Gemeindebrief März - Juni 2016

März – Juni 2016
Christuskirche
Auferstehungskirche
Emmauskirche
An die Gemeinde
An die Gemeinde
Liebe Gemeinde,
minimal nur ist der künstlerische Eingriff
in diesen Raum. Und doch markant. Der
Raum wird durchbrochen.
Keinen lässt diese gelbe Tafel unberührt:
„Heute keine Kreuzigung. Pilatus.“ Befremdlich leuchtet die Farbe aus dem
dunklen Hintergrund heraus.
Wie eine Bekanntmachung ist das Schild
aufgestellt, so wie man Schilder zur Orientierung in Häusern mit ständig wechselnden Anlässen aufstellt oder an Orten, an
denen sich immer wieder etwas verändert.
Dieses Schild richtet sich eindeutig an
ein neugieriges, schaulustiges Publikum.
„Heute“ jedenfalls findet „keine Kreuzigung“ statt. Verantwortlich für diese
Bekanntmachung zeichnet ein gewisser
„Pilatus“.
Der Präfekt der römischen Provinz Judäa
wollte den biblischen Texten nach zuerst
Jesus nicht kreuzigen lassen. Diesbezüglich könnte man seine ursprüngliche
Entscheidung durchaus in dieser Kurzform
dem „Volk“ bekannt machen. Damals
forderte das Volk gegen den Entscheid
des Pilatus ein Todesopfer. Dieser beugte
sich dem Volkswillen, „wusch seine Hände
in Unschuld“ (Mt 27,24) und gab Jesus
schließlich zur Geißelung und Kreuzigung
frei.
Doch die Kundgebung des Pilatus erinnert
nicht nur an das Geschehen damals, als Pilatus sich gegenüber dem Volk zu schwach
zeigte, um für Jesus ein rettender Fels in
der Brandung sein zu können. Das Schild
ist nicht nur Hinweis auf eine historische,
längst vergangene Situation. Sie ist vor
allem eine Aufforderung an uns. Denn auch
wenn gut 2000 Jahre zwischen damals und
heute vergangen sind: Verurteilung, Schaulust und Sensationsgier sind geblieben.
Die Installation von Nikolaus Mohr, aufgestellt im Altarraum einer Kirche, erinnert
daran, dass WIR niemanden kreuzigen sollen.
Denn WIR stehen im Heute und WIR haben
die Macht, uns für oder gegen Menschen
einzusetzen.
An uns ist es, Gerechtigkeit zu unterstützen,
an uns, Barmherzigkeit walten zu lassen und
bedrohtes Leben zu schützen. „Heute keine
Kreuzigung“ ist keine Eintagsfliege. Gerade
durch das „Heute“ erhält die Kundgebung
jeden Tag aufs Neue Brisanz.
Und „Heute keine Kreuzigung“ ist prägnant
genug, um sich die Worte wie einen Leitsatz
einzuprägen. Auch wenn bei uns niemand
mehr wie zur Zeit Jesu gekreuzigt wird, so
„be-gut-achten“ wir doch die meisten Menschen um uns herum, „be-urteilen“ sie nach
unseren Kriterien, fällen oft Urteile über sie
und verurteilen sie auf die eine oder andere
Weise. Diesbezüglich ist„Heute keine Kreuzigung“ eine klare Aufforderung: Es geht auch
anders! Jeder Tag und jeder Mensch bietet
dazu Gelegenheit.
Eine gesegnete Passions- und Osterzeit
wünscht Ihnen, Ihr Pfarrer
Martin Weber
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Aktuelles
Aktuelles
Pfingstsonntag, 15.05.2016:
100 Jahre Olaf Andreas Gulbransson, 60 Jahre Auferstehungskirche,
Abschluss der Sanierungsarbeiten und Neugestaltung des Kirchplatzes…
Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes
– und der hat in den letzten Jahren bei uns
eine Menge bewegt!
Wir freuen uns, dass wir am Pfingstsonntag,
15.05.2016, um 10.15 Uhr, in unserer Auferstehungskirche in Rottach-Egern feiern können: den 100. Geburtstag des Architekten
unserer Kirche, Olaf Andreas Gulbransson,
das 60jährige Jubiläum unserer Auferstehungskirche und die nun abgeschlossene
Sanierung und Neugestaltung des gesamten
Kirchplatzes um unsere Kirche herum.
Olaf Andreas Gulbransson (23.01.1916 –
18.07.1961) ist einer der bedeutendsten
Architekten der Kirchenbaukunst der Nachkriegszeit. 33 Kirchen konnte er konzipieren,
ihre Baupläne entwerfen und die Einweihung
von 9 Kirchen erleben; die anderen wurden
nach seinen Plänen von seinem vertrauten
Mitarbeiter Architekt Schwabenbauer fertig
gebaut. Seine Kirchen sind Marksteine in der
Geschichte des Kirchenbaues und spiegeln
seine tiefe schöpferische Bezogenheit – er
sagte: „Eine Kirche bauen ist eine der schönsten Aufgaben…“
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Über viele Gedanken zum Kirchenbau hat
er auch geschrieben… „der Bau, der Raum
geben soll für die Begegnung der Menschen
mit Gott, ist nicht in erster Linie an den Zweck
gebunden, sondern an den Sinn“… Unsere
Auferstehungskirche ist vom Grundriss bis
zur Turmspitze ein theologisch überzeugender Raum, jede Einzelheit der Gestaltung
ist von ikonographischer Bedeutung. Diese
spirituelle Kraft, gepaart mit einzigartiger
Schönheit der Architektur im Inneren wie
im Äußeren, macht unsere Kirchen für uns
zur Schönsten! Sie ist denkmalgeschützt,
aber nicht nur ein Kulturgut, sondern verkörpert das, was Gulbransson schaffen sollte:
…“sie ist kein Aufbewahrungsort frommer
Stimmungen…sie soll selbst dienen, nicht
repräsentieren, ihre Schönheit soll in der
Form liegen, in der sie diese ihre Aufgabe
erfüllt, nicht in äußerer Pracht.“
100 Jahre Olaf Andreas Gulbransson und 60
Jahre Auferstehungskirche Rottach-Egern
im neuen Glanz – ein Dankesfest, zu dem wir
herzlich einladen! Feiern Sie mit uns.
Wir freuen uns auf Sie!
Gerne hätten wir diesen Tag mit dem
profundesten Kenner der Kirchen unseres Architekten gefeiert. Viele Male
war er bei uns und hat uns gerade
in den Zeiten der Sanierung intensiv
begleitet. Leider war es ihm nun nicht
mehr geschenkt, den feierlichen Abschluss der Arbeiten erleben zu dürfen.
Am 1. Januar hat Gott sein Kind Prof. Dr.
Peter Poscharsky zu sich nach Hause
geholt. Wir werden ihn in dankbarbarer
E­rinnerung behalten.
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Aktuelles
Aktuelles
Wissen Sie schon…
… dass unsere Weihnachtsgottesdienste mit über 1200
Besuchenden wieder sehr gut besucht waren? Der
Krabbelgottesdienst in Tegernsee war mit zwei echten
Eseln wieder ein absolutes Highlight (s. Artikel unten),
unsere Auferstehungskirche in Rottach-Egern platzte
aus allen Nähten. Einen ruhigen Ausklang ermöglichten die Gottesdienste in Kreuth und in Tegernsee. Als
Kollekte für „Brot für die Welt“ konnten gut 2000,- €
überwiesen werden. Herzlichen Dank!
… dass unser Christbaum für die Christuskirche in Tegernsee in diesem Jahr ein Geschenk war? Familie Nentwich
aus Rottach-Egern musste sich leider aus ihrem Garten
davon trennen und hat damit extra bis zur Weihnachtszeit damit gewartet. Vielen Dank dafür!
… dass wir auch 2015 wieder über 300 Gottesdienste
gefeiert haben? Neben den zahlreichen Hochzeiten und
Taufen gab es neben den „normalen“ Sonntagsgottesdiensten noch viele Angebote für alle Altersgruppen
und unterschiedliche Bedürfnisse (Berggottesdienste,
Kindergottesdienste, Andachten, Einweihungen, Segnungen…). Statistisch gesehen haben wir damit beinahe jeden Tag im Jahr einen Gottesdienst in unserer
Gemeinde gefeiert.
… dass Pfr. Dr. Weber auch in diesem Jahr wieder als
Prüfer für den Fachbereich Seelsorge in der Pfarrerausbildung aktiv ist und Lesepredigten für verschiedene
Sonntage in der bayerischen Landeskirche schreibt?
Es ist schön, in so wichtigen Bereich Verantwortung
übernehmen und die Arbeit unserer Kirche mit gestalten zu dürfen.
… dass wir wieder gemeinsam mit der katholischen
Kirchengemeinde und der Stadt Tegernsee Advent
gefeiert haben? Das Quirinal war festlich geschmückt
und bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein schönes und
stimmungsvolles Miteinander, das zu Weihnachten
hingeführt hat.
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… dass der Kirchgeldertrag für 2015 wieder knapp
25.000,- € betrug? Dies entspricht in etwa dem Ergebnis
vom letzten Jahr. Vielen Dank, dass Sie so zuverlässig
und zahlreich Ihr Kirchgeld geben! Es ist ein wesentlicher
Beitrag zur Finanzierung unserer „normalen“ Gemeindeaktivitäten, da wir nur etwa die Hälfte unserer regulären
Kosten durch die Kirchensteuer decken können.
… dass wir auch in diesem Jahr wieder mit dem Kirchbauverein am Adventsmarkt in Rottach-Egern und
in Tegernsee vertreten waren? Durch Schmalznudeln,
Kakao, Kaffee und andere Leckereien war die Teilnahme
ein voller Erfolg, die uns knapp 1000,- € eingebracht hat.
Vielen Dank vor allem an Familie Liedschreiber. S. dazu
auch den Artikel hinten.
… dass die Musikschule Tegernseer Tal ihr Adventskonzert
in unserer Auferstehungskirche in Rottach-Egern gegeben hat? Die Kirche war gut gefüllt und ein gelungener
Auftakt in die Advents- und Weihnachtszeit.
… wir laufend unsere Homepage überarbeiten und ergänzen? Neben einem aktuellen Terminkalender, finden
sie nun auch Bildergalerien und die Möglichkeit pdfDokumente, wie die Gemeindebriefe oder Predigten,
herunterzuladen. Schauen Sie mal rein: www.tegernseeevangelisch.de.
… dass wir auf dem Dach des Gemeindehauses in Tegernsee eine PV-Anlage installiert haben? Auf diese
Weise wollen wir die Stromkosten senken und da wir
ja vor allem ein Tagesbetrieb sind, lohnt sich diese
Anschaffung.
