wächst schneller als man denkt.

Wirtschaftszeitung für Marketing & Sales
medianet.at
16. Jahrgang
No. 2035
Euro 4,–
Freitag,
13. Mai 2016
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WÄCHST SCHNELLER ALS MAN DENKT.
Digital Out Of Home – das Medium
mit dem größten Wachstum 2015: 32,4%
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eevve
Reichl und Partner Media zählt zu den leistungsstärksten Media-Agenturen Österreichs. Als eigenständig geführte
Unit der Reichl und Partner Communications Group arbeiten wir eng vernetzt mit unseren hoch spezialisierten Units
für Werbung, Mediaplanung, digitale Kommunikation, Social Media, Public Relations und Eventmarketing zusammen.
Wir sind Teil eines Teams von 169 fix angestellten Experten aus allen Bereichen der Kommunikation und bieten unseren
Kunden weit mehr als die Kernkompetenzen einer Mediaagentur. Eine unabhängige Experten-Jury sowie die führenden
Werbetreibenden Österreichs haben die Reichl und Partner Communications Group bei den xpert.awards 2016 mit Platz 1
in der Kategorie „Innovation, Strategie und Kreativität“ prämiert. 2015 wurden wir beim 62nd International Cannes Lions
Festival for Creativity mit dem Löwen in Bronze ausgezeichnet. Wir sind groß genug für komplexe Aufgaben und klein genug
für eine individuelle und persönliche Betreuung unserer Kunden.
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Wirtschaftszeitung für Marketing & Sales
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16. Jahrgang
No. 2035
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Freitag,
13. Mai 2016
Kurs auf die Zukunft
pjure isobar-CEO Helmut
Kosa im Interview 10
Egger ganz exotisch
Privatbrauerei agiert
international geschickt 18
Baubranche macht mobil
Neue Plattform: Planen.
Bauen.Betreiben 4.0 26
Öfter stiften gehen
Gemeinnützige Stiftungen
sind im Kommen 28
Bauer sucht Arzt
Ärztemangel am Land
wird zum Problem 34
Aufbruchsstimmung
Endlich positive Signale
aus der Industrie 44
Eurovision 2015: Was aus
Werbesicht geblieben ist
Jetzt in Stockholm, vor einem Jahr in Wien: Österreich Werbung-Chefin
Petra Stolba über damalige Erwartungen und die heutige Bilanz. 4
Randsport bis FuSSball
© ÖW/Christian Jungwirth
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© Christoph H. Breneis/www.breneis.com
Das war der 11.
­Marketing-Tag
WIEN. Die ÖMG hatte zum 11.
Österreichischen MarketingTag geladen, und zahlreiche
Unternehmen gaben Einblicke
in ihre Unternehmensstrategien und ihr Sport-Engagement:
Felix Austria-Chef Peter
Buchauer erläuterte seine Vision von Sponsoring und das
Umfeld von Randsportarten,
und Kickboxweltmeisterin
Nicole Trimmel erzählte von
Verletzungsrückschlägen und
dem geplanten Comeback. Die
Besucher erfuhren, wofür das
Herz der Männer schlägt – und
informierten sich über steigende Sponsoringinvestments,
Matchfixing und das Rapid Allianz Stadion (Bild: Alexander
Antonitsch, Barbara Forsthuber, Gabriele Stanek, Peter Drobil). Mehr dazu auf S. 7 (red)
Von Acer
bis Zeus
Der medianet
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2016 ist hier
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4 coverstory
Freitag, 13. Mai 2016
medianet.at
Gebaute Brücken stehen fest
Vor genau einem Jahr hat der 60. Eurovision Song Contest („Building Bridges“) in Wien stattgefunden.
Österreich Werbung-Geschäftsführerin Petra Stolba über Werbewert und übertroffene Erwartungen.
Marke Urlaub in Österreich willkommen.
Nachhaltige Effekte erwarteten
wir uns auch durch die Begeisterung der internationalen Gäste,
vor allem der über 1.700 anwesenden Medienvertreter und Blogger.
Das Medienzentrum in der Wiener
Stadthalle, das von der ÖW mit
großflächigen Sujets aus allen Bundesländern und einer Naturlounge
ausgestattet wurde, kam ebenso gut
an wie die Austria Guides, die persönlich und individuell Geschichten
über Österreich erzählten.
••• Von Dinko Fejzuli
und René Ach
WIEN. Ganz Europa blickt dieser
Tage zum 61. Eurovision Song Contest nach Stockholm. Genau vor einem Jahr standen Österreich und
Wien im Mittelpunkt des Eurovision-Treibens und der damit einhergehenden prestigeträchtigen Vorteile. Vor allem aus touristischer
Sicht profitierte Österreich. Welchen Werbewert das zweitgrößte
TV-Ereignis nach dem Superbowl
hat, lässt sich jedoch nur schwer
beziffern.
medianet hat die Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW),
Petra Stolba, zum Interview getroffen und nachgefragt, was von dem
Ereignis – ein Jahr später – noch
geblieben ist.
© ÖW/Christian Jungwirth
medianet: Frau Stolba, ein Jahr
nach dem ESC in Wien – welchen
Impact hatte das letztjährige globale TV-Ereignis aus Ihrer Sicht auf
das Tourismus-Land Österreich
und speziell für Wien?
Petra Stolba: Neben der unmittelbar erzielten Wertschöpfung durch
die Tausenden Besucher vor Ort
konnten mit der TV-Übertragung
über 200 Millionen Zuseher in Europa, Australien und auch erstmals
in China erreicht werden. Diese
sahen nicht nur eine einzigartige Live-Show, sondern auch ein
vielfältiges und modernes Österreich – und spürten die Begeisterung, mit der das Motto ‚Building
Bridges‘ umgesetzt wurde. Konkret
für Wien als weltoffene Metropole mit ihrer Kernkompetenz in
Sachen Gastfreundschaft und als
Welt­musikhauptstadt war der ESC,
der in so vielen Ländern rund um
den Globus übertragen wird, vom
Werbewert her quasi unbezahlbar.
Hier haben alle Verantwortlichen
die Chancen, die sich für Österreich nach dem Sieg von Conchita
Wurst geboten haben, erkannt und
das Beste – auch für den Tourismus
– herausgeholt.
medianet: Aus der Sicht der Geschäftsführerin der ÖW: Ist der
ESC ein werblicher Glücksfall, oder
kann da auch einiges schiefgehen?
Stolba: Auf alle Fälle ein Glücksfall.
Wie oft hat man sonst die Möglichkeit, über 1.700 Medienvertreter
und Blogger gleichzeitig in Österreich begrüßen zu können? Diese waren Großteils zwei Wochen
in Wien und haben in dieser Zeit
unzählige Beiträge aus und über
­Österreich verfasst. Viele sprachen
vom professionellsten und gleichzeitig sympathischsten Song Contest aller Zeiten – diese positiven
Eindrücke werden sie mit nach
Hause nehmen und weitertragen.
Dieser Erfolg war nur durch das
professionelle Zusammenspiel aller
Beteiligten möglich – vom ORF und
der EBU als Veranstalter über die
Location in der Wiener Stadthalle
bis hin zu den 800 Freiwilligen, um
nur einige zu nennen. Dank ihnen
allen konnten wir uns als professionelles, sympathisches und innovatives Gastgeberland präsentieren.
Der Werbewert dieser
Veranstaltung und der
begleitenden ­Berichte
über Österreich und
Wien als Austragungsorte
übersteigt sicherlich bei
­Weitem die Investments.
medianet: In welcher Art und
Weise lässt sich ein Event wie der
ESC marketingtechnisch am besten nutzen? Ist es Image-Aufbau,
die Erhöhung der ‚Markenbekanntheit‘ oder ist er eher zur Positionierung der Marke Österreich
­geeignet?
Stolba: Ein derartiger Event steigert nicht nur die Bekanntheit eines Gastgeberlands, sondern hat
auch Einfluss auf das konkrete
Image. Zusätzlich zu den unmittelbaren Wertschöpfungseffekten,
die eine solche Großveranstaltung
mit sich bringt, sehen wir zwei
Ebenen, die sich positiv auf das
Image ­Österreichs auswirken: Die
professionelle und sympathische
Gastgeberfunktion sowie ein spannendes und zeitgemäßes Bild von
Österreich, von dem nicht nur der
Tourismus, sondern der gesamte Standort im Sinne eines Brückenbauers profitiert. Die Marke
­‚Urlaub in Österreich‘ besetzt übrigens in ihrem Markencharakter
u.a. die Werte Kreativität und Lebensfreude. Der ESC brachte auch
eine einmalige Möglichkeit, konkrete Maßnahmen zu setzen, die
auf diese Markenwerte einzahlen.
Ein Sonderbudget des Wirtschaftsministeriums in der Höhe von 900.000 Euro ermöglichte
zahlreiche Aktivitäten, um den 60.
Eurovision Song Contest in Wien
optimal für den Tourismusstandort
und Österreich insgesamt zu nutzen. Auf der Website www.austria.
info/esc standen in den Wochen vor
dem ESC moderne österreichische
Künstler aus ganz Österreich im
Mittelpunkt, deren Inhalte auch
international breit über Facebook,
Petra Stolba ist
stolz auf den ESC
2015 und dessen
Image.
40%
Ländlich
Über 1.700
internationale
Journalisten und
Blogger berichteten aus einem
Presse­zentrum,
umgeben von
riesigen Bildern
der ÖW, über
den ESC. Das
Finale am 24. Mai
erreichte einen
europaweiten
DurchschnittsMarktanteil von
39,6%.
Newsletter und die Pressearbeit
gestreut wurden. Die ÖW lieferte
als Partner des ORF Impulse für
eine spannende und zeitgemäße Darstellung des Urlaubslands
­Österreich und stellte den mehr als
1.700 Medienvertretern und Bloggern Material in jeder Form für die
Rundumberichterstattung zur Verfügung. Zusätzlich nutzte die ÖW
den Event auch als Netzwerkplattform und lud gemeinsam mit WienTourismus rund 110 internationale
Reiseveranstalter und Top-Medienkontakte aus dem Reise- und Lifestyle-Bereich aus 20 Ländern von
20. bis 24. Mai nach Österreich ein.
Neben dem Song Contest-Finale in
der Wiener Stadthalle wurde dieser
Gruppe ein facettenreiches Programm inklusive kulinarischer und
kultureller Aspekte geboten, um ihnen vor allem auch die junge und
vielfältige Musikszene in Österreich näherzubringen. Ein eigens
geshootetes Song Contest-Sujet
‚Building Bridges‘ zeigt ‚Walzerkönig‘ Johann Strauss Sohn Rücken
an Rücken mit seinem modernen
Gegenstück Julia Lacherstorfer,
einer aufstrebenden Violinistin,
die traditionelle Musik neu interpretiert. Dieses Sujet kam am Flug­
hafen Wien und am dortigen Tower
großflächig zum Einsatz und hieß
die internationalen Teilnehmer und
Besucher des Song Contest mit der
medianet: Im Vorfeld wurde viel
über die hohen Kosten des Events
debattiert. Wie stehen diese, auch
jetzt im Nachhinein, in Bezug mit
dem daraus resultierenden Werbewert?
Stolba: Der Werbewert dieser
Veranstaltung und der begleitenden Berichte über Österreich und
Wien als Austragungsorte übersteigt sicherlich bei Weitem die
Investments. Wir sehen hier unmittelbare Effekte in Form von
Medienberichten, die nicht nur die
Veranstaltung, sondern auch das
Lebensgefühl in Wien und Österreich thematisiert haben. Die gesamte Medienberichterstattung zu
Österreich bzw. Wien in Verknüpfung mit dem ESC ist nicht erfasst,
doch haben der WienTourismus,
der Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien und der ORF
in Kooperation Studien erstellen
lassen, von denen eine zumindest
Auskunft über die diesbezügliche
Online-Berichterstattung im Ausland gibt. Laut ihr erschienen im
Zeitraum 1. Mai bis 14. Juni in 116
Ländern 35.822 Online-Artikel, die
auf Wien in Zusammenhang mit
dem ESC Bezug nahmen.
medianet: Gibt es trotzdem Zahlen, die den Werbewert irgendwie
beziffern können?
Stolba: Die Österreich Werbung
verfügt diesbezüglich über keine
Zahlen. Die Werbewertberechnung
von IHS ging im Vorfeld von geschätzten 100 Millionen Euro aus.
Noch wertvoller, wenn auch nicht
genauer quantifizierbar, ist allerdings die nachhaltige und lang-
Freitag, 13. Mai 2016 fristige Wirkung einer derartigen
Veranstaltung und der weltweiten Berichterstattung. Österreich
war über einen Zeitraum mehrerer
Wochen in den Köpfen vieler Menschen. Und wenn diese jetzt oder
im nächsten Jahr ihren Urlaub
planen, erinnern sie sich – und
sagen, da sollte ich wieder einmal
hin­fahren.
medianet: Hat man sich da im
Vorfeld mehr erwartet? Oder wurden die Erwartungen womöglich
sogar übertroffen?
Stolba: Wir haben uns aufgrund
des Song Contests keinen unmittelbaren Anstieg der Nächtigungen erwartet, der stärkere Nutzen
liegt im Imagegewinn für das ganze Land. Der ESC war die ideale
Chance, unser Land als weltoffen,
musikbegeistert und modern zu
präsentieren, was unser klassisches Image um eine kontemporäre Facette bereichert hat. Dadurch
profitierte nicht nur der Tourismus,
sondern der gesamte Standort.
Mit keiner Marketing-Kampagne
der Welt hätte man eine solche
posi­tive Imageaufladung erzielen
können.
coverstory 5
fen können, die hier für Österreich
durch den ESC möglich war?
Stolba: Österreich ist ein international anerkanntes Weltland der
klassischen Musik, Geburtsort der
Moderne und ein Land, das bis zum
heutigen Tag hochwertige Kunstund Kulturleistungen hervorbringt.
Ob in der Hochkultur oder in der
Volkskultur, Österreich kann als
Tourismusland sein unermess­
liches Kulturkapital eindrucksvoll
einsetzen. Der Schwerpunkt im
Marketing 2015 ‚Österreich.Treffpunkt Europas‘ ermöglichte ein
optimales Ineinandergreifen der
ohnehin geplanten und aufgrund
des ESC zusätzlichen weltweiten
Aktivitäten.
Wir als Österreich Werbung kommunizieren seit Längerem in unseren Kampagnen, dass Österreich
nicht nur klassisch bzw. traditionell, sondern auch weltoffen und
modern ist. Der Sieg Conchitas beim
Song Contest und der ESC 2015 in
Wien sind eindrucksvolle Belege,
sagen, wie lange so ein Event marketingtechnisch ‚nachhallt‘?
Stolba: Auf einen konkreten Zeitraum lässt sich das nicht seriös
einschränken. Wir haben aufgrund
des ESC viele positive Rückmeldungen aus dem In- und Ausland
bekommen. Zum einen durch den
Sieg von Conchita Wurst im Jahr
2014 – der neben der Auszeichnung
für eine erstklassige künstlerische
Performance auch ein Zeichen für
Toleranz und Akzeptanz in Europa
war. Und mit dem ESC 2015, der neben einer professionellen und großartigen Veranstaltung mit ‚Building
Bridges‘ auch eine Botschaft transportiert hat, die das Bild Österreichs künftig mitprägen wird.
© ORF/Milenko Badzic
medianet.at
Unschätzbar
197 Mio. verfolgten via TV alle
drei Shows des
Euro­vision Song
Contest aus Wien.
quasi ‚lebendige Beweise‘ dieser
Aspekte der Markenpositionierung.
medianet: Diese Woche steht
Schweden und nicht mehr Österreich im Fokus. Lässt sich trotzdem
Petra Stolba ist seit 2006 Geschäfts­
führerin der ÖW. Ihr Vertrag läuft
mit Ende Oktober 2016 aus, der
Posten ist daher seit dem vergangenen Wochenende neu ausgeschrieben. Ob sich Stolba selbst nochmals
bewirbt, ist derzeit nicht bekannt.
Wir als Österreich Werbung
kommunizieren
seit Längerem in
unseren Kampagnen, dass Österreich nicht nur
klassisch/traditionell, sondern
auch weltoffen
und modern ist.
medianet: Kann man bereits sagen, ob und wie der ESC trotzdem
Veränderungen in den touristischen Kennzahlen gebracht hat?
Stolba: Darüber lassen sich keine
eindeutigen Aussagen treffen, da
bei der Urlaubswahl viele Faktoren
mitspielen. Allerdings zeigt sich
zum Beispiel in Australien – einem
sehr ESC-affinen Land, das 2015
erstmals am Bewerb teilnehmen
durfte und vom Gastgeberland Österreich gleich 12 Punkte bekam
– eine deutlich erhöhte ÖsterreichBegeisterung. So stiegen die Ankünfte aus Australien 2015 um 8,2
Prozent, die Nächtigungen sogar
um 9,4 Prozent. Im März 2016 gab
Conchita gemeinsam mit dem Sydney Symphony Orchestra vor 2.700
Besuchern ein Konzert ‚From Vienna with love‘ in der Oper von Sydney. Der staatliche Fernsehsender
SBS nutzte dieses Konzert, um die
diesjährige australische Teilnehmerin für den ESC 2016 in Stockholm, Dami Im, vorzustellen. Das
Medienecho war bereits im Vorfeld
enorm – mit über 140 Berichten
im Online-, Print-, TV- und RadioBereich. Hier sehen wir schon eine
nachhaltige Wirkung.
medianet: Wie weit hat die ÖW in
ihren Marketing-Aktivitäten an
die weltweite Werbung anknüp-
Wir prämieren die
besten Spots Österreichs
Radio Award 2016
Machen Sie sich schon mal empfangsbereit für die überzeugendsten
Radiospots, die auch in diesem Jahr im Rahmen des Radio Research Day
von RMS prämiert werden.
Am 1. Juni 2016 im Palais Niederösterreich.
