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NACHRICHTEN,
TERMINE
UND
POSITIONEN
FÖRDER-ABO
ab
49.- € im Jahr
www.a3kultur.de
FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND
#06 | Juni 2016
Geht doch! Die Stadt-
werke planen auf dem ehemaligen Gaswerkgelände
ein neues Theater.
S. 2
monatlich/gratis
Home is where the heart is
Am 4. Juni feiert Augsburg mit über 200
Programmpunkten die »Lange Nacht
der Heimat«.
S. 3
Brandschutz nicht gewährleistet
Der Spielbetrieb im Großen Haus des
Theaters Augsburg endet nach der letzten Vorstellung im Juni.
S. 10
Wenn am 6. Juni die Mondsichel zu erkennen ist, beginnt
der muslimische Fastenmonat
Ramadan.
S. 5
Rumpf des Airbus A350
MADE IN AUGSBURG
Gewebt, gestickt, gewickelt
Vom 22. Juni bis 6. November beleuchtet das tim mit seiner Sonderausstellung »Carbon – Stoff der Zukunft« eine einzigartige Faser, bei deren Verarbeitung unsere Region weltweit eine Vorreiterrolle einnimmt. Ein führender Vertreter in diesem Bereich ist Premium Aerotec. Das Luftfahrtunternehmen
produziert in Augsburg unter anderem Rumpfteile des Airbus A350. Carbon spielt dabei eine große
Rolle. Mehr dazu lesen Sie in unserer Sonderveröffentlichung zum Textilviertel auf den Seiten I–X.
KULTURTERMINE
für Augsburg Stadt/Land und
Wittelsbacher Land
für den Zeitraum vom
01.06. – 30.06.
KulturMachtWirtschaft
Die Dialogplattform zum AiR-Projekt 2016 | 30. Juni, Fugger Welser Erlebnismuseum Augsburg
Thema: Welchen Einfluss hat die Kultur auf die Attraktivität und die qualität
einer Region als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort?
Gäste u.a.: Holger Jagersberger (Atelierhaus Salzamt, Linz), Thomas Philipp (Institut LIquA), Reinhard Gupfinger (Medienkünstler), Prof. Dr. Klaus Wolf (Universität Augsburg) | Panel 1: 9:00 – 12:30 | Panel 2: 14:00 – 15:30 | Panel 3: 16:00 – 17:30 |
Abschlussdiskussion: 19:00 | im Anschluss Gartenparty im Museum
Infos und Anmeldung unter: www.welcome-in-der-friedensstadt.de | Der Eintritt ist frei.
Eine Veranstaltung von Hoher Weg e.V.
Unsere Partner: Stadt Augsburg, Magistrat Linz, Bezirk Schwaben, Universität Augsburg, Regio Augsburg Tourismus, a3kultur
EINE HEIMATLICHE STADTINSZENIERUNG
AN 50 SPIELORTEN MIT ÜBER
200 PROGRAMMEN AUS KUNST UND MUSIK
Zur diesjährigen Langen Kunstnacht öffnen sich die Augsburger
Prachtsäle, Museen, Kirchen, Kunst- und Kulturorte für ein facettenreiches Gesamtprogramm zur Heimat in all ihren liebe- wie
leidvollen Schattierungen. Künstler- und Künstlerinnen nicht
nur aus Augsburg interpretieren an diesem Abend ihre (Wahl-)
Heimat, ihren Heimatbegriff oder musikalische und künstlerische Schätze ihrer Heimat. Zahlreiche Orchesterkonzerte und
kammermusikalische Programme, Theaterszenen, Lesungen,
Führungen und Straßentheater machen Heimat von nah und
fern, oben, unten und mittendrin erlebbar.
Tickets: Ab 4. Mai 2016 bei: Bürger- und Touristinformation am Rathausplatz, Theater Augsburg, Ticketshops der Museen der Stadt Augsburg,
AZ Kartenservice, Thalia Kino, Liliom
VVK: 12,– / 10,– € (erm.) // AK: 14,– / 12,– € (erm.)
Ticketaufschläge: Eröffnungskonzert 4,– € // Sonderfahrt Localbahn 6,– €
WWW.LANGEKUNSTNACHT.DE
www.a3kultur.de
poLitiK & GEsELLsCHAFt
Ende April berichtete Kulturreferent Thomas
Weitzel im Veranstaltungssaal des neuen
Stadtarchivs von der nahen Zukunft des ehemaligen Gaswerkareals an der Schnittstelle
der Stadtteile Oberhausen, Bärenkeller und
Kriegshaber. Die Pläne sollen im Laufe der
Woche im Stadtrat vorgestellt werden und
anschließend rasch an den Start gehen.
Geht doch!
Die Stadtwerke bauen auf dem ehemaligen gaswerkgelände
ein neues Theater. Thomas Weitzel gab im neuen Stadtarchiv Auskunft.
B all et t s a al
Zur Vorgeschichte
Seit 15 Jahren suchten die Stadtwerke als Besitzerin des weitläufigen Geländes nach einer neuen
Nutzung der Immobilie und scheiterte mit zum
Teil abenteuerlichen Plänen. Der Grund dafür
lag im hohen Verseuchungsgrad des Bodens und
der darauf stehenden Gebäude. Diese stehen
unter Denkmalschutz. »Der komplette Erhaltungszustand macht das Augsburger Gaswerk
europaweit einzigartig«, so Karl Ganser, ein international ausgewiesener Experte der Materie.
Seither pumpt der städtische Betrieb jährlich
rund 500.000 Euro in den Erhalt der Brache.
Frischen Wind brachte Baureferent Gerd Merkle
vor einigen Jahren in die Diskussion um das Gelände. Sein Vorschlag: Der Kulturpark West
könne doch seinen jetzigen Standort in der ehemaligen Reese-Kaserne räumen und ins Gaswerk
ziehen. Die Idee eines neuen kunst- und kreativwirtschaftlichen Zentrums war geboren und
wird bis heute diskutiert.
Technik
Neue
Brechtbühne
Theater
Foyer
Zur Zukunft
Nun präsentiert Weitzel also sein erstes Konzept
zur Zukunft des Gaswerks. Kern dieser Vorstellung
ist gegenwärtig das ehemalige Ofenhaus (Illustration/Foto). Dort soll ab Frühjahr 2018 die neue Brechtbühne ihr Publikum finden. Dazu werden Tribünenelemente und Technik aus der bis dahin
abgerissenen »alten« Brechtbühne demontiert
und im Gaswerk wiederverwendet, ebenso wie der
Name des Hauses. Dieses Schauspielhaus nimmt
dann samt Technik und einem kleinerem Bereich
für eine Cafébar fast den gesamten rechten Flügel
des Ofenhauses in Beschlag.
Als spektakulär könnte sich die Umsetzung eines
Restaurants, Foyers und Aktionsraumkonzepts
erweisen. Im linken Flügel soll dieses rund 20
Meter hohe Raumerlebnis stattfinden, wenn es
nach den Ausführungen von Weitzel und den
mit den Planungen und dem Bau beauftragten
Architekten geht. Der Kulturreferent schwärmt
darüber hinaus von einem Ballettsaal in der Bogenarchitektur unter dem Dach und man hofft,
dass diese reizvolle Idee ihre Umsetzung findet.
Verlängert werden soll das denkmalgeschützte
Stück Industriekultur in Richtung Nordosten
durch einen Zweckanbau mit Stahlfassade und
vergleichbarer Kubatur. Auf fünf bis sechs Etagen sollen dort die Verwaltung, die Intendanz
und die Werkstätten des Stadttheaters einziehen. Außerdem sieht das Raumkonzept einige
Flächen für Künstler vor, die zurzeit noch im
Kulturpark West in der ehemaligen Reese-Kaserne arbeiten.
www.a3kultur.de
Restaurant
gastronomie
Aktionsraum
Ateliers
Theater
Intendanz
Verwaltung
Technik
Ateliers
Dem Ofenhaus fällt eine wichtige Funktion in der Interimsplanung des Theaters Augsburg zu. Im historischen
Teil des Hauses soll unter anderem die Brechtbühne eine neue Heimat finden. Der Neubautrakt dahinter wird
vor allem für die Werkstätten und die Verwaltung geplant.
Für den gesamten Theaterneubau veranschlagen
die Stadtwerke 12,5 Millionen Euro. Refinanziert
wird die Investition zu Teilen aus dem Budget,
das das Theater Augsburg für die Ausstattung
und das Betreiben seiner Interimsspielstätten
zur Verfügung hat, sowie Mieteinnahmen für die
geplanten Atelierflächen. Weitzel rechnet derzeit mit einer Interimszeit des Schauspiels auf
dem Gaswerk von mindestens fünf Jahren. Es
könnte aber auch deutlich länger dauern, bis das
Theater nach den momentan bekannten Planungen für die Sanierung und den Neubau am
1. bis 30. Juni 2016
02
alten Standort wieder an den Start gehen kann.
Welches Kulturprojekt dann an seiner Stelle auf
das Gaswerkareal zieht, um den Theaterneubau
im Ofenhaus zu bespielen, lässt Weitzel offen
und verweist auf die Eigentümer der Immobilie.
Ebenso unklar ist gegenwärtig noch, zu welchem Quadratmeterpreis Künstler und Kreative
das exklusive Baudenkmal beziehen können.
Für diese Klientel sollen sich auf dem Gelände in
den kommenden Jahren mehrere Optionen auftun. Bis Anfang der 2020er-Jahre könnten wesentliche Teile des historischen Ensembles in attraktive Ateliers und Übungsräume umgewandelt
werden. Die wichtigsten Voraussetzungen dafür
wurden von den Stadtwerken in den letzten beiden Jahren geschaffen. Unter hohem finanziellen
Aufwand wurde der Boden auf dem Gaswerkgelände von den giftigen Rückständen der letzten
100 Jahre Industriekultur in Augsburg gereinigt.
Diesen Arbeiten fiel leider auch der gesamte
westliche Flügel des Komplexes zum Oper, in
dessen Mitte der weltweit erste Scheibengasbehälter seinen Platz hatte. »Ein Erhalt dieses ebenfalls denkmalgeschützten Teils der Anlage war
aus finanziellen Gründen nicht darstellbar«, war
am Rande des Vortragsabends zu erfahren.
Kantine ins gaswerk
Auch für den größten Scheibengasbehälter auf
dem Gelände sieht Thomas Weitzel eine neue
Nutzung vor. Auf zwei Etagen sollen dort Übungsräume für Musiker eingerichtet werden. Diese
Idee kam schon bei den ersten Planungsetappen
auf und wurde nun in abgespeckter Form wieder
aufgegriffen. Der Charme dieser Variante liegt
darin, dass der weitaus größte Teil des imposanten Kesselinneren weiterhin für Kunstprojekte erlebbar bliebe. Zuletzt bespielten die
Kunstsammlungen das weithin sichtbare industriekulturelle Wahrzeichen der Stadt erfolgreich
mit Jaume Plensas Projekt »Secret Heart«.
Auch bei den kleineren Kesseln in unmittelbarer Nähe des Riesen könnten sich laut Weitzel
die Ideen des Amsterdamer Architekturbüros
Cordes durchsetzen und hier mittelfristig Betriebe der Kultur- und Kreativwirtschaft ein exklusives und wohl nicht ganz billiges Arbeitsumfeld finden. Ob darunter auch ein Unternehmen
aus dem Bereich Live- und Clubkultur sein
könnte, war an diesem Abend nicht mehr zu
erfahren. Dass aber ein solcher Betrieb für das
Gaswerk fest eingeplant ist, auch um auf dem
Gelände so etwas wie einen programmatischen
Gegenentwurf zum Theaterneubau zu setzen,
unterstrich der Kulturreferent. Insider halten es
zum jetzigen Zeitpunkt für möglich, dass es
sich dabei um eine neue Location für die Musikkantine handeln könnte, die derzeit noch im
Kulturpark West auf dem Gelände der ehemaligen Reese-Kaserne ihr Programm anbietet.
Wann und zu welchen Bedingungen die Musiker und Künstler des Kulturparks umziehen
können und wie eine Einigung mit den Entwicklern und jetzigen Betreibern des Projekts aussehen kann, ist nach wie vor offen und birgt weiteres Konfliktpotenzial für die Stadt.
(Jürgen Kannler)
03
LANGE KunstNACHT
1. bis 30. Juni 2016
Die Lange Kunstnacht verbindet traditionell
den Besuch historischer Baudenkmäler und
aktueller Ausstellungen mit Konzerten, Performances, Lesungen, Führungen, Installationen,
Theater und vielem mehr. In diesem Jahr
schlagen die Künste eine Brücke von Augsburgs reicher Stadtgeschichte, die nicht erst
heute geprägt ist von Einflüssen aus den unterschiedlichsten Ländern, bis hin zu unserer
vielkulturellen Gegenwart. Eine gute Gelegenheit, neuen Bürgerinnen und Bürgern unsere
Stadt zu zeigen – genau aus diesem Grund
haben sich die Organisatoren des Kulturamts
mit der Initiative »Übergepäck eines Flüchtlings« zusammengetan, um ein gemeinsames
Paten-Projekt anzubieten. Wer Geflüchtete in
die »Lange Nacht der Heimat« begleiten möchte oder Menschen einen begleiteten Besuch
ermöglichen will, kann sich unter kunstnacht@
augsburg.de melden. a3kultur präsentiert
Ihnen einen kleinen Einblick in das weitreichende Programm.
Home is where
the heart is
Vertraut und fremd, vielfältig und einzigartig – die »Lange Nacht der Heimat«
am 4. Juni entführt in die Augsburger Baudenkmäler, Museen, Kirchen,
Kunst- und Kulturorte. Über 200 Programmpunkte machen künstlerische,
geistige und geografische Aspekte von »Heimat« erlebbar.
Installation: Die Unsichtbaren sichtbar
machen Basilika St. Ulrich und Afra, 19–24 Uhr
taten, Weisheiten und Gedichten werden ein
hoher praktischer Gebrauchswert zugeschrieben. Sie entstammen dem Alltagsleben, sind
somit nachvollziehbar, manchmal besinnlich,
manchmal witzig. Patrick Addai aus Ghana erzählt und liest aus seinem Büchern, dazu wird
getrommelt, getanzt und gesungen.
Theater: Dein Herz? Wir nehmen
es zurück! Hofgarten, 20:15 und 21:15 Uhr
Joe hat Heimweh. Ein Vermissen, eine Sehnsucht
nach dem Ort, der immer nur im Vermissen
existieren wird. Auch Lu ist auf der Flucht. Sie
versucht ihren Mustern und Verhaltenszwängen
zu entkommen: Erwartungen, Träume und das
immer gleiche Scheitern ihrer Beziehungen. Zusammen entspinnen sie eine gemeinsame Zukunft, vor der sie in Wirklichkeit viel zu viel
Angst hätten. Leonie Pichlers (Bluespots Productions) »Dein Herz? Wir nehmen es zurück!« wird
im Juni als Hörbuch veröffentlicht. Zur Langen
Kunstnacht wird der Text szenisch als Uraufführung präsentiert.
Livemusik: Der Wind der Trennung
Michael Messer, Holzbildhauer und Leiter des
Schwäbischen Handwerkermuseums der HWK,
lebt und arbeitet in Augsburg, über 1.000 Kilometer von seinem Geburtsort entfernt. Obwohl er
bereits seit 27 Jahren hier ist, ist das Banater Dorf
Sanktmartin (heutiges Rumänien) nach wie vor
seine Heimat. Bei einem Besuch der dortigen Ortskirche, für deren Restaurierung er sich stark einsetzte, stellte er sich vor, wie es wäre, wenn die
vielen Menschen, die die Gemeinde wegen des
kommunistischen Systems verlassen haben, noch
im Kirchenraum sitzen würden. Aus weiß lasierten Sperrholzplatten sägte Messer die Silhouetten
von in Deutschland lebenden Sanktmartinern
und fügte sie zu einer Installation zusammen. Um
20:30 und 22:30 Uhr erläutert der Künstler seine
Arbeit im Rahmen einer Filmpräsentation.
Kleiner Goldener Saal, 22 und 22:45 Uhr
In fast allen Kulturen und Völkern gibt und gab
es Flucht. Menschen müssen ihr seit Jahrzehnten, vielleicht sogar Jahrhunderten gewohntes Umfeld verlassen. Dabei nehmen sie ihr
Hab und Gut, soweit es geht, mit auf die unbekannte Reise. Ein ganz wichtiges Gut ist ihre
Kultur, ihre Lieder. Öykü Sensöz (Gesang), Seref
Dalyanoglu (Ud), Njamy Sitson (Perkussion) und
Daniel Mark Eberhard (Piano) spielen und singen genau diese Stücke, von sephardischen
Juden, Armeniern, Griechen, Afrikanern …
Platzinszenierung: Die Arche
Rathausplatz, 23:15 Uhr
Führung: Augsburg von unten und
morgen Hauptbahnhof, 19, 21 und 23 Uhr
In der Performance des polnischen Teatr Ósmego Dnia ist das Symbol der Heimat ein großes
geflügeltes Schiff, eine bewegliche, fahrbare
Bühnenkonstruktion, die, wann immer wir unsere Augen schließen, zu Aeneas Boot, der Mayflower, einem Floß kubanischer Bootsflüchtlinge vor der Küste von Florida oder zur Arche
werden kann.
Dorothee Schäfer (Stadtwerke Augsburg) zeigt
faszinierende Einblicke in die (bauliche) Zukunft
Augsburgs im Untergrund. Drei Mal können an
diesem Abend Interessierte den Rohbau des
künftigen Straßenbahnbahnhofs mit Erläuterungen besichtigen.
Clubevent: At Home Is The
Dance Floor Soho Stage, ab 24 Uhr
Theater: Heimat Sharing
Kresslesmühle, 19 und 20 Uhr
Zwölf Augsburgerinnen und Augsburger haben
sich auf die Suche gemacht: Können wir unsere
Heimat genauso sharen, also teilen, wie ein Auto?
In dem Stück des Jungen Theaters »Heimat Sharing – Gemeinsam in Augsburg« stellen sie sich
Fragen rund um das Thema Heimat. Was und wo
ist meine Heimat? Kann ich mehrere Heimaten
haben? Ist Augsburg meine Heimat? Wie war
mein Ankommen hier? Was teile ich gerne, was
gar nicht? Bereits während der Proben sind die
Beteiligten auf ein Element gestoßen, das jeder
sofort mit Heimat verbindet: Essen! »Essen« ist
auch die Antwort, die am häufigsten gegeben
wurde auf die Frage: Was teile ich gerne?
Jazz: Spinning Wheel tim, 19 und 20:45 Uhr
Die Geschichte Augsburgs, der Wahlheimat der
Musiker von Zakedy Music, ist nicht nur geprägt
vom goldenen Zeitalter der Renaissance, von
Rathausplatz, 20, 21:30 und 22:45 Uhr: »The Wheel House« des englischen Theaters Acrojou ist ein rollendes
Akrobatik-Theater, das sich auf kleinstem Raum entfaltet und mit den Zuschauern in Bewegung ist, immer
unterwegs auf der Straße nach Nirgendwo. (Foto: KW NEUN)
Mozart oder Brecht, sondern vor allem auch von
der Industriegeschichte, in der die Textilindustrie für lange Zeit den Leitsektor bildete. Im Archiv des tim, in Volksliedsammlungen und Lyrikbänden barg Sängerin Ute Legner sozialkritische
Texte und dichterische Fundstücke, die nun mit
einer Melange aus sensibel musizierter Liedhaftigkeit, »urban sounds« und den Rhythmen der
Webstühle des Museums korrespondieren.
Literatur & Livemusik: Poesie und
Sprache als Zuhause
Antoniuskapelle, 19 und 19:45 Uhr
Sprache stiftet Heimat: Der Performance-Dichter
Martyn Schmidt präsentiert hochpoetische Spoken-Word-Lyrik. Umrahmt von Gedanken aus
Dichtung, Philosophie und Wissenschaft darüber, wie der Mensch ein Zuhause in der Sprache
findet. Als Grenzgänger zwischen Sprache und
Musik zeigt Schmidt, wie Lyrik dabei traditionell
ihr Zuhause in Klang und Musik hat – mal liedhaft-gefühlvoll mit Akustikgitarre unterlegt, mal
modern-elektrisch inszeniert mit Loopstation.
Literatur: Worte sind schön, aber
Hühner legen Eier
Grandhotel Cosmopolis, 20 und 21:30 Uhr
Afrikanische Weisheiten und Zitate – das sind
inspirierende und kluge Gedanken von ganz besonderem Wert und Tiefsinn. Afrika ist ein faszinierender Kontinent voller unterschiedlicher
Kulturen und Lebensweisen. Sprichwörtern, Zi-
Don't stop the Beat: Das Tom Tornado Trio, bestehend aus Tom Jahn (Piano, Synthesizer), Felix
Himmler (Bass, Efx) und Christian Kraus (Drums,
Synthesizer), improvisiert in Kooperation mit Isabelle Papst (Gesang), spielt Techno mit der Hand,
löst brutzelnde Analogsynthies mit fließenden
Klavierpassagen ab, entfacht einen pumpenden
Melting Pot von Tanzwütigen. Es wird heiß!
Das detaillierte Programm gibt es unter www.langekunstnacht.de. Hier besteht die Möglichkeit, sich
vorab einen persönlichen Nachtplan zu erstellen, um
keine Vorstellung zu verpassen. Tickets sind unter anderem bei der Bürger- und Touristinformation am Rathausplatz und im Theater Augsburg erhältlich. Die Karten
kosten im Vorverkauf 12 Euro (10 Euro ermäßigt), an der
Abendkasse werden 14 Euro (12 Euro ermäßigt) fällig.
Für das Eröffnungskonzert mit den Augsburger Philharmonikern ist ein Aufschlag von 4 Euro, für die Sonderfahrt mit der Localbahn ein Aufpreis von 6 Euro zu bezahlen.
www.a3kultur.de
1. bis 30. Juni 2016
04
23. APRIL BIS 17. JULI 2016
Textilkunst Mit beeindruckender Installationskunst beteiligt sich die Stadt Friedberg bereits
seit Ende März an der bayernweiten Veranstaltungsreihe »Gewebe. Textile Projekte« des Netzwerks »Stadtkultur«. In der Archivgalerie ging es
Anfang Mai in die zweite Runde. Die Installation
»Gewebung« von Martina und Hubert Brobst
empfängt die Besucher mit hängenden und
beweglichen Gewebestreifen – farbenfroh, auf
leicht transparenten Stoff gedruckt. Einen Stock
tiefer trifft man auf das »Gewissensgewebe« des
Friedberger Künstler Petrus. Dieser begehbare
»Würfel« besteht aus Papierbändern, die von
Philemon und Baucis verlieren sich Was wäre, wenn Philemon und Baucis
sich vergessen würden? Lane Ziegler, seit März 2016 Mitglied der Produzentengalerie Extrawurst, unternimmt eine künstlerische Annäherung an
das Thema Alter und Demenz und transformiert Ovids Metamorphose von
dem alten Liebespaar, das im Mythos in Bäume verwandelt wird, in die aktuelle Zeit. Demenz, Ich- und Heimatverlust in Holzschnitten, Photographien
und dramatischen Fragmenten sind unter dem Titel »Wie Philemon und
Baucis sich verloren haben« in der Galerie Extrawurst zu sehen. Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr.
www.galerie-extrawurst.de
FORMEN UND GESTALTEN
DER KÜNSTLER FRIEDRICH BRENNER
Ausstellungen & kunstprojekte
max imilian
museum
Zum ersten Mal in Memmingen
Günther Förgs Eigenheit war die
Vielfalt: Zeichnung, Aquarell,
Malerei, Fotografie oder Skulptur
stehen einander als gleichberechtigte Ausdrucksweisen gegenüber.
Er probierte stetig Neues aus: neue
Materialien, neue Techniken. Es
ging ihm nicht darum etwas darzustellen, ihm war der Gestus des
Malens wichtig, das Auftragen der
Farbe auf einen Träger. Mit Farbflächen und Schraffuren erkundete
er die neuen Grenzen der Malerei.
