18.05.2016 08/16 Der Newsletter für Anleihen im Mittelstand INHALT 01 EDITORIAL Auf Spurensuche im ersten Quartal 2016 03 BEITRAG Anleihe-Umtausch! MaritimAnleihe 2014/16 kann in REA-Anleihe 2015/20 getauscht werden 05 KOLUMNE von Wolfgang Bläsi und Credit: senza senso, Beach track, flickr.com Fabian Kirchmann: „Entscheidend ist ein tragfähiges Konzept und eine schlüssige Argumentation“ 07 IM FOKUS Schock für Scholz-Gläubiger – bekommen die Anleger höchstens elf Prozent zurück? 09 RATING NEWS Alles auf „Beobachtung“— Creditreform mit neuer Ratingmethodik: KTG Energie und Schalke 04 mit gleichem Rating wie im Vorjahr 11 Info-Box Zweite AGV der Karlie Group GmbH am 30. Mai 2016 Auf Spurensuche im ersten Quartal 2016 Auf dem KMU-Anleihen-Markt trudeln so langsam die Quartalszahlen der Emittenten für die ersten drei Monate des Jahres 2016 ein. Insgesamt können sich die Ergebnisse aus dem ersten Quartal bei den Anleihen-Emittenten im mittelständischen Bereich durchaus sehen lassen. 12 ONLINE NEWS 13 PARTNER für Ihre Emission 14 IMPRESSUM Ob Ferratum, ADLER Real Estate, DIC Asset, Berentzen, Immofinanz, ABO Wind, ALNO, PNE WIND oder KTG Energie – die Zahlen sind weitestgehend positiv und gleichsam vielversprechend für das laufende Geschäftsjahr. Zudem lassen die Zahlen den verkorksten Pleite-Jahresstart am Minibond-Markt etwas in Vergessenheit geraten und rücken den Gesamtmarkt in ein anderes Licht. Weniger euphorisch und mit leichtem Stottertsart beginnt SAF- 1 Editorial Neu-emissionen Holland das Geschäftsjahr 2016, was dem Unternehmen aber keine allzu großen Kopfschmerzen bereiten dürfte. Nach wie vor gehört SAF-Holland mit einem Anleihe-Kurs von nahezu 110 Prozent zu den Topperformern am Minibond-Markt. Weitaus größere Sorgen dürfte sich hingegen die Rickmers Gruppe machen, die einen schwachen Start in ein „herausforderndes Jahr 2016“ hinlegt und deren Anleihe-Kurs wieder unter die 50 Prozent gerutscht ist. Auch die klamme Fluggesellschaft Air Berlin PLC schafft es nicht aus den roten Zahlen und präsentiert im ersten Quartal des Jahres einen Verlust von 182 Millionen Euro. Die Plattform für Anleihen im Mittelstand lukratives Tauschgeschäft sein kann, erklärt REA-Geschäftsführer Ulrich Jehle in unserem BEITRAG auf Seite drei. Ekosem-Agrar GmbH Nicht minder interessant ist unsere heutige Exklusiv-KOLUMNE zur Ekosem–Agrar GmbH. Das Unternehmen hatte es zuletzt geschafft, seine beiden Unternehmensanleihen um jeweils vier Jahre zu verlängern. Welche Arbeit hinter dem Verlängerungsprozess liegt und wie das Unternehmen sein Vorhaben letztendlich erfolgreich durchsetzen konnte, erzählen Wolfgang Bläsi und Fabian Kirchmann auf Seite fünf. Umtauschangebot Scholz Holding GmbH Im heutigen Newsletter steht das aktuelle Umtauschangebot der Maritim-Anleihe 2014/16 in die REAAnleihe 2015/20 im Vordergrund. Warum dies für die Alt-Anleger ein Auch bei der Scholz Holding GmbH überschlugen sich in den letzten Monaten die Ereignisse. Auf desaströse Meldungen folgten stets Hoff- nungsschimmer bis hin zu wahren Erfolgsnachrichten – zumindest aus Sicht des Unternehmens. Bei den Anleihegläubigern dürfte nach den letzten Entscheidungen und Verhandlungsergebnissen kein Grund zur Freude herrschen. Die maximale Rückzahlungsquote des eingezahlten Kapitals wird derzeit bei elf Prozent gehandelt. Mehr dazu IM FOKUS auf Seite sieben. Ratings Nicht zuletzt machte Anfang Mai die Creditreform Rating AG Schlagzeilen, als sie allen Unternehmensratings den Zusatz „watch“ beifügte und somit unter Bobachtung stellte. Grund für diese Maßnahme sei eine Weiterentwicklung der Ratingmethodik, meldete die Ratingagentur. Bei zwei Unternehmen wurde diese schon getestet. Welche das sind, erfahren Sie in unseren RATING NEWS auf Seite neun. Anzeige 2 Beitrag Neu-emissionen Credit: Sarahhoa, Hamburg, Hafen, flickr.