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6 marketing
Freitag, 13. Mai 2016
Präsidentschaftswahl
swiss mail
­solutions
Geschäftsführer
Georg Weidinger
spricht über wirtschaftliche Erfolge
und den Sprung
nach Hongkong.
Puls 4: neue
Rekordzahlen
WIEN. Das Puls 4-Duell „Wer
wird Präsident – Das Duell:
Amtsverständnis“ zwischen
Alexander Van der Bellen und
Norbert Hofer erreichte vergangenen Sonntag im Schnitt einen
Marktanteil von 15,4%. Die
Sendung war damit die marktanteilsstärkste Info-Sendung in
der Sendergeschichte von Puls
4 und gleichzeitig die marktanteilsstärkste Info-Sendung
im Privat-TV in diesem Jahr.
In Spitzen verfolgten bis zu
476.000 Zuseher das Duell, die
Durchschnittsreichweite waren
390.600 Zuseher (E12+). (red)
„Nur die Farbe
gelb ist geblieben“
LINZ. Musik, Nachrichten, Verpackung oder die Sendungen
– bei Life Radio wird alles neu
gemixt. „Am wichtigsten ist natürlich die Musik. Wir haben in
den letzten Monaten Tausende
Hörer gefragt, welche Songs
sie lieben, und mixen das nun
mit 18 Jahren Know-how. Der
neue Slogan: ‚Ganz viel aktuelle Musik und Songs mit Geschichte‘“, so Station Manager
Matthias Dietinger. Begleitet
werden die Neuerungen von
einer Medienkampagne, die
unter anderem auf Plakaten,
Bussen und Online zu sehen
ist. „Wir geben dem Sender
damit auch ein vollkommen
neues Gesicht nach außen. Nur
die Farbe Gelb ist geblieben“,
so Life Radio-Geschäftsführer
Christian Stögmüller über die
Kampagne. (red)
ten, ist nicht einfach, aber wir haben einige Testkunden gewonnen.
Der Roll-out 2016 war dann eine
Selbstverständlichkeit. Seitdem akquirieren wir nicht nur neue Kunden, sondern die Bestandskunden
nutzen auch unsere verschiedenen
Zustellkanäle, womit sich auch das
Volumen erhöht.
© swiss mail solutions/foto-hoefinger.at (2)
Life Radio
Aus der Schweiz
nach Hongkong
swiss mail solutions hat nach seinem Start 2013 auch im
vergangenen Jahr beachtliche Erfolge erzielt; unter
­anderem ist es gelungen, auch in Asien Fuß zu fassen.
© Life Radio
••• Von Chris Radda
und René Ach
medieninnovationen
ORF kooperiert
mit FH OÖ
WIEN. In Sachen Medieninnovation gehen der ORF und die
Fachhochschule Oberösterreich
gemeinsame Wege. Am Montag
den 9. Mai, wurde im Rahmen
eines Pressegespräches die
Kooperation vorgestellt. Im
Mittelpunkt dieser soll die
Entwicklung innovativer Medienprojekte stehen. Ein „Datenjournalistisches Produktionstool“ und ein „Intelligenter,
multimedialer Player“ sind die
ersten gemeinsamen Projekte,
die die FH OÖ Fakultät für Informatik, Kommunikation und
Medien in Hagenberg und der
ORF entwickeln werden. „Diese
vielversprechende Kooperation soll auch helfen, kreativen
Nachwuchs an den ORF zu
binden“, so ORF Generaldirektor Alexander Wrabetz. (red)
medianet.at
WIEN. Fulfillment – ein Begriff,
zu dem es in Europa sehr unterschiedliche Zugänge gibt. In Großbritannien zum Beispiel hat das
Outsourcen, sprich das Auslagern
von Waren oder Abläufen, bereits
eine lange Tradition. swiss mail
solutions (sms), 2013 im schweizerischen St. Gallen gestartet und
mittlerweile mit einem Sitz in Herzogenburg und Hongkong, setzt auf
dieses Modell und erzielte im letzten Jahr, ohne österreichische Kunden, einen Umsatz von über fünf
Mio. €. medianet sprach mit smsGeschäftsführer Georg ­Weidinger
über das letzte Jahr und die Entwicklung nach Asien.
medianet: Sie haben einen sehr
flotten Start hingelegt mit Ihrer
neuen Gesellschaft. Was hat sich
bei Ihnen im letzten Jahr alles
­ereignet?
Georg Weidinger: Es ist eingetroffen, was wir vorgesehen und befürchtet haben: Der Abwärtstrend
im internationalen Brief- und Werbemailingversand setzt sich weiter
fort. Aber ich habe von Anfang an
gesagt, die Zukunft liegt im Fulfillment-Geschäft, liegt in der Entwicklung von Lösungen im eCommerce, und dieser Trend bestätigt
sich. Das Onlinekauf-Volumen steigert sich nach wie vor um 18 bis 20
Prozent pro Jahr.
medianet: Wen konnten Sie bereits
im ersten Jahr als Kunden gewinnen?
Weidinger: Wir haben Kunden aus
verschiedenen europäischen Ländern – von Nahrungsergänzungen,
Druckerpatronen über elektroni-
sche Gadgets. Welche Produkte wir
lagern, verpacken und versenden,
ist für uns sekundär. Was wir ausschließen, sind frische Nahrungsmittel und Textilien. Aber prinzipiell können wir alles anbieten, das
sich bis 31,5 kg verschicken lässt.
Wir bewegen
uns dort in ganz
anderen Kultur­
kreisen. Man
kann nicht da­
von ausgehen,
dass unsere
Normen kom­
plett akzeptiert,
verstanden und
übernommen
werden.
medianet: Sie haben im letzten
Jahr als Newcomer fünf Mio. Euro
umgesetzt und das nur mit internationalen Kunden. Wie ist Ihnen
das gelungen?
Weidinger: Der Start war tatsächlich sehr schön. Wir bieten umfassende Dienstleistungen rund um
Fulfillment und Versand an. Unser
USP ist, dass wir als Kleinunternehmen sehr flexibel agieren können. Jeder Kunde ist mit seinem
Produkt einmalig. Dazu setzen wir
in der Distribution auf die jeweils
‚beste‘ Zustellorganisation. Anhand
der Anforderungen des Kunden
wählen wir den für ihn optimalen
Zustellpartner in jedem europäischen Land aus. Als Beispiel: DHL
hat ein sehr gutes Netz – aber sie
sind nicht in jedem Land die optimale Organisation, was Laufzeit,
Track & Trace, Preis oder Zusatzleistungen wie Nachnahme betrifft.
medianet: Ihnen ist es gelungen, in
Hongkong Fuß zu fassen …
Weidinger: Das war ein unternehmerisches Risiko. Ich habe
mich dazu entschlossen, dorthin
zu gehen, wo unsere potenziellen
Kunden für Fulfillment und Zustellung in Europa sind. Ich hatte das
Glück, Mitarbeiter zu finden, die
aus der Branche kamen, wie die
sehr fähige Geschäftsführerin von
swiss mail solutions Hongkong,
Tammy Chan, die den Markt kennt
und diesen phänomenalen Start
ermöglicht hat. Wie so oft hängt es
am optimalen Team, ob man erfolgreich ist oder nicht.
medianet: Wie ist der verlaufen?
Weidinger: Wir haben das Geschäftsmodell Mitte letzten Jahres
aufgebaut, die Kollegin einen Monat in Österreich geschult und sie
hat im September angefangen zu
akquirieren. In der Hochsaison für
das eCommerce-Geschäft im letzten Quartal als neuer Dienstleister
in Südchina und Hongkong zu star-
medianet: Das weiter wächst?
Weidinger: Das wächst – und damit
auch die Herausforderung. Wir bewegen uns dort in einem ganz anderen Kulturkreis. Man kann nicht
davon ausgehen, dass unsere Normen komplett akzeptiert, verstanden und übernommen werden; sie
können nicht davon ausgehen, dass
Sendungen, die mit Autriche, Aus­
tria oder Österreich adressiert sind,
immer korrekt sortiert werden.
medianet: Wie sehen Sie die weitere Entwicklung von swiss mail
solutions in Österreich? Das klingt
sehr nach einer Verdoppelung der
Umsätze in absehbarer Zeit.
Weidinger: Das würde ich mir
wünschen. Wir sind jetzt dabei, ein
Kundenportal für die Kommunikation zwischen Versender und Empfänger aufzubauen. Durch dieses
Front-End-Portal sollen unsere
Kunden, egal ob sie nur Fulfillment
bei uns machen oder fertige Pakete übergeben, sehr viel selbst entscheiden und gestalten.
Der Kunde wird in der Lage
sein, zu entscheiden, über welchen
Dienstleister – ob DPD, Post.at oder
Express – er versenden möchte. Im
Portal E
­ asyCommerce sieht er über
die unterschiedlichen Versandschienen den Status seiner Sendung und kann darauf reagieren:
Ist das Paket nicht angenommen
worden und auf dem Weg retour,
ist es in einem Postamt abgegeben
worden, etc. Mit diesen Informationen kann unser Kunde aktiv werden und einen Neuversand initiieren, seinem Kunden eine Gutschrift
erstellen, etc. Mit EasyCommerce
lösen wir ein weiteres Problem der
eCommerce-Versender: Verkaufsplattformen wie Amazon sind sehr
konsumentenfreundlich und strikt.
Wenn der Kunde sagt, er hat sein
Paket nicht bekommen, erstattet
Amazon prompt den Kaufbetrag.
Der Versender muss dann aber
nachweisen, dass ein Paket doch
zugestellt wurde. Diese Kommunikation zwischen dem Versender
und seinem Kunden zu unterstützen, ist die kommende Herausforderung.
Tammy Chan ist seit Herbst für sms als
Geschäftsführerin Hongkong zuständig.
Freitag, 13. Mai 2016 Marketing 7
© Media Award
medianet.at
media awards
Die Shortlist steht fest
© Christoph H. Breneis/www.breneis.com
WIEN. Dialog und Interaktion sind online selbstverständlich und werden auch offline immer
wichtiger. Offline-Medien bleiben die Basis, Online liefert Anlässe und Special Content.
Diese beiden Trends ließen sich zumindest bei
den Einreichungen zu den Media Awards beobachten.
Diese zeichnen seit dem Jahr 2004 Mediaagenturen, Werbetreibende und Werbeagenturen für
hervorragende Medialeistungen aus. Auch heuer
wird der Award am 3. Juni bei der Media Award
Gala verliehen. Bis zum 4. März wurden 89 Medienprojekte eingereicht; eine Fachjury wählte in
einem zweistufigen Prozess nun die Nominierten
für den diesjährigen Bewerb. In den Kategorien
„Exzellente Mediastrategie“, „Kreative Media-Idee“
und „Sonderpreis Junge Mediastrategie“ schafften
es zweimal acht Projekte und einmal fünf Projekte
auf die Liste der Nominees.
In der ersten Jurystufe begutachteten 58 Experten aus Mediaagenturen, dem Kreis der Initiatoren, der werbetreibenden Wirtschaft sowie
Studenten der Fachhochschule St. Pölten die
eingereichten Cases. Die getroffene Vorauswahl
wurde anschließend einer 22köpfigen Hauptjury
präsentiert; diese wählte die Gewinner. (red)
Zahlreiche Branchenvertreter trafen sich am 11. Mai im Wiener Schloss Schönbrunn zum Thema Sport & Marketing.
Sport bewegt
Beim Point of Marketing drehte sich wenige Wochen vor Start der
Europa­meisterschaft alles um die Marketing-Möglichkeiten im Sport.
Werbung im Sportumfeld
Um Themen wie diese ist es beim
Point of Marketing 2016 im Wiener
Schloss Schönbrunn gegangen. Und
dies zu Recht: Werbung im Sport­
umfeld liegt voll im Trend, da sie
hohe Reichweiten generiert und
eine breite gesellschaftliche Zielgruppe erreicht. Viele Unternehmen vertrauen auf positive Effekte
für ihre Marken durch das Engagement rund um den Breiten- und
Profisport. Jedoch liegt die Hauptmotivation nicht im Verfolgen ökonomischer Ziele (18%); Imagepflege
(75%) und Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung (60%)
gelten in erster Linie als Hauptgründe befragter Unternehmen für
ihr Engagement im Sportbereich.
Welche enorme Rolle etwa der
Sport für den ORF spielt, erklärte ORFSport+ Chefin Veronika
­Dragon-Berger und verdeutlichte
dies mit beeindruckenden Zahlen.
So sendete der öffentlich-rechtliche Sender im Jahr 2015 insgesamt
über alle Kanäle über 411 Tage rei-
© tipp3
WIEN. David Alaba tut es, Marko
Arnautovic, Christian Fuchs, Marc
Janko und selbst Teamchef Marcel Koller tut es auch: Sie alle sind
derzeit – wenige Wochen vor der
Europameisterschaft – in Werbespots zu sehen. Ob Bank Austria,
kika, Coca-Cola, Hartl Haus, T-Mobile, Samsung, Nivea oder tipp3:
Viele Unternehmen setzen bereits
seit einiger Zeit oder erst seit wenigen Wochen auf die Strahlkraft
der rot-weiß-roten Fußball-Elite.
Welches Potenzial haben Testimonials, und was ist ein Sponsoring
wert? Welche Rolle spielt Content
Marketing? Und wie kommt man in
der Masse der über 13.000 Werbebotschaften, die eine Person täglich
empfängt, durch?
nes Sportprogramm. Die Quotenhighlights der vergangenen Jahre
können sich sehen lassen: Rund
2,3 Mio. Menschen verfolgten den
Stratos-Sprung von Felix Baumgartner, 2,19 Mio. Fans verfolgten
die Euro 2008, und unglaubliche
2,21 Mio. Menschen die Ski WM in
St. Moritz. In diesem Jahr liegt die
Abfahrt in Kitzbühel mit 1,53 Mio.
Zusehern in Führung.
Marcel Koller
Seit wenigen
Wochen ist der
ÖFB-Teamchef
als Testimonial
von Nivea aktiv.
Bereits seit einiger
Zeit ist er in Werbespots für den
Wettanbieter tipp3
zu sehen.
„Seriös, mit Augenzwinkern“
Deutlich kompetitiver ist der Markt
in der Wettbranche. Rund 70 Unternehmern rittern um die Wetteinsätze der Sportbegeisterten, wirklich
relevant davon in Ö
­ sterreich sind
Marcel Koller hat ein
­seriöses Auftreten mit
­einem Augenwzinkern.
Marktführer werden und bleiben
Aber auch weniger bekannte Sportler haben in Österreich die Chance, ein Sponsoring zu bekommen,
wie zum Beispiel Nicole Trimmel,
Welt- und Europameisterin im
Kick­boxen; Trimmel ist für Felix
Aus­tria „im Rennen“. Bei diesem
­Engagement zählt jedoch vor allem die interne Kommunikation.
In zahlreichen Teammeetings vermittelt Trimmel ihre Erfahrungen
mit dem Thema „Weltmeister werden, Weltmeister bleiben“. Die Ziele bei Felix sind ähnlich: „Marktführer werden und bleiben.“ Peter
Buchauer von Felix: „Nicht nur das
Gewinnen ist wichtig, sondern auch
das schöne Spiel. Hier gibt es viele
Parallelen zwischen Sport und der
Wirtschaft. Mit Nicole Trimmel haben wir hier die perfekte Person gefunden, die uns das vorleben kann.“
In Deutschland angekommen
Einblicke in das Leben des PortalsBetreiber gab an diesem Tag auch
der Ex-Tennis-Profi Alexander
­Antonitsch, Geschäftsführer von
tennisnet.com: „Begonnen habe ich
mit Tennis-Verrückten, jetzt sind
wir damit auch in Deutschland
­angekommen.“
© Agrana Zucker/Demner, Merlicek & Bergmann
25 Wettanbieter. Einer davon ist
tipp3, das seit einiger Zeit als Partner des ÖFB fungiert. Im Rahmen
dieser Partnerschaft setzt tipp3CEO Philip Newald auf Teamchef
Marcel Koller, der auch bereits in
einigen Werbespots – umgesetzt
von der Agentur Serviceplan – zu
sehen war. „Marcel Koller passt
deswegen auch so gut zu tipp3,
weil er ein äußerst seriöses Auftreten mit Augenzwinkern hat“, so
Newald. Derzeit laufen laut N
­ ewald
die Verhandlungen mit dem ÖFB,
den Vertrag mit Hinblick auf die
WM-Qualifikation 2018 zu verlängern.
••• Von Michael Fiala
Weitere Informationen zu den Awards finden
sich auf der Website: www.mediaaward.at
wiener zucker
Auf neue Pferde setzen
WIEN. Bei Wiener Zucker setzt man nun nicht
mehr auf Pferde, sondern auf das Thema Sport.
Nach sechs Jahren Zusammenarbeit mit der Spanischen Hofreitschule lenkt das Unternehmen den
Fokus seiner Markenkommunikation in eine neue
Richtung. Besetzt wurde nun das Thema Sport:
man wolle neue Zielgruppen erschließen und
die Marke breiter positionieren, heißt es in einer
Aussendung. „Mit Steffen Hofmann konnten wir
ein ideales Testimonial gewinnen. Schließlich ist
er schon viele Jahre der Kapitän von Österreichs
wohl traditionsreichstem Fußballverein SK Rapid.
