Pressemitteilung

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Roland Berger und Pioneers: Startup-Studie zeigt
dringenden Handlungsbedarf für Wien auf
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Roland Berger und Pioneers haben in der Studie
„Startup-Hub Wien – Zukunftschancen gezielt nutzen“
den Standort Wien genauer unter die Lupe genommen
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Mehr als 50 persönlich geführte Einzelinterviews mit
Investoren, den CEOs und Geschäftsführern der
namhaftesten österreichischen Unternehmen und
Startups und weiteren Stakeholdern des StartupÖkosystems machen den Handlungsbedarf deutlich
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Aktuell spielt der Standort Wien im Startup-Bereich auf
europäischer Ebene keine Rolle Die Studie gibt fünf
konkrete Handlungsempfehlungen dafür, wie Wien zur
europäischen Spitze aufschließen kann
Wien, Mai 2016: Durch gezielte Initiativen zur Erhöhung der
Attraktivität für Startups – heimischer und gerade auch
internationaler Kreativtalente – hätte Wien die Chance, zur
europäischen Spitze der Startup-Aktivitäten aufschließen und damit
auch die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen zu
stärken. Grundsätzlich hat die Stadt Wien gute Voraussetzungen
und ihr Startup-Ökosystem wächst, aber zu langsam. Daher sind
Anstrengungen notwendig, um eine international „kritische Masse“
zu erreichen. Gelingt dies nicht, droht der Verlust des
Innovationsmotors für die österreichische Wirtschaft.
„Wien hat den Anschluss an die Spitze der europäischen StartupHubs verloren. Dies ist besorgniserregend, da Startups
Innovationen für die österreichische Wirtschaft generieren. Die
Wettbewerbsfähigkeit ist gefährdet. Daher unsere Motivation für
diese groß angelegte Studie zum Status quo des Wiener StartupÖkosystems und für die abgeleiteten Handlungsempfehlungen,
deren Umsetzung der Standort dringend braucht“, betont Dr.
Vladimir Preveden, Managing Partner von Roland Berger Wien. Die
großen Konzerne müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit ausbauen, um
gesund weiterzuwachsen. Dazu brauchen sie in einem Umfeld von
Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambivalenz Innovationen.
Diese Innovationen können von Startups kommen, die aber
passende Finanzierungen und Rahmenbedingungen brauchen.
Ein „Startup-Hub“ ist Innovationsmotor und Generator von
Arbeitsplätzen und künftigem Wohlstand, sind sich die Verfasser der
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Studie, Roland Berger und Pioneers, sicher. „Die Startup-Szene in
Wien vibriert durchaus – allerdings auf zu geringem Niveau, als
dass man davon auf dem internationalen Parkett Notiz nehmen
würde. Wir sind überzeugt, dass Wien das Potenzial für den Sprung
in die europäische Top-Liga der Startup-Hubs hat“, betont Mag.
Oliver Csendes, COO von Pioneers.
Studie bietet Bestandsaufnahme zum Wiener StartupÖkosystem
Neben der eigentlichen Startup-Szene besteht das Wiener StartupÖkosystem aus sechs Stakeholdergruppen: der Öffentlichen Hand,
privaten Investoren, Unternehmen, Bildungseinrichtungen,
Supportern und Medien. „Die Zusammenfassung der Interviews in
einer qualitativen Analyse zeigt, dass die österreichische
Förderlandschaft im internationalen Vergleich gerade in der
Frühphase für Startups ausgezeichnet ist. Mit Runtastic und Shpock
hat Österreich hervorragende Vorbilder und mit dem Pioneers
Festival und dem AustrianStartups-Stammtisch zwei exzellente
Veranstaltungen zur Vernetzung“, so Ing. Rudolf Kemler, Senior
Partner von Roland Berger. „Spürbare Schwächen existieren
allerdings in der Finanzierung der Expansionsphase ab dem ‚Proof
of Concept‘. Hier wäre es dringend nötig, brach liegendes privates
Kapital – durch das Schaffen entsprechende Rahmenbedingungen
– zugänglich zu machen.“
Beim Humankapital hat Österreich noch Vorteile gegenüber den
führenden Startup-Hubs und die Wiener Universitäten und
Hochschulen sind besser als ihr Ruf, war in den Interviews
mehrheitlich zu hören.
