Die Macht des Faktischen

Hubert Romer
Die Macht des Faktischen
Erfolgsfaktoren für den unternehmerischen
Alltag – Anregungen und Reflexionen
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Impressum
Texte: © 2016 Copyright by
Hubert Romer
Zu den Schafhofäckern 134
73230 Kirchheim/Teck
[email protected]
Alle Rechte liegen beim Autor und unterliegen dem
Urheberrecht. Verwendung und Vervielfältigung von
Text und Bild nur mit ausdrücklicher Genehmigung
des Autors. Alle Rechte vorbehalten.
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Inhalt
Impressum ......................................................... 2
Fakten schaffen! ................................................ 5
Die Macht des Faktischen .................................. 8
Willenskraft und Klarheit in der Vorstellung der
Ziele ................................................................. 16
Folge Deinem ersten Gefühl! Es ist meistens das
Richtige............................................................ 20
Wie Visionen zu Ideen und dann zur Realität
werden ............................................................. 23
Die flankierenden Faktoren .............................. 31
Warum tust Du das alles – wirklich?................. 32
Erfinde Dich immer wieder neu! ....................... 37
Nimm Dich nicht zu ernst ................................. 41
Die innere Souveränität.................................... 46
Das Prinzip der stolzen Demut ......................... 49
Finde Deinen Platz und Deine Aufgabe im System
........................................................................ 51
Tango tanzen ist schöner ................................. 53
Das WIR-Gefühl erzeugen ............................... 56
Bedürfnisse schaffen ....................................... 59
Alles zu seiner Zeit........................................... 63
Selbst der Zufall will inszeniert sein ................. 67
Kommunikation – lass den anderen nicht dumm
sterben!............................................................ 70
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Sei so wie Du bist – bleib so wie Du bist! ......... 80
Das Flößerprinzip............................................. 82
Kentergefahr „fehlende langfristige Visionen“ ... 90
Der Autor Hubert Romer .................................. 95
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Fakten schaffen!
Fakten schaffen im Kopf, in der Realität und in der
sozialen Umwelt – so einfach können wir eines der
vermutlich stärksten Erfolgskonzepte unseres unternehmerischen Lebens auf den Punkt bringen.
Die Macht des Faktischen ist es, die hilft, erfolgreich den Weg von der diffusen Idee hin zum Erfolg des Projektes zu gehen.
Dabei nehmen wir bewusst in Kauf, dass es nicht
immer die perfekteste Lösung sein wird, sondern
eben die bestmögliche Lösung, die für uns in der
zur Verfügung stehenden Zeit und im Rahmen der
Möglichkeiten machbar ist.
Es steht also nicht die Perfektion im Vordergrund,
sondern die Tatsache, etwas zu realisieren, um
ein Vorankommen zu ermöglichen.
Gerne ermutige ich in meinen Schulungen und in
der Begleitung von Unternehmern mit der Aufforderung „trauen Sie sich Rodeo zu reiten! Wagen
Sie den Ritt.“
Dazu gehört auch das Wagnis, das Risiko – in kalkulierter Form!
Steigen Sie mit ein in die spannende Welt des
Faktischen und Sie werden erkennen, wie wichtig
es ist, Dinge einfach zu tun, um Realitäten zu
schaffen.
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Diese simple Aussage gehört zur hohen Kunst
des unternehmerischen Alltages. Doch Achtung:
sie steht vollkommen im Gegensatz zur Holzhammermethode, mit der manche Führungskraft ihren
Kopf durchsetzen will. Wenn wir von der Macht
des Faktischen sprechen, dann reden wir von einem Instrument, welches mit großer Umsicht einzusetzen ist. Von Menschen, die wissen, wie sie
damit umzugehen haben. Menschen, die mit einer
Form der Leichtigkeit ihre Visionen realisieren,
ohne damit Schaden anzustellen. Niemand soll
dabei durch den Drang, Realitäten zu schaffen,
vor den Kopf gestoßen werden. Nichts soll im Umfeld zerstört oder weggedrückt werden.