... dass wir in unserem Gemeindebrief nun 4 Seiten Werbung haben? Der Gemeindebrief kostet etwa 7000,- €.
Da wir auf Grund der hohen Kosten durch unsere
Baumaßnahmen sparen müssen, aber nicht die Inhalte
und die Qualität unserer Arbeit verringern möchten, ermöglichen wir es ausgewählten Partnern, mit denen wir
seit vielen Jahren in Kontakt stehen, auch Ihnen ihre Angebote zu präsentieren und uns damit zu unterstützen.
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Aktuelles
Aktuelles
Herzliche Einladung zum Vorstellungsgottesdienst unserer
Konfirmanden und zur Konfirmation
Uhr
Sonntag, 13. März 10.15
. April,
Sonntag 24
hr
um 10.15 U
m 17.00
April u
tag 23.
Sams
Die Konfirmation spricht den Konfirmandinnen und Konfirmanden ein „mündiges
Christsein“ zu. Früher wurde dies als ein
bestimmtes Grundwissen verstanden, das
man im Konfirmandenunterricht zu lernen
hatte und das dann in Prüfungen, häufig
vor der Gemeinde, abgefragt wurde. Für
mich bedeutet„mündiges Christsein“ nicht,
biblische Texte oder den Katechismus auswendig zu können, sondern vor allem darüber erzählen zu können, warum man sich
konfirmieren lassen möchte, welche Wünsche und Sehnsüchte sich damit verbinden
und was man von Gott in seinem weiteren
Leben erwartet. Aus diesem Grund bekommen unsere Konfirmandinnen und
8
Uhr
Konfirmanden ihre Konfirmationssprüche
aus der Bibel nicht zugewiesen, sondern sie
suchen sie am Ende ihrer Konfirmandenzeit
selbst heraus. Und als „Prüfung“ stellen sie
in einem Gottesdienst ihre Konfirmationssprüche vor und begründen ihre Wahl.
Lassen Sie sich davon überraschen und an
Ihre eigene Konfirmandenzeit erinnern.
Der Vorstellungsgottesdienst der Konfirmandinnen und Konfirmanden findet am
Sonntag, 13. März 10.15 Uhr, in unserer
Auferstehungskirche in Rottach-Egern statt.
Im Anschluss daran herzliche Einladung
zum Kirchenkaffee.
Jedes Jahr gehen um Ostern herum rund
260.000 Jugendliche in Deutschland zur
Konfirmation. Für mehr als 90% aller getauften Christinnen und Christen heißt
evangelisch sein auch konfirmiert zu sein.
Früher war die Konfirmation ein biografischer Einschnitt. Viele Kinder verließen die
Schule und traten eine Lehre an. Der Ritus
wurde so auch zum Zeichen des Wechsels
zwischen Kindheit und Erwachsenwerden
und leitete die Ablösung von den Eltern
ein. Und auch heute noch ist und bleibt
die Konfirmation ein Fest des Wandels allerdings mehr im Blick auf körperliche
und seelische Umwälzungen in dieser
Lebensstufe. Sie bildet einen wichtigen
„Schritt ins Erwachsenenleben“ und gehört
mit Hochzeit und Taufe zu den gefragtesten
Angeboten unserer Kirche.
Mit der Konfirmation – aus dem Lateinischen für „Befestigung“ oder „Stärkung“
– bestätigen Jugendliche ihre Taufe. Sie legen damit ein öffentliches Bekenntnis zum
Christentum ab, werden in die Gemeinde
aufgenommen, können Taufpate werden
und Ämter übernehmen. Früher bedeutete die Konfirmation auch die Zulassung
zum Abendmahl. Seit gut 20 Jahren ist das
jedoch nicht mehr der Fall, da Kinder – wie
in anderen Kirchen auch – schon früher an
das Sakrament herangeführt werden sollen.
Als Begründer der Konfirmation gilt der aus
dem Elsass stammende reformatorische
Theologe Martin Bucer (1491-1551), der sie
zunächst in Hessen verwirklichen konnte.
Durchgesetzt hat sich die Konfirmation
dann aber erst im Pietismus des 18. Jahrhunderts. Diese bis heute aktive christliche
Bewegung betont vor allem die Bedeutung
der persönlichen Frömmigkeit. In einigen
Gegenden ging aus der Konfirmation die
allgemeinbildende Volksschule hervor. Seit
dem 19. Jahrhundert ist die Feier in ganz
Deutschland üblich.
Im Gegensatz zu früher geht es heute
allerdings weniger um einen „Unterricht“.
Jugendliche sollen vor allem Gemeinschaft
und Miteinander erleben und so für ihr
Leben gestärkt werden. Natürlich gehört
dazu auch ein Grundwissen an biblischen
Texten und an den Ritualen und Abläufen
unserer kirchlichen Traditionen. Im Vordergrund steht allerdings die Gemeinschaft.
Die Idee ist, dass man sich später einmal
an dieses Gefühl erinnert, mehr als an
einen gelernten Vers, und dadurch auch
wieder den Weg in die Kirche findet. Dafür
segnen wir unsere Konfirmandinnen und
Konfirmanden auf ihrem weiteren Lebensund Glaubensweg. Die Konfirmation ist
daher ein Fest für die ganze Gemeinde
und so laden unsere Konfirmandinnen und
Konfirmanden Sie herzlich ein, mit ihnen
zu feiern.
Am Sonntag 24. April, um 10.15 Uhr, Konfirmation in unserer Auferstehungskirche,
Rottach-Egern.
Der Beichtgottesdienst vor der Konfirmation wird am Samstag 23. April um 17.00
Uhr, in unserer Christuskirche in Tegernsee
gefeiert.
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Aktuelles
Aktuelles
Kreuz und Grab
In vielen katholischen Kirchen Bayerns
finden wir Darstellungen des „Heiligen
Grabes“ – Karfreitag, höchster Feiertag der
evangelischen Kirche. Die Heiligen Gräber
werden von Gläubigen aufgesucht zum
Erleben ihrer tiefgründigen Schau.
Diese Hinführung zum Grund christlichen
Glaubens über Kreuz – Tod – Auferstehung
bekommt von neuem wieder Wertung …
Für drei Tage der Grabesruhe schufen Christen sich einen mystischen Glanz mit aller
geheimnisvollen Leuchtkraft – kostbare
Glaskugeln mit buntem Wasser gefüllt
werden durch das bewegte Licht kleiner
Öllampen zum Leuchten gebracht – „Sein
Grab soll herrlich sein“ – in das Grabesdunkel strahlt schon der Glaube zur Auferstehung. Zu allen Zeiten hat die Kirche auch
Bilder für ihre Lehre gebraucht, nicht nur
für Menschen, die die Schrift nicht lesen
konnten. Die Aufbauten der hochemotionalen barocken Heiligen Gräber wurden im
Rahmen der Säkularisation verboten – im
Zeitalter der Aufklärung und Wissenschaft
hatten sie keinen Platz mehr, sie verschwan10
den auf Dachböden. Im 21. Jahrhundert
werden sie wieder neu wahrgenommen;
die Verbindung zur meistbesuchten Pilgerstätte, dem Grab von Jesus Christus unter
der Grabeskirche in Jerusalem, kommt erneut zum Bewusstsein. Kein „Schmankerl“
barocker Kirchenkunst, sondern Ausdruck
tiefer Gläubigkeit und Verehrung.
Vom Auferstehungsfenster wird 2014 erstmals in der Passionszeit der Auferstandene
dem Blick entzogen, verhüllt durch einen
großflächigen, violetten „Vor-Hang“. Dieser
Entzug gibt dem Grabesfenster eine neue
Dimension. Das noch sichtbare Trinitätssymbol über dem Geschehen weist auf den
Grund – auf Jesus Christus.
der evangelischen Auferstehungskirche
Raum für ihre sichtbare Freistellung zu geben, für Umgrenzung eines heiligen Ortes.
Gemeinsam wird ein schöner Kirchplatz
gestaltet – einladend zu Begegnung.
Neue Wegführung, Begrenzung und gleichzeitig die Einbeziehung der Weite umgebender Wiese lassen einen überraschend
großflächigen Raum um die Kirche entstehen. Ursprünglich eingebettet in nahe und
ferne Landschaft, dann beengt durch näher
gerückte Bauten hat die Kirche jetzt wieder
Platz für einen neuen, freien Atem.
Das Heilige Grab von Egern entstand 1757,
verrottete dann auf dem Kirchenspeicher,
wurde mit großem Einsatz restauriert und
2012 zum ersten Mal wieder aufgestellt.
Suche und Aufbruch zum Glauben haben
viele Gesichter im 21. Jahrhundert – sie
lassen die Ur-Sehnsucht im Menschen
ahnen. Auch die Auferstehungskirche in
Rottach-Egern zeigt diese Entwicklung.
Katholische und evangelische Kirche begegnen sich auf der Suche nach Gemeinsamem, alte Traditionen verhüllen Altäre
– Askese für die Bildwahrnehmung der
Augen. Die Zeichen der Gottesnähe sind
leiser als die der lauten Gottferne einer
digitalisierten Welt.
Der katholische König Max I. Joseph von
Bayern und seine Gemahlin, die evangelische Königin Caroline, lebten und
wirkten in gegenseitiger Erkenntnis und
Wertschätzung ihres Glaubens – Vorbild
früher Ökumene. Nach 200 Jahren ist die
katholische Gemeinde offen für den Plan,
Aus unserem Führer „Kirche im Tegernseer
Tal. Ein ökumenischer Weg.“
Dr. Ingrid Strauß
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Aktuelles
Aktuelles
Ist Jesus von den Toten auferstanden?
schon der Apostel Paulus: „Ist Christus
nicht von den Toten auferweckt, so ist euer
Glaube vergeblich.“, schreibt er im 1. Korintherbrief 15,17.
Stichwort „Gründonnerstag“
Der Gründonnerstag ist der Tag vor dem
Karfreitag. Mit ihm beginnt das so genannte
„Triduum Paschale“, also die Feier der drei
österlichen Tage (Karfreitag, Karsamstag
und Ostersonntag). Der Gründonnerstag
ist die Erinnerung an das letzte Abendmahl
Jesu mit seinen Jüngern. Da die Kartage
als Trauertage keine besondere Prachtentfaltung haben, aber der Wunsch nach
einer besonderen Feier des Abendmahls
bestand, wurde in der katholischen Kirche
im 13. Jahrhundert als zweites eucharistisches Hochfest Fronleichnam eingeführt,
das damit in einer engen Verbindung zum
Gründonnerstag steht.
