Fachtagung Jugendarbeit mit Geflüchteten 23

4 Von der Willkommenskultur zur Willkommensstruktur: Was Jugendarbeit für junge Geflüchtete
tun kann
Wie entwickelt man eine Haltung als Einrichtung oder
Jugendverband, um sie erfolgreich für Kinder und
Jugendliche mit Fluchterfahrung zu öffnen und eine
nachhaltige Willkommenskultur, oder besser: Willkommensstruktur zu etablieren? Eine fachlich gut aufgestellte Arbeit mit jungen Menschen mit Fluchterfahrung
erfordert neben institutionellen Vorkehrungen und
der Erarbeitung von Konzepten auch selbstreflexive
Methoden, die eine Auseinandersetzung mit eigenen
Selbstverständlichkeiten und den Abbau tief verwurzelter Vorurteile ermöglichen. Der Workshop richtet sich
an Multiplikator_innen der Jugendarbeit, die Chancen
und Herausforderung reflektieren und Methoden einer
diversitätsbewussten Bildung kennenlernen wollen.
Judith Rahner, Amadeu-Antonio-Stiftung, Berlin
5 Beteiligung und Geflüchtete
Junge Geflüchtete sind Menschen, die ihr Leben in die
eigene Hand genommen haben. In Deutschland aber
werden sie häufig als Objekte unserer Hilfeleistung
gesehen. Die Jugendarbeit lebt davon, dass der Jugendliche ein
eigenes Handeln entwickelt und dabei Selbstwirksamkeit erlebt. Selbstbestimmt und mitverantwortlich
können Jugendliche in der Jugendarbeit aktiv werden auch Geflüchtete. Der Workshop gibt Gelegenheit zum
Austausch, zur gemeinsamen Entwicklung von Ideen
und bietet einfache Methoden der Alltagspartizipation.
Jessica Thomsen, Carsten Roeder, Netzwerk Offene
Kinder- und Jugendarbeit Schleswig-Holstein
Tagungsort
JugendAkademie Segeberg
Marienstr. 31, 23795 Bad Segeberg
Tel. 04551-959 10
Anmeldung
www.vjka.de
Bitte geben Sie Ihren 1. und 2.
Workshopwunsch an !
Fachtagung
Jugendarbeit
mit Geflüchteten
Da sein und dabei sein
Teilnahmebeitrag
25,- EUR inkl. Verpflegung
Kooperationspartner
23. Mai 2016
Bad Segeberg
08.45 Uhr - 18.00 Uhr
Jugendarbeit mit Geflüchteten
Da sein und dabei sein
Junge Geflüchtete sind in erster Linie eines: Kinder und Jugendliche! Ihnen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote
zur Verfügung zu stellen. Junge Geflüchtete
haben ein Recht auf einen Zugang zu außerschulischen Bildungsangeboten, damit sie Gemeinschaft erleben und sich entfalten können.
Jugendarbeit kann einen entscheidenden Beitrag
leisten, um ihnen das Ankommen in Deutschland
zu erleichtern, positive Erfahrungen und informelle Kontakte zu schaffen und so ihr Recht auf
Teilhabe zu verwirklichen.
Was bedeutet das für die Jugendeinrichtungen,
-vereine und –gruppen?
Die Fachtagung bietet Mitarbeiter_innen aus der
außerschulischen Jugendarbeit die Möglichkeit,
sich zu Willkommensstrukturen und zur Arbeit
mit jungen Geflüchteten fortzubilden und auszutauschen. Sie möchte Antworten für Fragen aus
der Praxis finden: Wie stärke ich die interkulturelle Kompetenz und baue Hemmnisse ab? Wie
gehe ich mit traumatisierten jungen Menschen
um? Wie sieht Beteiligung aus, wenn es mit der
sprachlichen Verständigung hapert?