Der Profi weiß Fakten zu schaffen, ohne dass es
die Umwelt zunächst spürt und dann erstaunt feststellt, dass da was entstand, was durchaus gut
und sinnvoll ist. Optimal ist, wenn danach alle
glauben, sie selbst hätten die Fakten und Realitäten geschaffen. Erfolg hat bekanntlich viele Väter
und wenig Kritiker.
Willenskraft und eine Klarheit in der Vorstellung
der Ziele sind wichtige Komponenten. Sie lassen
sich entdecken und entwickeln.
Um dieses Ziel zu erreichen, können einige Bereiche unseres unternehmerischen Alltages stützend
und helfend wirken. Welche das sind und wie sie
sich aktivieren lassen, werden wir in diesem Buch
gemeinsam entdecken.
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Diese in mehr als 23 Jahren unternehmerischen
Tuns zusammengetragenen und in diesem Werk
verdichteten Erfahrungswerte und Erkenntnisse
sind dazu gedacht, Ihnen als Reflexionsebene für
Ihre eigenen Berufserlebnisse zu dienen. Sie sollen Ihnen helfen, individuelle Strukturen und Systeme zu erkennen, zu sortieren und zu forcieren.
Ich würde mich freuen, wenn meine Anregungen
Sie inspirieren und als gute Spiegelung dienen.
Viel Freude bei der Lektüre!
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Die Macht des Faktischen
Tatsachen schaffen und überzeugen.
Nicht in der Theorie verhaftet bleiben!
So viele Ideen und Visionen bleiben im Land der
Träume verhaften. Immer weniger Führungskräfte
trauen sich, Mut zu zeigen, Verantwortung zu
übernehmen und einfach Fakten zu schaffen.
Liegt es an der neuen Form der möglicherweise
zu verschulten universitären Ausbildung? Haben
wir es versäumt, neben dem hohen Fachwissen
auch bestimmte soziale Skills zu vermitteln?
Dazu gehören auch jene Fähigkeiten, Führungskompetenz zu besitzen und diese in den erforderlichen Situationen einzusetzen.
Zahlreiche Untersuchungen attestieren jungen
Menschen, dass diese nicht mehr bereit wären,
Verantwortung und Führungskompetenz zu übernehmen. Viel eher würden diese nach ihren persönlichen Komfortzonen Ausschau halten, um es
sich darin gemütlich zu machen. Karrierewünsche
- offenbar Fehlanzeige.
Warum erlebe ich das aber gerade im Bereich der
dualen Berufe vollkommen anders? Also im Bereich des Handwerks, der Industrie und der
Dienstleistungsberufe, sowie in den kaufmännischen Bereichen.
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So tolle willensstarke und zielgerichtete junge
Menschen durfte ich vor allem im Rahmen meiner
Tätigkeit für WorldSkills Germany, der Weltmeisterschaft der Berufe erleben. Junge Talente, die
nach den Weltmeisterschaften in großer Zahl tolle
Karrieren begonnen haben oder ihre eigenen Unternehmen gründen.
Sie alle zeichnet eine enorme Willenskraft zum
Schaffen des Faktischen aus.
Liegt es also nicht an den jeweiligen Personen,
sondern am Bildungssystem und an der Ausbildungskultur? Zu Teilen sicherlich ja. Aber nicht
nur! Denn sonst würden wir es uns alle viel zu einfach machen und die Eigenverantwortung nicht
annehmen.
Wäre der Hauptstadtflughafen in Berlin jemals in
diese missliche Lage gekommen, hätten wir auf
den verschiedenen Managementstufen Menschen gehabt, die wirklich einen „Arsch in der
Hose haben“ wie es ein großer Mentor von mir
gerne formulierte?