Trotzdem sehen die 53 Interviewpartner noch
Verbesserungspotenzial. Während die Förderlandschaft gerade in
der „Early Stage“ ausgezeichnet ist, existiert sie in der Späteren
Phase kaum. Auch habe Entrepreneurship in anderen europäischen
Metropolen eine viel höhere politische Priorität. „Die
Interviewpartner haben immer wieder betont, dass Österreich viel
mehr hervorragende Vorbilder brauche und gerade nach dem
Sicherheitsdenken der vergangenen Jahrzehnte jetzt mehr Mut,
auch zum Scheitern, angebracht wäre“, so Roland Berger Partner
Kemler. Auch sollten die Wiener Universitäten und Hochschulen
ihren Output in Unternehmensgründungen manifestieren.
Die quantitative Analyse des Wiener Startup-Ökosystems zeigt,
dass sich eine Vielzahl von Startups in den beiden Sektoren
Lifestyle & Entertainment und Business & Productivity konzentriert,
in denen mit niedriger Kapitalausstattung gestartet werden kann. An
dritter Stelle mit etwa 14 Prozent aller Startups in Wien rangiert der
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Sektor Life Science & Agriculture, der auch Biotech miteinbezieht.
Dieser Bereich ist gut finanziert: Rund 45 Prozent seiner Startups
verfügen über mehr als 500.000 Euro, was durch hohe F&EAusgaben dieser Unternehmen zu erklären ist.
Initiativen für Wien: Fünf Handlungsempfehlungen
„Das Startup-Ökosystem Wien muss quantitativ und qualitativ
deutlich zulegen, um zu den europäischen Top-Zentren London,
Berlin und Paris aufzuschließen. Sonst verlieren wir den Anschluss
und gefährden unsere Wettbewerbsfähigkeit. Aus der qualitativen
Analyse der Interviews sowie der quantitativen Analyse des
vorhandenen Datenmaterials haben wir fünf konkrete
Handlungsempfehlungen entwickelt“, so Roland Berger Partner
Preveden.
1. Großunternehmen stärker aktivieren
Großunternehmen in Österreich zeigen zunehmend Interesse an
Startups, deren Gründern und Innovationen. Sie können Startups
den Zugang zu Kunden ermöglichen, den diese aufgrund der
fehlenden Traktion bzw. Glaubwürdigkeit noch nicht haben. „In
der Frühphase suchen Gründer vor allem Zugang zu Märkten
sowie unterstützende Infrastruktur, um wachsen zu können“,
betont Pioneers-COO Csendes. Ein unabhängiger Player sollte
die richtigen Kollaborationspartner identifizieren und ein
gemeinsames Vorgehen moderieren. Zum einen muss die Lücke
im Local-Venture-Capital-Bereich der Finanzierungslandschaft
geschlossen werden, z.B. durch den Zusammenschluss
mehrerer großer Unternehmen zur Auflage eines Startup-Fonds
in der Größe von 100 bis 300 Millionen Euro. Zum anderen
sollten sich Großunternehmen in Österreich bei der Errichtung
eines zentralen Startup-Campus engagieren.
2. Zentralen Startup-Campus errichten
Die Wiener Startup-Szene ist derzeit verstreut und in erster Linie
im 7. und 5. Bezirk sowie an den Universitäten zu finden.
Räumliche Nähe, kurze Wege und eine Bündelung von
Ressourcen fördern hingegen den kreativen und intellektuellen
Gedankenaustausch sowie die Effizienz. Das derzeitige
Ökosystem schreit förmlich nach einem zentralen StartupCampus, wo Startup-Gründer, Investoren und große
Unternehmen in Co-Working Spaces zusammenarbeiten. Für die
Ansiedelungskandidaten bedarf es messbarer Ziele und strikter
Kriterien. Eine Jury soll über die Aufnahme entscheiden, um
dann Gründer, Unternehmer, Universitäten und Investoren je
nach Innovationsfeld systematisch miteinander zu verknüpfen.
