REG IO- F OKU S: Der «Tröpfel» aus dem Thurgau wurde zehn Jahre alt «Wir verwenden nur frische Früchte ab Baum» Patricia Dähler und Esther Schaefer aus Mammern TG haben sich ihrem Tröpfel verschrieben. Sie kümmern sich mit Herzblut um das alkoholfreie Getränk aus Trauben und Äpfeln, bei dem die Qualität hoch im Kurs steht. MARTIN BRUNNER Warum vor ihnen noch nie jemand auf die Idee gekommen ist, Trauben und Äpfel zu einem Getränk zu vereinen, wissen Patricia Dähler und Esther Schaefer aus Mammern nicht. Zum Glück war dem aber so, denn ihr Tröpfel sollte ab 2005 die einmalige Geschichte einer erfolgreichen Innovationsidee werden. «Die ersten 900 Flaschen waren schneller weg, als wir denken konnten», erzählen die beiden lachend. Unterdessen haben sich noch mehr Interessenten von diesem stilvollen Getränk und der Idee dahinter überzeugen lassen. Rund 40 000 Flaschen verlassen jährlich die über 300 Verkaufsstellen in der Am Anfang stiessen die beiden allerdings auf Skepsis. Viele sahen nur Unsicherheiten und Unwägbarkeiten. In jeder Flasche stecken rund 25 Apfelsorten. Die Initiantinnen: Esther Schaefer (l.) und Patricia Dähler. (Bild: Martin Brunner) ganzen Schweiz. Die Idee ist ein Geschäft geworden, das letzten Herbst seinen 10. Geburtstag feiern konnte. Frische vom Baum Am Anfang stiessen die beiden allerdings auf Skepsis. Viele sahen nur Unsicherheiten und Unwägbarkeiten. Dass sie sich allen Unkenrufen zum Trotz durchsetzen konnten, ist ihrer konsequenten Linie zu verdanken. «Wir wussten von Anfang an, dass die Konsumenten heute wissen wollen, woher ein Produkt stammt und wer dahinter steht», sagen sie. «Sie sind zudem bereit, für Qualität etwas mehr zu bezahlen.» Die beiden setzen dies um, indem sie jeden ihrer Lieferanten aus der Region kennen. Sie stehen in regelmässigem Kontakt mit ihnen und unterhalten sich über offene Fragen. «In jeder Flasche Tröpfel stecken rund 25 Apfelsorten von Hochstammobstbäumen. Vor allem die alten Sorten geben ihm die notwendige Säure und das Aroma.» Der Traubenanteil besteht zu 90 Prozent aus Müller Thurgau und zu zehn Prozent aus Johanniter. Zur konsequenten Linie gehören aber auch die frischen Früchte. «Wir verwenden nur Fürchte direkt vom Baum. Das ist die Grundlage unserer Philosophie, die wir unter allen Umständen beibehalten.» Nicht zuletzt schaffen sie Transparenz, indem sie auf jeder Flasche abgebildet sind, inklusive Handynummer. «Wir bleiben unserer Idee mit Herzblut und Leidenschaft treu und verfolgen sie mit grossem Spass.» Erste Versuche gestartet Der Ursprung dieser Idee geht aufs Jahr 2005 und auf Patricia Dähler zurück. «Als Gastronomin war ich mit den alkoholfreien Getränken für Apéros nicht mehr zufrieden», erzählt sie. «Da ich auf dem Markt nichts Stilvolles fand, entschied ich mich, aus Trauben und Äpfeln selber etwas zu kreieren.» Sie pröbelte für sich im Restaurant, denn ihr schwebte eine Art Schaumwein vor, alkoholfrei und spritzig. Die Mischung aus zwei Dritteln Trauben und einem Drittel Äpfel überzeugte sie. Alleine in diese Innovation einzusteigen, war ihr aber zu riskant. Ihre Anfrage an Esther Schaefer, die ebenfalls ein Restaurant führte, stiess auf offene Ohren. Sie war es auch, die den Namen Tröpfel vorschlug. Das alkoholfreie Apérogetränk war «geboren». Vier Produkte kreiert Ein Problem gab es allerdings. «Wir fanden lange Zeit keinen Abfüller, der so kleine Mengen verarbeiten wollte», sagen die beiden. «Erst nach intensiver Suche erfuhren wir, dass der Steckborner Otmar Lampert eine alte Champagnerabfüllanlage besitzt Er war bereit, an unserem Versuch mitzumachen.» Daraus wurde eine Zusammenarbeit, die heute noch besteht, allerdings mit neuen Abfüll-Etikettieranlagen. 2007 gründeten die beiden ihre GmbH. Anfang 2015 haben sie ihre Gastronomiebetriebe verlassen und widmen sich seither ausschliesslich diesem Geschäft. «Tröpfel, der Erste, demi-sec, leicht süsslich», «Tröpfel, der Zweite, brut, leicht herb», «Tröpfel, der Dritte, rosé, erfrischend prickelnd», alle in verschiedenen Grössen, und der «paes» (von Patricia und Ester) sind entstanden. Letzterer ist ein isotonisches Wellnessgetränk mit Holunderblütensaft, Quellwasser und weniger Kohlensäure. Weitere Ideen sind in der Entwicklung.
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