Sie hätten die Möglichkeit gehabt manches Unvermögen übergeordneter Stellen aufzufangen
und abzufedern. Stattdessen wurden Verantwortungen abgegeben und alle mühten in sich im
selbst Absichern. „Damit ja nichts an Schuld und
Haftung an einem hängen bleibt.“ So zumindest
die Vermutung.
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Ich kann mir sehr lebendig die unzähligen Situationen vorstellen, die es in den Aufenthaltsräumen
und bei den Pausen auf den Baustellen gab. Alle
ergötzten sich sehr wahrscheinlich im gestenreichen Schildern der offensichtlichen Mängel und
alle waren sich einig, dass das noch ein schlimmes Ende nehmen würde, wenn “die da Oben“
nicht bald handeln. Selbst hat aber niemand die
Initiative ergriffen! Sicherlich geschieht Einzelnen
mit dieser Vermutung Unrecht. Aber im Ganzen
mag es sehr nah an der Realität sein. Sonst erlebte der BER nicht solch einen unglücklichen
Werdegang.
Für mich auch erschreckend das Erlebnis während meiner Funktion als Kontrollinstanz einer
Großveranstaltung in Europa, die vor einiger Zeit
komplett von jungen Unternehmern organisiert
werden sollte. Ein großes Team. Voll besetzt mit
Führungskräften. Aber ein großes Desaster, so
schien es. Die globale Veranstaltung ging beinahe
den Bach runter, weil diejenigen an den Schalthebeln mehr damit zu tun hatten, sich juristisch bei
jeder noch so kleinen Sache abzusichern, denn
Entscheidungen zu treffen. Und diejenigen, die
handeln wollten, wurden ausgebremst. Sie rauften
sich die Haare.
Wir im Kontrollgremium brachten sehr viel Zeit
auf, um den Entscheidern „Unternehmerisches
Rodeo-Reiten“ beizubringen.
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Zum Unternehmertum gehört nun mal Mut dazu!
Mut und Risikobereitschaft - und auch das Wagnis
einen Fehler zu machen.
In bestimmten Situationen wird man nicht einmal
mehr zwischen richtig und falsch entscheiden
können. Gerade, wenn eine Notlage herrscht und
die Zeit drängt. Dann gibt es nur noch Entscheidungen, die gut oder nicht so gut sind. Aber kein
„Falsch“.
Trauen Sie sich! Das ist Ihr Job!
Dafür sind Sie da! Dafür sind Sie Unternehmer.
Mitarbeiter und Dienstleister bewundern Macher,
die etwas auf die Straße bringen, also in die Realität umsetzen. Ein Aphrodisiakum der Autorität.
Eine besondere Strahlkraft, die alle anderen dazu
ermutigt, in ihrem eigenen Wirkungsbereich zielgerichtet und ergebnisorientiert zu arbeiten. Mit
Verantwortung für das Geschehen und dessen Erfolg.
Wie ich das machen würde:
Oftmals sehe ich Ideen und Visionen schon bildhaft vor mir, wie sie sein werden, wenn sie zur Realität geworden sind. Das treibt mich oft an und
macht mich gerne etwas ungeduldig. Ungeduldig
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gegenüber anderen, die die Bilder nicht haben oder sich das alles nicht vorstellen können.
Mir helfen diese Bilder aus der Zukunft aber, um
zu wissen, dass es machbar und möglich ist.
Und dazu entdeckte ich eines Tages in Belgien
meinen Leitspruch:
Es war an einem nasskalten Oktobertag. Ich saß
bei der Sieges- und Abschlussfeier der EuroSkillsWettbewerbe im belgischen Spa und wartete auf
den Start der Veranstaltung. Auf der Leinwand
zeigten uns die Veranstalter einzelne Bilder und
Szenen der vergangenen Wettkampftage. Plötzlich tauchte jener Spruch auf, der Marc Twain zugeschrieben wird und der mich regelrecht elektrisierte.
Ich saugte ihn auf und nahm ihn fortan als Leitmotiv meines Tuns auf. Vieles hatte ich in dieser
Weise bisher schon getan.