Der Name „Grün“ leitet sich aus dem mittelhochdeutschen „grînen“ ab und bedeutet
„weinen“. Aus dem „grîn donerstac“ wurde
sprachlich umgedeutet der „Gründonners-
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tag“. Eine andere Deutung geht davon aus,
dass der Gründonnerstag ursprünglich ein
Freudentag war, an dem die zuvor Exkommunizierten nach Buße und Vergebung
wieder zur Kommunion zugelassen, also
wieder „grünendes Holz“ am Stamm der
Kirche nach Lukas 23,31 waren.
In vielen Gegenden hat sich der Brauch
durchgesetzt, am Gründonnerstag etwas
Grünes zu essen. Teilweisen werden die
Ostereier auch schon am Gründonnerstag
gesucht, gebracht vom „Grüa Hoas“ (Grünen Hasen). Auch Heischebräuche gibt es:
„Guten Morgen, guten Morgen zum Gründonnerstag, gebt mir was in’n Bettelsack
…“ Und in manchen Regionen finden bis
heute Umzüge mit Ratschen und Klappern
statt, deren Lärm die jetzt bis Ostern schweigenden Kirchenglocken ersetzen sollen.
Karfreitag um das Jahr 30 ist Jesus am Ende:
Der Mann, der Kranke durch seine Zuwendung heilte und seine Feinde liebte, ist tot.
Die Sache Jesu steckt in der Sackgasse.
Was dann geschieht, ist bis heute nicht zu
erklären. Die Jünger sagen, Jesus lebt! Sie
werden von einem Optimismus erfasst und
verbreiten die Osterbotschaft in alle Welt.
In der Folge wird der Osterglaube für viele
Menschen zu einer Bastion der Hoffnung
gegen die Angst. Jesu Auferstehung gilt
als Beweis, dass das Leben nach dem Tod
weitergeht – wie immer das auch aussehen
mag. Die Auferstehungshoffnung hilft über
namenloses Leid hinweg, über Kindstot,
Hunger und Pest.
Man kann nicht an Christus glauben ohne
an seine Auferstehung zu glauben, sagt
Dieser Satz ist eine Zumutung. An kaum
einem anderen Satz beißen sich aufgeklärte
Christen die Zähne so sehr aus, wie an diesem. Denn die Auferstehung widerspricht
nun einmal wissenschaftlicher Vernunft.
Und dann noch die Geschichten: Der aus
dem Grab auferstandene Christus habe vor
den Jüngern gebratenen Fisch gegessen,
ganz wie ein Mensch aus Fleisch und Blut
(Lukas 24,36-49). Müssen Christen heute
noch so etwas glauben?
Erklärungen können die Hoffnung auf Auferstehung sicherlich in Teilen nahe bringen.
Doch letztlich hat Paulus schon recht: Der
Glaube wirkt nur, wenn die Auferstehung
dazu gehört – wie immer sie auch ausgesehen haben mag. Dieser Nachsatz ist wichtig.
Ob ich an eine leibhaftige Auferstehung mit
einem nichtverwesenden Leib glaube, oder
der Meinung bin, dass Gott auch noch ganz
andere Möglichkeiten der Auferstehung
hat und unsere Bilder halt Bilder sind, das
ist für mich nicht entscheidend. Für meinen
Glauben würde es jedenfalls keinen Unterschied machen, wenn man tatsächlich das
Grab von Jesus finden würde.
Wer nur an Beweise glaubt, für den ist der
Glaube tatsächlich eine Torheit, der führt
– in meinen Augen – ein trauriges Leben:
Leben ist doch viel mehr als Vernunft. Vielleicht können wir auch mit zwei Wahrheiten
leben: mit einer, die sich beweisen lässt und
mit einer, die Mut zum Leben macht.
mw
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Aktuelles
Aktuelles
Stichwort „Ostern“
Ostern ist das älteste und höchste Fest
der Christenheit. Der Gottesdienst in der
­O sternacht oder am frühen Ostermorgen ist das Herzstück des Kirchenjahres.
Christen erinnern damit weltweit an die
Mitte des christlichen Glaubens: die Auferstehung Christi nach seinem Leiden und
Sterben am Kreuz.
Das Osterfest ist das Symbol für den Sieg
des Lebens über den Tod. Besonders in der
frühen Kirche wurden Taufen daher meist
in der Osternacht durchgeführt.
Im Jahr 325 bestimmte das Konzil von Nicäa
den Sonntag nach dem ersten Vollmond
im Frühling als Ostertermin. Seither wird
das Auferstehungsfest in den westlichen
Kirchen frühestens am 22. März und spätestens am 25. April begangen.
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Und was feiern wir an Pfingsten?
Stichwort: Osterhase
Der Hase wird bereits vom Kirchenvater
Ambrosius, im Jahr 339 in Trier geboren, als
Symbol für die Auferstehung erwähnt. In
der byzantinischen Tiersymbolik verkörpert
der Hase Christus, der im Tod das Leben
gebracht hat: Da er zwar lange Ohren,
aber keine Augenlieder hat, schläft der
Hase ja mit „offenen Augen“. Nach anderer
Tradition steht der Hase für den schwachen Menschen, der Zuflucht beim Felsen
C­hristus sucht.
Erstmals ausführlicher erwähnt wurde der
Osterhase dann im 17 Jahrhundert in einem
Werk von Georg Franck von Frankenau – der
Heidelberger Arzt warnt darin vor einem
übermäßigen Eierkonsum.
Entstanden ist der Brauch, den Osterhasen
die Eier bringen zu lassen, wohl im Elsass,
in der Pfalz und am Oberrhein. Doch die
Konkurrenz war anfangs groß: In anderen
Regionen blieben Fuchs, Storch, Hahn oder
gar der Kuckuck noch lange für die Lieferung der runden Ostergaben zuständig.
Inzwischen hat sich Meister Langohr aber
weltweit durchgesetzt, selbst Atheisten
inszenieren mittlerweile sogenannte „Hasenfeste“ – das wesentliche übersehen sie
aber dabei: Christen glauben nicht an den
Osterhasen, sondern an den auferstandenen Jesus!
Pfingsten kommt nach Ostern und am
Montag hat man dann frei. Aber was ist zu
Pfingsten genau passiert?
Jesu Freunde glaubten, er werde ihr Leben
verändern. Am Ostermorgen begriffen sie:
Jesus ist nicht tot, er ist auferstanden. Was
er angefangen, getan und gesagt hat, lebt
weiter. Das veränderte alles. Ihre Traurigkeit
war weg. Ein Brausen ging durch das Haus
in dem sie zusammen waren. Zungen wie
von Feuer erschienen und setzten sich auf
sie. Und sie wurden erfüllt vom Heiligen
Geist. Sie fingen an in anderen, ihnen
fremden Sprachen zu sprechen. Wörtlich
heißt es: „Sie redeten in Zungen“, das heißt,
sie waren wie verzückt und gaben unverständliche Laute von sich.
Gott, der Vater. Jesus, sein Sohn, das alles
ist ja noch vorstellbar. Aber „Heiliger Geist"
- was ist das denn nun?
Was der Heilige Geist ist, kann man nur
schwer fassen. Das hebräische Wort für
„Geist“ bedeutet „Wind", „Atem", „Kraft".
Es steht für Gottes Kraft, die in der Welt
wirkt. Der Heilige Geist ist Gottes Kraft, die
Menschen verändert, tröstet, die ihnen
Mut macht und ihnen Hoffnung gibt. Das
Wörtchen „heilig“ drückt aus, dass dieser
Geist zu Gott gehört.
Und wie zeigt sich der Heilige Geist denn
konkret in meinem Leben?
Immer, wenn etwas nicht aus dem Menschen selber kommt, sondern von außen
auf ihn zugeht. Das kann ein Einfall sein,
der anderen Hoffnung gibt, eine Entscheidung, Menschen zu helfen, die ungerecht
behandelt werden. Wer von Gottes Geist
bewegt ist, hat offene Augen und sieht,
wenn andere Hilfe brauchen.
Eine Nacht durchtanzen, Sport machen,
bis man schwebt – das kenne ich auch.
Aber in Zungen reden, das ist doch schon
verrückt, oder?
Die Zungenrede, unkontrollierte Sprache
in Ekstase, das gibt es in vielen Religionen.
Sie ist nicht nur christlich. Schon frühe
heidnische Kulte kennen sie. Bei den ersten
Christen war Zungenreden ein Teil des
Gottesdienstes: ein Reden oder Beten in
unverständlichen Lauten.
Warum reden die meisten Christen heute
denn nicht mehr in Zungen?
Weil der Apostel Paulus davor warnte,
so ein Gebet zur Schau zu stellen und zu
überschätzen. Paulus war der Lehrer einer
der ersten christlichen Gemeinden, die
Zungenreden sehr schätzten. Er besaß
selbst auch diese Gabe und hielt sie für
eine besondere Form des Gebets. Aber
eben auch nur für eine Form. Deshalb ist es
auch nicht schlimm, wenn viele Menschen
damit heute nichts mehr anfangen können.
Und was feiern wir nun heute zu Pfingsten?
Zu Pfingsten begann die Verkündigung
von Jesus Christus. Sie fing ganz klein an,
in Jerusalem, und verbreitet sich seitdem
über die ganze Erde. Den Jüngern Jesu
gelang ihre „flammende Rede" nicht von
sich aus, sondern die Kraft dazu kam von
außen, von Gott. Pfingsten ist also zugleich
der Geburtstag der Kirche.
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Aktuelles
Akuelles
Karfreitag
Ostern
Wer versteht sie schon,
die dunklen Stunden
des Mannes
nach dem Schlaganfall?
Wir dürfen Wunder erwarten.
Wen rührt denn wirklich
die Frau,
deren Hand
sich bettelnd öffnet?
Oft kommen sie behutsam und leise daher.
Als entdecke man einen ersten Krokus im Schnee.
Als stärke einem plötzlich jemand den Rücken.
Als habe man in der Zeitung von Hoffnung gelesen.
Als rollte jemand den Stein weg.
Als halte der Tag ein Lächeln bereit.
Wer trauert mit dem Kind
dessen Eltern
sich scheiden lassen?
Wenn nicht der,
der einst am Kreuz rief:
„Mein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlassen?“
Großes Herz! 7 Wochen ohne Enge…
Wenn etwas von Herzen kommt, dann geht
es meistens ums Ganze: aus vollem Herzen
singen, von ganzem Herzen lieben, mit
ganzem Herzen bei der Sache sein ... Diesem leidenschaftlichen Organ wollen wir
in der Fastenzeit unsere Aufmerksamkeit
widmen: „Großes Herz! Sieben Wochen
ohne Enge“, unter diesem Motto laden wir
Sie ein zu entdecken, was Ihr Herz weit
macht. Einfach mal jemanden einladen, den
wir noch nicht kennen. Und einander mit
Neugier und ohne Vorbehalte begegnen.
