4 Von der Willkommenskultur zur Willkommensstruktur: Was Jugendarbeit für junge Geflüchtete tun kann Wie entwickelt man eine Haltung als Einrichtung oder Jugendverband, um sie erfolgreich für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung zu öffnen und eine nachhaltige Willkommenskultur, oder besser: Willkommensstruktur zu etablieren? Eine fachlich gut aufgestellte Arbeit mit jungen Menschen mit Fluchterfahrung erfordert neben institutionellen Vorkehrungen und der Erarbeitung von Konzepten auch selbstreflexive Methoden, die eine Auseinandersetzung mit eigenen Selbstverständlichkeiten und den Abbau tief verwurzelter Vorurteile ermöglichen. Der Workshop richtet sich an Multiplikator_innen der Jugendarbeit, die Chancen und Herausforderung reflektieren und Methoden einer diversitätsbewussten Bildung kennenlernen wollen. Judith Rahner, Amadeu-Antonio-Stiftung, Berlin 5 Beteiligung und Geflüchtete Junge Geflüchtete sind Menschen, die ihr Leben in die eigene Hand genommen haben. In Deutschland aber werden sie häufig als Objekte unserer Hilfeleistung gesehen. Die Jugendarbeit lebt davon, dass der Jugendliche ein eigenes Handeln entwickelt und dabei Selbstwirksamkeit erlebt. Selbstbestimmt und mitverantwortlich können Jugendliche in der Jugendarbeit aktiv werden auch Geflüchtete. Der Workshop gibt Gelegenheit zum Austausch, zur gemeinsamen Entwicklung von Ideen und bietet einfache Methoden der Alltagspartizipation. Jessica Thomsen, Carsten Roeder, Netzwerk Offene Kinder- und Jugendarbeit Schleswig-Holstein Tagungsort JugendAkademie Segeberg Marienstr. 31, 23795 Bad Segeberg Tel. 04551-959 10 Anmeldung www.vjka.de Bitte geben Sie Ihren 1. und 2. Workshopwunsch an ! Fachtagung Jugendarbeit mit Geflüchteten Da sein und dabei sein Teilnahmebeitrag 25,- EUR inkl. Verpflegung Kooperationspartner 23. Mai 2016 Bad Segeberg 08.45 Uhr - 18.00 Uhr Jugendarbeit mit Geflüchteten Da sein und dabei sein Junge Geflüchtete sind in erster Linie eines: Kinder und Jugendliche! Ihnen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote zur Verfügung zu stellen. Junge Geflüchtete haben ein Recht auf einen Zugang zu außerschulischen Bildungsangeboten, damit sie Gemeinschaft erleben und sich entfalten können. Jugendarbeit kann einen entscheidenden Beitrag leisten, um ihnen das Ankommen in Deutschland zu erleichtern, positive Erfahrungen und informelle Kontakte zu schaffen und so ihr Recht auf Teilhabe zu verwirklichen. Was bedeutet das für die Jugendeinrichtungen, -vereine und –gruppen? Die Fachtagung bietet Mitarbeiter_innen aus der außerschulischen Jugendarbeit die Möglichkeit, sich zu Willkommensstrukturen und zur Arbeit mit jungen Geflüchteten fortzubilden und auszutauschen. Sie möchte Antworten für Fragen aus der Praxis finden: Wie stärke ich die interkulturelle Kompetenz und baue Hemmnisse ab? Wie gehe ich mit traumatisierten jungen Menschen um? Wie sieht Beteiligung aus, wenn es mit der sprachlichen Verständigung hapert? Die Fachtagung ist Teil einer kooperativen Veranstaltungsreihe: Nach einer Auftaktveranstaltung im September 2015 im Haus Rothfos in Mözen werden nun Themen mit besonderer Relevanz für die Jugendarbeit vertiefend behandelt. Den Abschluss der Reihe bildet ein Fachtag im Herbst 2016, bei dem der Fokus auf Praxisbeispielen liegen wird. Tagungsablauf Workshops 08:45 09:15 09:30 10:30 11:00 12:30 13:30 15:00 17:30 18:00 1 Der Umgang mit Flüchtlingsfeindschaft, neonazistischen Vorurteilen und Lügen Eintreffen und Begrüßungskaffee Begrüßung Inklusion, Diversity und Empowerment Impulse für eine Willkommensstruktur in der Jugendarbeit Judith Rahner, Amadeu-Antonio-Stiftung Kaffee und Obst Einstieg in die Workshops Mittagessen Workshops, Vertiefungsphase Kaffee und Kuchen Ergebnisse der Workshops, Abschlussplenum Ende Vortrag Inklusion, Diversity und Empowerment - Impulse für eine Willkommensstruktur in der Jugendarbeit Angesichts der steigenden Zahl geflüchteter Kinder und Jugendliche rückt die Notwendigkeit politischer und pädagogischer Konzepte für eine Öffnung von Jugend(verbands-)arbeit in den Vordergrund der Wahrnehmung. Mit ihren grundlegenden Prinzipien Partizipation, Freiwilligkeit, Niedrigschwelligkeit und Offenheit ist der nonformale Bildungsbereich ein erster Anlaufpunkt für viele Jugendliche. Welche bewährten Instrumente, Konzepte und Methoden für eine Willkommensstrukur gibt es bereits? Welche neuen Angebote müssen geschaffen werden? Welche Rolle spielen die Mitarbeitenden und wie lassen sich jugendliche „Stammbesucher“ einbeziehen? Judith Rahner, Amadeu-Antonio-Stiftung, Berlin Was tun gegen Sprüche von Flüchtlingsfeinden, Rassist_innen, Rechtspopulist_innen und Neonazis, die aus aktuellen Debatten einen Nutzen für ihre menschenverachtenden Ideologien ziehen wollen? Wie menschenverachtenden Vorurteilen, Meinungsäußerungen und Verhaltensweisen in der Jugendarbeit begegnen? In diesem Workshop entwickeln wir anhand aktueller Debatten und konkreter Fälle aus der Praxis Handlungsoptionen für den Umgang mit menschenverachtendem Verhalten. Annika Vajen und Antja Groeneveld, Regionale Beratung zu Rechtsextremismus Kiel, AKJS SH 2 Anti Bias - Bewusster Umgang mit Vorurteilen und Diskriminierung Im Mittelpunkt des Workshops steht die intensive, erfahrungsorientierte Auseinandersetzung mit eigenen Vorurteilen und diskriminierenden Verhaltensweisen sowie mit diskriminierenden Strukturen innerhalb unserer Gesellschaft. Der Ansatz kann dabei helfen, Ängste und Vorurteile in Bezug auf das Anderssein anderer Menschen zu überwinden. Im ersten Teil wird es um die Vermittlung des Anti-Bias Ansatzes gehen. Im zweiten, vertiefenden Teil um die Übertragung in den Alltag der Teilnehmenden. Gregor Schulz, Institut für konstruktive Konfliktlösung und Mediation, Hamburg 3 Umgang mit traumatisierten minderjährigen Flüchtlingen Zentrale Themen des Workshops sind: Traumatisierungen in Kindes- und Jugendalter, die Auswirkungen von Traumata, der Umgang mit minderjährigen Flüchtlingen im pädagogischen Alltag und die Vermeidung von sekundärer Traumatisierung von pädagogisch Tätigen durch Selbstfürsorge. Anne Schwerk, Sozialpädagogin, Traumatherapeutin, Psychodramatikerin, Supervisorin
© Copyright 2025 ExpyDoc