DIE NEUEN BUCHER E Rowohlt Verlag GmbH, Hamburger Straße 17, 21465 Reinbek, www.rowohlt.de © Jasper James/Getty Images September 2016 bis Februar 2017 BEL LE TRIS TIK Eugen Ruge 4 David Wagner 10 Rivka Galchen 12 Georg Ringsgwandl 14 Imre Kertész 18 Vladimir Nabokov 20 John Wray 22 William Gass 28 Peter Rühmkorf 30 Laurent Binet 32 Denis Johnson 36 2|3 «Willkommen in den neuen Zeiten!» «Wenn es etwas gibt, was dem Roman von Eugen Ruge seine bewundernswerte erzählerische Kraft verliehen hat, dann ist es diese Stimmung einer vergnügten Gelassenheit, die manchmal nach überstandenen Katastrophen aufkommt.» Iris Radisch, Die Zeit © Frank Zauritz Leseprobe Die Werbung für Eugen Ruge Pressestimmen zu «In Zeiten des abnehmenden Lichts» Print Eugen Rug schreib e die Zu t kunft fort Eugen Ru ge schre ibt die Zuku nft fort «Überragend.» Frankfurter Allgemeine Zeitung «Der große DDR-Buddenbrooks-Roman.» Die Zeit Online «Gelassen, umsichtig, souverän ... Ein Roman, der die DDR wirklich hinter sich lässt.» Die Tageszeitung «Die Zeit ist reif für diesen unverstellten, humorvollen und einfühlsamen Blick.» Süddeutsche Zeitung «Ein wirklich faszinierender Roman.» Deutschlandradio «Unprätentiös, präzise und glaubhaft, mit einem unverwechselbar subtilen Humor.» El País Plakat © Frank Zauritz; Guy Vanderelst/Getty Images «Ein pulsierendes, vibrierendes, aufregend lebendiges Werk von enormer gestalterischer Phantasie, außergewöhnlich mitfühlend und vor allem von scharfem und erhellendem Witz.» The New York Times Eugen Ruge schreibt die Zukunft fort Lesereise 6|7 Follower: Die nächste Generation Belletristik September 2016 Spitzentitel © Renate von Mangoldt Fünf Jahre nach seinem international gefeierten Buch In Zeiten des abnehmenden Lichts entwirft Eugen Ruge eine Geschichte, die in Ton und Tempo kaum unterschiedlicher sein könnte – und sich doch als überraschende Fortschreibung erweist. Eugen Ruge 1954 in Soswa (Ural) geboren, studierte Mathematik an der Berliner Humboldt-Universität und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde. 1988 ging er aus der DDR in den Westen, wo er als Autor und Übersetzer zu arbeiten begann. Für sein dramatisches Werk erhielt er den Schiller-Förderpreis des Landes Baden-Württemberg; sein erster Roman, In Zeiten des abnehmenden Lichts, wurde international gefeiert und vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Alfred-Döblin-Preis, dem aspekte-Literaturpreis und dem Deutschen Buchpreis. 2013 erschien der Roman Cabo de Gata, 2015 folgten Theaterstücke und Annäherung. Notizen aus 14 Ländern. 8|9 Buchpremiere am 5. 9. 2016 in Berlin September 2055: Unter dem künstlichen Himmelsblau von HTUA-China ist ein Mann unterwegs, um die neueste Geschäftsidee seiner Firma zu vermarkten: true barefoot running heißt das erstaunliche Produkt. Nio Schulz lebt in einer Welt des Big Data, der Genderkameras, der technischen Selbstoptimierung. Er schwimmt im Strom unaufhörlicher Informationen: In Australien wird die Klimabombe gezündet, seine Beinahe-Freundin verhandelt mit ihm über Leihmutterkosten, und @dpa meldet den Tod seines Großvaters: Alexander Umnitzer, Eigenbrötler und Fortschrittsfeind. Nio ist fortschrittlich. Schon neununddreißig, kämpft er darum, auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Aber auf dem Weg zum Geschäftstermin verschwindet er vom Radar der allgegenwärtigen Überwachungsbehörden. Was ist geschehen? Sprühend vor Einfällen, gespickt mit Überraschungen, genauso lustig und lustvoll wie politisch inkorrekt, ist Follower ein hochaktueller, würdiger Nachfolger des großen Familienromans. Ein finsteres, komisches, brillantes Buch. Eugen Ruge Follower Roman 320 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 22,95 (D) / 23,60 (A) ISBN: 978-3-498-05805-0 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 26.8.2016 Auch als E-Book erhältlich © Susanne Schleyer autorenarchiv.de Über Hotelzimmer, wie jeder sie kennt und so noch nie gesehen hat David Wagner 1971 geboren, debütierte mit dem Roman Meine nachtblaue Hose. Es folgten der Erzählungsband Was alles fehlt, das Prosabuch Spricht das Kind, die Essaysammlungen Welche Farbe hat Berlin und Mauer Park, die Kindheitserinnerungen Drüben und drüben (mit Jochen Schmidt) sowie der Roman Vier Äpfel, der auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand. 2013 wurde ihm für sein Buch Leben der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen, 2014 erhielt er den Kranichsteiner Literaturpreis und war erster FriedrichDürrenmatt-Gastprofessor für Weltliteratur an der Universität Bern. Er lebt in Berlin. «David Wagners Ideal beim Schreiben ist das eines Hungerkünstlers: verknappen, verdichten, verschwinden … Das Kennzeichen dieses Schriftstellers ist die schlackenlose Präzision.» Frankfurter Allgemeine Zeitung Belletristik September 2016 «David Wagner hält wunderbar die Balance zwischen Melancholie und Lakonie.» Der Tagesspiegel Ein Mann reist von Stadt zu Stadt, quer durch Deutschland und Europa bis nach China und in den Iran, aber Augen hat er nur für die Hotelzimmer. Er kann sich nicht sattsehen an ihnen, bestaunt mit nie erlahmender Neugier, was es da alles gibt: Erdbeeren in einem Schüsselchen. Liegt neben dem Telefon ein Bleistift – spricht seiner Erfahrung nach für ein besseres Hotel – oder ein Kugelschreiber? In wildgemusterte Teppichböden sind Flecken offenbar schon eingearbeitet worden. Energiesparfunzeln, er müsste Glühbirnen dabeihaben. «Zum Lesen sollte ich mich eigentlich ins Badezimmer setzen, dort, im Schminklicht, ist es hell genug.» Eine Kulturgeschichte der Unterwäsche mit vielen Abbildungen steht im Regal, fast hätte er das Buch geklaut. Ein kleiner Frosch, den er aus einem Eingangsbereich gerettet hat, springt in ein Farnbüschel und ist verschwunden – «oder wollte er geküsst werden?» Das Glück, in einem Turmzimmer nächtigen zu können, auf einen See zu schauen, das Licht. Das Unglück der Zierkissenpest. Und warum steht in manchen Bädern eine Waage? David Wagner, Meister der poetischen Alltagsbeobachtung und immer wieder gerühmt für seine Beschreibungskunst bei höchster stilistischer Eleganz, nimmt uns mit in mehr als einhundert Hotelzimmer, wie jeder sie kennt und so noch nie gesehen hat. Ein Buch für alle, die unterwegs sind oder anderen eine Bleibe geben. Eine aufregende, anregende Reise der Wahrnehmung von lauter Sensationen des Gewöhnlichen – eine Schule des Sehens. David Wagner Ein Zimmer im Hotel 112 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 18,95 (D) / 19,50 (A) ISBN: 978-3-498-07373-2 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 26.8.2016 Auch als E-Book erhältlich 10 | 11 «Rivka Galchen ist die FlipperMeisterin der amerikanischen Literatur.» Karen Russell «Rivka Galchen gehört zu den Besten. Ein Ausnahmetalent.» Rachel Kushner Belletristik Januar 2017 «Rivka Galchen schreibt darüber, wie befremdlich das Leben ist. Und sie tut das mit Scharfsinn, Witz und größter Originalität.» Roz Chast © Ken Goebel In einer der blühend phantasievollen Storys dieser Sammlung laufen einer Frau ihre Möbel davon. In einer anderen fühlt sich die Erzählerin genötigt, die ihr irrtümlich zugestellte Lieferung eines Imbisses an die richtige Adresse zu bringen. In einer dritten ignoriert eine Frau beharrlich, dass ihr Mann einen Blog mit dem Namen Ich-hasse-meine-Frau-Dot-Blogspot-Dot-Com betreibt. Rivka Galchen wurde 1976 in Toronto geboren und wuchs in Norman, Oklahoma, auf. Sie studierte die seltene Mischung von Literatur und Medizin in Princeton und an der Mount Sinai Medical School. Ihr Romanerstling Atmosphärische Störungen war ein großer Erfolg in den USA und wurde von den bedeutendsten Rezensenten auf den Titelseiten der Feuilletons gelobt. Der New Yorker listete sie 2010 unter die 20 Besten ihrer Generation unter 40. Rivka Galchen lebt in Manhattan. Grete Osterwald lebt als Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen in Frankfurt am Main. Sie wurde mehrfach mit Übersetzerpreisen ausgezeichnet, darunter 2007 mit dem Wilhelm-Merton-Preis für das Gesamtwerk. Zu den von ihr übersetzten Autoren zählen u.a. Alfred Jarry, Anka Muhlstein, Jacques Chessex sowie Nicole Krauss, Jeffrey Eugenides und Elliot Perlman. All diese Storys, die zunächst so tun, als entstammten sie unserem realistischen Alltag, öffnen jählings verborgene Pforten in Welten, die uns nicht so vertraut sind. Ob die davonlaufenden Möbel, die Mysterien des TunguskaEreignisses, ein durch Geräusche sprechendes Haus oder die Finessen des Zeitreisens – das Phantasierte und das Erlebte, das Banale und das Erhabene sind in Galchens Welt nur durch eine zart irisierende Wahrnehmung getrennt. Wundersames geschieht, und zugleich stehen die Storys in geheimem Austausch mit kanonischen Erzählungen der Weltliteratur, von Gogols Nase über Keats Ode an eine griechische Urne bis hin zu Borges, Aleph. Galchens Prosa ist so geschliffen wie witzig und originell. «Rivka Galchen lesen heißt ein Wunderland betreten.» The Washington Post Thomas Überhoff geboren 1954, arbeitet hauptberuflich als Verlagslektor und übersetzt gelegentlich, u.a. Bücher von Deborah Eisenberg, Denis Johnson, Sheila Heti und Nell Zink. 12 | 13 Rivka Galchen Amerikanische Erfindungen Storys 208 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: American Innovations Farrar, Straus and Giroux, New York Aus dem Englischen von Grete Osterwald und Thomas Überhoff 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-02529-8 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 16. 12. 2016 Auch als E-Book erhältlich Georg Ringsgwandls erster Roman: mit Tempo, großem Ernst und trockenem Humor «So überzeugend grantelt sonst keiner.» Frankfurter Allgemeine Zeitung «Seine Kunst, entlarvende Details mit erbamungsloser Freude zu beschreiben, ist so vital wie großartig.» Frankfurter Rundschau «Keine Sekunde langweilig.» Neue Zürcher Zeitung am Sonntag «Der Oberarzt als Punk, verhauter Rock'n'Roller und intellektueller Robin Hood.» Die Zeit «Lakonisch und treffend.» WDR 5 © Christian Kaufmann «Wer sich nicht halb totlacht, dem ist tatsächlich nicht mehr zu helfen.» Nürnberger Nachrichten Deppert, aber munter: eine tragische, komische und rührende Geschichte zwischen Bühnenwahn und bürgerlicher Existenz Belletristik Februar 2017 © Kerstin Groh Spitzentitel Georg Ringsgwandl geb. 1948, gilt als eine Ikone des Musikkabaretts. Bis 1993 arbeitete er als kardiologischer Oberarzt am Klinikum Garmisch-Partenkirchen, seitdem konzentriert er sich ganz auf seine künstlerische Arbeit. Er wurde 1994 beim Bachmann-Wettbewerb verrissen, schrieb dann aber mehrere Theaterstücke, die erfolgreich an großen Bühnen aufgeführt wurden (erschienen im S. Fischer- und Suhrkamp Verlag). Seine kurzen Erzählungen Das Leben und Schlimmeres sind bei Rowohlt in sechs Auflagen erschienen und haben sich mehr als 30.000 mal verkauft. Die unvollständigen Aufzeichnungen der Tourschlampe Doris, Ringsgwandls erster Roman, erzählt die Geschichte einer Frau, die, verstoßen vom Vater und herumgezerrt von einer überforderten Mutter, früh auf eigenen Beinen stehen muss. Ihr Studium verdient sie sich als Tourbegleiterin verschiedener Kabarettisten und Rockbands. Sie jobbt am Theater und beim Fernsehen und bringt es so von der kabelschleppenden Helferin zur Fachfrau für heikle Verträge und diskreten Umgang mit Schwarzgeld. Doris schwankt permanent zwischen künstlerischem Leben und bürgerlicher Existenz: Ihr erster Freund, ein heroinsüchtiger Bassist, stirbt an einer Überdosis; über die Jahre trifft sie sich immer wieder mit einem Bühnentechniker, der unspektakulär, aber zuverlässig ist. Mit ihm verschwindet sie eines Tages, um in großer Ferne doch noch ein kleines Glück zu finden. Die Notizen ihrer frühen Wanderjahre findet Ringsgwandls Protagonist Ringsgwandl eines Tages auf jenem Rechner, den er seit Jahr und Tag mit auf Tour nimmt. Darin erzählt, liebt, trauert und schätzt Doris ein, wer der größte Arsch von allen ist. Nach kleinen Korrekturen durch Ringsgwandls Ringsgwandl fügen sich ihre Notate zur tragischen, komischen und rührenden Geschichte einer fast ganz normalen Frau. Georg Ringsgwandl Die unvollständigen Aufzeichnungen der Tourschlampe Doris 304 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-05807-4 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 20. 