Studie zu Kombinationstherapie mit Antikörpern gestartet Klinik für

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM161027_kombistudie.pdf
Studie zu Kombinationstherapie mit Antikörpern gestartet
Klinik für Urologie ist Studienzentrum für insgesamt 30 Zentren
Wie kann die Therapie für Patienten mit Nierenkrebs weiter verbessert werden? Die Frage steht im
Zentrum einer neuen Studie an 31 Krebszentren in acht europäischen Ländern, die am 27.
Oktober startet. Koordiniert wird diese Studie in Thüringen: Die Klinik für Urologie am
Universitätsklinikum Jena (UKJ) ist Studienzentrum, Direktor Prof. Dr. Marc-Oliver Grimm
Studienleiter.
"Die Immuntherapie mit Antikörpern ist derzeit stark im Kommen", so Prof. Grimm. Vereinfacht
dargestellt könne man sagen, dass einige Tumorzellen sich mit bestimmten Proteinen gegen
Angriffe des Immunsystems schützen. Eine bereits zugelassene Substanz ist in der Lage, diese
Hemmung des Immunsystems aufzuheben und die Tumorzellen für die körpereigene Abwehr
wieder angreifbar zu machen. "Wir behandeln also nicht den Tumor, sondern das Immunsystem
der Patienten", so Prof. Grimm. Per Infusion bekommen diese den Antikörper verabreicht.
Abgestuftes Behandlungskonzept
"Erste Ergebnisse sind sehr vielversprechend, aber noch verbesserungsfähig", sagt Grimm. Hier
setzt daher die neue Studie an: Patienten, bei denen die Therapie mit diesem ersten Antikörper
nicht anspricht oder nur zur Stabilisierung führt, erhalten einen zweiten Antikörper, der die
körpereigenen Immunzellen aktiviert. Mit diesem abgestuften Behandlungskonzept wollen die
Mediziner einerseits die Wirksamkeit der Immuntherapie erhöhen, andererseits die
Nebenwirkungen minimieren. "Neben einer Verbesserung der bisherigen Therapie wollen wir
verstehen, welche Patienten von der Kombinationstherapie profitieren können", fasst der Urologe
die Studienziele zusammen.
Studie mit 200 Patienten mit metastasiertem Nierenkrebs
Insgesamt sollen 200 Patienten mit metastasiertem Nierenkrebs an der Studie beteiligt werden. Die
Studie wird durch die AIO-Studien gGmbH - eine gemeinnützige Organisation der
Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. - als
Sponsor organisiert. Alle Daten laufen im Zentrum für klinische Studien (ZKS) am UKJ zusammen,
wo auch die Auswertung stattfindet.
In den letzten Monaten gab es zahlreiche Erfolgsmeldungen für die Immuntherapie. Der Jenaer
Urologe betont jedoch: "Es ist wichtig, dass es weitere verlässliche Studien zu diesen
Therapieansätzen - insbesondere zur Kombinationstherapie - gibt. Auch wenn es bislang sehr
positive Hinweise gibt: Solche Verfahren müssen sehr gründlich wissenschaftlich untersucht
Studie zu Kombinationstherapie mit Antikörpern gestartet
1
werden. Ich freue mich, dass die Thüringer Universitätsmedizin hier einen wichtigen Beitrag leisten
kann." Die Jenaer Klinik für Urologie kann dabei auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen:
Sie war bereits bei mehreren Studien mit Antikörpern zur Stimulation des Immunsystems bei
Nieren-, Blasen- und Prostatakrebs beteiligt.
Kontakt:
Prof. Dr. Marc-Oliver Grimm
Klinik und Poliklinik für Urologie am Universitätsklinikum Jena
Lessingstraße 1
07743 Jena
Tel.: 03641 / 935206
Meldung vom: 27.10.2016 06:38 Uhr
Klinik für Urologie ist Studienzentrum für insgesamt 30 Zentren
2