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P R E S S E I N F O R M AT I O N
London, 11. Mai 2016
SENDESPERRFRIST: bis Mittwoch, 11.05.2016, 16:30 Uhr
CEE Strategic Analysis:
Banken in CEE – Unterstützung für nachhaltiges Wachstum und Innovation

Firmenkredite bleiben der zentrale Geschäftsbereich für Banken in der Region, moderate
Erholung erwartet

Die Struktur der Unternehmensfinanzierung in CEE deutet auf eine potenziell größere Rolle für
Forderungspapiere hin
Firmenkredite werden der zentrale Geschäftsbereich für Banken in Zentral- und Osteuropa (CEE1) bleiben
und sollen künftig eine moderate Erholung zeigen. Das ist eine der Kernaussagen der Studie “Banking in CEE
– Supporting Sustainable Growth and Innovation” von CEE Strategic Analysis in der UniCredit. Obwohl das
Geschäft mit Firmenkrediten in den vergangenen Jahren in den meisten CESEE2 Ländern schwach gewesen
ist, was scheinbar mit niedrigeren Investitionen und zum Teil mit höheren Rücklagen der Unternehmen
zusammenhing, haben sich die Zuwächse bei Firmenkrediten 2015 in einigen Ländern beschleunigt.
Gleichzeitig deutet die Struktur der Unternehmensfinanzierung in CEE auf eine potenziell größere Rolle für
Forderungspapiere hin. Exporte und EU-Förderungen sollten zusätzliche Geschäftschancen für Banken in
der Region eröffnen.
“Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Banken in Zentral- und Osteuropa sollten insgesamt positiv
bleiben. Die meisten Länder in der Region werden sowohl 2016 als auch 2017 ein solides Wirtschaftswachstum zeigen”, sagt Carlo Vivaldi, Head of CEE Division in der UniCredit. Laut UniCredit Research soll
das reale BIP-Wachstum in CESEE heuer 3,2 Prozent und nächstes Jahr 3,3 Prozent nach 3,5 Prozent 2015
erreichen. Die entsprechenden Raten der gesamten CEE-Region sollen 1,3 Prozent und 2,6 Prozent nach 0,4
Prozent im Vorjahr betragen. Darüber hinaus wird erwartet, dass das Wirtschaftswachstum 2016 alle CEELänder erfasst.
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CEE umfasst Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, die
Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und Ukraine.
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Zentraleuropa und Südosteuropa (CESEE) meint CEE ohne Russland, Türkei und Ukraine.
“In Folge der globalen Finanzkrise hat sich die Finanzierungslücke der Unternehmen in CESEE in den
positiven Bereich verkehrt, was einen niedrigen Finanzierungsbedarf auf Grund geringerer Investitionen
und zum Teil wegen höherer Rücklagen widerspiegelt”, hält Mauro Giorgio Marrano, Deputy Head of CEE
Strategic Analysis in der UniCredit, fest. So sind zum Beispiel die Bruttoeinlagen der Unternehmen in
Bulgarien im Zeitraum 2009 – 2014 auf durchschnittlich 20,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes
geklettert, verglichen mit 15,5 Prozent zwischen 2004 und 2008. In Ungarn sind die Bruttoeinlagen der
Firmen entsprechend auf durchschnittlich 17,6 Prozent nach zuvor 14,1 Prozent gestiegen. Obwohl nicht
alle CESEE Länder einen Anstieg bei den Bruttoeinlagen der Unternehmen verzeichnet haben, war der
Rückgang der Investitionen doch in allen Ländern beobachtbar. Mit der wirtschaftlichen Erholung sollten
auch die Firmenkredite in Schwung kommen, wobei sich insbesondere die Nachzügler in der Region
verbessern werden.
Während Bankkredite die Hauptfinanzierungsquelle für Unternehmen in CEE bleiben, gibt es Spielraum für
eine potenziell größere Rolle für Forderungspapiere. “In den vergangenen Jahren haben wir beobachtet,
dass der Anteil von Forderungspapieren an der Unternehmensfinanzierung in Ländern wie Polen, Slowakei
oder der Tschechischen Republik etwas gestiegen ist. Trotzdem werden sie in den meisten Ländern noch
wenig genutzt”, konstatiert Carlo Vivaldi. Im Durchschnitt beträgt der Anteil von Forderungspapieren an der
Unternehmensfinanzierung in CESEE 8 Prozent, in Westeuropa beläuft er sich hingegen auf 10 Prozent und
in den USA sogar auf 43 Prozent. Polen, Slowakei und die Tschechische Republik liegen bereits über dem
CESEE-Durchschnitt.
Weitere Geschäftschancen für Banken könnten sich durch wachsende Exporte und eine bessere
Ausnutzung von EU-Fördermitteln eröffnen. Exporte haben einen signifikanten Anteil am BIP der Länder in
Zentral- und Osteuropa, er liegt über dem Eurozonen- und weltweiten Durchschnitt. Die Eurozone ist dabei
der wichtigste Handelspartner der Region. 2016 und 2017 sollten die Exporte der meisten CEE-Länder
solide Wachstumsraten über dem weltweiten Durchschnitt ausweisen.
