https://klardenker.kpmg.de/was-unternehmer-wie-lernen-muessen/ Was Unternehmer wie lernen müssen KEYFACTS - Mehr noch als Fachwissen benötigen Unternehmer soziale Kompetenzen - Unternehmerkompetenzen können nicht im klassischen Sinne erlernt werden - Unternehmerkompetenz vermittelt ein Coach, der insbesondere bei Krisen unabhängig berät 18. Mai 2016 Was für Väter gilt, trifft auch auf Unternehmer zu: Es zu werden ist nicht schwer, es zu sein dagegen sehr. Gefordert sind in beiden Fällen vor allem soziale Kompetenzen. Wissen und fachliches Können allein reichen nicht, es bedarf auch eines starken Willens, sprich: einer hohen Motivation, und der Legitimation durch Mit-Gesellschafter, um erfolgreich eine Firma zu übernehmen und zu führen. Bei diesem persönlichen Weg hilft ein Business Coach. Das Weiterbildungsangebot für Familienunternehmer ist – vorsichtig formuliert – unüberschaubar. Das liegt vermutlich auch daran, dass es keine Kompetenz-Checkliste gibt, die man als Grundlage für unternehmerischen Erfolg abarbeiten oder abhaken kann. Und das, 1/5 obwohl in Deutschland für so ziemlich jede Tätigkeit eine Prüfung oder Ausbildung verlangt wird. Für Unternehmer freilich nicht. Mit großer Spannung habe ich daher die Auswertung einer entsprechenden Studie unter Familienunternehmern erwartet, die das Friedrichshafener Institut für Familienunternehmen an der Zeppelin Universität durchgeführt hat. Ergebnis: So genannte weiche Persönlichkeitsmerkmale stehen im Vordergrund, fachliches Wissen wird vorausgesetzt. Ausschlaggebend sind nicht das Know-how zur spezifischen Branche oder den Produkten, ein MBA von einer besonderen Hochschule oder besonders gute Englischkenntnisse. Das wird ohnehin erwartet, ist eine Art Hygienefaktor. Am wichtigsten sind soziale Kompetenzen wie Motivationsfähigkeit, Zukunfts- und Zielorientierung, Führungskompetenz, die Bereitschaft Risiken einzugehen und zu verantworten sowie die Fähigkeit, Probleme systematisch zu lösen. Am bedeutendsten ist also das „Unternehmer-Gen“. Steht eine Nachfolgeregelung an, so sollte sich deshalb meines Erachtens der Nachwuchs vor allem fragen: Ist die Nachfolge für mich eine Pflicht, eine Chance oder sogar Berufung? Folge ich nach, weil es mein Vorgänger so will? Will ich etwas anders machen oder das Unternehmen sogar neu ausrichten? Meine Erfahrung im Coaching zeigt, dass man nur dann langfristig glücklich sein wird, wenn man seiner inneren Berufung folgt. Und das kann auch außerhalb des Unternehmens sein. Bevor Sie ins Unternehmen einsteigen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, was die anderen Beteiligten von Ihnen erwarten. In welchem Interessen-Netz Sie sich bewegen. Was der Vorgänger von Ihnen will. Ob Ihre Geschwister, so Sie denn welche haben, damit einverstanden sind, dass Sie die Firma übernehmen. Ein Blick in die Befragung der Zeppelin Universität zeigt hier: Unternehmer erwarten von ihren Nachfolgern einen hohen persönlichen Einsatz, und zwar vor allem bei der Suche nach unternehmerischen Chancen. Sie wünschen sich engagierte „Trüffelschweine“, die nicht nur die großen Fußstapfen füllen, sondern neue zukunftsweisende Wege finden und gehen. Schön-Wetter-Chef zu sein, ist einfach. Die erste Krise eines Unternehmers kommt ganz bestimmt. Wenn der Wettbewerb sich intensiviert, das Unternehmen schrumpft, die Profitabilität sinkt. Dann stellt sich die Frage: Bin 2/5 ich wirklich gewappnet dafür? Oder zerbreche ich daran? Auch bei Unternehmern kann es zu Überforderung, Existenzängsten und immer häufiger auch zum Burn-out kommen. Damit das nicht passiert, braucht es den richtigen Umgang mit Druck, Stress und Krisen. Gerade in der Krise muss der Unternehmer Motivations- und Führungsfähigkeit beweisen. In diesem Bereich sehen die Unternehmer der Befragung der Zeppelin Universität den größten Nachholbedarf. Und die Lernkurve hört hier nie auf. Denn sowohl erfahrene Familienunternehmer als auch ihre jeweiligen Nachfolger sind quasi dazu gezwungen, ihre Kompetenzen lebenslang zu entwickeln und Erfahrungswissen regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Dabei hilft ein Coach, ein Impulsgeber. Er hilft Ihnen – übrigens auch bei und nach Erfolgen – auf dem Teppich zu bleiben, einen realistischen und selbstreflektiven Blick zu behalten. So können Ursachen für Schwächen des Unternehmens schneller ausgemacht und behoben werden. Persönliche Stärken und Ziele werden klarer definiert, der eigene Führungsstil – auch im Vergleich zu dem des Vorgängers – konkretisiert. Mittels dieses unabhängigen Beobachters können auch die verschiedenen Interessen der Familienmitglieder im Hinblick auf das Unternehmen besser abgeschätzt und mögliche Konflikte durchgespielt werden. Ein Coach trägt Ihnen die Kisten nicht nach oben, aber er hilft Ihnen, sie selbst besser und schneller nach oben tragen zu können. So werden notwendige Unternehmerfähigkeiten verbessert. Im klassischen Sinne erlernt werden, können sie hingegen nicht. Der Business Coach ist vielmehr eine beratende neutrale Instanz, ein Sparringspartners, ein Lotse. Anmerkung: Dieser Beitrag entstand mit großer Unterstützung von Frau Dr. Ursula Koners, Managerin des Friedrichshafener Instituts für Familienunternehmen an der Zeppelin Universität. 3/5 Alexander Koeberle-Schmid Familienunternehmen › Nachricht schreiben › Unsere Services ZUSAMMENGEFASST »Meine Erfahrung im Coaching zeigt, dass man nur dann langfristig glücklich sein wird, wenn man seiner inneren Berufung folgt. « Wer als Nachfolger ein Familienunternehmen übernimmt, sollte sich über seine Motivation und die Erwartungen, die von vielen Seiten an ihn gestellt werden, im Klaren sein. Schon dabei hilft ein Coach, ein unabhängiger Berater. Er steht aber auch bei der weiteren Führung des Unternehmens zur Seite. Denn diese erfordert mehr noch als Fachwissen soziale Kompetenz, die nicht im klassischen Sinne erlernt werden kann. Sie kann nur durch einen Sparringspartner, also im Durchspielen verschiedener Handlungsoptionen vermittelt werden. © KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KMPG International Cooperative ("KPMG International"), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Recht vorbehalten. 4/5 5/5
© Copyright 2024 ExpyDoc