3 Lifehacks - langhof.de

3 Lifehacks
Aus der Rubrik „Karl Pfefferkorn (1897-1961) zieht vom Leder“
Der
Titel
ist
heute
mal
englisch. Nicht, weil das
verdammt cool klingt, sondern
weil es dafür keine brauchbare
Übersetzung gibt.
Hacken ist sowohl ein englischer, als auch ein deutscher
Begriff. Der englische bedeutet zwar dasselbe, hat sich aber
auch in die Computerwelt eingeschlichen. Bildlich hackt jemand
a) auf Tastaturen ein und b) “Dinge” in andere Programme und
Systeme. Ob es sich dabei um eine Verbesserung handelt, liegt
im Auge des Betrachters. Der Durchschnittsbürger verbindet mit
dem Hacken [ˈhakn̩
]
immer einen illegalen Angriff auf ein
fremdes Computersystem.
Es gibt aber auch durchaus legale
Hacks von offenen Systemen, die der Verbesserung dienen. ”Life
Hacks” dienen daher der Verbesserung des Lebens. Genau da
möchte ich die nachfolgenden Tipps mit dem üblichen
stirnrunzelnden Augenzwinkern ansiedeln.
Der erste Tipp ist für alle Smartphone-Benutzer. Es gibt
unter https://ifttt.com/ einen Dienst. IFTTT steht für
“If This Than That” („Wenn dies, dann das“), wo man mit
vielen sogenannten ”Rezepten” für bestimmte Ereignisse
entsprechende Aktionen auslösen kann. Ein simples, aber
wirkungsvolles Rezept lautet: Wenn ich an Ort X bin,
schalte auf lautlos. Ich kann nur empfehlen, bei X alle
Konzerthäuser und ähnliche Orte einzutragen. Ein
klingelndes Telefon in der Oper ist mehr als peinlich.
Auch beim zweiten Lifehack geht es quasi auch um Stille
an einem Ort, nämlich um das sprichwörtliche “Stille
Örtchen”. Wenn Sie Ihre Toilette mit anderen teilen
müssen, dann kennen Sie das Problem: Man weiß es, aber
man will es nicht wissen. Ein angewärmter Platz ist im
Prinzip nicht schlecht, drängt aber hier Bilder in den
Kopf, die man nicht möchte. Schlimmer sind aber andere
Spuren der Teilung intimer Orte. So wenig, wie Sie
selbst möchten, dass Sie Hinterlassenschaften fremder
Verdauung zu sehen bekommen, so wenig wollen andere dies
von Ihren wissen. Was tun? Verblüffenderweise haben sich
die Erbauer der Nasszelle auch darüber Gedanken gemacht.
Rechts oder links neben dem WC werden Sie eine Bürste
finden, mit der Sie Ihre Spuren bis zur Unschuldigkeit
der Schüssel entfernen können. Sind etwas unauffällig,
diese Bürsten. Leider scheint die noch nicht jeder
bemerkt zu haben.
Der dritte Lifehack hilft bei zwischenmenschlichen
Beziehungen. Manchmal kommt man einfach in Situationen,
wo man nicht mehr dominant ist, wo man z. B. Lücken in
der Kenntnis hat, wo man allein nicht klar kommt. Wenn
dann jemand da ist, der einen in dieser Situation
unterstützen kann, damit man weiter kommt, gibt es ein
Problem. Was soll man denn nun tun? Da ist dieser
Mensch, der einem geholfen hat. Weiß der Geier, warum.
Irgendwie hat man das Gefühl, dass man den entlohnen
müsste, kann das aber nicht in Geld fassen. Auch hier
gibt es einen Lifehack: Probieren Sie es mal mit dem
Wort “Danke” unterstützt durch ein Lächeln. Wem das
schwer fällt, der sollte einfach dabei an etwas Schönes
denken, auch wenn es bei ihm nur das Sparbuch ist.
Euer Karl Pfefferkorn
Karl
Pfefferkorn
(1897-1961)