1. 2017 Auch als E-Book erhältlich Die Werbung 16 | 17 Print Online Lesereise Das autofiktionale Universum des Nobelpreisträgers – vollendet «Eine Jahrhundertgestalt.» Die Welt Belletristik Oktober 2016 «Ein Gigant der Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts.» Frankfurter Allgemeine Zeitung © Isolde Ohlbaum «Sein Werk wird bleiben.» Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Imre Kertész 1929 in Budapest geboren, wurde 1944 als 14-Jähriger nach Auschwitz und Buchenwald deportiert. In seinem Roman eines Schicksallosen hat er diese Erfahrung auf außergewöhnliche Weise verarbeitet. Das Buch erschien zuerst 1975 in Ungarn, wo er während der sozialistischen Ära jedoch Außenseiter blieb und vor allem von Übersetzungen lebte (u.a. Nietzsche, Hofmannsthal, Schnitzler, Freud, Joseph Roth, Wittgenstein, Canetti). Erst nach der europäischen Wende gelangte er zu weltweitem Ruhm, 2002 erhielt er den Literaturnobelpreis. Seitdem lebte er überwiegend in Berlin und kehrte erst 2012, schwer erkrankt, nach Budapest zurück, wo er im März 2016 starb. Heike Flemming geboren 1982 bei Dresden, promovierte über den ungarischen Gegenwartsroman und übersetzt seit mehreren Jahren aus dem Ungarischen, u.a. Péter Esterházy, László Krasznahorkai und Szilárd Borbély. Lacy Kornitzer in Budapest geboren, Theaterregisseur, Dramaturg und Übersetzer, veröffentlicht Essays und übersetzt aus dem Ungarischen, u. a. Bücher von Imre Kertész, Szilárd Borbély, Péter Nádas, Alaine Polcz, László Végel, György Dragomán, István Örkény. Wohl bei keinem anderen Schriftsteller bilden Werk und Tagebuch ein so enges Geflecht wie bei Imre Kertész. Die von ihm veröffentlichten Extrakte aus seinen Diarien sind, im Wortsinn, existenzielle Literatur. Den Anfang machte nach der Wende sein berühmtes Galeerentagebuch, die erschütternde Dokumentation seiner 30-jährigen Isolation und geistigen Geheimexistenz im sozialistischen Ungarn zwischen 1961 und 1991. Unter dem Titel Letzte Einkehr folgten 2013 Aufzeichnungen aus dem Jahrzehnt 2001 bis 2009, in dem er sich von Ungarn abwandte und Berlin zu seiner Wahlheimat machte. Der Betrachter mit Notaten aus den Jahren 1991 bis 2001 schließt die Lücke zwischen beiden Tagebüchern. Es sind die Jahre nach der europäischen Wende, Aufbruchsjahre, in denen Imre Kertész eine späte, unverhoffte Anerkennung seines Schaffens erfährt, zunächst in Ungarn, vor allem jedoch in Deutschland, Westeuropa und schließlich, im Nobelpreis gipfelnd, weltweit. Zugleich sind es die Jahre, da er sich mit dem in Ungarn neu aufkeimenden Nationalismus und Antisemitismus konfrontiert sieht. Reflexionen über den Epochenwechsel, das Judentum, die «Fatalität Ungarn» und die ihm mit wachsendem Ruhm zufallende, ungeliebte Rolle einer «öffentlichen Existenz» durchziehen die Aufzeichnungen wie Motivstränge. Sehr berührende Passagen sind dem Abschied von der langjährigen Lebensgefährtin Albina gewidmet, die 1995 an Krebs starb. Mit Der Betrachter rundet sich die Reihe von Imre Kertész’ Tagebuchveröffentlichungen zu einer fünfzig Lebensjahre umspannenden Trilogie – einer monumentalen Entwicklungsgeschichte seines Denkens und Schreibens. 18 | 19 Imre Kertész Der Betrachter Aufzeichnungen 1991–2001 240 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: A NÉZŐ Feljegyzések 1991–2001, Magvető, Budapest Aus dem Ungarischen von Heike Flemming und Lacy Kornitzer 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-03561-7 Warengruppe: 1117 Lieferbar ab 21. 9. 2016 Auch als E-Book erhältlich © Horst Tappe Foundation Nabokov bürstet Cervantes gegen den Strich und findet Schätze Vladimir Nabokov wird am 22. April 1899 in St. Petersburg geboren. Nach der Oktoberrevolution flieht die Familie 1919 nach Westeuropa. 1919–1922 in Cambridge Studium der russischen und französischen Literatur. 1922–1937 in Berlin, erste Veröffentlichungen, meist unter dem Pseudonym W. Sirin. 1937–1940 nach der Flucht aus Nazideutschland in Südfrankreich und in Paris, seit 1940 in den USA. 1961–1977 wohnt Nabokov im Palace Hotel in Montreux. Er stirbt am 2. Juli 1977. «Noch jeden Band der von Dieter E. Zimmer international unerreicht edierten ‹Gesammelten Werke› haben Nabokov-Süchtige mit der trocken brennenden Kehle von Weinliebhabern erwartet.» Frankfurter Allgemeine Zeitung Belletristik November 2016 Neben Vladimir Nabokovs Vorlesungen über westeuropäische und russische Literatur nimmt die über Cervantes, Don Quijote eine Sonderstellung ein. Er hielt sie nur ein einziges Mal, 1952 als Gastdozent an der Harvard-Universität, und er wusste, dass er seinen Hörern eine ketzerische Ansicht des Weltklassikers zumuten würde. Denn er mochte den Roman nicht. Nicht nur seine oft bemerkte erzählerische Schludrigkeit missfiel ihm, vor allem stieß ihn die Brutalität ab, mit der die Mitmenschen den zwar verrückten, aber edelmütigen und tapferen Pseudoritter traktieren, zur Schadenfreude des Lesers und wohl auch des Autors. Doch siehe da, unter all den Rohheiten entdeckte Nabokov dann nicht nur eine Menge künstlerisch hervorragender Stellen, sondern auch, dass der malträtierte Held längst aus dem zweifelhaften Buch herausgewachsen war und schließlich für alles stand, «was sanftmütig, hilflos, rein, selbstlos und ritterlich ist. Das Spottbild ist zum Leitbild geworden.» Vladimir Nabokov Vorlesungen über Don Quijote Gesammelte Werke Bd. 19 Dieter E. Zimmer geboren 1934 in Berlin, 1959 bis 1999 Redakteur der Wochenzeitung Die Zeit, seit 2000 freier Autor. Zahlreiche Veröffentlichungen über Themen der Psychologie, Biologie und Anthropologie, literarische Übersetzungen (u.a. Nabokov, Joyce, Borges). 400 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: Lectures on Don Quixote, Harcourt Brace Jovanovich, San Diego Aus dem Englischen von Dieter E. Zimmer 34,00 (D) / 35,00 (A) ISBN: 978-3-498-04657-6 Warengruppe: 1118 Lieferbar ab 21.10.2016 Auch als E-Book erhältlich 20 | 21 John Wray und sein wilder Zeitreise-Roman. Ein gewitzter, raffinierter Mix aus Wissenschaft, Pop, Philosophie und Literatur In Ihrem neuen Roman Das Geheimnis der verlorenen Zeit gehen Sie aufs Ganze. Es geht um Zeit und Raum, Einwanderung in den USA einfach umgetauft, wie es bei so vielen Immigrantenfamilien geschehen ist. Das fand ich immer schon eine (fast zu perfekte) Metapher für die gewaltigen Verluste, die bei der Emigration unvermeidlich sind. Es musste einfach in das Buch hinein. um Wissenschaft und Mystik, um eingelegte Gurken und Relativität. Oder in den Worten Ihres Kollegen Colum In Ihren Romanen mischt sich viel modernes Amerika McCann: darum, «wer wir sind und warum wir existie- mit einer lebhaften Prise altes Österreich. Das ist ange- ren». Macht es Spaß, Ihr Publikum zu fordern, herauszu- sichts Ihrer Biographie kein Wunder: Sie wurden als Sohn fordern? einer Kärntner Onkologin und eines US-amerikanischen Wichtiger für mich, als den Leser herauszufordern, glaube ich, ist, mir selber eine genügend große Aufgabe zu setzen – dass ich mich während der gesamten Arbeit an dem Roman vollkommen engagiert fühle, dass ich eben nie den Eindruck bekomme: «Schön, jetzt kann ich mich entspannen und den Autopiloten anschalten.» Deshalb ist mir die Vermutung, dass ich an einem Roman scheitern könnte, sogar sehr wichtig. Nur dann bleibe ich über Jahre hundertprozentig dabei. Diese Arbeitsweise beschleunigt die Sache nicht, wie man sich vielleicht vorstellen kann, aber ich finde die Vorstellung einer Reise nach Terra incognita in gleichem Maße beängstigend und spannend. Jeder Anfang eines Buches ist eben in meinem Fall ein Neustart, und meine früheren Erfahrungen helfen dabei kaum. Leukämieforschers geboren. Fühlen Sie sich kulturell in beiden Kulturen verwurzelt? Ich fühle mich sehr wohl in beiden verwurzelt – aber oft auch zwischen den beiden Kulturen irgendeiner Leere ausgesetzt. Man kommt sich dann wie in einem Schwebezustand zwischen zwei Sprachen vor und ist in keiner von den beiden vollständig daheim. Dieses Gefühl habe ich schon seit meiner frühesten Kindheit, und obwohl es mein Leben deutlich schwieriger machte (vor allem als Teenager), bin ich davon überzeugt, dass es meiner Entwicklung als Schriftsteller sehr geholfen hat. Der Außenseiter schaut sich seine Umgebung genauer an – das ist längst schon ein Klischee, deshalb aber nicht weniger zutreffend. Noch einmal zu Colum McCann: Über Das Geheimnis Die Protagonisten des Romans gehören zur Sippe der der verlorenen Zeit schreibt er: «Wray packt in diesen Tollivers; im Fokus: mehrere Generationen der Familie, spektakulären Roman seinen Calvino, seinen Murakami, von der k.-u.-k.-Zeit bis heute. Als Literaturleser merkt seinen Mitchell und sogar seinen Joyce» – wie geht man man beim Namen Tolliver auf – hat da indirekt Michael als Autor mit solchen Einordnungen um? Tolliver aus Armistead Maupins legendären Stadtge- Es ist selbstverständlich etwas sehr Schönes, Lob dieser Art entgegenzunehmen, und kann keinen größeren Schaden anrichten – solange der Roman schon vollendet ist, bevor das Lob kommt. Andererseits ist die Distanz zwischen Haruki Murakami und James Joyce gewaltig; einen weiteren Abstand als zwischen den beiden gibt es in der modernen Literatur kaum. Was mir dann auch eine vergleichsweise große Freiheit lässt, Colums Bemerkungen für mich selber zu interpretieren (Gott sei Dank). schichten aus San Francisco Pate gestanden? Witziger Zufall! Ich muss gestehen, dass ich Armistead Maupins Bücher nie gelesen habe. Der Familienname Tolliver hat mir einfach aus irgendeinem Grund immer gefallen, und ich brauchte eine Amerikanisierung des tschechischen Namens Toula, der tatsächlich aus meiner Familiengeschichte stammt. Die Toulas werden bei der © John Wray; AP Photo/Bebeto Matthews Panorama im Kopf Interview mit John Wray Die Werbung für John Wray «Für mich ist ein Roman gelungen, wenn er die Zeit biegt, kurvt und verformt, wenn er sie aufbricht, um sie interessant wieder zusammenzusetzen. John Wray schafft all das mit großer Intelligenz und Wortgewalt. Jedes Experiment, das er ausführt, ist die Zeit seiner Leser wert; dieses Buch macht da keine Ausnahme.» The New York Times Book Review Print Wer in dieses Buch einste igt, ko mehr g mmt nie anz zu rück. «Wray packt in diesen spektakulären Roman seinen Calvino, seinen Murakami, seinen Mitchell und sogar seinen Joyce. Die Handlung schwingt sich munter durch ein ganzes Jahrhundert und zwei Kontinente und landet schließlich eloquent wieder bei den zentralen Fragen, wer wir sind und warum wir existieren. Wer sagt, der Roman sei tot? Zerstört einfach die Uhren und schlagt dieses Buch auf!» Colum McCann Online «Hier ist alles drin: Wissenschaft, Religion, Familie, Geschichte, Sexismus, Kino, der Zweite Weltkrieg, Gurken und Schundliteratur. Und der Kern der Zyklen und Mutationen dieses Romans ist die Relativität. Also, hier ist eine komplette Welt. Jetzt machen Sie sich mal Ihren Reim darauf!» The Washington Post Wer in dieses Buch einsteigt, kommt nie mehr ganz zurück. Plakat © Christina Page; shutterstock.com Die Welt von John Wray. Packend. Fesselnd. Einfach genial. Der neue Roman des jungen US-Autors. Lesereise 24 | 25 Wer diese in sB einst uch e komm igt, t mehr nie ganz zurü ck. «John Wray ist die nächste Welle der amerikanischen Literatur.» Jonathan Lethem «Ein atemberaubendes Mosaik aus Erfindung, Geschichte und Philosophie, das Wrays großes Talent beweist.» Booklist Belletristik Oktober 2016 «Eine sich über große Weiten erstreckende, aufregende Reise durch die Zeit.» Kirkus Review © amberdevos.com Spitzentitel John Wray wurde 1971 in Washington, D.C., als Sohn eines amerikanischen Vaters und einer österreichischen Mutter geboren. Studium am Oberlin College, an der Columbia University und an der Universität Wien. Er lebt als freier Schriftsteller in Brooklyn und Friesach (Kärnten). 