2 Donnerstag, 14. April 2016 REGION HEIDELBERG Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 86 Menschen helfen, nicht ausgrenzen Gymnasiasten bereiteten sich auf ihr Sozialpraktikum vor Buntes Brunnenfest: Ein abwechslungsreiches Programm lockte einmal mehr die Besuchermassen auf Nußlochs Straßen. So hatten bei der Gewerbeschau die Unternehmer der Mondspritzergemeinde allerlei nützliche Informationen parat, aber auch unterhaltsame Showeinlagen durften nicht fehlen. Fotos: Fink Beim Bummel verging die Zeit wie im Fluge Gewerbeschau des Verbundes Nußlocher Selbstständiger im Rahmen des Brunnenfestes Von Roland Fink Nußloch. Die Verbindung von einer Festveranstaltung mit einer Gewerbeschau ist ideal. Und weil vor 19 Jahren diese Idee beim Verbund Nußlocher Selbstständiger (VNS) auf fruchtbaren Boden gefallen ist, erfreut sich das Brunnenfest seither großer Beliebtheit. Vorausgesetzt, der Brunnen ist nach der Winterhalbzeit wieder in Schuss, die Sonne lacht und die Mitglieder im VNS sind motiviert, sich mit ihrem Angebot auf den Lindenplatz zu begeben. „An Nachfrage herrscht kein Mangel, das ist eben eine Plattform, wo direkter Kundenkontakt quasi im Vorbeigehen aufgebaut werden kann“, stellt VNS-Vorsitzender Hans Trautmann fest. Das wurde vor allem am Sonntag praktiziert, die Gewerbetreibenden hatten „volle Hütte und Zelte“. Nicht nur die Fotovoltaikanlage hatte hier beste Ausbeute. Ein Finanzhaus hatte sich ganz auf „rund ums Geld mit rundem Leder“ spezialisiert und Fußballaktion mit ins Port- folio aufgenommen. Ihre Augen konnten Besucher bei einem Sehtest prüfen lassen, eine Energiegenossenschaft gab Tipps zum Energiesparen. Verkaufsoffen hatten alle Ladengeschäfte rund um den Lindenplatz und den angrenzenden Flaniermeilen. Das Textilhaus und die Weinverkostung hatten geöffnet und in flotten, neuen Automodellen konnte probegesessen werden. Gegenüber auf der Hauptstraße waren die neuesten Fahrräder die Attraktion, die man sich am besten mit einem Eis in der Hand anschaute. Einem Märchenerzähler war in einer Bücherei zuzuhören. Immer der Nase nach, dann landete man bei Düften und Pflege mit natürlichen Ingredienzen, passende Tücher und Frühlingstrends sowie aktuelle Vorhänge und Stores gab es gleich nebenan zu besichtigen. Haustüren, Fenster oder Markisen – bei den intensiven Sonnenstrahlen kam mancher Brunnenfestbesucher auf den Gedanken, seine Wohnumgebung zu renovieren. Die Welt der Küchenkräuter harmonierte mit dem Weinprobierstand bestens und wer schon immer gerne zum künstlerisch-grafischen Malstift gegriffen hätte, der konnte vor einem weiteren vertiefenden Studium erst einmal mit dem Fachmann in Kontakt kommen. Terrassen und Fliesenarbeiten, neue Bäder oder Balkongestaltung, welcher Bauherr hatte hier keine Ideen? Ebenso bei der farblichen Neugestaltung mit Anstrichen vom Malermeister. „Glück im Schafspelz“ machte auf die Situation malader Tiere aufmerksam, über energetisches Sanieren im Bestand konnte man direkt mit dem Zimmermeister qualifiziert sprechen. Kurzum: Die Zeit bei einem Bummel verging wie im Fluge, eine neue Uhr aus dem Fachgeschäft garantierte exakte Zeitmessung. Aber auch Wohnaccessoires und Geschenkideen durften am verkaufsoffenen Sonntag erworben werden, auch eine Bäckerei in der Ortsmitte lud am Nachmittag zu Kaffee und Kuchen. Sportlich und präventiv wurde in der Nähe des plätschernden Brunnens beraten. Von der Vorführung von hochpreisigen Küchengeräten ging’s gleich weiter zu Eis- und Nusseckenspezialitäten. Die Kinder fanden vor allem an der Carrera- Rennstrecke eines örtlichen Spielwarengeschäftes Gefallen. Das Nußlocher Trinkwasser ist mineralhaltig und sprudelt mit einem sehr hohen Härtegrad aus der Leitung, auch dafür wusste ein Sanitärgeschäft Abhilfe. Muldenkipper und Forstkran verdeutlichten, wie fachgerechte Baumfällung aus Garten oder Vorgarten abläuft, während die Models der Modenschau am Sonntagnachmittag mit aktuellen Frisuren über den Catwalk liefen. Dass kulinarische Angebote nicht fehlten, dafür sorgte die Nußlocher Gastronomie mit speziellen Angeboten wie