Die große Tradition ist – auch das verbindende
Element von Rapid und Wiener Zucker. Darüber
hinaus steht Rapid für die Werte Qualität und
Innovation, also Prinzipien, die auch für die Marke Wiener Zucker von großer Bedeutung sind“,
so Roman Knotzer, Geschäftsführer der Agrana
­Zucker GmbH. Der neue TV-Spot wurde vergangenen Montag das erste Mal ausgestrahlt. Für die
Konzeption zeichnet die Agentur Demner, Merlicek & Bergmann verantwortlich, für die filmische
Umsetzung das Filmhaus Wien, Regie führte wie
schon zuletzt der englische Regisseur Trevor
­Melvin. (red)
8 kommentare
Freitag, 13. Mai 2016
Warum drei Worte mehr
sagen als ein Selfie …
Zitat der Woche
Petra Stolba, Geschäftsführerin
der Ö
­ sterreich Werbung, über
den Werbewert des ESC 2015
für Österreich
… und warum ABBA-Mitglied Björn Ulvaeus heute nicht mehr auf öffentliche
Veranstaltungen gehen kann. Er erklärte es mir in einem persönlichen Gespräch.
ihm sprach, mit dem Handy ein paar Fotos zu
machen. Ich sagte natürlich sofort zu und hatte
auch die Hoffnung, ein Selfie mit Ulvaeus abzustauben, denn so ein Moment muss festgehalten
werden – für mich, für die Daheimgebliebenen
und für die Ewigkeit.
Leitartikel
••• Von Dinko Fejzuli
SELFIEWAHN. Stockholm, Mittwoch dieser
Woche um 14:00 Uhr. Dank einer Journalistenkollegin sitze ich gemeinsam mit ihr auf einer
Holzbank auf der Insel Djurgarden und warte
darauf, einen der Musik-Titanen dieser Erde,
ABBA-Mitglied Björn Ulvaeus, zu treffen.
Wie es dazu kam? Die Kollegin hatte durch
Glück einen 10-Minuten Slot für ein Interview
mit Ulvaeus bekommen, gemeinsam mit ihrer „Entourage“, wie es im E-Mail hieß, und
da sie keinen Fotografen verfügbar hatte, bat
sie mich ihr auszuhelfen und, während sie mit
Bilder für den Datenmülleimer
Und dann ging es los: Gut 20 Minuten zu spät
werden wir wie in einem Hochsicherheitstrakt
von mehreren Personen nacheinander übernommen, durch Gänge geschleust und weitergereicht, bis wir zu Ulvaeus‘ Pressedame kommen,
die uns nochmals an die Zehn-Minuten-Frist
erinnert und uns erklärt, sie werde uns zwei
Minuten Fristende auch noch ein Zeichen geben.
Und dann stehen wir vor ihm – einem Mann,
der mit ABBA 380 Millionen Platten verkauft
hat, und wir sind überrascht, wie unkompliziert
und ohne Allüren Ulvaeus ist.
Ich tue das, wofür ich da bin, mache Fotos
und höre nebenbei zu, was er so zu erzählen hat.
Etwa, dass er sich vor dem Song Contest nichts
ansehe, das Finale aber sehr wohl verfolge. Und:
Dass er kaum noch zu öffentlichen Veranstaltungen mit direktem Publikumskontakt gehen könne.
Als wir nachfragen, warum, kommt ein kurzer
ruhiger Satz, der meinen schon geplanten Ruhm
unter meinen Facebook-Freunden mit einem
Strich zunichtemacht: „Too many selfies“, sagt
Der ESC, der
in so ­vielen
Ländern
rund um den
­Globus übertragen wird,
ist vom Werbewert her quasi
­unbezahlbar.
Herr Ulvaeus etwas resignierend. Bis zu 200 pro
Veranstaltung, sagt er. Das sei einfach zu viel.
Ich frage dann noch höflich, ob er bereit wäre – da wir aus Wien kommen – für ein Foto
kurz Walzer mit der Kollegin zu tanzen. Überraschend willigt er ein, lächelt dabei sogar.
Und plötzlich will ich ihn gar nicht mehr fragen, ob ich auch ein Selfie bekomme. Ulvaeus
hätte, weil Profi, sicher ja gesagt.
Aber mir stellte sich plötzlich die Frage: Auch
wenn es eine Kleinigkeit wäre, die zwei Sekunden
dauert – muss ich diesen Mann zu etwas nötigen,
von dem er zwei Minuten davor gesagt hat, dass
er es nicht leiden kann? Auch wenn er es sicherlich schon Tausende Male getan hat – nämlich
ein Selfie mit einem Fan zu machen –, muss ich
ihn wirklich drängen, mir auch eins zu geben,
nur damit ich meine Freunde auf Facebook beeindrucke? Denn für mich brauche ich das Bild
nicht, ich hatte ihn ja leibhaftig vor mir …
Impressum
Drei kleine Worte
Ich habe mich entschieden, es nicht zu tun.
Auch, weil dieser kurze Satz, „Too many selfies“,
und die Art, wie er es gesagt hatte, mich berührt
und zum Nachdenken gebracht haben.
Angeblich sagt ein Bild mehr als tausend Worte. Seit Mittwoch dieser Woche bin ich mir nicht
mehr so sicher, ob das in unserem Selfie-WahnZeitalter wirklich noch so ist.
Medieninhaber:
„medianet“ Verlag AG
1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG
http://www.medianet.at
Gründungsherausgeber: Chris Radda
Herausgeber: Germanos Athanasiadis,
Mag. Oliver Jonke
Vorstand: Markus Bauer
Verlagsleiter: Bernhard Gily
Chefredakteurin/Redaktionsleitung:
Mag. Sabine Bretschneider, Stv.: Dinko Fejzuli
ServusTV: ein Weckruf für
alle Verantwortlichen
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Fotoredaktion: [email protected]
Laut Ernst Swoboda behindert der ORF das Wachstum der Privaten.
Gianna Schöneich
Kevin hat es schwer. Er ist
ungebildet, ungezogen, Unterschicht. Natürlich, Vorurteile.
Allerdings zeigen Studien, dass
Kevin tatsächlich ein unglücklich
gewählter Name ist. So bringt
dieser Assoziationen wie freches
Verhalten oder Auffälligkeit
hervor. Doch welcher Name ist
perfekt? Wer nun überfordert ist
und darüber hinaus noch ein
Kind erwartet, kann sich an Marc
Hauser aus Bern wenden. Er erfindet Namen für Kinder. Kosten:
28.000 Schweizer Franken. Ob
der Name von den Behörden akzeptiert wird? Dafür gibt es keine
Garantie. Ich gebe allerdings
eine Garantie darauf, dass diese
Kinder ständig ihren Namen
erklären werden müssen – ich
weiß, wovon ich rede. Lieber
XYZ, mach dir nichts draus. Alles
besser als Kevin, der Plattenbau,
Pferdeschwänzchen und Eltern,
die zumindest selbst versucht
haben, einen Namen für ihr Kind
zu finden.
Gastkommentar
••• Von Ernst Swoboda
MONOPOLISTISCH. Die „Dann-dochnicht-Einstellung“ von ServusTV war ein
Weckruf für alle, die in unserem Land Verantwortung für einen überlebensfähigen
Rundfunk haben. Monopol-Tradition und
politische Vernetzung des ORF haben viel
zu lang notwendige Entwicklungen verhindert. Deshalb basiert die Finanzierung des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf einem
längst überholten System und lebt der ORF
einen monopolistischen Gesamtversorgungs­
anspruch – alle Menschen sollen über die
ORF-Programme alles erhalten.
Wachstum der Privaten wird verhindert
Deshalb werden öffentlich-rechtliche Inhalte, die Gegenleistung für Gebühren, in Nischen- und Spartenprogramme gepackt, und
mit rein „kommerziell/privat“ gestalteten
Programmen die Massen adressiert. Gebührenfinanzierter Marketingaufwand trägt zur
Bewahrung der Marktdominanz bei – und so
schöpft der ORF dann auch noch von Privatsendern dringend benötigte Werbe­budgets
ab. Bildlich ausgedrückt: Der übergroße
Baum ORF sorgt für den Schatten, der das
Wachstum der Privaten behindert.
Und das zum Schaden des gesamten Rundfunks. Denn um sich gegenüber einer immer stärkeren internationalen Konkurrenz
behaupten zu können, wird ein öffentlichrechtlicher Sender allein nicht genügen.
Deshalb muss man den wuchernden Baum
fachgerecht stutzen, den Privaten Sonne und
Luft zum Wachsen verschaffen und den verfügbaren Dünger optimal verteilen. Das be-
© APA/Georg Hochmuth
Alles besser als
Kevin. Oder?
KroneHit
Ernst Swoboda ist
Geschäfts­führer
des Privaten
Radiosenders.
deutet, den Programmauftrag des ORF so zu
schärfen, dass er internationalen Standards
entspricht und vor allem für jedes ORFProgramm gilt, sowie die Finanzierung der
­Medien neu zu regeln, zeitgemäß und con­
tentbezogen.
Um ein solches Rundfunk-Reformpaket
zu schnüren, hat der VÖP eine Enquete unter Beiziehung von Experten aus dem Inund Ausland angeregt – als vielleicht letzte
Chance, den Bestand eines starken österreichischen Rundfunks zu sichern.
Die abgedruckten Gastkommentare geben
­ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder.
Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.
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Service-Hotline: 795 00-60, service­center-wien@
redmail.at“ Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr)
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Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Bezugsab­
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Belieferungs­zeitraums bei 6-wöchiger Kündi­
gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen
Geschäftsbedingungen; Ge­richts­stand ist Wien.
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Freitag, 13. Mai 2016 cover 9
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der „Agentur der Zukunft“
CEO Helmut Kosa spricht im medianet-Interview darüber, wie er
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Freitag, 13. Mai 2016
medianet.at
„bezirksblätter“
Aber bitte nur
burgenländisch
Launch
Vorsorge mit
dem „Kurier“
le Research-Tools zurückgreifen.
„Innovation ist in diesem Bereich
das Um und Auf. Wie verbindet
man Kreation, Technologie und
Media? Hier haben wir ein enormes Wachstum zu verzeichnen und
können unsere Stärken ausspielen.“
© pjure isobar
EISENSTADT. Die Bezirksblätter Burgenland begleiten sechs
burgenländische Familien
beim Versuch, sich ein halbes
Jahr lang mit regionalen Produkten zu ernähren. Im Rahmen dieses Ernährungsexperiments zeigen die Bezirksblätter
auf, was das Land und die
burgenländischen Produzenten zu bieten haben. Die sechs
Familien werden über ein
halbes Jahr lang begleitet. Die
Familien schreiben ab sofort
bis Ende Oktober regelmäßig
über die Herausforderungen
und Erfahrungen im Alltag auf
meinbezirk.at/bgld/regional;
außerdem posten sie laufend
burgenländische Rezepte zum
Nachkochen, regionale Einkaufstipps sowie Servicebeiträge rund um das Thema „Wir
essen burgenländisch”. (red)
Helmut Kosa arbeitet mit seinem Team ständig an der Agentur der Zukunft.
Langfristige
­Ambitionen
CEO Helmut Kosa im Gespräch über das schnelle
­Wachstum von pjure isobar und das Agenturmodell
der Zukunft.
rotte hängt immer knapp vor uns,
jedoch so, dass wir sie nie erreichen
können – ein herausfordernder Weg,
aber für uns der einzig richtige.“
WIEN. Nach Diabetes und
Krebs erweitert der Kurier
die Serie seiner Gesundheitsmagazine um ein besonders
emotional besetztes Thema:
Impfen. In dem 128 Seiten
starken Hochglanzmagazin informieren Mediziner über den
neuesten Forschungsstand,
geben Tipps zu den wichtigsten Schutzimpfungen und
beleuchten das Pro und Contra
zum Reizthema „Nebenwirkungen“. Erhältlich ist das Kurier-­
Magazin Impfen ab 11. Mai um
­7,50 € im Zeitschriftenhandel.
(red)
„paradies auszeit“
Ein Magazin
zum Nachreisen
WIEN. In paradise, dem neuartigen Reisemagazin der HNMultimedia Group von Heidi
Khadjawi-Nouri, dreht sich alles um das „Paradies Auszeit“.
Pro Ausgabe können die Leser
und User jeweils drei große
Reiseziele entdecken und in
Destinationen aus Österreich
und Umgebung, Europa sowie
der ganzen Welt eintauchen.
Fixstarter in jeder paradiseAusgabe sind Rubriken und
Stories, die dabei helfen sollen,
den Überblick im Angebotsdschungel moderner LifestyleReisen zu bewahren. paradise
(4,90 € pro Ausgabe) erscheint
vier Mal jährlich, das nächste
Mal am 24. Juni, 21. Oktober
und 9. Dezember 2016. (red)
WIEN. „2015 war für uns ein
nächster wichtiger Schritt in unserer Entwicklung“, sagt pjure
­i sobar-Geschäftsführer Helmut
Kosa im medianet-Interview – eine
Entwicklung, die laut Kosa nie abgeschlossen sein kann: „Es ist für
uns immer ein ganz großes Thema,
wie wir unsere Agentur ständig
neu erfinden können. Die Agenturmodelle verändern sich permanent.
Wir wollen immer an der Agentur
der Zukunft arbeiten. Wir werden
den Anspruch zwar nie zu 100 Prozent erfüllen können, weil wir uns
ständig verbessern wollen. Die Ka-
Markenführung im Zentrum
Ursprünglich als Digitalagentur
gegründet, wurde in den vergangenen Jahren mehr und mehr das
Thema Markenführung ins Zentrum gestellt. „Wir kombinieren unsere strategische Herangehensweise im Bereich Markenführung mit
den Wurzeln im digitalen Bereich.“
Kosa ist auch davon überzeugt,
dass die Kunden künftig nur noch
eine Agentur für alle Agenden beauftragen werden. Wichtig sei da-
bei, dass man als Agentur die Geschäftsmodelle der Kunden genau
kennt. „Das klingt zwar logisch, ist
aber in der Branche oft nur die Ausnahme. Wir haben den Anspruch,
das immer erfüllen zu können.“
Die Markenführung sei generell
durch die digitalen Medien immer
wichtiger geworden. „Oft passiert
hier ein Wildwuchs“, so Kosa, der
hier durch die langjährige Erfahrung im digitalen Bereich mit umfassendem Know-how punkten
kann. Durch den Anschluss an das
Agenturnetzwerk Dentsu Aegis (70
Agenturen in 44 Ländern) kann pjure isobar auch auf ein breites Spektrum an Wissen und internationa-
Im Digitalen angekommen
Bei der Columbus Arena 0.16 des DMVÖ geht es um die Synergie
von analog und digital im Bereich Dialog Marketing.
In diesem Sinne darf ein spannender Tag erwartet werden, der
ganz im Zeichen der neuen Technologien steht und die Welt der Zukunft zum Greifen nah in die Burg
Perchtoldsdorf bringt. (red)
Weitere Informationen zur DVMÖ
Columbus Arena 0.16 finden sich
auf der Website: www.dvmoe.at
WIEN. Das Ganztagesprogramm
der DMVÖ Columbus Arena 0.16
am 8. Juni ist neu, anders und vielversprechend. Heuer geht es vor
allem darum, neue Technologien
live erlebbar zu machen und die
Synergien aus den beiden Welten
der Kommunikation – analog und
digital – aufzuzeigen.
Acht Hot Topic Sessions
Keynote-Speaker geben Einblicke
aus der Praxis; im interaktiven Teil
werden die Besucher eingeladen, in
acht Hot Topic Sessions zu Themen
wie Cross-Channel Marketing, User
Experience, Marketing Automation,
etc. mitzudiskutieren.
„Mit der DMVÖ Columbus Arena 0.16 wollen wir neue Wege beschreiten. Die Welt ist im Wandel,
was sich stark auf die Kommuni-
Facts
© Dialogschmiede
© Kurier
••• Von Michael Fiala
2016 ähnlich stark wie 2015
Die Anzahl der Kunden hat sich
durch diese Strategie in den vergangenen Jahren erhöht. Derzeit
zählt die Agentur 37 davon, und
auch 2016 entwickelt sich laut
­Kosa ähnlich stark wie 2015. Vergangenes Jahr wurden in Österreich, aber auch in der Schweiz
und in Deutschland Kunden wie
Leibniz, Philips oder Novomatic
gewonnen. Die Internationalisierung der Agentur ist ebenfalls Teil
der Strategie. „Immer häufiger werden die Entscheidungen von zentraler Stelle für den gesamten D-ACH-Raum getroffen. Wenn man so
wie wir über ein starkes Netzwerk
verfügt, ist das natürlich von Vorteil.“ Mittlerweile gibt es auch eine
­Niederlassung in Zürich.
Der Markt an innovativen Kommunikationslösungen wird laut
Kosa weiter wachsen; das zeigt vor
allem der internationale Vergleich.
„Ich kann bei unseren internationalen Agenturpartnern sehen, wie
stark der Markt in Asien, in den
USA oder auch in Südamerika ist.
Da ist Europa mit Ausnahme von
Großbritannien im Vergleich noch
weit zurück. Das Potenzial ist also
enorm.“
Es sei daher sehr wichtig, Strategien und Konzepte für die Kunden
zu entwickeln, um Konsumenten
langfristig an die Marken zu binden und nicht nur, wenn man gerade – so wie früher – eine Kampagne
geschaltet hat. „Die Markenführung und unsere digitale Erfahrung sind hier unser Asset, von
dem unsere Kunden profitieren.“
Der Erfolg gibt Kosa recht – laut
Focus-Ranking ist pjure isobar die
am schnellsten wachsende Agentur und dem ersten qualitativen
Agentur-Ranking (medianet Xpert.
awards 2016) zufolge unter den
Top-3 in Österreich. Und so soll es
aus Kosas Sicht auch bleiben.
Jürgen Polterauer ist der Columbus-Verantwortliche des DMVÖ-Vorstands.
kationswelt auswirkt. Wir haben
uns diesen Umbruch zum Anlass
genommen, um etwas völlig Neu-
es auf die Beine zu stellen.“ so der
Columbus-Verantwortliche DMVÖVorstand Jürgen Polterauer.
Columbus Arena
Die Columbus
Arena findet am
8. Juni in der Burg
Perchtoldsdorf
statt. Motto der
Veranstaltung ist
heuer „Lasset
die Spiele um die
besten Dialog
Marketing-Kampagnen 2016 beginnen“. Im Rahmen des Events
wird auch der
Dialog MarketingPreis „Columbus
Award“ verliehen.