Mit dem Pinsel gab er seinen Farben eine Struktur. Die Ausstellung
»FÖRG – Günther Förg aus der
Sammlung Kopp München« in der
Mewo Kunsthalle zeigt vom 2. Juni
bis 25. September seine Arbeiten
zum ersten Mal in Memmingen,
der Stadt, in der er seine Kindheit
und Schulzeit verbracht hatte.
www.mewo-kunsthalle.de
Zeit vor Ort Dieser Ausstellungstitel
thematisiert das Programm: An
Orten zu zeigen wie Zeit vergeht,
was die Vergänglichkeit mit ihnen
macht. Jochen Egers Fotografien
und Carmen Jauds Hinterglasbilder
beschränken sich dabei auf ihre
Stadt Augsburg. Ihr Augenmerk
richtet sich auf die Darstellung
weniger beachteter Orte, die viele
von uns aus den Augen verloren
haben. Diese Orte werden täglich
»übermalt«, »überzeichnet« und
»überschrieben« von der Zeit, die
unaufhaltsam voranschreitet. Die
Ausstellung vom 1. bis 16. Juni in
der Galerie am Graben präsentiert
Blicke auf die Stadt und lässt den
Betrachter wie durch ein Zeitfenster
auf vermeintlich Vertrautes schauen. Öffnungszeiten: Donnerstag
und Freitag von 16 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 16 Uhr.
www.jochen-eger.de
Flüsse und Gewässer in Schwaben – hierzu hat der Bezirk Schwaben 2014
einen Fotowettbewerb ausgeschrieben. Als Standorte für Mühlen waren
sie für die wirtschaftliche und gewerbliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung. Auf den Flüssen wurden Waren und Menschen transportiert, ihr Fischreichtum bildete eine wichtige Nahrungsquelle. Heute
stehen Fragen zur Ökologie und der Freizeitnutzung, der Energiegewinnung und der Renaturierung im Mittelpunkt der Diskussion. Ziel des
Fotowettbewerbs war es, die Vielzahl der Flusslandschaften Schwabens zu
erkunden. Insgesamt wurden 1.771 Bilder von 257 Fotografen eingereicht.
Die Jury bestimmte die Preisträger und empfahl 150 Bilder zum Ankauf
für die Erarbeitung einer Ausstellung, die aktuell noch bis zum 14. Juni
im Rathaus Königsbrunn zu sehen ist. www.bezirk-schwaben.de
Bürgerinnen und Bürgern beschrieben wurden.
Jeder konnte seine Meinung darauf verewigen,
ein Thema war nicht vorgegeben. Beide Projekte
sind bis zum 12. Juni zu sehen. Öffnungszeiten:
freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags, sonnund feiertags von 11 bis 17 Uhr.
www.friedberg.de
Junge Kunst Die Antonia und Hermann GötzStiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge
regionale Künstlerinnen und Künstler zu fördern.
Sie vergibt im 5-jährigen Turnus einen Kunstpreis
an aufstrebende Talente aus den Bereichen Malerei, Grafik und Plastik. Der Wettbewerb richtet
sich speziell an Teilnehmer, die aus Oberbayern
und Schwaben stammen bzw. dort leben. Das
Künstlerhaus Marktoberdorf hat sich der Präsentation zeitgenössischer Kunst verschrieben. Ziel
ist es, junge Künstler mit ihren aktuellen Arbeiten vorzustellen und damit die Möglichkeit für
einen lebendigen Dialog mit dem Publikum zu
schaffen. Im Mai wurden die Preisträger durch
eine Fachjury bestimmt. Die Preisverleihung findet am 9. Juni ab 18 Uhr im Künstlerhaus statt.
Die prämierten Arbeiten, sowie die aus den Einreichungen für die Ausstellung ausgewählten
Werke, werden vom 10. Juni bis 11. September in
der eigens konzipierten Ausstellung »Junge
Kunst« zu sehen sein.
www.kuenstlerhaus-marktoberdorf.de
Ausstellungen im JUNI
ABRAXAS – Loop 30. Ein Haus das klingt / ab 01.06. // Kriegshaber Gestern & Heute / bis 30.06. | ARCHITEKTURMUSEUM – Werkschau Hans
| Ballonmuseum Gersthofen – Die
Engel / bis 17.07. | ARCHIVGALERIE FRIEDBERG – Gewissensgewebe und Gewebung / bis 12.06.
Gordon Bennett Wettfahrt 1906–2016 / bis 12.06. | BOTANISCHER GARTEN – Extrasalon: Viriditas / bis 19.06. | CLAUDIA WEIL GALERIE FRIED| ECKE GALERIE – Roland und Ulrich Köhler: Collagen / bis 11.06. // Norbert Klaus:
BERG – Gemeinschaftsausstellung: Network / ab 12.06.
| Galerie am
Skulpturen und Prägedrucke / bis 11.06. | EDWIN SCHARFF MUSEUM NEU-ULM – Der Berliner Skulpturenfund / ab 11.06.
| GALERIE BEATE BERNDT – Udo Rutschmann: Meta White / bis Ende Juni
Graben – Jochen Eger & Carmen Jaud: Zeit vor Ort / 01.–16.06.
| GALERIE EXTRAWURST – Lane Ziegler: Wie Philemon und Baucis sich verloren haben / bis 19.06. | GALERIE NOAH – Otto Piene / bis 05.06.
// Jonathan Meese / ab 10.06. | GLASPALAST – Neue Welten. Auf der Flucht / bis 30.06. | GRAFISCHES KABINETT – Moritz Rugendas, Julie Hagen
Schwarz: Mut, liebe Julie! / bis 15.06. // Ein Blick zurück. Alte Fotografien aus Augsburg / ab 22.06. | H2 – Rompeflasche / bis 19.10. | HAMMERSCHMIEDE NAICHEN – Landlerisch / bis 06.11. | HÖHMANNHAUS – Elham Rokni: The Yousef-Abad-Project / bis 05.06. | HOLBEINHAUS – Tanja
Anzeige:
Boukal: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten / bis 04.06. | JÜDISCHES
KULTURMUSEUM – Jüdisches Leben in Augsburg nach der Katastrophe. Teil 4 / ab
02.06. // Pessach. Erinnerung an den Auszug aus Ägypten / bis 25.09. | KÜNSTLER| Atelier LiebigstraSSe 11
HAUS MARKTOBERDORF – Junge Kunst / ab 10.06.
– Wolf Noack: Tage des offenen Ateliers mit Treppenhausgalerie / 04./05.06. | MAXIMILIANMUSEUM – Friedrich Brenner: Formen und Gestalten / bis 17.07. // Wunderkammer / bis Sept. | Mewo Kunsthalle Memmingen – Günther Förg aus der
Sammlung Kopp München / ab 02.06. | MUSEUM IM PFLEGSCHLOSS SCHROBEN| RATHAUS BOBINGEN – Eun-Ja Koo: Drei
HAUSEN – Extrem Bayerisch / bis 30.07.
| RATHAUS KÖNIGSBRUNN – Flüsse und Gewässer in
Geschichten / bis 30.09.
| SANDEPOT AICHACH – Tobias Lehner: Refraction / bis
Schwaben / bis 14.06.
ein neuer blick ins wohnzimmer
| SCHAEZLERPALAIS – Hermann Hugo Neithold: Ein Kaufmann als Kunst19.06.
freund / bis 05.06. // Moritz Rugendas, Julie Hagen Schwarz: Mut, liebe Julie! / bis 15.06.
von herbert rieß
| SCHLOSS HÖCHSTÄDT – Michael Plohmann: Kunstschaffen in Kooperation mit
Chemie und Physik / bis 12.06. // Bruno Kaufmann: Alpine Spuren / ab 18.06. // Heimatschaezlerpalais –
front Kinderzimmer / bis 09.10. | SISISCHLOSS AICHACH – Drunter & Drüber. Kaisecafé und liebertzimmer
rin Sisi. Samt und Seide vom Barock bis zur Biedermeierzeit / bis 23.10. | STAATSGAL29.04.–26.06.2016
ERIE MODERNE KUNST – Aufruhr in Augsburg. Deutsche Malerei der 1960er–80er /
bis 16.10. | STADT- UND STAATSBIBLIOTHEK – Brechts Augsburger Sonett Nr. 1 und
ein spektakulärer Mordfall / bis 24.06. | STADTMUSEUM AICHACH – Kindheit in der Nachkriegszeit / bis 19.10. | STADTMUSEUM KAUFBEUREN
| ST. JAKOB FRIEDBERG – Brigitte Kronschnabl: Mi Shu / bis 30.06.
| TIM – Carbon. Stoff
– Vom Wegmüssen und Ankommen / bis 01.07.
der Zukunft / ab 22.06. | Uni/Alte Cafeteria – Wall Free Europe / am 01.06. | UNTERES SCHLÖSSCHEN BOBINGEN – Dorothea Reese-Heim:
| Werkstattgalerie Schiele Aichach – Waltraut Beck, Konrad Hunger u.a.
|
… wenn sich Kreise finden (Textilkunst) / bis 12.06.
VOLKSKUNDEMUSEUM OBERSCHÖNENFELD – Do it yourself. Künstlerische Reflexionen / bis 19.06. // Kilian Lipp: Gratwanderung / ab 26.06. // Do
it yourself: Mach’s doch selber! / bis 09.10. | WITTELSBACHER MUSEUM AICHACH – Im mittelalterlichen Skriptorium / ab 01.06.
Beate-Helena / photocase.de
ars vivendi 2
www.a3kultur.de
05
AusstELLuNGEN & KuNstprojEKtE
1. bis 30. Juni 2016
Walzahn und integration
Die Ausstellung »Im Übergang« zeigt zeitaktuell jüdisches Leben in Augsburg: Selber eine
Minorität, integriert die jüdische gemeinde seit 20 Jahren eine Majorität in die eigenen Reihen.
Begleitprogramm:
Dienstag, 14. Juni 2016, 19 Uhr: »Zäsur, Wandel oder Neubeginn? Russisch-Jüdische Gegenwart in
Deutschland«, Vortrag von Dr. Karen Körber, Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg
Dienstag, 14. Juni 2016, 14 – 17 Uhr: Lehrerfortbildung mit den Kuratoren
Mittwoch, 6. Juli 2016, 18 Uhr: »Was war im Gepäck?«, Kuratorenführung durch die Ausstellung mit
Marc Wrasse und Dr. Benigna Schönhagen
Mittwoch, 5. Oktober 2016, 19:30 Uhr: »Jew.De.Ru«, Dokumentarfilm von Tanja Grinberg (2010, 51 Min.)
Dienstag, 15. November 2016, 19 Uhr: Vortrag über die Integrationsarbeit in den vergangenen 20 Jahren,
von Prof. Dr. Doron Kiesel, Wissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der
Juden in Deutschland
Dienstag, 22. November 2016, 19:30 Uhr: »Tragödie mit Gesang und Tanz – Solomon Michoels und die
Geschichte des Staatlichen Jüdischen Theaters in Moskau (GOSSET)«, Vortrag von Brigitte van
Kann, Redakteurin
Sonntag, 11. Dezember 2016, 15 Uhr: »Gut angekommen? Juden in Augsburg seit 1990«, Finissage mit
Führung durch die Kuratoren Marc Wrasse und Dr. Benigna Schönhagen
Den Zahn eines
Buckelwals verzierte
Dimitri Tsoukerman während seiner Zeit auf einem
Walfängerschiff. (Foto: Jüdisches Kulturmuseum AugsburgSchwaben/Franz Kimmel)
Nach 1990 kamen in wenigen Jahren mehr als
1.200 Juden aus den Gebieten der ehemaligen
Sowjetunion nach Augsburg. Und veränderten
die bis dahin knapp 200 Mitglieder zählende
jüdische Gemeinde und das jüdische Leben in
der Stadt grundlegend. Die Ausstellung »Im Übergang. Jüdische Gegenwart, 1990 – 2010« porträtiert die Zuwanderer und fragt, wie sich die
prägende biografische Erfahrung dieses Aufbruchs ausgewirkt hat. Die Schau unter der
Schirmherrschaft von Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, ist der vierte
und letzte Teil der Ausstellungsreihe »Jüdisches
Leben in Augsburg nach der Katastrophe«, bevor
die Augsburger Synagoge 2017 das 100-jährige
Jubiläum ihrer Einweihung begehen wird.
»Wir möchten zeigen, mit was die Menschen im
Gepäck gekommen sind«, so Museumsleiterin Dr.
Benigna Schönhagen: »Was bringen sie an Erfahrungen, an Leistungen, an Biografie mit?« Die Ausstellung macht dieses unsichtbare Gepäck in einer
Sammlung oft sehr persönlicher, aber hochsymbolischer und beredtsamer Exponate sichtbar. Sie
erzählen die Geschichten und Schicksale jener,
deren Lebenslinien sich heute im Augsburger
Gemeindeleben kreuzen. Ein Gemeindemitglied
kann mit einem Foto aufwarten, das ihn zusammen mit dem Kosmonauten Juri Gagarin zeigt: Der
heute in Augsburg lebende, einstige Sowjetbürger
arbeitete mit Gagarin auf derselben Raumstation.
Ein anderer ist ein unbekannter Held Tschernobyls, er sorgte einst dafür, dass trotz der damaligen
Nachrichtensperre während des Unglücks Schwangere und Kinder evakuiert wurden. Von weiteren
Geheimnissen künden Ausstellungsobjekte wie ein
Walfischzahn oder ein mit Orden verziertes Jackett.
Die Kuratoren der Ausstellung, Museumsleiterin
Schönhagen und Marc Wrasse, Berlin profitierten
hier vom direkten Draht des Museums zur Kultusgemeinde: Das Augsburger Museum ist neben
dem Centrum Judaicum in Berlin das einzige
Jüdische Museum in Deutschland, das in einer
aktiv betriebenen Synagoge untergebracht ist; ins
Museumsteam sind Gemeindemitglieder mit integriert (zum Beispiel am Empfang).
Integration durch Wandel,
Wandel durch Integration
Einen zentralen Teil der Ausstellung bilden VideoInterviews, dargebracht auf zwei Monitoren. Drei
Zuwanderergenerationen kommen zu Wort – mit
ihren jeweils eigenen Befindlichkeiten. Interviewt
wurden auch der Rabbiner der Augsburger
Gemeinde und Ehrenbürger der Stadt Augsburg,
Dr. Henry G. Brandt, und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef
Schuster. Beide zu Fragen wie: Gibt es Unterschiede in der Ankunft und Integration der
Gemeinden in ganz Deutschland? Wo ist es leichter, wo ist es schwerer?
Zeigten die ersten drei Teile der Ausstellungsreihe
die Probleme von Ankunft und Integration einer
jüdischen Minorität in Deutschland, porträtiert
nun der vierte Teil, wie eine Minorität intern eine
Majorität integriert. Die Gemeindezeitung »Der
Anzeiger« ist zu zwei Dritteln auf Russisch, gleichzeitig finden in der Synagoge, die nicht nur Kultusstätte, sondern auch sozialer Treffpunkt ist,
Deutschkurse für die Zuwanderer statt.
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»Die Zuwanderer müssen wirklich eine doppelte
Integration leisten«, so Schönhagen. Denn die
Migranten aus Russland müssen sich als oftmals
nicht religiös Aufgewachsene in einer religiösen
Gemeinde integrieren – und gleichzeitig auch in
die zivile, nicht jüdische, deutsche Gesellschaft.
»Wir könnten auch lernen für die heutige Frage
von Migration: Wie integriert man?«, so Schönhagen. »Denn wir haben hier eine Integration, die
schon 20 Jahre läuft. Man kann eigentlich schon
sehen: Wo hat es geklappt und wo hapert es?«
Dies macht »Im Übergang« zu einer hochaktuellen wie einblicksreichen Ausstellung. Begleitend erscheint ein Katalog auf Deutsch und
Russisch. (Martin Schmidt)
OLIS
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VINO
Die Ausstellung wird am Mittwoch, 1. Juni, 19:30 Uhr, im
Foyer des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg-Schwaben
eröffnet. Die beiden Kuratoren, Marc Wrasse und Museumsleiterin Dr. Benigna Schönhagen, geben eine Einführung.
Reiner Erben, Referent für Umwelt, Soziales und Migration,
und Alexander Mazo, Präsident der Kultusgemeinde, sprechen Grußworte. Ausstellungsdauer: 2. Juni – 11. Dezember.
sburg
7 Aug Uhr
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zel-St 19.30 / Sa 70 02 90
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Kultur & Küche 2016
am 17. Juni / 22. Juli / 17. September in oberschönenfeld.
»Do it yourself« Ausstellungsbesuch im Schwäbischen Volkskundemuseum
mit kulinarischem Menü im Klosterstüble
Beginn: 16:00 Uhr im Museumshof
Führung durch die Sonderausstellung
Suppe: »Erbsencreme«
mit Minze
17:00 Uhr Haupt-Menü: »Do it yourself«
Jeder Gast bekommt die Rezepte zum Nachkochen für zu Hause »Mach’s doch selber«
Hauptgang: »Piccata von der Hendelbrust«
(Geflügelhof Perwanger, Bobingen)
Grillgemüse / Gnocchi / Kräuterpesto
Aperitif: »Klosterstüble Royal«
Sekt mit schwarzem Johannisbeerlikör
kleine Häppchen mit Holzofen-Klosterbrot
Dessert: Gebrannte Creme von der Schokolade
Preis pro Person: 29,90 Euro
RELIgIÖSE FEIERTAgE IM JUNI
MO 06.06. Ramadan: Fastenmonat (bis 04.07.) der
Muslime und neunter Monat des islamischen Mondkalenders, striktes Fasten und strikte Enthaltsamkeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.
DO 09.06. Duanwu: chinesisches Fest der Doppelfünf, traditionelle Rennen mit geschmückten Drachenbooten
DO 09.06. Christi Himmelfahrt (orthodox): Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in
den Himmel
SO 12.06. Schawuot: jüdisches Wochenfest, Zeit der
Verkündung der zehn Gebote am Berg Sinai
DO 16.06. Tod des 5. Guru Arjan: Gedenken an das
Martyrium von Guru Arjan, der 1606 in Lahore unter der Folter starb
SO 19.06. Pfingsten (orthodox): Entsendung des
Heiligen Geistes, Fest zur Gabe des heiligen Geistes
an die Apostel
MO 20.06. Poson: Theravada-Fest der Ankunft des
Buddhismus auf Sri Lanka
SO 26.06. Allerheiligen (orthodox): Gedenken aller
Heiligen, auch solcher, die nicht heiliggesprochen
wurden
Sie kaufen einen Gutschein zum jeweiligen Termin als Eintrittskarte im Klosterstüble!
Auch gerne zum Verschenken!
Bitte rechtzeitige Anmeldung unter Tel. 08238–3730
kontakt@klosterstüble-oberschönenfeld | www.klosterstüble-oberschönenfeld.de
Klosterstüble
Oberschönenfeld
IMPRESSUM – a3kultur
Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.),
Kontakt: [email protected]
Titel: Andreas Holzmann
Grafik & Satz: Andreas Holzmann
Auszubildender: Martin Kohnle (mk)
Redaktionelle Mitarbeit:
Patrick Bellgardt (pab), Thomas Ferstl (fet),
Martin Schmidt (msc), Susanne Thoma (tho), Julian Stech (jst),
Renate Baumiller-Guggenberger (rbg)
Schlussredaktion: Christiane Kühn
Redaktionsschluss #07/2016: 20. Juni
Verlag: studio a UG,
Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de
Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37
Druck: Megadruck.de
KiNDErKuLtur
FrEiEr EiNtritt
opEN Air
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studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen
und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge
geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge,
Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit
sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt.
Zisterzienserinnen Abtei Oberschönenfeld
Oberschönenfeld 1, 86459 Gessertshausen
www.klosterstueble-oberschoenenfeld.de
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Theater/Klassik
1. bis 30. Juni 2016
Ein friedvoller, blühender Ort
Mit der »Lindennacht« präsentiert Eukitea ein sommerliches Theaterhighlight
Dunkel, sinnlich, emotional
Premiere des Ballettabends »Soto Danza« in der Brechtbühne
Mit großer Könnerschaft
umkreist der neue Ballettabend in vier Kurzwerken des spanischen
Choreografen Cayetano Soto die Lichtund Schattenseiten des Daseins. Soto
selbst, der seit über zehn Jahren und
nach seiner Tänzerkarriere unter anderem am Balletttheater München als
international gefragter freier sowie als
Haus-Choreograf beim Ballet British
Columbia unterwegs ist, konnte leider
krankheitsbedingt den intensiven Premierenbeifall nicht persönlich entgegennehmen. So galt dieser ganz
ausdrücklich der wie stets extrem präsenten, optimal auf die »Soto-Handschrift« und damit auf eine technisch
anspruchsvolle und vielseitige, tiefgründige und sinnliche Bewegungssprache
getrimmten Kompanie.
Das Kinder- und Jugendtheater Eukitea hat sich
der Umweltbildung sowie der Gewalt- und
Suchtprävention verschrieben. Mit aktuell 40
Produktionen ist es vor allem auf mobilen Bühnen unterwegs. Mit seinen Stücken sensibilisiert
Eukitea für brisante und oft tabuisierte Lebensbereiche wie sexuelle Grenzverletzung an Kindern und bringt abstrakte Themen wie
Klimawandel, globale Gerechtigkeit oder Verantwortung jugendgerecht auf die Bühne.
Leiter Stephan Eckl macht diese Art der Theaterarbeit seit 30 Jahren: »Unsere Inszenierungen
sind bei aller thematischer Spannung liebevoll
und machen Mut das Leben zu gestalten.« Ihm
und seiner Partnerin Heike Eckl ist der Bezug
zur Natur und zur Nachhaltigkeit wichtig. Ihre
Ideale versuchen sie auch in einer ganzheitlichen Unternehmensführung zu verwirklichen. »Fair gehandelte und ökologisch
gewonnene Produkte im Theatercafé sind für
uns selbstverständlich«, so Eckl. Eukitea nutzt
außerdem Ökostrom und fährt erdgasbetriebene Autos. Zudem ist das Theaterhaus als Holzständerbau mit Lehmwänden errichtet worden.
Schon dreimal wurde Eukitea in das UNESCOWeltaktionsprogramm – der Bildung für nachhaltige Entwicklung – aufgenommen. Zuletzt
mit dem Stück »Let's go!«, das von nachhaltiger
Mobilität handelt.
mit Open-Air-Café, Live-Musik und der TheaterPerformance »Traumnachtspiele«. Inszeniert
werden klingende Bilder unter anderem mit
Szenen aus der »Konferenz der Vögel», einem
persischen Epos über die Kraft der Liebe. Mit
einem »berückenden Bühnenerlebnis, voll fließender Anmut, beflügelndem Humor und herzöffnender Leichtigkeit« wollen die Eckls die
Zuschauer*innen in »die duftende Schönheit«
des Juniabends eintauchen lassen. Die Welt als
friedvoller, blühender Ort für den Augenblick.
(Susanne Thoma)
www.eukitea.de
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grafisches kabinett
22.06.–09.10.2016
Ein Blick
zurück
Alte Fotografien aus Augsburg
Bereits im Großen Haus und mit besseren Lichteffekten hatte Soto vor einigen
Jahren sein »Plenilunio« zu den einnehmenden Streicherklängen von Alberto
Iglesias gezeigt und im Mysterium und
der Magie des Mondes die (Un-)Beständigkeit menschlicher Beziehungen
gespiegelt. Noch prägnanter und poetischer setzt er sich im zweiten Werk
»Fugaz« mit der Vergänglichkeit des
Menschen auseinander. Inspiriert von den
schmerzlichen Erfahrungen und der Trauer um
seinen Vater, der an Krebs starb, lässt er die
sechs Solisten eindringlich Momente von
Bedrängnis und Angst erleben, sie attackieren
sich, geben sich frei, fliehen durch die dunklen
Abgründe in die Erlösung. Ständige Ortswechsel
und damit die »totale Verausgabung« dagegen
wurden zur konzeptionellen Basis für das Werk
»Uneven«. Die in raffinierte schwarz-weiße Outfits gekleideten Tänzer (bestechend: Joel Di Stefano, Mark Radjapov, Theophilus Veselý und
Laura Armendariz) geraten hier kontrolliert aus
der Balance, David Lang liefert den passenden
Sound.