Teilen, was da ist, und erleben, dass es für
alle reicht. Dass da immer noch Platz ist,
wenn jemand hinzukommt.
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„Sieh das mal nicht so eng“, sagen wir,
und es lohnt den Versuch. Sich über das
Glück der anderen freuen - und lachen
können über den eigenen Neid. Nicht mehr
aufrechnen, was war – und Vergebung
schenken. Diese innere Weite öffnet den
Blick nicht nur für den Nachbarn jenseits
des Gartenzauns, sondern auch für den
Flüchtling, der von weit her kommt. Wir
können Wohnraum, Arbeit und sogar Heimat teilen. Ein großes Herz taugt als guter
Gastgeber und Dolmetscher, der enge
Grenzen überwindet. Wir können dabei aus
der Fülle schöpfen, denn unser großes Herz
ist gehalten in Gott. Sind Sie dabei?
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Aktuelles
Aktuelles
Besondere Angebote für Einheimische und Gäste auf dem Wallberg
Grüß Gott zusammen
über das, was es schon gibt. Hochgelobt
wurden bereits die Wallberggottesdienste.
Einen ökumenischen Gottesdienst auf der
Aueralm durfte ich bereits mitfeiern.
Heute, an meinem ersten Arbeitstag im
Dekanat Bad Tölz darf ich mich Ihnen kurz
vorstellen.
Mein Name ist Ute Neubauer und ich habe
ab dem 1. Februar die 0,5 Pfarrstelle für
Tourismus- und Kurseelsorge am Tegernsee
übernommen.
Das heißt, ich versuche dazu beizutragen,
dass Menschen, die hier Erholung suchen,
Kirche positiv erleben. In meinem Arbeitsbereich will ich neben der Seelsorge in
den Kurkliniken die zahlreichen Angebote
der Kirchengemeinden Tegernsee, Bad
Wiessee und Gmund unterstützen. In den
Gemeindebriefen habe ich schon gelesen,
dass es viele Angebote für Gäste gibt. Aber
natürlich sollen auch die Menschen, die
hier leben von den Angeboten profitieren.
Zunächst einmal werde ich jedoch zuschauen, zuhören, mitfeiern und staunen
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Zu meiner Person noch Folgendes: Mein Elternhaus steht in Garmisch-Partenkirchen.
Dort bin ich mit meinen zwei Brüdern
aufgewachsen. Nach meinem Theologiestudium in Heidelberg, Bern, München und
Tübingen ging es für mich ins Vikariat im
Dekanat Kitzingen. Dann war ich fünf Jahre
in Kempten. Anschließend hatte ich eine
Pfarrstelle im Dekanat Memmingen und
seit 2008 war ich in der kleinen Barockstadt
Amorbach im Odenwald tätig, wo ich am
31. Januar 2015 verabschiedet und aus
dem Gemeindedienst offiziell für die neue
Stelle entpflichtet wurde. Amorbach zieht
viele auswärtige Brautpaare in die evangelische, ehemals Fürstliche Abteikirche und
so habe ich bereits Erfahrung, „Gästen auf
Zeit“ Kirche näher zu bringen.
Bisher arbeitete ich aber immer als Gemeindepfarrerin. Nun freue ich mich sehr,
mich ganz auf Tourismus-und Kurseelsorge
einzulassen. Ich wohne in Dürnbach und
möchte in den Kirchengemeinden im
Tegernseer Tal gern heimisch werden. Die
ersten Eindrücke und Begegnungen habe
ich positiv erlebt.
Ich bin sehr gespannt auf die neue Stelle
und freue mich auf viele Begegnungen
und Gespräche.
Seien Sie ganz herzlich gegrüßt,
Ihre Ute Neubauer
Pfarrerin
Auch in diesem Jahr haben wir in den Sommermonaten für Einheimische und Gäste
wieder besondere Angebote, die Herz und
Sinne ansprechen:
Ab Samstag, 11. Juni, feiern wir bis
zum 24. September wieder jeden
Samstag um 11.00 Uhr einen
Berggottesdienst auf dem Wallberg:
Bei schönem Wetter mit Blick über das
ganze Tegernseer Tal vor dem Wallbergkircherl unter freiem Himmel, bei schlechtem
Wetter in der Kirche. Der Berggottesdienst
wird also niemals ausfallen.
Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle
unserer katholischen Nachbargemeinde,
die uns ihre Kirche wieder zur Verfügung
stellt. Auch bei Herrn Lorenz von der Wallbergbahn und bei Familie Schönhöfer vom
Panoramarestaurant bedanken wir uns sehr
herzlich für die tolle Unterstützung.
Auch in diesem Jahr werden wir wieder alle
Gottesdienste auf dem Wallberg musikalisch ausgestalten. Unser Kirchenmusiker
Peter Wolff bemüht sich, dass an jedem
Samstag ein oder mehrere Musiker zur
Verfügung stehen, die den Gottesdienst
umrahmen.
Wenn Sie sich einen Überblick über die
zahlreichen evangelischen wie katholischen Veranstaltungen und Termine im
Tegernseer Tal verschaffen wollen, schauen
Sie doch in den Prospekt „Kirche im Tegernseer Tal“. Er liegt kostenlos in allen Kirchen
und den Touristinformationen des Tals aus.
mw
19
Kirchenmusik
Kirchenmusik
Kath. Kirchengemeinde Tegernsee
Ihr Kirchenmusiker
Evang. Kirchengemeinde Tegernsee
Orgelmusik zur
Mittagszeit
24. Juni bis 23. September
freitags 11.45 - 12.00 Uhr
in der
Klosterkirche Tegernsee mit Kantor
Peter Wolff an der Orgel
Herzliche Einladung
Eintritt frei
20
Peter Wollf
Freitag, 25. März, 15.00 Uhr Christuskirche
Andacht zur Todesstunde Jesu mit besonderer Orgelmusik: J.S. Bach: Choralvorspiel “Aus
tiefer Not, schrei ich zu Dir“; W.A. Mozart: Adagio f-Moll; J. Pachelbel: Chaconne f- Moll
Sonntag, 27. März, 05.30 Uhr Auferstehungskirche
Feier der Osternacht mit besonderer Orgelmusik: Bach-Präludium C-Dur BWV 547 u.a.
Sonntag, 27. März, 10.15 Uhr Auferstehungskirche
Festgottesdienst zu Ostern mit besonderer Kirchenmusik
Boris Schemer, Trompete
Sonntag, 24. April, 10.15 Uhr Auferstehungskirche
Feier der Konfirmation mit „Überraschungseinlagen“ an der Orgel
Sonntag, 15. Mai, 10.15 Uhr Auferstehungskirche
Pfingstgottesdienst mit besonderer Kirchenmusik:
G.F. Händel: Orgelkonzert Nr. 6 in B-Dur und
Variationen über ein bekanntes Volkslied.
Sonntag, 19. Juni, 10.15 Uhr Auferstehungskirche
Gottesdienst mit besonderer Orgelmusik: Heitere Werke von Haydn und Mozart
21
Gottesdienste
Gottesdienste
Gottesdienste
06. März
Laetare
13. März
Judika
Tegernsee
09.00 Uhr
GD Lektor Böttcher
Kreuth
09.00 Uhr
Rottach-Egern
10.15 Uhr
GD
Lektor Böttcher
Rottach-Egern, 10.15 Uhr
Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden mit besonderer Kirchenmusik und anschließendem Kirchenkaffee
Pfr. Dr. Weber
20. März
GD
GD
Palmarum
Lektor Böttcher Lektor Böttcher
24. März
Kreuth, 18.00 Uhr
Gründonnerstag GD mit Abendmahl und Beichte
Pfr. Dr. Weber
25. März
Tegernsee, 15.00 Uhr
Karfreitag
Andacht zur Todesstunde Jesu mit besonderer Kirchenmusik
Pfr. Dr Weber
27. März
Rottach-Egern, 5.30 Uhr
Osternacht
Feier der Osternacht mit besonderer Kirchenmusik und anschließendem Frühstück
Pfr. Dr. Weber
27. März
Ostergottesdienst
Ostersonntag
mit besonderer
Kirchenmusik
Prädikant Schröter
28. März
GD
GD
Prädikant Schröter
Ostermontag
Prädikant
Schröter
03. April
GD
GD
Quasimodogeniti Lektor Böttcher
Lektor Böttcher
10. April
GD
GD
Miserikordias
Pfr. Dr. Weber
Pfr. Dr. Weber
Domini
Freitag 15. April
Tegernsee 15.30 Uhr
Krabbelgodi mit anschließendem Kirchenkaffee
Pfr. Dr. Weber mit Team
17. April
GD
GD
Jubilate
Prädikant Schröter
Prädikant Schröter
22
23. April
Samstag
24.April
Kantate
01.Mai
Rogate
08. Mai
Exaudi
15. Mai
Pfingstsonntag
16. Mai
Pfingstmontag
22. Mai
Trinitatis
29. Mai
1. So n. Trinitatis
05. Juni
2. So n. Trinitatis
12. Juni
3. So n. Trinitatis
19. Juni
4. So n. Trinitatis
26.Juni
5.So nach
Trinitatis
Tegernsee
Kreuth
Rottach-Egern
09.00 Uhr
09.00 Uhr
10.15 Uhr
Tegernsee 17.00 Uhr
Beichtgottesdienst zur Konfirmation
Pfr. Dr. Weber
Rottach-Egern, 10.15 Uhr
Konfirmation mit besonderer Kirchenmusik
Pfr. Dr. Weber
GD
GD
Kurpfarrerin Neubauer
Kurpfarrerin
Neubauer
GD
GD
Prädikant Schröter
Prädikant Schröter
Rottach-Egern, 10.15 Uhr
Gottesdienst zum Pfingstsonntag mit Gedenken 100. Geburtstag
O.A. Gulbransson, 60 Jahre Auferstehungskirche und Abschluss
der Sanierungsarbeiten, mit anschließendem Beisammensein
Pfr. Dr. Weber
GD
GD Lektor Böttcher
Lektor Böttcher
GD
GD
Lektor Böttcher
Lektor Böttcher
GD
GD
Pfr. Dr. Weber
Pfr. Dr. Weber
GD
GD
Kurpfarrerin Neubauer
Kurpfarrerin Neubauer
GD
GD
Pfr. Dr. Weber
Pfr. Dr. Weber
GD
GD mit besonderer
Lektor Böttcher
Kirchenmusik
Lektor Böttcher
GD
GD
Prädikant
Prädikant Schröter
Schröter
23
Gottesdienste
Gottesdienste
Ökumenisches Abendgebet
mit Gebeten und Liedern aus Taizé Stunden der Lichter im Tegernseer Tal
Beichtgottesdienst mit Abendmahl
zum Gründonnerstag
Ostergottesdienste
Gottesdienste Wallbergsanatorium
Dienstag
Dienstag
Dienstag
Dienstag
29. März 26. April
31. Mai
28. Juni
14.30 Uhr
14.30 Uhr
14.30 Uhr
14.30 Uhr
Gottesdienste im Haus Bruneck
Dienstag
Dienstag
Dienstag
Dienstag
29. März 26. April
31. Mai
28. Juni 15.30 Uhr
15.30 Uhr
15.30 Uhr
15.30 Uhr
Gottesdienste im Schwaighof
(Simeonkapelle)
Dienstag
Dienstag
Dienstag
Dienstag
29.März
26. April
31. Mai
28. Juni 16.30 Uhr
16.30 Uhr
16.30 Uhr
16.30 Uhr
Gottesdienste im Rupertihof
Dienstag
Dienstag
Dienstag
Dienstag
29. März 26. April
31. Mai 28. Juni
17.30 Uhr
17.30 Uhr
17.30 Uhr
17.30 Uhr
Gottesdienste und Begleitung
in der Orthopädischen Klinik
- auf Anfrage -
in der kath. Pfarrkirche St. Laurentius,
jeweils um 19.00 Uhr, am:
Dienstag 22.03., 26.04., 24.05., 28.06.2016
Wir möchten eine knappe Stunde in der
Kirche innehalten, zur Ruhe kommen, miteinander singen und beten.