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3. Neues politisches Mindset schaffen
Wie in Unternehmen und in Startups müssen auch in der
Stadtpolitik Innovation, Strategie und Wertschöpfung Chefsache
sein. Die Stadtpolitik muss die steuerlichen, finanziellen und
infrastrukturellen Rahmenbedingungen schaffen, damit sich
Startups auf ihre Innovation konzentrieren können. Die Stadt
Wien hat bereits einiges zur Förderung der Startup-Szene getan,
darauf kann und muss aufgebaut werden. Gründungen müssen
vereinfacht, Hürden bei der Anziehung ausländischer
Kreativpotenziale reduziert und die Kosten zur Führung eines
neu gegründeten Unternehmens gesenkt werden. Die Senkung
der Lohnnebenkosten für die ersten drei Mitarbeiter in den ersten
drei Jahren, die Schaffung einer „Limited Company“ im
Gesellschaftsrecht und Erleichterungen bei Beteiligungen sowie
eine Verkürzung der Verfahrensdauer zur Erlangung einer RotWeiß-Rot-Karte wären wichtige Schritte.
4. Junge Wissenschaftler zum Gründen bewegen
In Österreich spielt die Kommerzialisierung wissenschaftlicher
Forschung eine untergeordnete Rolle. Statt an Patenten wird
wissenschaftlicher Erfolg an der Zahl der Publikationen
gemessen. Rechtliche Rahmenbedingungen oder Programme,
die die Kommerzialisierung von Forschung ermöglichen oder
fördern, gibt es nicht. Eine kurzfristige Maßnahme wäre die
Einführung von Sabbatical-Programmen für wissenschaftliche
Mitarbeiter, damit diese sechs Monate Zeit für die
Kommerzialisierung ihrer Forschung haben. Auch sollten
Doktoranden die Ergebnisse ihrer langjährigen Forschung
kommerziell verwenden können. Rechtliche
Rahmenbedingungen sollten eine geringe Equity-Beteiligung der
Institute am Startup ermöglichen. Längerfristig sollte die
frühzeitige Schaffung einer „Entrepreneurship-Mentalität“ an
Schulen und Universitäten vorangetrieben werden. Als
Querschnittsmaterie muss Entrepreneurship in allen
akademischen Curricula verankert werden.
5. Unproduktives Kapital mobilisieren
In Österreich ist genug Kapital vorhanden, um neben
Speedinvest mindestens einen zweiten VC-Fonds einzurichten
und darüber hinaus auch größere Finanzierungen
sicherzustellen. Um privates Kapital für die wesentliche Phase
der Unternehmensexpansion freizuspielen, müssen die
passenden rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Zur Förderung von Privatinvestitionen in Startups bzw. Fonds
nach britischem Vorbild könnte ein Beteiligungsfreibetrag von
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100.000 Euro eingeführt werden. Weiters könnten Gewinne und
Verluste aus Risikoinvestments gegeneinander aufgerechnet und
große Kapitalmengen wie Versicherungsbeiträge für innovative
Finanzierungen zugänglich gemacht werden. Auch die
Erbringung einer Garantie müsste vereinfacht werden.
„Um Wien entsprechend voranzubringen, ist es im Interesse aller,
dass an einem Strang gezogen wird. Ein Umsetzungsteam würde
dazu beitragen, dass ein Startup-Hub in kurzer Zeit aufgebaut
werden kann“, ist Roland Berger Partner Preveden überzeugt. Mit
der konsequenten zielgerichteten Umsetzung der fünf
Handlungsempfehlungen kann sich Wien der Spitze der
europäischen Gründungsstandorte annähern.