Nicht weniger aberwitzig, dennoch durch die
Rhythmen und Evergreens wie »Guantanamera«
der Queen of Latin Soul befeuert, wurde das
Finalstück »Malasombra« zum tänzerischen
Highlight und empfiehlt sich als mitreißender
Beitrag zur nächsten Ballettgala. Fasziniert vom
tragischen Schicksal der kubanischen Sängerin
Am 17. und 18. Juni bietet das Theater am Standort Diedorf mit seiner »Lindennacht« ein Erlebnis für die Sinne in Form einer Sommer-Soiree
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Foto: Nik Schölzel
La Lupe (1936–1992), die für ihre Exaltiertheit
und ihr Charisma bekannt war, kommt diese
Ensemble-Choreografie ungemein temporeich
und »very crazy« in Fahrt. Die Exzentrik von La
Lupe wird in einem waghalsigen und humorvollen Bewegungsmix reflektiert, der Erotik
und Schwung der Songs doppelt, der Glut und
Wut perfekt kontrastiert. Ein Ballettabend, der
sich lohnt! (Renate Baumiller-Guggenberger)
Weitere Termine: 14., 17., 19. und 26. Juni sowie 3. Juli
www.theater-augsburg.de
Ballett-Premieren 2016/17
am Theater Augsburg
FR 10./SA 11.06. Ballettgala 2016
SA 24.09. Der Nussknacker
SA 10.12. (R)Evolution
SA 18.03. Carmen / Bolero
Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:
THEATER & BALLETT im Juni
ab SAMSTAG 25.06.
20:30
Jakoberwallturm – Das Sensemble Thea-
ter präsentiert im Rahmen seiner Open-Air-Saison Yasmina Rezas »Kunst«. Die langjährige
Freundschaft dreier Männer wird auf die Probe
gestellt – durch ein Kunstwerk! Serge hat für
teures Geld ein »weißes Bild mit weißen Streifen« gekauft. Er verteidigt sich und seine Entscheidung vehement, sein Freund Marc findet
das teure Bild ganz einfach »Scheiße«. Der dritte
im Bunde, Yvan, versucht zu vermitteln, aber
nichts kann den handfesten Streit verhindern.
Gespielt wird bis zum 6. August an insgesamt 14
Terminen. www.sensemble.de
Mi 01.06. Sensemble Theater – Linner & Trescher
20:30
Do 02.06. Theater Augsburg, GroSSes Haus –
Lady Macbeth von Mzensk 19:30 | Sensemble Theater – Undercover. Agenten ohne Grenzen 20:30
Fr 03.06. Puppenkiste – So Hi und das weiße Pferd
(ab 5 J) 16:00
| Theater Augsburg, GroSSes
Haus – Gordon und Tapir (Premiere) 16:00
// Von
Göttern und Menschen 19:30 | Multum in Parvo
Mering – Giacomo Puccini: Turandot (Papiertheater)
19:00 | Brechtbühne – Endstation Sehnsucht 19:30
| Sensemble Theater – Frau Mutter Tier 20:30
Sa 04.06. Puppenkiste – So Hi und das weiße Pferd
(ab 5 J) 15:00 | Multum in Parvo Mering – Giacomo Puccini: Turandot (Papiertheater) 19:00 |
Kresslesmühle – Heimat Sharing. Gemeinsam in
Augsburg 19:00/20:00 | Theater Augsburg,
www.a3kultur.de
GroSSes Haus – Platonow 19:30
Sa 04.06. Hofgarten – Bluespots Productions: Dein
Herz? Wir nehmen es zurück! 20:15/21:15
So 05.06. Multum in Parvo Mering – Giacomo Puccini: Turandot (Papiertheater) 11:00 | Puppenkiste –
So Hi und das weiße Pferd (ab 5 J) 14:00/16:00
Di 07.06. Theater Augsburg, GroSSes Haus –
Der Liebestrank 19:30
Mi 08.06. Puppenkiste – Rumpelstilzchen (ab 3 J)
16:00
| Theater Augsburg, GroSSes Haus –
Platonow 19:30
Fr 10.06. Puppenkiste – Rumpelstilzchen (ab 3 J)
16:00
| Multum in Parvo Mering – Carl Maria
von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 19:00 |
Theater Augsburg, GroSSes Haus – Ballettgala
2016/17 19:30 | Sensemble Theater – Frau Mutter
Tier 20:30
Sa 11.06. Multum in Parvo Mering – Carl Maria
von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 15:00 |
Puppenkiste – Rumpelstilzchen (ab 3 J) 15:00
|
Theater Augsburg, GroSSes Haus – Gordon
und Tapir 15:00
// Ballettgala 2016/17 19:30 | Multum in Parvo Mering – Carl Maria von Weber: Der
Freischütz (Papiertheater) 19:00 | Brechtbühne –
Endstation Sehnsucht 19:30
So 12.06. Multum in Parvo Mering – Carl Maria
von Weber: Der Freischütz (Papiertheater) 11:00 | Puppenkiste – Rumpelstilzchen (ab 3 J) 14:00/16:00
|
Theater Augsburg, GroSSes Haus – Der Liebestrank 15:00
Di 14.06. Puppenkiste – Rumpelstilzchen (ab 3 J)
10:00 | Brechtbühne – Soto Danza 19:30
Mi 15.06. Puppenkiste – Rumpelstilzchen (ab 3 J)
10:00 | Brechtbühne – Eiland 19:30
Do 16.06. Puppenkiste – Rumpelstilzchen (ab 3 J)
10:00
| Fugger und Welser Erlebnismuseum – Jakob Fugger Consulting 19:30 | Theater
Augsburg, GroSSes Haus – Der Liebestrank 19:30
| Sensemble Theater – Undercover. Agenten ohne
Grenzen 20:30 | Hoffmannkeller – Die schärfsten
Gerichte der tatarischen Küche (Premiere) 20:30
Fr 17.06. Puppenkiste – Rumpelstilzchen (ab 3 J)
16:00 | Eukitea Diedorf – Lindennacht 19:00 |
s Stadtsparkasse
Augsburg
Brechtbühne – Soto Danza 19:30 | Theater
Augsburg, GroSSes Haus – Platonow 19:30
Sa 18.06. Theater Augsburg, GroSSes Haus –
Willkommen, Bienvenue, Welcome! 12:00
| Puppenkiste – Rumpelstilzchen (ab 3 J) 15:00
| Eukitea Diedorf – Lindennacht 19:00
So 19.06. Puppenkiste – Rumpelstilzchen (ab 3 J)
14:00 // 16:00 | Ratskeller – Hochzeit in Schwarz
(Krimidinner) 18:00 | Brechtbühne – Soto Danza
19:00 | Theater Augsburg, GroSSes Haus – Der
Liebestrank 19:00 | Hoffmannkeller – Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche 20:30
Di 21.06. Puppenkiste – Der Räuber Hotzenplotz (ab
5 J) 10:00
Mi 22.06. Puppenkiste – Der Räuber Hotzenplotz (ab
5 J) 16:00
Do 23.06. Puppenkiste – Der Räuber Hotzenplotz (ab
5 J) 10:00
| Hoffmannkeller – Das Zuckerfest
11:00
Fr 24.06. Puppenkiste – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J)
16:00
| Multum in Parvo Mering – Charles Gounod: Faust (Papiertheater) 19:00 | Hoffmannkeller –
Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche 20:30
Sa 25.06. Multum in Parvo Mering – Charles Gounod: Faust (Papiertheater) 15:00/19:00 | Puppenkiste
– Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 15:00 | WesternCity Dasing – Winnetou II 16:00/20:00 | Jakoberwallturm – Kunst 20:30
| Hoffmannkeller –
Der Russe ist einer, der Birken liebt 20:30
So 26.06. Multum in Parvo Mering – Charles Gounod: Faust (Papiertheater) 11:00 | Puppenkiste – Der
Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 14:00 // 16:00
| Western-City Dasing – Winnetou II 17:00 | Brechtbühne – Soto Danza 19:00
Di 28.06. Puppenkiste – Der Räuber Hotzenplotz (ab
5 J) 10:00
Mi 29.06. Puppenkiste – Der Räuber Hotzenplotz (ab
5 J) 16:00
| Hoffmannkeller – Der Russe ist einer, der Birken liebt 20:30
Do 30.06. Puppenkiste – Der Räuber Hotzenplotz (ab
5 J) 10:00 | Brechtbühne – Eiland 19:30 | Hoffmannkeller – Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche 20:30
JAZZ IM Juni
Mi 01.06. Kresslesmühle – The Franz Ensemble (Gypsy/Swing) 21:00
Fr 03.06. Jazzclub – Lajos Dudas & Philipp van Endert 20:30
Sa 04.06. Grandhotel Cosmopolis – Todo Mundo
& Vatapa (BrazilJazz/Weltmusik) 19:00 | Jazzclub –
Die lange Nacht der Heimat 19:15
Mo 06.06. Puppenkiste – For the Love of Django and
the Big Easy (Gipsy/Swing) 20:30
Di 07.06. Jazzclub – Auxburg Jam Session 20:30
Do 09.06. Jazzclub – The Cubops 20:30
Di 21.06. Jazzclub – Auxburg Jam Session 20:30
Do 30.06. Sensemble Theater – Paul Brändle Trio
feat. Rick Hollander 20:30
KLASSIK IM JUNI
Fr 10.06. Mozarthaus – D’accord: Verklärte Nacht
19:00
Sa 11.06. Fuggerschloss Kirchheim – Mozartchor
Augsburg u.a.: Carmina Burana 19:00
So 12.06. Diözesanmuseum St. Afra – Studio XVII:
Haßlers Spaziergang 16:00 | Kleiner Goldener Saal
– Salome Kammer & JU[MB]LE: Folksongs 17:00 | Fuggerschloss Kirchheim – Mozartchor Augsburg u.a.:
Carmina Burana 17:00
Mo 13.06. Kongress am Park – Augsburger Philharmoniker: 8. Sinfoniekonzert. Zukunftswege 20:00
Di 14.06. Kongress am Park – Augsburger Philharmoniker: 8. Sinfoniekonzert. Zukunftswege 20:00
Fr 17.06. Rokokosaal – Romantisches Neuland. 5.
Kammerkonzert 20:00 | Leopold Mozart Zentrum
– Marko Hatlak: Zeitg. Musik für Akkordeon 20:00
Sa 18.06. GroSSes Haus – Augsburger Philharmoniker:
Der Liebestrank für Kinder 11:00 | Maximilianmuseum – Michael Ebert: Goût français (Cembalokonzert)
18:00 | Kongress am Park – Game Music Live 20:00
So 26.06. Kongress am Park – Philharmonischer
Chor: Augsburg goes Hollywood Vol. 3 20:00
Di 28.06. Jüdisches Kulturmuseum – Jochen
Brusch: Joseph Joachim. Ein jüdischer Geiger des 19.
Jahrhunderts 20:00
07
LivEmusiK & CLuBEvENts
1. bis 30. Juni 2016
»Wenn Pac-Man uns als Kinder tatsächlich beeinflusst hätte, dann würden wir heute alle in dunklen Räumen herumrennen, dabei Pillen
wegmampfen und uns dazu repetitive elektronische Musik anhören«, so der englische Comedian Marcus Brigstocke. Tja, und schon wenige
Jahre nach der Geburt der Techno-Bewegung in
der zweiten Hälfte der 80er-Jahre begann die
Musik wieder auf die Computer-Spiele zurückzustrahlen. Aus den chip tunes der Arcade Machines
und Konsolenspiele wurden Soundtracks zu PCund Online-Spielen mit wie im Film dramaturgisch komplex ausgetüftelten Subplots. Über
nostalgische Verschiebung begann aufseiten der
Musik wiederum ein faszinierendes popkulturelles Zeichenspiel, das in Phänomenen wie blubbernder, klingelnder 8bit music und bitpop endete.
Bereits 1978 hatte die japanische Band Yellow
Magic Orchestra Sounds aus Space Invaders
gesampelt. Die Welt der Video Game Music ist
inzwischen aber: sinfonisch, orchestral, komplex
– Klassik aus der Konsole.
Wörld of Hörcraft & paprika
Bambaataa
Dreimal Crossover im Juni: Videogame-Musik trifft auf Klassikorchester, BdJ-Winner
Stacia meets Deep House Style und Shantel überkreuzt Balkan, Folk und Rock ’n’ Roll.
Eine Kolumne von Martin Schmidt
Warum dies alles hier zu lesen steht? Am Samstag, 18. Juni, präsentiert der Konzertabend »Game
Music Live« im Augsburger Kongress am Park
(20 Uhr) Musik aus Video Games – gespielt von
einem großen Sinfonieorchester mit Chor und
Solisten. Zu Gehör kommen Soundtracks zu
Games wie Angry Birds, Final Fantasy, Tetris,
World of Warcraft, League of Legends, Dota 2,
Halo und vielen anderen. Insgesamt stehen über
150 Künstler auf der Bühne. Es spielt das Sinfonieorchester Karlovarsky. Und wer singt? Der Universitätschor Augsburg! Damit ist auch die Lunte
zum regionalen Spiritus rector gelegt: Dirigent
Franz Bader, Leiter des Sinfonischen Blasorchesters seiner Heimatgemeinde Bobingen. Der
60-Jährige erkannte mit klugem Blick, wie klassische Musik über die Game-Kultur in Kinderzimmer und Jugendszene gelangte. Die Konzertreihe
fand bereits in Dresden und Leipzig statt – immer
mit dem Augsburger Uni-Chor – und wird einen
Tag nach Augsburg in Nürnberg wiederholt. Man
darf gespannt sein, wie im Kongress am Park
Nerd-Welten aufeinanderprallen werden: Zocker
auf Klassikfans, Popkulturwelt auf Chorkultur.
Auf alle Fälle scheint zu gelten: Analog ist besser.
Sieht der Betonklotz Kongresshalle nicht auch ein
wenig aus wie ein komischer Tetris-Baustein? Man
hat ihn extra bunt angemalt!
www.gamemusiclive.de
»Band des Jahres 2016«-Gewinnerin Stacia präsentiert am Freitag, 3. Juni, das neueste Ergebnis ihrer Zusammenarbeit mit dem Wiener House-DJ Wunderwald. Am Samstagabend darauf spielt sie mit eigener Band auf
dem »Citysound«-Open Air in Neusäß (ab 20 Uhr, mit den BdJ-2016-Finalisten Paincake).
Stacia in da house
Jetzt kommen wir zu Stacia, die vor wenigen
Wochen als »Stacia & Band« den 1. Platz bei Augsburgs »Band des Jahres«-Wettbewerb abräumte.
Wenn jemand Ambitionen hat, dann Stacia –
gepaart mit einem überzeugenden Stimmtalent
und 19 Lenzen, welche die bisweilen leicht überalterte Augsburger Popkultur durchaus verjüngen. Die Bundespreisträgerin bei »Jugend
musiziert« 2013, Kategorie Pop-Gesang, hat sich
als Singer-Songwriterin dem Pop, R’n’B und Soul
verpflichtet. Die geborene Ukrainerin überrascht
jetzt in einer Zusammenarbeit mit dem Augsburger Label Black Lemon Records mit einem Crossover, der aber doch sehr stimmig ist: Zum dritten
Mal hat sie sich mit dem Wiener House-DJ Wunderwald zusammengetan, entstanden war ein
zu schmuckem Radioformat verschmolzener Mix
aus Pop und Electronic/Deep House Style. Das
jüngste Ergebnis ist der Song »Does us good«, der
am Freitag, 3. Juni, bei Black Lemon erscheint
und zu dessen Release eine Party in der Soho
Stage stattfindet. Den Abend unterstützen Künstler aus dem »Black Lemon«-Rooster, die zum Teil
von weit her anreisen. Mit dabei sind Fre3 Fly
(Sibiu/Rumänien), Toolbox (Karlsruhe), Jon Thomas b2b DJ Jay-T (Augsburg), kataa (Augsburg)
und Kazim (Memmingen). Und denken damit
Stacias neueste Stilexpedition mit einem Rahmenprogramm aus Deep, Tech und Future House
reizvoll zu Ende. Jugend musiziert 2016, reloaded
und recoded. Beginn der Releaseparty ist 23 Uhr.
Paprika Bambaataa
Einen Tag vorher beglückt der Urban Folk ’n’ Roll
& Balkan König Shantel die Fuggerstadt. Am Donnerstag, 2. Juni, holt er sein abgesagtes Mai-Konzert nach (Karten behalten ihre Gültigkeit). Der
Kosmopolit und, hihi, Paprika Bambaataa dreht
sicher geglaubte Genredefinitionen nicht nur auf
links, sondern auch gleich durch den Fleischwolf. Und definiert damit auch den Begriff Party
ganz neu. Mit seinem Bucovina Club Orkestar
wird er der Crowd in der Musikkantine eine fiebrige Mischung aus Eklektizismus und Eskapismus in die Tanzkörper injizieren. Im Gepäck hat
er sein neues Album »Viva Diaspora« – der Titel
passt ja ganz gut zum feierwütigen Augsburg.
Beginn: 20.30 Uhr.
+++ Augsburger Popkultur im Zündfunk: Am Samstag, 18. Juni, sendet der Zündfunk (Bayern 2) von
19:05 bis 20 Uhr die Live-Sondersendung »Stadtwerke aus dem City Club Augsburg«. Themen
werden unter anderem sein der City Club, das Label
Kleine Untergrund Schallplatten, die Band Friedrich Sunlight und die Theaterevents im City Club.
Nach der Sendung wird es ab 22 Uhr (bis 4:45 Uhr)
eine Zündfunk-Party geben mit Achim Bogdahn
als DJ zusammen mit den Going Underground DJs:
Indie, 60ies, Shoegaze, Psychedelic. +++ Neues von
Benni Benson: Im Mai hatte er seinen großartigen
neuen Song »Hier & Da« präsentiert – als Live-Video
auf der Bühne der Kegelbahnkonzerte, in BandUnterstützung durch Maximilian Stephan (Keyboards), Makob Jader (Zagschleug), Bruno Polaris
(Bass, Vocals) und Adulescens-Mitglied Maximilian
Wörle (Percussion, Vocals). Am 4. November soll die
neue, in den heimischen Wänden gemeinsam produzierte Platte erscheinen. +++ Neuer Clubabend in
der Soho Stage: The Indie Collective präsentiert am
Samstag, 11. Juni, eine Obscure Indie-, Brit-Pop-,
Twee-, Noise- und Shoegaze-Night (22 – 5 Uhr). An
den Plattentellern: Kink (Going Underground / City
Club), Ralf van Slacker (Freak Scene / Endlich Blüte),
Lars Larsen (Downstairs Soho Stage), Ron (Kleine
Untergrund Schallplatten) und Bernd Happening
(Soho Stage). +++ Am Samstag, 25. Juni, gilt in der
Musikkantine bei den Feierreihen Titti Twister
(Flammensaal: 50ies & 60ies Rock ’n’ Roll) und
Higher Level (Schwimmbad: Reggae, Dancehall &
Hip Hop) ein Sommerspecial: bis 24 Uhr Eintritt
frei, danach 5 Euro für beide Veranstaltungen
zusammen. +++ »Sixties revisited« heißt es bei
einem Akustikkonzert mit Lesung im Kulturhaus
abraxas am Freitag, 17. Juni, 20 Uhr. Die Band
Kamasutra spielt unplugged u.a. mit Gitarren, Klavier, Schlagzeug, Akkordeon und Saxofon plus
Stimmsatzgesang Musik aus dem und im Geiste der
60er- und 70er-Jahre (Neil Young, Eagles, aber auch
Sting oder Dixie Chicks). Zwischen den musikalischen Teilen liest der ausgebildete Sprecher Frank
Heindl aus amerikanischer Literatur der HippieZeit (Kerouac, Bukowski u.a.). +++ Der Hör-Raum
»loop30« im Kulturhaus abraxas geht in die nächste
Runde: Ab der Eröffnung am Mittwoch, 1. Juni,
18:30 Uhr, ist im Foyer die Klanginstallation »Ein
Haus, das klingt« zu hören. Die Augsburger Klangkünstlerin Oda Klonk hat sich hierbei vom Theaterparcours 2015 im Kulturhaus inspirieren lassen
und Klangaufnahmen davon zu einem Klangbild
verwoben. Öffnungszeiten: montags und mittwochs 17 bis 24 Uhr, dienstags und Donnerstag bis
Sonntag von 14 bis 24 Uhr. Geht bis Sonntag, 11.
September, Eintritt frei. +++ (msc)
Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:
LIVEMUSIK & CLUBEVENTS IM JUNI
FREITAg bis SoNNTAg 17.–19.06.
LANGENNEUFNACH – Von den Kulturfreunden Westliche Wälder e.V. organisiert, lädt das gemütliche
Funky Forest Festival zu waldnahem Campen, kulinarischen Leckereien, Stöbermarkt und natürlich einem
heißen Musikprogramm von Rock, R&B und Funk bis hin zu Reggae und Hip Hop. Line-up: u.a. Pinewood
Soul, Unlimited Culture (Foto), The Strolers, Der Eulenspiegel, Zion Rockers. www.funky-forest-festival.de
MI 01.06. K15 – CRTVTR & Niku Senpuki (Experimentell) 20:30 | KRESSLESMÜHLE – The Franz Ensemble
(Gypsy/Swing) 21:00
DO 02.06. SPARKASSEN-PLANETARIUM – Sphärenschmiede: Sonnenwind (Acoustic) 20:00 | KANTINE – Shantel &
Bucovina Club Orchester (Folk/Rock/Balkan) 20:30
FR 03.06. BOMBIG – Augsburger Blues-Session 21:00 |
KRESSLESMÜHLE – Les Bubey Mayses (Klezmer) 21:00
| BALLONFABRIK – Heißt & Lake Neon & Love Is A
Fist (Indie/Alternative/Down-Pop) 21:00 | SOHO
STAGE – Stacia und Wunderwald (Deeptech) 23:00
SA 04.06. STEREOTON – Paincake & Stacia (City Sound
Open Air) 10:00 | GRANDHOTEL COSMOPOLIS – Todo
Mundo & Vatapa (BrazilJazz/Weltmusik) 19:00 | ROCK
CAFE – The Catburys (Rock) 21:00
| BALLONFABRIK – Decadance XXXI 22:00 | KANTINE – Dame &
Appletree (Rap/Hip-Hop) 22:00 | KRESSLESMÜHLE –
Heimatklänge aus Afghanistan (Weltmusik) 22:30
SO 05.06. KULPERHÜTTE – Münchner Klezmer & Jazz
Trio 12:00
MO 06.06. PUPPENKISTE – For the Love of Django and
the Big Easy (Gipsy/Swing/Jazz) 20:30
DI 07.06. ABRAXAS/ REESEGARDEN – Saideira: Choro
do Brasil 19:30
| SPECTRUM – Albert Hammond
(Folk/Rock) 20:30
MI 08.06. PARKTHEATER – Junge Solisten der Singund Musikschule 19:00
DO 09.06. HELMUT-HALLER-PLATZ – Andreas Kalb und
Friedrich Pilsner 19:30
| SOHO STAGE – Runaway
Dead & Bravestar & Leave tomorrow (Metal) 20:00 |
KRESSLESMÜHLE – Le Gros Tube (Brass) 21:00
FR 10.06. HELMUT-HALLER-PLATZ – Ace Shawn Trio
19:30
| ABRAXAS – VolxGesang: Mitsing-Konzert 20:00 | K15 – Holzkopf & Kikeriki & Unii & Uldorox Emerge (Electronic) 20:30
SA 11.06. HELMUT-HALLER-PLATZ – Rebels of the Juke-
s Stadtsparkasse
Augsburg
box (Rock) 19:30
| K15 – Jamsession 20:00 |
ROCK CAFE – WheelHouse (Rock) 21:00
SO 12.06. PARKHÄUSL – Ziacheiner (Volksmusik) 12:00
| K15 – Eamon McGrath & The Hills Mover (Folk/
Punk) 20:00
DI 14.06. KRESSLESMÜHLE – Femme Jam mit Zimt
19:00 | ABRAXAS/ REESEGARDEN – Der Eulenspiegel:
Jazzy Swing trifft auf Hip Hop und Soul 19:30
DO 16.06. KOLPING JUGENDTREFF THIERHAUPTEN –
Jamsession 19:00
| SPARKASSEN-PLANETARIUM –
Hangonauten: Laniakea (Meditativ) 20:00
FR 17.06. HELMUT-HALLER-PLATZ – Dub á la Pub (Reggae) 19:30
|ABRAXAS – Kamasutra: Sixties revisited (Akustik/Lesung) 20:00 | KULTUR-STADL WÖRLESCHWANG – Why not band (Country) 20:00 |
LEOPOLD MOZART ZENTRUM – Marko Hatlak: Zeitgenössische Musik für Akkordeon 20:00 | KRESSLESMÜHLE – Riserva Moac (Folk/Rock) 22:00 | KANTINE
– Marco Bailey (PsychedelicTrance) 23:00
SA 18.06. ABRAXAS/ REESEGARDEN – In 86156 spielt
die Musik (Festival) 14:00 | PARKHÄUSL – Soulmates
18:00
| HELMUT-HALLER-PLATZ – Ship & Anchor
(Folk/Indie) 19:30
| ROCK CAFE – Kubus M.