Evang. Kirchengemeinde Tegernsee
Kath. Pfarrverband Tegernsee-Egern-Kreuth
Kirchenkaffee
Herzliche Einladung zum Kirchenkaffee, den die Jugendlichen unserer Gemeinde wieder gerne für Sie organisieren.
Im Anschluss an den Gottesdienst am:
13.03,. Rottach-Egern, Konfirmandenvorstellung, Kirchenkaffee.
27.03. Rottach-Egern, Osterfrühstück.
15.04., Tegernsee, Krabbelgottesdienst,
Kirchenkaffee.
15.05. Rottach-Egern, Pfingstgottesdienst
mit anschließendem Beisammensein
22.07. Tegernsee, Krabbelgottesdienst,
Kirchenkaffee.
Wir haben einen Besuchsdienst, der gerne bei Ihnen vorbeikommt. Auch
der Pfarrer besucht Sie gerne – auch zu Gottesdienst und Abendmahl.
Bitte geben Sie nur kurz im Pfarramt Bescheid: 08022-4430.
24
Am Gründonnerstag, am Vorabend des
Karfreitag, erinnern wir uns an das letzte
gemeinsame Mahl, das Jesus mit seinen
Jüngern gefeiert hat. Dem neuen Testament nach verbrachte Jesus die folgende
Nacht in Todesangst, während die Jünger
schliefen (s. dazu auch den Artikel vorne).
Wir feiern den Beichtgottesdienst mit
Abendmahl am Donnerstag, 24. März,
18.00 Uhr, in unserer Emmauskirche in
Kreuth.
Andacht zur Todesstunde Jesu
Am Karfreitag, 25. März, gedenken wir
um 15.00 Uhr in unserer Christuskirche in
Tegernsee wieder der Todesstunde Jesu.
Dieser Gottesdienst wird musikalisch
besonders gestaltet und ermöglicht eine
Besinnung auf den zentralen Ort unseres
Glaubens: das Kreuz.
Traditionell laden wir Sie auch in diesem
Jahr wieder zur Feier des Osterfestes in
den Frühgottesdienst ein: Im Dunkel der
Nacht erwarten wir das Licht des Tages,
das Schweigen wird überstimmt vom Jubel
des Ostermorgens. Die neuen Osterkerzen
werden entzündet und in unsere jeweiligen
Kirchen getragen. Unsere Konfirmanden
gestalten auch in diesem Jahr wieder
nicht nur die Osterkerzen für unsere evangelischen Kirchen, sondern auch für das
Kirchlein auf dem Wallberg, das wir im
Sommer immer als Gäste nutzen dürfen.
Damit wird deutlich: All unsere Dunkelheit wird besiegt vom Licht des Lebens.
Herzliche Einladung deshalb zur Feier der
Osternacht am Ostersonntag, 27. März,
um 5.30 Uhr, in unserer Auferstehungskirche in Rottach-Egern.
Nach dem Gottesdienst laden wir wieder
zum gemeinsamen Osterfrühstück ein.
Um 10.15 Uhr gibt es dann den Festgottesdienst zum Ostersonntag in unserer
Auferstehungskirche in Rottach-Egern.
Am Montag dann noch einmal ein Ostergottesdienst um 9.00 Uhr in unserer
Emmauskirche in Kreuth und um 10.15 Uhr
in Rottach-Egern.
25
Gottesdienste
Gruppen und Kreise
Gemeinsam mit dem DSW laden
wir wieder ein…
Donnerstag, 3. März 2016: Jahresgruppenversammlung der DSW-Gruppe Tegernseer Tal e.V. Beginn 15.00
Uhr, im Gemeindesaal, Hochfeldstr. 27.
Der Kreuzweg von Jesus
Ganz bei Trost
Auch für die Konfirmanden in unserer Gemeinde gibt es in diesem Jahr wieder die
Feier der Osternacht. In Erinnerung an die
letzte gemeinsame Nacht von Jesus mit
seinen Jüngern wollen auch wir wieder
diese Nacht miteinander verbringen. Wir
beginnen am Samstag Abend um 18.30
Uhr. Zu jeder vollen Stunde werden wir zu
einer kleinen Andacht in die Kirche gehen.
Die Zeit dazwischen verbringen wir mit
gemeinsamen Spielen und Gesprächen,
dem Erstellen der Osterkerzen für unsere
drei Kirchen und auch für das Kirchlein auf
dem Wallberg. Die Nacht mündet dann mit
dem Entzünden des Osterfeuers in die Feier
des Ostergottesdienstes mit der ganzen
Gemeinde um 5.30 Uhr.
„Ganz bei Trost“ - unter diesem Motto
stehen die ökumenischen Exerzitien im
Alltag 2016. Grundlage sind die Worte des
Propheten Deuterojesaja. Sein Hauptanliegen war es, Trost zu spenden: Er wollte den
Menschen, die zur Zeit der Babylonischen
Gefangenschaft in der Fremde lebten,
Halt und eine neue Lebensperspektive
vermitteln. Diese alten Texte können auch
in unsere heutige Zeit sprechen, und uns
Kraft und Orientierung geben.
Ökumenische Exerzitien sind Übungen,
um im alltäglichen Leben die Gegenwart
Gottes und sein Wirken zu entdecken, um
das konkrete Leben auf ihn hin auszurichten und von ihm verwandeln zu lassen.
Teilnehmen kann jede und jeder! Nötig ist
nur die Bereitschaft
• für eine tägliche Zeit des Betens und der
Besinnung mit Hilfe der Anregungen
• für ein wöchentliches gemeinsames
Treffen aller Teilnehmenden zum gemeinsamen Beten, Meditieren und den
Austausch von Erfahrungen, Fragen, Entdeckungen auf dem Übungsweg
Termine: donnerstags jeweils um 20.00 Uhr
• 18.02., 25.02., 03.03., 10.03., 17.03.2016
im Alten Pfarrhof in Egern.
Anmeldung über die Pfarrbüros.
Herzliche Einladung!
kb
Der Brauch, eine besondere Kerze am
Osterfest zu entzünden, ist sehr alt. Die
ältesten schriftlichen Zeugnisse stammen aus dem vierten Jahrhundert. Die
Osterkerze ist ursprünglich ein Brandopfer. In der Kerze sah man ein Sinnbild
für den verklärten menschlichen Leib
Christi nach der Auferstehung, die
Flamme stand für seine göttliche Natur.
Deshalb sollte die Kerze nur aus reinen,
wohlriechenden Elementen bestehen
und wurde deshalb aus Bienenwachs, Öl
und Papyrus (für den Docht) hergestellt.
26
Donnerstag, 7. April 2016:
Fahrt nach Fürstenfeldbruck und Besuch der ehemaligen Klosterkirche Mariae Himmelfahrt.
Wir werden eine „der großartigsten Kirchenbauten
Oberbayerns“ (Handbuch Dehio/Gall) erleben. Das
Zysterzienserkloster wurde 1263 gegründet, die Kirche
ist für die geschichtliche Entwicklung und den Bezug
des bayerischen Barock zur italienischen Kunst höchst
aufschlussreich. Unsere Einkehr nach der Führung ist
im Klosterbereich.
Donnerstag, 12. Mai 2016:
Fahrt nach Polling bei Weilheim und Besuch der berühmten ehemaligen Augustinger-Chorherren-Stiftskirche mit ihren ungewöhnlich vielen Kunstschätzen.
Die gotische Halle (1414 – 20) wurde im 17. Jahrhundert querhausartig erweitert und mit kostbaren
Stuckarbeiten von hohem Reiz geschmückt. Auch den
bedeutenden Bibliothekssaal im Klostergebäude (1775
-78) werden wir unter kundiger Führung besichtigen.
Anschließend Einkehr im Klosterbräu.
Donnerstag, 2. Juni 2016:
Besuch im Kutschenmuseum Rottach-Egern mit anschließender Einkehr im dortigen neuen Kaffee.
27
Gruppen und Kreise
Gruppen und Kreise
Zur Geschichte des DSW:
Margot Asschenfeldt, Arzttochter aus Hamburg, war Gutsfrau in Mecklenburg und
kehrte nach Vertreibung, Flucht und Verlust ihres Besitzes in ihre Vaterstadt zurück.
Sie wusste um Not und gründete mit Gleichgesinnten eine Selbsthilfe-organisation,
diese führte 1952 – 7 Jahre nach Kriegsende – zur Entstehung des „Deutschen Sozial
Werkes – Hamburg“, eingetragener gemeinnütziger Verein. In kurzer Zeit verbreitete
sich dieses Werk sozialer Kommunikation landesweit – bereits nach 10 Jahren überzog
ein Netz von 12 Landesverbänden und 77 Gruppen mit zehntausend Mitgliedern ganz
Deutschland. Der Landesverband Bayern entstand 1954, von seinen 7 Gruppen (München, Garmisch-Partenkirchen, Tegernsee, Starnberg, Nürnberg, Erlangen, Bamberg
und Würzburg) wurde unsere „Gruppe Tegernseer Tal“ 1959 gegründet.
