DO. 12. MAI 2016: "DIE

DO. 12. MAI 2016: "DIE ERDÖLMILITÄRDIKTATUREN in VENEZUELA (1948-1958): Von
Delgado Chalbaud bis Pérez Jiménez.
Christian Cwik (University of the West Indies, Trinidad and Tobago)
18.00-19.30 Uhr: Alter Lesesaal de Fachbereichsbibliothek für Geschichte, Universität Wien
(Hauptgebäude)
Forschungs- und Kulturverein für Kontinetalamerika und die Karibik in Zusammenarbeit mit dem
Forschungsschwerpunkt `Globalgeschichte´ des Instituts für Wirtschaft und Sozialgeschichte und
dem Institut für Geschichte der Universität Wien.
Abstrakt: Spätestens seit dem Beginn der industriellen und nachhaltigen Verwertung von Erdöl in
Venezuela (ab 1910) entwickelte sich das südamerikanisch-karibische Land zu einem
Schwerpunktland kapitalistischer Erdölinteressen, wobei die USA, die als eigentliche Gewinnerin
aus der Venezuela-Krise von 1902/03 hervorgegangen war, die Kontrolle über die Ausbeutung und
Weiterverarbeitung übernahm. Es dauerte bis 1945, als es einer Gruppe von Intellektuellen der
"Generation 28" erstmals in der Geschichte des Landes gelang das Monopol der Militärs auf die
Präsidentschaft, das seit der Gründung des Staates im Jahre 1830 existierte, zu brechen. Doch die
zivile Regierung unter der Führung des sozialdemokratischen Journalisten Romulo Betancourt war
durch einen Putsch nur mit Hilfe liberaler Militärs sowie der Kommunistischen Partei Venezuelas
an die Macht gekommen und konnte nur mit Notstandsverordnungen regieren bis 1947 auf Druck
der USA Wahlen ausgeschrieben wurden, die der weltberühmte Schriftsteller Romulo Gallegos
gewann. Als Gallegos eine 50% Anhebung der Versteuerung auf die Gewinne aus der
Erdölindustrie verabschiedete, putschten seine Generäle gegen ihn und errichteten erneut eine
Erdölmilitärdiktatur, da ein Abgleiten in den Kommunismus befürchtet wurde. Der Vortrag
analysiert den politischen Transitionsprozess in Venezuela vor dem Hintergund des Kalten Krieges,
panamerikanischer Hegemonial- und lateinamerikanischer Entwicklungspolitik.
Eintritt Frei!