2007 wurde er von dem Literaturmagazin «Granta» unter die zwanzig besten jungen US-Autoren gewählt. Auf Deutsch liegen von ihm die Romane Retter der Welt und Die rechte Hand des Schlafes vor. Bernhard Robben geb. 1955, lebt in Brunne/Brandenburg und übersetzt aus dem Englischen, u.a. Salman Rushdie, Peter Carey, Ian McEwan, Patricia Highsmith und Philip Roth. 2003 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW, 2013 mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet. 26 | 27 Eingeschlossen in einer Blase angehaltener Zeit sitzt der junge Waldemar Tolliver in einem Apartment am Central Park in New York und versucht, Herr seiner Geschichte zu werden. Um wieder in die normale Welt zurückzukehren, muss er über hundert Jahre Familiengeschichte erforschen und verstehen. Ein grandioses Panorama breitet sich aus: Waldemars Urgroßvater, Produzent eingelegter Gurken und Hobby-Physiker aus dem k.-u.-k. Znaim, war dem Geheimnis der Zeit auf der Spur. Nein, besser noch: dem Geheimnis menschlicher Reisen durch die Zeit! Leider gingen die Unterlagen darüber bei einem dummen Unfall mit einem Automobil verloren. Lesee xemplar Drei Generationen von Tollivers – Genies, Kriminelle, Verlierer, Visonäre – ruhen fortan nicht, das Geheimnis zu lüften, obwohl bald ein deutscher Patentamtsangestellter namens Einstein mit ganz ähnlichen Theorien Schlagzeilen machen wird ... Das Geheimnis der verlorenen Zeit ist einer der megalomanischsten Romane der jüngeren amerikanischen Literaturgeschichte: ein gewitzter, raffinierter Mix aus Wissenschaft, Philosophie, Pop und Unterhaltung. Ein wilder Abenteuertrip, von Wien bis Manhattan, von der ersten Dimension in die vierte. John Wray Das Geheimnis der verlorenen Zeit Roman 736 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: The Lost Time Accidents, Farrar, Straus and Giroux, New York Aus dem Englischen von Bernhard Robben 26,95 (D) / 27,80 (A) ISBN: 978-3-498-07364-0 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 21. 9. 2016 Auch als E-Book erhältlich Ein moderner Klassiker der Postmoderne «Der schönste, komplexeste und verstörendste Roman, der zu meinen Lebzeiten veröffentlicht wurde.» Michael Silverblatt, The Los Angeles Times zu «Der Tunnel» Belletristik Dezember 2016 «Eine außergewöhnliche literarische Leistung.» The Washington Post © Joyce Ravid William Gass, weltberühmt geworden durch seinen monumentalen Roman Der Tunnel, hat ein weiteres Zeugnis seiner hohen Kunst vorgelegt – einen grandiosen Bildungsroman mit musikalischer Grundierung. Die Mittellage ist das eingestrichene C, und der mittelmäßige Klavierspieler Joey Skizzen kann es nicht spielen, weil auf seinem Instrument die Taste kaputt ist. William Gass geb. 1924 in Fargo, North Dakota, wuchs in Ohio auf. Studium der Literaturwissenschaften, 1954 Promotion an der Cornell University mit einer Arbeit über Metaphern. Gass, Rilke-Spezialist und -Übersetzer, lehrte an mehreren Hochschulen, zuletzt von 1969 bis 1999 als Professor an der Washington University in St. Louis, Missouri. Für seinen Roman Der Tunnel erhielt er 1996 den American Book Award. Auch für sein essayistisches Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Pushcart Prize und dem National Book Critics Circle Award. Nikolaus Stingl geb. 1952 in Baden-Baden, übersetzte unter anderem William Gaddis, Graham Greene, Cormac McCarthy und Thomas Pynchon. Er wurde mit dem Heinrich Maria Ledig-RowohltÜbersetzerpreis, dem Literaturpreis der Landeshauptstadt Stuttgart, dem Paul-Celan-Preis und dem Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW ausgezeichnet. Skizzen ist ein kleiner, skurriler Assistenzprofessor für Musik an einer unbedeutenden Universität im Mittleren Westen der USA – erklärter Hypokrit und Menschenfeind, ein Ge- und Vertriebener des Jahrhunderts, dem er angehört: Sein katholischer Vater floh vor den Nazis aus Österreich, indem er sich als Jude ausgab, und ließ die Familie dann in London sitzen. Mit Mutter und Schwester emigriert Skizzen in den streng protestantischen amerikanischen Bible Belt, wo er seinerseits das Leben eines Hochstaplers führt, um seiner verhassten Durchschnittlichkeit Glanzlichter aufzusetzen. Er gibt sich als Schönberg-Spezialist aus und lügt erfolgreich über seine Ausbildung und Vergangenheit. Zu Hause richtet er, wenn er nicht gerade Dosen in eine Tonne an der Wand tritt, auf dem Dachboden ein «Museum der Unmenschlichkeit» ein, sammelt Zeitungsartikel und Gräuelbilder. Seine Angst, die Menschheit werde vielleicht nicht überleben, ist längst von der Angst abgelöst worden, sie könnte bestehen bleiben ... Dies ist das kunstvoll komponierte Porträt eines Angepassten, mit weiten Ausflügen in Politik, Historie, Soziologie, Psychologie und, nicht zuletzt, in die jüngere Musikgeschichte von Schönberg bis Cage, über die Gass ebenso kundig wie poetisch schreibt. Ein herausragendes literarisches Opus von einem der großen Autoren seiner Generation. 28 | 29 William Gass Mittellage Roman 736 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: Middle C, Knopf, New York Aus dem Englischen von Nikolaus Stingl 29,95 (D) / 30,80 (A) ISBN: 978-3-498-02527-4 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 25. 11. 2016 Auch als E-Book erhältlich Alle Gedichte Rühmkorfs erstmals in einem Band Belletristik Oktober 2016 «Nichts Höheres möchte der Reim, als freudig mit den Ohren gelöffelt und der Seele als ein Lockruf eingeflüstert werden. Und nichts Edleres hat er im Sinn, als den Zusammenklang des tragisch Getrennten, fatal Auseinandergerissenen, umständehalber Zerteilten wenigstens für einige Atemzüge lang als möglich erscheinen zu lassen.» Peter Rühmkorf © Isolde Ohlbaum «Bleib erschütterbar und widersteh», «Wo die Götter die Daumen drehen», «Einen zweiten Weg ums Gehirn rum» – bereits die Titel der Gedichte verströmen diesen ganz eigenen Sound, der Peter Rühmkorfs Lyrik so unverwechselbar macht. Hier spricht einer der großen deutschen Dichter, der mit überlieferten Versformen jongliert, freie Rhythmen zum Swingen bringt, Reime bricht und wieder flickt; der vor den großen Themen, «leichthin über Liebe und Tod», nicht zurückschreckt, aber auch dem banalen Alltag Glanzlichter aufsetzen kann: «der Reflex eines zitternden Buttermessers morgens auf der Frühstücksbacke». Rühmkorfs Lieblingsplatz war immer zwischen den Stühlen – selbst wenn sie auf schwankendem Hochseil standen. In diesem Band sind erstmals alle seine Gedichte versammelt, von der 1956 erschienenen Broschüre Heiße Lyrik bis hin zu dem kurz vor seinem Tod zusammengestellten Band Paradiesvogelschiß von 2008. In hochwertiger Ausstattung, ein Muss für alle Lyrik-Leser. Peter Rühmkorf 1929 in Dortmund geboren, studierte Pädagogik, Germanistik und Psychologie. Von 1958 bis 1964 war er Verlagslektor, danach lebte er als freier Schriftsteller in Hamburg. 1970 war er Gastdozent für moderne deutsche Literatur in Austin, Texas. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bremer Literaturpreis, den Droste-Hülshoff-Preis, den Arno-Schmidt-Preis und den Georg-Büchner-Preis. Rühmkorf starb 2008. Bernd Rauschenbach ist Literaturwissenschaftler, Autor und Rezitator. Seit 1982 leitet er die Arno-Schmidt-Stiftung und ist Mitherausgeber der Werke Arno Schmidts. 2000 gab er im Rahmen der Rühmkorf-Werkausgabe den Band Gedichte heraus. Seit 2013 führt er mit zwei Jazzmusikern das von ihm zusammengestellte Rühmkorf-Programm «Allein ist nicht genug» auf. Peter Rühmkorf Sämtliche Gedichte 864 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 39,95 (D) / 41,10 (A) ISBN: 978-3-498-05802-9 Warengruppe: 1150 Lieferbar ab 21. 9. 2016 Auch als E-Book erhältlich 30 | 31 Sie verehren Roland Barthes? Dann fahren Sie vorsichtig. «Der verrückteste, lustigste und atemberaubendste Roman von allen Neuerscheinungen des Herbstes!» Le Point «Alles auf einmal, Semiologenkrimi, Poproman, ernsthafte und irrwitzige Erzählung.» Le Figaro littéraire «Der frechste Roman des Jahres.» L’Express «Hommage und Satire, verbale Orgie und rhetorische Fundgrube, ein riesiges Vergnügen!» Elle © Francois LE DIASCORN / Kontributor / Getty Images Ein zündender Roman von Laurent Binet. Ein Kriminalfall mit Poststrukturalisten. «Ein Buch, das ein Houellebecq mit guter Laune geschrieben haben könnte.» Libération Belletristik Januar 2017 © Enfinbref Paris, Frühjahr 1980: Nach einem Essen mit dem Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten, François Mitterrand, wird Roland Barthes von einem bulgarischen Wäschelieferanten überfahren. Das Manuskript, das er unter dem Arm trug, verschwindet spurlos. Ein Passant, Michel Foucault, ist Zeuge des Unfalls und behauptet, es war Mord. Laurent Binet wurde 1972 in Paris geboren und hat in Prag Geschichte studiert. Jetzt lebt er in Paris. Sein erster Roman HHhH gewann 2010 den Prix Goncourt du Premier Roman und wurde von der New York Times zu den 100 besten Büchern des Jahres 2012 gewählt. Die siebte Sprachfunktion war in Frankreich ein großer Bestseller und wurde mit dem Prix Interallié und dem Prix du Roman Fnac ausgezeichnet. Der Roman wird in über zwanzig Sprachen übersetzt. Kristian Wachinger geboren 1956 in München, gelernter Verlagsbuchhändler, studierte Germanistik und Romanistik in München, Hamburg und in Frankreich. Er lebt und arbeitet als Lektor und Übersetzer in München. Spitzentitel Der Tod des Autors ist für Kommissar Bayard ein Rätsel. Er besucht Vorlesungen von Foucault, hört Vorträge von Julia Kristeva, Philippe Sollers und Jacques Derrida. Da er nichts versteht, macht er den jungen Sprachwissenschaftler Simon Herzog zu seinem Assistenten. Die beiden ziehen durch Paris, auf der Suche nach dem Mörder und dem Manuskript, gefolgt von Männern des bulgarischen Geheimdienstes mit vergifteten Regenschirmspitzen und zwei mysteriösen Japanern. Eine heiße Spur führt zu dem italienischen Semiotiker Umberto Eco nach Bologna. Von dort geht die Jagd weiter bis auf einen amerikanischen Uni-Campus, wo Foucault die Sexualität der Elefanten erklärt. Nach vielen höchst amüsanten Irrwegen gelingt es dem französischen, bulgarischen und japanischen Ermittlertross, dem Geheimnis des Manuskripts allmählich auf die Spur zu kommen: Es beschreibt die siebte Sprachfunktion, eine Erweiterung der Thesen von Roman Jakobson. Sie gibt Politikern die rhetorischen Mittel an die Hand, öffentliche Rededuelle und sogar Wahlen zu gewinnen. Könnte Mitterrand damit an die Macht gelangen? Ausgezeichnet mit dem Prix Interallié 2015 und dem Prix du Roman Fnac 2015 «HHhH» ab Frühjahr 2017 im Kino Frankfurter Buchmesse 2017 Ehrengast Frankreich Laurent Binet Die siebte Sprachfunktion Eine scharfzüngige Kritik an der leeren Rhetorik der Politik und gleichzeitig ein atemberaubend lustiges Buch, temporeich, mit sprühenden Dialogen, aberwitzigen Anspielungen auf die Strukturalisten, verrückt, angriffslustig, voller Esprit, ein riesiger Lesespaß! Roman 528 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: La septième fonction du langage, Éditions Grasset, Paris Aus dem Französischen von Kristian Wachinger 22,95 (D) / 23,60 (A) ISBN: 978-3-498-00676-1 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 16. 12. 