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Anleihe-Umtausch! Maritim-Anleihe 2014/16 kann in REA-Anleihe 2015/20 getauscht werden Umtauschangebot für Unternehmensanleihe - die Real Estate & Asset Beteiligungs GmbH (REA) hat vergangenen Freitag ihr freiwilliges Umtauschangebot der Maritim-Unternehmensanleihe 2014/16 in die neue REA-Unternehmensanleihe 2015/20 gestartet. Die Umtauschfrist endet am 27. Mai. Umtauschfrist und Barausgleich Zwischen dem 13. und 27. Mai 2016 können die Inhaber der Maritim-Unternehmensanleihe 2014/16, ihre Anteile im Verhältnis 1:1 zum Preis von 100 Prozent des Nennbetrags in die neue REA-Anleihe 2015/20 tauschen. Anleihegläubiger, die sich für den Umtausch entscheiden, bekommen zusätzlich einen Barausgleichsbetrag in Höhe von 20,00 Euro pro umgetauschte 1.000-Euro-Schuldverschreibung. Darüber hinaus erhalten die Anleihegläubiger, die sich für den Umtausch entscheiden, auch die anfallenden Stückzinsen - abzüglich der jeweiligen Stückzinsen die seit dem Begebungstag der neuen Schuldverschreibungen angefallen sind - ausbezahlt. Anleihe für „bezahlbaren Wohnraum“ „Bisher haben wir alle unsere Anleihegläubiger fristgerecht mit dem hohen Kupon von 8,25 Prozent über vier Jahre und zwei Anleihen bedient. Angesichts des schwierigen Marktumfelds freuen wir uns, das erreicht zu haben. Unsere Folgeanleihe, 3,75 % REA 2015/20 (WKN A1683U), wird vor allem das Thema `bezahlbarer Wohnraum` aufgreifen. Hier sehen wir großen Bedarf und haben über unser exzellentes Netzwerk bereits zahlreiche Wohnungen erworben, die genau in unser Konzept passen“, so REA-Geschäftsführer Ulrich Jehle im Gespräch mit der Anleihen Finder Redaktion. 3 Beitrag Neu-emissionen Credit: Mark Michaelis, Ship‘s Bell of Jagt Grönland, flickr.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Die REA-Geschäftsführung hatte am 2. Mai 2016 beschlossen, den Inhabern der Maritim-Anleihe 2014/16 den Tausch ihrer Inhaber-Teilschuldverschreibungen in die neue InhaberTeilschuldverschreibung der REA anzubieten. bekommen am Ende der Laufzeit der Maritim-Anleihe am 01. Juni 2016 ihr eingesetztes Kapital zuzüglich einer letzten Zinszahlung zurück. Hintergrund: Die Emittentin der Maritim-Anleihe, die Maritim Vertriebs GmbH, wurde im Rahmen einer Unternehmenserweiterung Ende 2015 in die Real Estate & Asset Beteiligungs GmbH (REA) umfirmiert. „Mit unserer neuen Anleihe 2015/20 investieren Anleger weiterhin in mehrere attraktive Zukunftsbranchen, aber gleichzeitig auch in ein breit gestreutes Portfolio. Unser Kerngeschäft lag bis zur Einleitung der operativen Neuausrichtung im Oktober 2015 auf dem Halten und der Veräußerung von Beteiligungen an Einschiffsgesellschaften (Ankerziehschlepper). Seit ANLEIHE CHECK: Die REA-Unternehmensanleihe 2015/20 (ISIN: DE000A1683U7) ist mit einem Zinskupon in Höhe von 3,75 Prozent ausgestattet und hat ein Gesamtvolumen von bis zu 50 Millionen Euro. Die Laufzeit der Anleihe endet am 29. Dezember 2020. Umtausch über Depotbank Für einen Anleihe-Umtausch müssen Anleger bei ihrer