„Sie wussten nicht, dass es unmöglich war, deshalb taten sie es.“
Mir war klar: Das ist mein Leitmotiv. Das ist die
Grundlage um Fakten zu schaffen.
Und, bisher klappte es richtig gut!
Im Alltag bedeutet dies, dass ich mit meinen Gedanken und Ideen ins Gespräch mit meinen Partnern gehe. Dort stelle ich Ihnen das Projekt so vor,
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indem ich versuche, so realitätsnah wie möglich
die Bilder zu beschreiben, die ich sehe. Ich gebe
ihnen einen möglichst realen Eindruck meiner Visionen, als ob sie schon Realität wären. Dabei hilft
einem natürlich eine gute Rhetorik und eine gute
Bildersprache.
Wenn ich dann merke, dass die Partner Interesse
haben und ihnen die Richtung gefällt – und wenn
diese erfassen, dass ich mir schon Gedanken zu
Kosten, Prozessen, Zeitleisten etc. gemacht
habe, dann sind sie meinen Gedanken gegenüber
recht offen.
Für mich ein Signal, dass ich ein paar Schritte weitergehen sollte.
Somit beginne ich dann damit, Fakten zu schaffen.
Zunächst bei grundsätzlichen Dingen, wie Machbarkeitsstudien, Finanzierungskonzepten und vor
allem bei Milestone Planungen.
Dabei stückle ich das ganze Projekt in Teilbereiche auf. Nach dem Motto „lasst uns doch ein erstes Etappenziel erreichen und erste Ergebnisse in
dieser Phase generieren, dann sehen wir weiter.“
Oft folgen mir alle Partner in diesen ersten Etappenzielen. Denn man vergibt sich ja nichts.
Ich aber kann mit diesen Projektetappen die oftmals verhindernden Starthürden und Blockaden
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überwinden, die einen Großteil aller guten Ideen
zum Scheitern bringen: die Bedenken, die Angst
vor Verantwortung und die Sorge vor möglichen
Konsequenzen im Falle eines Scheiterns.
Ich übernehme dabei die Rolle des Führenden in
einem Projekt, das von Etappe zu Etappe geht,
ohne große Risiken für das Gesamtprojekt aufzurufen.
Bildlich gesprochen sitze ich auf dem Kutscherbock und lade alle anderen ein, es sich hinten in
der Kutsche gemütlich zu machen.
Das macht es so vielen Menschen einfacher, einzusteigen und die erste Strecke mit zu kommen.
Wenn sich dann im Verlaufe der ersten Etappen
Erfolge auftun, wenn die Partner erste Ausblicke
auf das Ganze erhalten und damit einen gefühlten
Eindruck des finalen Projektergebnisses - dann
hat man als Ideengeber gewonnen.
Denn dann rutscht das Konzept aus dem Reich
der Ideen hinein in die Realität und will damit auch
mit aller Kraft Wirklichkeit werden.
Alle wollen den Erfolg. Alle sind begierig auf den
Gewinn des Konzeptes.
So habe ich schon oft in meinem beruflichen Leben meine Ideen umsetzen können und daraus
wunderbare Geschäftsfelder erhalten, die allen
Partnern gute Erfolge brachten.
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Wenn der Zug erst einmal anrollt, springen immer
mehr Helfer und Mitstreiter mit auf. Zum Wohle
des Gesamtprojektes.
Wichtig ist nur, dass man seinem guten Gefühl
folgt und sich nicht behindern lässt. Sie müssen
Führungsstärke und Zielstrebigkeit verkörpern.
Sie müssen wissen, was Sie tun und müssen davon überzeugt sein.
Die Macht des Faktischen reißt mit und überzeugt.
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Willenskraft und Klarheit in der Vorstellung der Ziele
Es ist immer wichtig, dass Sie ein sehr klares Bild
vor Augen haben, von dem, was Sie erreichen
wollen.