(Rock) 21:00
SO 19.06. KULPERHÜTTE – Trio Cortina (Acoustic)
12:00
| SPECTRUM – The Hooters (Rock) 20:00 |
GANZE BÄCKEREI – Nunofyrbeeswax (Punk/Pop) &
KONGRESS am Park
GAME
MUSIC
LIVE
Der Soundtrack
der Video Games live auf der Bühne.
Tetris, Angry Birds,
World of Warcraft und viele mehr!
AUGSBURG
18.06.16
Sa., 20 Uhr
Jesus Jackson und die Grenzlandreiter (Singer-Songwriter) 20:30
DI 21.06. ABRAXAS/ REESEGARDEN – Attila & Friends
(Bluegrass/Folk/Country) 19:30
| FRIEDBERG/INNENSTADT – Fête de la Musique 20:00
MI 22.06. WILLI-OPPENLÄNDER-HALLE KÖNIGSBRUNN – Serenadenabend 19:00
DO 23.06. AUGSBURG/INNENSTADT – Augsburger
Sommernächte
FR 24.06. HELMUT-HALLER-PLATZ – Bananafishbones
(Rock)
| ABRAXAS – SoWhat: 20 Years of Music,
Fun and Happiness 20:00 | BALLONFABRIK – Electro
City 22:00 | AUGSBURG/INNENSTADT – Augsburger
Sommernächte
SA 25.06. BALLONFABRIK – Trash-Geburtstags-Party
(80ies, 90ies, 2000er) 21:00 | ROCK CAFE – Funplugged
(Acoustic/Rock/Pop) 21:00
| AUGSBURG/INNENSTADT – Augsburger Sommernächte
SO 26.06. PARKHÄUSL – The 58 Cayon Rollers (RockNRoll) 16:00
| SOHO STAGE – Wolf Down & Felony &
Waves like Walls (Hardcore) 20:00
DI 28.06. ABRAXAS/ REESEGARDEN – Cash Union:
The young Johnny Cash is still alive! 19:30
DO 30.06. SENSEMBLE THEATER – Paul Brändle Trio
feat. Rick Hollander (Jazz) 20:30 | KANTINE – Thy Art
is Murder & Fallujah & Fit for an Autopsy (Deathcore/
Metal) 20:30
RATHAUSPLATZ
ABBANIGHT
12.08.16
The Tribute Concert
Alle No.1-Hits
Fr., 20 Uhr
Karten: 01806 57 00 73* www.kulturgipfel.de 0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, max. 0,60 €/Anruf aus dem Mobilfunknetz
Stadtzeitung Kartenservice: 0821 507 11 30, AZ-Kartenservice RT.1: 0180 54 50 411
0,14 Euro/Minute aus dem Festnetz; max. 0,42 €/Minute aus den Mobilfunknetzen
www.a3kultur.de
Literatur/Bildung
1. bis 30. Juni 2016
Inklusiv feiern am Schwabentag
08
Wir Bürger*innen können am 26. Juni mehr über unser schwäbische Heimat erfahren.
Welche Vielfalt, welche Werte gibt es in unserer Region? Was hält uns zusammen?
Der Schwabentag 2016 steht ganz im Zeichen von Inklusion. Möglichst viele
Menschen mit und ohne Behinderung sollen voneinander erfahren und lernen.
Tanzgruppe der Nordschwäbischen Werkstätten
der Lebenshilfe Dillingen
Der Schwabentag ist ein Fest an wechselnden
Orten, durch das die schwäbische Identität gestärkt
wird. Seit 2008 können sich Kommunen für seine
Ausrichtung beim Bezirk bewerben. Nach Stationen unter anderem in Neu-Ulm und Rain am
Lech wird der Schwabentag erstmals in Augsburg
durchgeführt – diesmal in Eigenregie des Bezirks.
Mehr als 85 Ausstellende und über 1.000 aktive
Teilnehmer*innen haben zugesagt. Geboten wird
ein abwechslungsreiches Programm auf dem Messegelände. Vereine, Verbände, Einrichtungen und
Gruppen zeigen, wie sich Menschen mit und ohne
Behinderung im täglichen Leben begegnen.
Es gibt Angebote zum Mitmachen und Ausprobieren: Spiel und Sport, Theater, Tanz und Musik, Information und Beratung. Musikalisch eröffnet
wird der Tag auf der großen Bühne in Halle 7 um
12 Uhr von »Blas den Blues«, der ersten inklusiven
Kapelle in Schwaben mit Musikern der Lebenshilfe
Dillingen und der Stadtkapelle Lauingen, gefolgt
von der Blaskapelle der Ulrichswerkstätten Augsburg. Um 13 Uhr kommt es zur Uraufführung des
inklusiven Kindermärchenmusicals »Frau Holle
oder: Wie auch Pechmarie zur Goldmarie wurde«.
Reiner Pfaffendorf, der Inklusionsbeauftragte des
Chorverbandes Bayerisch Schwaben hat es geschrieben. Es folgen Auftritte zahlreicher Tanz- und
Theatergruppen sowie Bands wie zum Beispiel den
»Rough Diamonds« und »Rempac«, der RegensWagner-Band und der Trommelgruppe der Schäfflerbach-Werkstätten. Die Gruppe »Tintenfisch« mit
sieben Musiker*innen mit geistiger Behinderung,
spielt mit erfahrenen Musikern aus dem süddeutschen Raum zusammen. Sie bringen dabei ihre individuellen rhythmisch-musikalischen Kompetenzen ein und verleihen der Formation einen
unverwechselbaren Charakter. Ein besondere Programmpunkt wird die Lesung »Ich fliege mit zerrissenen Flügeln» mit Raphael Müller sein. Der hochintelligente 15-jährige autistische Junge öffnet uns
ein Fenster, um seine Welt kennen zu lernen und
besser zu verstehen. Er beschreibt sehr genau, wie
es sich anfühlt, wenn man sich dem Umfeld nicht
mitteilen kann.
Neben Kultur, Unterhaltung und Sport sind bei
einer Tombola viele Preise wie eine Tagesfahrt mit
dem Erdgas Schwaben-Bus für 60 Personen – auch
Rollis können mit, ein Ausflug mit der Bayerischen
Regiobahn, Eintrittskarten in Museen in ganz
Schwaben und in Erlebnisbäder, sowie AmmerseeFahrten und viele andere Sachpreise zu gewinnen.
Inklusiv feiern am Schwabentag heißt, dass alle
Texte in leichter Sprache auf Leinwände projiziert
werden und Gebärdensprach- und Schriftdolmetscher vor Ort sind. Es gibt außerdem mehrere Infopoints und »CABito« – ein leicht zu begreifendes digitales Informationssystem. Das komplette Programm
im Überblick findet sich auf www.bezirk-schwaben.de/Schwabentag2016 (mit Vorlesefunktion). (tho)
Wo findet der Schwabentag statt? Auf dem Gelände
der Messe Augsburg: in Halle 7 und im Außenbereich.
Anzeige:
GEGENWARTSKUNST AUS ECUADOR
ROMPEFLASCHE
Ein Austauschprojekt mit dem CAC
Centro de Arte Contemporáneo, Quito
15.4.–9.10.16
H2 IM GLASPALAST
Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:
s Stadtsparkasse
Augsburg
Literatur IM JUNI
Mi 01.06. Märchenzelt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
| Neue Stadtbücherei – Der verlorene Otto (ab 4 J) 15:30
Do 02.06. Märchenzelt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
| Vhs Augsburg – Margherita Balbi: Das Olivenhaus 19:00 | Museum Mercateum
Königsbrunn – Betthupferl-Geschichten im Lesepark (ab
4 J) 19:00
| Soho Stage – Philosophy Slam 20:30
Fr 03.06. Märchenzelt – Der Zauberer von Oz (ab 12 J)
21:00
| Lokalhelden – Benedikt Maria Kramer:
Glücklichsein ist was für Anfänger 22:00
Sa 04.06. Märchenzelt – Indianermärchen und Trommeln (ab 5 J) 16:00
| Kresslesmühle – Peter Weiß:
Es ist nicht gut, keine Heimat zu haben 20:45/21:30
Di 07.06. Rokokosaal – Uwe Tellkamp: Nachrichten
aus dem Zauberberg 19:00 | Kresslesmühle – Diversity Slam 20:00
Mi 08.06. Märchenzelt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
Do 09.06. Märchenzelt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00 | Buchandlung Rieger &
Kranzfelder – Francisco Ferrer Lerín: Viaje Poètico 19:15
Fr 10.06. Pianohaus Hermes & Weger – Josef ?apek:
So lebe ich die Zeit und so bringt sie mich um 19:30
Sa 11.06. Märchenzelt – Die Bremer Stadtmusikanten
(ab 3 J) 16:00 // Der Zauberer von Oz (ab 12 J) 21:00 |
Abraxas – Franz Dobler & Jan Off: Autorenlesung 20:00
So 12.06. Abraxas – Poesiebrunch mit Jürgen J. Jäcklin 10:00
Di 14.06. Märchenzelt – Erotische Märchen aus Russland 21:00
Mi 15.06. Märchenzelt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
| Neue Stadtbücherei – Nur mal für einen Tag (ab 4 J) 15:30
| Stadtteilbücherei Göggingen – Ich brauch
euch alle (ab 4 J) 16:30
| Brechthaus – Stephen
Parker: German Life and Letters 19:00
Do 16.06. Märchenzelt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
| Brechtbühne –
Grand Slam 20:30
Fr 17.06. Märchenzelt – Indianermärchen und
Trommeln (ab 5 J) 17:30
| Abraxas – Kamasutra:
Sixties revisited (Akustik/Lesung) 20:00
So 19.06. Märchenzelt – Märchen von 1 Froschkönig, 3 Böckchen und 5 Fingern (ab 3 J) 16:00
Mi 22.06. Märchenzelt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
Do 23.06. Märchenzelt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
Fr 24.06. Kloster Oberschönenfeld – Schwer von
Segen ist die Flur. Junge Frau, was sinnst du nur? 14:30
| Märchenzelt – Märchen und Trommeln 21:00
Sa 25.06. Märchenzelt – Die Bremer Stadtmusikanten (ab 3 J) 16:00
Mi 29.06. Märchenzelt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
| Kresslesmühle –
Lesung bayerischer Autoren gegen Fremdenfeindlichkeit 19:00
Do 30.06. Märchenzelt – Mitmach-Märchen für Kindergärten und Schulen 10:00
| Stadtbücherei
Aichach – Isabella Archan: Tote haben kein Zahnweh
19:00
Vorträge, Führungen und Workshops im Juni
Mi 01.06. Vhs Augsburg – Gang durch das historische
Augsburg 20:00
Do 02.06. Uni/Raum 2103 – Workshop: Methodische Zugänge für Pädagog_innen und Lehrkräfte zum sensiblen
Umgang mit dem Thema Antiziganismus 11:45 | Maximilianmuseum – Kunst-Stunde: Augsburger Gartenlust
18:00
| Cafe Tür an Tür – Film: The Awakening,
anschließend Austausch zum Thema Abschiebung mit
dem Regisseur Kenan Emini 19:00 | Annahof – Klopfzeichen der Vergangenheit. Wie das Goethe-Institut ein
Mahnmal in Chile errichtete 19:30 | Vhs Augsburg –
Einführung in den Buddhismus 20:00
Fr 03.06. Interkultureller Garten Grow Up –
Landart. Kunst mit der Natur und in der Natur schaffen
15:00 | Brechthaus – Roma. Früher vergast, heute
abgeschoben 17:30
Sa 04.06. TIM – Siebdruck einfach und professionell
10:00 | Tür an Tür – Workshop: Für Neugierige zur
Orientierung im antiziganistischen Wirrwarr 14:00 //
Zoran Vasic & JEF Augsburg: EU-Beitrittskandidat Serbien. Zur Lage des Minderheitenschutzes 15:30 | Schaezlerpalais – Turnusführung: Ein Kaufmann als Kunstfreund 15:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung
in der Wunderkammer 15:00 | Marienbrunnen
Friedberg – Bemerkenswerte Frauen in Friedberg
16:00
So 05.06. St.-Jakobs-Wasserturm – Vom Lech zu den
Weltmeeren (Stadtführung) 11:00 | Staatsgalerie
Moderne Kunst – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | Schaezlerpalais – Turnusführung
14:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung 15:00
// Turnusführung im Lapidarium 15:00 | Herrgott-
www.a3kultur.de
sruh Friedberg – Herrgottsruh unter geistlichem
Aspekt 15:00
Mo 06.06. Universität Augsburg, Juristische
Fakultät – Noah Sow: Offen für Alle? Akademische
Ausgrenzung und Gegenstrategien 17:30
|
Grandhotel Cosmopolis – Noah Sow: Reclaim
Art! Kunst ist für alle da! Wie Deine Bilder die Welt
verändern 20:30
Mi 08.06. Ehemalige Synagoge Kriegshaber – Jüdisches Leben vor den Toren der Stadt 17:00
Fr 10.06. Staats- und Stadtbibliothek Augsburg
– Geschichte der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg
(Führung) 15:00
Sa 11.06. TIM – Siebdruck einfach und professionell
10:00 | Marienbrunnen Friedberg – Altstadtführung 11:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung
in der Wunderkammer 15:00
So 12.06. Staatsgalerie Moderne Kunst – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | Schaezlerpalais – Turnusführung 14:00 | Maximilianmuseum –
Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium
15:00 | Hammerschmiede und Stockerhof
Naichen – Führung durch die Ausstellung Landlerisch
15:00
Mo 13.06. Vhs Augsburg – Thomas Morus. Utopia
und andere visionäre Werke 19:00
Di 14.06. Vhs Augsburg – Bartholomäus Grill: Ach Afrika. Berichte aus dem Inneren eines Kontinents 19:00 |
Jüdisches Kulturmuseum – Zäsur, Wandel oder
Neubeginn? Russisch-Jüdische Gegenwart in Deutschland 19:00
Mi 15.06. Jüdisches Kulturmuseum – Jüdische Ärz-
te im Nationalsozialismus 15:00
| Universität
Augsburg, GroSSes Hörsaalzentrum – Stephanie Waldow: Lines and Lyrics. Der Comic als Spielort des
Poetischen 18:15 | Ev. Forum Annahof – Nannette
Streicher. Pianistin, Klavierbauerin, Unternehmerin aus
Augsburg 19:30
Sa 18.06. TIM – Quilting In Public Day 10:00
| Toskanische Säulenhalle – Turnusführung Römerlager 14:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung in
der Wunderkammer 15:00 | Marienbrunnen Friedberg – Stadtführung anlässlich des Friedberger Töpfermarktes 20:00
So 19.06. Volkskundemuseum Oberschönenfeld – Führung zur Ausstellung »Do it yourself – künstlerische Reflexionen« 11:00 // Führung zur Ausstellung
»Do it yourself – Mach’s doch selber!« 15:00 | Staatsgalerie Moderne Kunst – Turnusführung: Aufruhr
in Augsburg 12:00 | Schaezlerpalais – Turnusführung 14:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung
15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00
Di 21.06. Vhs Augsburg – Die Fugger und die Medici
20:00
Mi 22.06. Marienbrunnen Friedberg – Romantische Stadtführung 18:00
Sa 25.06. Marienbrunnen Friedberg – Kirchenführung in St. Stefan 14:00
| Maximilianmuseum –
Turnusführung in der Wunderkammer 15:00
So 26.06. Maximilianmuseum – Royals: Kaiser und Könige in Augsburg 11:00
| Gaststätte Grüner
Kranz – Baals Welt in Lechhausen (Stadtführung) 11:00 |
St. Thaddäus Augsburg – Kriegshaber-Führung 11:00
| Staatsgalerie Moderne Kunst – Turnusführung:
Aufruhr in Augsburg 12:00 | Schaezlerpalais – Turnusführung 14:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00
Mi 29.06. Ehemalige Synagoge Kriegshaber – Jüdisches Leben zwischen Tradition und Wandel 17:00 |
Vhs Augsburg – Via Claudia Augusta. Erinnerungen
und Geheimnisse einer römischen Lebensader 19:30
Do 30.06. Fugger und Welser Erlebnismuseum
– Kultur Macht Wirtschaft (Tagung) 09:00
MONTAG 06.06.
17:30/20:30
Uni/Grandhotel Cosmopolis – Noah
Sow ist Künstlerin, Autorin, Motivational
Speaker. Ihre Schwerpunkte sind Kunst, kritische Medienanalyse sowie Praxen von Rassismusbekämpfung und Dekolonialisierung. Im
Rahmen des Diversity-Tags gastiert sie für
zwei Vorträge in Augsburg: »Offen für Alle?
Akademische Ausgrenzung und Gegenstrategien« (Uni Augsburg, Raum 1009, 17:30 Uhr)
und »Reclaim Art! Kunst ist für alle da! Wie
Deine Bilder die Welt verändern« (Grandhotel
Cosmopolis, 20 Uhr).
09
Film/KAbarett
1. bis 30. Juni 2016
Kabarett & Kleinkunst im JUNI
Russel Crowe (links) und Ryan Gosling sind in »The Nice Guys« einem mysteriösen Fall auf der Spur.
Das bringt der Kinosommer
Filmfigur des Monats:
eine Kolumne von Thomas Ferstl
Ganz langsam beginnt das Thermometer zu steigen und die Menschen im a3kultur-Land zieht es
hinaus ins Freie, unter die Sonne, an den See, in
den Biergarten. Ins Kino mag man da nicht mehr
so recht, wenn es draußen so herrlich ist. Gut, dass
bereits am 30. Juni das Lechflimmern wieder seine
Open-Air-Leinwände bestrahlt. Mit welchem Film
das Kinobüro die Freiluftsaison einläuten wird,
war zum Entstehungszeitpunkt dieses Artikels
noch unklar. Fest steht aber bereits, dass Sie sich im
Laufe der Spielzeit auf Altbekanntes wie »Wer früher stirbt ist länger tot« und »Ich bin dann mal
weg« sowie auf Neuerscheinungen und Blockbuster wie »Schweinskopf al dente« und »The First
Avenger: Civil War« freuen dürfen.
Ein besonderes Schmankerl bietet dieses Jahr in
fünfter Auflage der Königsbrunner Kinosommer,
der bisher immer spurlos an mir vorbeizog. »Das
Besondere im Vergleich zu anderen Freiluftkinos
ist, dass die Vorführungen sogar bei Regen gezeigt
werden können, da die Zuschauer in diesem Falle
ganz bequem auf der überdachten Tribüne sitzen«,
so Ursula Off-Melcher, Leiterin des Kulturbüros
Königsbrunn. Unterstützt vom Filmpalast Kaufering startet das Kulturbüro den Königsbrunner Kinosommer am 22. Juli mit dem Abenteuerfilm
»Everest«. Falls Sie im Sommer mal ganz spontan
etwas unternehmen wollen, können Sie auch ganz
entspannt ein Ticket nach München lösen oder
frühzeitig mit ein paar Weißwürsten für den Weg
losradeln und unter freiem Himmel die Extremsportfilme der European Outdoor Film Tour bestaunen (06.06/12.07./16.08., Kino, Mond & Sterne).
Was Sie im Kino sehen können oder besser nicht, während
Sie auf den Anpfiff der Open-Air-Saison warten, lesen Sie
hier: Mit Regisseur Shane Black und »The Nice
Guys« (2. Juni, CinemaxX, Cineplex) geht es zurück
in die Siebziger. Nachdem Schlägertyp Jackson
Healy (Russell Crowe) Privatdetektiv Holland March
(Ryan Gosling) verprügelt hat, tun sie sich widerwillig für einen lukrativen Fall zusammen. Es gilt,
den scheinbaren Suizid einer Pornodarstellerin zu
untersuchen. Schnell hegen die beiden Zweifel an
der Todesursache. Während die Medien den Fall im
großen Stil ausschlachten, begeben sich die beiden
auf Spurensuche. Je tiefer sich March und Healy in
den Fall einarbeiten, desto verworrener und unübersichtlicher scheint die Angelegenheit zu werden. Regisseur Shane Black gelingt hier die äußerst
adäquate Umsetzung eines hervorragenden Drehbuchs. Gekonnt setzt der Film die 1970er-Jahre und
seine Charaktere in Szene und erinnert in Nuancen stilistisch an die Filme von Paul Thomas Anderson. Gosling und Crowe spielen herrlich zusammen, und so könnte es für die zwei durchaus die
– im allerbesten Sinne positiv gemeint – komischste Rolle ihrer bisherigen Karriere sein. »The Nice
Guys« ist ein cleverer und lässiger Film mit viel Stil,
der aber seine eigene Trivialität über die zwei Stunden Laufzeit nicht vergisst.
Gunnar Vikene »Kill Billy« (23. Juni, CinemaxX,
Kinodreieck) zeigt einen modernen Abwandlung
von David gegen Goliath. Als neben dem beschaulichen Möbelladen von Harold (Bjørn Sundquist)
und seiner Frau Marny (Grethe Selius) die größte
Ikea-Filiale Norwegens eröffnet, sind die beiden
schlagartig ihrer Existenz beraubt. Auch sein Haus
kann das alte Ehepaar nicht halten. Doch das will
Harold nicht einfach so auf sich sitzen lassen. Auf
Rache sinnend, macht er sich mit Auto und Pistole
auf den Weg nach Schweden. Dort will Harold IkeaGründer Ingvar Kamprad (Björn Granath) kidnappen, denn der hat ja schließlich Schuld an der
verzweifelten Lage des Ehepaars. Die Adaption von
Frode Gryttens Roman »Ein ehrliches Angebot«
überzeugt anfangs mit sehr viel Witz und Tempo.
Leider gelingt es Regisseur Vikene und seinen
Schauspielern aber nicht, beides durchgehend
aufrechtzuerhalten. So kommt es im Film zu eini-
Bjørn Sundquist
– Geboren: 16. Juni 1948 in Hammerfest,
Norwegen
– Beruf: Schauspieler
– Wirkte seit 1977 an über 100 Filmen
und TV-Serien mit
– Erhielt 2000 den Amanda Award
(norwegischer Oscar)
– Gehört mütterlicherseits der
lappländischen Minderheit der Samen an
– Aufgrund seiner Beliebtheit wird ihm
scherzhaft nachgesagt, dass er in jedem
norwegischen Film auftaucht
gen vermeidbaren Redundanzen in der Handlung,
die das anfängliche Vergnügen schmälern. Eine
solide norwegische Tragikomödie, bei der vor
allem Fans und ausgesprochene Feinde des schwedischen Möbelgiganten auf ihre Kosten kommen,
mehr aber auch nicht.
Ein gelungene Alternative wäre vielleicht ein
Abend auf dem Kivik-Sofa mit Tiefkühl-Köttbullar,
einer Tasse heißem Rentierblut und einem Film
des Schweden Daniel Alfredson.
MONTAG 06.06.