2016 Auch als E-Book erhältlich Die Werbung 34 | 35 Print Online Lesereise © Cindy Lee Johnson Freundschaft in einer Welt, die auseinanderbricht – eine moderne Reise ins Herz der Finsternis Denis Johnson geboren 1949 in München als Sohn eines amerikanischen Offiziers, verbrachte seine Kindheit in Tokio und auf den Philippinen. Nach acht Romanen und der legendären StorySammlung Jesus’ Sohn gilt er als einer der wichtigsten Autoren der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Für sein Vietnamkriegsepos Ein gerader Rauch wurde ihm 2007 der National Book Award verliehen. Er lebt in Idaho, USA. Bettina Abarbanell geboren in Hamburg, lebt als freie Übersetzerin in Potsdam. Sie übersetzt u.a. F. Scott Fitzgerald, Jonathan Franzen, Rachel Kushner und Elizabeth Taylor. 2014 wurde sie mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis ausgezeichnet. 36 | 37 «Denis Johnsons Sätze sind immer brillant, aber in den Zwischenräumen, den Grauzonen dieser Geschichte übertrifft er sich selbst.» The Los Angeles Times Belletristik Februar 2017 «Der Gott, an den ich glauben möchte, hat eine Stimme und einen Humor wie Denis Johnson.» Jonathan Franzen Roland Nair gibt sich als Däne aus, ist aber mit einem amerikanischen Pass unterwegs. Als er in Freetown, der Hauptstadt von Sierra Leone, aus dem Flugzeug steigt, schlägt ihm die Hitze Afrikas entgegen. Zehn Jahre war er nicht mehr da, aber jetzt ist er gekommen, um seinen Freund Michael Adriko wiederzusehen, einen Abenteurer, mit dem zusammen er während des Bürgerkriegs eine Menge Geld verdiente. Obwohl Nair die Region für hoffnungslos hält, will er das Glück ein zweites Mal herausfordern. Zu seiner Überraschung kommt der Freund zu ihrem Treffen nicht allein. Er hat eine junge Frau mitgebracht, Davidia St. Claire, eine schwarze Collegestudentin aus Colorado. Die beiden wollen heiraten, und zwar im Kreis von Adrikos Sippe, und Nair soll sie in sein Dorf irgendwo im Grenzland zwischen Uganda und dem Kongo begleiten. Obwohl er den Verdacht hat, dass all das nur ein Vorwand ist, macht er sich mit den beiden auf den Weg. Aber jeder ist jedem ein Rätsel, Interpol, der Mossad und der MI6 sind hinter ihnen her, und die Reise durch ein geheimnisvolles, beklemmendes Afrika führt geradewegs ins Herz der Finsternis. In Die lachenden Ungeheuer erzählt Denis Johnson die atemraubende Geschichte kaleidoskopartig verschwimmender Loyalitäten in einer seit 9/11 immer undurchsichtiger, chaotischer und verzweifelter gewordenen Welt. Ein aufwühlender, schneller, dunkler Abenteuer- und Spionageroman in der Tradition von Joseph Conrad und Graham Greene – und ein neuer Beweis für die Meisterschaft eines der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller unserer Zeit. Denis Johnson Die lachenden Ungeheuer Roman 272 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: The Laughing Monsters, Farrar, Straus and Giroux, New York Aus dem Englischen von Bettina Abarbanell 22,95 (D) / 23,60 (A) ISBN: 978-3-498-03342-2 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 20. 1. 2017 Auch als E-Book erhältlich S ACH BU CH Carel van Schaik, Kai Michel 40 Deborah Vietor-Engländer 46 Henning SuSSebach, Amir Baitar 48 Florian Huber 52 Margarete Stokowski 54 Balthazar Grimod de la Reynière, Vincent Klink 58 Stephen Hawking 60 Maximilian Probst 62 Carlo Rovelli 64 38 | 39 Der Anthropologe Carel van Schaik und der Historiker Kai Michel über Gott, die Evolution und das Tagebuch der Menschheit © akg-images / Johann Brandstetter Was verrät die Bibel über die Natur des Menschen? Leseprobe Die Werbung für Carel van Schaik und Kai Michel Die Erfindung des Eigentums nicht mehr allen gehörten. Wie sollte man etwas ernten, wenn sich vorher jeder bediente? Da hieß es fortan: »Das ist mein Land! Das sind meine Pflanzen, und das sind meine Vorräte! Davon dürfen sich die anderen nichts mehr nehmen.« Das neue Eigentumskonzept zu etablieren war nicht leicht. Es bedurfte eines enormen intellektuellen Aufwandes, der Idee, dass es nun Dinge geben sollte, die Einzelnen gehörten, in einer Gemeinschaft Geltung zu verschaffen. Wieso sollte dieses Land oder jener Baum plötzlich nicht mehr allen zur Verfügung stehen? Mit welchem Recht nannte das jetzt jemand sein Eigen? Der Ethnologe Frank Marlowe beobachtete bei den Hadza im heutigen Tansania, wie einzelne Jäger und Sammler begannen, Pflanzen anzubauen. Sie gaben bald auf. Die anderen bedienten sich einfach – ganz ohne Unrechtsbewusstsein. Das überrascht nicht. Weil es in der alten Welt kein Eigentum in nennenswerten Dimensionen gab, ist die Achtung davor auch nicht in unserer psychologischen Grundausstattung verankert. Die amerikanischen Psychologen Jonathan Haidt und Craig Joseph haben eine Liste universeller Moralmodule erstellt. In diesen «fünf Modulen geht es um Leiden (es ist gut, anderen zu helfen und ihnen nicht zu schaden), Gegenseitigkeit (diese führt zu einem Sinn für Fairness), Rangordnung (Respekt vor Älteren und legitimen Autoritätspersonen), Bündnisse (Loyalität gegenüber der eigenen Gruppe) und Reinheit (Lob der Sauberkeit, Vermeidung von Verunreinigung und Fleischeslust)». Was fehlt? Genau, ein Moralmodul, das uns zur Achtung fremden Eigentums verpflichtet. So etwas existiert nicht. 12 000 Jahre reichten nicht, sie genetisch zu verankern. Was tats äc hlich im Paradies g eschah Online © Lucas Cranach d. Ä., Eva, Glorenz, Galleria degli Uffizi; akg-images Adam und Eva werden bestraft, weil sie gegen Gottes Gebot verstoßen haben – das erste und einzige Gebot, das Gott im Garten Eden erlassen hatte: »Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen.« Der Baum war tabu, denn er war Gottes Besitz. Und weil Adam und Eva den nicht achteten, verwies er sie des Paradieses. Sollte es Zufall sein, dass die Bibel ein Eigentumsdelikt als Urvergehen der Geschichte präsentiert? Wohl kaum – besser hätte sie es nicht treffen können. Der Schutz des Besitzes ist tatsächlich das erste Gebot der neuen Welt, denn die Erfindung des Eigentums war die folgenreichste Konsequenz des Sesshaftwerdens. Wildbeutern gehörten wenige Dinge des täglichen Gebrauchs. Ein Jäger besaß seine Waffe, seine Schneidemesser. Die Jagdbeute aber wurde geteilt und das Teilen zelebriert. Jeder Versuch, erlegtes Wild für sich zu behalten, hätte zu einem Reputationsverlust und im Wiederholungsfall zu Sanktionen geführt. Das weite Land gehörte der Gruppe oder dem Stamm, und jeder wusste, wo die Sphäre der Nachbarn begann. Innerhalb des eigenen Territoriums aber besaßen alle die gleichen Nutzungsrechte. Jeder, der behauptet hätte: «Das dort ist mein Baum. Von den Früchten dürft ihr nicht essen», wäre ausgelacht worden. Mit dem Sesshaftwerden änderte sich das zwangsläufig. Die Landwirtschaft erforderte, dass bestimmte Dinge Print Was tatsächlich im Paradies geschah Plakat 42 | 43 Eine anthropologische Reise durch das Buch der Bücher «Ich hätte nie für möglich gehalten, dass sich die berühmten Geschichten über den Garten Eden, die Arche Noah oder die Bergpredigt als derart einzigartige Zeugnisse der Anthropologie erweisen würden.» Jared Diamond Sachbuch Oktober 2016 Spitzentitel Carel van Schaik geboren 1953, ist Anthropologe und Evolutionsbiologe. Von 1989 bis 2004 war er Professor an der Duke University, USA. Seitdem ist er Direktor des Instituts und Museums für Anthropologie an der Universität Zürich. Er erforscht die Wurzeln der menschlichen Kultur und Intelligenz bei Menschenaffen. © privat © privat Kein Buch fand mehr Leser als die Bibel, ihre Geschichten sind fester Bestandteil unserer Kultur. Und doch hat man eine entscheidende Frage bislang kaum an die Heilige Schrift gestellt: Was verrät sie über die Spezies Mensch? Liest man sie nicht als Wort Gottes, sondern als Zeugnis der kulturellen Evolution, lösen sich viele ihrer Rätsel und Widersprüche auf. Kai Michel geboren 1967, ist Historiker und Literaturwissenschaftler. Er war Wissenschaftsredakteur bei Zeitungen wie Die Zeit, FACTS oder Die Weltwoche, wo er sich vorrangig Themen aus den Bereichen Archäologie, Religion und Evolution widmete. Er lebt als Buchautor in Zürich und im Schwarzwald. Carel van Schaik und Kai Michel präsentieren einen evolutionsbiologischen Blick auf die Bibel. Die Vertreibung aus dem Paradies steht für das einschneidendste Ereignis in der Geschichte der Menschheit: den Übergang von egalitären Jäger-und-Sammler-Gruppen zur sesshaften Lebensweise mit Ackerbau und Viehzucht. Dieses neue Dasein ist die Ursache all der Mühsal, mit der wir uns seit Adam und Eva herumschlagen, weil wir für die neuen Lebensbedingungen biologisch schlecht ausgerüstet sind. Mit den Geschichten von Kain und Abel, der Sintflut oder dem Turmbau zu Babel versuchten sich unsere Vorfahren einen Reim auf Epidemien, Ausbeutung, Krieg oder die Unterdrückung der Frauen zu machen. Die Tora, die Psalmen oder die Predigten Jesu enthalten ihre Überlebensrezepte. Die Bibel ist ein Tagebuch der Menschheit. Gestützt auf Kognitionswissenschaft, Evolutionsbiologie, Religionswissenschaft und Archäologie nehmen uns die Autoren mit auf eine Reise voller Überraschungen, vom Garten Eden über den Exodus aus Ägypten bis nach Golgatha und zur Apokalypse. Sie eröffnen eine faszinierende Perspektive auf die Evolution des Menschen und der Religion und zeigen, warum das Buch der Bücher uns alle angeht. 44 | 45 Carel van Schaik, Kai Michel Das Tagebuch der Menschheit Was die Bibel über unsere Evolution verrät 448 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe 24,95 (D) / 25,70 (A) ISBN: 978-3-498-06216-3 Warengruppe: 1944 Lieferbar ab 21. 9. 2016 Auch als E-Book erhältlich © Isolde Ohlbaum Die erste umfassende Biographie über den bedeutendsten deutschen Kritiker Deborah Vietor-Engländer geboren und aufgewachsen in London. Studium an der Universität London, Promotion bei Walter Jens in Tübingen. Langjährige Lehr- und Forschungstätigkeit an der Universität des Saarlandes und an der TU Darmstadt. Lebt im Rhein-MainGebiet. Autorin von Faust in der DDR, Frankfurt am Main 1987. Herausgeberin von zwei Bänden der Werkausgabe Alfred Kerrs im S. Fischer Verlag, zahlreiche Publikationen zur Exilthematik. Zurzeit mit der Edition der Berliner Plauderbriefe Alfred Kerrs 1897–1922 beschäftigt. «Alles, was ich über meinen Vater nie wusste. Brillant!» Judith Kerr, Autorin des Bestsellers «Als Hitler das rosa Kaninchen stahl» Sachbuch Oktober 2016 Alfred Kerr war der einflussreichste Literatur- und Theaterkritiker Deutschlands. Sein knapper Stil war unverwechselbar, seine Polemik gefürchtet. Er verriss Hermann Sudermann als «Talmigröße», verspottete Karl Kraus als «Gelegenheitsethiker» und regte sich auf über die Verschachtelungen und endlosen Satzketten eines Thomas Mann. Legendär und folgenreich war aber auch sein Einsatz für das Neue, Zukunftsweisende – wie die Stücke des jungen Gerhart Hauptmann oder die Dramen Bertolt Brechts. Deborah Vietor-Engländer lässt die Biographie Alfred Kerrs mit Hilfe vieler unbekannter Quellen lebendig werden. Sie schildert eindrücklich, wie der Sohn einer wohlhabenden jüdischen Familie aus Breslau zur führenden Stimme der Kritik aufstieg – und wie er nach dem Machtantritt der Nazis buchstäblich ins Nichts abstürzte. Ab 1936 lebte Kerr mit seiner Familie in London, konnte aber – wie so viele Exilanten – an die Erfolge der Zeit vor dem Dritten Reich nicht mehr anknüpfen. 1948 starb er in Hamburg, wo er eine Vortragsreise antreten sollte. In der Bundesrepublik war Kerr lange Zeit ein Geheimtipp. Seine von Günther Rühle aus dem Nachlass edierten Berichte Wo liegt Berlin? führten 1997 zur Neuentdeckung des Autors. Im Literarischen Quartett verkündete Marcel Reich-Ranicki damals: «Die Geschichte des deutschen Feuilletons muss nach diesem Buch neu geschrieben werden.» Die exemplarische Geschichte eines großen Schriftstellers, dessen glänzende Karriere die Nazis gewaltsam beendeten. «Kerrs Väter waren Heine und Börne. Er schrieb so klug und so unabhängig wie sie. Aber er schrieb ganz anders. Noch frecher. Noch unbestechlicher. Noch pointierter.» Süddeutsche Zeitung 46 | 47 Deborah Vietor-Engländer Alfred Kerr Die Biographie 464 Seiten. Gebunden mit SU 16 Seiten s/w Tafelteil Originalausgabe 26,95 (D) / 27,80 (A) ISBN: 978-3-498-07066-3 Warengruppe: 1951 Lieferbar ab 21. 