Depotbank einen Umtauschauftrag abgeben. Der Umtauschauftrag muss bis zum Ende der Umtauschfrist dort zugegangen sein. Anleihegläubiger, die sich gegen einen Umtausch entscheiden, „Operative Erweiterung des Kerngeschäfts“ der Einleitung der operativen Erweiterung liegt das Kerngeschäft im Bestandsaufbau und der Bestandshaltung von Sachwerten des Anlagevermögens insbesondere in Immobilien. So konnte die REA den Ankauf eines Wohnportfolios mit 234 Einheiten in Lindhorst in der Nähe von Hannover vermelden ein wesentlicher erster Baustein unseres Geschäftes für die nächsten Jahre. Der neuen Ausrichtung trägt auch der jährliche Zinssatz der neuen Anleihe 2015/2020 Rechnung, der niedriger ist als bei der alten Anleihe. Die operationelle Risikostruktur im Unternehmen hat sich deutlich vermindert“, ergänzt Jürgen Steinhauser, ebenfalls REA-Geschäftsführer. Eckdaten zur REA-Anleihe 2015/2020 Umtauschfrist: 13. Mai 2016 bis 27. Mai 2016 Umtauschverhältnis: 1:1 (Kurs 100 %) Emissionsvolumen (Unternehmensanleihe 2015/2020): bis EUR 50.000.000,- Laufzeit: 30.12.2015 - 29.12.2020 Zins: 3.75% p.a. Stückelung: EUR 1.000,- ISIN: DE000A1683U7 Ausgabekurs: 100 % Rückzahlungskurs: 100 % Wertpapierart: Inhaber-Teilschuldverschreibung Börsennotiz: Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg im Segment HIGH RISK MARKET 4 Kolumne Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Erfolgreiche Prolongation der Anleihen: „Entscheidend ist ein tragfähiges Konzept und eine schlüssige Argumentation“ Kolumne von Wolfgang Bläsi, CFO der Ekosem-Agrar GmbH, und Fabian Kirchmann, Vorstand der IR.on AG: Am 25. April 2016 hat die Ekosem-Agrar GmbH, nach Ablauf der Anfechtungsfristen der Gläubigerversammlungen, die Umsetzung der Beschlüsse zur Verlängerung der beiden Ekosem-Agrar Anleihen 2012/2017 (ISIN DE000A1MLSJ1) sowie 2012/2018 (ISIN: DE000A1R0RZ5) um jeweils vier Jahre bis März 2021 bzw. Dezember 2022 bekannt gegeben. Vorausgegangen ist ein sehr arbeitsintensiver siebenmonatiger Prozess mit zahlreichen Hürden, die es im Projektverlauf zu meistern galt. Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen Als wir uns im Oktober 2015 zum Projekt Kick-off in Walldorf trafen, wurde allen Beteiligten schnell klar, dass die Prolongation der beiden Unternehmensanleihen im Gesamtvolumen von 128 Mio. Euro kein Selbstläufer ist. Der frühe Zeitpunkt für die Vorbereitung der Refinanzierung – 18 Monate vor Fälligkeit der ersten Anleihe – war somit bewusst gewählt, um für den Fall des Scheiterns ausreichend Zeit zur Erarbeitung von Alternativen zu haben. Das Management hatte die bestehenden Refinanzierungsmöglichkeiten im Vorfeld geprüft, war jedoch nach zahlreichen Gesprächen mit Investmentbanken und Finanzierungspartnern zu dem Schluss gekommen, dass, angesichts des schwierigen Kapitalmarktumfelds für in Russland aktive Unternehmen, die Verlängerung der Anleihen die klar bevorzugte Refinanzierungsvariante darstellt. Sie verschafft dem Unternehmen die finanzielle Flexibilität zum Ausbau der marktführenden Position als größter Milcherzeuger Europas. Tragfähiges Konzept: Optimierung der Fälligkeiten, Beibehaltung Zinskonditionen Bei der Gestaltung des Konzepts, bei der wir auf die Unterstützung von Görg Rechtsanwälte, eine erfahrene Kanzlei in Sachen Anleihenrestrukturierung, setzten, galt es zunächst die Eckdaten wie Laufzeit, Zinskonditionen oder weitere Änderungen der Anleihebedingungen