„2009 haben wir Pioneers gegründet, weil wir überzeugt sind, dass
Technologie und kreative Ideen die Welt zum Besseren verändern
können. Seit sechs Jahren unterstützen wir mit unseren Events und
seit kurzem auch mit unserem Seed-Fund zahlreiche Startups, die
zu globalen Erfolgsgeschichten geworden sind und ihre Technologie
einer breiten Weltöffentlichkeit vorgestellt haben. Mit ‚Pioneers
Discover’ unterstützen wir erfolgreiche und etablierte Unternehmen
bei der Zusammenarbeit mit Startups. Über 50 erfolgreiche Projekte
wurden dabei abgewickelt. Dieses praktische Wissen haben wir in
der Studie genutzt. Wir sind überzeugt, dass diese
Handlungsempfehlungen den Standort Wien weiterbringen werden“,
erklärt Pioneers-COO Csendes.
Zur Studie:
Die Studie beruht außer auf einer umfassenden Datenbank- und
Literaturrecherche zum aktuellen Status in Wien und zu den
internationalen Best-Practice-Beispielen auf mehr als 50 Interviews mit
hochkarätigen und prominenten Vertretern aus der Wirtschafts- und
Gründerszene. Für den qualitativen Teil der Arbeit wurden 53 Stakeholder
aus dem Wiener Startup-Ökosystem interviewt, für den quantitativen Teil
wurden Profile von den erfolgreichsten in Österreich ansässigen Startups
aus verschiedenen Quellen aggregiert.
Die Studie können Sie herunterladen unter:
www.rolandberger.at/presse/releases/Startup-Hub_Wien.html
Über Pioneers:
Pioneers ist ein global agierendes Unternehmen zur Unterstützung und
Vernetzung von Akteuren in der Tech-Branche. Pioneers bietet seinen
Mitgliedern wie Startups, Investoren, Unternehmen und Medien mehrere
Services an, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten: Pioneers Events,
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Pioneers Discover (Aufbau von Synergien zwischen Startup- und
Unternehmenswelt), Pioneers Ventures (Investitionen in frühphasige
Startups).
Mit „Pioneers Discover“ bieten wir eine professionelle Möglichkeit zur
Vernetzung von Unternehmen und Startups. Die Grundlage dafür ist eine
dynamisch wachsende Datenbank mit über 11.000 Startups mit
Hintergrundinfos und detaillierter Analyse des Geschäftsmodells. Ziel ist
eine konkrete Zusammenarbeit zum Zweck eines Mindset-Shifts, der
Prozess- und Produktentwicklung sowie der Erschließung von neuen
Geschäftsfeldern und -modellen. Pioneers fungiert als Schnittstelle und
verbindet die Unternehmen mit den passenden Startups. Pioneers
unterstützt Startups, Investoren und etablierte Unternehmen dabei, ein
qualitatives Netzwerk aufzubauen und somit die Zusammenarbeit dieser
drei Säulen zu stärken. Das Pioneers Festival schafft dies durch die
jährliche Versammlung von 2.500 ausgewählten Meinungsführern aus
Technologie, Business und Wissenschaft aus über 90 Ländern in der
Wiener Hofburg. Mehr Informationen unter: www.pioneers.io
Über Roland Berger:
Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit führenden
Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und europäischen
Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 36 Ländern ist das Unternehmen in
allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv. Die 50 Büros von Roland
Berger befinden sich an zentralen Wirtschaftsstandorten weltweit. Das
Beratungsunternehmen ist eine unabhängige Partnerschaft im
ausschließlichen Eigentum von rund 220 Partnern. 2014 wurde die
Unternehmensplattform Terra Numerata™ ins Leben gerufen. Als Kern
eines breit angelegten europäischen digitalen Firmennetzwerks steht sie
Inkubatoren, Investoren, Technologieanbietern und allen Akteuren der
digitalen Welt offen. Ziel ist es, Firmen unterschiedlicher Größe und
unterschiedlicher Geschäftszweige zusammenzubringen, um so die
digitale Innovation stärker voranzutreiben. Mehr Informationen unter:
www.rolandberger.at
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Stefan A. Sengl, Lisa Koppitsch
The Skills Group
Tel.: +43/1/505 26 25
E-Mail: [email protected]
www.rolandberger.at
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