20:00
Spectrum – Torsten Sträter erzählt nur von
Dingen, von denen er etwas versteht: Die Einsamkeit, die einen umweht, wenn man sich
vor der gesamten Republik über die eigene Familie lustig macht, tote Hunde, triviale Literatur, die Kindheit im Ruhrgebiet (dauert an),
Diäten, Fleischwurst-Beschaffungsmaßnahmen, der ganze Kladderadatsch. Ist das Kabarett oder Comedy? Sehen Sie selbst! »Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben«, so
der Titel seines aktuellen Programms.
Mi 01.06. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Do 02.06. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30 |
Stadthalle Gersthofen – Tim Boltz & Corinna Fuhrmann 19:30 | Kultur-Stadl Wörleschwang – Ecco
Meinecke: Liberté, Égalité, Humba-täterä-tätä 20:00
Fr 03.06. Stadthalle Gersthofen – Johann König:
Milchbrötchenrechnung 19:30 | Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
So 05.06. Parktheater – Herr und Frau Braun: Heimatkunde! 19:30
Mo 06.06. Spectrum – Thorsten Sträter: Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben 20:00
Mi 08.06. Stadthalle Gersthofen – Enissa Amani:
Zwischen Chanel und Che Guevara 19:00 | Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Do 09.06. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Fr 10.06. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Sa 11.06. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Mi 15.06. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30 | Buchhandlung Schmid Schwabmünchen – Stefan Leonhardsberger & Martin Schmid: Da Billi Jean is ned
mei Bua 20:00
Do 16.06. Stadthalle Gersthofen – Eure Mütter:
Ohne Scheiß; Schokoeis! 19:30 | Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Fr 17.06. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Sa 18.06. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Mi 22.06. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Do 23.06. Stadthalle Gersthofen – Rita Falk: Leberkäsjunkie 19:30 | Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Fr 24.06. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30 |
Kresslesmühle – Open Stage 20:30
Sa 25.06. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30 |
Schloss Blumenthal – Offene Bühne 20:00
Mi 29.06. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Do 30.06. Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
AUGSBURGER
DOMSINGKNABEN
1439
1976
2016
40
JAHRE
WIEDERGRÜNDUNG
Neuaufnahmen
für das Chorjahr 2016/2017
Tag der offenen Tür So.5. Juni 2016
Information und Hausbesichtigung
Inform
„Musik zum Schnuppern“
jeweils 14.00, 15.30 und 17.00 Uhr
jew
Musikalische Früherziehung
Zweijährige Kurse für Buben im 5. Lebensjahr (ein Jahr vor Einschulung).
Vorchöre
Musikalisch interessierte Buben der Jahrgänge 2008 und 2009 erhalten
eine fundierte Stimmerziehung im Rahmen einer umfassenden
musikalischen Grundausbildung.
Möglichkeit für Einzelunterricht in vielen Musikinstrumenten.
Hausaufgabenbetreuung, warmer Mittagstisch, Freizeitgestaltung.
Erste Infos unter www.augsburger-domsingknaben.de
oder im Sekretariat der Augsburger Domsingknaben,
Hoher Weg 30, 86152 Augsburg
Telefon (0821) 510088 | [email protected]
FilmEVENTS
MI 01.06. CINEMAXX, CINEPLEX – Bellinis »I Capuleti
e i Montecchi« live aus dem Gran Teatre del Liceu
20:00 | KINODREIECK – KDFB Frauen-Filmreihe »Still
Alice« 19:00
DO/SA/SO 02./04./05.06. CINEMAXX – »The Monkey
King 2« 3D je 20:15
SA 04.06. KINODREIECK – »Agnes« Regisseur Johannes
Schmid zu Gast 18:30 // 10 Jahre »Wer früher stirbt ist
länger tot«, Regisseur Marcus H. Rosenmüller zu Gast
SO 05./12./19.06. CINEPLEX – Reisefilme über Neuseeland, Schottland und Südtirol je 13:00
MO 06.06. CINEMAXX – Shakespeares »Coriolanus«
live aus dem National Theatre London 19.30 | KINODREIECK – Architekturfilm und Jazz: »Die Stadt als
Beute« 19:00
MO 13.06. CINEPLEX Königsbrunn – Das Grüne
Kino »Taste the Waste« 19:30
DO 23.06. CINEPLEX – Frauen-Film-Frühstück »Ein
ganzes halbes Jahr« 10:00
SO 26.06. CINEPLEX – Reisefilm »Ungezähmt: Von Mexico bis Kanada« 13:00
MO 27.06. CINEMAXX, CINEPLEX – Massenets
»Werther« live aus der Royal Opera London 20:00
DI 28.06. CINEMAXX – Anime Night 20:00
Weitere Kinostarts im Juni
DO 02.06. CINEMAXX – Der Moment der Wahrheit //
Doktor Proktors Zeitbadewanne // Everybody Wants
Some! | Green Room | Seitenwechsel // The Other Side
of the Door | CINEMAXX, KINODREIECK – Whiskey
Tango Foxtrot | KINODREIECK – Agnes // Seitenwechsel // Tomorrow // Vor der Morgenröte // Zen for Nothing
SA 04.06. KINODREIECK – Skurrile Lieder und Gedichte DO 09.06. CINEMAXX – Erlösung // Himmelskind //
Keanu // Professor Love // Vor ihren Augen | CINEMAXX, CINEPLEX – Einmal Mond und zurück | CINEMAXX, KINODREIECK – Sky: Der Himmel in mir |
KINODREIECK – Hannas schlafende Hunde DO 16.06.
CINEMAXX – 7 Göttinen // Demolitian: Liebe und Leben // Central Intelligence | CINEMAXX, CINEPLEX –
The Conjuring 2 DO 23.06. CINEMAXX, CINEPLEX –
Ein ganzes halbes Jahr // Bastille Day DO 30.06.
CINEMAXX – Caracas, eine Liebe // High-Rise // Ice-Age:
Kollision voraus! // Lou Andreas-Salomé // Meier Müller
Schmidt // Nur wir drei gemeinsam // Stadtlandliebe //
The Purge: Election Year | CINEPLEX – Smaragdgrün
www.a3kultur.de
LivEmusiK/KuLturpoLitiK
1. bis 30. Juni 2016
10
»in Kriegshaber spielt die musik!«
Am 18. Juni wird ganz Kriegshaber zur Austragungsstätte eines bisher nicht dagewesenen Musikevents.
Über 40 Live-Acts, 8 Spielorte – und die deutsche Nationalmannschaft hat spielfrei!
Wem das Modular-Festival dieses Jahr trotz
vollem Dreitagesprogramm nicht genügt und
wer ohnehin bei sich selbst chronischen Musiksommerdurst diagnostiziert hat, für denjenigen
habe ich einen Tipp: drei Wochen Erholungsschlaf vom Modular im Wittelsbacher Park, danach wie neu geboren aufwachen, von dort aus
Richtung Nordwesten marschieren, ein erfrischendes Bad in der Wertach nehmen, dann
weiter den immer lauter werdenden Klängen
folgen – denn der Stadtteil mit den meisten Musikbühnen und Bandräumen möchte dich herzlichst empfangen.
Am 18. Juni heißt es fett geschrieben: »In Kriegshaber spielt die Musik!« Ein ganzer Tag, der der Livemusik gewidmet ist und an dem alle
Kradhalle, 20 Uhr: Aeneas
Augsburger*innen und Gäste von überallher eingeladen sind, um die diesjährigen Feierlichkeiten
zur 100-jährigen Eingemeindung Kriegshabers
nach Augsburg musikalisch zu zelebrieren. Die
Idee dazu hatte Spectrum-Geschäftsführer und
ArGe-Kriegshaber-Mitglied Ufuk Aykut, der in
Buddy Brudzinski von der Musikwerkstatt und
Gerald Fiebig vom Kulturhaus abraxas schnell
zwei Unterstützer für dieabraxas, 16:15 Uhr: Powervoices & Ensemble Orfrei
ses Projekt fand. Mit
Tommy Lindner und Peter
Bommas vom Kulturpark
West, dem KUKI e.V., dem
Team vom Jugendzentrum
r33, der MusikkantineCrew und vielen mehr
fand sich schlagartig eine
Gruppe von Musik-und Jugendkulturschaffenden zusammen, die alle ihre Heimat in Kriegshaber haben
der Stadt unvergleichund wodurch plötzlich deutlich wurde, dass dieliches Zentrum der Kunst
ser Stadtteil mit all seinen Live-Clubs und Probald profitbringenden
beräumen die wohl höchste Livemusik-Dichte
Wohnhäusern weichen
Augsburgs hat.
muss, wird nicht nur dem
Viertel einen Teil seines Charmes nehmen, sonIn den Clubs wie denen der US-amedern gleicht in Bezug auf die Augsburger Musikrikanischen Reese-Kaserne in Kriegskultur einer Amputation. Es ist eine Schande!
haber fanden Rock & Roll und 60iesBeat in der Fuggerstadt erstmals
Doch soll uns dieser Gedanke nicht den Sommer
eine Bühne, von wo aus sich diese
vermiesen. Denn Kriegshaber ist bunt und natiMusikgenres schnell auch außeronenreich und ein seit Jahren brodelnder Kessel
halb des Kasernengeländes unter
der neugierigen, nach
Veränderung strebenden
Bombig, 23:30 Uhr: Pussy Loversz (Foto: Herbert Heim)
Augsburger Nachkriegsjugend verbreiteten. Das Gefühl der Freiheit und der
Selbstverwirklichung, das
Musik jedem Einzelnen
beschert, gab es damals
wie heute – erfreulicherweise ist heutzutage die
Generationenkluft verschwunden. Bei
einem Spaziergang durch die Gänge
der Sommestraße 40 beispielsweise
trifft man den 8-jährigen Gitarrenanfänger genauso wie den 65-jährigen
Blues Brother, der schon 50 Jahre Bühnenerfahrung hinter sich hat. Dass der
Kulturpark West in Kriegshaber als in
Spectrum, 19 Uhr: Bebof Deluxe
voll Kreativität. Und genau deshalb wird der 18.
Juni 2016 ein Musikspektakel, das Augsburg bis
dato nicht gesehen hat. Über 40 Live-Acts an
einem einzigen Tag – das gab es nach meinen
Recherchen nicht einmal beim Grenzenlos-Festival. Ein Stadtteil, acht Spielorte – ab 14 Uhr gibt
es den ganzen Tag über verteilt Livemusik im
Spectrum, in der Musikkantine, im
Reesegarden (Kulturhaus abraxas),
im Kulturpark West mit seinen beiden Spielstätten Kradhalle und
Bombig, im Frau Huber, im RockCafé und im Jugendzentrum r33.
Fans verschiedenster Musikstile
können sich auf neue und altbekannte Gesichter der lokalen Musikszene freuen. Ein Tag für die
Stadtteilmusiker selbst, für Jung
und Alt, für Alteingesessene, Neuzugezogene und Geflüchtete, für
leidenschaftliche Flaneure und Musikfans. Ein Stadtteilspaziergang
der musikalischen Art! (Julian Stech)
www.arge-kriegshaber.de
Zurück zum märzmodus!
Kulturbeirat nimmt Stellung zur aktuellen Diskussion um die Theatersanierung
Schwäbisches
Volkskundemuseum
Oberschönenfeld
Sonnt
ag
24. Jul ,
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Markt :
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mehr! d
»Der Kulturbeirat begrüßt die zum Erhalt des Stadttheaters und für seine Öffnung zur Stadtgesellschaft
notwendigen beschlossenen Investitionen. Er vertraut in die Relevanz von Theater für eine positive Entwicklung der Augsburger Kultur und für die Zukunftsfähigkeit der Stadt.« Der Beirat bestärkt also die
Beschlüsse des Stadtrates. Gleichzeitig fordert er eine Erhöhung des Kulturetats und eine langfristige
finanzielle Unterstützung der freien Szene und anderer kultureller Einrichtungen. Der Beiratsbeschluss
vom 10. Mai (siehe: a3kultur.de) war einstimmig. Peter Bommas, einer der Theatersanierungkritiker, hatte
zu Beginn der Sitzung erklärt, den Vorsitz im Kulturbeirat ruhen zu lassen, um die Neutralität des Amtes
zu gewährleisten. Auch er stimmte dem Beschluss zu. Beim AZ-Forum am folgenden Tag wurde er
prompt gefragt, ob er darin einen Widerspruch zum Bürgerbegehren sehe. »Wir sind keine Sanierungsgegner, wir wollen ein anderes Sanierungskonzept und keine Neuverschuldung«, erläuterte Bommas.
Zeitweise recht hitzig ging es während der Diskussion um eine Beiratsstellungnahme zu. Jedoch war
das Bemühen um einen Ausgleich spürbar. »Die Aufgabe der Kunst besteht darin, Türen zu öffnen, wo
sie keiner sieht.« Dieses Zitat des Kunst- und Medientheoretiker Peter Weibel steht dem Schreiben voran
und ist ein Appell, den aktuellen Konflikt konstruktiv und friedlich beizulegen. Sanierungskritiker
und Sanierungsbefürworter werden gleichermaßen dazu aufgerufen, »besonnen und sachlich zu argumentieren«. Eine Verrohung der Mittel sei nicht akzeptabel. Bastian Lange, der zuvor die Ergebnisse des
Bürgerbeteiligungsverfahren zur Entwicklung der Theaterlandschaft vorgestellt hatte, unterstützte
dieses Ansinnen. »Aufhören zu kämpfen! Reden!« war sein Credo. Er wünschte sich eine Rückkehr zum
Märzmodus, als alle noch in einem konstruktiven und kooperativen Dialog miteinander waren. Intendantin Juliane Votteler und Peter Bommas setzten ihren Dialog nach der Beiratssitzung schon mal in
der Kneipe fort. Vielleicht waren sie auf der Suche nach dem Märzmodus! (Susanne Thoma)
Brandschutz nicht gewährleistet Bei einer Untersuchung des Theaters Mitte Mai
entdeckte die Feuerwehr eine nicht ausreichend gesicherte Decke zwischen Garderobe und Zuschauerraum. Weitere Untersuchungen folgten. Kurz vor Redaktionsschluss steht nun fest: Der laufende
Spielbetrieb im Großen Haus des Theaters endet spätestens nach der letzten Vorstellung im Juni 2016.
Eine sofortige Schließung des Hauses wäre nach übereinstimmender fachlicher Beurteilung jedoch
unverhältnismäßig und kann durch besondere organisatorische wie technische Brandschutzmaßnahmen für den Rest der Spielzeit abgewendet werden. Dies steht unter Vorbehalt etwaiger weiterer
Erkenntnisse aus fortdauernden Untersuchungen. www.augsburg.de/theatersanierung
www.a3kultur.de
Do it yourself –
Mach‘s doch selber!
bis 9. Oktober 2016
Sonntagsführungen
5. Juni, 11 Uhr,
3. Juli, 15 Uhr
Öffnungszeiten:
Familienführung mit KreativWerkstatt: 19. Juni, 15 Uhr
Di bis So 10–17 Uhr,
montags geschlossen.
Für Gruppen auch
nach Vereinbarung.
Erzählcafé: 25. Juni, 14.30 Uhr
Oberschönenfeld 4
86459 Gessertshausen
Tel. (0 82 38) 30 01-0
[email protected]
www.schwaebisches-volkskundemuseum.de
Kultur & Küche
17. Juni, 16 Uhr,
Führung und Menü im Klosterstüble,
Anmeldung Tel. (0 82 38) 37 30
www.bezirk-schwaben.de
NACHRICHTEN,
TERMINE
UND
POSITIONEN
FÖRDER-ABO
ab
49.- € im Jahr
www.a3kultur.de
FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND
Sonderveröffentlichung: Das Textilviertel | Juni 2016 | 10 Seiten
gratis
KULTURFABRIK
HAAg-VILLA
Letztes Jahr feierte dieses wunderbare Kulturzentrum
Im Besitz der Stadtwerke, wurde dieim Herzen des Textilviertels seinen 25. Geburtstag.
vhs
Neben Ateliers und Werkstätten ist die Adresse vor
allem auch als Stammhaus des Sensemble Theaters
bekannt. S. X
Hier finden sich das H2 – Zentrum für Gegenwartskunst, das Kunstmuseum Walter mit einer Auswahl
aus der Kollektion des leidenschaftlichen Sammlers
sowie die Galerie Noah. Weitere kulturelle Einrichtungen des Wahrzeichens im Textilviertel sind das
Restaurant Magnolia und das DanceCenter No1. S. VI
Vor mehr als 30 Jahren leistete Georg Rehm Pionierarbeit und zog mit seinem Auktionshaus von der Stadtmitte ins Textilviertel, dessen Fabriken damals ihre
letzten Stoffe webten. Heute ist das Haus das größte
seiner Art in der Region und führt viermal im Jahr
viel beachtete Auktionen durch. S. IX
Vom Willy-Brandt-Platz aus, dem Vorhof des größten
Einkaufszentrums der Region, sind es zu Fuß nur
wenige Gehminuten zu den kulturellen Hotspots im
Textilviertel.
tim
den üblichen Sorten sind vor allem die
Eistorten und die verschieden Varianten
kleinerer zur Mitnahme fertig vorproduzierter Spezialitäten zu empfehlen. S. V
RHEINgoLD
Das Traditionsgasthaus im Textilviertel
hat sich auf deutsche und tamilische
Küche spezialisiert, Letztere immer mittwochs auch als Brunch. Neben dem Gastraum bietet das Rheingold einen Saal für
Hochzeiten und andere Partys sowie
einen Biergarten mit echten Bäumen. S. V
PRoVINoCLUB
Kleine, aber feine Livelocation, betrieben vom Verein
»Raumpflegekultur«, Biergarten, Drehort der »Kegelbahnkonzerte«.
Auf 80.000 quadratmetern finden hier über 100
Firmen unterschiedlichster Prägung ein Zuhause,
darunter auch Projekte aus der Kultur- und Kreativwirtschaft wie etwa Contemporallye, Werkraum
oder das Sommertheater des Sensemble Theaters.
S. IV
AUKTIoNSHAUS REHM
CITY-gALERIE
RIVIERA
Eine Eisdiele wie vor 30 Jahren. Neben
In einem beispielhaften Umwidmungsprozess belebte
die Dierig AG das Schlachthofensemble neu. Die
Mischung aus gastronomischen Einrichtungen und
Dienstleistungen überzeugt in einem stimmigen Ambiente. S. IV / V
MARTINI-PARK
gLASPALAST
Am Eingang zum Textilviertel findet sich
die Volkshochschule. Die Kultur- und
Bildungseinrichtung bietet im laufenden
Semester rund 2.000 Kurse mit ca. 50.000
Teilnahmen im Jahr.
SCHLACHTHoF
Das Staatliche Textil- und
Industriemuseum Augsburg
ist mit rund 100.000 Besuchern der Publikumsmagnet
im Textilviertel. Im sechsten
Jahr seines Bestehens präsentiert das tim ab dem 21. Juni
eine Sonderschau zum Thema
Carbon, dem angesagtesten
Rohstoff der Region. Kulinarisch wird das Gelände der
ehemaligen AKS vom Restaurant nunó betreut. S. III
FABRIKSCHLoSS
Das Fabrikschloss spielte eine wichtige Vorreiterrolle bei
der Umwandlung von Industriekulturbrachen in eine
neue Zukunft. Heute bietet der Komplex einen gut frequentierten Mix aus Groß-, Bau- und Fachmärkten wie
Künstlerbedarf Boesner sowie diversen Dienstleistern.
STADTARCHIV
Neben dem tim ist es das Herzstück auf dem
Gelände der ehemaligen AKS. Seit zwei Jahren
stehen 26.000 laufende Meter Regalfläche der
Forschung zur Verfügung. Am 25. Juni lädt
das Haus zum Tag der offenen Tür. S. II
h
Das textilviertel
Ein Stadtteil erfindet sich neu
Mit dem Niedergang der Textilindustrie fiel das Textilviertel in einen Dornröschenschlaf, der viele Jahre anhalten sollte. Gerade noch rechtzeitig konnte
ein guter Rest der wertvollen Bausubstanz vor der Zerstörung gerettet werden. Natürlich entdeckten Künstler und Kreative als Erste den Charme der Industriekulturpaläste und nutzten die Brachen als billigen Werkraum und Kulisse für ihre Arbeit. Aber auch einzelne Unternehmen verwerteten die Freiflächen, um neue Gewerbequartiere zu entwickeln. Leuchtturmprojekte wie das tim auf dem alten AKS-Gelände signalisierten endgültig den Aufbruch in
eine neue Epoche. Heute zählt der Wohnraum im Quartier zum gefragtesten der Stadt, ist die Dichte an Kultureinrichtungen höher als in anderen Vierteln
und auch die spannendsten Restaurants der Region findet man im Textilviertel. Höchste Zeit also für eine a3kultur-Sonderveröffentlichung zum Thema.
Le c
ses Gründerzeitjuwel des Dampfheizungspioniers Johannes Haag vor
einigen Jahren renoviert. Seit Kurzem
begrüßt hier der Sternekoch Christian
Grünwald in der Beletage seine Gäste
im neuen Restaurant August. S. V
TanjaBoukal
»Niemand hat die Absicht,
eine Mauer zu errichten«
10. April bis 4. Juni
www.kunstverein-augsburg.de
Kunstverein Augsburg e.V.
Diskussionsabend mit Tanja Boukal:
Donnerstag, 12. Mai, 19 Uhr
im Holbeinhaus, Vorderer Lech 20
Dienstag bis Sonntag, 11–17 Uhr
www.a3kultur.de
Archäologische Sammlung/Stadtarchiv
23.000 Kisten
Gegenwärtig werden die Weichen für
den Umzug der Stadtarchäologie ins
Textilviertel gestellt.
Die Bestände der Stadtarchäologie in Augsburg
gehen im Kern auf den Humanisten Konrad
Peutinger (1465–1547) zurück. Der eigentliche
Grundstock ist jedoch eine seit dem 19. Jahrhundert gewachsene Sammlung, zu der neben
Ausgrabungsfunden aus Augsburg Funde aus
ganz Bayerisch-Schwaben gehören. Mit der Einrichtung der Stadtarchäologie im Jahr 1978 begann im Stadtgebiet eine systematische Ausgrabungstätigkeit.
Auf jeder Ausgrabung werden Funde aus Keramik, Glas, Metall, Knochen, Stein und organischem Material geborgen. Mittlerweile beträgt
ihr Umfang etwa 23.000 Fundkisten, und jährlich kommen einige Hundert Kisten dazu. Die
Funde werden nach der Ausgrabung gereinigt,
sortiert, inventarisiert und archiviert, sodass sie
für Auswertungsarbeiten und Sonderausstellungen zur Verfügung stehen. Dieser Aufgabe
konnte seit vielen Jahren nicht mehr zufriedenstellend nachgekommen werden, da die Funde
über das ganze Stadtgebiet eingelagert werden
müssen, in Depots, die nicht einmal den Mindestanforderungen an archäologische Fundmagazine genügen.
2003 entstand die Idee, auf dem Gelände der
ehemaligen Augsburger Kammgarn-Spinnerei
(AKS) neben dem Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) und dem Stadtarchiv Augsburg ein archäologisches Zentralmagazin einzurichten. Mit der Fertigstellung des
Stadtarchivs im Jahr 2014 sind nun endlich auch
die Weichen für die Einrichtung der Archäologischen Sammlung Augsburg gestellt.
In der Archäologischen Sammlung werden die
archäologischen Magazinbestände zusammengeführt und dauerhaft fachgerecht untergebracht. Mithilfe moderner Lagertechnik wird
der Raum so genutzt, dass der Platz auch für den
Zuwachs künftiger Jahre ausreicht. Die meisten
Depoträume können aufgrund der günstigen
Gebäudeeigenschaften mittels einer Bauteiltemperierung klimatisiert werden, sodass die Betriebskosten niedrig gehalten werden können.
An die neuen Depots werden alle Arbeitsplätze
(Büros und Werkstätten) der Stadtarchäologie
angegliedert. So greifen die Arbeitsabläufe besser ineinander als bisher. Die Archäologische
Sammlung in der AKS übernimmt außerdem
vollständig die Funktion des Museumsdepots.