festzulegen. Wesentliche Maßgaben bei dieser Entscheidung waren die Optimierung der Fälligkeitenstruktur des Fremdkapitals sowie unser klares Committment, an den aus Investorensicht attraktiven Zinskonditionen nichts zu ändern. Bei dem Projekt nutzte die Gesellschaft die Möglichkeiten des Schuld- Fabian Kirchmann,Vorstand der IR.on AG Wolfgang Bläsi, CFO der Ekosem-Agrar GmbH verschreibungsgesetzes von 2009, unterlag damit jedoch dem förmlichen Verfahren, das einen Zustimmungsbeschluss der Anleihegläubigerversammlungen erforderlich macht. Dies bedurfte einer sorgfältigen Vorbereitung der Kommunikation, um auf den Versammlungen einerseits das erforderliche Quorum für die Beschlussfähigkeit und andererseits die Dreiviertelmehrheit für das vorgeschlagene Konzept zu erreichen. Erfolgskritische Faktoren: Schlüssige Prolongations-Story, Gewinnung von Multiplikatoren Eine wesentliche Herausforderung für die Kommunikation war das zu Jahresbeginn sehr schwierige Marktumfeld für Mittelstandsanleihen, unter anderem ausgelöst durch die Insolvenz der German Pellets GmbH, die eine Generalabrechnung der Finanzmedien mit dem Marktsegment nach sich zog. Hinzu kam, dass 5 Kolumne Neu-emissionen Credit: Marcel Grieder, Curious Cows, flickr.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand kurz zuvor die Verlängerung der Anleihe der eno energy GmbH am Widerstand wichtiger Meinungsbildner im ersten Anlauf gescheitert war. Aus diesen Gründen war die von den Investor Relations Beratern der IR.on AG entwickelte Kommunikationsstrategie auf zwei Kernelemente ausgelegt: Eine inhaltlich schlüssige und faktenbasierte ProlongationsStory und die frühzeitige Einbindung von Fürsprechern sowie potentiellen Gegnern in die Projektkommunikation. Die Fakten für die Argumentation „Pro Verlängerung“ lieferten zum einen die operativen Erfolge der Gesellschaft beim Ausbau der Milchproduktion sowie ein „Independent Business Review“ von PricewaterhouseCoopers zur Plausibilisierung der Unternehmensplanung und Bestätigung der Rückzahlungspläne in 2021 bzw. 2022. In puncto Multiplikatoren kam der Gesellschaft zugute, dass sich größere Ankerinvestoren der beiden Anleihen kurz nach Bekanntgabe grundsätzlich positiv zu dem vorgeschlagenen Konzept äußerten. In der Kommunikation mit den Gegnern, die aktiv über die Medien ihre Ablehnung deutlich machten, setzte die Gesellschaft auf einen offenen, kritischen Dialog über regelmäßig publizierte Stellungnahmen des Managements. Schlüssel zum Erfolg: Pflege und Aktivierung von Investorenkontakten Trotz einiger größerer Ankerinvestoren erforderte der hohe Streubesitz bei beiden Anleihen eine breit angelegte und kontinuierliche Informationspolitik mit regelmäßigen Pressemitteilungen, Interviews, Investoren-Mailings sowie die Nutzung der Corporate Website als zentrale Kommunikationsplattform. Dabei zahlte sich die aktive Kapitalmarktkommunikation der Ekosem-Agrar GmbH in den letzten vier Jahren aus, in der eine Vielzahl von Investorenkontakten aufgebaut wurde. Diese wurden genutzt, um im direkten Dialog mit institutionellen und privaten Investoren aus dem In- und Ausland die Motive für die Refinanzierungsvariante zu erläutern. Herausforderungen bestanden in der Information und vor allem in der Mobilisierung der zahlreichen ausländischen Investoren von EkosemAgrar. Viele institutionelle Adressen im Ausland hatten keine Informationen von ihren Depotbanken zu den anstehenden Abstimmungen