https://klardenker.kpmg.de/fitness-tracker-auf-dem-pruefstand/ Fitness-Tracker auf dem Prüfstand KEYFACTS - Jeder fünfte Deutsche nutzt Fitness-Apps und Gesundheitsarmbänder - Die gemessenen Werte sind medizinisch nicht verlässlich - Bonussysteme geben Anreize zur Nutzung von Fitness-Trackern 18. Mai 2016 Puls, Blutdruck, Schlafverhalten: Fitness-Tracker können immer mehr Daten erfassen. Für Sportler und Menschen, die Ansporn zu mehr Bewegung benötigen, sind diese Informationen sehr nützlich. Nun wollen auch Versicherungen, Krankenkassen und Unternehmen von den Daten aus den Gesundheitsarmbändern profitieren. Kommt der gläserne Patient? Laut der vom Verbraucherministerium in Auftrag gegebenen YouGov-Studie „Quantified Health“ nutzt bereits jeder fünfte Deutsche Fitness-Apps und Gesundheitsarmbänder. Schon heute gibt es also jede Menge potentiell verwertbare Daten aus Fitness-Trackern, die für Unternehmen, 1/4 Krankenkassen und Versicherungen bares Geld bedeuten könnten. 39 Prozent der Befragten sehen jedoch die Verwendung der Daten durch Dritte als Problem. Prof. Dr. Volker Penter, KPMG Gesundheitsexperte, gibt zu bedenken: „Der Schutz von Patientendaten ist ein großes Thema. Das ist auch richtig so. Aber wenn mit diesem Argument das technisch Machbare über das Maß hinaus behindert und die Schaffung von Transparenz unmöglich gemacht wird, dann läuft etwas schief.“ So könnten Vitalwerte aus Fitness-Trackern Ärzten beispielsweise bei der Stellung einer Diagnose helfen. Problematisch sei dabei aber, dass die Armbänder den Zustand auf der Datenbasis gesunder Menschen berechneten – jedoch unabhängig von individuellen Parametern wie speziellen Krankheiten oder Alter, sagt der Gesundheitsexperte. Elektronische Patientenakte Laut des KPMG Gesundheitsbarometers werden in der Zukunft im Krankenhaus Patientendaten, die bis dato dezentral gespeichert wurden, über eine einheitliche Plattform für Arzt, Pflegekraft und Patient bereitgestellt – also in einer Cloud gespeichert. „Die Daten kommen von zugelassenen Geräten des Medizinproduktegesetzes. Sie liefern verlässliche Messwerte. Fitness-Tracker können das auf dem heutigen Stand der Technik noch nicht bieten und werden dafür vermutlich auch in naher Zukunft nicht zugelassen“, so Penter. Noch sind Vitalwerte aus Fitnessarmbändern für seriöse Diagnosestellungen ungeeignet. Doch werden Versicherte, die Fitness-Tracker nutzen, bereits durch Bonus-Systeme der Krankenkassen belohnt. „Junge und gesunde Versicherte zu bedienen, liegt sicherlich auch im Interesse der Krankenkassen. Dennoch ist das Gesundheitssystem in Deutschland ein hochregulierter Bereich – den gläsernen Patienten wird es also weder jetzt, noch in ferner Zukunft geben. Fitness-Tracker bleiben freiwillig und die Daten sind Teil der Privatssphäre“, so der Gesundheitsexperte. 2/4 Prof. Dr. Volker Penter Head of Health Care › Nachricht schreiben › Unsere Services ZUSAMMENGEFASST »„Das Gesundheitssystem in Deutschland ist ein hochregulierter Bereich – den gläsernen Patienten wird es also weder jetzt noch in ferner Zukunft geben.“« Viele Deutsche nutzen Fitness-Apps und Gesundheitsarmbänder. Diese liefern potentiell verwertbare Daten, die für Unternehmen, Krankenkassen und Versicherungen bares Geld bedeuten könnten. Krankenkassen bieten bereits Bonus-Systeme für die Nutzung von Fitness-Trackern an. Jedoch messen diese die Vitalwerte auf der Datenbasis gesunder Menschen, unabhängig von individuellen Parametern wie speziellen Krankheiten. Zudem muss der Schutz der Daten aus Fitness-Trackern gewahrt bleiben. © KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KMPG International Cooperative ("KPMG International"), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Recht vorbehalten. 3/4 4/4
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