Niemandsland nirgends Lukas Jan Reinhard LUKAS JAN REINHARD NIEMANDSLAND NIRGENDS GEDICHTE 1 Über den Autor Lukas Jan Reinhard wurde 1968 in Mannheim geboren. Nach einer Ausbildung zum Erzieher wagte er einen Quereinstieg in die Theaterwelt. Nach mehreren Hospitanzen und verschiedenen kleineren Jobs am Nationaltheater Mannheim folgten Engagements als Regieassistent am Schauspielhaus Düsseldorf sowie in Bad Hersfeld. Seit 1992 lebt er in Kaiserslautern. Dort war er auch als Regisseur tätig und inszenierte verschiedene Kinder- und Jugendstücke. „Niemandsland nirgends“ bietet einen Überblick über sein lyrisches Schaffen von Beginn seiner Jugendzeit bis 2009. Bei epubli sind bereits seine Theaterstücke „Gnadenstoß“ und „Borgia Borgia“ erschienen. 2 Lukas Jan Reinhard Niemandsland nirgends Gedichte 3 ©2009 Lukas Jan Reinhard Herstellung: epubli GmbH, www.lukasjanreinhard.de 4 1. Kapitel Uns gezählt 5 6 DER MEISTER DER ANGST zählt im Vorhof Soldaten Er ist da Er ist da Er wohnt in unseren Rücken Wo wir auch gehen Wo wir auch steh'n Jede Hand die wir schütteln Jedes Wort das wir sprechen Jeden Satz den wir denken Jeden Wunsch den wir senden Jeden Tag wir beginnen Wir warten auf seine Stimme Irgendwann Irgendwo Seinen Atem an unserem Ohr nennt er die Zahl Auch wir sind jetzt sein 7 KAPUZENFREIHEIT darunter die orange markierte Welt Schmerzbekrönt das fremde Haupt mit uns vereint in der Dunkelkammer Furcht Wirbehauptete Flächenbrandverwirrte Feuerverschlucker Brandrodend gehetzte Wohlstandspyromanen verängstigt im Sessel-Ich Was haben wir entschieden? Im Schatten der Angst endlich ein Wir-Land Kein Streichholz darf leben im Hochsicherheitstrakt Freiheit Dies haben wir zu teilen 8 PEKING 2008 Schwebende Fackel, gleitende Größe Geordnete Träume Vor Kleinheit geschützt Flammende Tauben zerstoben im Himmel Die Trommeln der Frager zurechtgestutzt. Ein Wir-durchflutetes Lichtermehr AAHS und OOHS im Blitzgewitter AAAH OOOH (...) Etwas wispert (das verbotene Kleine) „Heimat ist dort wo ich schwach sein darf.“ (...) „Die Macht ist die Macht ist die Macht ist die Lüge...“ 9 SCHSCHSCHT... Wir halten still, wir bewegen uns nicht, nichts verlieren ist unsere Wirklichkeitbewegung, wir wählen was nicht weh tut, nichts tut weniger weh als behalten. 10 ANGEKETTET ans Niemandsland des Hilf!losen Weltenaug's. Eingefurcht in die Wut, die pulsierende Unruhe. Untätig geblieben, ein Heuchelschmerz? (...) Ein Tröpflein vergossenes Mein wäre vielleicht der Gerechtigkeit Echteste. Der Frieden in mir ist trügerisches Eis in Schmerzensstille. 11 ABGEBLÄTTERTE HEIMKEHR Sofa unter der Last der italienischen Schuhe reingewaschen mit dem Geld der Anderen Ich lüfte Ich werfe sie raus die lockende Stimme 12 ENDLICH WIEDER das lang vermisste Schmerzbedürfnis, eingeäugt in die Weltentiefe der Abendnachrichten. Noch 15 Minuten bis zum Alltag. 13 DIE ANGST GESCHULTERT kommt durch die Straßen unbekanntes, ungewohntes Überleben. Nackt nur. 14 2. Kapitel Du ein Alleswort 15 16 MIT DER LAST DER DIR KIND GEBLIEBENEN TRÄUME kamst du daher von den Wunden des einstigen Herzlands. Und das Salz deiner jung gebliebenen Lust kehrt wieder als Tau auf vertrockneten Wegen. 17 AN EINEM TISCHE Auge in Aug' gegenüber, sprang uns schier zu, was dein Herz und mein Herz nicht fasste. Die tränenbenetzte Decke, - Ich riech' noch das Salz deiner ungeweinten Worte. die ich mit Schlaf über dich gab, hier liege ich jetzt. Die Hand über'm Aug und den Blick in die Wunden spür ich die Zeit als du Wir warst, Gegang'ne, und denke der neuen Tiefe zwischen dir und mir und dem Funken der wachte, als wir den Stein ins Unfaßbare rückten. 18 SEKUNDENGEBORGEN im Moment des aufsteigenden Dunstes. Dein Scherbenlachen schreit mir zu. Ich will sie lesen! Die eintätowierte Schmerzschrift im Innern deiner Herzwand. Es ist ein Feuer und Ganzes. Es ist ein Auge nBlick. Die zarteste aller Herzfasern wächst dem zu im Hier und im folgenden Nie. 19 NUN GUT... Es sei... Dein Haar über meinen Händen. Augen suchen Glanz ineinander. Gesuchte Sehnsucht. Spielerische Wunden. Mehr noch des Unsinns? Verloren geglaubtes Traumgebälk wieder im Auge brennend. Süß. Wozu? Nun gut... 20 Ende der Leseprobe von: Niemandsland nirgends Lukas Jan Reinhard Hat Ihnen die Leseprobe gefallen? Das komplette Buch können Sie bestellen unter: http://bit.ly/1scZpgO
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