Pfingstsonntag - Hoffnungskirche zu Pankow

Evangelische Hoffnungskirchengemeinde Berlin-Pankow
PREDIGT Pfingstsonntag, 15. Mai 2016 KONFIRMATION
Textgrundlage: Apg 2,1-18
Von Pfarrerin Margareta Trende
Gnade und Frieden von dem, der da ist, der da war und der da kommen wird. Amen
Liebe Konfirmierte, liebe Eltern, Freunde und Verwandte, liebe Gemeinde,
Bibel zeigen) so heißt die Bibel, die ihr, liebe Konfirmierte, von unserer Gemeinde
zu eurer Konfirmation bekommen habt. Ich finde der Titel passt prima zu ihrem Inhalt und natürlich
auch zum Namen unserer Gemeinde. Es ist eine Bibel und kein Smartphone oder ein Computerspiel,
über das ihr euch vielleicht heute mehr gefreut hättet.
Es ist eine Bibel, die euch aber ein Leben lang begleiten kann und deren Geschichten und Gebete
euch im besten Falle immer wieder ermutigen und Hoffnung schenken können.
Um eine Bibel zu übersetzen, braucht man zum einen gute Wörterbücher wie dieses hier (Aland
zeigen). Ihr kennt für eure Übersetzungen in der Schule wohl eher diese Wörterbücher (Englisch
Wörterbuch zeigen) Zum Übersetzen braucht man neben guten Wörterbüchern auch ein gutes
Sprachgefühl. Das gilt besonders auch für das Übersetzen einer Bibel. So heißt es im Vorwort eurer
haft des Originaltextes
zuverlässig wiedergeben, sie muss auch verständlich sein, natürlich und lebendig klingen, so wie
Verständlich von Gott und unserem Glauben zu sprechen, das versuchen wir hier in unserer Hoffnungskirchengemeinde alle - immer wieder und auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Und dazu kommt nun auch ihr. Heute feiert ihr eure Konfirmation. Und eure Konfirmation ist ein
sichtbares Zeichen eurer eigenen Sprachfähigkeit im Glauben. Mit eurer Konfirmation zeigt ihr, dass
auch ihr Übersetzerinnen und Übersetzer dafür seid, was euch persönlich am christlichen Glauben
wichtig ist und das kann auch ganz unterschiedlich gezeigt und ausgedrückt werden.
In eurer Konfirmandenzeit, in den vergangenen knapp 2 Jahren, habt ihr euch eingelassen auf so
manch ungewöhnliches Sprachgebilde unserer Bibel oder auch hier im Gottesdienst. Wir haben an
den Konfirmandentagen gemeinsam überlegt, was Jesus und Gott, die Taufe und die 10 Gebote mit
unserem Leben zu tun haben. Ihr habt biblische Geschichten schauspielerisch mit unserem Leben
verbunden. So habt ihr alte Texte und Traditionen übersetzt und in euer Leben übertragen.
Wie man in einer Sprache Vokabeln lernen muss, so habt auch ihr ein paar Worte auswendig gelernt:
Das Vaterunser, den Psalm 23 und das Glaubensbekenntnis. Diese Worte sind wie ein Grundgerüst,
wie ein Geländer, an dem ihr euch in der umfangreichen Sprache des Glaubens festhalten könnt.
Aus diesen Worten können eure eigenen Worte und persönlichen Gesten wachsen. Wir können
heute nicht wissen, wo ihr sie noch gebrauchen könnt: Vielleicht in schwierigen Situationen auf
dem Schulhof oder unter Freunden, im persönlichen Gebet oder später am Tisch zusammen mit
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euren eigenen Familien, an den Gräbern von euch liebgewordenen Menschen oder im Glück angesichts eines wunderbaren Lebens. Die Sprache des Glaubens ist vielfältig. Sie kann Freude und Dankbarkeit, aber auch Trost und Hoffnung zum Ausdruck bringen.