EU-Förderungen sind eine wichtige Quelle für die Unternehmensfinanzeriung in der CEE-EU3, die Banken
agieren dabei als Intermediäre und bieten Beratungsleistungen sowie Kofinanzierungen an. Im Rahmen der
aktuellen Förderperiode 2014 – 2020 hat die EU-Kommission rund 200 Milliarden Euro über die
Europäischen Struktur- und Investitionsfonds zur Verfügung gestellt. Zirka 117 Milliarden Euro davon sind
sechs CEE-Ländern, namentlich Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Slowakei, der Tschechischen Republik und
Ungarn, gewidmet. Rund 20 Prozent davon oder 23 Milliarden Euro sollen dem privaten Sektor
zugutekommen, in dem auch die Banken aktiv sind. “Ungefähr 3,5 Milliarden Euro davon werden
voraussichtlich mit Unterstützung der UniCredit realisiert werden”, schätzt Carlo Vivaldi, Head of CEE
Division in der UniCredit.
UniCredit reinvestiert 13 Milliarden Euro in das organische Wachstum ihres Osteuropageschäftes
UniCredit sieht sich als ein langfristiger, strategischer Investor in Zentral- und Osteuropa, der sein Geschäft
sowohl mit Unternehmen als auch mit Privatkunden weiter entwickeln will. Seit 2007 hat die CEE Division
insgesamt 13 Milliarden Euro Vorsteuergewinn in der Region reinvestiert.
In 2015 konnte die Bankengruppe über alle CEE-Länder hinweg, in denen sie präsent ist, mehr als 1,2
Millionen neue Kunden gewinnen. Bis 2018 will sie ihre Kundenbasis jährlich um eine weitere Million
Neukunden ausweiten. Gleichzeitig will CEE CIB die Zahl ihrer Kunden um ungefähr 10.000 Firmen jedes
Jahr steigern. Entsprechend ihrem Strategischen Plan wird UniCredit EUR 1,2 Milliarden in die
Digitalisierung investieren, um damit einerseits neue Trends im Kundenverhalten abzudecken und
andererseits Kosten zu senken. Die Anzahl der Nutzer von Internet Banking soll in den nächsten drei Jahren
von aktuell 5 Millionen auf 10 Millionen steigen, die Anzahl der Nutzer von Mobile Banking soll sich von
derzeit 1 Million auf 7 Millionen erhöhen. Im CEE-Kreditgeschäft wird eine Volumenssteigerung um EUR 20
Milliarden auf EUR 106 Milliarden 2018 angepeilt.
“Wir stehen voll und ganz hinter dem neuen Strategischen Plan. Seine Umsetzung, die auch den beabsichtigten
Transfer der Bankbeteiligungen in CEE von Wien nach Mailand bis Jahresende 2016 beinhaltet, kommt wie
geplant voran. Mit diesem Schritt legen wir die Basis für eine noch schlankere Organisationsstruktur und ein
effizienteres Kapital- und Liquiditätsmanagement innerhalb unserer Bankengruppe”, unterstreicht Carlo Vivaldi.
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Diese Gruppe umfasst jene Länder, die 2004 und 2007 der EU beigetreten sind, namentlich Bulgarien, Kroatien, Polen,
Rumänien, Slowakei, die Tschechische Republik und Ungarn.
UniCredit ist gemessen an ihrem Netzwerk, Bilanzsumme und geografischer Diversifikation die führende
Bankengruppe in Zentral- und Osteuropa. Die Bankengruppe verfügt über ein umfangreiches Netzwerk mit
zirka 3.000 Filialen in 13 Ländern, das ungefähr ein Viertel der Gesamteinnahmen hervorbringt. UniCredit
hat über 26.000 internationale Firmenkunden in CEE. 2 von 3 internationalen Firmenkunden aus
Deutschland, Italien und Österreich in Zentral- und Osteuropa werden durch die International Centers der
UniCredit betreut. Die Bankengruppe hat darüber hinaus langjährige Erfahrung mit staatlichen und EUgeförderten Investitionsprogrammen, was Kreditlinien in Höhe von mehr als EUR 2 Milliarden für EUFörderprojekte und weitere EUR 1,3 Milliarden an Finanzierungsvereinbarungen mit dem Europäischen
Investitionsfonds in der ersten Förderperiode 2007 – 2013 belegen. Auf diese Weise hat UniCredit über
8.000 Unternehmen in CEE, mehrheitlich KMU, mit EU-Fördermitteln und Finanzinstrumenten unterstützt.
UniCredit
UniCredit ist eine der führenden europäischen Geschäftsbanken mit starker Verankerung in 16 europäischen Ländern. Wir sind
mit über 7.000 Geschäftsstellen und über 125.000 Mitarbeitern in rund 50 Märkten (per 31. Dezember 2015) weltweit präsent.
In Zentral- und Mitteleuropa betreibt die UniCredit Group das größte internationale Banknetzwerk mit mehr als
3.000 Geschäftsstellen (inkl. Türkei entsprechend Beteiligungshöhe).
Gegenwärtig ist UniCredit in folgenden Ländern vertreten: Österreich, Aserbaidschan, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien,
Kroatien, Tschechische Republik, Deutschland, Italien, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Türkei und
Ungarn.
Rückfragen:
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Tiemon Kiesenhofer, telephone: +43 (0) 50505 56036
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