Bereits zum 32.
Mal werden hierbei die innovativsten und kreativsten Arbeiten im
Dialog Marketing
ausgezeichnet.
Dabei können in
13 Kategorien die
Preise in Silber,
Gold und Bronze
ergattert werden.
medianet.at
Freitag, 13. Mai 2016 marketing 11
Österreichs erstes
Marketing-Barcamp
Diskussionsrunden neu gestaltet
Nach Berlin ist das Format des
Marketing-Barcamps, also die
­„Unkonferenz“, nun auch in Wien
angekommen. Im Rahmen des Dialogs der Wissen schaf[f]t kommt
diese neue Form jetzt auch nach
Österreich. Neuartig an dieser Form
des Dialogs ist, dass weder die The-
Stimmen werden dann in eigenen
kleinen Gruppen behandelt. (red)
Weitere Informationen zu der Veranstaltung, dem Programm, Referenten, Kosten und zur Anmeldung finden sich auf der Website:
www.dmvoe.at
des Kunden – eine
österreichische
Sicht – Rene
Heinzl
16:50 Uhr Ein­
reichung der Dis­
kussionsthemen
17:45 Uhr
Vorstellung der
meistgewählten
Themen
18:00 Uhr
[Interaktiv]
Barcamp – vier
parallele Diskus­
sionsforen
Kampagne
Drei surft mit regionaler Feinabstimmung zum Erfolg
2,5 X 87
Mutationen
für neun Bundesländer
Hutchison Drei hatte sein mobiles LTE-Netz ausgebaut und
damit eine echte Alternative für ländliche Gebiete mit schwachem
Festnetz-Internet geschaffen. Diese Botschaft kam per regionalem
Flugblatt in fünf Wellen an. In jeder Welle wurde das Angebot per
Geomarketing auf die jeweilige Region abgestimmt, die Ergebnisse
flossen in die nächste Welle ein. Das Ergebnis: im Durchschnitt
291 % mehr Geschäftsabschlüsse – die Kontrollgruppe ohne
Pimping erzielte nur 115 %.
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Aus Liebe zum
Menschen
Es geht um den Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.
█Mit Geomarketing zu█
█Hui-Ergebnissen█
mehr
Geschäftsabschlüsse
Programm
Dialog
14:30 Uhr Eintref­
fen der Gäste
15:00 Uhr
Begrüßung und
Welcome
15:10 Uhr Key­
note: Budgets
zielorientiert ein­
setzen; zwischen
Internet-Hype und
Mail-Konservati­
vismus – Dieter
Dahlhoff
16:00 Uhr Keynote: Das Zeitalter
men noch die Sprecher der Diskussionsrunden im Vorfeld feststehen.
Die Teilnehmer bestimmen die
Themen selbst; jeder kann seine
Vorschläge einbringen, und in einem gemeinsamen Voting werden
die Diskussionsthemen ausgewählt,
die Vorschläge mit den meisten
WIEN. Vor acht Jahren launchte
das Österreichische Rote Kreuz
seine Imagekampagne unter
dem Motto „Aus Liebe zum Menschen“. Zum Internationalen
Weltrotkreuztag, der am 8. Mai
stattfand, wurde diese fortgesetzt.
Umgesetzt wurde die Kampagne,
die aus Sujets und Spots besteht,
gemeinsam mit der Agentur Zum
goldenen Hirschen und dem Campaigning Bureau. (red)
146_Post_PMC-HUTCHISON_MEDIANET_ABF_216x288_RZ.indd 1
Credits: Hutchison Drei Austria GmbH | Dialogschmiede GmbH | AV+Astoria Druckzentrum GmbH | Österreichische Post AG | DMVÖ – Dialog Marketing Verband Österreich
WIEN. Das WWG Forum Marketing
und der Dialog Marketing Verband
laden am 18. Mai bereits zum dritten Mal in den Festsaal der Wirtschaftsuniversität Wien, wenn es
heißt analog vs. digital. Der diesjährige „Dialog der Wissen schaf[f]t“
widmet sich dem Motto „The Clash
of Marketing Strategies“.
Es geht beim Dialog der Wissen
schaf[f]t um den Wissenstransfer
zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Zwei Experten tragen mit
ihren Keynotes zu den aktuellen
Entwicklungen im Cross-Channel
Marketing bei und geben somit
auch wertvolle Inputs für die Diskussionsforen im interaktiven Teil
der Veranstaltung.
© WWG Forum Marketing/www.richardtanzer.com
Unter dem Motto „The Clash of Marketing Strategies“ bringen das
WWG Forum Marketing und der DMVÖ einen neuen Marketing­event
nach Wien; weder Themen noch Sprecher stehen im Vorfeld fest.
22.04.16 11:56
HOW MIGHT WE
Um das Spiel zu verändern, brechen wir die Regeln. Gemeinsam mit unseren
Kunden und Partnern sind wir Vorreiter im digitalen Change und schaffen neue
Möglichkeiten. TV wird zu Total Video: durch digitalen Content auf allen Devices,
Social Media-Plattformen und e-commerce-Strategien erreichen wir 200 Milliarden
User weltweit und praktisch jeden Österreicher. Wie wir das machen, erzählen
wir Ihnen gerne persönlich.
4gamechanger.com / prosiebensat1puls4.com
14 Medien
Freitag, 13. Mai 2016
STOCKHOLM/WIEN. Morgen
Abend findet das große Finale des
Eurovision Song Contest in Stockholm statt.
2015 richtete noch der ORF den
größten Musik-Live-Event mit über
150 Mio. Zuschauern aus. Das Echo
danach, national und international,
war einhellig: Es war einer der besten Song Contests überhaupt, und
der ORF hat einen hervorragenden
Job gemacht.
Wir baten die damals für den
ESC in Wien maßgeblich Mitverantwortlichen, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, FernsehDirektorin Kathrin Zechner und
ORF-Unterhaltungschef Edgar
Böhm mit der zeitlichen Distanz
von einem Jahr um ihre ganz persönliche Bilanz.
ORF-Bilder für die Welt
Auch ein Jahr danach zeigt sich etwa ORF-Generaldirektor Wrabetz
sichtlich zufrieden über den sehr
gut gelaufenen Event. „Es war unser Ziel, dass der von uns veranstaltete Song Contest Österreich stolz
macht und Europa beeindruckt.
Ich denke, das ist uns im vergangenen Mai auch gelungen. Und zwar
nicht nur mit den drei TV-Shows.
Wir haben auch Wien und Österreich als perfekten Gastgeber für
die Delegierten, die internationalen
Medienvertreter und alle Besucher
des Events präsentiert. Bilder aus
­Österreich gingen um die ganze
Welt und haben das Land als tolerant und weltoffen präsentiert.
Einen weiteren nachhaltigen
Meilenstein in der ESC-Geschichte
haben wir damit gesetzt, dass wir
den Song Contest gemeinsam mit
unseren Partnern – allen voran der
Stadt Wien und dem BMLFUW –
erstmals als zertifizierten Green
Event durchgeführt haben.“
Auch der Tenor der anderen
EBU-Mitglieder und anderer TVStationen war einhellig: Der ESC
2015 aus Österreich war der erfolgreichste seit vielen Jahren. „Somit
hat sich der Mitteleinsatz auch für
den ORF mehr als ausgezahlt“, so
Wrabetz.
© ORF/Thomas Ramstorfer (2); ORF
••• Von Dinko Fejzuli
Alexander Wrabetz, Kathrin Zechner und Edgar Böhm ziehen Bilanz zum ESC 2015, der in Wien stattfand.
12 Punkte für den
ORF & Österreich
Anlässlich des ESC in Stockholm ziehen die damals maßgeblich ORF-Mitverantwortlichen Alexander Wrabetz,
­Kathrin Zechner und Edgar Böhm Bilanz zum ESC in Wien.
Edgar Böhm, der Unterhaltungschef des ORF, ebenfalls maßgeblich
am Erfolg des ESC in Wien beteiligt, ist mit diesem als Mitglied der
sogenannten EBU Reference Group
des Eurovision Song Contests, quasi dem obersten Lenkungsorgan
des ESC, auch weiterhin eng verbunden.
Sein Resümee: „Wir schauen mit
großer Freude und Genugtuung zurück, weil der ESC letztes Jahr sehr
viel internationale Anerkennung
erhalten hat. Ich merke das auch,
wenn ich mich hier in Stockholm
durch die anderen Delegationen
bewege: man erinnert sich, man
freut sich, uns zu sehen. Ich bin na-
türlich wesentlich entspannter als
vor einem Jahr. Ich bin gespannt
und interessiert, wie die Schweden
die Show organisieren. Spürbar ist
auch, dass wir in dieser ESC-Gemeinschaft angekommen sind. Wir
waren Underdogs, die noch nicht
einmal die Semifinale gewonnen
haben. Jetzt werden wir anders
wahrgenommen.“
Kein technisches Wettrennen
Den Umstand, dass manche Teilnehmer auf sehr viel Technik in der
Performance setzen, sieht Böhm,
im großen Rahmen betrachtet,
nicht als Bedrohung, der ESC könnte ein Wettrennen werden, wer die
technisch aufwendigste Show liefern kann: „Es hat immer wieder
verschiedene Phasen gegeben. Vor
15 Jahren war es en vogue, den
Song Contest lustig zu interpretieren, sich sogar ein wenig über ihn
lustig zu machen.
Jetzt hat man sich aus diesem
Tal befreit und es ist ein akzeptierter Musikevent. Es ist tatsächlich
so: Die Schweden voriges Jahr und
die Russen heuer setzen enorm viel
Technik ein. Aber ich glaube, wenn
man sich die 60-jährige Geschichte des Contests ansieht, sieht man,
dass es Wellen gibt.“
Kathrin Zechner, Fernsehdirektorin des ORF, sieht einen weiteren
medianet.at
Aspekt als wesentlich, worum es
ihr und damit dem ORF etwa beim
Vorentscheid ging und geht: „Ich
habe immer wieder gesehen, wie
wichtig das ‚Sichtbarmachen‘ von
aufstrebenden jungen Talenten ist.
„Nach Alex Deutsch im letzten
Jahr haben wir heuer mit Eberhard Forcher einen ebenso intimen
Kenner der Szene als Scout und Begleiter und mit ihm wieder starke
Talente gefunden. Das macht aus
meiner Sicht Sinn, weil sich das
Image des Song Contests in Österreich auch durch Conchitas Sieg
gewandelt hat. Zoë als besonders
junge, natürliche Sängerin ist ja
auch zauberhaft ins Finale geschwebt.“
Und ihr ganz persönliches Resümee zum ESC in Wien: „Zwölf
Punkte für Österreich und den ORF
als Gastgeber. Wir haben eine große Aufgabe mit dem kreativsten,
mutigsten, ambitioniertesten und
leidenschaftlichsten Team umgesetzt, das ich kenne und mit dem
ich je zusammenarbeiten durfte –
das war einfach großartig.“
ESC 2.0?
Die Frage, ob ein so traditioneller
TV-Event auch eine Zukunft hat,
davon zeigen sich alle überzeugt.
„Eine der großen Stärken des linearen Fernsehens, wenn nicht die
größte, ist das Live-Erlebnis – sei
es in der Information, in der Unterhaltung oder im Sport. Der ESC ist
dafür ein Paradebeispiel: Er ist ein
europäischer Live-Event, der nicht
auf einer – womöglich amerikanischen – Onlineplattform denkbar
ist“, so Wrabetz.
Aber auch in der EBU beschäftige man sich mit dem Thema, so
Böhm. So habe sich die Beteiligung
der jungen Zielgruppe durch Social Media „irrsinnig“ erweitert. „Es
gibt Angebote, dass das Voting­
system, die Hashtags, die Apps
exponentiell unglaublich häufiger genutzt werden. Aber bei aller
Freude über die Digitalisierung –
ein Event, der live stattfindet, wird
immer auch ein lineares Ereignis
sein und linear verfolgt werden.
Fernsehen wird daher noch lang
nicht sterben.“
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Freitag, 13. Mai 2016 Marketing 15
Eine Marke
gläsern machen
WIEN. Die Verbindung von klassischer Medienberatung mit der
Kreativität einer Agentur? „Eine
neue Generation von Agentur und
strategischen Querdenkern“, so bezeichnet sich Silberball auf ihrer
Website. „Wir helfen Unternehmen,
all ihre Leistungsbereiche an der
Marke auszurichten – und damit
gesund wachsen zu können. Das
sind für uns die ‚7 Ps‘: Produkt,
Preis, Promotion, People, Place
(Vertrieb), digitale Performance und
Verkaufs-Prozess. Kommunikation
ist nur ein Leistungsbereich von
vielen, und das unterscheidet Silberball von nahezu allen Agenturen
in ­Österreich“, sagen die SilberballGesellschafter Ruppert Mühlfellner,
Michael Casagranda und Nicole
Schedler. Vor allem die Frage, wie
werden Markenerlebnisse an den
Interaktions- bzw. Kontaktpunkten
für den Kunden relevant inszeniert,
steht dabei im Fokus.
Der Begriff der Multisensorischen Marke ist nicht neu. Dabei
muss vor allem der Einklang mit
der Markenpositionierung funktionieren. Bei Silberball nützt man
hierfür verschiedene Werkzeuge.
widmet sich sowohl Webdesign,
SEO als auch Social Media. Das
Tool „Markenkonformes Wording“
umfasst die Sprachtypbestimmung
und -adaption im Hinblick auf die
Markenpositionierung. Als Ergebnis wird ein Wörterbuch für richtiges und gutes Schreiben erstellt.
Das Werkzeug „Archetypenbestimmung & Werte“ überprüft die
Übereinstimmung zwischen Vision, Leitbild, Unternehmenswerten
und Markenwerten im Hinblick auf
­Positionierung und Strategie. (red)
Infos unter:
www.silberball.com
© Silberball
Die Agentur Silberball macht markenorientierte
­Unternehmensführung transparent – und will die
Kunden so zur „Markenexzellenz“ führen.
Michael Casagranda ist einer von drei Silberball-Gesellschaftern.
„Auffallen
macht Spaß“
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Markenwerkzeuge
Beim „Multisensorischen Cockpit“
wird die Marke in einem Workshop
auf die Qualität ihrer sinnlichen
Ausprägungen an den zentralen
Interaktionspunkten hinterfragt
und überprüft. Der standardisierte Marken-Check „Markenelchtest“ versucht zu ermitteln, wie
erfolgreich und strategiekonform
die Marke in den unterschiedlichen Bereichen geführt wird. Auf
Wunsch wird das Eigenverständnis
(intern) mit dem Fremdbild (Kunden, Partner) verglichen. Der Workshop „Digitale Markensteuerung“
ASFINAG
© Asfinag
Neue Kampagne
für mehr Sicherheit
WIEN. Unter dem Motto „Fair lenken – an andere denken“ startet
die Asfinag eine österreichweite,
bewusstseinsbildenden Kampagne, entwickelt von GGK Mullenlowe. Denn mehr Fairness im Straßenverkehr sorge für entspannte
Lenker und mehr Sicherheit, so die
Asfinag in einer Aussendung.
Das Kommunikationspaket umfasst Autobahn-Plakate, Anzeigen
und Hörfunkspots, eine Kooperation mit Ö3 sowie ein Selbsteinschätzungs-Quiz, bei welchem ein
VW E-Golf verlost wird. (red)
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Freitag, 13. Mai 2016
medianet.at
© Ärzte ohne Grenzen
Karriere
Florian Lems
1
© ORF
Ärzte ohne Grenzen
Ab Mitte Mai übernimmt
Florian Lems die Leitung
der Kommunikation von
Ärzte ohne Grenzen
Österreich. Der ehemalige Journalist folgt Irene
Jancsy nach, die seit
2007 die Leitung des
Kommunikationsteams
innehatte. Lems arbeitet
seit vier Jahren in der
Kommunikationsabteilung von Ärzte ohne
Grenzen Österreich, wo
er bisher für die Bereiche Medienarbeit und
­Publikationen zuständig
war.
3
4
© IAA/Katharina Schiffl
© ORF/Milenko Badzic
1
2
2
Eröffnungszeremonie in Stockholm
Gabriela
Stimpfl-Abele
KÖNIGLICH. Am Sonntag, dem 8. Mai, wurde in Stockholm mit dem traditionellen Bürgermeisterempfang der 61. Eurovision Song Contest offiziell
eröffnet. Die österreichische Kandidatin Zoë war in einer mintgrünen Robe
der österreichischen Designerin Eva Poleschinski am roten Teppich vor dem
schwedischen Königspalast zu sehen. Zoë: „Das Gefühl am roten Teppich war
einfach unbeschreiblich. Besonders berührend war, dass die Fans mein Lied
gesungen haben. Am liebsten hätte ich mit jedem einzelnen ein Foto gemacht,
aber dafür war die Zeit leider zu kurz.“
International Advertising Association
Frischen Wind bringt Gabriela Stimpfl-Abele als
neuer Executive Director
in das Austrian Chapter
der IAA (International
Advertising Association)
in Wien; dabei arbeitet
sie eng mit dem IAAVorstand unter Präsident Richard Grasl und
Raphaela Vallon-Sattler
(Sponsoring & Membership Management)
zusammen.
Am Sonntag wird Zoë beim ESC um den Sieg singen
Bei der Eröffnungszeremonie im Stockholmer Rathaus nutzte Zoë die Gelegenheit, mit ihren ESC-Kollegen Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam für
Fotos zu posieren. Am Dienstag schaffte sie mit Unterstützung ihrer Delegation den Einzug in das große Finale am morgigen Samstag; dort wird sie gegen
25 weitere Länder um den Sieg singen. (red)
1. Die ORF ESC Crew: Roman Horacek (Head of Press), Iris Mariosdottir Keutter (Marketing),
Melinda Markovits (Assistent Head of Delegation), Stefan Zechner (Head of Delegation),
Mathias Grissemann (Produktionsleiter), Marvin Dietmann (Chefchoreograph ORF);
2. Zoë performt auf der Bühne ihren Song „Loin d’ici“.
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LUSTIG. Pippi Langstrumpf und rote Holzhäuser – die Autorin
verrät, wie Winter­
sport in Schweden
zum Volksfest wurde
und womit Köttbullar
und Safrankuchen am
­besten schmecken.