9. 2016 Auch als E-Book erhältlich Leseprobe Henning Sußebach: Die Geschichte von Amir und uns, vom Flüchtling und seiner Gastfamilie, sie ist reich an Missverständnissen, Irrtümern und Überraschungen. Und sie begann gleich mit einer Fehleinschätzung. Es war ein Abend im Dezember, windig, kalt und dunkel. Angela Merkels Satz «Wir schaffen das» wurde zwar schon angezweifelt, aber nicht aufgegeben. Der Satz lebte noch. Deshalb stand ich am Hamburger Busbahnhof, wartete auf Flixbus Nummer 150 und fror. Wir schaffen das? Ich hatte einige Zeit gebraucht, um zu begreifen, dass Merkels «Wir» in diesem Satz kein behütender Pluralis Majestatis war, kein Regierungs-Wir und kein Wahlplakat-Wir. Dieses «Wir» bezog ein paar mehr Menschen ein als Thomas de Maizière, Sigmar Gabriel oder Horst Seehofer. Es richtete sich auch nicht nur an Grenzbeamte, Sprachlehrer und Sozialarbeiter. Dieses «Wir» war allumfassend. Es meinte uns. Das «Wir» waren wir. Meine Frau, die Kinder und ich hatten einige Wochen lang gegrübelt, uns gegenseitig beäugt und schließlich beraten. Wir hielten uns für politisch, das schon. Aber bislang hatte «sich für politisch halten» bedeutet: Zeitung lesen, Tagesschau gucken, wählen gehen, eine Meinung haben, bei zwei Meinungen diskutieren. Niemand von uns ist Mitglied in einer Partei. Wenn Politik nah war, war sie meistens klein. Wenn sie groß war, war sie eher fern. Kriege, Attentate, Erdbeben; all das sah man sich aus sicherer Distanz an. Sogar als in Berlin die Mauer fiel, musste man hinfahren, um wirklich dabei zu sein. Das war jetzt anders. Die eine Million Flüchtlinge gab es nicht nur verpixelt auf dem Fernsehbildschirm. Sie liefen durch unser Land. Auf dem Weg zur Arbeit sahen wir sie an Bahnhöfen stehen. Sie drängten mit uns in die Regionalzüge. Warteten vor uns an der Supermarktkasse. Ich kann heute nicht mehr sagen, welche genauen Anteile an Überzeugung, Abenteuerlust und Selbstverliebtheit uns bewogen, einen Menschen aus dieser Million aufzunehmen: Amir, 24 Jahre alt, Syrer, aufgewachsen in einem Dorf am Euphrat. Er würde aus Pirna kommen, umsteigen in Berlin und aussteigen in Hamburg, Haltebucht Nummer 15. Stunden vor Amirs Ankunft hatten wir unser Arbeitszimmer ausgeräumt, leerten Schrank für Schrank und Schublade für Schublade, bis da fünf mal drei Meter Raum waren: ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl, eine Schrankwand, ein Computer. Fünf Mal drei Meter Leere, die sich füllen sollte. Fünf mal drei Meter Leere, auf denen sich Politik und Privatsphäre vermischen würden. Und dann kam Bus Nummer 150 an jenem Abend im Dezember; windig, kalt und dunkel. Als einer der letzten Passagiere stieg Amir aus, graue Jeans, graue Jacke, schwarze Locken. In den Händen hielt er eine kleine Sporttasche und eine Plastiktüte. Zeug für eine Schublade. Mehr hatte er nicht dabei. Amir Baitar: Der Mann wartete am Bahnhof auf mich. Er war schmal, nicht groß, hatte schütteres Haar und trug eine Brille. Ein typisch deutscher Mann. Wir fuhren mit dem Auto nach Hause. Als wir uns seinem Wohnviertel näherten, stellte ich fest, dass es ein Viertel mit neuen Häusern war, modern und schön anzusehen. «Da sind wir», sagte er. Das Haus war weiß, groß, bestand aus zwei Stockwerken und hatte ein Flachdach und keinen Zaun um das Grundstück. Entgegen meiner Vorstellung war es ein großes Haus. Es hatte drei Zimmer im oberen Stockwerk und eins im unteren. Die Frau empfing uns herzlich und führte mich gleich herum. Zuerst zeigte sie mir das Zimmer unten, in dem ich wohnen würde – mein Zimmer. Es war groß, und es lag weder im letzten Stockwerk, noch war es ein Dreieck mit Holzwänden darum herum wie in meiner Vorstellung. In dem Zimmer standen zahlreiche Bücher, viele Bilder hingen an der Wand, und auf dem Tisch stand ein Apple-Computer, den ich benutzen könne, wann immer ich wolle, wie der Mann sagte. In dem Zimmer gab es auch ein Bett, oder besser ein Schlafsofa. In Syrien schlief ich auf einer Matratze auf dem Boden. Die Wohnung machte einen sehr ordentlichen und sauberen Eindruck, und tagsüber schien von allen Seiten die Sonne hinein. Unser Haus in Syrien war viel größer gewesen, die Fläche unseres Hauses war doppelt so groß wie dieses hier inklusive der Gartenfläche; und es hatte fünf Zimmer. Als seltsam empfand ich in diesem Haus, dass die Küche sich zum Wohnzimmer hin öffnet, wie das wohl bei vielen Wohnungen in Deutschland der Fall ist. Bei uns zu Hause in Syrien sind die Wohnzimmer strikt von der Küche getrennt. Wenn ich hier kochen möchte, zieht der Geruch durch die ganze Wohnung. Man stelle sich einmal vor, wie es ist, zu Hause Fisch zu kochen! In Syrien sind die Häuser normalerweise von Mauern und Zäunen umgeben. Bei uns zu Hause verlief eine hohe Mauer um den Garten und das Haus, die einem das Gefühl von Sicherheit vermittelte. Hier gibt es weder Zäune noch Mauern. Manchmal öffne ich die Türen, um zu lüften. Doch ich fürchte mich ein wenig, weil das Haus ungeschützt ist, und schließe sie rasch wieder. In meiner Heimat schützen die Mauern die Hausbewohner nicht mehr, jetzt verspürt niemand das Gefühl von Sicherheit, und keine Mauern können die Bewohner vor den Flugzeugen und der Artillerie schützen. Die Häuser sind jetzt leer, täglich sterben die Menschen. 48 | 49 © Axel Martens Amir Baitar und Henning Sußebach: eine ganz persönliche Integrationsgeschichte © Axel Martens Wenn das Weltgeschehen auf der Fußmatte steht Amir Baitar wurde 1991 in Syrien geboren. Er wuchs in einem Dorf am Euphrat auf und studierte in der Stadt Deir el-Zor Mathematik und Informatik, bis der Krieg eine akademische Ausbildung unmöglich machte. 2015 floh er nach Deutschland. Henning Sußebach wurde 1972 in Bochum geboren, seit 2001 ist er Redakteur der Wochenzeitung Die Zeit. Seine Reportagen wurden mit den bedeutendsten deutschen Journalistenpreisen ausgezeichnet, unter anderem dem Egon-ErwinKisch- und dem Theodor-Wolff-Preis. «Henning Sußebach bewegt das Kino im Kopf, hier ist ein Könner am Werk, der mit Sprache umzugehen weiß.» Aus der Laudatio zum Vogel-Preis für Wirtschaftsjournalismus 2015 Sachbuch Oktober 2016 Nun sind sie hier, mehr als eine Million Flüchtlinge, und das Credo lautet: Wir schaffen das. Aber was ist «das»? Und wie «schaffen» wir es? Der Zeit-Reporter Henning Sußebach und seine Frau haben im Dezember 2015 ihr Arbeitszimmer geräumt und dem aus Syrien geflüchteten Studenten Amir Baitar Obdach gewährt. Seitdem versuchen das Ehepaar Sußebach, ihre zwei Kinder und Amir Baitar gemeinsam, «das» zu schaffen. Die Familie war nicht naiv. Sie wusste, dass Baitar gläubiger Muslim ist und andere Wertvorstellungen hat. So staunen die Sußebachs, als der Gast ihr Haus mit seiner Mekka-App ausmisst. Und der Gast versteht nicht, dass in seiner neuen Familie die Frau mit dem Auto zur Arbeit fährt und der Mann das Fahrrad nimmt. Nach Silvester zermartert sich Baitar den Kopf, weil er seinem Tischnachbarn Wein gereicht hat – Beihilfe zum Trinken, Gottesgesetzesbruch! In ihrem Buch schreiben Baitar und Sußebach über Ängste, Sprachbarrieren und Missverständnisse, vor allem aber über die Vertrautheit, die entsteht, wenn sich zwei völlig verschiedene Kulturkreise aufeinander einlassen. Gemeinsam erzählen sie, wie «das» funktioniert, und machen auf eine persönliche, sehr berührende Weise eine gesellschaftliche Aufgabe greifbar. Amir Baitar, Henning Sußebach Unter einem Dach Ein Syrer und ein Deutscher erzählen 192 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-06445-7 Warengruppe: 1973 Lieferbar ab 21. 9. 2016 Auch als E-Book erhältlich 50 | 51 © Bruno Cazarini Forschungsexpedition unter Wasser Dr. Florian Huber 1975 in München geboren, studierte Ur- und Frühgeschichte, Anthropologie, Nordische Philologie und Ethnologie in München, Umeå und Kiel. Er war zehn Jahre Leiter der Arbeitsgruppe für maritime und limnische Archäologie (AMLA) an der Universität Kiel. Ausgrabungen und Expeditionen führten ihn mehrfach nach Schweden, Island, Ghana, Mexiko, Chile, Neuseeland, Saudi-Arabien, in den Sudan sowie in den gesamten Pazifikraum. 2013 kam seine Dokumentation Verborgene Welten 3D – Die Höhlen der Toten in die Kinos. Als Mitbegründer der Firma Submaris führt er weltweit Forschungstaucheinsätze für Wissenschaft und Medien durch. «Überwucherte Wracks oder jahrtausendealte Knochen der Maya: Ein Unterwasserarchäologe forscht in den Tiefen der Meere nach Unentdecktem. Ein faszinierendes Abenteuer unter Wasser!» Stern Sachbuch Dezember 2016 Wer denkt, dass die Epoche der großen Entdeckungen vorüber ist, der irrt gewaltig – denn die Welt unterhalb des Meeresspiegels hält Überraschungen parat, die den Inhalt der Geschichtsbücher dramatisch verändern könnten. Und kaum etwas fasziniert den Menschen so sehr wie das Ungewisse, das sich in den Tiefen unserer Ozeane verbirgt, seien es jahrhundertealte Schiffswracks oder versunkene Städte. Florian Huber ist leidenschaftlicher Unterwasserarchäologe und versucht, dem Meer diese Geheimnisse zu entlocken. Er taucht seit Jahren nach Schiffen, in Höhlen, in Brunnen und Seen, immer auf der Suche nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. In seinem reich bebilderten Buch berichtet Huber von seinen spannendsten und riskantesten Forschungsexpeditionen: zum schwedischen Handelsschiff Mars, das 1564 mit 800 Mann Besatzung sank, in die wassergefüllten Höhlen Yucatáns auf der Suche nach Überresten der Maya, zu den steinzeitlichen Siedlungen an der Ostseeküste und zu einem U-Boot aus dem Ersten Weltkrieg vor Helgoland. Seine Geschichten sind wie Reisen in eine völlig fremde Welt. Florian Huber mit Henning Engeln Tauchgang ins Totenreich Archäologie unter dem Meeresspiegel 416 Seiten. Gebunden mit SU Ca. 60 vierfarbige Abbildungen Originalausgabe 24,95 (D) / 25,70 (A) ISBN: 978-3-498-02838-1 Warengruppe: 1940 Lieferbar ab 25. 11. 2016 Auch als E-Book erhältlich 52 | 53 Sex. Macht. Spaß und Probleme Margarete Stokowski über Sexismus und Feminismus: radikal, klug, humorvoll Ich bin fünf, und in der Vorschule bin ich beim «VaterMutter-Kind»-Spielen ziemlich oft der Hund, gelegentlich das Pony. Weil ich noch nicht besonders gut Deutsch kann und überhaupt auch nicht gern rede. Verstehen geht, reden geht so. Ich bin neu in der Gruppe, und die eine Erzieherin, die mich noch nicht kennt, steht mit einer anderen Erzieherin am Fenster und nickt in meine Richtung. «Junge oder Mädchen?», fragt sie die andere. «Mädchen», sagt die, «Margarete, aus Polen.» Zack. Junge oder Mädchen. Ich habe das gehört. Ich trage die Klamotten von meinem Bruder, weil das praktisch ist, und einen Topfhaarschnitt, weil meine Mutter will, dass ich aussehe wie Mireille Mathieu, die Sängerin. Das klappt so mittelmäßig. Ich sehe offenbar eher aus wie ein Beatle mit Bärchenpulli. «Junge oder Mädchen» – Hallo?, denke ich, Mädchen! Am Wochenende darauf fährt meine Familie in den Britzer Garten. Der Britzer Garten ist wie Disneyland ohne Disney. Da war mal Bundesgartenschau, 1985, und jetzt ist da, na ja, Landschaft. Mit Wegen und Spielplätzen. Ich renne rum und klettere auf alles, was geht. Ich liebe Klettern. Ich bin stolz, wenn ich höher komme als mein älterer Bruder, und stelle mir vor, ich könnte wie ein kleiner Affe im Baum schlafen. Aber mit einer Sache gebe ich mir an diesem Tag ganz besonders Mühe: Ich versuche, möglichst hoch zu sprechen. Ich piepe, damit man merkt, dass ich ein Mädchen bin; das habe ich mir überlegt, als Trick, damit die Leute das checken. Ich kann mir als Fünfjährige nicht einfach neue Klamotten kaufen oder mir über Nacht lange Haare wachsen lassen, also halte ich das mit der Stimme für eine sinnvolle Notlösung. Ich piepe wie eine Prinzessin, also so, wie ich