Mit ihrer Realisierung kann die Stadt Augsburg
ihre große historische Bedeutung bei Ausstellungen und Auswertungsprojekten im In- und
Ausland darstellen. (Annalena Schneider)
Den Start des Umzugs plant das Team um den Leiter der
Stadtarchäologie, Dr. Sebastian Gairhos, zum Jahresbeginn 2017. Damit stünde das Triptychon aus tim, neuem
Stadtarchiv und Archäologischer Sammlung auf dem
Gelände der ehemaligen AKS vor seiner Vollendung. Wie
lange diese logistische Herausforderung insgesamt dauern wird, ist heute noch nicht absehbar.
www.a3kultur.de
II
Das Textilviertel gewinnt mit dem neuen Augsburger Stadtarchiv weiter an Struktur.
Der Direktor des Hauses Dr. Michael Cramer-Fürtig führte a3kultur durch seinen beeindruckenden
Wissensspeicher der Moderne
Das neue Stadtarchiv ist das Kernstück einer geplanten Reihe von Kultureinrichtungen, wie wir
sie in dieser Qualität und unmittelbaren Nachbarschaft in Augsburg noch nicht gesehen haben.
Im Herzen des Textilviertels gelegen flankiert
dieses Triptychon aus tim (seit 2010), Stadtarchiv
(seit 2014) und Archäologischer Sammlung (in
Planung) in einigen Jahren gewissermaßen den
Zugang zu einem neu belebten Quartier auf dem
Gelände der ehemaligen Kammgarnspinnerei
AKS, das in den letzten Jahrzehnten in die historisch wertvolle Bausubstanz hineingeplant
wurde und nun Bauabschnitt für Bauabschnitt
fertiggestellt wird.
Wer in den kommenden Monaten bei einer der
regelmäßig angebotenen Führungen durch das
neue Stadtarchiv dabei sein will, sollte sich frühzeitig um einen Platz dafür bemühen. »Das Interesse der Augsburger an ihrem neuen Stadtarchiv
ist riesig«, freut sich Michael Cramer-Fürtig. Als
Direktor des Hauses lässt er sich nicht nehmen,
Besucher immer wieder auch selbst durch die
4.450 Quadratmeter große Anlage zu führen.
Seine Begeisterung für seinen Arbeitsplatz ist ansteckend. Vielleicht braucht es diese unmittelbare
Form der Leidenschaft, um ein Projekt wie das
Stadtarchiv in Augsburg zu stemmen.
Mit publikumswirksamen Bildern, die schnell
ihre Wirkung entfalten, kann kaum ein Archiv
punkten. Es ist eher ein langsames Geschäft, jedoch, sofern es ordentlich betrieben wird, eines
von großem Wert und noch größerer Verantwortung. Schließlich übertragen wir den Archiven
die Funktion eines kollektiven Langzeitgedächtnisses. Das heißt, bevor er sich daran macht, die
Im Vorfeld eines Neubaus für das Vincentinum wurden
intensive archäologische Ausgrabungen durchgeführt.
Dabei kamen zahlreiche sensationelle Funde ans Tageslicht, unter anderem ein 1.700 Jahre altes, vollständig erhaltenes römisches Grabdenkmal.
Sonderveröffentlichung: Das Textilviertel
Archivdirektor Dr. Michael Cramer-Fürtig, seit 2002
Leiter des Stadtarchivs Augsburg, war von 1991 bis
2002 als Archivar am Bayerischen Hauptstaatsarchiv
tätig, bevor er sich der komplexen Reformaufgabe
Stadtarchiv Augsburg verschrieb.
Dinge zu ordnen und abzulegen, muss der Archivar entscheiden, was denn wirklich Relevanz hat,
nicht nur aus heutiger Sicht. Die jährliche Übernahmequote liegt rückstandsbedingt derzeit noch
bei ca. 15 bis 20 Prozent des angebotenen Schriftguts, soll sich aber in Zukunft auf 5 Prozent einpendeln. »Der Archivar denkt in Jahrhunderten«,
lässt Cramer-Fürtig wissen. Er betreibt eine »Langzeiteinrichtung für kulturelles Erbe« und versteht
sein Archiv in gewisser Weise auch als Haus der
Geschichte, als Gedächtnis der Kommune.
Stadtarchiv transparent
Dem Besucher öffnet sich das Stadtarchiv über
eine Art öffentlicher Campus. Im rechten Flügel
Foto: Martin Kohnle | a3kultur
finden forschende Gäste einige Reihen mit einladend konzipierten Arbeitsplätzen sowie Sonderräume für Karten, Mikrofilme, und audiovisuelle
Medien. Dem gegenüber liegt ein Vortragssaal für
rund 150 Besucher. Auch diese Einrichtung
braucht in ihrer Funktion und Wirkung keinen
Vergleich zu scheuen. Überhaupt erlebt der Besucher die Arbeit des für Planung und Bau verantwortlichen Architekturbüros Schuller + Tham als
ebenso zurückgenommen wie gelungen. Der Umgang mit jüngerer historischer Bausubstanz
scheint dem Team, wie schon beim Kongress am
Park, zu liegen. So erfreut den Besucher immer
wieder die reizvolle Einbeziehung der ebenso eigenwilligen wie überraschenden Tageslichtführung der Shedhallen oder die fast schon poetische
Anmutung der zweigeschossigen Regalanlage, die
eigens für Augsburg konstruiert wurde. Diese Pionierleistung der Archivarchitektur wurde in vier
separate Brandabschnitte eingebaut, die sich im
hinteren Teil des Komplexes befinden, ebenso wie
die zwei für die künftige Archivierung vorgesehenen Magazinabschnitte, in denen zurzeit noch
das Archivmaterial in einem riesigen Zelt mittels
Stickstoffbehandlung systematisch ungezieferfrei
gemacht wird.
Zwischen diesen klimatisierten Lagerräumen, die
mit ihren fahrbaren Regaleinheiten rund zwei
Drittel der Gesamtarchivfläche in Anspruch nehmen, und dem Publikumsbereich am Eingang
befinden sich Büros und Werkstätten zur Digitalisierung und Aufbereitung. In der Etage darüber
liegen die Arbeitsräume der Archivare.
Als Michael Cramer-Fürtig im Jahr 2002 antrat,
um ein völlig neues Kapitel Archivgeschichte in
Augsburg zu schreiben, verließ er eine gesicherte
Position im Münchner Hauptstaatsarchiv und
konnte bereits auf einige wissenschaftliche Erfolge verweisen. »Mich hat schon immer Grundlagenarbeit interessiert«, damit erklärt CramerFürtig, der sich selbst auch als »Generalist«
bezeichnet, seinen Wechsel nach Augsburg. Das
besagt wohl nicht weniger, als dass er damals bei
null oder etwas darunter starten musste. Das alte
Stadtarchiv an der Fuggerstraße platzte aus allen
Nähten und war vom Brotkäfer befallen, einem
Ungeziefer, das nicht nur die Nähe des Stadtmarkts zu schätzen wusste, sondern auch die 500
Jahre Stadtgeschichte, die in feuchten Archivkellern in Papierform vor sich hin rotteten. 14 Jahre
später hat Cramer-Fürtig sein Team von 8 auf 25
Mitarbeiter ausgebaut und leitet eines der modernsten Stadtarchive Europas. Um solche Ergebnisse einfahren zu können, braucht es mehr als
Kennerschaft in seinem wissenschaftlichen Fachgebiet. Es braucht Überzeugungskraft, Verhandlungsstärke, den nötigen Biss bei Budgetdiskussionen und im Fundraising sowie ein Quantum an
Leidenschaft.
Nachdem nun seine Aufgaben als Bauherr weitgehend abgeschlossen sind, will Michael CramerFürtig sein Haus zu einem transparenten Stadtarchiv mit Vorbildcharakter machen. Dazu gehören
öffentliche Veranstaltungen, die in einem Jahresprogramm zusammengefasst wurden und ihren
Höhepunkt 2016 beim Tag der offenen Tür am 25.
Juni finden werden. Im Alltäglichen bezieht sich
dieser Anspruch aber auf die Vernetzung und
Austauschinitiative, bei der das Stadtarchiv Augsburg in Bayern eine Vorreiterrolle einnimmt.
Außerdem freut er sich darauf, die archiveigenen
Sammlungen von historischem Fotomaterial oder
handgezeichneten Plänen und Landkarten auszubauen. Vor allem das Thema Quellenerschließung
ist ein Aufgabenbereich, dem Cramer-Fürtig nun
mehr Aufmerksamkeit widmen möchte. Als Beispiel nennt er die Geschichte der Neubürger in
den letzten Jahrzehnten, die es zu bewahren gilt.
Sein Haus wird seinen Beitrag dazu leisten. Alles
in allem sind das Bereiche, die sich hervorragend
dazu eigenen, ihr Publikum zu erreichen. Wir
werden also noch einiges hören vom neuen Augsburger Stadtarchiv, unserem Wissensspeicher der
Moderne. (Jürgen Kannler)
www.stadtarchiv.augsburg.de
Foto: Martin Kohnle | a3kultur
III
tim
Sonderveröffentlichung: Das Textilviertel
Foto: Claus Brechenmacher & Reiner Baumann
textil is coming home
Die neue Sonderausstellung »Carbon – Stoff der Zukunft« im tim beleuchtet einen einzigartigen Stoff, bei dessen Verarbeitung unsere Region
eine Vorreiterrolle einnimmt. So produziert Premium Aerotec in Augsburg unter anderem Rumpfteile des Airbus A350 (Foto).
Zur Jahrespressekonferenz Ende Januar konnte
Museumsdirektor Dr. Karl Borromäus Murr erneut eine hervorragende Bilanz ziehen: Insgesamt 105.000 Besucher kamen 2015 ins tim. Ein
Garant für diesen Zuspruch ist sicherlich das aktive und lebendige Konzept des Hauses. »Das
Prinzip des Mit-Mach-Museums ist so etwas wie
ein Teil unserer DNA,« sagt der Historiker. Unter
dem Titel »Carbon – Stoff der Zukunft« steht nun
vom 22. Juni bis 6. November die nächste große
Erlebnisausstellung in den Startlöchern.
Gerade unsere Region, wo zahlreiche Forschungseinrichtungen, Industrie- und Handwerksbetriebe mit kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen arbeiten, hat sich in den vergangenen
Jahren eine weltweit führende Stellung auf dem
Gebiet Carbon erarbeitet – wohin würde die nun
deutschlandweit größte Ausstellung zu diesem
Thema also besser passen als nach Augsburg?
Oder anders gesagt: »Textil is coming home«, wie
es Murr formuliert. Auf über 1.000 Quadratme-
a3kultur: Herr Heidler, inzwischen ist es 20 Jahre her, dass
Sie den »Verein zur Förderung eines Industriemuseums in
Augsburg e.V.« gegründet haben. Vor 9 Jahren erfolgte die
Grundsteinlegung, vor 6 Jahren wurde das tim eröffnet.
Heute zählt das Haus zu den beliebtesten Museen in ganz
Bayern. Ohne Ihr Engagement und das Ihrer Mitstreiter
wäre diese Erfolgsgeschichte wohl nie geschrieben worden.
Erinnern Sie sich noch an die Anfänge? Werner Heidler:
Der Prinz-Betriebsratsvorsitzende Heinz Hommers
kam damals zu mir und sagte: »Werner, so gehen
wir nicht! Wir wollen ein Museum!« Es sollte die
Erinnerung an die Textilindustrie und seine Menschen aufrechterhalten. Ich fragte ihn, wie er sich
das denn vorstelle. Seine Antwort: »Du hast einen
Schreibtisch, ein Telefon und einen Dienstwagen
– du machst den Vorsitzenden.« Am 23. Oktober
1996 trafen wir uns mit rund 20 Gleichgesinnten
zur Gründungsversammlung. Natürlich haben
damals nicht wenige gedacht: Die haben keine
Ahnung von einem Museum, kein Geld, keine
Sponsoren, die haben gar nichts. Und jetzt stehe
ich hier in diesem Haus und denke: Mein lieber
Mann, was ist daraus geworden!
Worum ging es Ihnen konkret? Augsburg ist mehr als
die oft betitelte Fuggerstadt, Augsburg ist eine Textil- und Industriestadt. Die Textilindustrie hat die
Stadt wahrscheinlich mehr verändert als alles
andere. Dies wollten wir für kommende Generationen aufrechterhalten – das, was Augsburg als
Textilstadt ausgemacht hat, das, was hier produziert wurde. Die Leute haben heutzutage doch
keine Ahnung, wie ein Stoff hergestellt wird. Es
sollte also ein Museum sein, in das man nicht nur
ein paar Exponate hineinstellt, es musste lebendig
sein. Das ist uns gelungen!
Dennoch ging nicht alles ganz reibungslos über die Bühne.
Das waren schon heiße Jahre. Es gab natürlich
Zeiten, in denen nichts voranging. Mitglieder traten aus, weil sie nicht mehr an ein Museum glaubten. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich der
tern präsentiert das tim rund 200 Exponate aus
den Bereichen Automobilbau, Luft- und Raumfahrt, Architektur, Design, Lifestyle, Gesundheit
und Sport. Als leichter und überaus stabiler
Werkstoff bietet Carbon vielfältigste Anwendungsmöglichkeiten.
Zahlreiche in unserer Region gefertigte Objekte
werden sich in der Ausstellung wiederfinden. So
zeigt das tim unter anderem ein Segment der
Rumpfschale des Airbus A350, das Kabinengerüst
eines Helikopters oder ein Teil der Ariane 5-Rakete. An zahlreichen Mit-Mach-Stationen können
die Besucher selbst testen und ausprobieren, was
Carbon zu einem solch einzigartigen Stoff macht.
Auch Fragen nach Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit und Recycling kommen nicht zu kurz.
Verweilstationen und ein verstärkter Medieneinsatz ergänzen das Programm – das tim wäre
nicht das tim, wenn der Spaß zu kurz kommen
würde. Bei gebuchten Führungen sind die verschiedenen Verarbeitungsschritte anhand lau-
fender Web-, Flecht- und Strickmaschinen
live zu erleben.
Unterstützt wird »Carbon – Stoff der
Zukunft« von den beiden Hauptsponsoren Lindauer Dornier und Premium
Aerotec – letztere feiern in diesem
Jahre das 100-jährige Jubiläum des
Standorts Augsburg – sowie MAI Carbon, SGL, LEW, Fraunhofer und KUKA.
Begleitend zur Ausstellung ist ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Gesprächsrunden und Konzerten
geplant. Auch die im vergangenen Jahr etablierte
junge Museumsnacht wird wieder stattfinden.
Führungen können ab sofort gebucht werden.
Neben Angeboten für Erwachsene gibt es ein
spezielles Programm für Kindergärten und Schulen. Weitere Informationen dazu gibt es unter
der Buchungshotline 0821–81001-50 und auf
www.timbayern.de
»Werner, so gehen wir nicht!«
Das tim zählt heute zu den beliebtesten Museen in ganz Bayern.
ohne Werner Heidler und seine Mitstreiter wäre diese Erfolgsgeschichte wohl
nie geschrieben worden. Von Patrick Bellgardt
Ab Ende der 1980er-Jahre rollte die große Schließungswelle über die Stadt, mit der ohnehin schon
geschwächten Augsburger Textilindustrie ging es steil bergab. Wo zuvor noch Tausende Arbeiterinnen und Arbeiter ihren Lebensunterhalt verdienten, wurden die Tore dicht gemacht. Eine Abwicklung folgte der nächsten: 1988 schloss die Mechanische Baumwoll-Spinnerei und Weberei
Augsburg (SWA), 1996 folgte die Neue Augsburger Kattunfabrik (NAK) und 2002 stellte schließlich
die Augsburger Kammgarn-Spinnerei (AKS) ihren Betrieb ein.
In dieser turbulenten Zeit fand sich 1996 ein kleiner Kreis
zusammen, der entschlossen in die Zukunft blickte: Sollte
dieses bedeutende industriekulturelle Erbe einfach spurlos verschwinden? Gerade rechtzeitig – so weiß man heute
– gründete sich der »Verein zur Förderung eines Industriemuseums in Augsburg e.V.«. Auch nachfolgende Generationen sollten sich an den prägenden Einfluss der Textilindustrie in unserer Stadt noch erinnern.
Der Rest ist Geschichte: Dieses zunächst rein bürgerschaftliche Engagement bildete den Anstoß für das heutige
Staatliche Textil- und Industriemuseum (tim). Als Vorsitzender des Vereins, der inzwischen folgerichtig als »Förder- und Freundeskreis tim e.V.« firmiert, ist Werner Heidler als ehemaliger Textilgewerkschafter von Beginn an
dabei. Wir trafen uns mit dem umtriebigen Rentner und
blickten auf aufregende Jahre zurück.
Letzte bin, der noch Hoffnung hat. Diese Langwierigkeit hing natürlich vor allem mit der politischen Konstellation zusammen. In der Zeit von der
Vereinsgründung bis zur Eröffnung des tim gab es
drei Ministerpräsidenten, drei Wissenschaftsminister, drei Oberbürgermeister, drei Kulturreferenten
und zwei Bezirkstagspräsidenten. Als die Standortfrage 2003 mit dem AKS-Gelände abschließend ge-
Foto: Patrick Bellgardt | a3kultur
klärt war, merkte man, dass es jetzt so richtig losgeht und das Museum Fahrt aufnimmt.
Sie selbst waren Stoffdrucker bei der NAK und später als
hauptberuflicher Gewerkschafter tätig. In Ihrem Verein
sammeln sich zahlreiche ehemalige Textilarbeiter. Spielt
das tim auch auf der emotionalen Ebene eine Rolle für diese
Menschen? Am Anfang war eher das Gegenteil der
tim-Direktor Dr. Karl
Borromäus Murr mit
einem 5 Kilogramm
leichten Fahrrad aus
Carbon. (Foto: Sascha
Schneider)
Fall. Die Menschen haben ja alle ihren Arbeitsplatz
verloren – egal ob sie schon in Rente waren oder
nicht. Es war daher sehr schwierig, frühere Beschäftigte aus der Textilindustrie als Mitglieder zu
gewinnen. Das hat sich zum Glück geändert. Und
zwar meist dann, wenn sie das Museum besucht
haben und sahen: Ja, das ist was, das hat Hand und
Fuß!
Insgesamt ist unsere Mitgliederschaft bunt gemischt: Anwälte, Vorstände und Politiker finden
sich bei uns genauso wie eben ehemalige Textilarbeiter. Ein Problem ist unsere Altersstruktur, wir
werden nicht jünger. Nichtsdestotrotz haben wir
eine kontinuierlich steigende Mitgliederzahl. Aktuell sind wir bei rund 480, die 500 sind also in Sicht.
Die Mitglieder des Förder- und Freundeskreis tim e.V. bieten
Führungen an, stellen Aufsichten, bedienen und restaurieren die Web- und Strickmaschinen. Darüber hinaus betreiben sie den Museumsshop … … der für uns sehr wichtig
ist und super läuft. Der Shop ist uns wirklich in
den Schoß gefallen. Zwei Wochen vor der Museumseröffnung gab es noch keinen Betreiber. Mit
dem einzigen Bewerber konnte man sich finanziell
nicht einigen – da habe ich Museumsleiter Dr.
Murr kurzerhand zugesagt, dass wir das übernehmen. Verantwortlich für den Shop zeigt sich mein
Kollege Siegfried Paintner. Verkauft werden zum
einen Produkte aus dem tim, die in der Weberei
hergestellt werden: Handtücher, Schlossertücher,
Barchent. Zum anderen finden sich Zukäufe wie
Krawatten und Strümpfe im Sortiment. Diese
zusätzlichen Produkte müssen komplett in
Deutschland hergestellt sein. Hinzu kommen
unter anderem Bücher, die mit Augsburg oder dem
Thema Textil zu tun haben.
Weitere Infos zum Förder- und Freundeskreis tim e.V. gibt
es unter: www.tim-foerderverein.de. Für einen
Mindestbeitrag von 15 Euro im Jahr kann seine Arbeit
unterstützt werden.
www.a3kultur.de
Schlachthof/Martini-Park
Sonderveröffentlichung: Das Textilviertel
IV
Grün, groß, kreativ
Im martini-Park haben Unternehmen aus Dienstleistung, Produktion, Handwerk und
Kreativwirtschaft ein Zuhause gefunden. Auch Kulturprojekte finden ihren Platz.
Nach einer über 180 Jahre langen Geschichte als
bedeutendes Augsburger Textilunternehmen
steht martini heute für die drei Schlagworte
Immobilien, Forstwirtschaft und regenerative
Energieerzeugung. Mit einer Gesamtfläche von
ca. 230.000 qm, auf denen knapp 1.000 Bäume
wachsen und Solar- und Wasserkraft produziert
wird, ist der martini-Park eine richtige Öko-Oase
inmitten einer Großstadt, was auch 2011 mit dem
Augsburger Zukunftspreis ausgezeichnet wurde.
Die verfügbare Mietfläche von 80.000 qm wird
derzeit von 114 Firmen genutzt. Dass dabei auch
Kunst und Kultur einen Platz bekommen, ist dem
Unternehmen seit seinen Anfängen als Holding
wichtig. Je nach Definition werden zwischen
1.000 und 3.000 qm im martini-Park als Atelier,
Proberaum oder Werkstätte kreativ verwendet.
Maler, Musiker und Fotografen fühlen sich dort
genauso wohl wie Webdesigner und Marketingunternehmen. Auch dienen immer wieder frei
zugängliche Orte wie die parkeigene Kantine als
Ausstellungsfläche für bildende Kunst.
In unregelmäßigen Abständen verwandelt Contemporallye-Veranstalter Sebastian Lübeck das
Gebäude B2 in eine der interessantesten Kunstlocations der Stadt. Der Werkraum bietet in unmittelbarer Nachbarschaft eine offene Werkstatt
und somit Zugang zu Raum, Ausstattung und
Know-how zur Umsetzung eigener DIY-Projekte.
Momentan steht eine Zusammenarbeit zwischen
martini und dem Theater Augsburg in der Interimszeit zur Debatte. Dass die Kombination martini-Park und Theater hervorragend funktionieren
wird, lässt schon die Kooperation mit dem Sensemble Theater in den letzten Jahren vermuten,
die auch definitiv in Form des Impro-Sommerfestivals weiterhin bestehen wird. Bei solchen Gelegenheiten bekommt auch der Normalbürger die
Chance, diesen wunderschönen, grünen, mit Villen versehenen Park zu besuchen. Denn aus Gründen des Unfallschutzes sind die gewerblich
genutzten Flächen normalerweise nicht für Spaziergänger zugänglich. (Julian Stech)
www.martini-augsburg.de
Ein Quartier schafft den Wandel
Der ehemalige Schlacht- und Viehhof am Rand des Textilviertels hat sich
als Kultur- und Gastromeile etabliert. Seine traditionsreiche Herkunft hat
das Quartier dabei nicht vergessen.
Untrennbar verbunden mit dem Wandel des
Quartiers ist der Name Dierig. 2006 und 2011
erwirbt die Immobiliensparte des Traditionsunternehmens den denkmalgeschützten Teil von
der Stadt Augsburg in zwei Abschnitten – rückblickend wohl gerade der richtige Zeitpunkt, um
einen Stillstand oder gar Verfall der historischen
Substanz zu vermeiden. Mit einem umfassenden
Nutzungskonzept geht Dierig an die Öffentlichkeit. Das bisher unzugängliche Gelände soll für
die Bürger geöffnet, gastronomische und kulturelle Angebote geschaffen werden. Nicht zuletzt
steht mit über 52.000 Quadratmetern Gesamtfläche genügend Raum für die Schaffung von
Arbeitsplätzen zur Verfügung.
Dierig-Vorstand Bernhard Schad begründet den
Kauf auch mit der Geschichte des Unternehmens: »Unsere industriekulturelle Vergangenheit ist ein wesentlicher Aspekt unserer
Investitionen in die Stadt. Wir bekennen uns
damit klar und deutlich zum Standort Augsburg.« 1805 im schlesischen Langenbielau
gegründet, gehörte Dierig einst zu den größten
Baumwollunternehmen Europas. Nach dem
Zweiten Weltkrieg verlagerte sich der Hauptsitz
nach Pfersee. Das zweite Standbein sind seit dem
frühen 19. Jahrhundert Immobilien.
