Neuester CT-Jerusalem Rundbrief - Christus

CT-Jerusalem
Christus-Treff: Marburg, Berlin, Jerusalem
Newsletter Mai 2016
Liebe Freunde,
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der
uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat
zu einer lebendigen Hoffnung
durch die Auferstehung Jesu
Christi von den Toten. (1. Petrus 2,2)
Herzliche Grüße aus Jerusalem!
Wir haben hier sehr spannende
Osterfeste miterleben dürfen
und es ist etwas Besonderes, in
einem Haus zu wohnen, das
nur einen Steinwurf von der
Grabes- bzw. Auferstehungskirche entfernt ist.
Die Auferstehung Jesu hat alles
verändert, sie ist der Grund
unserer Hoffnung. Jesus ist als
Auferstandener seinen Jüngern
in hoffnungslosen, dunklen
Momenten begegnet, seine
Gegenwart hat alles verändert.
Wir beten gemeinsam mit vielen Christen darum, dass Barmherzigkeit und lebendige Hoffnung auch hier im Land die oft
hoffnungslosen und dunklen
Situationen verändert.
Aus Jerusalem grüßen wir sehr
herzlich: Der Herr ist auferstanden— er ist wahrhaftig auferstanden.
Einfach nur unbeschreiblich — „abgefahren“ würden
die Volontäre sagen.
Die letzten Wochen hier in Jerusalem
waren mal wieder unbeschreiblich!
Gern würden wir ganz ausführlich
und am besten noch mit Videos unterstützt von dem erzählen, was sich
so direkt vor unserer Haustüre abspielt hat. „ Erstmals haben wir hier
in Jerusalem das westliche Osterfest
und fünf Wochen später das orthodoxe Osterfest (nach dem julianischen
Kalender) miterleben und mitfeiern dürfen. In diese Zeit fallen auch das jüdischen Purimfest und das Pessachfest.
Hier einige Höhepunkte: Am Palmsonntag ziehen einige tausend Christen
singend von Bethphage über den Ölberg in die Altstadt von Jerusalem, ein
schönes gemeinsames Glaubenszeugnis unterschiedlicher Kirchen.
Theresia, unsere Volontärin berichtet: Palmsonntag in Jerusalem war
für mich der Höhepunkt der Ostertage, an dem tausende Menschen
aus allen Erdteilen Jesus ihr Hosianna zugejubelt haben. Wir haben
uns der fröhlichen Prozession der
Christen verschiedener Konfessionen angeschlossen und sind mit großen
Palmzweigen vom Ölberg durchs Löwentor in die Stadt hinein gezogen. Die
Fröhlichkeit und Ausgelassenheit, mit der Jesus gefeiert wurde, war einfach
ermutigend und ansteckend. Ich konnte gar nicht anders, als den ganzen
Weg unermüdlich mitzusingen und mitzutanzen.
Der westliche Karfreitag fiel in diesem Jahr mit dem Purimfest zusammen.
Die Juden erinnern sich an die Errettung von den Feinden in der persischen
Diaspora durch das Gebet und das besonnene Handeln der Königin Esther.
Purim wird bei den Juden sehr ausgelassen gefeiert. Es gibt sogar das Gebot,
an diesem Tag möglichst viel Alkohol zu trinken. Viele orthodoxe Juden halten sich an diesem Tag sehr an dieses Gebot, manche Männer hatten es augenscheinlich bereits am Vormittag erfüllt. Die Christen begehen diesen Tag
ja traditionell sehr still im Gedenken an das Leiden und Sterben Jesu.
Johanniter-Hospiz, 8. Station Via Dolorosa, Mail: [email protected], Tel: 00972 2 6264627, www.christus-treff.de
Das Gedränge in der Altstadt war aber auch an diesem Tag sehr groß. Vor allem weil
ja an jedem Freitag auch viele Muslime zum Freitagsgebet in die Stadt strömen. Vor
unserer Haustür haben unzählige Pilgergruppen an den Kreuzwegstationen gebetet.
Am frühen Ostermorgen beginnen die Ostergottesdienste, einige tausend Christen
feiern z.B. gemeinsam im Gartengrab die Auferstehung.