denke, dass Prinzessinnen piepen. Irgendwelche Zeichentrickfilme müssen mich inspiriert haben. In echt klinge ich vermutlich wie ein Hamster, um den man langsam die Faust schließt. Das ist albern. Warum mache ich das? Warum will ich auf gar keinen Fall als Junge gesehen werden? Ich würde mein fünfjähriges Ich gern fragen können, aber wahrscheinlich würde da nicht so viel rauskommen. Meine Mutter sagt heute, sie ist immer noch stolz darauf, wie süß ich war. «Du sahst noch viel schöner aus als Mireille Mathieu!» Aber ich wollte nicht wie Mireille Mathieu sein, ich wollte sein wie eine verfickte Disneyprinzessin. Und ich gab mir dabei alle Mühe. Vielleicht war das der erste Moment in meinem Leben, in dem ich merkte: So eine Geschlechterrolle wird sich nicht von selbst spielen. Mädchensein erfüllt sich nicht von allein, es ist ein Tun, und zwar ständig. Natürlich dachte ich das nicht als Kind. Aber offenbar hatte ich eine Ahnung, dass es Muster gibt, in die man passen kann – oder eben nicht. Die Geschichte des Frauwerdens ist komplex – die des Mannwerdens natürlich auch, so wie überhaupt alle Geschichten vom Heranwachsen und Sich-in-der-WeltZurechtfinden. Wenn wir lernen wollen, wie Gesellschaft funktioniert und wie wir in ihr zu denen werden, die wir sind, müssen wir, wie Susan Sontag schreibt, «unsere Sinne wiedererlangen», und das ist nicht esoterisch gemeint, sondern soll heißen, dass wir all das wahrnehmen müssen, was uns zwischendurch selbstverständlich geworden ist. Und wir müssen uns erinnern, an die Momente, in denen wir angefangen haben, unsere Rollen zu spielen. Dass es uns selbstverständlich geworden ist, hat gute Gründe, denn man will nicht den ganzen Tag staunend durch die Welt laufen, sondern man will auch in ihr klarkommen. Wenn wir es aber schaffen, die kleinen, alltäglichen Dinge, die uns so glatt und logisch erscheinen, wieder ein Stück weit aufzubrechen, dann kann uns das helfen, unseren eigenen Standpunkt deutlicher zu sehen: Wo stehen wir? Und: Wollen wir da stehen? 54 | 55 Leseprobe Egal, wie Sie es nennen: Hier wird darüber geschrieben «Ihre Texte sind bitterböse und lustig, persönlich und polemisch. Sie beweist: Feminismus und Humor schließen sich nicht aus.» Süddeutsche Zeitung Sachbuch September 2016 Spitzentitel War es das jetzt mit der sexuellen Revolution? Sind wir unendlich liberal, weil mit nackten Brüsten für Tierfutter und Baumärkte geworben wird? Mitnichten, sagt Margarete Stokowski. Es gilt auch noch im 21. Jahrhundert, Machtstrukturen aufzusprengen, über Sexualität zu sprechen und über Geschlechterrollen, die wir mit riesigem Aufwand spielen. Die Autorin möchte keine neuen Regeln aufstellen, sondern von längst überkommenen Vorstellungen befreien und gegen Tabus angehen. Das klingt vielleicht streng, aber dieses Buch ist anders: Es ist lustig, mutig und irrsinnig klug. Stokowski erzählt frisch und wunderbar von persönlichen Erlebnissen, analysiert gesellschaftliche Konstellationen und zeigt, wie sich Schamgefühle und Rollenbilder in den kleinen, schmutzigen, komischen Dingen manifestieren; wenn es um Probleme bei der Benennung der Vagina geht, um Prinzessinnenkleider oder die Erotik von Hüpfbällen. Und sie macht deutlich, wie diese kleinen Dinge die großen, fiesen Fragen aufwerfen: Was macht es mit Mädchen, wenn die Bravo empfiehlt, Rouge aufzutragen, immer zu lächeln und süße Haarspangen zu tragen, um den Schwarm zu erobern? Warum trauen sich Männer Chefposten eher zu als Frauen? Mit scharfsinnigem Blick auf die Details gelingt Stokowski ein provokantes, politisches und befreiendes Buch. Margarete Stokowski geboren 1986 in Polen, lebt seit 1988 in Berlin und studierte Philosophie und Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie schrieb unter anderem für die Spex, den Tagesspiegel, das Missy Magazine, die Zeit und lange als Kolumnistin für die taz. Seit 2015 sorgt Stokowski mit ihrer wöchentlichen Kolumne bei Spiegel Online für Furore. Margarete Stokowski Untenrum frei 224 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-06439-6 Warengruppe: 1118 Lieferbar ab 26.8.2016 Auch als E-Book erhältlich Die Werbung 56 | 57 Print Online Plakat Lesereise Alexandre Balthazar Laurent Grimod de la Reynière wurde 1758 in Paris geboren, wo er 1837 starb. Er war gelernter Jurist, doch seine Leidenschaft galt der Gastronomiekritik: Als Herausgeber eines «Journal des Gourmands» und Gründer einer «DegustierJury» verfasste Grimod zahlreiche Werke zu kulinarischen Themen. Sachbuch Oktober 2016 Ein Festmahl erfordert großes Geschick – von der Tischordnung über die Auswahl der Speisen bis zur hohen Kunst der Konversation. Doch woher stammt eigentlich dieser festgeschriebene Kodex «gastronomischen Anstands»? © privat © Heritage Images/Kontributor/Getty Images Eine Anleitung für Feinschmecker – serviert von Vincent Klink «Balthazar Grimod de la Reynière war der erste moderne Feinschmecker.» Vincent Klink Vincent Klink Jahrgang 1949, kocht, schreibt und musiziert in Stuttgart, wo er seit 1991 das mit einem MichelinStern ausgezeichnete Restaurant «Wielandshöhe» betreibt. Im Rowohlt Verlag erschien von ihm zuletzt das Buch Ein Bauch spaziert durch Paris (2015). Natürlich aus Frankreich, genauer: aus der Feder von Balthazar Grimod de la Reynière (1758–1837), Gourmet der ersten Stunde und Begründer der Gastronomiekritik. In eine wohlhabende Pariser Familie geboren, widmete er sein Leben den Gaumenfreuden der französischen Küche: Er verfasste Regelwerke für Gastgeber und Gäste, bewertete Nahrungsmittel und rezensierte Rezepte – mit scharfer Zunge, köstlichem Humor und hinreißendem Esprit. Nicht selten werden seine Kommentare zum kulinarischen Leben zu Aussagen über die gesellschaftlichen Umwälzungen nach der Revolution. Mag der Aristokrat auch vielen alten Sitten nachtrauern, ist er doch Verfechter eines wohltemperierten Fortschritts: «Die Tafel macht uns alle gleich.» Dieser Band versammelt die wichtigsten Schriften des ersten modernen Feinschmeckers. Präsentiert werden sie von Vincent Klink, der in Grimod einen «Bruder im Geiste» und maßgeblichen Wegbereiter seiner eigenen Zunft sieht. Klink tritt zudem in einen genussvollen Dialog mit seinem französischen Vorgänger: Neben einer Einführung in dessen Leben und Wirken interpretiert er die Rezepte der alten Cuisine française und serviert sie in neuen Variationen: zum Nachkochen und Genießen. Balthazar Grimod de la Reynière, Vincent Klink Grundzüge des gastronomischen Anstands Serviert von Vincent Klink 224 Seiten. Gebunden mit SU Zahlreiche s/w-Abbildungen Originalausgabe 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-05656-8 Warengruppe: 1450 Lieferbar ab 21. 9. 2016 Auch als E-Book erhältlich 58 | 59 © Stewart Cohen Pictures Stephen Hawking zieht eine kurze Bilanz seines Lebenswerks Stephen Hawking wurde 1942 geboren. 1962 erfuhr der junge Student, dass er an einer unheilbaren Motoneuronen-Erkrankung leide und nur noch wenige Monate zu leben habe. Trotz dieser schrecklichen Diagnose setzte er seine Studien fort und ging an die Universität Cambridge, wo ihm freie Hand für seine einflussreichen Arbeiten, insbesondere über Schwarze Löcher, gegeben wurde. Dreißig Jahre lang, von 1979 bis 2009, war er «Lucasischer Professor für Mathematik» im Fachbereich für angewandte Mathematik und theoretische Physik - ein Lehrstuhl, den in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Isaac Newton innehatte. Für seine Beiträge zur modernen Kosmologie hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter 2009 die US Presidential Medal of Freedom und 2013 den Special Fundamental Physics Prize. «Ich glaube, was uns Menschen einzigartig macht, ist die Überwindung unserer Grenzen.» Stephen Hawking Sie sind eines der größten Rätsel im Universum: Schwarze Löcher, kollabierte Sterne, deren Anziehungskraft so groß ist, dass sie alles in sich hineinziehen, was in ihren Einflussbereich gelangt. In der Mitte der Milchstraße sitzt eines, in der Mitte der meisten anderen Galaxien vermutlich auch. Stephen Hawking hat sich ein Leben lang mit ihnen beschäftigt. Denn sie sind eine Existenzfrage. Wenn in ihnen sogar Raum und Zeit verschwinden und niemand sagen kann, was aus all dem wird, was sie verschlucken – was ist dann noch sicher, welche unserer Naturgesetze gelten dann noch? 75. Geburtstag Am 8. Januar 2017 In diesem Bändchen zieht der berühmteste Physiker der Welt eine kurze Bilanz seiner Beschäftigung mit den Schwarzen Löchern, die Summe eines Lebenswerkes. Und zugleich fügt er ihm eine neue Idee hinzu: Am Ende, so hat er ausgerechnet, sind Schwarze Löcher gar nicht so singuläre Allesfresser, die nichts wieder hergeben, was sie je verschluckten und zermalmten. Vielleicht geben sie am Ende doch wieder etwas her – und gehorchen damit Naturgesetzen, die wir kennen. Unser Bild von der Welt und ihrer Entstehung würde sich abermals verändern. Hainer Kober wurde 1942 geboren und übersetzt seit 1972 wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher, unter anderem von Stephen Hawking, Brian Greene und Oliver Sacks. 2015 wurde er mit dem Heinrich Maria LedigRowohlt-Preis für deutschsprachige Übersetzer ausgezeichnet. Stephen Hawking Haben Schwarze Löcher keine Haare? Mit einem Vorwort und Erläuterungen von David Shukman Die Werbung 60 | 61 Sachbuch Januar 2017 Thekenbox (12/10) 64 Seiten inkl. 13 Abbildungen Bezogener Pappband Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: Black Holes. The BBC-Reith-Lectures. Bantam Books, New York Aus dem Englischen von Hainer Kober 10,00 (D) / 10,30 (A) ISBN: 978-3-498-09188-0 Warengruppe: 1982 Lieferbar ab 16. 12. 2016 Auch als E-Book erhältlich © Axel Martens Ein Plädoyer für eine unzeitgemäße Tugend Maximilian Probst wurde 1977 in Hamburg geboren, wo er Philosophie, Geschichte und Germanistik studierte. Danach arbeitete er in Wien für den Passagen Verlag, übersetzte Werke von Paul Virilio, Alain Badiou und Slavoj Zizek. Seit 2011 schreibt er vorwiegend für die Zeit. «Es ist eine seiner großen Qualitäten, dass er verbindet, was man nicht verbinden kann: das Zeitgebundene und das Zeitlose.» Die Jury des Clemens-von-Brentano-Preises über Maximilian Probst Sachbuch Januar 2017 Welchen Beruf ergreife ich, welche Partnerschaft gehe ich ein, und was mache ich eigentlich heute Abend? In der Moderne gibt es immer Optionen, nirgends Schicksal. Verbindlichkeit ist keine gesellschaftliche Notwendigkeit mehr. Jederzeit verfügbare Menschen sind beliebter, angesehener, erfolgreicher. Verbindliche Menschen gelten dagegen schnell als langweilig. Der preisgekrönte Essayist und Zeit-Autor Maximilian Probst zeigt in seinem Buch, dass trotzdem gerade eine große Sehnsucht nach Verbindlichkeit entsteht. Jetzt, wo Zu-etwas-Stehen so schwer ist wie nie, erscheint es uns wertvoller denn je. Doch Maximilian Probst sagt auch, unter dem Deckmantel der Verbindlichkeit verberge sich manchmal ein reaktionäres Verlangen, das endlich Schluss machen will mit unserer lustvollen Selbstentfaltung. Wer aber Verbindlichkeit wagt, geht sogar einen Schritt weiter, in ein Abenteuer, das jeder selbst bestehen muss – und das doch nur gut ausgehen kann, wenn die Verbindlichkeit als gesellschaftlicher Kitt unseren solidarischen Umgang miteinander verbürgt. Maximilian Probsts ebenso spielerisches wie persönliches Buch zeigt uns, wo Verbindlichkeit und Verfügbarkeit sich unvereinbar gegenüberstehen, wie dieser Widerspruch auflösen und aufhalten lässt. Subtil, klug und poetisch nimmt er seinen Lesern die Angst, etwas zu verpassen. Maximilian Probst Verbindlichkeit Über unsere Scheu, sich festzulegen 224 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-05244-7 Warengruppe: 1923 Lieferbar ab 16. 12. 