Tegernseer Guckkästchen Maße: ca. 154x120x105 mm rechts: Der 50 km südlich von München gelegene Tegernsee mit seinen Orten Gmund, Bad Wiessee, Kreuth, Rottach-Egern und zuletzt Tegernsee selbst ist einer der beliebtesten Ausflugsziele im Bayerischen Oberland. Das Land um den See ist altes bayerisches Kulturland. Bereits im Jahre 746 ist das Benediktinerkloster Tegernsee – eines der Ur-Klöster in Bayern – gegründet worden. Es wurde trotz mancher Rückschläge im Laufe der Jahrhunderte immer größer, mächtiger und reicher. Wichtige geistige Impulse gingen von hieraus in das Land. Die heute noch bestehenden Klosteranlagen umfassen nur noch ein Drittel der ursprünglichen Baulichkeiten. Weite Teile wurden nach der Säkularisation 1803 abgerissen und als Baumaterial verwendet. Unbedingt sehenswert sind die zwischen 1688 und 1694 in der im Kern romanischen Basilika St. Quirin entstandenen Fresken von Georg Asam, dem Vater von Cosmas Damian und Egid Quirin Asam, die Bayern mit ihren Kirchen zu einem Juwel des Rokoko machten. 1817 erwarb der bayerische König Max I. Joseph auf Drängen seiner Frau Caroline, das Kloster samt Brauerei und ließ es durch Leo von Klenze zu einem Sommerschloss umgestalten. Im Oktober 1822 empfing er hier Zar Alexander von Russland und Kaiser Franz Joseph von Österreich zu einem kurzen Treffen. Nach dem Tod des Königs (1825) verbrachte seine Witwe, Königin Caroline, die meiste Zeit im Schloss Tegernsee. Hier starb sie auch im Jahre 1842. Heute befinden sich die Klosteranlagen samt dem nahe gelegenen Wildbad Kreuth im Privatbesitz der Herzöge in Bayern, einer wittelsbachischen Seitenlinie. Herzogin Maria Anna, eine Tochter Herzog Max in Bayern leitet heute den Familienbesitz. Und im Bräustüberl des Klosters kann man den Tag bei einer Schweinshaxn und einer zünftigen Mass aus dem Herzoglichen Bräuhaus ausklingen lassen. Auf dem romantischen Friedhof in Rottach-Egern sind neben anderen berühmten Persönlichkeiten die Schriftsteller Ludwig Thoma und Ludwig Ganghofer begraben. Auch der mit den beiden befreundete legendäre Tenor Leo Slezak fand hier seine letzte Ruhe so wie der schwedische Maler Olaf Gulbransson (Museum in Tegernsee). In Gmund verbrachte Ludwig Erhard, der Vater des Wirtschaftswunders seine letzten Jahre. Auf dem Gmunder Friedhof kann man sein Grab besuchen. links: englische Übersetzung © VKA-Verlag
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