Empanadas, Spiralkartoffeln, Flammkuchen oder diversen Schnäpsen sowie die Metzgerei am Lindenplatz. Um das alles gruppierten sich Kinderkarussells und Mandelwagen, Schießstand und Entenangeln. Eppelheim. (uf) Wie fühlt man sich, wenn man blind ist oder im Rollstuhl sitzen muss? Diese Erfahrung konnten die Zehntklässler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) sammeln, als sie unlängst Besuch vom Diakoniemobil der Evangelischen Kirche bekamen. Mit im Diakoniebus angereist waren einige junge Leute, die ein Jahr lang einen Freiwilligendienst geleistet haben oder als Altenpfleger arbeiten. Zunächst berichteten sie den Schülern über ihre Tätigkeiten und zeigten ihnen Kurzfilme zu sozialen Berufen. Danach durften die Gymnasiasten selbst nachempfinden, wie man sich als körperlich eingeschränkter Mensch fühlt: Sie konnten Rollstühle ausprobieren oder sich gegenseitig mit verbundenen Augen und Blindenstöcken durchs Schulhaus führen. Die Eindrücke, die die Zehntklässler durch den Besuch des diakonischen Roadshowmobils erhalten hatten, sollten sie auch vorbereiten auf ihr eigenes Sozialpraktikum, das sie nun zwei Wochen lang in einer sozialen Einrichtung ableisten. Ob im Krankenhaus, Altenheim, Kindergarten mit Inklusion oder Diakonieladen – in vielen Bereichen der Gesellschaft gibt es benachteiligte Menschen. Dass man diesen Menschen helfen und sie nicht ausgrenzen sollte, ist ein wichtiges Lernziel des Sozialpraktikums. Ihre Erfahrungen und Reflexionen werden die Schüler dann in einem Bericht niederschreiben, der wie eine Klassenarbeit im Fach Religion/Ethik gewertet wird. Mit dem Diakoniemobil erlebten die Schüler, wie man sich mit Handicap fühlt. Foto: Schüssler Hunde an die Leine Jung und Alt feierten gemeinsam Frühlingserwachen Seniorenfrühling der Stadt – Beiträge von Kindergarten und Schule Stadt bittet um Rücksichtnahme auf landwirtschaftlichen Flächen Leimen-St. Ilgen. (sg) Sonnenschein und milde Temperaturen stimmten die Senioren schon auf ihrem Weg in die Kurpfalzhalle auf den Frühling ein. Dort angekommen, durfte sich die ältere Generation beim „37. Seniorenfrühling“ auf ein äußerst unterhaltsames Nachmittagsprogramm und ein gemeinsames Vesper freuen. Die Stadt mit ihrem Organisationsteam um Lisa Deimel konnte zur Durchführung der Veranstaltung auf die bewährte Mithilfe der Awo St. Ilgen bauen. Stellvertretend für das Team wurde der Vorsitzenden Karin Hack gedankt. Für Wolfgang Ernst war es der letzte Seniorenfrühling in seiner Amtszeit als Oberbürgermeister. Er nutzte sein Grußwort, um sich bei den Anwesenden für die vielen schönen Begegnungen und Gespräche der letzten 16 Jahre zu bedanken. „Die Teilnahme an dieser Veranstaltung hat mich immer sehr gefreut“, hob er hervor. Trotz finanzieller Engpässe habe die Stadt jedes Jahr den Seniorenfrühling durchgeführt. Er zeigte sich sicher, dass Leimen. (mu) Das nun wärmer werdende Wetter und die Sonnenstrahlen ziehen wieder viele Menschen ins Freie, die sich an der blühenden Natur erfreuen. Viele nehmen zu ihren Spaziergängen natürlich ihren Hund mit und hier beginnen oft die Probleme, wenn diese nicht angeleint sind. Dies gilt auch für landwirtschaftliche Flächen, die während der Zeit des Aufwuchses aus nachvollziehbaren Gründen nicht betreten werden dürfen. Hinterlassen Hunde auf diesen Flächen ihr „Geschäft“ und beseitigt es Herrchen oder Frauchen nicht sofort, kann dies zu massiven Problemen führen. Hundekot verunreinigt Gras oder Heu und führt zu Gesundheitsgefährdung der damit gefütterten Tiere. Vor allem für trächtige Rinder und Pferde ist das eine Gefahr. Der Appell der Stadt geht daher an alle Hundebesitzer, auf den Wegen zu bleiben, ihre Tiere anzuleinen und vor allem deren Hinterlassenschaft ordnungsgemäß zu entsorgen. Je nach Ausmaß des Schadens können empfindliche Ordnungsstrafen verhängt werden. diese Zusammenkunft auch künftig ihren Platz im Veranstaltungskalender behalten werde. Um eine solches Fest durchführen zu können, bedürfe es eines großen Aufgebots an Helfern, machte der OB deutlich und dankte den ehrenamtlich engagierten