über die Prolongation erhalten, da die Weitergabe der Informationen durch z.B. Clearstream nicht verpflichtend ist. Dadurch lag es in der Verantwortung der Gesellschaft, ihre internationalen Investoren direkt zu kontaktieren und das Abstimmungsprozedere zu erläutern. Im Ergebnis folgten die EkosemAnleihegläubiger dem Vorschlag der Geschäftsführung und beschlossen in den Gläubigerversammlungen am 16. und 17. März 2016 die Verlängerungen der Anleihen um jeweils vier Jahre bei gleichbleibenden Zinskonditionen. Da sich Neuemissionen von Anleihen mittelständischer Unternehmen im derzeitigen Marktumfeld schwierig gestalten, dürfte das Konzept auch für andere Emittenten eine interessante Refinanzierungsoption darstellen. 6 IM FOKUS Neu-emissionen Credit: Matt Gibson, Recycling 2, flickr.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Schock für Scholz-Gläubiger – bekommen die Anleger höchstens elf Prozent zurück? Nachdem der Recyclingriese Scholz im Februar dieses Jahres eine Zinsstundung auf seine Anleihe erreicht hatte, gibt es nun ein erstes Verhandlungsergebnis im außergerichtlichen Restrukturierungsprozess. Demnach liegt das vorliegende, von einem Investor finanzierte Angebot lediglich bei einer Maximal-Quote von rund elf Prozent auf die nach österreichischem Recht begebene Scholz-Anleihe über 182,5 Millionen Euro. Die ausgehandelten Konditionen sind das Ergebnis der Gespräche zwischen der rechtlich bestellten Anleihekuratorin Ulla Reisch und den Banken, die als erstrangig besicherte Gläubiger der Scholz Holding ein entsprechendes Angebot eines potentiellen Investors erhalten haben. Abschlagszahlung von 14 Millionen Euro (WKN A1MLSS) bedeutet das, dass sie wahrscheinlich nur höchstens elf Prozent ihres eingesetzten Kapitals zurückbekommen. So sollen sie eine Abschlagszahlung von 14 Millionen noch in diesem Jahr erhalten sowie eine sogenannte „Besserungszahlung“ in Höhe von 5,8 Millionen Euro in Aussicht gestellt bekommen. Diese hänge aber von der weiteren Geschäftsentwicklung der Scholz Holding ab, so Ulla Reisch. Für die Gläubiger der Scholz-Anleihe Im Gegenzug sollen die Anleihegläu- biger auf das restliche Kapital der begebenen Anleihe im Gesamtumfang von 182,5 Millionen Euro sowie die vereinbarten Zinsen verzichten. Hinweis: Allein die im März fällig gewordene und bis Ende Mai gestundete Zinszahlung beläuft sich auf 15,5 Millionen Euro. Der angeschlagene Schrottverwerter Scholz hatte die Zeichner der Anleihe Mitte Februar aufgefordert, auf eine am 8. März fällige Zinszahlung zu verzichten. Ende Februar billigte das Han- 7 Im Fokus Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand delsgericht Wien die Stundung der fälligen Zinszahlungen bis 31. Mai 2016. geleistet, bekommen die Scholz-Anleihegläubiger rund 11 Prozent ihres eingesetzten Kapitals zurück. Details zur Zahlung Potenzielle Investoren Die Abschlagszahlung der 14 Millionen Euro soll bis spätestens 15.10.2016 an die Anleihebesitzer geleistet werden. Eine Zahlung der angebotenen Besserung soll vom EBITDA der Emittentin für die Jahre 2016 und 2017 abhängen. Der Termin für eine mögliche Besserungszahlung steht zudem noch nicht fest. Zuletzt hatte der Recyclingriese mit guten Nachrichten im Investorenprozess auf sich aufmerksam gemacht. Neben dem US-amerikanischen Investor KKR Credit, mit dem das Unternehmen exklusiv über eine umfassende Rekapitalisierung verhandelte, hatte sich auch die chinesische