Dieses Bild ist mehr als nur eine Vorstellung. Es
ist wie eine Kopie aus der Zukunft, nach der ich
das angestrebte Projekt „modelliere“, also so gestalte, bis es diese Visualisierung zur Realität werden lässt. Dabei gilt das allererste Bild als absolute Masterkopie. Denn es ist so gut wie immer
das Beste und es darf nicht durch zwangsläufig
einsetzende rationale Beschränkungen und Zweifel verfremdet werden! Trauen Sie Ihrem Gefühl,
akzeptieren Sie die Intuition als wichtigen und impulsgebenden Partner.
Nehmen Sie dieses Bild als Ihre Vision. In der Folgezeit sollten Sie lediglich konstruktiv Anpassungen vornehmen. Ergänzen Sie gegebenenfalls
durch hinzukommende Elemente, die am Ende
helfen, ein Ganzes aus der Vision zu machen.
Also ein Konzept, welches fundiert ausgearbeitet
ist.
Und jetzt kommt der wichtigste Hinweis: halten
Sie sich fern von denjenigen, die Ihnen sofort mit
einem „Aber“ begegnen. Diese behindern Sie nur
und legen einen bleischweren Schleier über das
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Projekt. Es verliert seine Leichtigkeit und Beschwingtheit. Und das ist das Schlimmste, was einem Projekt in dieser frühen Phase passieren
kann. Das kommt später noch oft genug im Projektverlauf. Dann nämlich, wenn es hakt und nicht
immer nach Plan verläuft. Deshalb kann in der
Frühphase gerne darauf verzichtet werden.
Erinnern Sie sich an die Aussagen im voran gegangenen Kapitel? Früh erste Realitäten schaffen, so dass die anderen erkennen können, dass
es nicht unmöglich ist und eine durchaus reizvolle
Konzeption darstellt.
Kümmern Sie sich um die konstruktive Kritik und
um die Anregungen derer, die in gleicher Weise
ticken. Die Sie und Ihre Arbeitsweise verstehen.
Gehen Sie mit diesen den Weg von der Vision bis
zur Realisierung. Als Leitlinie darf Ihnen der
Spruch von Marc Twain gelten. Gerne nochmals
zur Erinnerung: “ Sie wussten nicht, dass es unmöglich war. Deshalb taten Sie es.“
Einfach tun, an sich glauben und einen starken
Willen haben!
Hätten wir sonst vor einigen Jahren ein Großprojekt begonnen, das am Ende ca. 55 Millionen Euro
gekostet hat und mehrere hundert Menschen beschäftige? Wir haben es einfach getan. Und es
war ein großer Erfolg.
Und wenn Sie ein absolut unmögliches Projekt angehen, das Sie ruinieren könnte?
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Na, dann gehe ich einfach davon aus, dass Sie
kaufmännisch gut geschult sind, um ihre eigenen
Grenzen und Möglichkeiten zu kennen.
Auch wir haben das bei unserem Mammutprojekt
getan.
Dabei ist es an bestimmten Punkten des Projektes
immer wieder gut, die Metaebene einzunehmen
und einen Blick von „Oben“ auf das Projekt zu
werfen. Wir machten dies in Form einer Risikoabwägung. Dabei betrachteten wir unser Projektvorhaben sehr sachlich, ohne es in seinen Inhalten
zu verändern. Es ging uns lediglich darum, WorstCase-Szenarien zu entwickeln und zu prüfen, wie
realistisch diese sind und was das für uns im Falle
ihres Eintretens bedeutet hätte. In besagtem Fall
konnten wir feststellen, dass alles im Rahmen des
Möglichen und Handelbaren lag.
Dies taten wir aber erst, als das Konzept entsprechend der Grundidee „modelliert“ und kompakt erarbeitet war. Aber erst dann und nicht vorher!
Und wenn Sie danach noch immer begeistert sind
und ein gutes Gefühl haben, dann hauen Sie rein!