Gemeinderäten, Seniorenbeiräten und Awo-Helfern sowie den Mitarbeitern und Auszubildenden der Stadt für ihre Unterstützung. Besonders schön sei wieder die frühlingshaft dekorierte Bühne, lobte Wolfgang Ernst. Hierfür konnte er den Kindern und dem Erzieherteam des Pestalozzi-Kindergartens danken. Durch das Nachmittagsprogramm führte hernach St. Ilgens Amtsleiter Uwe Sulzer. Er hatte unter dem Motto „Frühlingserwachen in Leimen“ viele schöne Beiträge anzukündigen. Den Anfang machten die Pestalozzi-Kinder mit Liedern und einem kleinen Theaterspiel. Wie sich die Bewohner der Senioreneinrichtung Dr. Ulla-Schirmer-Haus zeigten unter Leitung von Gabriele Herb flotte Sitzgymnastik-Übungen zur Stärkung Die Kinder des Pestalozzi-Kindergartens eröffneten das Programm beim Seniorenfrühling. Foto: sg von Muskulatur und Bewegung zum Mitmachen. Als älteste Turnerin wurde Johanna Krieger vorgestellt, die im Mai ihren 106. Geburtstag feiert. Ob jung oder alt – der Cha Cha Club und die KuSG Leimen zeigten bei ihrem Auftritt unter der Regie von Diana-Rosa Reinig, wie Bewegung Spaß macht und fit hält. Die Theater-AG der Otto-Graf-Realschule hatte mit ihrer Leiterin Gisela Sieron ein kleines Theaterstück mitgebracht. Ebenfalls seine Premiere auf der Bühne beim Seniorenfrühling feierte der Lehrerchor des Rhein-Neckar-Kreises mit seinem Dirigenten Markus Ranzenberger. „Heute zeigen wir mal auf der Bühne, was wir drauf haben“, sagte Chormitglied und Akkordeonist Rudi Sailer. Nuss-Nugat-Creme sorgte für ein Lächeln Schulfrühstück des Sterntaler-Vereins – Ausgewogene Kost mit Spiel und Spaß Sie bereiteten das leckere Schulfrühstück zu (v.l.): Margit Lackner, Marita Steinhauser, Marion Baptista, Christine Adler, Beate Wagner und Tora Sörlie. Foto: privat Leimen-St. Ilgen. (RNZ) Es waren besondere Tage für einige Kinder der Geschwister-Scholl-Schule: Ehrenamtliche Helferinnen bereiteten hier nämlich ein gesundes und ausgewogenes Frühstück für bis zu 18 Schulkinder zu. Ab 6.45 Uhr ging es rund in der Schulküche. Mit Freude, Elan und Engagement bereiten immer zwei der insgesamt sieben Ehrenamtlichen das „Sterntalerfrühstück“ vor. Es wurde frisches Obst und Gemüse geschnippelt, Quarkspeisen vorbereitet, Wurst- und Käseplatten gerichtet und selbst gemachter Kakao gekocht. Abgerundet wurde das Angebot mit verschiedenen Brotsorten, warmem Tee, Vitaminsaft und Müsli. Wenn dann so gegen 7.15 Uhr die Kinder eintrafen, fanden sie ein liebevoll bereitetes Buffet vor mit allem, was das Herz begehrt. Den kulinarischen Höhepunkt bildeten Rühr- oder Spiegelei mit Würstchen. Unter Anleitung durften die Kinder selbst erste Kochversuche starten oder diese erweitern. Natürlich durfte auch die allseits geliebte Nuss-Nugat-Creme nicht fehlen. Das Frühstück bot einen besonderen Rahmen, in dem die Kinder Beständigkeit und Fürsorge erfuhren. Dazu gehörten neben dem gemeinsamen Essen auch andere Aktivitäten, wie zusammen singen, spielen und malen – bei den Kindern ist das Malen an der Tafel besonders beliebt. So ist eine Gemeinschaft entstanden, die von Vertrauen und respektvollem Umgang miteinander geprägt war. Miteinander reden und ein offenes Ohr für alles, was ein Kinderherz bewegt, sind dabei essenziell, wie die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen berich- teten. Es war ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten. „Die Freude und Dankbarkeit der Kinder zu sehen, ist für uns das Schönste“, so der Tenor. Wenn die Schüler sich gegen 8.30 Uhr gestärkt und mit einem Lächeln auf den Lippen auf den Weg in den Unterricht machten, dann gingen auch die Helferinnen Christine Adler, Marion Baptista, Margit Lackner, Tora Sörlie, Marita Steinhauser, Beate Wagner und Carlos Baptista zufrieden an ihr eigenes Tagwerk. Die ehrenamtlichen Helferinnen freuten sich, diese Aufgabe mit zu unterstützen, welche ursprünglich aus einer Herzensangelegenheit der Vereinsgründerin Usha Gönnawein entstand. Sie hat diese Idee vor mehr als sechs Jahren ins Leben gerufen und ist stets mit Rat und Tat dabei.
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