Chiho-Tiande Group in die Verkaufsgespräche der Scholz Gruppe eingeklinkt. Die Abschlagszahlung in Höhe von 14 Millionen Euro entspricht bezogen auf das Gesamtvolumen der begebenen Anleihe einer Quote von 7,671 Prozent. Eine etwaige Besserungszahlung in Höhe von 5,8 Millionen Euro entspricht einer zusätzlichen Quote von 3,178 Prozent. Vorausgesetzt die Besserungszahlung wird „Hohe Attraktivität“ Michael Thomas, Chief Restructuring Officer (CRO) der Scholz Holding GmbH wertete das neuerliche Interesse als ein Zeichen für die Attraktivität der Scholz-Gruppe. „Mit Chiho- Anzeige Tiande und KKR Credit haben zwei renommierte Adressen öffentlich ihre Absicht bekundet, in die Scholz Gruppe zu investieren und die notwendige finanzielle Restrukturierung zu ermöglichen. Ihr Interesse ist ein klares Zeichen für die hohe Attraktivität der Scholz Gruppe als einem der weltweit führenden Recyclingunternehmen für Stahl und NE-Metalle“. Nach diesen Nachrichten hatten sich die Anleihegläubiger der Scholz Gruppe sicherlich eine wesentlich höhere Rückzahlung als die besagten maximalen elf Prozent versprochen. Noch ist aber nichts entschieden. Die Anleihegläubiger können zu dem geplanten Angebot in der für morgen, am Donnerstag, den 19.5.2016, beim Handelsgericht Wien anberaumten „Tagfahrt“ (Gläubigerversammlung) ihre Rechte wahrnehmen. Anleihen Finder News jetzt auch als APP (iOS7) Die Plattform für Anleihen im Mittelstand 8 RATING NEWS Neu-emissionen Credit: Ken Teegardin, Numbers And Finance, flickr.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Alles auf „Beobachtung“— Creditreform mit neuer Ratingmethodik: KTG Energie und Schalke 04 mit gleichem Rating wie im Vorjahr Neue Methodik – die Creditreform Rating AG hat die Unternehmensratings von zahlreichen Anleihe-Emittenten wegen einer Methodikänderung und daraus folgenden regulatorischen Vorgaben mit dem Zusatz (watch) versehen. Alle Ratings sollen in der Folgezeit „ergebnisoffen“ überprüft werden, berichtet die Ratingagentur. Betroffen sind unter anderem die Anleihe-Emittenten Alfmeier, Deutsche Rohstoff, BDT Automation, EYEMAXX, Ferratum, Gebrüder Sanders, Golfino, HELMA, Homann Holzwerkstoffe, Jacob Stauder, KTG Agrar, Laurèl, ETERNA, Metalcorp, MS Spaichingen, NZWL, René Lezard, paragon, PNE WIND, Procar , SANHA, Underberg, SeniVita, Royalbeach und VST Buildings. Die Ratingagentur überprüft ihre Methodiken und Tools nach eigenen Angaben regelmäßig. Aktuell wurde die Methodik für Unternehmensratings von der Agentur weiterentwickelt. Die neue Methodik ist seit dem 01.05.2016 gültig. der KTG Energie AG und des Fußballclub Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. überprüft und mit der vorherigen Ratingnote bestätigt. KTG Energie AG mit „BB+“ bestätigt Hinweis: Genaue Details zur aktualisierten Ratingmethodik/-systemtik der Creditreform können hier eingesehen. Als erstes wurden bislang die Ratings Das Unternehmensrating der KTG Energie AG wurde im Rahmen des Folgeratings von der Creditreform bei einem stabilen Ausblick mit „BB+“ bestätigt. Positive Faktoren des aktuellen Ratings seien laut den Analys- 9 RATING NEWS Neu-emissionen Credit: Frerk Meyer, Biogasanlage Energiepark Trelder Berg, flickr.