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DIGITAL. Dank des Reiseführers weiß man in
Stockholm sofort wohin. Neben kompakten
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auch digitale Extras.
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Radio Arabella
Frühlingsgefühle in Wien
TRADITION. Gute Stimmung, Spanferkel frisch
vom Grill und eigens gebrautes „Arabella-Bier“
standen gestern am Programm mitten in Wien,
denn Radio Arabella 92,9 lud zum traditionellen
Frühlingsfest auf dem UniCampus im Alten AKH.
Gekommen waren unter anderem Gernot Blümel
und Manfred Juraczka (ÖVP Wien), Harry Kopietz
(Wiener Landtag), Georg Niedermühlbichler (SPÖ
Wien), Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Beate
Meinl-Reisinger (Neos) sowie Konzertveranstalter Peter Pansky (star-factory), Josef Schartner
(Release PR) und Frank Hopperdizel (LS Konzertagentur), Sandra Ritzberger (BZ), Claudia Wolf (St.
Stephen‘s) und Herbert Rieser (café+co). (red)
1. Das Radio Arabella
Moderationsteam; 2. Birgit
Steurer (GF Radio Arabella
OÖ), Sandra Ritzberger
(Wiener Bezirkszeitung);
3. Heinz Scharder (Media
Broadcast); 4. Roland Kern
(ÖBB-Werbung), Wolfgang
Struber (GF Radio Arabella);
5. Frank Hopperdizel (LS
Konzertagentur), Patrycja
Klug (Radio Arabella), Josef
Schartner und Begleitung
(Release PR), Peter Pansky
(star-factory)
Spontan und Jetzt
Gebrauchsanweisung
für Schweden
1
ERLEBNISSE. Party, Kunst, Flohmärkte, Festivals
– es gibt immer etwas zu erleben. Die Applikation
Bloom spricht Spontane und Schnellentschlossene
an. Auf einer Karte können User einen sogenannten
Bloom (Veranstaltung) erstellen, diesem wird eine
Beschreibung zugefügt und eine Kategorie (Musik,
Kunst, Kulinarik, Mode, Lifestyle) zugeordnet. Der
Bloom ist dann für alle App-User auf einer Karte
sichtbar; je nachdem wie viele Personen zu diesem
kommen, wird der Bloom größer oder kleiner.
Nur wer vor Ort ist, wird gezählt
Planen kann man dabei nicht viel, denn alles geschieht im Hier und Jetzt. Ist eine Veranstaltung
vorbei, verschwindet der Bloom, und nur wer wirklich vor Ort ist, wird gezählt. Gründer sind die Wiener Robin Poppins und Johannes Jelinek. Gezahlt
wird aus eigener Tasche, so soll Bloom werbefrei
und kostenlos bleiben. Nach einem Monat verzeichnete die App, die von Tailored Apps entwickelt
wurde, bereits über 5.000 User, technisch funktioniert sie weltweit. Nach dem Launch in Wien im
April freut sich nun Berlin seit Anfang Mai über
Bloom. (red)
© Robin Weigelt/bloom
Schweden
5
app der woche
© Piper
Stockholm
© Lonely Planet
© Maridumont
BUCHTIPPs - ESC Special
© Andreas Lepsi (5)
Eurovision Song Contest
2
1. Johannes Jelinek und Robin Poppins; 2. Die Applikation
Bloom zeigt an, wo in der Stadt etwas los ist. Je größer der
Bloom, desto mehr Menschen sind anwesend.
medianet.at
Freitag, 13. Mai 2016 cover 17
retail
Kaffeemeister Julius
Meinl in der internationalen Kaffeeküche 19
Mopro Special Wichtige
News aus Milchregal
und Käse-Eck 20
Vöslauer Der Marktführer absolvierte ein
prickelndes 2015 21
Qbo Neues Kapselsystem
bringt Kaffeegenuss für
Individualisten 22
Grafik der Woche Über
Rocker, Chartstürmer
und Vinylbusiness 24
© Panthermedia.net/Piotr Marcinski
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© Getränkegruppe Egger
© Nordsee/Michael Hetzmannseder
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Die Egger- und Radlberger-Masterminds Kurt Ziegleder, Margareta Seiser und Bernhard Prosser.
Egger schenkt Südkorea
mit dem Reinheitsgebot ein
Abgesehen vom sehr soliden Bierjahr in Österreich agiert die Privatbrauerei auch auf exotischen Schauplätzen bierig erfolgreich. 18
Der medianet
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Nordsee-Kapitän
Der neue GF von Nordsee
Österreich ging dem Fischproduzenten mit Sitz im deutschen
Bremerhaven bereits 2011 als
Bezirksleiter ins Netz; jetzt ist er
für 33 österreichische Standorte
und 500 Mitarbeiter zuständig.
18 COVERSTORY
Freitag, 13. Mai 2016
medianet.at
Egger geht einmal um die Welt
Die Egger Getränke­
gruppe erzielte
2015 einen Umsatz
von 98,5 Mio. Euro
und investiert 6 Mio.
Euro in eine neue
Dosenanlage für
weiteres Wachstum
im Export.
••• Von Nataša Nikolic
WIEN/UNTERRADLBERG. „2015
hat die Egger Getränkegruppe 98,5
Millionen Euro Umsatz gemacht“,
bilanziert der Geschäftsführer für
Verkauf und Marketing, Bernhard
Prosser, am Dienstag in Wien. Und
fügt hinzu: „Das ist eine sehr ordentliche Umsatzgröße für einen
mittelständischen österreichischen ­Getränkeproduzenten.“ Den
Umsatz teilen sich Egger Bier (49,2
Mio. €) und Radlberger Limonaden
(49,3 Mio. €) in etwa fifty-fifty.
Während Egger Bier 2015 aber
mit einem leichten Umsatzplus
von 0,5% bzw. 60.000 hl. gegenüber
2014 abschloss, verzeichnete Radlberger sowohl umsatz- als auch
mengenmäßig Rückgänge; verantwortlich dafür war der Wegfall
einer deutschen Handelsmarke,
die ihr eigenes Abfüllwerk errichtet hat und somit nicht mehr auf
die Lohnabfüllung bei Egger angewiesen war. Heuer würde dieser
Egger Bier
Im vergangenen
Jahr wuchs der
Umsatz von Egger
Bier leicht um
0,5% – Radlber­
ger war hinge­
gen aufgrund
des Wegfalls
einer deutschen
Handelsmarke
rückläufig.
© Getränkegruppe Egger (2)
Auch heuer werden wir wieder
auf die drei bekannten Standbeine Marken,
Handelsmarken
und Lohnfüllung
setzen.
0,5%
Führungsspitze
Die beiden Ge­
schäftsführer der
Egger Getränke­
gruppe, Bernhard
Prosser und Kurt
Ziegleder.
Wegfall bereits durch neue Märkte
und Absatzstrategien kompensiert
werden, ist sich Prosser sicher.
2016 soll der Absatz für die gesamte Getränkegruppe, beflügelt von
sportlichen Ereignissen wie der
Fußball-Europameisterschaft, um
fünf Prozent steigen. In den ersten
vier Monaten verzeichnete Egger
Bier ein umsatzmäßiges Plus von
elf Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015.
Fokus auf Wachstum
Außerdem konnte heuer zu den
19 bestehenden Export-Ländern
ein völlig neuer Markt erschlossen werden – nämlich Südkorea.
Dort verkauft Egger seine beiden
Radler-Sorten bald in rund 10.000
Supermärkten einer großen Handelskette. Gerade exotische Märkte würden „aktiv Produkte aus
Europa nachfragen“. Der Erfolg
ließe sich simple als „OktoberfestEffekt“ erklären. Egger wäre vor
allem wegen seiner bayrischen
Braumeister und der Produktion
nach dem Deutschen Reinheitsgebot von 1516 im Vorteil und bei
Oktoberfest-Besuchern aus Asien
beliebt. Hauptexportmarkt bleibt
aber mit „mehr als zehn Prozent“
Nachbar Italien, gefolgt von Slowenien. Mittlerweile geht jedes vierte Egger Bier ins Ausland; ähnlich
hoch ist die Exportquote mit 20%
auch bei der Limonadenschwester Radlberger. Auch hier würden
Handelsmarken und Lohnabfüllungen den Hauptteil des Exportgeschäfts ausmachen. Im vergangenen Jahr fand die Black Jack
Cola ihren Weg nach China und ist
seither in einigen Supermärkten
in Shanghai gelistet. Künftig will
Egger vermehrt an internationalen Ausschreibungen teilnehmen
(von denen bereits im vergangenen
Jahr einige gewonnen wurden) und
so auf den Exportmärkten weiter
wachsen.
Investitionen 2016
„Auch heuer werden wir wieder
auf die drei bekannten Standbeine
setzen: Stärkung der strategischen
Marken Egger Bier, Granny’s, Radlberger, Lohnfüllungen für heimische und internationale Unternehmen sowie die Entwicklung von
Handelsmarken für österreichische
und ausländische Handelsketten“,
sagt Kurt Ziegleder (Geschäftsführer für Finanzen und Technik). Die
Brauerei Egger bekommt eine zusätzliche Abfüllanlage für Dosen
mit einer Investitionssumme von
insgesamt 6 Mio. €, und bei Radlberger werden um 1,5 Mio. € einzelne Anlagen optimiert und auf
den neuesten technischen Stand
gebracht. „Die neue Dosenanlage
brauchen wir für neue Märkte und
für mehr Verpackungsvielfalt“, ergänzt Prosser. „Denn, wenn man in
andere Länder geht, gibt es andere
Trink- und Verpackungsgewohnheiten“, die es zu berücksichtigen gilt.
Insgesamt investierte Egger in den
vergangenen Jahren rund 50 Mio. €,
so Prosser. „Unser Unternehmen ist
technisch am letzten Stand.“
Alkoholfreies Bier
Am neuesten Stand ist Egger auch
was Trends wie alkoholfreies Bier
betrifft; man sei hier von Anfang an
mitgezogen. Heute ist Egger Zisch
unter den Top Drei alkoholfreien
Bieren in Österreich. „Alkoholfreies
Bier ist ein Thema, das jede Brauerei beschäftigt“, sagt Prosser, der
davon ausgeht, dass sich der Bierkonsum in den nächsten Jahren zugunsten alkoholfreier Alternativen
verschieben wird.
Das große Thema 2016 Müllvermeidung geht nicht spurlos an
Radlberger vorüber, das ein typisches Einwegprodukt ist. „Wir
haben zusammen mit anderen Produzenten ein eigenes Unternehmen
gegründet, das die PET-Flaschen
sammelt, recycelt und wieder abfüllt; acht von zehn Flaschen werden wieder eingesammelt. Wir
haben da einen funktionierenden
Kreislauf“, sagt Prosser.
Radlberger Getränke
Neue Anlage
2016 fließen
6 Mio. € in eine
zusätzliche
Dosenabfüllan­
lage, die für die
Erschließung
weiterer Märkte
notwendig ist.
Umsatz
2015*
2014
2013
2012
2011
2010
49,3 Mio. €
61,3 Mio. €
69,0 Mio. €
65,0 Mio. €
63,0 Mio. €
61,5 Mio. €
Quelle: Egger, * Wegfall einer deutschen Handelsmarke
medianet.at
Freitag, 13. Mai 2016 Kaffee 19
Ein Meister der
Kaffeezeremonie
••• Von Christian Novacek
WIEN. „Österreich ist für Meinl der
Anker zur Internationalisierung“,
sagt Marcel Löffler, CEO der Julius
Meinl Coffee Group. Diese internationale Verankerung schlägt sich in
2015 mit einer Erlössteigerung um
7,2% auf 145 Mio. € nieder. Der Österreich-Anteil am Kuchen beläuft
sich auf 40,5 Mio. € in Handel und
Gastronomie (beides zu ungefähr
gleichen Teilen).
Auf Zeit ergibt sich insofern ein
solides Bild, als Julius Meinl sechs
Jahre hintereinander ein Absatz-,
Umsatz- und Gewinnwachstum
verbucht. Das Unternehmen ist
in 70 Ländern vertreten, 15 verfügen über eine eigene Tochtergesellschaft. In den europäischen
Kernmärkten, Österreich, Adriatics
(Ex-Jugoslawien) und Russland
beansprucht man die Marktführerschaft in der Gastronomie – auf
Russland bezogen ist das beispielsweise ein klein strukturierter Markt, wo, so Löffler, „mitunter
nur 110 bis 120 Kilo pro Outlet und
Jahr geliefert werden“.
Präsidiale Kaffee-Kunst
Als Meister der Kaffeezeremonie
ist Meinl ein Top-Ansprechpartner
für die Gastronomie. Dort wird
der Grundstein für einen Bekanntheitsgrad gelegt, der infolge auch
im LEH adäquate Listungserfolge
zeitigt – aktuell etwa anhand der
„drei Wiener“, das sind Wiener Espresso, Wiener Mokka und Wiener
Melange. Die gibt es nicht nur bei
Meinl am Graben, sondern gleichfalls bei Spar Gourmet oder Maximarkt.
In Sachen Mahlkaffee oder ganze
Bohne ist aber der „Präsident“ jene
Instanz, an der es im Kaffeeregal
nicht mangeln darf. Entsprechend
positiv, wiewohl nicht wirklich
konkret, zeichnet Renata ­Petovska,
Geschäftsführerin der Julius Meinl
Austria GmbH, die präsidiale
Kaffee-Hegemonie: „Julius Meinl
konnte bei ganzer Bohne inklusive
Espresso im Vorjahr seinen Absatz
weiter steigern“, sagt sie. Mahl­
kaffee und das Segment „ganze
Bohne“ stellen den Löwenanteil am
Gesamtmarkt. Bei beiden mischt
der Präsident vorn mit – derzeit
anhand der werblich gut verlinkten
Nähe zur Bundespräsidentenwahl
mit „besonderer Awareness“.
Bezüglich Einstieg ins Kapselgeschäft hält sich Meinl bedeckt,
ebenso bei den Marktanteilen.
­Petovska räumt allerdings ein,
„dass die Kapseln ein wachsender
Markt sind“. Und sie hält fest: „Wir
wollen für jeden Konsumenten
­etwas anbieten können.“
Zweites Standbein: Tee
Was für den Kaffee gilt, gilt mit
­geringen Abstrichen auch für den
Tee; 4.200 Gastronomiepartner ver-
trauen auf Julius Meinl Tee, das
sind um 350 mehr als im Vorjahr.
Im Herbst wird dem guten
Tee-Geschäft Tribut gezollt: Als
­„Liebesbrief an die Sinne“ kommen
13 exklusive Teemischungen neu;
dabei ist jeder Teebeutel von Hand
in ein kleines Briefchen verpackt.
© Julius Meinl International/Richard Tanzer
Julius Meinl legt zum sechsten Mal in Folge ein Umsatz-,
Absatz- und Gewinnwachstum aufs zusehends internationale
­Parkett. Der Erlös steigert sich in 2015 auf 145 Mio. Euro.
Meinl-Führungsriege: Marcel Löffler (International), Renata Petovska (Heimmarkt).
KEINE
HAND
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ZU
016
2
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5
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4
2
S
BI
Julius Meinl
Group
20142015
Umsatz in Mio. €
135,0
145,0
EBITDA in Mio. € 21,5 22,2
Internationalisierung
40 Länder
Austria
Umsatz in Mio. € 39,0
Gastronomiepartner Tee
40,5
4.200
Quelle: Julius Meinl
AZ_OLS_216x288_Medianet 1
09.05.16 09:36
20 MOPRO
Freitag, 13. Mai 2016
medianet.at
LIDL ÖSterreich
SALZBURG. Auch bei Lidl Österreich ist nun kontaktloses
Bezahlen möglich. Die Kassen
wurden mit entsprechenden
NFC-Terminals ausgestattet
und auf das neue System umgestellt. „Ab sofort können unsere Kunden kontaktlos bezahlen. Ob mit einer NFC-fähigen
Kreditkarte bzw. Bankomatkarte oder mit einem geeigneten
Smartphone – der Einkauf
wird so noch bequemer“, so
Christian Schug, Vorsitzender
der Geschäftsleitung. Lidl setzt
somit seinen Weg der Modernisierung weiter fort. Allein
im vergangenen Jahr wurden
rund 30 Filialen in ganz Österreich auf den neuesten technischen Stand gebracht. Ein
besonderes Augenmerk wird
auf die für den Bau verwendeten Ressourcen gelegt. Rund
100 Mio. € hat Lidl Österreich
dafür 2015 investiert. (red)
ZALANDO
Mehr Umsatz,
weniger Gewinn
BERLIN. Der deutsche OnlineModehändler Zalando hat sein
Geschäft im ersten Quartal
weiter ausgebaut. Der Umsatz
legte um 23,7% auf 796 Mio. €
zu, wie das Unternehmen am
Donnerstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum waren die Erlöse aber noch um 29% gewachsen. Der bereinigte Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern
(EBIT) sank von 29,1 Mio. € im
Vorjahresquartal auf 20,2 Mio.
€. Wegen des ungewöhnlich
warmen Winters konnten viele
Modeanbieter dicke Pullover,
Mäntel und Jacken nur mit
Preisabschlägen verkaufen.
Vorstandsmitglied Rubin Ritter teilte mit, Zalando investiere derzeit in seine langfristige
Plattformstrategie und seinen
Wachstumsplan; bis Jahresende will das Unternehmen dafür
rund 200 Mio. € aufwenden.