Mit eurem Vorstellungsgottesdienst am 13. März habt ihr für uns übersetzt und verständlich gebenen Gebeten und Glaubensbekenntnissen habt ihr auf beeindruckende Art und Weise gezeigt, was
für gute Übersetzerinnen und Übersetzer ihr seid, welches Sprachtalent des Glaubens in euch steckt.
Pause
Heute, am Tag eurer Konfirmation, feiern wir auch Pfingsten.
Pfingsten ist ein Fest, an dem es auch um Sprache geht, ja sogar um ein Sprachwunder.
Wir haben es in der Lesung gehört. Menschen beginnen plötzlich in ganz vielen Sprachen zu predigen, als der Geist Gottes über sie kam. Als heraneilende Sprachexperten kamen, wunderten diese
sich, denn sie hörten ihre eigene Muttersprache heraus. Nicht nur Aramäisch und Hebräisch, die
Muttersprache Jesu und der Menschen in Galiläa, nicht nur Griechisch, das damals im Römischen
Reich von vielen gesprochen und verstanden wurde so wie heute Englisch. Bekannte und auch weniger bekannte Sprachen waren darunter und alle verstanden einander. So erzählt es diese Geschichte.
Das will die Geschichte von Pfingsten sagen: Die Unterschiede, die es zwischen Menschen gibt, seien
es wie hier die Sprachen aber auch das Alter, das Aussehen oder das Geschlecht sind im Glauben an
Jesus Christus nicht mehr wichtig. Sie sind nicht entscheidend.
Entscheidend ist der Geist Gottes.
Der Heilige Geist, der 1.) Menschen verbindet, der 2) den Glauben stärkt und der 3.) Freiheit schenkt.
So wie es die Pfingstgeschichte erzählt hat, möge auch euch Gottes Geist immer wieder mit anderen
glaubenden Menschen zusammenführen. Auf den Konfirmandenfahrten konntet ihr schon etwas
von dieser Gemeinschaft erleben. Gemeinsam glaubt es sich oft einfacher. Deshalb wünsche ich
euch Gemeinschaft mit anderen, sei es hier in unserer Gemeinde in der Jungen Gemeinde oder in
ganz anderen Gruppen an anderen Orten.
Der Geist Gottes möge euren Glauben immer wieder stärken. Das ist der Glaube an Gott, der bei
euch ist, egal wie es euch geht, was ihr könnt oder nicht könnt, der euch begleitet, egal, wo ihr seid,
ob zu Hause bei euren Familien oder bald auch ohne Eltern unterwegs auf euren eigen Wegen, sei
es der erste Urlaub alleine mit Freunden oder ein Aufenthalt im Ausland.
Und der Geist Gottes möge euch Freiheit schenken. Das ist die Freiheit, die sich an dem, was Jesus
getan und gesagt hat, bindet und die deshalb unabhängig und frei von dem ist, was andere Menschen von euch denken.
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Das Sprachenwunder von Pfingsten war nicht das Abschlusszeugnis Gottes über seinen Weg mit den
Menschen durch Jesus Christus, sondern der Beginn, dass sich Christen neu und selbstbewusst sogar
in fremden Sprachen von diesem Glauben erzählten.
Eure Konfirmation soll nun für euch auch nicht das Abschlusszeugnis über den Erwerb der Sprache
im Glauben sein, sondern der Beginn eures Weges mit Gott.
Und wenn es auf diesem Weg auch Zeiten des Suchen und des Zweifelns geben wird, so möge Gott
euch Menschen schicken, die bei euch sind, die euch begleiten und stärken. Und es mögen euch im
Laufe eures Lebens Geschichten oder Gebete eurer Bibel immer wieder neu die Augen und euer Herzen für das Geschenk des Glaubens öffnen. Sie mögen euch stärken und Trost schenken, so dass ihr
r mich, sondern
Es gilt das gesprochene Wort
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