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand ten der Abschluss der Bautätigkeiten und die operative Performance der Biogasanlagen. Zudem seien die im Vergleich zum letzten Jahresabschluss angekündigten Verbesserungen der Bilanzstruktur umgesetzt worden, was eine leichte Verbesserung wesentlicher Finanzkennzahlen zur Folge hatte. Der Biogaskonzern konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 den Umsatz um über 25 Prozent von 70,9 auf 89,0 Millionen Euro und das EBITDA von 21,9 auf 25,05 Millionen Euro steigern. Der Bilanzgewinn lag bei rund 4,48 Millionen Euro. Negative Ratingfaktoren seien die weiterhin hohe Verschuldung im Vergleich zum Rating sowie CorporateGovernance- und Refinanzierungsrisiken im Zusammenhang mit dem Mutterkonzern KTG Agrar SE, so die Ratinganalysten. Das aus regulatorischen Gründen gesetzte (watch) wurde aufgehoben. Die Ratinganalysten würdigen nach eigenen Angaben die operative Ertragskraft (EBITDA) und das positive Jahresergebnis der Schalker im Jahr 2015. Positiv sei darüber hinaus die Reduzierung der Finanzschulden berücksichtig worden, obwohl diese weiterhin auf einem hohen Niveau verbleiben, so die Analysten. Hinweis: Mehr zur KTG EnergieAnleihe 2012/18 (WKN A1ML25) lesen Sie hier. Im Jahr 2015 erwirtschafteten die Knappen ein Rekordergebnis von 22,5 Millionen Euro. Zudem stieg der Umsatz auf 264,5 Millionen Euro. Die Königsblauen konnten ihre Schulden von rund 250 Millionen Euro im April 2010 bis zum 31. Dezember 2015 insgesamt um rund 100 Millionen Euro auf 146 Millionen Euro verringern. Dämpfend habe sich dagegen das negative Eigenkapital sowie die immanenten Risiken des Geschäftsmodells auf das Rating ausgewirkt, so die Creditreform. Auch hier wurde der Zusatz (watch) aufgehoben. Credit: iPhone-SoccerWallpaper, FC Schalke, flickr.com Schalke bleibt auf Vorjahres-Rating sitzen Die Creditreform Rating AG hat auch das Rating des Fußballclub Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. wie in den vergangenen Jahren mit der Note „BB-“ bestätigt, obwohl der Club in 2015 das beste Finanzergebnis der Vereinsgeschichte vorzuweisen hat. Das negative Eigenkapital begrenze das Rating jedoch nach oben, begründet die Creditreform eine ausgebliebene RatingVerbesserung. Hinweis: Mehr zur Schalke-Anleihe 2012/2019 (WKN A1ML4T) lesen Sie hier. 10 Neu-Emissionen Info-Box Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Zweite AGV der Karlie Group GmbH am 30. Mai 2016 Abstimmungspunkte: TOP 1: VERLÄNGERUNG der LAUFZEIT der KARLIE-ANLEIHE um zunächst drei Jahre bis zum 25. Juni 2021. TOP 2: VERRINGERUNG der VERZINSZUNG von 6,75 % auf 5,00 % p.a. rückwirkend ab dem 25. Juni 2015. Termin und Ort: Gläubigerversammlung der Karlie Group GmbH am 30. Mai 2016, 10:00 Uhr im Parkhotel Hegers, Hoppenberg 2, 33181 Bad Wünnenberg ACHTUNG: Anmeldung zur zweiten Karlie-AGV bis zum 27. Mai (24 Uhr) möglich! Die Endfälligkeit der Karlie-Anleihe (WKN A1TNG9) soll vom 25. Juni 2018 auf den 25. Juni 2021 verlängert werden. Außerdem soll die jährliche Verzinsung der Anleihe rückwirkend zum 25. Juni 2015 von 6,75 Prozent auf 5,0 Prozent heruntergesetzt werden. Zugleich soll der Emittentin die Option eingeräumt werden, die Laufzeit der Anleihe einseitig um ein weiteres Jahr bis zum 25. Juni 2022 zu verlängern. INFO: Damit eine Änderung der Anleihebedingungen vorgenommen werden kann, müssen sich auf der zweiten Gläubigerversammlung mindestens 25 Prozent des ausstehenden Anleihevolumens, also ein Volumen von rund 1,7 Millionen Euro, an der Abstimmung beteiligen. Zur ersten Gläubigerversammlung bei der ein Quorum von 50 Prozent notwendig gewesen wäre, hatten sich „nur“ rund 37 