Die Zahl seiner aktiven Kunden
gab Zalando mit 18,4 Mio. an,
das sind um 3 Mio. mehr als
ein Jahr zuvor. (APA)
Richemont
90 Stellen werden
künftig abgebaut
GENF. Ende Februar hatte der
Schweizer Luxusgüterkonzern
Richemont angekündigt, in der
Schweiz 300 Stellen abbauen
zu wollen. Die Gewerkschaft
Unia hat zwischenzeitlich mit
Richemont alternative Lösungen erarbeitet, sodass jetzt
knapp 90 Mitarbeiter abgebaut
werden. Mit der RichemontGruppe seien mehrere Lösungen ausgehandelt worden, um
Kündigungen zu reduzieren.
So solle Personal intern und
extern umgeschult werden,
Mitarbeiter können vorzeitig
in Pension gehen oder werden
unterstützt, wenn sie freiwillig
gehen. „Wir haben zwar 200
Personen gerettet, aber keine
200 Arbeitsplätze“, so Pierluigi
Fedele von der Unia. (APA)
© Jean-Pierre Muller/AFP/picturedesk.com
Kontakloses
Bezahlen bei Lidl
Ein Leben nach der Quote – in Österreich steigen die Anlieferungsmengen von Milch seit Mitte 2015 konstant an.
„TTIP wird Qualität
nicht steigern“
Josef Simon (NÖM AG) sprach mit medianet über den
Milchmarkt, die ausgelaufene EU-Milchquote und das
­umstrittene Freihandelsabkommen TTIP.
••• Von Daniela Prugger
WIEN. Die Abschaffung der Milchquoten nach 37 Jahren stellte einen
wichtigen Einschnitt für die Branche dar. „Die Lage ist derzeit marktseitig sehr angespannt und für unsere 3.200 Milchlieferanten bereits
kritisch“, lautet der Kommentar
von Josef Simon, Vorstand Produktion und Technik der NÖM AG, zur
aktuellen Situation am Milchmarkt.
„Mit einem halben Jahr Nachlauf
nach Quotenende ist die Rohmilchmenge doch wesentlich angestiegen.“ Im Februar 2016 wurden laut
AMA in Österreich 260.403 t Milch
angeliefert. Saisonal bedingt, war
das weniger als im Vormonat, der
Rückgang von Jänner auf Februar
2016 betrug knapp drei Prozent,
Anlieferung
Seit dem Quoten­
ende im April
2015 wurden um
3,8% mehr Milch
angeliefert, als
noch im Jahr
zuvor. Die derzeit
hohen Anlieferungsmengen
spiegeln sich bei
den Erzeuger­
preisen wider.
3,8%
im Vorjahr waren es noch sieben
Prozent – ein Umstand, der zusammen mit den aktuellen Erzeugermilchpreisen (33,78 € in 2015) eine
Steigerung der Milchanlieferungs­
menge bestätigt.
TTIP bedroht Milchbauern
Ursprünglich waren die Milchquoten eingeführt worden, um
die „Überschüsse” in der österreichischen und der europäischen
Milchwirtschaft zu begrenzen,
die damals mit öffentlichen Stützungsmitteln auf den Weltmarkt
gebracht wurden. „Es wird aber
immer mehr Rohstoff produziert;
das kann sich ohne strukturierende Absatzkanäle außerhalb Europas nicht mehr ausgehen“, erklärt
Simon. Politischen Handlungsbe-
Ein Blick auf den Markt
Wichtigstes Exportprodukt im Jahr 2015 war Käse – die Export­
menge wuchs von 125.000 auf 135.000 Tonnen.
WIEN. Am 1. Juni wird wieder
der Weltmilchtag gefeiert. Wie beliebt Milch- und Milchprodukte
in ­Österreich sind – und das allen Soja- und Vegan-Trends sowie der schwierigen Situation am
Milchmarkt zum Trotz –, zeigen
die Erhebungen von Statistik Austria und AMA-Marketing: Der ProKopf-Verbrauch von Konsummilch
in Österreich lag im Jahr 2014 bei
76,7 kg. Die meistverkauften Produkte im Milchregal sind ESL- und
Frischmilch. 39 € gibt ein Haushalt pro Monat durchschnittlich
für Milch und Milchprodukte aus;
der Löwenanteil entfällt auf Käse – Käse ist gleichzeitig auch das
wichtigste Exportprodukt: Die
Exportmenge wuchs im vergangenen Jahr von 125.000 auf 135.000
t. Trotz Preiseinbußen gab es hier
darf sieht er auf europäischer Ebene – nur dort könne wirksam etwas
unternommen werden. Tatsächlich
diskutiert der EU-Agrarrat in Brüssel kommenden Dienstag über eine
freiwillige Mengensteuerung bei
Milch, um das Problem in den Griff
zu bekommen. Auch das umstrittene Handelsabkommen zwischen
der EU und den USA (TTIP) steht
auf der Agenda – ein Thema, das
auch Simon nicht kalt lässt. „Nachdem hinter verschlossenen Türen
geheim verhandelt wird, was ich
persönlich überhaupt nicht verstehe und für gut finde, kann man
nur erahnen, welche Auswirkungen
es auf unsere Lebensmittel haben
kann.“
Die Öffnung des europäischen
Marktes würde auf die kleinstrukturierten Milchbauern, die
im Durchschnitt mit 15 Kühen
im Stall arbeiten, einen massiven
Druck ausüben und eine Auswirkung auf die österreichischen und
europäischen Qualitätsstandards
haben. „Eine Steigerung unserer
hohen Qualitätsstandards werden
wir mit TTIP wohl nicht erfahren.
Unsere Anstrengungen gehen seit
Jahren in Richtung, natürlicher
und weniger Zusatzstoffe, Regionalität, clean label, carbon footprint sowie Ressourcenschonung.
Die Informationen, die uns bisher
zugänglich sind, lassen eher das
Gegenteil befürchten. Wir hoffen,
dass unsere Konsumenten im Sinne einer gesunden Umwelt auch in
Zukunft auf regionale Produkte zugreifen werden.“
einen erhöhten Exportumsatz, importiert wurden mit einer Menge
von 109.000 t gleich viel als zuletzt,
allerdings gingen hier die Preise
stärker zurück. Insgesamt wurden
2015 Milchprodukte im Gesamt-
wert von 1,16 Mrd. € exportiert und
im Wert von 697 Mio. € importiert.
Die wichtigsten Exportmärkte für
Österreich bleiben – wie in vielen
anderen Bereichen auch – Deutschland und Italien. (dp)
Milch und Milchprodukte inkl. Käse 2015
Exportwert in 1.000 €Exportmenge in Tonnen
Deutschland553.569 Deutschland622.627
Italien230.322 Italien382.705
Niederlande 47.824 Slowenien
34.730
Australien 38.522 Niederlande
26.496
Slowenien 35.016 Spanien
13.999
Griechenland 24.035 Ungarn
12.327
Schweden 20.094 Schweden
11.147
Ungarn 17.656 Griechenland
10.327
Libyen 15.090 Belgien
7.754
Quelle: Statistik Austria, AMA-Marketing, Stand: März 2016
kiweno
Atemtest für
Laktoseintoleranz
WIEN. Laktoseintoleranz ist
einer der häufigsten Auslöser
von ernährungsbedingten Beschwerden. Fast jeder vierte
Österreicher leidet unter den
möglichen Symptomen wie
Durchfall, Bauchschmerzen,
wiederkehrenden Kopfschmerzen, Verstimmungen, Müdigkeit, usw. Das Tiroler E-HealthUnternehmen kiweno hat einen
Laktose-Atemtest entwickelt,
der zu Hause durchgeführt
werden kann; beim Test bekommt der Kunde 50 mg Milchzucker im Test-Kit mitgeliefert,
die in einem Viertelliter Wasser
aufgelöst und getrunken werden. Vor Einnahme der Lösung
wird eine Referenz­probe abgegeben, Anschließend wird die
Zuckerlösung konsumiert und
vier Mal eine Atemprobe abge­
geben. (red)
medianet.at
Freitag, 13. Mai 2016 Getränke 21
„Wir wollen
noch mehr“
Trinken Sie auf
tolle Umsätze!
© Rafaela Pröll/Vöslauer
Am heimischen Mineralwassermarkt ist
Vöslauer Marktführer, die Devise für die
Zukunft lautet dennoch: Wachsen.
Bis 2020 will Alfred Hudler, Vorstandsvorsitzender von Vöslauer, 104 Mio. Euro umsetzen.
••• Von Daniela Prugger
WIEN. Dank des erwirtschafteten
Jahresgesamtumsatzes von 98,1
Mio. € (+1,6%) zieht Alfred Hudler,
der Vorstandsvorsitzende von Vöslauer, gelassen und zufrieden Bilanz. Der zum Wiener OttakringerKonzern gehörende Mineralwasserabfüller konnte seinen Marktanteil
in den letzten Jahren auf über 40%
im LEH ausbauen, auf den Plätzen
zwei und drei folgen Waldquelle
und Römerquelle. Die Exportquote, so Hudler, wurde bei den Vöslauer Mineralwasser-Marken auf
über 10% gesteigert. Man stehe
an der Spitze der Mineralwasseranbieter in Österreich, verkündet
er: „Wir haben in den letzten Jahren viele Vorhaben umgesetzt und
wollen noch mehr.“ Die Ziele bis
2020 lauten daher: Umsatzwachstum auf 104 Mio. €, die Erhöhung
der Exportquote auf 15%, eine C02Reduktion von 40% und zusätzliche
unternehmensinterne Maßnahmen
zur besseren Vereinbarkeit von
­Familie und Beruf. Fünf zusätzliche
Lehrplätze werde man für Personen mit anerkanntem Flüchtlingsstatus einrichten.
Pfandmarkt stagniert nicht mehr
Zurzeit gehen 70% der Ausfuhren
nach Deutschland, der zweitwichtigste Markt für Vöslauer ist
Ungarn. In Deutschland konnte
sich Vöslauer als Premium-Marke
posi­tionieren, der Absatz stieg im
Handel um mehr als 14% und in
der Gastronomie um mehr als 12%.
Inklusive Lohnabfüllung lag der
Absatz bei 3,12 Mio. hl., wovon der
Löwenanteil, 82%, auf die eigenen
Marken Vöslauer Mineralwasser,
Balance und Bio entfiel.
Der Pro-Kopf-Verbrauch ist laut
dem Fachverband der Nahrungsund Genussmittelindustrie 2015
zwar leicht zurückgegangen, der
Markt an sich ist aber stabil, meint
Hudler. Die positive Stimmung
von Hudler ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Mineralwasser laut Nielsen unter den
alkoholfreien Getränken längst die
führende Kategorie ist: Knapp fünf
Mio. hl wurden im Vorjahr abgesetzt (ca. +4%) und rund 167 Mio.
€ Umsatz (+8%) erwirtschaftet. Mit
65% nimmt der Vorratsmarkt umsatzmäßig den größten Anteil ein;
dahinter liegen mit 23% der Con­
venience-Markt und mit 12% Anteil
der Pfandmarkt; Letzterer konnte
nach einer langen Stagnation eine
Absatzsteigerung von rund fünf
Prozent verzeichnen.
Das größte Wachstum komme aus dem Conveniencebereich
(+20%) und dem Pfandsegment
(+8%). „Durch die Einführung der
1 l Glasmehrwegflasche wurde
der Pfandmarkt deutlich belebt“,
erklärt Hudler stolz – wertmäßig
sei sie der Marktführer bei GlasGebinden im Handel.
Jetzt gibt’s einen wirklich guten Grund,
anzustoßen. Denn Himbeer-Zitrone,
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22 KAFFEE
Freitag, 13. Mai 2016
medianet.at
Kaffee für Individualisten
Tchibo präsentierte am Dienstag sein neues Kapselsystem Qbo und eröffnete den ersten
Store auf der Landstraßer Hauptstraße in Wien.
Im Qbo-Store können gebrauchte
Kapseln zurückgegeben werden,
um direkt in den R
­ ecyclingprozess
zu gelangen. Sowohl Kunststoff
als auch Kaffeesatz können so für
die Wiederverwendung aufbereitet
werden. Das Recyclingpotenzial der
Kapseln war Tchibo, die seit Jahren
die Umweltinitiative Mutter Erde
unterstützen, wichtig.
Nachhaltigkeit
ist nicht nur in
unserem Unternehmen, sondern
auch bei unseren
Kunden von großer Bedeutung.
Harald J. Mayer
GF Tchibo/Eduscho
Österreich
© Qbo/Sophie Kirchner
WIEN. Ein Kaffee ganz nach dem
eigenen Geschmack, Schicht für
Schicht individuell gestaltbar. Das
verspricht der neue Stern am Kaffeekapselmarkt – Qbo mit seiner
Maschine You-Rista. Hinter Qbo
steht der Kaffeeexperte Tchibo und
somit Kaffee aus zertifiziertem,
nachhaltigem Anbau (Rainforest
Alliance) aus Anbaugebieten in
­Afrika, Südamerika und Indien.
Harald Mayer, Harry Gatterer, Susanne Eckes, Johanna Setzer, Markus Conrad, Hamid Dastmalchian bei der Qbo-Eröffnungsfeier.
Kaffee mit einem Wisch
Mittels einer eigenen Qbo-Smartphone-App entscheidet der Kaffeegenießer mit einer Wischbewegung,
welchen Kaffee ihm Qbo zaubern
soll. So können zum Beispiel je
nach Vorliebe die Milchmenge be-
stimmt und Milchschaum und Kaffeemenge angepasst werden. Die
App speichert den Lieblingskaffee,
womit er immer wieder abgerufen
und so auch von anderen Qbo-Kaffeemaschinen – z.B. bei Freunden
– zubereitet werden kann. Das be-
sondere an Qbo sind die quadratischen Kapseln aus Kunststoff (Polypropylen), die durch ihre kompakte
Form bis zu 85% an Verpackungsmaterial einsparen, ohne dabei an
Kaffeemenge zu verlieren – ein QboWürfel enthält 7,5 Gramm Kaffee.
Umweltgedanke
„Das Thema Nachhaltigkeit hat in
den vergangenen Jahren immer
mehr an Bedeutung gewonnen –
nicht nur in unserem Unternehmen, sondern auch bei unseren
Kunden. Die Einführung der umweltfreundlichen Mehrwegtaschen
ist auf eine enorme Verbraucherakzeptanz gestoßen. Damit war der
nächste logische Schritt für uns
bereits besiegelt, nämlich Einwegplastiksackerl komplett zu verabschieden“, erklärt Tchibo/EduschoGeschäftsführer Harald J. Mayer.
Bereits vor einem Jahr wurden die
Gratis-Sackerl eingestellt und die
Kunden langsam und schrittweise
vorbereitet und sensibilisiert; seit
Anfang der Woche sind die Einwegsackerl völlig aus den Stores
verbannt. Von den Kunden gebe es
auf die Aktion vorwiegend positives Feedback. (red)
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Freitag, 13. Mai 2016 Aktuelles 23
Shoppingcenter reloaded
Laut EHI-Studie betreiben Einkaufstempel ihr Refurbishment sehr engagiert;
in Deutschland gibt es nach einem lauen 2016 einen Neueröffnungsboom.
Pimp my EKZ
Dieses Engagement gilt gleichfalls
für Österreich, wo zuletzt das huma Einkaufszentrum in Simmering,
zuvor aber auch die übermächtige
Shopping City im neuen Glanz erstrahlten. In Wien führt übrigens
The Mall, das Bahnhofseinkaufszentrum in der Landstraße, das
Ranking der Wiener Einkaufszentren in Sachen Mieterzufriedenheit
an. Österreichweit liegt The Mall
aus Mietersicht an der hervorragenden fünften Stelle – in diesem
Shoppingcenter konzentriert sich
auf die Entwicklung von Stadtquartieren – bestes Beispiel in
­Österreich ist die Seestadt Aspern.
In Zeiten kurzer Wege sollen O
­ rte
für den Kunden geschaffen werden, die Einkaufen, Leben, Wohnen
und Arbeiten unter einem Dach
vereinen. Neue ShoppingcenterKonzepte beinhalten daher, neben
der Möglichkeit für Besorgungen
des täglichen Bedarfs, immer mehr
zusätzliche Angebote, wie z.B.
­Hotels, Wohnungen, Büros, Arztpraxen oder Kinos, die auch nach
den Ladenschlusszeiten für eine
Belebung des Shopping­centers sorgen. (nov)
© Böhringer Friedrich/Wikimedia/CC BY-SA 2.5
KÖLN/WIEN. Was in Österreich
fast schon Geschichte ist, gilt
jetzt verstärkt für deutsche Shoppingcenter: Der Boom der großen
Neueröffnungen scheint vorbei.
Derzeit stehen nur vier EKZs vor
der Realisierung – vergleichsweise waren das im großen Nachbarland noch neun in 2014 und gar
13 im Vorjahr. Die Flaute, die gern
als „Refurbishment“ tituliert wird,
dürfte in Deutschland allerdings
von überschaubarer Dauer sein.
Laut Shopping-Center-Report des
EHI in Köln sollen ab 2017 bereits
26 Shoppingcenter im Plan stehen – was definitiv einem Boom
entspricht, der dann wohl parallel
zum mit großem Engagement betriebenen Refurbishment läuft.
Top-Einkaufszentren
Umsatz
Einkaufszentrum
2014Shops
SCS 760* 314
Donau Zentrum 450* 255
Plus City 365* 147
Europark 346 121
Shoppingcity Seiersberg 320*202
Designeroutlet Parndorf 290*135
dez, Innsbruck 270*142
Haid Center 230 84
G3 Shopping Gerasdorf 190*140
Cyta 178
112
Im Messepark Dornbirn sind die Umsätze hoch, und die Mieter am zufriedensten.