Das Zeitgeschehen hat Entwicklungsphasen und Aufgaben des DSW jeweils unterschiedlich geprägt – immer stehen aber Notlagen, Gemeinschaftspflege und kulturelle
Anregungen im Mittelpunkt – unser Motto heißt „Kultur – Gemeinschaft – Helfen“. Der
gemeinnützige Verein ist konfessionell ungebunden.
Die Jahresversammlung ist eine gute Gelegenheit, die DSW Gruppe Tegernseer Tal
näher kennen zu lernen. Herzliche Einladung!
Anmeldungen jeweils bitte im Pfarrbüro 08022 – 4430 oder bei Brigitte von Schiber
08022 – 1879495 oder Dr. Ingrid Strauß 08029 – 415.
Tanzkreis
Herzliche Einladung zum Tanzkreis in unserem Gemeindesaal
in Tegernsee. Es werden leichte Kreistänze zu klassischer und
folkloristischer Musik getanzt, die auf den Körper eine harmonisierende Wirkung haben. Jeder kann mitmachen. Die Leitung
hat Frau Ilse Raeder. Jeden 3. Dienstag im Monat: 15.03.,
19.04., 17.05. und 21.06., um 15.45 Uhr.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Erwin Schwende unter
der Telefonnummer 08022-2103.
Spiel mit!
Flöten mit Gabriele Henn (Flötistin und Musikpädagogin): Wir
üben vielstimmige Weisen alter und neuer Musik für Block- und
Querflöten. Keine Stimme ist zu schwer oder zu leicht für große
oder kleine Könner.
Termine für die etwa dreiwöchigen Treffen werden gerne
mitgeteilt unter 08029-415 (Dr. Ingrid Strauß).
Wir freuen uns auf eine Erweiterung unseres Flötenchores!
Hauskreis
Reden über Gott in der Welt - Bibelgesprächskreis
Herzliche Einladung zu unserem Bibelgesprächskreis, der sich
einmal im Monat trifft und in einem gemütlichen Rahmen
zu biblischen Themen miteinander ins Gespräch kommt. Wir
nehmen uns Zeit, in die Tiefe zu blicken und unseren Glauben
zu befragen. Die nächsten Termine sind:
jeweils am Dienstag um 19.30 Uhr am
26. April, 31. Mai, 05. Juli
Herzliche Einladung!
Qi Gong
Der neue Kurs beginnt am 18.04. und findet wieder an jedem
Montag um 8.30 Uhr insgesamt 11x statt. Die harmonischen
Bewegungsabläufe können ohne Anstrengung in jedem Lebensalter ausgeführt werden.
Anmeldung bitte bei Elke Wittmann, Tel. 08029/1295
28
Hauskreise sind eine alte und zugleich aktuelle Form von Kirche.
Bereits die ersten Christen haben sich in Häusern versammelt,
um ihren Glauben zu leben. Diese Gemeinschaftsform kommt
vielen Bedürfnissen der Menschen von heute entgegen. Es
gibt Hauskreise, die intensiv den Dialog zwischen Alten und
Jungen pflegen, andere konzentrieren sich auf eine bestimmte
Altersgruppe. Oft sind es Familien, die sich in einem Hauskreis
finden. Manche Hauskreise bleiben lange zusammen, andere
verstehen sich bewusst als Gemeinschaft auf Zeit.
Hauskreise sind Orte persönlicher Begegnung: Menschen
haben Zeit füreinander, tragfähige Beziehungen können sich
entwickeln, über Glaube und Zweifel über Gott und die Welt
kann offen gesprochen werden, Fähigkeiten werden entdeckt
und ausprobiert und ab und zu wird feste gefeiert und die
Seele kann baumeln.
Wenn Sie Interesse an einem Hauskreis haben geben Sie uns
bitte Bescheid.
Christine Kleinert und Pfr. Dr. Martin Weber
29
Gruppen und Kreise
Kinder und Jugend
Anonyme Alkoholiker
Krabbelgottesdienste…
Anonyme Alkoholiker sind eine Gemeinschaft von Männern
und Frauen, die miteinander ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen, um ihr gemeinsames Problem zu lösen und anderen zur Genesung vom Alkoholismus zu verhelfen.
Die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der
Wunsch, mit dem Trinken aufzuhören.
Jeden (!) Donnerstag treffen sich um 19.30 Uhr in unseren
Gemeinderäumen die Anonymen Alkoholiker. Ihr einziges Ziel
ist es, selbst nüchtern zu bleiben und anderen Menschen zur
Nüchternheit zu verhelfen. Jede und jeder ist willkommen.
Väteraufbruch für Kinder
Jedes Jahr leiden in Deutschland mehr als 300.000 Kinder unter
einer Trennung der Eltern. Dabei verlieren mehr als 150.000
Kinder den Kontakt zu einem Elternteil, weil es in Deutschland
möglich ist, dass auch gegen gerichtliche Entscheidungen
der Kontakt von Kindern vor allem zu ihren Vätern verhindert
werden kann.
„Väteraufbruch für Kinder“ ist ein Verein, dessen Hauptanliegen
die Aufrechterhaltung der Beziehung der Kinder zu beiden
Eltern nach einer Trennung ist. Er setzt sich für das Recht der
Kinder auf Vater und Mutter als unverzichtbares Grund- und
Menschenrecht ein.
Er tritt ein für das Aufbrechen der alten Rollenzuweisungen
,,Mutter fürs Emotionale“ und ,,Vater fürs Materielle“. Kinder
benötigen beide Eltern für ihre emotionale Entwicklung.
Betroffene Väter und Mütter werden mit Rat und Tat sowohl telefonisch, wie auch persönlich und in Gruppentreffen begleitet.
Weitere Informationen unter www.vafk.de bzw. bei
Pfr. Dr. Martin Weber.
30
Mindestens 6x im Jahr feiern Kinder und
Eltern miteinander Gottesdienst in unserer
Christuskirche in Tegernsee: Weihnachten,
Frühjahr, Sommer und Herbst gibt es feste
Gottesdiensttermine. Dazu kommen dann
noch Sondergottesdienste, wie z.B. zum
Jahresbeginn oder beim Wechsel in den
Kindergarten.
Im Anschluss an den Gottesdienst findet
dann immer noch ein „Frühschoppen“ statt.
Bei Weißwurst, Wiener und Brezn können
sich Kinder und Eltern weiter kennen lernen
und austauschen.
Der letzte Krabbelgottesdienst fand Weihnachten statt – und zwar mit einem Esel:
Was hat ein Esel in der Kirche zu tun?
Die Kinder wissen es. Der Esel war es doch,
der Maria den weiten Weg nach Bethlehem
getragen hat.
Die Weihnachtsgeschichte aus Sicht des
Esels – davon handelte der diesjährige
Weihnachtsgottesdienst zu dem viele
kleine aber auch große Leute erschienen
waren.
Ganz vorne im Altarraum durften die Kinder
es sich auf Decken und Kissen gemütlich
machen.
Dort saßen sie ganz gespannt und bunt
durcheinander gewürfelt. Krippen-, Kindergarten-, und Schulkinder und der ein oder
andere Elternteil, Oma oder Opa, Onkel
oder Tante.
Gemeinsam mit Pfr. Weber durften die
Kinder im Laufe des Gottesdienstes, die von
fleißigen Eltern gebastelten Esel, auf den
Weg zum Stall bringen. Als Besonderheit
kamen uns zwei echte Esel „Martha und
Michel“ besuchen.
Die Tiere wurden gebührend bewundert und gestreichelt und wer wollte, durfte
nach dem Gottesdienst auf einem der Esel
reiten.
In einem sind sich alle einig: dieser Gottesdienst lebt von den Kindern und gehört zu
etwas ganz besonderem.
Die nächste Krabbelgottesdienst findet
statt am:
Freitag, 15. 4., 15.30 Uhr Christuskirche
Tegernsee.
Am Freitag, 22.07., werden die „großen“
Krippenkinder, die im September in den
Kindergarten wechseln mit einem Segnungsgottesdienst und einer anschließenden gemeinsamen Feier verabschiedet.
Wir freuen uns darauf, beim nächsten Krabbelgottesdienst wieder viele große und vor
allem kleine Kirchenbesucher begrüßen
zu dürfen!
31
Nachbarschaftshilfe und Kirchbauverein
Kinder und Jugend
Schöner Erfolg beim
Adventsmarkt…
Spielcafé:
Das Spielcafe wurde im Dezember 2005 in Zusammenarbeit mit
dem Kinderschutzbund Miesbach als wöchentlicher offener Treff
für Eltern (d. h., Mütter, Väter, Großeltern oder auch Tagesmütter)
mit ihren Kindern gegründet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Brezen, Gebäck und Getränke werden zu Selbstkostenpreisen
angeboten, im Übrigen entstehen für die Besucher keine weiteren
Kosten. Bei einem zweiten Frühstück hier im Gemeindesaal hat
man genügend Zeit zu reden, zu spielen und miteinander Spaß
zu haben. Das Spielcafe versteht sich auch als Kontaktbörse: die
Eltern können hier gleichaltrige Spielkameraden für ihr Kind
finden, andere Eltern kennen lernen und Informationen erhalten
und austauschen.
An jedem Donnerstag (außer in den Ferien) von 9.00 Uhr bis 12.00
Uhr im Gemeindesaal in Tegernsee.
Me&Ju
Ein Treff für Jugendliche und Konfirmanden. Geöffnet hat der Treff
jeden Freitag von 17:30 – 19:30 Uhr im evang. Gemeindehaus
Tegernsee, Hochfeldstr. 27
Weitere Infos dazu bekommt ihr bei Martin Weber und auf der
Homepage www.tegernsee-evangelisch.de
Die Nachbarschaftshilfe Tegernseer Tal
bietet mit ihren ehrenamtlichen Helfern unbürokratische und schnelle Unterstützung
für Menschen im gesamten Tegernseer Tal,
die bestimmte anfallende Arbeiten oder
Tätigkeiten nicht mehr oder vorübergehend nicht selbst bewältigen können.
Zum Beispiel begleiten die Helfer ältere
Mitbürger beim Einkaufen oder sie gehen
bei kleineren technischen Schwierigkeiten
zur Hand. Aber auch, wenn ein Elternteil
unvorhergesehen ausfällt, kann Hilfe in die
Familie geschickt werden. Mit einer breiten
Palette an Hilfsangeboten ergänzt die
Nachbarschaftshilfe Tegernseer Tal somit
das vorhandene, professionelle Hilfsangebot rund um den Tegernsee.