Pessach wird bei den Juden eine Woche lang gefeiert, erstaunlich, wie stark es auch
im Alltagsleben zu spüren ist. So sind in den Supermärkten alle Regale zugehängt, in
denen sich gesäuerte Lebensmittel befinden
und es gibt tatsächlich eine Woche lang kein
Brot außer Matzen in den jüdischen Geschäften zu kaufen. Die orthodoxen Kirchen
haben in diesem Jahr zeitgleich mit Pessach
ihr Osterfest gefeiert. Schon bereits am frühen
Samstagmorgen standen vor unserem Haus
einige bewaffnete Soldaten, um die Besucherströme an diesem Tag zu regeln. Während des
Tages kam es zu unglaublichen Szenen, wenn
die großen Menschenströme aufeinanderprallten. Unser Volontäre konnten sehr
unterschiedliche Sederfeiern miterleben, wo war Juli z.B. bei einer orthodoxen Familie, wo der Ablauf mit den Lesungen genau eingehalten wurden, so dass die Zeremonie über sechs Stunden dauerte.
Wieder einmal war für uns in den vergangenen Wochen deutlich zu spüren, wie besonders diese Stadt ist, wie einzigartig spannungsreich das Leben in Jerusalem ist. Es
gibt so viel Gegensätzliches, das in fruchtbarer Spannung zum anderen steht, daneben aber auch nach menschlichem Ermessen schier unüberbrückbare Gegensätze,
extreme Lebenswelten, ohne jegliche Berührung mit dem unmittelbar nachbarschaftlichem Umfeld.
Begegnung mit Gästen:
Unbeschreiblich sind auch die sehr interessanten Begegnungen mit unseren Gästen
im Haus. In der Regel kommen ja einzelne Pilger oder kleine Gruppen zu uns, manchmal sind es geschlossene Gruppen (max 16 Personen). Besondere Gruppen waren
z.B. die Kirchenleitung der Baptisten in Georgien, Studierende am Johanneum aus
Wuppertal, eine Gruppe mit Führungskräften unter der Leitung von Roland Werner
oder eine Gemeindegruppe aus Polen (Einer der Teilnehmer hat sich im Jordan taufen lassen). Ermutigend für uns war auch eine Woche mit allen hauptamtlichen Mitarbeitern aus Marburg. In diesen Tagen war eine Gruppe mit jungen Johannitern zu
Besuch, schön, dass wir so die Verbindung zum Johanniter-Orden vertiefen können.
Der Osterbrunch mit ca. 30 Gästen bei uns im Haus war ebenso ein herausragendes
Ereignis für das ganze Team.
Ausblick und Gebetsanliegen:
Nach dem ersten Einleben können wir uns nun auch auf anstehende Projekte konzentrieren und die Kontakte im Land vertiefen. Die Küchenrenovierung haben wir
erstmal auf den November verschoben, weil wir dazu auch eine gästefreie Woche
brauchen. Herzlichen Dank allen, die uns hier mit Spenden helfen können. Gebetsanliegen sind für uns immer wieder die Bewahrung für das Team und ein gutes Miteinander im Team und mit den Gästen. Für die Zukunftspläne der Volontäre erbitten
wir Gottes Führung und Leitung.
Liebe Grüße aus Jerusalem
Elsa und Michael Mohrmann
Wechsel bei den Volontären
Elsa und ich sind noch nicht
einmal ein Jahr hier, in dieser
Zeit durften wir bereits 12 Volontäre/innen kennenlernen.
Wir staunen über die große
Unterstützung und sind sehr
dankbar für den Einsatz.
Zur Zeit sind Jonathan, Abiturient aus Wehrheim (seit Oktober), Theresia, Kinderärztin aus
Jena und Julia, Psychologiestudentin aus Leipzig (beide seit
März) bei uns und bleiben bis
Juli.
Als wir im Juli 2015 kamen, waren Desiree, Lisa und
Jonathan, Theresia, Julia, Elsa, Michael
Nanette hier. Anschließend
kamen Justel, Lydia, Annabel
und Hannah jeweils zwischen
sechs Wochen und fünf Monate hierher.
Anfang 2016 hatten wir ein
reines Männerteam mit Jonathan, Jonatan und Constantin.
Annabel und Hannah sind im
Februar nochmals zur Aushilfe
gekommen, als Elsa und ich für
10 Tage in Deutschland waren.
Wir sind sehr dankbar für das
gute Miteinander im Team und
das Engagement bei den vielfältigen Diensten.
Ab September kommen dann
drei Volontäre, die alle für ca.
11 Monate bleiben wollen. Ab
Juli 2017 haben wir also wieder
freie Stellen.
Spendenkonto: Christus-Treff e.V. - Verwendungszweck: Johanniter-Hospiz
IBAN: DE63 53350000 1010070020 - Sparkasse Marburg-Biedenkopf - Jede Spende hilft uns sehr. Vielen Dank! -