Ranking steht übrigens der Dornbirner Messepark vor dem neukauf
EKZ in Spittal an der Drau an der
1. Stelle, dritter ist der Europark
in Salzburg vor dem Innsbrucker
dez. Bemerkenswert: Der Messepark gehört zu jenen (fast schon in
der Minderheit befindlichen) Cen-
ters, die ihr Refurbishment noch
vor sich haben; die überragende
Performance dürfte stark mit den
Shoppingtouristen aus der vergleichsweise eher teuren Schweiz
zusammenhängen.
Ein Trend hierzulande wie in
Deutschland: Die Planung neuer
Chips-test
Kelly heißt der
klare Testsieger
WIEN. Das Magazin Genuss.
pur testete 24 Chipssorten
nach Optik, Geruch und Geschmack – Testsieger wurden
Kelly’s Chips Classic Salted.
Kelly-CEO Wolfgang Hötschldazu: „Qualität und Nachhaltigkeit zahlen sich aus. Seit
Jahren bemühen wir uns, die
Qualität der Kartoffelchips zu
verbessern, indem wir 100%
österreichische Kartoffeln verwenden und alle Sorten frei
von Geschmacksverstärkern
und Farbstoffen halten. Und
das wird langfristig von unseren Konsumenten belohnt!“
(red)
übernahme
US-Doughnuts
werden deutsch
NEW YORK. Die deutsche
Milliardärsfamilie Reimann
übernimmt die US-Fast-FoodKette Krispy Kreme Doughnuts
für 1,35 Mrd. USD (1,2 Mrd. €).
Die Reimann-Holding JAB will
den Konzern zudem von der
Börse nehmen. Der Deal soll im
dritten Quartal über die Bühne
gehen. JAB hält unter anderem
Anteile am Kosmetik-Konzern
Coty und dem Luxusgüterhersteller Jimmy Choo. (red)
Quelle: Standort & Markt; Angaben mit * sind Schätzungen
WIEN. Alle sind sie da: Winzer
von Rang und Namen und solche,
die als heiße Geheimtipps gehandelt werden. Rund 500 Winzer
präsentieren auf der VieVinum
ihre Weine und geben Auskunft
über deren Besonderheiten. Um
Regionen, Rebsorten und die dazugehörende Winzerphilosophie
genauer kennenzulernen, besucht
man die kommentierten Verkostungen des Rahmenprogramms.
Wein-Welt-2016 (Auszug aus
dem Rahmenprogramm der
VieVinum 2016)
Sa., 4.6., 12.30–14.00 Uhr
„Wachauer Riesling aus dem
Weinjahrgang 2006“: Kommentierte Verkostung, bei der u.a. die
bekanntesten Lagen wie Singerriedel, Achleiten und Kellerberg
vorgestellt werden.
Kleiner Redoutensaal, 60 €/Pers.
Anmeldung jeweils erforderlich:
offi[email protected]
PROMOTION
Sa., 4.6., 14.00–15.15 Uhr
„Charakterweine – die Weine der
Renommierten Weingüter Burgenland“: Weine mit Ecken und
Kanten, Eleganz und Finesse
finden zwar bei Experten großen Anklang, sind aber keine Verkaufsschlager. Für die RWB ist es
wichtig, ihren Weinen die Note
eines Jahrgangs, des Mikroklimas
und Bodens mitzugeben.
Schatzkammersaal, Eintritt frei
offi[email protected]
Sa., 4.6., 15.00–16.00 Uhr
So., 5.6., 13.00–14.15 Uhr
„Meet New Europe Wines“:
Einblick: Wein(varietäten) aus
Ungarn, Slowenien, Kroatien,
Serbien, Mazedonien und Bulgarien (auf Englisch!)
Künstlerzimmer, Eintritt frei
[email protected],
[email protected]
„Lagen von Weltruf | DeutscheWe i n k u l t u r- G e s c h i c h t e ( n ) “ :
Dr. Daniel Deckers, FAZ: Ein Streifzug durch die deutsche Weinkulturgeschichte, von den Ursprüngen der Lagenklassifikation über
Winzernot und Holocaust bis
zur Renaissance des Rieslings;
mit historischer Kostprobe.
Burgraum, Eintritt frei;
[email protected]
So., 5.6., 14.00–15.15 Uhr
So., 5.6., 12.00–13.15 Uhr
Mo., 6.6., 11.45–13.00 Uhr
„Austrias Advanced Level – die
Großen Weine der Thermenregion“: Zierfandler und Rotgipfler sind
zwei der edelsten, autochthonen
weißen Leitsorten der Thermenregion, ebenso wie St. Laurent und
Pinot Noir bei den roten; Stilistik
und Potenzial rarer Kostbarkeiten.
Schatzkammersaal, Eintritt frei
[email protected]
„Die großen Sauvignon Blancs
der Steiermark“: Die steirischen
Sauvignons haben sich einen
festen Platz in den Weinlisten
führender Restaurants und bei
den Weinhändlern in aller Welt
gesichert. Schiefer, sandiger,
vulkanischer und kalkhaltiger
Boden verleihen den steirischen
Weinen elegante Mineralik, das
„Herzblut – bis zum letzten Tropfen“: Die „Jungen Wilden Winzer“
wollen es wieder wissen, packen
ihre besten Weine aus und schenken eine Menge „Herzblut“ ein.
Weine mit Charakter, per Hand
gelesen und kompromisslos vinifiziert.
Schatzkammersaal, Eintritt frei
offi[email protected]
kühlere Regionalklima tut ihnen
außerordentlich gut.
Schatzkammersaal, Eintritt frei
[email protected]
Mo., 6.6., 14.15–15.30 Uhr
„Der unverwechselbare Blaufränkisch-Charakter des Mittelburgenlands“: Die kommentierte
Verkostung zeigt, wie sich Lagenweine der Sorte Blaufränkisch
unterschiedlicher Jahrgänge wie
2009 und 2012 aus dem Mittelburgenland mit ihrem unverwechselbaren Terroir präsentieren.
Schatzkammersaal, Eintritt frei
[email protected]
VieVinum 2016
Hofburg Wien, Eingang Heldenplatz;
Sa., 4. Juni, bis Mo., 6. Juni, 12–18 Uhr;
Fachbesucher & Presse: ab 9 Uhr
Eintritt: akkreditierte Fachbesucher 29 €,
Tageskarte 40 € | Dauerkarte 70 €;
www.vievinum.at
Tickets im Vorverkauf
Nur mehr kurze Zeit;
um minus 25% für 30 €
www.vievinum.at/tickets
© medianet Verlag AG
Vorhang auf für die besten Winzer aus Österreich und der ganzen
Welt. Lebendiger und vielschichtiger als je zuvor steuert die
VieVinum ihrer zehnten Ausgabe entgegen. Top: Beim Wein-Event
wird der neue Jahrgang des Wein Guide Österreich Weiss präsentiert!
© Eva Kelety
VieVinum 2016:
Wein in der Hofburg
Wein
in G
Guide
uid
ide Ö
Österreich
sterreich
Weiss 2016
•Erscheint Anfang Juni
rechtzeitig zur VieVinum
(4.–6. Juni 2016).
•Über 520 verkostete österreichische Weiß-, Rosé- und
Schaumweine des aktuellen
Jahrgangs sowie gereifte
Weine – beschrieben und
bewertet mit Flaschenabbildung.
• Inklusive Serviceteil
mit Winzerporträts und
Wissenswertem
• 288 S., „medianet“ Verlag
AG, 14,90 €; medianet.at,
weinguide.at
• Erhältlich auf der VieVinum
am Stand von Weinplanet
– Trabantenstube, Standnummer D.
24 grafik der woche
Freitag, 13. Mai 2016
medianet.at
Da spielt die Musik
143,3 Mio. Euro Umsatz verzeichnete der Musikmarkt im Jahr 2015: 34 österreichische Alben
stürmten die Top 100 der rot-weiß-roten Jahrescharts – mehr als je zuvor.
Nr. 1
Umsatz der einzelnen Musikformate in Mio. €
6,5
5,2
8,0
23,3
68,5
l CD
l Digital
l LSG
l Sonstige
l DVD
l Vinyl
31,4
Streaming-Abos
Die weltweit erfolgreichste
Künstlerin im Jahr 2015 war
die britische Pop-, Soul-, Jazzund R&B-Sängerin Adele; ihr
Pendant im deutschsprachigen
Raum ist Schlagerqueen Helene
Fischer. Ihr Album „Weihnachten“ hielt sich im Vorjahr fünf
Wochen lang auf Platz 1 der österreichischen Album-Charts.
Alpen-Chartstürmer
+26%
(11,2 Mio. €)
Musik hören, wann man will und wo man will: Die Umsätze mit
Streaming-Abos kletterten 2015 um 26% auf 11,2 Mio. €; damit
sorgen Streaming-Dienste bereits für fast 40% der Umsätze am
digitalen Musikmarkt.
Anteil/Genres bei verkauften Alben
Platzierungen in Alben Top 100 Verkaufscharts 2015
4%
© APA/AFP/Justin Tallis; APA/AFP/Pool Clemens Bilan
Adele versus
Helene Fischer
Die beliebtesten Musikgenres unter Österreichs
Musikkäufern sind Pop/Rock, Schlager/Volksmusik
und Electronic/Dance. Seiler und Speer erreichten
mit ihrem Album „Ham Kummst“ Platz 4 und mit der
gleichnamigen Single Platz 3 der Jahrescharts. Wanda konnten ihre beiden Alben „Amore“ und „Bussi“
unter die Top Ten platzieren. Mit Andreas Gabaliers
Album „Mountain Man“ schaffen vier österreichische
Alben den Sprung unter die Top Ten der Jahrescharts.
Unter den Top 100 der Jahrescharts finden sich 34 österreichische Alben, um 40% mehr als im Jahr davor;
neun davon schafften sogar den Sprung auf Platz 1.
TitelInterpret
Bussi
Wanda
Conchita
Conchita
Das letzte Konzert – Zürich 2014
Udo Jürgens
Fesch
Die Seer
Lebendig begraben
Dame
Leider zu gefährlich
Marc Pircher
Liebe Pur
Oliver Haidt
Mitten im Leben
Udo Jürgens
Mountain Man
Andreas Gabalier
Neujahrskonzert 2015
Zubin Mehta/
Wr. Philharmoniker
3% 3%
Speichermedienvergütung
in Österreich
12%
27%
l Pop/Rock
l HipHop/Urban
l Electronic/Dance
Anteil Musikformate
ohne LSG
10%
Streaming
Tarife ab 1.10.2015, in €Geräte
5,00
Desktop-PC/Laptops
4,50
Externe Festplatten
3,75
Tablets
2,50
Smartphones
2,00
Digitale Bilderrahmen
1,00
Smartwatch
0,35
Speicherkarten
51%
18%
Downloads
l Schlager/Volksmusik
l Klassik
l Kinder
LSG-Einnahmen nach Segmenten
Das Business mit Vinyl-Schallplatten
Lizenzeinnahmen über Verwertungsgesellschaft LSG
6%
Top 10-Alben aus Österreich
3%
5,2 Mio. Euro
28%
Digital
(2014: 4 Mio. €)
7%
Die gute alte Schallplatte wird nicht immer gekauft – aber immer
öfter. 2013 auf 2014 betrug der Umsatzzuwachs satte 60%,
von 2014 auf 2015 legte Vinyl immerhin um 30% auf 5,2 Mio. €
Umsatz zu.
48%
6%
DVD
18%
CD
5%
Vinyl
36%
l Sendung
l Private Vervielfältigung
l Musikvideo
l Öffentliche Wiedergabe
l Internetlizenzen
und Sonstiges
Globale Umsatzzahlen
Internationaler Musikmarkt
Der internationale Musikmarkt verzeichnete 2015 ein
Plus von 3,2% im Vergleich zum Vorjahr; das ergibt
­einen Gesamtumsatz von 15 Mrd. USD (13,2 Mrd. €).
Quelle: IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft, „Österreichischer Musikmarkt 2015“
Internationaler Online-Musikmarkt
Um 10,2% legte Online zu – ein fast doppelt so großer
­Zuwachs wie 2013/2014 (+5,2%); das ergab im Vorjahr
­eine Gesamtsumme von 6,7 Mrd. USD (5,9 Mrd. €).
Musikstreaming international
Wachstumskaiser am internationalen Markt ist das
Musikstreaming: Der Zuwachs von 2014 auf 2015 betrug satte 45% auf insgesamt 2,9 Mrd. USD (2,5 Mrd. €).
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Freitag, 13. Mai 2016
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▼ AT&S-7,17%
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Digitale Bauherren: Karl-Heinz Strauss (Porr), Stefan Graf (Leyrer+Graf), Wilhelm Reismann, Wolfgang Gleissner (BIG), Alois Schedl (Asfinag), Peter Krammer (Strabag, v.l.).
Planen.Bauen.Betreiben 4.0
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IATX 4.–11. Mai 2016
Die Bauwirtschaft setzt auf eine neue Plattform, um Vernetzung, BIM,
Standardisierung und verbesserte Ausbildung voranzutreiben. 26
DIE GEMEINSCHAFTSMARKE
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▼ conwert-0,37%
▼ S Immo-0,48%
▼ CA Immo-0,69%
▼ Warimpex-2,79%
26 MÄRKTE – TOPAKTUELL
Freitag, 13. Mai 2016
medianet.at
82% VERMIETUNGSGRAD
SCHWEDENBOMBEN
Der KranenseeSpatenstich
WIEN. Die Bauträger SÜBA und
Wienwert luden am 12. Mai zu
einem Event zu den ehemaligen
Niemetz-SchwedenbombenProduktionsgründen nach Erdberg (Rennweg 52).
Unter dem Motto „Kranen­
see“ wurde zu Klängen aus
dem Ballett „Schwanensee“ ein
überdimensional großes Bild
des neuen Bauprojekts live
gemalt und von Tennislegende
Barbara Schett der Spatenstich
vollzogen. In rund 18 Monaten
Bauzeit sollen deutlich mehr
als 100 Mietwohnungen entstehen. (pj)
NAIL & GO
EHL holt Ungarn
nach Österreich
WIEN. Die ungarische Nagelstudiokette Nail & Go wird im
September ihre erste Filiale in
Wien eröffnen. Das Unternehmen startet mit einem 60 m²
großen Studio im Einkaufszentrum Galleria Landstraße, das
sich im Eigentum der CA Immo
befindet. Weitere Filialen sind
geplant, EHL Immobilien ist
exklusiv mit der Flächensuche
beauftragt.
Nach der auf Sportbekleidung und -schuhe spezialisierten Kette Playersroom ist Nail
& Go das zweite ungarische
Unternehmen, das EHL beim
Markteintritt in Österreich
­begleitet. (pj)
KARRIERELEITER
Neue IR-Chefin
bei der S Immo
WIEN. Elisabeth Wagerer (35)
hat die Leitung der Unternehmenskommunikation und IR
der S Immo AG übernommen.
Sie führt ein vierköpfiges Team
und zeichnet für PR, Marketing/Werbung, CSR, interne
Kommunikation und Investor
Relations des an der Wiener
Börse notierten Unternehmens
verantwortlich. (red)
IFMA-Präsident Alfred Waschl, Plattform-Mitbegründer Wilhelm Reismann, BIM-Experte Gerald Goger (TU Wien), FMA-Vorstandsvorsitzender Peter Kovacs (v.l.)
Die (Bau-)Branche
wird wieder aktiver
Unter dem Titel „Planen.Bauen.Betreiben 4.0 – Arbeit.Wirtschaft.Export“ wurde eine neue Plattform initiiert, die mit
Standardisierung und Vernetzung für Impulse sorgen will.
Vereinigung) leitet, sieht die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit
der Baubranche generell auf dem
Prüfstand: „Um als wichtiger Arbeitgeber entsprechend wettbewerbsfähig und zukunftsfit zu bleiben, muss die österreichische Baubranche stärker auf die geänderten
Rahmenbedingungen reagieren.“
Mit der neuen Plattform setzen
die großen Player der Branche
nun ein Zeichen als Antwort auf
den gestiegenen Druck, um die
einzelnen Teilbereiche „Planung“,
„Bauen“ und „Betreiben“ stärker
zu vernetzen und andererseits
international bereits etablierte
digitale Standards zu forcieren.
„Wir wollen erreichen, dass wir als
Wirtschaftsstandort Österreich
wettbewerbsfähig bleiben, nicht
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. „Entweder wir gehen auf
den Weltmarkt oder der Weltmarkt
kommt zu uns”, erklärt Wilhelm
Reismann, Mitbegründer der neuen
Plattform das Motiv für die Initiative „Planen.Bauen.Betreiben 4.0 –
Arbeit.Wirtschaft. Export“.
Die Hintergründe: 2015 ist die
heimische Bauproduktion um etwa 1% nominell unter 41 Mrd. €
gesunken, sowohl Hoch- als auch
Tiefbau haben an Schwung verloren. Immerhin ist für das laufende
Jahr wenigstens mit einem leichten Produktionsplus zu rechnen.
Reismann, der Arbeitskreise im
ÖIAV (Österreichischer Ingenieurund Architektenverband) und der
ÖBV (Österreichische Bautechnik
zuletzt Arbeitsplätze erhalten und
­idealerweise generieren“, hofft
Reismann.
BIM spart Zeit und Geld
Für eine stärkere Vernetzung der
einzelnen Bau- und Betreiber­
sparten spricht sich auch Peter
Kovacs, Vorstandsvorsitzender der
Facility Management Austria (FMA),
aus: „Der Prozess ‚Planen.Bauen.
Betreiben‘ sollte in seiner Gesamtheit betrachtet werden. Dazu müssen entsprechende Datenstrukturen
geschaffen und die Weitergabe von
Informationen, beginnend bereits
beim Planungsstart, sichergestellt
werden. Durch dementsprechende
Instrumente wie etwa BIM ergeben
sich Verbesserungen in der Wertschöpfung und neuartige Mög-
Betone, schwindet nicht!
Ein Absolvent der FH Campus Wien schnappt sich für seine Diplom­
arbeit den Bautechnikpreis 2016 der Bautechnik Vereinigung.