Dann ist Ihre Willenskraft gefragt und ihr Durchhaltevermögen.
Sie sind der Kutscher auf dem Kutschbock! Lassen Sie nicht zu, dass die Pferde bei Ihnen aufspringen und die Richtung mitbestimmen wollen.
Es muss jeder seinen Platz im Projektsystem kennen und einhalten.
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Folge Deinem ersten Gefühl! Es ist
meistens das Richtige
Folgen Sie Ihrem ersten Gefühl. Es ist meistens
das Richtige!
Keine Angst dabei vor Fehlern. Die machen wir
immer wieder. Das gehört dazu.
Der Philosoph und Schriftsteller Richard David
Precht beschrieb kürzlich bei einer Veranstaltung
in Berlin den Sachverhalt folgendermaßen: „Es ist
im Prinzip immer das (Bauch-) Gefühl, das schon
nach wenigen Sekunden alles entschieden hat.
Der Kopf versucht das danach nur zu erklären, zu
rechtfertigen. Er ist sozusagen die Marketingabteilung des Gefühls, welche die emotionale Entscheidung danach mit entsprechenden Worten zu
erklären versucht.“
Ihn darf ich an dieser Stelle stellvertretend für all
die Forscher und Forschungsergebnisse anführen, die es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten dazu gegeben hat: Der Mensch folgt,
egal ob er will oder nicht, in erster Linie seinem
Gefühl, seinem spontanen Empfinden, also dem
Bauchgefühl.
Erst kurze Zeit später meint er dann, diese Entscheidung durch vermeintliche rationale Erwägun-
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gen sanktionieren zu müssen. Ihnen also die notwendige Legitimation zu verschaffen, damit sie in
der Außenwelt Bestand haben.
Mit wenig Mühe können Sie im Web relativ schnell
zahlreiche Untersuchungen und deren Dokumentationen zu diesem Sachverhalt finden. Interessant sind vor allem jene, die unter den Unternehmern der großen traditionellen Familienunternehmen durchgeführt wurden. Erstaunlich, wie sehr
diese Menschen vorrangig ihrer Intuition gefolgt
sind und enorme unternehmerische Ziele mit langfristiger Wirkung erzielt haben.
Deshalb: trauen Sie sich! Üben Sie sich darin, Ihre
spontane Reaktion und Intuition in bestimmten
Fällen wahrzunehmen und zu realisieren. Nehmen Sie diese Impulse auf und versuchen Sie
diese zu verstehen, beziehungsweise zu interpretieren. Einige unserer Kollegen – und da gehöre
ich auch dazu – schreiben diese Impulse sehr
schnell ungefiltert auf. Damit kann man sich davor
schützen, dass der Kopf und somit das kritische
Element zu schnell alles nieder macht oder die
gute Idee verblassen lässt.
Jetzt werden Sie zu Recht sagen, dass damit auch
Fehlerquellen implementiert sind und man gegebenenfalls große Fehler machen wird.
Das mag wirklich sein! Aber, wie viele Fehler haben Menschen gemacht, die zuvor unendlich
lange alle möglichen Dinge ab gewägt und überlegt haben?
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Da wird es statistisch gesehen mit Sicherheit
keine Verschiebung zu Ungunsten der Intuition
geben. Da bin ich mir sehr sicher.
Folgen Sie Ihrem ersten Gefühl. Lassen Sie sich
nicht von gesellschaftlich anerzogenen Zwängen
einengen. Im Laufe der Zeit werden Sie sensibel
dafür werden, ob das erste Gefühl wirklich gut und
richtig ist. Sie können dann besser abwägen. Es
kann den entscheidenden Vorteil einbringen, auf
die innere Stimme zu hören und sie zu verstehen.
Sie erhalten damit eine breitere Vielfalt an Entscheidungsmöglichkeiten.
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Ende der Leseprobe von:
Die Macht des Faktischen - Erfolgsfaktoren für den
unternehmerischen Alltag – Anregungen und Reflexionen
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