Nach Innen Gehen - Ein Kurs in Wundern

Nach Innen Gehen Zuerst gilt es zu Erkennen, dass man die ganze Zeit in Gedanken ist. Man könnte irrtümlich glauben, dass man sich in einem Zustand der Gedankenfreiheit befindet, weil man sich dieser Gedanken nicht bewusst ist. Lassen sie uns diese Gedanken erkennen ­ vielleicht ist es nur ein Gedanke ­ vielleicht ist es ein Bündel ­ vielleicht sind es sind es unzusammenhängende einzelne. Der Kurs rät dazu, sich in den Geist zu versenken, vorbei an weltlichen Gedanken, vorbei an Körper­Gedanken, vorbei an Hass, Liebe (Jawohl!), Herz und Schmerz. Wir gehen ganz tief nach innen in unseren Geist. Es ist schwer das in Worte zu fassen, aber wer auf diesem Wege ist, wird spüren, ob es richtig ist oder nicht. Dieses Vorhaben alles loszulassen und nach innen zu gehen ist etwas was besonders schwierig ist. Der untrainierte Geist, den wir alle haben, tut sich da besonders schwer, weil es ALLEM wiederspricht, was er kennt und was ihm vertraut ist. Abgesehen davon, dass es generell eine schwere Übung ist Gedanken loszulassen: Manchmal hat es Gedanken, die wegen ihres Inhaltes besonders hartnäckig sind und bei denen es schwerfällt sie loszulassen. Da empfehle ich dann die Gedanken­Loslass­Übung welche in einem separaten Beitrag von mir publiziert ist. Das Problem (z.B. bei mir) sind die immer wieder aufs Neue einfallenden Gedanken. Ja, es sieht so aus, als drängten sich die Gedanken auf, aber in Wahrheit ziehe ich sie an und steige ein. Mein undisziplinierter Geist sitzt ihnen auf. Wenn ich dann erwache und feststelle, dass ich wieder abgeschweift bin, ist es hilfreich, sich des Weges dorthin bewusst zu werden. Ich sage mir immer, dass ich diesen Weg kultivieren möchte, nicht weil ich ihn so gerne gehe, sondern damit ich mir des Abschweifungsweges bewusst werde, noch bevor ich ihn zuende gegangen bin. Der Gewinn ist nicht so sehr intellektueller Natur, sondern ein Lernen des frühzeitigen Erkennens eines Abschweifungsweges. Dabei kommt es nicht auf die Einzelheiten an, sondern auf die Bewusstwerdung subtiler Vorgänge. Ein Grundsatz ist, dass ich nur das loslassen kann, was ich angeschaut habe. Blocke ich alles schon von weiter Ferne ab, ist das ein Zudecken, aber kein Loslassen. Natürlich kann man argumentieren, dass ich doch nur vermeide etwas anzufassen, um mir das Loslassen vor vornherein zu ersparen. Ich denke jedoch, dass das Auftauchen der Gedanken nur eine Bewusstwerdung bereits inkorporierter Dinge ist. Diese Dinge sind bereits angefasst, angeschaut, aber nicht losgelassen, sondern verdrängt worden. Sie sind lediglich unbewusst geworden. Hier gilt es die dünnen Linie zwischen zwei Dingen, die als dasselbe erscheinen, zu erkennen. Denn es gibt in der Tat Gedanken, die sich immer wieder aufzudrängen versuchen und da ist es natürlich richtig, sie schon im Ansatz abzuweisen. Das ist dann kein Verdrängen, sondern das Herrwerden über eine alte Denkgewohnheit, ein Laster sozusagen, mit dem man sich schon ausgiebig genug beschäftigt hat. Hier ist es segensreich, sich eine Art Automatismus des Zurückweisens anzueignen. Im Rahmen der Geistesschulung (so habe ich es erlebt) tauchen verdrängte Dinge, die längst vergessen schienen, nun wieder auf und es mag den Anschein haben, als ob man Rückschritte, anstatt Fortschritte macht. Das ist eine Täuschung. Wenn einst verdrängte Dinge wieder auftauchen, dann ist es an der Zeit, sich diese wieder anzuschauen und zwar mit der richtigen Sichtweise. Man sollte das Transformieren solcher Dingen auf später (nach der Versenkungs­Übung) verlegen, wenn sie nicht in Kürze abgehandelt werden können. Hier besteht dann die Gefahr, dass man.sich verzettelt und verliert. Prinzipiell ist es gut, wenn ich den alten nicht erledigten Gedanken als bedeutungslos erkennen und loslassen kann. Sobald ich mich aber eingehender mit ihm beschäftige, habe ich mein eigentliches Ziel aus den Augen verloren und stehe nicht mehr über den Dingen. Ich mache mir am besten im Geiste eine Notiz von dem Gedanken, mit der Maßgabe mich später mit ihm zu beschäftigen, was ich dann auch einhalten sollte. Nur jetzt ist nicht die Zeit dazu, denn ich will mich weiter versenken und die behindernderen Gedanken zurücklassen. Besonders hartnäckige Gedanken, kann ich mit der Gedanken­Loslass­Übung loslassen. Diese Übung ist für hartnäckige Fälle und für besetzende Gedanken. Man sollte diese Übung nicht zu oft einsetzen. Der wahre Fortschritt wird durch regelmäßiges Üben erreicht. Ich empfehle eine Übungszeit von 30 Min. morgens vor dem Frühstück. Gedankendisziplin, und sei es scheinbar noch so wenig, ist die ​
unbedingt notwendige Grundlage, zum Erlernen des Kurses. Wichtig ist, nicht zu vergessen, dass ​
ich ​
der Denker ​
und nicht das Gedachte​
bin. Solange ich das nicht vergesse, kann ich es wagen, die Gedanken etwas genauer anzuschauen, ohne allerdings in sie reinzugehen. Anschauen, aber nicht reingehen, heißt die Devise. Sobald ich allerdings vergesse, dass es zwischen mir und den Gedanken einen Raum geben muss, ist es um mein Bewusstsein geschehen, bis ich dann irgendwann (“flussabwärts”) wieder erwache. Ein großes Hindernis ist, dass ich es gewohnt bin mein Heil im Außen suchen, und zwar ausnahmslos. Die Gedanken, von denen ich ja frei werden möchte, zählen zum Außen. Es ist (zum jetzigen Zeitpunkt) unmöglich nicht zu glauben, was ich durch meine fleischlichen Augen sehe und es ist genauso unmöglich zu glauben, was ich nicht sehe. Es wäre ein großer Fortschritt, wenn ich den Wahrnehmungsmechanismus ändern könnte und sei es noch so wenig. Das ist ein Teil der Lehren von EKIW. Es sind nicht die Dinge, Situationen, Aktionen im Außen, die mich aufregen, sondern meine Interpretation der Dinge, die ich vermeintlich sehe. Meine Interpretationen sind Gedanken, denen ich glaube und Energie gebe. Das tue ich, weil ich nicht glauben kann, dass das was ich sehe ein Produkt meiner Gedanken ist. So nimmt mich meine Wahrnehmung über meine Gedanken gefangen. Solange ich also glaube, dass meine Gedanken die Wahrheit widerspiegeln, habe ich ein Problem, weil ich es für wahr nehme, weil ich es WAHRNEHME! © 2016 MHO Koch