Karlau aktuell - Pfarre Karlau

Pfingsten lässt uns nicht kalt
Pfingsten hat auch eine politische Dimension. Der Geist Gottes
schenkt in aller Pluralität eine wahrnehmbare Einheit. Er befähigt,
das Einende vor dem Trennenden zu sehen und zu verstärken. Er
gibt die Geduld und Ausdauer, komplexe Sachverhalte wahrzunehmen und sachgerecht darauf zu reagieren. Grobe und populistische Vereinfachungen sind nie das Geschäft des göttlichen
Geistes. Der Geist Jesu ist der „Vater der Armen“, der Anwalt derer, die sich in unserer Wohlstandsgesellschaft nicht behaupten
können. Es braucht einen „neuen Geist“, damit Fremde in unserem Land nicht zu Sündenböcken werden und die große Aufgabe
der Integration gelingt. Es braucht viel Geist, um Ängste wahr–
und ernst zu nehmen, sich aber auch nicht von ihnen bestimmen
zu lassen. In jedem Fall
braucht es unsere geisterfüllte
Sorge für alle, die sich unverstanden fühlen. Pfingsten wird
unsere Herzen bestimmt nicht
kalt lassen. Pfingsten ist eine
gute Wahl-Vorbereitung.
Karlau aktuell
Pfingsten
Wochenprogramm
Montag, 16. Mai 9.00 Hl. Messe
Dienstag,17. Mai 8.00 Hl. Messe
Donnerstag, 19. Mai 17.30 Anbetung 18.30 Hl. Messe
Freitag, 20. Mai 18.00 Maiandacht und Kirchenführung in der
Bürgerspitalskirche, Gestaltung Frauenrunde
Samstag, 21. Mai 11.00 Taufe Armin Schögler
Sonntag, 22. Mai Dreifaltigkeitssonntag 10.00 Hl. Messe
Herzliche Einladung zu
unserem Pfarrfest am
Dreifaltigkeitssonntag
22. Mai 2016
GOTTESDIENSTE UND REGELMÄSSIGE TERMINE
Sonntag: 9.00 Uhr Pfarrgottesdienst, anschließend Pfarrcafe
Hl. Messe an Werktagen
MO, 18.30 und DI, 8.00
DO, 17.30 Anbetung 18.30 Hl. Messe
Welsche Kirche
DI, 17.30 Anbetung 18.30 HL. Messe
Anbetung Dominikuskapelle
MO-FR,8:00–18:00Uhr,
Vorabendmesse
SA, 18:00 Uhr St. Lukas
Gebetskreis MO, 19.00 I Chor MI, 19.00 I Turnen DI, 16.30
Füchse Fr,17.00 I Jugend, FR,18.30
Caritassprechstunde FR, 11.00 – 12.00
Sprechstunde der Vinzenzgemeinschaft 30. Mai 9.00—10.30
Öffnungszeiten des Pfarrbüros
DI 9.00 – 11.00 I DO 9.00 – 11.00 und 15.00 – 18.00
Karlauer Straße 65 | 0316/712324 | [email protected]
15. Mai
10:00 Uhr Festgottesdienst
mitgestaltet vom Kirchenchor
11:00 Uhr Fest auf der Pfarrwiese
15:00 Uhr Kinder - und Familiensegnung
Live - Musik mit den „Musik Friends“
Wir freuen uns auf Ihren Besuch
Wir hören sie in unseren Sprachen,
Gottes große Taten verkünden.
Lesung aus der Apostelgeschichte (2,1–11)
Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen
Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein
heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie
waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich
verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit
dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu
reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten
Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als
sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz
bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.
Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner
Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von
Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien,
von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die
Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und
Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.
Friede sei mit euch!
Aus dem Evangelium nach Johannes (20,19–23)
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus
Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus,
trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.
Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte
noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die
Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
Pfingstliche Energie für Alle
Wir sehnen uns nach einer lebendigen Kirche und lebendigen Pfarre,
wissen aber nicht recht, wie man es angehen soll. Zugleich ist es offenkundig, dass sich unsere Wohlstandsgesellschaft in Frage gestellt
fühlt und anklagende Polarisierungen gut im Kurs sind. Wir alle – ob
gläubig oder nicht – brauchen den Geist Gottes für ein gutes Miteinander.
Pfingsten passiert
Die Erzählung vom Pfingstereignis beeindruckt durch das unerwartete Eingreifen Gottes. Plötzlich passiert Geistaussendung! Und auf Alle ließ sich der Geist in der Form von Feuerzungen nieder. Keine
Ausnahme – etwa nur die Frommen oder diejenigen, die sich ausreichend vorbereitet hätten – nein, alle werden überrascht und beschenkt. Unerwartet ein geistiger Durchbruch, eine Ent-Ängstigung
im großen Stil! Erfüllt mit Geist steht den Jüngern der Sinn von allem,
was sie mit Jesus erlebt haben, ganz deutlich vor Augen: Ihr Zeugnis
vor einer staunenden Menge ist erfüllt von Klarheit und Leidenschaft!
Diesen Durchbruch des Geistes bräuchten wir dringend auch in unseren Tagen. Angesichts der vielen Herausforderungen braucht es eine
neue schöpferische Kraft. Wir brauchen ein neues Pfingsten – nicht
als ein frommes Ereignis, das am Pfingstmontag schon wieder vorbei
ist, sondern als etwas viel Größeres. Erhoffen wir es? Die brennende
Liebe Gottes ist uns doch zugesagt!
Energie für den Dienst
Vielfältige Gaben sind die Grundausstattung, die der Hl. Geist jeder
christlichen Gemeinschaft und Pfarre zukommen lässt. Der Heilige
Geist antwortet genau, konkret und zeitgerecht auf die Herausforderungen, Nöte und Aufgaben, die sich uns stellen. Voraussetzung ist
unsere Aufmerksamkeit und Empfänglichkeit für das, was Menschen
heute bewegt, was sie antreibt und verwundet. Der „lebendig machende“ Geist ist doch die Kreativität und „Energie Gottes“, der Antrieb und die Ausdauer! Das Pfingstfeuer ist kein Strohfeuer. Zählen
wir einige höchst aktuell notwendige Gaben auf: Die Gabe kluger Unterscheidung, die Gabe des Hinhörens, die Gabe des Vertrauens, die
Gabe der Ermutigung und des Gebetes, die Gabe der Geduld und
Verlässlichkeit, usw. Das ist nur eine kleine Auswahl von geistgewirkten Fähigkeiten, die wir „Charismen“ nennen, weil sie Gottes Kraft
und Zärtlichkeit (charis) ausdrücken.
Pfarrer Hermann Glettler