2016 Auch als E-Book erhältlich 62 | 63 Carlo Rovellis Bestseller «Sieben kurze Lektionen über Physik» begeistert die internationale Presse «Faszinierend, dass ein so kurzes Buch derart tiefgründig sein kann.» The Guardian «Ein Überraschungs-Bestseller. Das interessanteste Science-Buch des Jahres.» The Daily Telegraph «Das neue Kultbuch – wahrscheinlich das Weihnachtsgeschenk des Jahres.» The Evening Standard «Kurz und schwungvoll. Die ‹Sieben kurzen Lektionen über Physik› wirken wie Espresso.» The New York Times «Bezaubernd. Die Bilder sind lebendig, die Visionen dramatisch.» Nature «Knapp, elegant und vor allem gut lesbar … nach der Lektüre fühlt man sich klüger. Rovelli hat etwas bei Büchern über theoretische Physik noch nie Dagewesenes geschafft: Die meisten, die dieses Buch angefangen haben, haben es wohl auch zu Ende gelesen.» The Times «Schmale Bändchen sind gewöhnlich die Domäne der Poesie, aber dieses wunderbar ausgestattete kleine Buch zeigt, dass die Naturwissenschaft mit ihrer Neugier, ihrer lebhaften Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit und ihrer Bereitschaft, vorgefasste Sichtweisen in Frage zu stellen, auch eine Form der Poesie ist.» Financial Times «Wenige Autoren, von Physikern nicht zu reden, erfassen die Schönheit der Natur und das Aufregende ihrer Entdeckung in solch klarer, reicher Prosa.» New Scientist © Basso Cannarsa «Eine erstaunliche und illustrative Quintessenz aus Jahrhunderten von Naturwissenschaft.» The Economist «Seit Stephen Hawkings ‹Eine kurze Geschichte der Zeit› hat es auf dem Buchmarkt keinen ähnlichen Erfolg gegeben.» The Spectator Noch nie wurden Raum und Zeit so schön erklärt Sachbuch Dezember 2016 «Das Buch hält mehr, als es verspricht.» Süddeutsche Zeitung zu «Sieben kurze Lektionen über Physik» © Basso Cannarsa Der Stoff, aus dem die Welt besteht – er hat nichts mit der Wirklichkeit gemein, wie wir sie kennen, wenn Physiker vom Range eines Carlo Rovelli sie betrachten. Er sieht dann eine unendliche Menge von Körnchen, die entstehen und vergehen, Milliarden Milliarden mal kleiner als ein Atomkern und schleifenartig miteinander verbunden. Ein Gewebe, das Raum ist und Zeit zugleich ... Carlo Rovelli geboren 1956 in Verona, ist Professor für Physik an der Universität Marseille. Zuvor forschte und lehrte er unter anderem am Imperial College London, an der Universität Rom, der Yale University und als Forschungsdirektor am Zentrum für Theoretische Physik in Luminy. Zusammen mit Lee Smolin entwickelte er die Theorie der Schleifenquantengravitation (Loop-Theorie), die als verheißungsvollste Theorie zur Vereinigung von Einsteins Gravitationstheorie und der Quantentheorie gilt. Rund 30 Jahre nach Stephen Hawkings Welt-Bestseller Eine kurze Geschichte der Zeit macht sich abermals ein großer Physiker auf, uns ein neues Welt-Bild zu zeichnen: über das Werden und Vergehen des Universums, über eine Welt ohne Zeit und die moderne Sicht auf Elementarteilchen, Relativitätstheorie, Quantenmechanik und Schwarze Löcher. Rovelli entfaltet eine Kosmologie, die ohne Urknall und Paralleluniversen auskommt und hier zum ersten Mal von einem ihrer «Entdecker» für ein breites Publikum erklärt wird. Zugleich aber erzählt er die Geschichte, wie sich unser Welt-Wissen über die Jahrtausende entwickelt hat. Ein Buch über «die großen Herausforderungen der gegenwärtigen Naturwissenschaften, die all unser Wissen über die Natur in Frage stellen». (Rovelli) Carlo Rovelli Die Wirklichkeit, die nicht so ist, wie sie scheint Über die elementare Struktur der Dinge Enrico Heinemann geboren 1959, ist seit 1987 Übersetzer von Sachbüchern mit Schwerpunkt auf Politik und Naturwissenschaften. Er studierte Italienisch, Französisch und Philosophie in Tübingen, Lille und Mailand. Heute lebt er mit seiner Frau in Tübingen. 320 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: La realtà non è come ci appare, Raffaelo Cortina Editore Aus dem Italienischen von Enrico Heinemann 22,95 (D) / 23,60 (A) ISBN: 978-3-498-05806-7 Warengruppe: 1982 Lieferbar ab 25. 11. 2016 Auch als E-Book erhältlich Die Werbung 66 | 67 Plakat L-Display Thekenbox (12/10) «Carlo Rovelli beweist, wie verführerisch Wissenschaft sein kann.» La Repubblica «Ein bemerkenswert literarischer Essay über die Grundlagen der Physik.» Corriere della Sera Bereits erschienen Carlo Rovelli Sieben kurze Lektionen über Physik Die Werbung Thekenbox (12/10) Lieferbar ab 25.11.2016 104 Seiten. Bezogener Pappband Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: Sette brevi lezioni di fisica, Adelphi Edizioni Aus dem Italienischen von Sigrid Vagt 10,00 (D) / 10,30 (A) ISBN: 978-3-498-05804-3 Warengruppe: 1982 Bereits erschienen Auch als E-Book erhältlich HUN DERT AU GEN Fil Tägert 74 Sara Baume 78 Andreas Baum 80 Dirk Stermann 82 70 | 71 Liebe Kolleginnen und Kollegen, auf den folgenden Seiten möchte ich Ihnen einen neuen Bereich unseres Verlags vorstellen. Er segelt unter der Rowohlt-Flagge, allerdings mit einem Zusatz: Hundert Augen. Was hat das zu bedeuten? © Jörg Brockstedt Seit seiner Gründung hat Rowohlt es als besondere Qualität begriffen, programmatische Offenheit in die unterschiedlichsten Richtungen zu pflegen. Sein Verlag habe kein Gesicht, hat Ernst Rowohlt einmal gesagt, aber tausend Augen. Die neue Reihe gibt sich, was die Zahl betrifft, erkennbar bescheidener. Allerdings haben hundert Augen dem Riesen Argos aus der griechischen Sage gereicht, um rund um die Uhr alle Himmelsrichtungen im Blick zu behalten und niemals ganz zu schlafen. Und damit wäre das Programm der neuen Reihe zumindest grob umrissen: Rowohlt Hundert Augen wird literarische Titel in gebundenen Ausgaben publizieren, als Ergänzung, als Erweiterung von Rowohlt; Bücher unterschiedlichster Herkunft, die man mit lachenden Augen lesen wird oder mit weinenden – einschläfernd wirken wird keins von ihnen. Jedes Buch von Rowohlt Hundert Augen ist für mich das, was man im englischen Sprachraum a read nennt. Bücher, die Geschichten erzählen. Die zu Herzen gehen oder das Zwerchfell reizen, die den Blick schärfen oder alles zugleich. Bücher, die nicht auf Vorbilder schielen, die sich nicht um vorgefundene Definitionen von Literatur kümmern. Bücher, die Horizonte überschreiten. In diesem Winterprogramm sind es vier großartige Romane, die unter dem neuen Signet erscheinen: eine Autorin und drei Autoren, eine Übersetzung und drei Originalausgaben, zwei bekannte Namen und zwei Debüts. Die Irin Sara Baume erzählt eine unsagbar traurige Geschichte, die den Leser durch reine Schönheit glücklich macht. Andreas Baums sarkastischer, irgendwie aber auch nostalgischer Hausbesetzerroman führt Zeitgenossen und Nachgeborene in eine so nahe wie schon ferngerückte Vergangenheit. Fil Tägert, einer der komischsten Deutschen (ja, so etwas gibt es!), erinnert daran, dass der süße Vogel Jugend manchmal ganz schön biestig sein kann. Dirk Stermann schließlich begibt sich in seinem Kindheitsroman auf die Suche nach dem absoluten Schmerz, und zwar am passenden Ort: in Wien. Machen Sie sich selbst ein Bild von Rowohlt Hundert Augen – Ich bin zuversichtlich, dass es ein positives wird. Ihr Marcus Gärtner 72 | 73 © Thorsten Wulff Punk, Pommes und die Partnerin fürs Leben Fil TägertS Wahnwitziger Roman über eine suboptimale Jugend in den Achtzigern Wie kafkas «Schloss». Nur mit WarmeM essen Hundert Augen September 2016 Westberlin, graue Insel im DDR-Meer: Nick hat einen schrottigen Job bei einer bekannten Hamburger-Braterei. Daneben spielt er in der Punkband «Adolf and the Peopels», deren Musik nicht viel besser klingt als ihr Name. Endzeitstimmung ist immer noch sehr en vogue; trotzdem sucht Nick irgendwie nach einem Sinn in seinem Leben. Daneben bleibt ihm genug Zeit, sich so generell seine Gedanken zu machen. Und er verliebt sich. Das geht allerdings nicht gut aus. Und wird zudem überschattet von einem blutigen Ereignis. fil tägert geboren 1966 als Philip Tägert, gewann bereits mit zehn den Schreibwettbewerb der Berliner Morgenpost, mit vierzehn veröffentlichte er seine ersten Comics im Berliner Stadtmagazin Zitty. Ansonsten machte er seinen Eltern eher Kummer. Irgendwann steckte das Jugendamt den Jungpunk zwecks Besserung auf ein Schiff. Fil schipperte ein halbes Jahr durch die Nordsee und kam einigermaßen geläutert zurück. In Berlin ist er schon seit längerem eine Berühmtheit: als Cartoonist, Comiczeichner und inzwischen noch mehr als Bühnenhumorist, der jeden Saal zuverlässig füllt, und das über 100-mal im Jahr im gesamten deutschen Sprachraum. Über seinen ersten Roman Pullern im Stehen, urteilte die Zeit: «Arschgut. Astrein.» Spitzentitel Buchpräsentation im Kino International, Berlin In diesem Roman geht es einmal nicht um die Abenteuer eines sympathischen Jungen aus der Provinz, der auf der Flucht vor der Bundeswehr in die Mauerstadt kommt, verrückte Nachtgestalten trifft und sich verliebt. Hier wird in keinen Trümmern Romantik gesucht, niemand lernt irgendwen Wichtigen kennen, als der noch völlig unbekannt war. Am Ende bricht weder die Wende über die Stadt herein noch die Loveparade. Hier geht es nicht um die Bohème – obwohl die Figuren in dem Buch auch ziemlich ungern arbeiten. Aber es sind alles normale Berliner, die normal Miete zahlen und ganz normale Leben führen. Love and pain included. Fil Tägert Mitarbeiter des Monats Roman 320 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe € 19,95 (D) / € 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-05809-8 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 26.8.2016 Auch als E-Book erhältlich © Thorsten Wulff Die Werbung 76 | 77 Print Online Plakat L-Display Lesereise «Dieses Buch erfüllt einen mit Furcht und Staunen.» The Guardian Sara Baume geboren 1984 in Lancashire , ist in Cork aufgewachsen. Sie studierte Kunst, Design und Creative Writing. Vor ihrem Debütroman hat sie preisgekrönte Short Storys veröffentlicht. Ihr Roman stieg auf Platz 4 der irischen Bestsellerliste. International waren die Rechte heiß umkämpft, das Buch wurde für zahlreiche Preise nominiert, gewonnen hat es bisher den Rooney Prize for Irish Literature, den Davy Byrnes Award und den Hennessy New Irish Writer Award. Dirk van Gunsteren geboren 1953 geboren, übersetzte u.a. Jonathan Safran Foer, Colum McCann, Thomas Pynchon, Philip Roth, T.C. Boyle und Oliver Sacks. 