Die Fachtagung ist Teil einer kooperativen Veranstaltungsreihe: Nach einer Auftaktveranstaltung
im September 2015 im Haus Rothfos in Mözen
werden nun Themen mit besonderer Relevanz
für die Jugendarbeit vertiefend behandelt. Den
Abschluss der Reihe bildet ein Fachtag im Herbst
2016, bei dem der Fokus auf Praxisbeispielen
liegen wird.
Tagungsablauf
Workshops
08:45
09:15
09:30
10:30
11:00
12:30
13:30
15:00
17:30
18:00
1 Der Umgang mit Flüchtlingsfeindschaft, neonazistischen Vorurteilen und Lügen
Eintreffen und Begrüßungskaffee
Begrüßung
Inklusion, Diversity und Empowerment Impulse für eine Willkommensstruktur in
der Jugendarbeit
Judith Rahner, Amadeu-Antonio-Stiftung
Kaffee und Obst
Einstieg in die Workshops
Mittagessen
Workshops, Vertiefungsphase
Kaffee und Kuchen
Ergebnisse der Workshops,
Abschlussplenum
Ende
Vortrag
Inklusion, Diversity und Empowerment - Impulse
für eine Willkommensstruktur in der Jugendarbeit
Angesichts der steigenden Zahl geflüchteter Kinder
und Jugendliche rückt die Notwendigkeit politischer
und pädagogischer Konzepte für eine Öffnung von
Jugend(verbands-)arbeit in den Vordergrund der
Wahrnehmung. Mit ihren grundlegenden Prinzipien Partizipation, Freiwilligkeit, Niedrigschwelligkeit
und Offenheit ist der nonformale Bildungsbereich
ein erster Anlaufpunkt für viele Jugendliche. Welche
bewährten Instrumente, Konzepte und Methoden
für eine Willkommensstrukur gibt es bereits? Welche
neuen Angebote müssen geschaffen werden? Welche
Rolle spielen die Mitarbeitenden und wie lassen sich
jugendliche „Stammbesucher“ einbeziehen?
Judith Rahner, Amadeu-Antonio-Stiftung, Berlin
Was tun gegen Sprüche von Flüchtlingsfeinden, Rassist_innen, Rechtspopulist_innen und Neonazis, die
aus aktuellen Debatten einen Nutzen für ihre menschenverachtenden Ideologien ziehen wollen?
Wie menschenverachtenden Vorurteilen, Meinungsäußerungen und Verhaltensweisen in der Jugendarbeit
begegnen?
In diesem Workshop entwickeln wir anhand aktueller
Debatten und konkreter Fälle aus der Praxis Handlungsoptionen für den Umgang mit menschenverachtendem Verhalten.
Annika Vajen und Antja Groeneveld, Regionale
Beratung zu Rechtsextremismus Kiel, AKJS SH
2 Anti Bias - Bewusster Umgang mit Vorurteilen
und Diskriminierung
Im Mittelpunkt des Workshops steht die intensive,
erfahrungsorientierte Auseinandersetzung mit eigenen
Vorurteilen und diskriminierenden Verhaltensweisen
sowie mit diskriminierenden Strukturen innerhalb
unserer Gesellschaft. Der Ansatz kann dabei helfen,
Ängste und Vorurteile in Bezug auf das Anderssein
anderer Menschen zu überwinden. Im ersten Teil wird
es um die Vermittlung des Anti-Bias Ansatzes gehen.
Im zweiten, vertiefenden Teil um die Übertragung in
den Alltag der Teilnehmenden.
Gregor Schulz, Institut für konstruktive Konfliktlösung und Mediation, Hamburg
3 Umgang mit traumatisierten minderjährigen
Flüchtlingen
Zentrale Themen des Workshops sind: Traumatisierungen in Kindes- und Jugendalter, die Auswirkungen von
Traumata, der Umgang mit minderjährigen
Flüchtlingen im pädagogischen Alltag und die Vermeidung von sekundärer Traumatisierung von pädagogisch Tätigen durch Selbstfürsorge.
Anne Schwerk, Sozialpädagogin, Traumatherapeutin, Psychodramatikerin, Supervisorin