 fürs dritte Jahr 55 Kurstage ins Auge gefasst, durften wir 57 verbuchen. Was könnte besser beweisen, dass das Atelier seinen Zweck bestens erfüllt? Der kreative Ort funktioniert seit anfangs August 2013 und begeistert seine jungen Nutzerinnen und Nutzer so, dass viele, von cineastischem Ehrgeiz gepackt, in Zukunft ihre Kompetenz in Aufbaukursen zu vertiefen wünschen. Für die Verantwortlichen erwächst daraus die Verpflichtung, die Lernmöglichkeiten auszubauen und verschiedene Kurse – mit unterschiedlichen Zielen, Inhalten und technischen Mitteln - anzubieten. Derzeit sind fünftägige Grundkurse und ebenso lange Projektwochen mit Videokameras für Jugendliche zwischen 10 und 19 Jahren im Angebot. Aber auch drei- oder fünftägige Trickfilmkurse mit i pad-Technik bekommen ausgezeichnetes Feedback. Vorbereitet und ausgeschrieben sind überdies – in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule in Chur - spezielle Angebote für Lehrpersonen, dreitägige Lernwege und Tageskurse als Appetitanreger für den Einstieg in die siebte Kunst. Für strategische Überlegungen rund um Cinevnà ist der in allen Deutschschweizer Kantonen intensiv diskutierte Lehrplan 21 stets wegweisend; er liefert Anhaltspunkte zu einem strukturierten Curriculum. Es geht um Medienkompetenz in einer Welt voller Bilder. Die aktuelle Positionierung des Ateliers ist vielversprechend: Einerseits führt es Filmwochen für Schulklassen durch, leistet also Beiträge zu einem vielfältigen Unterricht. Anderseits unterstützt Cinevnà – in Zusammenarbeit mit Pro Juventute – die jungen Leute bei einer kreativen und mit neuen Technologien verknüpften Freizeitgestaltung. Cinevnà ist inzwischen gesamtschweizerisch in der Filmbildung gut vernetzt, was ihm einerseits Inspiration vermittelt, aber auch den Zugang zu einem Pool qualifizierter Kursleiter und Medienpädagogen sichert. Die entscheidende Plattform dafür ist „Cinéducation“, eine Vereinigung von Fachleuten mit solider und spezifischer Ausbildung als Medienpädagogen und Verankerung in der eidgenössischen Kulturpolitik. Zwar kümmert sich Cinéducation vor allem um informiertes Filmschauen und die Produktion von kindergerechten Filmen, doch in den kommenden Jahren soll kreatives FilmschafCINEVNÀ, atelier da film per giuvenils Padval 211 CH-7557 Vnà www.cinevna.ch www.fundaziunvna.ch Raiffeisenbank Engiadina Val Müstair IBAN CH06 8114 4000 0318 9813 6 2 fen durch Jugendliche und Kinder – die ja auf youtube zuweilen stupende Leistungen präsentieren – stärker ins Zentrum rücken. Cinevnà, das weit und breit einzigartig ist, kann im Rahmen solcher Pläne eine Ankerfunktion übernehmen. Das Unternehmen Cinevnà ist inzwischen eine ziemlich komplexe Organisation geworden, die verschiedenste Partner zu koordinieren und zu binden hat. Für ein systematisches eigentliches Marketing mangelt es meist an Zeit und Energie, das Potential der Einrichtung wird wohl noch nicht ausgeschöpft. Die ehrenamtliche Führung stösst an Grenzen, beansprucht sie doch mindestens 30 Tage pro Jahr. Das erstaunt niemanden, die Projektverantwortlichen zuletzt. Schon 2012 wurden Überlegungen zu einer langfristigen Integration in ein geeignetes grösseres Ganzes angestellt. Im vergangenen Sommer fanden formelle Gespräche mit dem Erziehungsdirektor des Kantons Graubünden statt. Leider fehlen gesetzliche Grundlagen für ein kantonales Engagement, zuständig ist die Gemeindeebene. Nun gilt es, neue Dächer und Kooperationsinteressenten zu finden. Personell zeichnen sich erstmals seit dem Start substanzielle Veränderungen ab; Tanya Schatzmann, die als erste Betriebsleiterin wesentlich am Aufbau des Ateliers mitgewirkt hat, orientiert sich beruflich neu und wird den Job Ende Januar verlassen. Dieser Abschied hat die Betriebsgesellschaft angeregt, die Struktur des Unternehmens dem konsolidierten Betrieb anzupassen und eine Geschäftsführung mit breiter gefasstem Aufgabenportfolio anzustellen. Die zahlreichen Kursleiter im Fachleutepool brauchen gute Begleitung und die verschiedenen Abmachungen mit Bestellern, Auftraggebern und Vermietern setzt umsichtiges Vertragsmanagement voraus. Die Betriebsgesellschaft will sich dadurch operativ entlasten, in den Stiftungsrat rückintegrieren und dort zum kleinen Ausschuss mutieren, der sich vor allem auf strategischer Ebene engagiert. Wenigstens ein Problem hat die Fundaziun Vnà als Trägerin des Filmateliers nicht; es ist im jetzigen Zeitpunkt finanziell abgesichert. Die Zürcher Schütze & Schütze-Stiftung stellt Cinevnà seit drei Jahren und weiterhin verlässlich ganz wesentliche Ressourcen zur Verfügung. Dies nicht bloss im Sinn einer Anschubfinanzierung, sondern zur Sicherung eines Bildungsbetriebs, der nie selbsttragend funktionieren kann. Dafür sind die Unterengadiner Kinder und die Stiftungsräte von Vnà zutiefst dankbar. Im Berichtsjahr genossen wir überdies noch die Unterstützung der AVINA-Stiftung; doch nach drei Jahren läuft diese Förderung aus. Inzwischen sind auf unserer Homepage (www.cinevna.ch) rund 100 Filme von Kindern abzurufen. Sie stammen mehrheitlich aus dem Unterengadin, doch – dank mobilem Konzept – führt Cinevnà auch andernorts im Kanton Graubünden Projektwochen durch. Genau so, wie das ursprünglich gedacht und erträumt war. Elisabeth Michel-Alder Präsidentin der Fundaziun Vnà und Vorsitzende der Betriebsgesellschaft Cinevnà 25. Januar 2016
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