URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM160518_Blasenkrebstherapie.pdf Zulassungsbehörde wertet neue Blasenkrebs-Therapie als Durchbruch Klinik für Urologie ist Studienzentrum für Therapie mit neuartigem Antikörper Auch wenn der Blasenkrebs bereits Metastasen gebildet hat, gibt es Hoffnung für Patienten. Mediziner der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) testen jetzt, ob ein neuartiger Antikörper effektiver als eine herkömmliche Chemotherapie sein kann. "Wegen erster sehr positiver Daten hat die US-Zulassungsbehörde FDA dieses Medikament als Therapie-Durchbruch eingestuft", sagt Klinikdirektor Prof. Dr. Marc-Oliver Grimm. Dies bedeutet, dass das Zulassungsverfahren für das Präparat beschleunigt wird. Dass die Gabe von Antikörpern tatsächlich besser wirkt als bisher verfügbare Therapien, soll die Studie untermauern. "Unsere Erfahrungen, die wir in den vergangenen Monaten mit ähnlichen Antikörpertherapien gesammelt haben, sind sehr positiv", so Prof. Grimm. Den Tumorzellen die Tarnung nehmen Einige Tumorzellen schützen sich mit einem bestimmten Protein gegen Angriffe des Immunsystems. Das neue Medikament ist in der Lage, den Tumorzellen diese Tarnung zu nehmen und sie für die körpereigene Abwehr wieder angreifbar zu machen. "Wir behandeln also nicht den Tumor, sondern das Immunsystem", so Grimm. Vor der Therapie wird anhand einer Gewebeprobe untersucht, ob dieses spezielle Protein nachgewiesen werden kann, das die Tumorzellen nutzen, um das Immunsystem zu überlisten. Ist dies der Fall, erhält der Patient das Medikament ambulant alle vier Wochen als Infusion. Erste Patienten konnten bereits in die Studie eingeschlossen werden. Nach einer herkömmlichen Therapie bei Blasenkrebs sei das Risiko für einen Rückfall sehr hoch, weiß Prof. Grimm. "Bei der Antikörpertherapie sehen wir Patienten, die so gut ansprechen, dass wir sie als geheilt bezeichnen können." Den Patienten gehe es während der Therapie sehr gut, die Nebenwirkungen seien gering. "Außerdem beobachten wir, dass die Effekte sehr lange anhalten", so Prof. Grimm. Die Klink für Urologie in Jena ist als eines von nur fünf Studienzentren für dieses neuartige Medikament in Deutschland ausgewählt worden. "Das sehen wir als Bestätigung dafür, dass wir im Rahmen der bisherigen Studien erfolgreich gearbeitet haben", sagt der Klinikdirektor. Bereits im vergangenen Jahr hat das Team zahlreiche Patienten in Studien mit Antikörpern behandelt. Ein eigenes Studienteam der Klinik sorgt dafür, dass die strengen Kriterien erfüllt werden können. Krebstherapien mit Antikörpern Zulassungsbehörde wertet neue Blasenkrebs-Therapie als Durchbruch 1 Krebstherapien mit Antikörpern liegen weltweit im Trend. "Natürlich bekommen wir viele Anfragen von Patienten, die sich für diese Therapien interessieren", so Prof. Grimm. Er rät interessierten Patienten vor einer Terminvereinbarung aber, zunächst ihre Unterlagen an die Klinik für Urologie zu senden, damit das Team prüfen kann, ob sie für die Teilnahme an einer Studie in Frage kommen. Prof. Grimm geht davon aus, dass die Immuntherapie bei der Behandlung von Tumorerkrankungen in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird: "Therapien mit Antikörpern werden die bisherigen Standards ablösen." Kontakt: Prof. Dr. Marc-Oliver Grimm Klinik und Poliklinik für Urologie am Universitätsklinikum Jena Lessingstraße 1 07743 Jena Tel.: 03641 / 935206 Meldung vom: 18.05.2016 11:00 Uhr Klinik für Urologie ist Studienzentrum für Therapie mit neuartigemAntikörper 2
© Copyright 2024 ExpyDoc