Sofagespräche
Reden über Politik und Gesellschaft, Kriege und Katastrophen,
Wehrdienst und Sozialpolitik. Oder auch darüber, was das mit
der Kirche eigentlich soll, warum es die Kirchensteuer gibt, oder
wie das noch mal mit dem Abendmahl oder der Trinität war…
All das und noch viel mehr – sind nicht nur Themen von Erwachsenen, sondern vor allem auch von Euch Jugendlichen: Du gestaltest
die Zukunft dieser Welt mit. Aus diesem Grund treffen wir uns jetzt
wieder jeden Monat zu einem gemütlichen Gesprächsabend, bei
dem wir über alle Themen sprechen, die Du mitbringst. Nichts ist
zu flach, nichts ist zu tief.
Termine nach Absprache.
Martin Weber und Klaus Beckel
Fehlt noch was?
Wenn Sie Fragen haben oder Interesse an weiteren Gruppen besteht (z.B. Krabbelgruppen, Eltern-Kind-Gruppen), dann melden Sie sich doch bitte bei uns.
32
Ariane Friedrich
Hochfeldstr. 27, 83684 Tegernsee
Tel. 08022/706563, Fax 08022/4123
www.nachbarschaftshilfe-tegernseertal.de
[email protected]
Termine nach Vereinbarung.
Beim Adventsmarkt in Rottach-Egern
war traditionell auch der Ökumenische
Kirchbauverein mit einem Verkaufsstand
vertreten.
Schnell hatte es sich herumgesprochen,
dass dort wieder Kaffee mit köstlichen
Kuchensorten, vor allem aber "Auszogne" ,
das beliebte Schmalzgebäck aus der Backstube von Anna Liedschreiber aus Gmund
angeboten werden.
Tochter Elisabeth und Sohn Kajetan, unterstützt von Kaplan Kocher, hatten alle
Hände voll zu tun, die in langer Schlange
wartenden Kunden zu bedienen.
Am Ende eines Wochenendes konnten sie
sich über einen Reingewinn von € 1.100,-freuen, der zweckgebunden für die Restaurierung der kleinen Filialkirche in St. Quirin
verwendet wird.
Seit Jahren schon setzt sich die Familie Liedschreiber, Kajetan auch als Schatzmeister,
für die Ziele des Ökumenischen Kirchbauvereins ein. Zur Nachahmung empfohlen.
Claus Cnyrim
Vorsitzender des Ökumenischen
Kirchbauvereins
33
Predigt
Predigt
Wie umgehen, mit den aktuellen Herausforderungen unserer Welt? Predigt im
ökumenischen Gottesdienst zum Volkstrauertag 2015 in der Pfarrkirche Tegernsee
schen vor der Kriegsmaschine der deutschen Wehrmacht. Millionen deutscher
Flüchtlinge gab es, als die sowjetische
Armee 1944/45 die deutsche Wehrmacht
nach Westen zurückdrängte (1944-1945).
Und über fünf Millionen Polen und 7 Millionen Deutsche wurden am Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 umgesiedelt oder
mussten fliehen, als in Polen die Grenze neu
gezogen wurde. Insgesamt wurden aus den
deutschen Ostgebieten und den angrenzenden Staaten Polen, Tschechoslowakei
und Ungarn etwa 14 Millionen Menschen
vertrieben. Nach Kriegsende 1945 war jeder
vierte Deutsche auf der Suche nach seinen
Angehörigen.
Gnade sei mit Euch und Friede von Gott
unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen.
Liebe Gemeinde,
der Zweite Weltkrieg begann am 1. September 1939 um 4.45 Uhr. Er endete in
Europa am 8. Mai 1945 um 23.01 Uhr, in
Asien am 2. September 1945 um 9.25 Uhr.
Er dauerte sechs Jahre und einen Tag. Oder
2194 Tage, oder 52641 Stunden. Durch den
Krieg verloren in jeder Stunde 1045, in jeder
Minute 17 Menschen ihr Leben. Insgesamt
etwa 55-60 Millionen Menschen.
Während und nach dem Zweiten Weltkrieg
waren etwa 30 Millionen Menschen auf
der Flucht oder wurden aus ihrer Heimat
vertrieben. Die meisten konnten nur ihr
„nacktes“ Leben retten. Aus Deutschland
selbst wurden nach der Machtübernahme 1933 mehr als eine halbe Millionen
Menschen vertrieben. In der Sowjetunion
flohen 1941/1942 etwa 13 Millionen Men34
Liebe Gemeinde,
solche Rückblicke machen nur Sinn, wenn
man daraus etwas für die Zukunft lernt.
Und wenn man einen an sich weltlichen
Gedenktag wie den Volkstrauertag in einer
Kirche feiert, dann gilt es in besonderer
Weise, dass man sich an das Vergangene
erinnert und es mit dem Heute verbindet.
Auch wenn es nicht einfach und nicht
bequem ist.
Etwa 60 Millionen Menschen sind inzwischen weltweit auf der Flucht. Doppelt
so viele wie nach dem Zweiten Weltkrieg,
noch nie waren es so viele in der gesamten
Geschichte der Menschheit. Über 10 Millionen allein aus Syrien, gefolgt vom Irak
mit knapp vier Millionen, Afghanistan mit
etwa 3 Millionen und Somalia mit 1 Million
Flüchtlingen. Und besonders alarmierend:
Die Hälfte aller Flüchtlinge sind Kinder.
Statistisch gesehen ist damit jeder 122.
Mensch auf diesem Planeten auf der Flucht.
UN-Flüchtlingskommissar António Guterres
fasst die Situation für mich treffend zusammen: „Es ist erschreckend zu beobachten,
dass jene straflos bleiben, die Konflikte
auslösen. Gleichzeitig scheint die internationale Gemeinschaft unfähig zur Zusammenarbeit, um Kriege zu beenden sowie
Frieden zu schaffen und sichern.“
Wenn unsere gewählten Vertreterinnen
und Vertreter es schon nicht können oder
wollen, wie sollen wir dann mit diesem Thema umgehen? Als Christinnen und Christen? Gerade an so einem Tag wie heute?
Wie komplex die Situation für unsere Politiker ist, das vermag ich nicht zu beurteilen,
aber für jeden Normalbürger ist diese Frage
wohl eine der schwierigsten Themen unserer Zeit. Denn eigentlich kann man nur
verlieren: Denn sobald man sich bei uns
über das Thema Flüchtlinge und Asyl äußert, wird man entweder als unrealistischer
Sozialromantiker abgestempelt, der keine
Ahnung von der Wirklichkeit hat, oder man
bekommt Applaus von einem braunen
Sumpf, vor dessen Nähe einem als normal
denkender Mensch nur grausen kann. Das
pendelt von einem selbstverständlichen
„natürlich schaffen wir das“ und einer Aufforderung unserer Kirchenhäupter „jeder
soll mal aufnehmen“, bis zum „wir schaffen
es nicht“ und „macht die Grenzen dicht“.
Und dazwischen bewegt man sich als normaler Mensch mit Gefühlen, der natürlich
die Not sieht, der natürlich helfen möchte,
der aber natürlich auch seine eigene Sorgen und Ängste hat und der nicht auch
noch moralisch unter Druck gesetzt werden
möchte, so oder anders zu handeln.
Was also tun? Mund halten? Ausharren?
Hoffen, dass es irgendwie vorüber geht?
Für mich undenkbar! Wir sind Christinnen
und Christen und als solcher darf ich nicht
wegsehen und mich nicht aus der Verantwortung stehlen.
Wobei es mir nicht um Politik geht, sondern
um unseren Glauben. Es geht um meine
eigene Haltung und meinen persönlichen
Umgang mit anderen Menschen.
Was auf politischer Ebene gemacht wurde,
kann ich nicht ändern. Wir alle hier sind
nicht in der Position, diese Rahmenbedingungen zu ändern. Aber was ich tun kann,
ist mit den Gegebenheiten umzugehen.
Und so sehr mich das Versagen unserer
großen Politik auch ärgert, so sehr habe ich
Verständnis für die Menschen. Wer von uns
würde nicht versuchen, für sich und seine
Kinder eine bessere Zukunft zu erreichen?
Nicht falsch verstehen: er geht nicht um
Politik, nicht um die Frage eines Bleiberechts für Wirtschaftsflüchtlinge oder
Menschen aus sog. sicheren Drittländern.
Es geht mir darum, dass wir durch unsere
Politik bestimmte Rahmenbedingungen
haben, mit denen wir umgehen müssen.
Und dabei handelt es sich um Menschen,
die legitime Interessen haben und um die
wir uns im Rahmen der geltenden Gesetze
nach unserer Möglichkeiten kümmern
müssen. Und unsere Gesetzgebung sieht
im Moment vor, dass Menschen kommen
können, in Turnhallen untergebracht werden und von da aus entschieden wird, ob
sie einen Anspruch haben zu bleiben oder
nicht. Und bis das entschieden ist, oder
unsere gesetzgebenden Organe andere
Rahmenbedingungen schaffen, ist es unsere christliche Bindung an den Nächsten,
hier alles zu tun, dass er menschenwürdig
und gut sein Leben führen kann.
Und auch wenn die Appelle manchmal
ein wenig nerven, für uns als Christinnen
und Christen gilt das in besonderer Weise.
Denn unsere Bibel betont immer wieder
35
Predigt
Predigt
das Gebot Gottes, Flüchtlinge und Fremde
gut aufzunehmen:
„Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er
soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer
unter euch und du sollst ihn lieben wie
dich selbst; denn auch ihr seid Fremdlinge
gewesen in Ägyptenland. Ich bin der Herr,
euer Gott. – So heißt es immer wieder in
allen 5 Büchern Mose.“ Abraham war ein
klassischer Wirtschaftsflüchtling: Hungersnot treibt seine Familie nach Ägypten und
seinen Sohn Isaak nach Gerar zu den Philistern. Auch Jakob zog in einer Hungersnot
nach Ägypten und wurde dort gut aufgenommen. Mose hat im Streit einen Ägypter
totgeschlagen und floh nach Midian, wo er
als Mörder Asyl fand und später geheiratet
hat. Entflohene Sklaven durften nach den
Geboten der Thora nicht wieder zurückgeschickt werden, sondern ihren Wohnort
frei wählen. Rut, eine Vorfahrin Jesu und
Ausländerin, kam durch klassischen Familiennachzug mit ihrer Schwiegermutter nach
Israel und fand dort eine neue Heimat. Und
bald ist wieder Weihnachten: Auch Josef
und Maria waren auf der Flucht vor den
Morddrohungen des Herodes. Wie sollen
wir ernsthaft Weihnachten feiern, wenn wir
uns nicht mit diesem Thema beschäftigen?