Nach dem Eigentümerwechsel im Schlachthofquartier lassen sichtbare Ergebnisse nicht
lange auf sich warten. Zunächst werden die ehemaligen Schweinemarkthallen umgebaut. Als
erster Mieter bezieht dort 2007 die gemeinnützige infau-lern/statt GmbH ihre Räume. 2010
www.a3kultur.de
eröffnet die Gaststätte Schlachthof – Restaurant
und Bar im historischen Restaurationsgebäude.
Inzwischen hat sich das Gelände längst als Kultur- und Gastromeile etabliert (siehe Seite V).
Gleichwohl gilt es die ein oder andere Hürde zu
überwinden. Nicht ganz reibungslos verläuft die
Umnutzung der Kälberhalle. Zunächst ist das
Herzstück des Areals lange Zeit als zweite Spielstätte des Theaters im Gespräch. Mit dem Regierungswechsel nach der Kommunalwahl 2008
zerschlägt sich das Vorhaben – und Dierig steht
zunächst ohne potenziellen Mieter für sein größtes Objekt da. Ein Glücksfall, dass sich HasenBräu gerade nach einer neuen Heimat umsieht.
Seit 2011 werden die Hasen-Biere in der Kälberhalle gebraut. Anders als am alten Standort in
der Innenstadt steht die Brauerei für alle Liebhaber von Hopfen und Malz offen – eine angeschlossene Gastronomie inklusive.
Seinen eigentlichen Zweck hat das Industrieensemble – zumindest abseits des von Dierig gekauften, denkmalgeschützten Teils – übrigens nicht
vergessen: Im und um den 2004 eröffneten Kompaktschlachthof wird nach wie vor geschlachtet,
der Landesinnungsverband für das bayerische
Fleischerhandwerk betreibt hier eine Schule und
die Firma Wiedemann verkauft Metzgerei- und
Gastronomiebedarf. (Patrick Bellgardt)
Die historischen Hintergründe und weitere Infos zum
Schlachthofquartier gibt es in unserer Sonderveröffentlichung »Industriekultur« aus dem Oktober 2015 unter:
a3kultur.de/industriekultur
V
prost mAHLZEit
Sonderveröffentlichung: Das Textilviertel
Kulinarische Entdeckungen im textilviertel
Vom rustikalen Steakhaus zum tamilischen Traditionsgasthaus, vom veganen Mittagstisch zur italienischen Eistorte –
das Textilviertel hat für jeden geschmack etwas zu bieten. (Fotos: Martin Kohnle | a3kultur)
Riviera, eine Eisdiele
wie vor 30 Jahren.
Neben den üblichen
Sorten sind vor allem
auch die Eistorten und
die
verschiedenen
Varianten kleinerer,
zur Mitnahme fertig
vorproduzierter Spezialitäten zu empfehlen.
Vom 1. April bis 31.
August täglich ab 12
Uhr geöffnet.
www.eisriviera.de
Für moderne und unkomplizierte Esskultur in entspannter
Atmosphäre
steht das Restaurant nunó
im tim. Es erwarten Sie
saisonale Küche, hochwertige Menüs frisch aus dem
Wok und liebevolle Kombinationen für einen
angeregten Geist. Öffnungszeiten: Di–Sa 10–18
Uhr, So & Feiertage 10–18
Uhr, Mo Ruhetag.
www.nuno-augsburg.de
Als erster Gastrobetrieb im neuen Quartier eröffnete 2010 das Restaurant Schlachthof. Passend
im historischen Restaurationsgebäude unterge-
Die Kälberhalle, das wohl schönste Gebäude des
Schlachthofs, ist seit 2011 die neue Heimat von
Hasen-Bräu. Mit Blick auf die glänzenden Sudkessel bietet die ehemalige Großviehmarkthalle bis
zu 400 Sitzplätze. Seit Anfang 2015 wird die
Gastronomie von der Zwei-Bayern-Küche der Brüder Seferi geführt. Ihre Vision: ein kleines Hofbräuhaus für Augsburg. Öffnungszeiten: täglich
ab 10 Uhr. www.kaelberhalle.de
Das Traditionsgasthaus Rheingold im Textilviertel hat sich
auf deutsche und tamilische
Küche spezialisiert, Letztere
immer mittwochs auch als
Brunch. Neben dem Gastraum
bietet das Rheingold einen Saal
für Hochzeiten und andere
Partys sowie einen Biergarten
mit echten Bäumen. Öffnungszeiten: Mo & Di 17–1 Uhr, Mi–
Sa 10–1 Uhr, So 10–23 Uhr.
www.das-rheingold.com
bracht, werden in rustikalem Ambiente insbesondere
Fleischspezialitäten
angeboten.
Öffnungszeiten: Mo–Sa 17–1 Uhr, So 12–22 Uhr
www.schlachthof-restaurant-bar.de
Wenige Meter von der Produktionshalle entfernt feierte der Biobäcker Schubert Anfang 2015
die Eröffnung des Cafés Himmelgrün. Hell, frisch und
freundlich präsentiert sich das
Interieur. Neben diversen Frühstücksvariationen, Kaffee und
Kuchen wird ein günstiger Mittagstisch (auch vegan) angeboten.Öffnungszeiten: Mo–Fr 7–18
Uhr, Sa–So 8–17 Uhr.
www.cafe-himmelgrün.de
Im Erdgeschoss des Glaspalasts begrüßt Sie das
Magnolia. Das Motto: Wohlfühlen auf höchstem
Niveau in außergewöhnlicher, moderner Atmosphäre! Geboten werden Kreationen mit mediter-
ranen Einschlägen und euro-asiatische Küche.
Öffnungszeiten: täglich 11:30–14:30 Uhr &
18:30–23 Uhr, Samstag mittags geschlossen.
www.magnolia-restaurant.de
Haag-Villa: Im Besitz der Stadtwerke, wurde das
Gründerzeitjuwel des Dampfheizungspioniers
Johannes Haag vor einigen Jahren renoviert. Seit
Kurzem begrüßt hier der Sternekoch Christian
Grünwald in der Beletage seine Gäste im neuen
Restaurant August.
Der mediterranen Küche verschrieben hat sich
das Team der N8Stallung. Tipp: Veggie und vegan
stehen hier nicht nur als Beilagen auf der Karte.
Essen, Trinken, Tanzen und Feiern unter einem
Dach – die N8Stallung vereint Restaurant, Café,
Bar und Club. Öffnungszeiten: Mo–Fr 11:30–15
Uhr und 18–0 Uhr, Sa 17–0 Uhr, So 10–22 Uhr.
www.n8stallung.de
IMPRESSUM
Sonderveröffentlichung Textilviertel
Herausgeber & Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj)
(V.i.S.d.P.) [email protected]
Titel: Andreas Holzmann
Grafik & Satz: Andreas Holzmann
Auszubildender: Martin Kohnle
Redaktionsleitung: Patrick Bellgardt (pab)
Redaktionelle Mitarbeit: Susanne Thoma (tho), Julian
Stech (jst), Michael Bernicker (mb), Annalena Schneider
Schlussredaktion: Christiane Kühn
Verlag: studio a ug (haftungsbeschränkt)
Austraße 27, 86153 Augsburg,
www.a3kultur.de | Tel.: 0821 – 508 14 57
Druck: Megadruck.de
Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge,
Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit
sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt.
www.a3kultur.de
Glaspalast
Sonderveröffentlichung: Das Textilviertel
VI
Kulturpalast
Der Glaspalast ist nicht nur eines der schönsten Zeugnisse der Augsburger Textilindustrie, sondern auch das Zentrum für zeitgenössische Kunst
in der Region. Pulsgeber für diese Entwicklung war der Unternehmer Ignaz Walter, der die ehemalige Textilfabrik 1999 von der Stadt erwarb. Heute
beherbergt das Haus nicht nur sein privates Museum, das Kunstmuseum Walter, sondern auch die dazugehörige Galerie Noah. Im Erdgeschoss
bespielen die Kunstsammlungen der Stadt das H2 – Zentrum für Gegenwartskunst, gleich nebenan präsentiert sich mit der Staatsgalerie Moderne Kunst eine Zweigstelle der Münchener Pinakothek. Weitere kulturelle Einrichtungen sind das Restaurant Magnolia und das DanceCenter No1.
Zentrum für
zeitgenössische Kunst
Der Glaspalast beherbergt nicht nur die Galerie Noah
und das Kunstmuseum Walter, sondern auch das H2
– Zentrum für Gegenwartskunst und die Staatsgalerie
Moderne Kunst. Welche Synergien ergeben sich da?
Sehr wenige bis gar keine. Gleich nachdem ich
als Galeristin gestartet bin, wollte ich alle an
einen Tisch bringen. Das gestaltete sich leider
als schwierig, und irgendwann distanziert man
sich von einer solchen Idee. Die engste Verbindung haben wir mit dem H2 und seinem Leiter
Dr. Thomas Elsen, der hier seit Jahren eine tolle
Arbeit leistet. Wir setzen uns immer wieder zusammen und tauschen uns aus. Nichtsdestotrotz fährt er ein ganz anderes Programm als
wir und muss schauen, dass er sich als städtische Institution von uns als privater Verkaufsgalerie abhebt. Die Münchner Verantwortlichen
der Staatsgalerie mit ins Boot zu holen, war bislang fast unmöglich. Das ist sehr schade, schließlich könnte sich der Glaspalast als Zentrum für
zeitgenössische Kunst deutschlandweit bestens
vermarkten.
Die Galerie Noah präsentiert Piene, Meese, Richter – große Kunst
made in Germany. Patrick Bellgardt im Interview mit Galeristin Wilma Sedelmeier
a3kultur: Als wir uns Anfang 2015 zu Ihrem Amtsantritt
zum Interview trafen, stand Gerhard Richter ganz oben
auf Ihrer Wunschliste. Nun hat es geklappt: Ab dem 28.
Juli präsentiert die Galerie Noah den laut Kunstkompass
weltweit gefragtesten Künstler. Wie kam es dazu?
Wilma Sedelmeier: Bereits kurz nach meinem
Amtsantritt hat sich eine Quelle aufgetan, aus
der wir nun auch schöpfen können. Es ging von
Anfang an um eine Ausstellung, die eventuell
auch in einem Museum hätte gezeigt werden
können. Bis zum Zuschlag haben wir nun alles in
allem ein Jahr verhandelt, schließlich geht es bei
einem Künstler dieser Größenordnung nicht zuletzt um hohe Versicherungssummen. Für ein
solches Projekt muss man Geld in die Hand nehmen, das muss man klar sagen. Gezeigt werden
30 bis 40 Arbeiten – Malerei, Drucke, Zeichnungen und Editionen. Die Ausstellung speist
sich vor allem aus einer Privatsammlung, aber
auch aus dem Bestand einer Galerie, die direkt
Werke aus dem Atelier Richter bezieht.
kanten, Spätpubertären geht, kann natürlich
ganz schnell in etwas Läppisches, Kitschiges abdriften. Aber: Jede Kunst ist ein Spiegel unserer
Zeit. Ich habe mich Meeses Werk gegenüber inzwischen geöffnet. Er hat seine eigentlich tiefsinnige Art nun mit der Provokation verknüpft
und kann seine Arbeiten in einen stärkeren
Kontext stellen. Da hat er sich weiterentwickelt,
weshalb ich mich sehr freue, ihn ausstellen zu
dürfen. Im Fokus steht sein Wagner-Zyklus, der
sich nicht nur mit dem Komponisten beschäftigt, sondern auch mit der deutschen Opernkultur insgesamt.
In Kooperation mit dem Büro für Popkultur haben Sie
im vergangenen Jahr ein neues Ausstellungsformat ins
Leben gerufen, das sich speziell an Künstler aus der
Region richtet. Welche Rolle spielt die Galerie Noah innerhalb der freien Kunstszene?
Zu Beginn des Jahres 2015 übernahm die Kulturjournalistin und studierte Kunsthistorikerin Wilma Sedelmeier die Leitung der Galerie Noah und des Kunstmuseums Walter. Foto: Roman Tarasenko
Ehrlich gesagt keine besonders große, da wir
aufgrund unserer Vorgeschichte ein ganz an-
Neben den kommenden Ausstellungen von Jonathan Meese (10. Juni bis 24. Juli, Vernissage:
9. Juli, 19 Uhr) und Gerhard Richter (29. Juli bis 18. September, Vernissage: 28. Juli, 19 Uhr) präsentieren die Galerie Noah und das Kunstmuseum Walter in Kooperation mit Bluespots Productions die Inszenierung #killyourdreams. Mit Worten, Schauspiel, Musik, Tanz und multimedialen Installationen wird ein gewaltiges und ehrliches Generationenporträt gezeichnet. Das Stück
führt auf ungewöhnliche Weise durch die Räume des Glaspalasts, durch die Welt der Möglichkeiten und Entscheidungen einer Generation. Die Premiere wird am 16. Juli um 20 Uhr gefeiert.
Weitere Termine: 17., 23., 24., 30. und 31. Juli. Tickets gibt es ab Ende Juni in der Galerie Noah
und in der Buchhandlung am Obstmarkt. www.bluespotsproduction.com
auch Touristen, die sich unsere Ausstellungen
und das Kunstmuseum Walter anschauen möchten, normalerweise aber nichts kaufen. Zweitens
die potenziellen Kunden, wo wir vor allem Bayerisch-Schwaben und den Münchner Raum bedienen. Offensichtlich sind wir darüber hinaus zunehmend für Kunstsammler aus ganz
Deutschland eine gute Adresse, wie regelmäßige
Anfragen beweisen. International hatten wir bereits Kunden aus Peking und New York.
Wie schätzen Sie die Sammler ein: Wird Kunst der
Kunst wegen gekauft oder doch eher als Geldanlage?
Zunächst zeigen Sie noch bis zum 5. Juni Werke von
ZERO-Mitbegründer Otto Piene. Mit Jonathan Meese
folgt ab dem 10. Juni das Enfant terrible der deutschen
Kunstszene – ein Künstler, der wie kein anderer polarisiert und provoziert. Was halten Sie von seiner Kunst?
Auch ich habe Meese zunächst kritisch gesehen.
Vor ein paar Jahren habe ich ihn in Bayreuth im
Zusammenhang mit seiner damals noch geplanten Parsifal-Inszenierung getroffen. Er ist
persönlich ein sehr sympathischer und tiefsinniger Mensch, was mir gezeigt hat, dass hinter
seiner Kunst sehr viel mehr steckt. Gerade in
seinen früheren Arbeiten fehlt mir jedoch ein
bisschen der Tiefgang. Dieses Infantile, aus dem
Naiven Schöpfende, das bis hin zum Provo-
www.a3kultur.de
deres Format fahren. Arbeiten von regionalen
Künstlern, die erst mal nicht ein gewisses Renommee haben, sind dadurch nicht schlechter.
Deshalb wollte ich mit diesem Projekt versuchen, den Glaspalast weiter zu öffnen und die
freie Szene näher an das Haus zu binden –
durchaus mit Erfolg, wir werden ernst genommen und bekommen viele Anfragen. Unser Publikum hat sich dadurch vergrößert, vielleicht
auch verjüngt.
Woher kommt der durchschnittliche
Besucher Ihres Hauses?
Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen zwei
Gruppen: erstens die klassischen Besucher, oft
Eine gute Frage. Ich denke, da gibt es tatsächlich
große Unterschiede. Die einen kaufen aus ästhetischen Gründen, weil es gefällt oder sogar aus
Leidenschaft. Für andere – und das sage ich
ganz ehrlich – zählt das Prestige. Nicht zuletzt
wird Kunst als Kapitalanlage gesehen. In seltenen Fällen vereint ein Käufer all diese Aspekte.
Zu sehen, wie groß die Freude an Kunst sein
kann, ist natürlich toll und wohl mit der schönste Teil meiner Arbeit als Galeristin. Im Moment
agiert man auf dem Kunstmarkt aber insgesamt
etwas verhalten. Die Verkaufszahlen könnten
überall besser sein, das weiß ich auch aus Gesprächen mit meinen Kolleginnen und Kollegen
aus anderen Galerien.
Der Glaspalast hatte in der Vergangenheit mit seiner
Randlage zu kämpfen – Stichwort ÖPNV. Hat sich hier
etwas getan?
Da hat sich leider nichts bewegt. In meinen
Augen müsste die Stadt endlich vorpreschen,
um den Glaspalast stärker und einfacher zu bedienen. Es fehlt insbesondere an Hinweisschildern und einer direkten, bequemen Busverbindung aus der Innenstadt. Aber auch hier gilt:
Gemeinsam wären wir stärker! Skurrilerweise
bedingt das eine Defizit das andere. So heißt es
aus München vonseiten der Staatsgalerie, man
kümmere sich zunehmend ungern um die Augsburger Dependance, vor allem aufgrund der so
schlechten Ausschilderung. Hier sollte doch
etwas getan werden!
Aufruf an alle Künstlerinnen und Künstler
in Schwaben: Das zusätzliche Ausstellungsformat der Galerie Noah in den oberen Etagen des Glaspalasts geht in die dritte Runde.
In Zusammenarbeit mit dem Büro für Popkultur und passend zum diesjährigen Motto
des Rahmenprogramms zum Hohen Friedensfest werden Werke zum Thema »Nur
Mut – Farbe bekennen!« gesucht. Skulpturen und Installationen sind ausgeschlossen. Einreichungsschluss ist der 27. Juni. Die
Ausstellung der ausgewählten Arbeiten ist
vom 4. August bis 13. Januar 2017 zu sehen.
Weitere Infos gibt es bei der Galerie Noah:
www.galerie-noah.com
GLAspALAst
Sonderveröffentlichung: Das Textilviertel
talentschmiede
Seit 2005 versetzt das DanceCenter
No1 den glaspalast in Bewegung.
Bereits
1995 von
István
Németh und Natalie
Böck
gegründet,
steht das DanceCenter No1 für die Förderung tänzerisch begabter
Kinder und Jugendlicher aus
der Region. In einer positiven
Atmosphäre soll den Schülerinnen und Schülern eine Ausbildung zuteil werden, die sich
mit staatlich getragenen Ballettschulen messen
kann, auch wenn nicht jeder Tänzer eine professionelle Laufbahn einschlägt. Neben der Entwicklung eines hohen tänzerischen Niveaus hat
auch die Persönlichkeits- und Charakterbildung
einen großen Stellenwert. Regelmäßig finden
Aufführungen statt.
In einer bunten und abwechslungsreichen Tanzgala zeigen die Elevinnen und Eleven des DanceCenters und die jungen Gäste des Blue Lake Ballett Ensembles aus den USA am 2. Juli um 18 Uhr
ihr Können in der Stadthalle Gersthofen. Klassisches Ballett und Modern Dance treffen auf
Jazz Dance und Hip Hop.
Am 23. Juli um 17 Uhr und am 24. Juli um 15
Uhr präsentiert das DanceCenter dann »Der
Glöckner von Notre Dame«, ebenfalls in der
Stadthalle Gersthofen. Victor Hugos Erzählung
um das Findelkind Quasimodo, das unter dem
grausamen Diakon und Hexenmeister Frollo in
den Türmen der Pariser Kathedrale aufwächst
und sich dort als Glöckner verdingt, ist Vorlage
für zahlreiche Film- und Bühnenadaptionen.
Das Ballett des DanceCenters mit Choreographien von István Németh entführt den Zuschauer in das spätmittelalterliche Frankreich und
zeigt die vielen Facetten dieser reizenden Geschichte.
Karten für beide Veranstaltungen gibt es ab dem 6. Juni
im DanceCenter No1 im Glaspalast. Alle Infos zu den
aktuell angebotenen Kursen gibt es online unter:
www.dancecenter.de
irgendwann mittendrin
Vor zehn Jahren startete das H2 – Zentrum für gegenwartskunst im glaspalast.
Der Leiter des Hauses Dr. Thomas Elsen im gespräch mit Jürgen Kannler
a3kultur: Wie lange sind Sie mit dem H2 schon im Glaspalast vertreten? Thomas Elsen: Ende Mai sind es
schon zehn Jahre. Wir hatten 2006 gemeinsam mit
der Staatsgalerie Moderne Kunst eröffnet, zusammen mit unserer Bestandsschau »Die Neue Sammlung I«. Nebenan gab es eine Popart-Ausstellung.
Was war Ihr erster Gedanke, als Sie erfahren haben,
dass das Museum in den Glaspalast kommen wird?
Der erste Impuls war nur große Erleichterung.
Die Schließung der alten Kunsthalle am Wittelsbacher Park war vorausgegangen. Die Situation
dort war in vielerlei Hinsicht unbefriedigend. So
ergab sich die Chance, an einem anderen Ort
mit einem neuen Konzept zu beginnen. Daraus
wurde das H2. Als städtisches Haus für Gegenwartskunst in der Nachbarschaft zur Staatsgalerie und nicht wie zuvor in Raumunion, wo wir
mehr oder weniger keinen Zugriff auf unser
Haus hatten. Damals musste alles sehr schnell
geschehen, was aber für uns den großen Vorteil
hatte, dass wir ein Konzept für das neue Museum vorschlagen konnten.
Wo sehen Sie denn die Stärken des Standorts? Die
Stärken des Standorts sehe ich eigentlich eher in
der Zukunft als in der Gegenwart. Obwohl sich
schon viel verbessert hat. Wenn ich mir die letzten zehn Jahre anschaue, sagen viele bis heute,
dass der Glaspalast zu weit draußen liege. Langsam, Stück für Stück, auch durch die Entwicklung des Textilviertels, wächst jedoch das allgemeine Bewusstsein, dass dieser Teil der Stadt
existiert und nicht nur vorgelagert ist.
Das macht sich bei den Besucherzahlen des H2 bemerkbar. Wissen die Leute jetzt endlich, wo der Glaspalast
steht, oder können sie nun besser mit der Art umgehen,
Foto: Martin Kohnle | a3kultur
VII
wie Sie mit der Kunst arbeiten? Letzteres hoffe ich
natürlich auch, das sollen und müssen aber andere beurteilen. Auch beim Publikum hat sicher
ein Lernprozess stattgefunden, man sieht ja,
dass es immer mehr Leute in der Stadt gibt, die
Lust auf Gegenwartskunst haben. Wir haben ein
sehr dichtes und wechselndes Programm, trotz
der z.B. langen Laufzeit der aktuellen EcuadorAusstellung, die sich aber selbst entwickelt und
wechselnde Events bietet – auch das ist ein wichtiger Punkt. Insofern kann man vorsichtig optimistisch sein, dass diese Entwicklung anhält.
Wilma Sedelmeier, Ihre Nachbarin in der Galerie Noah,
äußert sich zufrieden über Ihre Zusammenarbeit, aber
auch sehr kritisch über die fehlende Partnerschaft mit
der Staatsgalerie. Wie beurteilen Sie die Nachbarschaft? Unsere Zusammenarbeit mit der Staatsgalerie ist kollegial und professionell, und ich betrachte sie als sehr angenehm. Ich sehe nur ein
grundsätzliches Strukturproblem. Die Staatsgemäldesammlungen haben kein Personal für den
Bis zum 9. Oktober zeigt das H2 – Zentrum für Gegenwartskunst die Ausstellung »Rompeflasche«,
ein Austauschprojekt zwischen dem Centro de Arte Contemporáneo in quito und dem Haus im
Glaspalast. Die Augsburger Ausstellung zeitgenössischer Kunst aus Ecuador macht den Auftakt,
ihr soll im Herbst eine Präsentation deutscher Gegenwartskunst in Quito folgen. Das Projekt ist
ein offener Prozess, bei dem nicht der klassische, physische Transport von Kunstwerken im Mittelpunkt steht, sondern derjenige von Konzepten in Form von Skizzen, Zeichnungen, Texten,
digitalen Dateien und elektronischer Kommunikation.
www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de
Betrieb vor Ort, operativ müssen wir uns mit
unseren ohnehin schon eingeschränkten personellen Möglichkeiten darum kümmern. Das bereitet bisweilen natürlich gewisse Schwierigkeiten. Das alles ist nachvollziehbar, wenn man
an die Personalkosten denkt. Dennoch muss ein
Haus, das vernünftig bespielt werden möchte,
auch besetzt sein. Gerade im technischen Bereich wäre das auf Dauer ausbaufähig.