2007 erhielt er den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis. © Sarah Davis-Goff Hundert Augen September 2016 Ein einsamer Mann Mitte fünfzig kommt ins Tierheim. Ray braucht einen Hund, wegen der Ratten in seinem Haus, und sucht sich den traurigsten Köter von allen aus: Im Kampf mit einem Dachs hat Einauge den Kürzeren gezogen; er ist sehr schreckhaft, immer hungrig, und wenn andere Hunde in der Nähe sind, wird er aggressiv. Ray, der die von den Eltern ererbte Bruchbude am Meer bisher kaum verlassen hat, findet in dem Hund sein erstes Gegenüber. Frühmorgens unternehmen die beiden lange Strandspaziergänge – bis eines Tages eine Frau mit Hund ihren Weg kreuzt. Einauge fällt den Rivalen an, und das Unheil nimmt seinen Lauf. Am nächsten Tag steht eine Polizistin vor der Tür. Ray wimmelt sie ab und flieht mit Einauge in seinem klapprigen Auto. So fahren die beiden, Menschen meidend, die irische Atlantikküste hinab, während es draußen immer kälter und das Geld immer weniger wird. Am Ende, beide essen längst nur noch Trockenfutter, müssen sie umdrehen. Und der Leser erfährt bei Rays Heimkehr dessen ganze traurige Lebensgeschichte, von der er sich nur durch die Verbindung mit seinem Hund hat befreien können. Eine traurige, eine herzzerreißende Geschichte, die Sara Baume in eine so klare wie schöne Sprache gegossen hat. Ray und sein Hund bewegen sich durch ein wenig idyllisches Irland voller Raffinerien, Müllhalden, Dreck – die Kunst der Autorin und ihre überragende Beobachtungsgabe machen aus ihrer Flucht eine Reise voll dunkel strahlendem Glanz. «Bei aller Stille eines der erschütterndsten Bücher des Jahres. Baumes atemberaubendes Debüt beweist, dass Irland wieder voll und ganz zurück auf der literarischen Weltkarte ist.» Sydney Morning Herald 78 | 79 «Das atemberaubende und wunderbare Werk einer großen Autorin ... das stärkste Debüt, das ich in Jahren gelesen habe.» Joseph O’Connor, Irish Times Sara Baume Eine Reise zu den traurigen Orten 288 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren € 19,95 (D) / € 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-05811-1 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 26.8.2016 Auch als E-Book erhältlich Ein Land verschwindet, eine Stadt wächst zusammen, die Zukunft beginnt – und ist schon wieder vorbei «Nicht nur das Haus, der ganze Osten lag ja da, als hätte ihn jemand einfach so liegengelassen. Überall Sachen, die keinem gehörten. Die alten Spielregeln galten nicht mehr, und die neuen waren noch nicht in Kraft.» Hundert Augen Oktober 2016 Berlin 1990: Die Mauer fällt, ein von Nebeln (Braunkohleöfen!) umwabertes, verwunschenes Land tut sich auf. Doch märchenhaft bleibt es nicht lange. Das merkt auch die Gruppe junger Leute, die das große Gründerzeithaus in der Badstübnerstraße 5 in der Nähe des Rosenthaler Platzes besetzt hat. So zäh die Eroberung gegen Nazis, Bullen und konkurrierende Besetzer verteidigt wird – untereinander sind die Neusiedler sich alles andere als grün. Andreas Baum Jahrgang 1967, ist in Nairobi und Nordhessen aufgewachsen. Er hat in Berlin und Mexiko Publizistik und Lateinamerikanistik studiert und als Journalist für taz, Freitag, Lettre International, Deutschlandfunk, Neue Zürcher Zeitung und Frankfurter Rundschau geschrieben. Seit 2013 ist er Kulturredakteur und Autor bei Deutschlandradio Kultur. Dies ist sein Romandebüt. Mittendrin Erzähler Sebastian Brandt, der in Berlin eine Alternative zur miefigen westdeutschen Provinz sucht. Im Haus glaubt er sie gefunden zu haben. Aber so richtig warm wird er nicht mit der gelebten Utopie. Brandts kühlem Blick bleibt nicht verborgen, dass hinter den vielen hochpolitisierten Agenden zu oft und zu deutlich das Eigeninteresse hervorscheint. Es geht um Sex: Wann ist es befreite Liebe, wann Ausbeutung? Es geht um Macht: Wer bestimmt über wen mit welchen Mitteln? Es geht um Raum: Wer kriegt die beste Wohnung? Und allmählich, zwischen Endlosplenum und Straßenschlachten, schiebt sich eine ganz hässliche Frage in den Vordergrund: Wer im Haus schnüffelt für den Verfassungsschutz? © Ekko von Schwichow Am Ende sind die Illusionen dahin. Mehr oder weniger lädiert machen sich die Protagonisten auf zum Marsch ins bürgerliche Leben. Andreas Baum Wir waren die neue Zeit 320 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe € 19,95 (D) / € 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-05810-4 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 21.9.2016 Auch als E-Book erhältlich 80 | 81 © Rene Wallentin / Kontributor / Getty Images Dirk Stermann ist Humorist. Er hat das traurigste Buch der Welt geschrieben «Ich halte Dirk Stermann für einen der Größten, den wir und die haben.» Peter Richter, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung «Er zählt wohl zu den beliebtesten Deutschen in Österreich.» Focus «Der fröhliche Melancholiker Stermann ist ein großer Meister des Absurden.» Süddeutsche Zeitung Wie viel Schmerz kann ein mensch ertragen? Dirk Stermann © Rene Wallentin / Kontributor / Getty Images genießt in Deutschland Bekanntheit als Schauspieler, Radio- und TV-Moderator; in seiner Wahlheimat Österreich kennt ihn jedes Kind, da er dort seit vielen Jahren die bekannteste Talkshow moderiert und ein Bestsellerautor ist: Sein Roman Sechs Österreicher unter den ersten fünf verkaufte sich über 150 000-mal. Claude ist anders als andere Dreizehnjährige; da muss man gar nicht erst seine Faszination für die Geschichte der Todesstrafe in Wien erwähnen. Sein Vater lehrt Posaune am Konservatorium, die Mutter ist Ethnologin aus Leidenschaft, die sich in teilnehmender sozialanthropologischer Beobachtung übt, bis eines Tages ein echter Indio in die Wohnung zieht. Eilig wird eine Mauer hochgezogen: Auf der einen Seite wohnt die Mutter mit Claudes Bruder und dem neuen Liebhaber, auf der anderen Claude und sein Vater. Der hat aber schnell auch eine Neue (Flötistin, Veganerin, Deutsche). Bald sind beide Parteien ausgezogen, Claude bleibt allein zurück, warum auch nicht? Überhaupt soll er weniger rumjammern, findet seine dicke Großmutter, und mehr an andere denken. Spitzentitel Jetzt hat Claude nur noch Taxifahrer Dirko, der ihn täglich in das blöde Elitegymnasium fährt, wo Claude regelmäßig von den Reichenkindern vermöbelt wird. Dirko kommt aus Serbien, hat eine Hütte an der Donau und eine Schublade voller falscher Ausweise. Er ist mal Däne, mal Armenier und kann Geschichten erzählen ohne Ende. Wie die von dem Biologen Justin Smith, der im Selbstversuch eine Schmerzskala aller Insektenstiche erstellt hat, vom Fruchtwesplein bis hin zur furchtbaren 24-Stunden-Ameise, deren Gift einen Tag lang schmerzt wie eine Schussverletzung. Wer kann so etwas aushalten? Irgendwann lernt Claude an seiner neuen Schule auf einem alten Donaufrachtschiff ein Mädchen kennen. Liebe erwacht. Claude und Minako machen sich daran, ihre eigene Familie zu gründen, dabei sind sie beide doch noch so jung. Ob das ohne Schmerzen abgeht? 84| 85 Hundert Augen November 2016 Dirk Stermann Der Junge bekommt das Gute zuletzt Roman 224 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe € 19,95 (D) / € 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-06438-9 Warengruppe: 1112 Lieferbar ab 21.10.2016 Auch als E-Book erhältlich Die Werbung Print Online Plakat L-Display Lesereise Ausgezeichnet Gratulationen an unsere Autoren Anja Reschke ist von der Jury der Branchenzeitschrift Medium Magazin zur Journalistin des Jahres gewählt worden. Außerdem ist sie mit dem Barbara-Künkelin-Preis 2016 geehrt worden. Heinz Strunks Roman Der goldene Handschuh wurde für den Leipziger Buchpreis 2016 nominiert. Adam Haslett erhielt den Strauss Living Award der American Academy of Arts and Letters. Nell Zink wurde mit ihrem Roman Mislaid 2015 für den National Book Award nominiert. Maximilian Probst ist mit dem Clemens-von-Brentano-Förderpreis ausgezeichnet worden. Laurent Binets neuer Roman Die siebte Sprachfunktion wurde mit dem Prix Interallié 2015 und dem Prix du Roman Fnac 2015 ausgezeichnet. Ulla Lachauer ist für den Europäischen CIVIS-Preis 2016 nominiert. 86 | 87 Toni Morrison wurde mit dem PEN/Saul Bellow Award for Achievement in American Fiction 2016 ausgezeichnet. Henning Sußebach hat gemeinsam mit Amrai Coen den European Press Prize 2016 für die Reportage «Im gelobten Land» gewonnen. Heinz Strunk: © Dennis Dirksen; Laurent Binet: © Enfinbref; Nis-Momme Stockmann: © privat; Adam Haslett: © Beowulf Sheehan; Toni Morrison: © Timothy Greenfield-Sanders; Matthias Nawrat: © Sebastian Hänel; Nell Zink: © Fred Filkorn; Sußebach: Axel Martens; Anja Reschke: © Thomas Pritschet; Probst: © Axel Martens; Ulla Lachauer: © Stephanie Schweigert Nis-Momme Stockmanns Roman Der Fuchs wurde für den Leipziger Buchpreis 2016 nominiert. Für seinen Roman Die vielen Tode unseres Opas Jurek bekam Matthias Nawrat den Förderpreis des Bremer Literaturpreises sowie die Alfred Döblin-Medaille der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur verliehen, und er wurde für die Shortlist des Literaturpreises des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2016 nominiert. «Dieses Buch ist eine Zumutung, eine große und zugleich humane Zumutung. Jedenfalls dann, wenn zu bedeutender Literatur gehört, den Blick von nichts abzuwenden.» Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung «Selten hat ein Roman so leidenschaftlich, so überbordend und gleichzeitig so genau die Gefühlslage eines Jugendlichen in unserer Gegenwart beschrieben.» Anke Dürr, Literatur Spiegel «Ein todtrauriges Leben in Suff und Unglück, ein großartiges Buch.» Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung «Ein echtes Sprachgenie.» Ijoma Mangold, ZEIT Literatur Bereits erschienen Bereits erschienen Heinz Strunk Der goldene Handschuh Nis-Momme Stockmann Der Fuchs Roman 256 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-06436-5 Warengruppe: 1112 Auch als E-Book erhältlich Roman 720 Seiten. Gebunden mit SU Originalausgabe 24,95 (D) / 25,70 (A) ISBN: 978-3-498-06153-1 Warengruppe: 1112 Auch als E-Book erhältlich «Im Herbst 2014 wurde ihr Debüt ‹Der Mauerläufer› in den USA von jenem ungläubigen Raunen begleitet, mit dem man sich anbahnende Literatursensationen begrüßt.» ZEIT Magazin «Ein Prosa-Naturereignis.» Brigitte Wer? Was? Wo? Rowohlt Verlag GmbH Hamburger Straße 17, 21465 Reinbek Telefon 040/72 72-0, Fax 040/72 72-342 www.rowohlt.de Rezensionsexemplar-Bestellungen Fax 040/72 72-395 oder [email protected] Bestellungen bitte an HGV Verlagsservice mbH Weidestraße 122 A D-22083 Hamburg Andrea Huckenbeck Hektorstraße 2, 10711 Berlin Telefon 030/31 99 28 46, Fax 030/31 00 41 75 [email protected] Telefon 040/84 00 08-88 Fax 040/84 00 08-55 E-Mail: [email protected] Markus Köchner Weiermühle 1, 54597 Duppach Telefon 065 58/93 61 00, Fax 040/72 72 84 91 [email protected] Anfragen, Wünsche, Reklamationen Telefon 040/84 00 08-77 Fax 040/84 00 08-44 E-Mail: [email protected] Verlagsauslieferung Sigloch Distribution Am Buchberg 8, 74572 Blaufelden Bereits erschienen Genehmigte Remissionen und Umtausch bitte an Sigloch Distribution GmbH Tor 30–40 Am Buchberg 8, 74572 Blaufelden Verlagsauslieferung für die Schweiz Buchzentrum AG, Industriestr. Ost 10, CH-4614 Hägendorf Telefon +41/62/209 25 25, Fax +41/62/922 26 04 Vertriebsleitung Marion Bluhm Telefon 040/72 72-259, Fax -342 [email protected] Verkaufsleitung Elisabeth Hardeland Telefon 040/72 72-250, Fax -342 [email protected] Vertriebswerbung Heidi Wübbelsmann Telefon 040/72 72-339, Fax -342 [email protected] Autorenlesungen Tessa Martin Telefon 040/72 72-347, Fax -342 [email protected] Nell Zink Der Mauerläufer Roman 192 Seiten. Gebunden mit SU Deutsche Erstausgabe Originalausgabe: The Wallcreeper, Dorothy, A Publishing Project, St. Louis Aus dem Englischen von Thomas Überhoff 19,95 (D) / 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-07654-2 Warengruppe: 1112 Auch als E-Book erhältlich Lisa Marie Paesike Telefon 040/72 72-314, Fax -342 [email protected] Unsere Verlagsvertreter für Deutschland Harald Mrfka Gunterstraße 3, 69469 Weinheim Telefon 062 01/87 22-375, Fax 06 201/87 22-559 [email protected] Martina Panzer Rowohlt Verlag Telefon 040/72 72-358, Fax 040/72 72-342 [email protected] Andreas Radzioch Theresienstraße 22, 90403 Nürnberg Telefon 09 11/36 11 28, Fax 09 11/36 41 21 [email protected] Andrea Ribbers Weidenallee 51, 20357 Hamburg Telefon 040/570 50 27, Fax 040/57 19 39 58 [email protected] Traugott Schreiner Rowohlt Verlag Telefon 040/72 72-322, Fax 040/72 72-342 [email protected] Tobias Selke Rowohlt Verlag Telefon 040/72 72-396, Fax 040/72 72-342 [email protected] Marcus Wenske Thomas-Müntzer-Straße 25, 99084 Erfurt Telefon 03 61/551 28 83, Fax 03 61/551 28 82 [email protected] Sabine Wieländer Dr.-Carlo-Schmid-Straße 184, 90491 Nürnberg Telefon 09 11/598 07 72, Fax 09 11/598 07 74 [email protected] Für Österreich Marketingleitung Jürgen Welte Telefon 040/72 72-366 [email protected] Christoph Reisenauer Hetzendorfer Straße 109/20, A-1120 Wien Telefon +43/1/971 33 76, Fax +43/1/990 62 45 [email protected] Presse Regina Steinicke (Leitung) Telefon 040/72 72-234 [email protected] Für die Schweiz Nora Gottschalk (Sachbuch) Telefon 040/72 72-359 [email protected] Katrin Poldervaart Im Gässli 3, CH-4314 Zeiningen Telefon +41/61/851 35 26, Fax +41/61/851 35 27 [email protected] Wendy Kerstan (Belletristik) Telefon 040/72 72-428 [email protected] Änderungen aller bibliographischen Daten und Preise vorbehalten.
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