Prozent (Anleihevolumen von 2,6 Million Euro) angemeldet. Credit: Torrey Wiley, Katie, flickr.com Alles zur zweiten Gläubigerversammlung und zur Anmeldung finden Sie über diesen Link! TOP 3: OPTIONALE erneute VERLÄNGERUNG der Anleihe-Laufzeit um ein weiteres Jahr. 11 ONLINE-ANGEBOT Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Emittentennews INTERVIEWS >> Ferratum Group mit gutem Start in 2016 – CEO Jorma Jokela: „Neue Meilensteine in allen Bereichen“ – Ziel: Smartphone zu Bank machen (Mobile Bank) und in Europa etablieren >> „Unsere Planung sieht vor, erneut eine Anleihe zu begeben“ – Exklusiv-Interview mit Euroboden-Chef Stefan F. Höglmaier >> PNE WIND AG: „Mit Rückenwind in 2016 gestartet“ – EBIT-Prognose von 100 Millionen Euro – Anleihe-Kurs bei 103 Prozent >> Rickmers Gruppe mit schwachem Start in das „herausfordernde Jahr 2016“ – Anleihe-Kurs erneut unter 45 Prozent >> „Ein Scheitern der Anleiherestrukturierung kann für Anleihegläubiger und Gesellschaft schwerwiegende Folgen haben“ – Interview mit Karlie-Chef Dr. Andreas Spiegel Musterdepot >> Anleihen Finder-Musterdepots >> WGF Westfälische Grundbesitz und Finanzverwaltung AG: Rechtsanwalt Hartmut Göddecke zum gemeinsamen Vertreter der Gläubiger der Anleihe 2010/15 (WGFH07) gewählt – Gläubigerversammlung am 10. Juni MiBoX®-Index-Familie „die besten Mittelstandsanleihen-Barometer» >> Chart: Micro Bond IndeX (MiBoX) >> ALNO AG erweitert den Vorstand: Andreas Sandmann neuer Chief Sales Officer (CSO) – Frank Wiedenmaier zum Chief Operating Officer (COO) bestellt >> KTG Energie AG: Dividende von 0,46 Euro pro Aktie vorgeschlagen – Positive Aussichten für 2015/16 – Anleihe-Kurs bei 101,20 Prozent >> Chart: Micro Bond Index_InvestmentGrade (MiBoX-IG) Marktstatistiken >> Der Markt für mittelständische Unternehmensanleihen in Zahlen >> Grand City Properties S.A.: Portfolio wächst auf 80.000 Einheiten an – Eigenkapitalquote steigt auf 46 Prozent – „Konservative Verschuldungsstruktur“ 12 Partner Neu-emissionen www.solactive.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand www.ehrg.de www.lindenpartners.eu www.eqs.com www.main-neckarcapitalgroup.com www.b-communication.de www.fms-ag.de www.bvmw.de www.creditreform-rating.de www.scala-finance.eu www.mittelstandsberater.de www.ibwf.org www.youmex.de www.mattil.de www.icfag.de www.dgap.de 13 Impressum Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Das Abonnement des Anleihen Fin- Redaktion ders ist unverbindlich. Die im Anleihen Finder dargestellten Inhalte Timm Henecker manifestieren keine Beratungs- oder Anfragen für werbliche und Vermittlungsleistung, redaktionelle Inhalte keine Vermittlungsleistungen im Sinne richten Sie bitte an des Gesetzes über das Kreditwesen insbesondere (KWG), vor allem nicht im Sinne des §32 KWG. Werbende Inhalte sind als Tel.: +49 (0) 173 - 45 12 75 9 solche gekennzeichnet. [email protected] Alle redaktionellen Informationen im Anleihen Finder sind sorgfältig Relationship Management recherchiert. Dennoch kann keine Haftung für die Richtigkeit der ge- Carsten Felz machten Angaben übernommen werden Anfragen für werbliche Inhalte Weiterhin ist www.anleihen-finder.de richten Sie bitte an nicht für Inhalte fremder Seiten verantwortlich, die über einen Link erreicht werden. Auch für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Tel.: +49 (0) 69-71 91 60 55 Haftung übernommen werden. 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