Also eine einfache und komplizierte Sache
zugleich. Denn auch in unserer Bibel ging
das nicht alles reibungslos und friedlich:
Nachdem Jakobs Sippe nach Ägypten gezogen war und zu einer größeren Bevölkerungsgruppe angewachsen war, bekam der
Pharao Angst, Angst vor Überfremdung,
der anderen Religion, dem Machtwechsel… Und so wurden die Hebräer versklavt,
ihre Freiheiten eingeschränkt, männliche
Neugeborene wurden wahllos getötet.
Natürlich gibt es viele „Wenn“ und „Aber“,
36
viele Zweifel: Können wir uns das leisten,
so viele Flüchtlinge aufzunehmen? Alle
können wir doch nicht aufnehmen und
eigentlich müssten doch die Probleme
in den Herkunftsländern gelöst werden.
Zu uns schaffen es sowieso nur diejenigen, die noch Vorteile haben, die sich
Geld beschaffen können, die halbwegs
gebildet, klug und stark genug sind, dass
sie überhaupt durchkommen. Und muss
man Flüchtlingen auch helfen, wenn es
keine guten Menschen sind, was ist wenn
sie selbst Fehler gemacht haben oder irgendwie schuldig geworden sind. Was ist,
wenn die Flüchtlinge Probleme machen?
Und: Sind wir denn überhaupt immer auch
verantwortlich? Wir sind doch nicht schuld
und können nicht für alles Elend die Verantwortung tragen.
Natürlich sind das legitime Fragen, die
sich jeder normale Mensch ja auch stellt.
Aber letztendlich sind das alles Fragen, die
unsere Politiker beantworten und in Handlung umsetzen müssen. Und das nicht,
weil ich mich vor Verantwortung drücke,
Sie kennen mich alle, dafür stehe ich mit
Sicherheit nicht, aber weil ich versuche
einen Weg zu finden, mit der Situation konstruktiv umzugehen und in den Bereichen
handeln will, wo ich etwas tun kann. Und
alle diese Fragen, so legitim sie auch sind,
zum einen sehe ich nicht meine Existenz
bedroht, selbst wenn viele Flüchtlinge da
sind und selbst wenn unter ihnen einige
Verbrecher sind – und zum anderen gehen
diese Fragen letztlich auch am Sinn unseres
Grundgesetzes und vor allem an unserem
christlichen Glauben vorbei:
Wir sollen Menschen nicht deswegen
Zuflucht geben, weil sie gute Menschen
sind. Und ein Grundrecht stellt auch nicht
die Frage ob man reich oder arm ist. Und
natürlich stimmt es, dass durch Asyl und
Wohnrecht für Flüchtlinge bei uns die
Probleme in den Herkunftsländern nicht
gelöst werden. Aber soll ich dem, der vor
mir steht nicht helfen, nur weil man damit
nicht allen helfen kann? Auch mit unserer
Schuld hängt das Recht auf Asyl nicht zusammen. Sicher sind wir auch manchmal
direkt oder indirekt beteiligt an schwierigen
Situationen in anderen Ländern, durch wirtschaftliche Strukturen, die aber auch nicht
einfach und schnell zu lösen und zu ändern
sind. Doch auch das ist nicht der Grund dafür, Asyl zu gewähren. Und dass Flüchtlinge
Probleme bereiten? Asyl geben hat ja nicht
zur Voraussetzung, nette, einfache und
stille Menschen zu sich einzuladen.
Wenn es so einfach wäre, würde es nicht
extra in der Bibel stehen. Was also ist der
eigentliche Grund, Fremde in Not auf- und
anzunehmen? Im Bibeltext stehen zwei
Gründe: „…denn ihr seid auch Fremdlinge
gewesen in Ägyptenland. Ich bin der Herr,
euer Gott.“
Das ist ein Grund: Auch uns kann es widerfahren, dass wir fremd sind. Viele Menschen
in unserem Land haben es selbst kennen
gelernt, was es bedeutet, als Flüchtlinge
oder Vertriebene die Heimat verlassen, neu
anzufangen, oft genug skeptisch beäugt
oder auch abgelehnt, weil damals nach
dem Krieg alle zu kämpfen hatten. Und was
würden wir tun, wenn wir hungern müssten
in unserem Land oder in ständiger Todesangst leben würden, oder meine Kinder
keine gute Zukunft hätten? Wir sind nicht
so viel anders als die Menschen, die zu uns
kommen.
Und der andere Grund: Ich bin der Herr,
dein Gott. Wir haben einen Gott, der will,
dass Menschen frei und ohne Bedrückung
leben. Der Menschen aus der Sklaverei
führen will, der will, dass sie ohne Angst
und in Frieden leben. Darauf baut das
Vertrauen auf, dass wir in Gott haben.
Gott ist der, der mit uns geht, der für uns
da ist. So hat er sich Mose vorgestellt am
brennenden Dornbusch in der Wüste, als
er das bedrückte Volk Israel aus der Gefangenschaft führen wollte: Habe keine Angst.
Ich bin bei dir. Und daran knüpft Jesus an,
der zu den Menschen ging, zu Armen und
Reichen, und gerade zu den Verlorenen.
Der sich vorbehaltlos auf Menschen einließ,
wenn sie in ihrer Not auf ihn zukamen, voll
Vertrauen. Fürchte dich nicht.
1993 ist unser Grundgesetz zum Thema
Asyl zum letzten Mal geändert worden,
kurze Zeit, nachdem damals Asylbewerberheime gebrannt haben. An den kurzen
Satz: „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht“ hängen sich nun mehrere Absätze
mit Wenn und Aber an. Das Wichtigste:
Wer über als sicher geltende Länder
nach Deutschland einreist, wird dorthin
zurückgeschickt. Die Flüchtlingszahlen in
Deutschland, umgeben von lauter sicheren
Ländern, sind deshalb in den letzten Jahren
stark gesunken, bevor die Situation nun in
den Ländern um das Mittelmeer explodiert
ist. Das Grundrecht auf Asyl ist in unser
Grundgesetz aus der Erfahrung des Nationalsozialismus, aus dem Erleben von Flucht
und Vertreibung aufgenommen worden. Es
war ein bewusstes Zeichen von Courage.
Heute ist es für mich eher ein Gesetz der
Angst vor der eigenen Courage geworden.
Was das jetzt für heute heißt? Zunächst
einmal heißt es für mich hinzusehen, was
schon alles geleistet wird, ohne dass groß
darüber gesprochen wird. Und da sehe ich
gerade bei uns hier in Tegernsee ein große
Menge, wo man einfach nur „Danke“ sagen
muss. Es wird nicht groß geschrien, es wird
37
Predigt
nicht viel diskutiert, wir handeln. Und wie
richtig das ist, sieht man ja daran, wie wenig
Probleme wir letztlich bisher auch in diesem Bereich hatten. Und ich erlebe dieses
Handeln auch, wenn man sich selbst nicht
unbedingt wohl fühlt bei dem Thema, weil
man das Gefühl hat, dass man nichts sagen
kann und darf, ohne gleich in irgendeine
Ecke gestellt zu werden. Ich sehe, dass wir
unseren Auftrag als Christinnen und Christen mit großer Selbstverständlichkeit erfüllen. Das macht mich stolz, ein Teil dieser
Gemeinschaft in diesem Tal sein zu dürfen.
Was ich mir wünsche, ist, dass wir auch
offen mehr über dieses Thema reden, über
das, was uns bewegt, über unsere Ängste,
Unsicherheiten, unsere Fragen. Ich halte es
für wichtig, dass wir uns als Gemeinschaft
hier auch gegenseitig stärken, denn ich
möchte nicht wenigen Chaoten und Denkverweigerern die Deutungshoheit über so
ein schwieriges Thema geben. Ich möchte
meine Fragen und Anfragen offen und differenziert stellen und darüber diskutieren
können. Ich möchte, dass wir aufstehen,
wenn absichtlich oder auch aus Dummheit
menschen- und lebensfeindliche Sprüche
kommen. Und ich möchte unsere Politiker
unter Druck setzen, politische Lösungen
für dieses Thema zu finden, während wir
uns vor Ort um die Menschen kümmern.
Ich möchte, dass jede und jeder von uns
so seine Verantwortung wahrnimmt und
zeigt, was Christsein bedeutet.
„Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er
soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer
unter euch und du sollst ihn lieben wie
dich selbst; denn auch ihr seid Fremdlinge
gewesen in Ägyptenland. Ich bin der Herr,
euer Gott.“
38
Unsere Partner
Und noch ein letzter Gedanke: Christen
sind die am meisten verfolgte Gruppe von
Menschen auf diesem Planeten. Wie in den
Anfängen der Kirche. Auch wenn es im Moment vor allem Moslems sind, die vor dem
islamischen Terror fliehen. Gemeinsam ist
all diesen Menschen eins: Sie wollen in Frieden leben. Wir haben im letzten Jahr eine
hauptamtliche Kraft angestellt, die sich um
die Flüchtlinge in Tegernsee gekümmert
hat und haben nun eine Vollzeitstelle für
einen Asylhelfer, der sich um die Menschen
kümmert. Mit der Kirche hatten die meisten
noch nie einen Kontakt. Es sind Moslems,
die vor Moslems geflohen sind. Aber jetzt
sitzen sie vor Christen, die sich um sie kümmern und sie sitzen in Räumen der Kirchen.
Und wenn wir es ihnen vorleben, ist es
nicht auszuschließen, dass viele von diesen
Menschen sehen und verstehen, was und
wer dieser Jesus für uns ist und warum wir
offen und frei leben: Gott ist Hoffnung für
die Armen.
Liebe Gemeinde,
kein einfacher Tag, keine einfache Predigt,
aber wann, wenn nicht zu diesem Anlass.
Wir können über die richtigen Maßnahmen
streiten, wir müssen uns auch gar nicht
immer einig sein, aber eines dürfen wir als
Christen nicht: Wir dürfen nicht untätig bleiben, wir dürfen uns nicht heraushalten, wir
dürfen es nicht an den Menschen auslassen.
Der Friede von unserem Gott, der weit mehr
ist als was wir sehen und was wir verstehen,
er komme über uns und über seine Welt,
er bewahre unsere Herzen und Sinne bei
unserem Tun und bei unserem Lassen, in
Christus Jesus,
Amen.
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Herausgeber:
Evang.-Luth. Kirchengemeinde Tegernsee
Hochfeldstr. 27, 83684 Tegernsee
Redaktion: Barbara Bourjau, Petra Fischl,
Peter-Friedrich Sieben, Dr. Ingrid Strauß,
Pfr. Dr. Martin Weber
Produktion: K. Wirth, Tegernsee
Ausgabe: März – Juni 2016