SCHLAGANFALL-WISSEN AUSBAUFÄHIG Zwei Schülerinnen befragten Thüringer Der Tag gegen den Schlaganfall am 10. Mai hat viel Aufmerksamkeit erzeugt. Recht so, denn das wirksamste Mittel gegen den Schlaganfall bleibt die Aufklärung. Das dachten sich auch Desiree Schröder und Tabea Schilling, zwei Schülerinnen aus Erfurt. Sie untersuchten das Schlaganfall-Wissen der Thüringer und entwickelten Medien, um die Wissenslücken zu schließen. Mit ihrer bemerkenswerten Seminarfacharbeit gewannen sie den Regionalwettbewerb von „Jugend forscht" und schafften es in die „Erfurter Allgemeine". Rund 800 Thüringer haben die zwei 18jährigen vom Albert-Schweitzer-Gymnasium in Erfurt befragt. „Wir waren überrascht, wie wenig die Leute teilweise über den Schlaganfall wussten", berichtet Desiree Schröder. Ihre Befragung planten die beiden sehr professionell. Hinsichtlich Alter, Geschlecht und Bildungsabschluss achteten sie auf eine repräsentative Verteilung. Dass Bluthochdruck ein großer Risikofaktor für den Schlaganfall ist, wissen rund Dreiviertel der Thüringer. Dagegen nannte nur ein Viertel der Bevölkerung die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern als Auslöser, obwohl sie das Schlaganfall-Risiko ähnlich stark beeinflusst wie der Hochdruck. Erstaunlich auch: den Diabetes, manchen besser bekannt als Zuckerkrankheit, hält nur rund ein Drittel der Bürger für ein Schlaganfall-Risiko. Dafür wären Dreiviertel der Befragten zumindest theoretisch bereit, ihre Lebensgewohnheiten zu ändern, um ihr Schlaganfall-Risiko zu senken. Nicht überraschend: Frauen zeigten hier die deutlich größere Bereitschaft. Einige Ergebnisse machen durchaus Mut. Die deutliche Mehrheit der Thüringer weiß, dass der Schlaganfall ein Notfall ist. 80 Prozent gaben an, bei einem Schlaganfallverdacht umgehend die 112 zu wählen. Und vieles spricht dafür, dass sie die Symptome auch erkennen. Sprachstörungen und Taubheitsgefühl als häufige Anzeichen eines Schlaganfalls sind mehr als 70 % der Befragten bekannt. Nach Auswertung ihrer umfangreichen Befragung – jeder Fragebogen wurde per Hand ausgewertet entwickelten die zwei Schülerinnen einen Informationsflyer sowie eine Info-App für die Jüngeren. Eine erstaunliche Arbeit für zwei 18jährige. Fachlich betreut wurden sie dabei durch Prof. Dr. Marek Jauß, Chefarzt am Hainich Klinikum Mühlhausen und Regionalbeauftragter der Schlaganfall-Hilfe. Ob Desiree Schröder und Tabea Schilling beruflich ihrem Betreuer nacheifern wollen, wissen sie noch nicht. In die Richtung könnte es aber gehen. Desiree: „Ich möchte auf jeden Fall was mit Biologie machen". Letzte Aktualisierung: 19. Mai 2016 Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Seite 1 von 1
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