Wie sollte sich der Standort Glaspalast für Sie weiterentwickeln? Wir sind froh um jede Form von weiterer Belebung im Viertel. Es tut sich was. Es ist
insgesamt einfach ein Wachstumspotenzial vorhanden, wovon wir nur profitieren können. Vor
ein paar Jahren war das undenkbar. Nun sind
wir in die Stadt integriert, ein wirkliches Viertel.
Mit den Entwicklungsprozessen sind Sie im Großen
und Ganzen also einverstanden? Im Großen und
Ganzen bin ich einverstanden. Klar, man kann
natürlich die Punkte sehen, wo Defizite liegen,
wenn ich etwa an unsere Depotsituation, die
Haus- und Aufbautechnik, Betreuung der Bibliothek etc. denke, die leidige Budgetdiskussion
einmal ganz außen vor gelassen. Aber insgesamt
ist das alles auf dem richtigen Weg hier. Und
wenn man jetzt zehn Jahre in die Zukunft sieht,
dann ist der Glaspalast gar nicht mehr vor der
Stadt, sondern mittendrin.
Aufruhr in Augsburg
Staatsgalerie zeigt Positionen
einer bewegten Zeit
Zwei Generationen deutscher Künstler der
Nachkriegszeit stehen in der Staatsgalerie Moderne Kunst Hauptwerken aus den Sammlungsbeständen der Pinakothek der Moderne gegenüber. Was sie vereint, ist die Tendenz zur
figürlichen Malerei, die weder persönliche noch
politische Kommentare ausklammert und
damit den Ansätzen der Concept- und Minimal
Art der sechziger Jahre begegnet. Mit Markus
Lüpertz, A. R. Penck und Jörg Immendorff zeigt
die Ausstellung Positionen einer bewegten Zeit,
in der sich die Malerei neben einer Vielzahl aufkommender Kunstströmungen und neuer Medien behauptet. »Aufruhr in Augsburg. Deutsche
Malerei der 1960er- bis 1980er-Jahre« ist noch
bis zum 16. Oktober zu sehen.
www.pinakothek.de
Dr. Thomas Schneider
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Sondertermine sind auch außerhalb der Sprechzeiten möglich.
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LOFTs inside
Lofts inside
Sonderveröffentlichung: Das Textilviertel
VIII
Das Wohnen in ehemaligen Industrieanlagen hat einen besonderen Reiz. Von den künstlerischen Anfängen in New York und
London hat sich »Loft Living« längst zur prestigeträchtigen Alternative für Individualisten entwickelt. a3kultur stellt Ihnen drei
Beispiele in unserer Region vor.
Ballonfabrik
Praxisklinik Alte Schmiede
Vor sechs Jahren bezog die a3kultur-Redaktion ihre neuen Räume in der alten Ballonfabrik.
Der wuchtige Gründerzeitbau wirkt am Rande des Landschaftsschutzgebiets Wolfzahnau in einem
überschaubaren Industriegebiet, das im Laufe der Jahrzehnte eher systematisch gewuchert als pla-
Vis-à-vis des gerade entstehenden Kultur-Triptychons aus tim, neuem Stadtarchiv und Archäologischer
Sammlung bezog Dr. Thomas Schneider vor rund zwei Jahren seine Praxisräume in der »Alten Schmiede«, Am Färberturm 12. Das 1851 errichtete Gebäude diente ursprünglich der Energieversorgung der
Augsburger Kammgarn-Spinnerei (AKS). Heute
ist es als Einzelbaudenkmal in der bayerischen
Denkmalliste zu finden. »Ich bin hier als Kind
häufig mit dem Fahrrad vorbeigefahren. Obwohl
es damals noch sehr heruntergekommen war,
fand ich, dass dieses Gebäude sehr viel Charme
hat«, erzählt der Fachzahnarzt für Oralchirurgie.
Für Schneider war es wichtig, auch in Sachen
Optik ein gewisses Alleinstellungsmerkmal bieten zu können. Die Patienten und das Praxisteam sollten sich wohlfühlen. »Das größte Investment, das wir hier getätigt haben, ist die Liebe zum Detail. Der Charme, den das Gebäude schon über
ein Jahrhundert hat, wollte ich auch im Inneren fortsetzen.« Das Zusammenspiel von historischer Fassade und moderner Inneneinrichtung ist geglückt. Die großzügigen Räume sind hell und freundlich gestaltet, durch die hohen Decken versprühen sie eine Offenheit, die anspricht. »Unsere Patienten schätzen
es, dass es bei uns weder nach Zahnarzt riecht noch danach aussieht. Man kommt rein und fühlt sich
geborgen.« (mb)www.praxisklinik-alteschmiede.de
Ackermann-Nähfadenfabrik Göggingen
Mit ihrem Unternehmen ESER & conform zählen Josef Eser und Udo Kresta zu den Vorreitern im Bereich
»Loft Living« in Augsburg. Seit über 20 Jahren sind die geschäftsführenden Gesellschafter ein eingespieltes
Team in Sachen Projektentwicklung und Wohnungsbau. Ihr wohl eindrucksvollstes Projekt ist die ehemalige Ackermann-Nähfadenfabrik in Göggingen. 2006 von ESER & conform erworben, wurde das Gebäude
bis 2008 aufwendig renoviert und für Wohnung und Büros nutzbar gemacht. »Die Idee, ehemalige Industriegebäude neu aufleben zu lassen und in Lofts umzuwandeln, hat uns schon immer fasziniert«, erklärt
Kresta, der heute selbst in dem 1908 erbauten Ziegelhochbau lebt.
nerisch gewachsen ist, auf den ersten Blick deplatziert. Wie mag es hier vor hundert Jahren ausgesehen haben, als die Fabrikation von Fesselballonen, Rettungswesten und Schlauchbooten kriegsbedingt boomte? In riesigen, lichtdurchfluteten Hallen wurde auf drei Etagen produziert. Nachdem
am Ende des vorigen Jahrhunderts die Produktionspalette des Augsburger Traditionsunternehmens
nach Asien verlagert wurde, war es einige Jahre sehr still in der Ballonfabrik.
Das Ende des Dornröschenschlafs wurde von den Machern der Kulturpark West gGmbH eingeläutet,
die das Potenzial der leer stehenden Fabrik für die Kultur- und Kreativdienstleister erkannten und
mit den Besitzern einen ersten Zehnjahresvertrag aushandelten. Einige Monate später waren die
ersten Untermietverträge mit Künstlern, Tanzschulen, einem Liveclub und der a3kultur-Redaktion
geschlossen. Als einer der ersten Interessenten an Arbeitsraum in der ehemaligen Ballonfabrik konnte unsere Geschäftsführung die Lage der zukünftigen Büro- und Redaktionsräume mehr oder weniger frei wählen. Letztendlich fiel die Entscheidung auf etwa 100 Quadratmeter in der zweiten Etage,
mit riesigen Fenstern in westlicher Richtung. Der Blick geht über die Wertach, die das Gelände begrenzt, in Richtung ehemaliges Gaswerk mit seinem gewaltigen Scheibengasbehälter und bietet im
Winter unglaubliche Sonnenuntergänge. Bei gutem Wetter kann in der a3kultur-Redaktion ab dem
frühen Nachmittag nur mit Sonnenschutz vor den Fenstern gearbeitet werden.
Die Wände der neuen Redaktion wurden zwi
schen einigen tragenden Säulen der Hallenkonstruktion gezogen. Die Beplankung zu den Gängen
hin musste schon drei Jahre nach Bezug aus Brandschutzgründen aufwendig verstärkt werden. Ein
für die Hauptmieter von der Kulturpark West gGmbH kostspieliger Eingriff, der uns als Mietern über
Monate viel Staub brachte und die einzigen Tageslichtquellen in den Gängen nahm.
Belohnt wurde die Geduld der Mieter in dieser Umbauphase durch die Nachricht, dass die Hauptmieter den Vertrag schon jetzt um weitere zehn Jahre verlängern konnten. Für die a3kultur-Redaktion
bedeutet das eine sichere, bezahlbare und in ihrer Art auch charmante Arbeitsumgebung bis in die
2030er-Jahre.
Beim heute schon sehr angespannten Markt, nicht nur für Arbeiter und Unternehmen in der Kulturund Kreativwirtschaft, ist diese Sicherheit sehr viel wert. Das sehen wohl die meisten Mieter der
ehemaligen Ballonfabrik so. Bei etwa zwei Dritteln der gesamten Fläche war seit den Erstvermietungen 2010 kein Mieterwechsel zu verzeichnen. Für frei werdende Ateliers, vor allem die kleineren
bis zu 20 Quadratmeter, finden sich in der Regel rasch Nachmieter. Das Miteinander der unterschiedlichen Parteien ist in der Regel gut. Kleinere Kabbeleien bleiben zwar nicht aus, beeinflussen aber
nicht die prinzipiell freundliche Stimmung im Haus. Zu wirklichen gemeinsamen Aktionen der
Mieter kommt es allerdings nicht. Zu unterschiedlich sind die Interessenlagen zwischen den Betreibern der Ateliers, Büros und Werkstätten, des Clubs, der Gärten oder der a3kultur-Redaktion. Vielleicht lässt sich ja demnächst einmal ein gemeinsames Fest aller Mieter der ehemaligen Ballonfabrik
organisieren. a3kultur wäre dabei. (Jürgen Kannler)
www.ballonfabrik-augsburg.info
www.kulturparkwest.de
www.a3kultur.de
Im Rahmen der Renovierungsarbeiten wurde die
historische Backsteinfassade samt ihrer Fensterstruktur komplett erhalten, auch die Treppenhäuser tragen weiterhin den typischen Industrieboden
der damaligen Zeit. Ergänzt wird das Industriedenkmal durch moderne Elemente wie verglaste
Wintergärten und Dachterrassen, die direkt on top
errichtet wurden. Rund 8.000 Quadratmeter an
Wohn- und Arbeitsraum bietet die einstige Nähfadenfabrik heute. »Wir schätzen vor allem die Großzügigkeit unserer Wohnung«, sagt Kresta und verweist auf die luftigen, lichtdurchfluteten Räume
mit ihren charakteristischen, bis zu 4,50 Meter
hohen Decken. »Ein Freiheitsgefühl, das sich wohl
jeder für sein Zuhause wünscht!« (mb)
www.eser-conform.de
IX
Auktionshaus Rehm
Sonderveröffentlichung: Das Textilviertel
Pionierarbeit
Das Auktionshaus Georg Rehm hat seine Geschäftsräume seit gut
30 Jahren im Textilviertel. Ein Interview mit dem Chef des Hauses.
Von Jürgen Kannler
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kongresse
events
k o n g r e s s A M PA r k
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JU
a3kultur: Herr Rehm, wir haben uns in Ihrem Auktionshaus getroffen, um über das Textilviertel zu sprechen.
Würde man den geografischen Mittelpunkt des Quartiers
ermitteln, läge er wohl nicht weit von hier entfernt. Unmittelbar hinter Ihrem Grundstück befindet sich das tim und
von Ihrem Eingang sieht man gegenüber in den martiniPark. Als Sie Ende der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts
Ihr Geschäft in dieses Viertel verlagert hatten, wurde in den
Fabriken ringsum noch produziert. Welche Erinnerungen
haben Sie an diese Zeit? Georg Rehm: Wir hatten
damals unser Auktionshaus im Bleigässchen, also
direkt in der Innenstadt. Die Geschäfte liefen trotz
einer gewissen Konkurrenzsituation gut, gleichzeitig war die Raumsituation beengt. Wir mussten
also dringend erweitern. Für mich war es wichtig,
dass wir verkehrstechnisch gut erreichbar sind und
das Gebäude einen guten, repräsentativen Eindruck macht. Zu der Zeit stand gerade eine der
AKS-Direktorenvillen zur Vermietung, also haben
wir zugegriffen, für uns passend umgebaut und
waren mit der Entscheidung zufrieden.
Warum sind Sie einige Jahre später quasi über die Straße
in dieses Gebäude hier gezogen? Weil es zum Verkauf
stand. Wir wollten ja eigentlich in der Villa bleiben
und 1994 unseren Mietvertrag verlängern oder die
Villa erwerben. Das war aber zum damaligen Zeitpunkt nicht möglich. Die AKS-Grundstücksgesellschaft, an der die AKS damals nur noch mit
wenigen Prozenten beteiligt war, hat wohl befürchtet, dass wir als Eigentümer mitten im Gelände eine
spätere Bebauung des Areals erschweren würden.
Wenn Sie heute aus dem Fenster blicken, sehen Sie,
dass die Entscheider in diesem Punkt falsch lagen.
Die Direktorenvillen stehen heute noch, und ringsherum neue Wohnblocks.
Was befand sich früher in Ihren heutigen Räumen? Das
war einmal die Krankenkasse der AKS. Wir sind
nun seit 1997 hier. Nach den vielen Jahren, die wir
schon in den Standort investiert hatten, war es für
uns wichtig, hier im Viertel zu bleiben. Wir wollten
der Gegend treu bleiben, die unsere Kundschaft
inzwischen kannte.
Wie haben Sie hier die Stimmung in der 70er-Jahren erlebt,
als eine Firma nach der anderen zumachte? Es ist langsam ruhiger geworden. Zwar haben wir am Anfang
noch die Streiks miterlebt, mit denen die Gewerkschaften für eine Weiterbeschäftigung kämpften,
und auch die Freude der Menschen, als sie ihren
vermeintlichen Sieg feierten. Aber ich dachte mir
damals schon, dass das wohl nur ein Pyrrhussieg
ist. Leider habe ich damit letztendlich Recht behalten. Kurz danach war dann Schluss. Es waren eben
die letzten Atemzüge der Textilindustrie.
Hielt danach so etwas wie eine Depression Einzug im Viertel? Nicht wirklich. Die Beteiligten waren wohl ganz
gut auf die Situation vorbereitet. Es war den meisten vermutlich klar, was kommen würde.
Wie gefällt Ihnen das Textilviertel heute? Ich finde es
sehr angenehm. Es hat immer noch etwas Ursprüngliches. Mir gefällt das. Man findet hier zum Beispiel
die unterschiedlichsten Unternehmen: große und
kleine, Industrie, Handwerk und Künstler. An jeder
Ecke tut sich was.
Wie haben Sie die Veränderungen des Quartiers erlebt?
Nicht nur positiv. Wegen der Umbauarbeiten hatten wir eine Zeit lang ernsthafte Probleme. Unsere
Kunden kommen ja auch von weit her und verkehrstechnisch liegt hier noch einiges im Argen.
Wir sind aber abhängig davon, dass unsere Kunden
uns auch finden. Außerdem wäre es wunderbar,
wenn einige von den Mauern und Zäunen, die das
Textilviertel zurzeit viel zu eng parzellieren, fallen
würden.
Sprechen Sie von der Idee, den martini-Park zu öffnen?
Nicht nur, aber auch. Solche Maßnahmen würden
die Aufenthaltsqualität für die Besucher des Textilviertels enorm erhöhen.
Was bekommen Sie mit, wenn sich Ihre Kunden über das
Textilviertel unterhalten? Wer erst einmal hierhergefunden hat, dem gefällt es in der Regel auch.
Vor sechs Jahren wurde in Sichtweite von Ihrem Auktionshaus das tim eröffnet, vor zwei Jahren das neue Stadtarchiv und in einigen Jahren soll die Archäologische
Sammlung der Stadt folgen. Wie macht sich eine solche
Nachbarschaft für Sie bemerkbar? Das tim war für das
Textilviertel schon eine einschneidende Veränderung. Und wenn man als Auktionshaus neben
einem Museum steht, ist das ja gar nicht mal so
schlecht.
Was wünschen Sie sich für das Viertel? Ich wünsche mir,
dass die herrschende Vielfalt nicht komplett von
neuem Wohnraum zugemauert wird und dass wir
auch in Zukunft ein bisschen mehr Luft haben als
in anderen Vierteln. Eine gute Atmosphäre ist wichtig, um sich wohlfühlen zu können, in mehrerlei
Hinsicht. Man sollte deshalb auch an morgen denken und mehr für die Kunst und die Kultur tun.
Auch im Kleinen.
Nächste Auktion: 30. Juni und 1. Juli
www.auktionshaus-rehm.de
13/14
15
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erstklassigen
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Orchesterjubiläum;
Franz
Liszt: Klavierkonzert
Nr. 2 A-Dur;
Ludwig vaninBeethoven:
Sinfonie
Interpretationen
der K&KKlavier:
Philharmoniker
und Dirigent:
des Österreichischen
Nr.
6 F-Dur op. 68 (Pastorale);
Bernd Glemser;
Nicholas Milton K&K Balletts.
Ja
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AUGSBURG
GOES HOLLYWOOD VOL. III
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Sonderveröffentlichung: Das Textilviertel
X
industriekultur-tour
Unterwegs im Textilviertel
Schlachthofquartier
Die Kulturfabrik vereint Ateliers,
Werkstätten und Theater.
Auktionshaus
Rehm
Glaspalast
Ein wirksamer Motor unserer Kulturregion läuft
im Textilviertel. Untergebracht im unscheinbaren
Bau einer kleinen ehemaligen Haushaltswarenfabrik aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts
bietet er seit 21 Jahren Platz für Theater, Musik,
Ateliers und Werkstatträume. Entstanden aus der
Initiative einiger engagierter, kulturbegeisterter,
damals noch sehr junger Menschen, ist dieser Ort
heute eine unverzichtbare Anlaufstelle für Programmmacher aus verschiedenen Szenen und
ihrem Publikum.
Eine gute Handvoll Menschen haben diesen unabhängigen Kulturort in den vergangenen Jahren
mit Fantasie, Talent, Professionalität und einem
guten Maß an Durchhaltevermögen zu ihrem
Arbeitsplatz gemacht. Für ungleich mehr Kulturinteressierte ist er eine feste Anlaufstelle, wenn es
darum geht, Entspannung, Anregung und gute
Unterhaltung zu finden.
Stadtarchiv
tim
Kunstwege im Textilviertel
Schlachthofquartier – glaspalast – Kunstmuseum Walter – galerie Noah – H2 – Pinakothek – Auktionshaus Rehm – tim – Stadtarchiv
Bis ins Frühjahr dieses Jahres hatte auch die
Kunstschule Palette ihr Atelier in der Kulturfabrik. Um den Kindern entgegenzukommen, werden die Palette-Frauen Anita Kawoussi und
Katharina Steppe-Roth in Zukunft wieder gezielter
vor Ort kommen: Mit den bereits bestehenden
Stadtteilwerkstätten in Oberhausen und Lechhausen hat sie den Anfang gemacht.
www.kunstschulepalette.de
Weitere Infos zur Kulturfabrik gibt es in unserer Sonderveröffentlichung zum 20-jährigen Jubiläum des Hauses im
Mai 2015 unter: a3kultur.de/kulturfabrik
Der Glaspalast ist nicht nur eines der schönsten Zeugnisse Augsburger Industriekultur, sondern auch das Zentrum für zeitgenössische Kunst in der Region.
Pulsgeber für diese Entwicklung war der Unternehmer und Sammler Ignaz Walter, der die Liegenschaft Ende der 1990er-Jahre von der Stadt übernahm und aus
der ebenso maroden wie reizvollen ehemaligen Textilfabrik ein Zentrum der Kultur und Dienstleistung machte. So beherbergt das Haus nicht nur sein privates
Museum mit exquisiten Werken, sondern auch die Galerie Noah, die große Bedeutung nicht nur für Kunstliebhaber und Künstler aus der Region hat. Im Erdgeschoss der Anlage bespielen die Kunstsammlungen der Stadt das H2, das Zentrum für Gegenwartskunst in Augsburg. Neben spannenden Künstlern aus aller
Welt präsentiert Hausherr Thomas Elsen auch regelmäßig die Entwicklung der eigenen Sammlung. In direkter Nachbarschaft zum H2 spendiert die Stadt der
staatlichen Pinakothek der Moderne einen wunderbaren Ausstellungsraum, der seinesgleichen sucht. Die Münchner Zentrale zeigt in dieser Location alle ein
bis zwei Jahre eine neue Ausstellung.
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Die Künstler im Haus sind nicht nur in verschiedensten Ausstellungen in und um Augsburg vertreten, im Haus sind auch wieder wechselnde
Ausstellungen geplant. Es empfiehlt sich also,
nach Kulturfabrik-Flyern Ausschau zu halten oder
regelmäßig die Homepage zu besuchen:
www.kulturfabrik34.de
Der ehemalige Schlacht- und Viehhof am Rand des Textilviertels hat sich als Kultur- und Gastromeile längst etabliert: Mit der Kälberhalle, dem Restaurant
Schlachthof, der N8Stallung und dem Café Himmelgrün bieten sich hier beste Voraussetzungen, um sich in historischem Ambiente für die anstehende Tour
zu stärken.
Le c
Am 27. Mai 2000 wurde das Sensemble Theater,
wie wir es heute in der Kulturfabrik kennen, offiziell eröffnet. Circa 140 Vorstellungen mit rund
13.000 Besuchern jährlich, mehrere Auszeichnungen und hervorragende Kritiken beweisen: Die
anfängliche Vision einer eigenen Bühne hat sich
längst zum »Wow-Projekt« gemausert.
www.sensemble.de
Keine zehn Gehminuten vom Glaspalast entfernt findet sich das wichtigste Auktionshaus der Region, das Kunstauktionshaus Georg Rehm. Zu den monatlichen
Auktionen finden sich gern Kunstfreunde aus nah und fern ein oder geben ihre Gebote aus allen Metropolen der Welt per Telefon ab. Zwischen diesen Höhepunkten bietet das Auktionshaus Rehm aber auch einen reizvollen Hausverkauf an, der für Sammler und Interessierte immer wieder Überraschungen birgt.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Auktionshaus befindet sich das ehemalige AKS-Gelände. Von hier aus hat sich das Staatliche Industrie- und Textilmuseum tim in nur sechs Jahren einen hervorragenden Ruf in der europäischen Museumslandschaft erarbeitet. Die ausgezeichnete Dauerausstellung beleuchtet die
Geschichte der regionalen Textilkultur, hütet einen wertvollen Schatz an Musterbüchern und stellt spannende Fragen im Kontext seines Themas. Zudem gelingt
es dem Museumsleiter Karl Borromäus Murr, sein Publikum mit viel beachteten Sonderausstellungen an das Haus zu binden und dabei Akzente im gesellschaftlichen und künstlerischen Diskurs der Region zu setzen.
Das neue Stadtarchiv gleich nebenan ist das Kernstück einer geplanten Reihe von Kultureinrichtungen, wie wir sie in dieser Qualität und unmittelbaren Nachbarschaft in Augsburg noch nicht gesehen haben. Im Herzen des Textilviertels gelegen, flankiert dieses Triptychon aus tim, Stadtarchiv und Archäologischer
Sammlung (in Planung) in einigen Jahren gewissermaßen den Zugang zu einem neu belebten Quartier auf dem Gelände der ehemaligen AKS.
www.schlachthofquartier-augsburg.de www.glaspalast-augsburg.de www.galerienoah.com www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de
www.auktionshaus-rehm.de www.timbayern.de www.stadtarchiv.augsburg.de
28. April 2016, 19 Uhr
Organische Elektronik –
Licht und Strom aus Kunststoffen
Prof. Dr. Wolfgang Brütting
(Experimentalphysik)
7. Juli 2016, 19 Uhr
Von Schwierigkeiten und erstaunlichen Entdeckungen beim Ordnen
von Verhältnissen
Dr. Renate Motzer (Didaktik der Mathematik)
20. Oktober 2016, 19 Uhr
Magnetismus – Anziehend!
Und Abstoßend.
Dr. Anton Jesche (Experimentalphysik)
24. November 2016, 19 Uhr
Der verflixte Mond
Prof. Dr. Urs Frauenfelder
(Analysis und Geometrie)
www.a3kultur.de
VORTRAGSREIHE
Faszination
Mathematik
Physik
Ort aller Vorträge:
Zeughaus Augsburg, Reichlesaal 116
Zeugplatz 4, 86150 Augsburg
Veranstaltet von:
Institut für Mathematik und
Institut für Physik, Universität Augsburg