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Mato Dominkovic, Absolvent
des Bachelorstudiums Bauinge­
nieurwesen – Baumanagement und
des Masterstudiums Bautechnische
Abwicklung internationaler Großprojekte an der FH Campus Wien,
wurde für seine hervorragende Diplomarbeit über den Einfluss von
Stärke auf das Schwindverhalten
ultrahochfester Betone im Rahmen des Baukongresses im Austria
Center Vienna mit dem Bautechnikpreis 2016 ausgezeichnet.
ZFT2600 im Mittelpunkt
Mato Dominkovic hat in mehreren Versuchsreihen nachgewiesen,
dass Stärke bereits bei geringen
Dosierungen das Schwindverhalten von ultrahochfesten Betonen
© Österreichische Bautechnik Vereinigung/Studeny Nadine
WIEN. Die Immofinanz hat im
Geschäftsjahr 15/16 (per Ende
April) den Vermietungsgrad ihrer Büro-Bestands­immobilien
um rund sieben Prozentpunkte
auf knapp 82% gesteigert.
Die gesamte Vermietungsleistung im Bürobereich belief
sich auf rund 388.000 m² bzw.
29% der gesamten Fläche. Da­
von entfielen rund 307.000
m² auf Bestandsimmobilien
und 81.000 m² auf Projektentwicklungen. Rund 40% der
Bestands-Vermietungsleistung
sind Neuvermietungen sowie
Vertragserweiterungen, die
restlichen 60% stellen Vertragsverlängerungen bestehender
Mieter dar. Die größten Einzelneuvermietungen waren die
Verträge für die neuen Firmenzentralen von trivago und Uniper im Düsseldorfer Medienhafen im Ausmaß von rund
26.000 bzw. 28.000 m². (pj)
© UNIQUE relations/APA-Fotoservice/Hörmandinger
Immofinanz
pusht ihre Büros
Mato Dominkovic (l.) und Strabag-Vorstand (und ÖBV-Repräsentant) Peter Krammer.
verbessert und auch positive Auswirkungen auf die mechanischen
Festbetoneigenschaften hat. Die
Verwendung von Stärke – kon-
kret von ZFT2600 als alternativer
Schwindreduktionszusatzstoff –
kann daher in Betracht gezogen
und sollte weiter erforscht werden.
lichkeiten.“ „Building Information
Modeling“ wird in Österreich bereits erfolgreich angewandt, jedoch
bildet es noch keinen Standard.
„Internationale Studien gehen von
drei bis fünf Prozent Kostenersparnis und zehn Prozent Zeitreduktion
aus“, erklärt ÖIAV-Arbeitskreisleiter Gerald Goger von der Wiener
TU. „Verlässlicheres, konfliktärmeres Bauen würde somit auch dem
‚Otto-Normalverbraucher‘ beim
Bau seiner Eigentumswohnung
oder seines Einfamilienhauses entgegenkommen.“
Auch die Ausbildung spielt für
Alfred Waschl, Präsident der International Facility Management Association (IFMA) Austria, eine wesentliche Rolle: „In der Baubranche
hat sich die Arbeitsteilung so kultiviert, dass die drei großen Arbeitsbereiche Architektur (Planen), technische Gebäudeausstattung (Bauen)
und Facility Management (Betreiben) nicht kooperieren, sondern
weitgehend nebeneinander agieren.
Da das in der Ausbildung ebenso
ist, gibt es kaum über­greifendes
Know-how. Zukünftig sollten interdisziplinäre Verknüpfungen und
Ansätze gestärkt werden.“
Die alleinige Konzentration der
Ausbildungen auf das Bauingenieurwesen wäre nicht mehr zeitgemäß – andere Fachdisziplinen wie
etwa Informatik, technische Mathematik, Maschinenbau oder Bauphysik müssen daher stärker in Bauprozessen berücksichtigt werden.
Das Schwinden von Betonbauteilen verursacht unerwünschte
Verformungen und hat ungünstige
Auswirkungen auf den Beton; es
verringert z.B. die Dichtigkeit bzw.
Oberflächenfestigkeit und kann
Rissbildungen unterschiedlicher
Art hervorrufen.
Der mit 4.500 € dotierte Bautechnikpreis wird alle zwei Jahre von
der Österreichischen Bautechnik
Vereinigung (ÖBV) vergeben.
Zwei Jahrzehnte Erfahrung
Die FH Campus Wien hat 20 Jahre
Erfahrung mit Bautechnikstudiengängen und verfügt in diesem Bereich über umfangreiche Expertise
und ein entsprechendes Netzwerk.
Im Department Bauen und Gestalten wird in den Bereichen Construction Economy, Smart Buildings, Structural Engineering und
Ambient Assisted Living geforscht
und es werden auch zahlreiche
akademische Aus- und Weiterbildungen angeboten.
Wie medianet berichtete, kommen ab Herbst 2016 die beiden
Masterstudien Architektur – Green
Building und Bauingenieurwesen –
Baumanagement neu hinzu.
medianet.at
INTERNATIONAL 27
Freitag, 13. Mai 2016
Viel Licht am Ende
dieses Tunnels
••• Von Paul Christian Jezek
SAN FRANCISCO. Ende April trafen
einander einander mehr als 2.500
Tunnelbauexperten auf Einladung
der Underground Construction Association der Society for Mining,
Metallurgy and Exploration und
der International Tunneling Association beim World Tunnel Congress.
Austro-Tunnelkompetenz war
beim WTC mit etwa ein Dutzend
Unternehmen vertreten. „Die New
Austrian Tunnel Methode (NATM)
wurde in den USA erstmals in den
späten siebziger Jahren in Pennsylvania eingesetzt“, berichtet Rudolf
Thaler, Wirtschaftsdelegierter in
Los Angeles. NATM kommt hauptsächlich bei schwierigen geologischen Bedingungen und eher kurzen Tunnels zum Einsatz, ebenso
bei mechanisch vorangetriebenen
Tunnels zum Bau der Querstollen.
und Abdichtungen für Tunnels
– und auch für iC group of companies war Flagge zeigen am weltgrößten Tunnelkongress wichtig.
Der Tunnelbedarf wird in den
USA vor allem durch die zunehmende Urbanisierung und Ersatz veralteter Infrastruktur weiter steigen.
Generell wird der Bedarf an
Bauinfrastruktur in den Vereinigten Staaten in den nächsten zehn
Jahren auf 3,6 Billionen US-Dollar
geschätzt; Megaprojekte sind z.B.
der neue Hudson Tunnel und die
Phase 2 der Second Avenue Subway
in New York.
Maschineller Tunnelbau
Unter den mehr als 200 Ausstellern
präsentierte 3GSM GmbH erstmals
in den USA das innovative 3D-Bild­
erfassungs- und Bewertungs­
system für den maschinellen Tunnelbau. Ziel ist, neben dem Bergbau
auch im Tunnelbau am amerikanischen Markt Fuß zu fassen.
Kompetenz bei Tunnelvermessung und als Planungsbüro bündelten Geodata Ziviltechnikergesellschaft mbH und Geoconsult
ZT GmbH mit einem gemeinsamen
Auftritt: Die beiden Unternehmen
waren z.B. beim Bau einer Hochwasserableitung unter die Hauptverkehrsader I-405 in Los Angeles
und bei den beiden Devil‘s Slide
Tunnels am Pacific Coast Highway
Nr.1 involviert. Agru America produziert in South Carolina und Nevada Kunststoffdichtungs­bahnen
© Strabag
Der Tunnelbaumarkt in den USA war und ist mit Projekten in
Ballungszentren wie New York, Los Angeles, San Francisco,
Portland und Seattle sehr bedeutend – Österreich tunnelt mit.
Österreichisches Tunnelbau-Know-how in den USA (Bild: NTP-Projekt der Strabag).
„Mein
Weitblick
ist für Sie da.“
Kerstin Scharf, Beraterin Privatkunden
Auf alles vorbereitet zu sein ist ein gutes Gefühl. Deshalb
denke ich schon immer gerne voraus. Was ist in fünf Jahren,
was in zehn? Und wie kann ich es beeinflussen? Manche
würden sagen, ich sehe Probleme, wo keine sind. Dabei löse
ich sie, bevor sie entstehen. Meine und Ihre.
TUNNEL-BAULOSE
Den Semmering
richtig tunneln
SPITAL. Beim Semmering-Basistunnel steht fest, welche Firma
den dritten und letzten Tunnel-Abschnitt baut: Der Auftrag über 300
Mio. € geht an die Bietergemeinschaft Marti GmbH/Marti Tunnelbau AG. Ausgeschrieben wurde in
einem EU-weiten Vergabeverfahren nach dem Bestbieterprinzip.
In dem rund 7 km langen, steirischen Abschnitt zwischen Spital
am Semmering und Mürzzuschlag
arbeiten sich die Mineure zuerst
über zwei Schächte 100 m in die
Tiefe. Danach werden die beiden
Tunnelröhren mit Baggern und
Sprengungen sowohl in Richtung
Mürzzuschlag als auch in Richtung Gloggnitz gegraben. Mit dem
Start der Schachtarbeiten ist Anfang 2017 zu rechnen.
Der rund 27 km lange Semmering-Basistunnel ist in drei große
Tunnel-Baulose unterteilt. (red)
FuerSieda.bankaustria.at
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09.05.16 14:06
28 INVEST:FEUILLETON
Wenn Unternehmen
Stiftungen gründen
© panthermedia.net/Andriy Popov
Gemeinnützige Stiftungen sind im Kommen – einige Unternehmen
kombinieren sie zum „Shared Value“ für sich und die Gesellschaft.
••• Von Michael Fembek
Freitag, 13. Mai 2016
medianet.at
INVEST:FEUILLETON 29
Freitag, 13. Mai 2016
Die Lyoness-Stiftungen
Gleich mit zwei Stiftungen verfolgt
die Einkaufsgemeinschaft Lyoness
ähnliche Modelle, die ebenfalls
von der Einkaufsgemeinschaft mit
kleinen Anteilen an jedem Einkauf
finanziert werden, und das gleich
mit zwei Stiftungen:
• Die Lyoness Child and Family
Foundation unterstützt verschiedenste Bildungsinitiativen für
benachteiligte Menschen und
gründet beispielsweise Schulen
in Ländern, in denen Lyoness
mittlerweile auch aktiv ist, wie
beispielsweise Nigeria, Brasilien,
Südafrika Honduras oder Philippinen.
• Die Lyoness Greenfinity Foundation investiert in innovative
Klimaschutzprojekte und fördert
in Österreich den ersten Social Impact Bond initiiert, gemeinsam mit
österreichischen Stiftungen und
dem Sozialministerium: Stiftungen
nehmen das Risiko von interessanten Sozialinnovationen, erhalten
aber bei Erfolg das eingesetzte
Kapital von der öffentlichen Hand
zurück. In diesem „Erstling“ für Österreich geht es um gewaltbetroffene Frauen in Oberösterreich.
zehn Prozent der Erste Group und
verwendet ihre Dividendeneinnahmen, um Sozial- und Kulturprojekte
in den ost- und südosteuropäischen
Ländern zu finanzieren, in denen
die Bankengruppe aktiv ist. (Heuer dürften die Budgets also wieder
wachsen, weil die Erste Bank ja
wieder Dividenden bezahlt!)
Auch sehr viele der regionalen
Sparkassen haben gemeinnützig
tätige Stiftungen als EigentümerHolding (wie die Tiroler Sparkasse
oder die Kärntner Sparkasse) und
auch sie vergeben ihre Mittel, die
aus den Bankerträgnissen stammen, dem Stiftungszweck entsprechend für Projekte aus ihrer Region.
die Entwicklung neuer Technologien im Bereich der erneuerbaren
Energien.
Beide Stiftungen haben bereits
beachtliche Aktivitäten entwickelt,
wobei bevorzugt auch die personellen Kapazitäten von Lyoness-Partnerorganisationen herangezogen
werden, um Projekte zu finden und
zu begleiten.
Gut unterfüttert
Das Stiftungsvermögen der rund
3.300 Stiftungen
in Österreich wird
auf 50 bis 60
Mrd. € geschätzt,
wovon rund 60%
in Unternehmensbeteiligungen
investiert sind, der
Rest in Immobilien, Wertpapieren
und Bargeld.
3.300
„Philanthropie Österreich“
Einen etwas anderen Querpass
spielt seit 2014 die Capital Bank
(aus der Grazer Wechselseitigen
Gruppe) zu einer gemeinnützigen
Privatstiftung. Sie hat Philanthropie Österreich ins Leben gerufen,
eine „Service-Stiftung“, die für ihre
Kunden das gemeinnützige Agieren
stark erleichtert. Kunden (und natürlich auch alle anderen) können
zustiften und die Stiftung dann
die Arbeit erledigen lassen, sowohl
inhaltlich als auch steuerlich und
rechtlich. „Philathropie Österreich“, mit Grawe-Grandseigneur
Franz Harnoncourt-Unverzagt an
der Vorstandsspitze erledigt alle
­Arbeit genau nach den Vorgaben
des Zustifters.
Die Capital Bank verbindet mit
dieser Stiftung also gesellschaftlichen Nutzen mit dem Service für
ihre vermögenden Privatkunden.
Stiftungen als Eigentümer
Dass Stiftungen die Eigentümer von
Unternehmen sind, ist in Österreich
durchaus üblich. Sehr selten sind
diese Stiftungen allerdings gemeinnützig tätig. Der Sparkassen-Sektor
bildet hier die große Ausnahme. Die
Erste österreichische Spar-Casse
Privatstiftung ist – nach italienischen Vorbildern im dortigen Sparkassensektor – eine Holding für die
Erste Group. Die Erste Stiftung (die
nicht rechtlich, aber in ihrer faktischen Tätigkeit ausschließlich gemeinnützig ist) hält etwas mehr als
Innovationspreis
Der Preis, den die
Bank Austria mit
CEO Robert Zadrazil an der Spitze
jährlich verleiht,
stammt aus Mitteln der Unicredit
Foundation aus
Italien.
Branchen-Stiftungen
Eine Stiftung, hinter der sich etliche Vertreter ihrer Zunft versammeln, ist schon seit 1996 die Architekturstiftung. Sie wurde als
gemeinsame Plattform von Architekturhäusern der Bundesländer,
der Österreichischen Gesellschaft
für Architektur (ÖGFA) und der
Zentralvereinigung der Architekten
gegründet. Die gemeinsame Aufgabe ist Lobbying für qualitätvolle
zeitgenössische Architektur.
Dr. Michael Fembek ist ProgrammManager der Essl Foundation,
Mit-Initiator der „Sinnstifter“ und
Vorstandsmitglied im Verband für
Gemeinnütziges Stiften.
© Grawe
M
itte 2015 rief die
Rewe International-Gruppe
eine gemeinnützige Privatstiftung ins Leben:
„Blühendes Österreich“. Zweck der Stiftung ist,
insgesamt 1.000 Hektar von Naturflächen in Österreich zu schützen. Grundbesitzer bekommen eine
Prämie, damit sie bestehende ökologisch wertvolle Flächen weiterhin behutsam bewirtschaften oder
noch verbessern. Finanziert wird
dies über die Kunden der Rewe:
Pro verkauftem Produkt der Regionalmarke „Da komm‘ ich her!“ von
Billa, Merkur und Adeg sowie der
grünen Eigenmarke „bi good“ von
Bipa fließt ein Cent in die Stiftung.
„Blühendes Österreich“ ist damit ein interessantes Beispiel, wie
Unternehmen über gemeinnützige
Stiftungen ihre gesellschaftlichen
Anliegen unterstützen, ohne einfach „zu spenden“ und auf die eigenen Interessen zu vergessen (was
in einem gewinnorientierten Unternehmen immer Gefahr läuft, einmal
wieder „abgestellt“ zu werden): Das
Instrument der gemeinnützigen
Stiftung ermöglicht es, selbstständig und langfristig zu agieren, und
die Verknüpfung mit den Anliegen
von Rewe International ist durch
Kapitalfluss und die Besetzung des
Vorstands gewährleistet. Finanziert
werden die Projekte überdies durch
die Kunden, Unternehmen und Stiftungen tragen den Rahmen und die
Administration bei.
© Bank Austria
medianet.at
„Querpass“ der Capital Bank „Philanthropie Österreich“ mit Grawe-Grandseigneur Franz HarnoncourtUnverzagt an der Vorstandsspitze erledigt alle Arbeit genau nach den Vorgaben des Zustifters.
Internationale Stiftungen
In anderen Staaten wie Deutschland, Italien, der Schweiz, den Niederlanden oder Großbritannien
gibt es viel mehr und viel kapitalkräfigere gemeinnützige Stiftungen
als in Östrerreich, und viele davon
arbeiten über Grenzen hinweg.
Die Projekte einiger internationaler, unternehmensnaher Stiftungen
„strahlen“ dabei auch nach Österreich.
Der Innovationspreis beispielsweise, den die Bank Austria jährlich verleiht, stammt aus den Mitteln der Unicredit Foundation aus
Italien, die sich dem Thema der Sozialinnovationen verschrieben hat,
und in allen ihren Tochterbanken
im Ausland Sozialprojekte unterstützt.
Und die Benckiser-Stiftung Zukunft (hinter der nicht nur das
gleichnamige Unternehmen steht,
sondern die Familie Reimann, die
auch bei Kaffee und Parfums zu
den Weltmarktführern zählt) hat
Stiftungs-Informationen
Stiftungen sind nicht CSR
Stiftungen haben mit nachhaltiger Unternehmensführung
nicht viel zu tun – im Normalfall, denn hinter Stiftungen
stehen zwar oft Unternehmer,
die damit soziale, wissenschaftliche oder anderen
der Gesellschaft dienliche
Zwecke verfolgen, neben ihrem Unternehmen oder nach
dessen Verkauf. Vermögen,
das über Stiftungen sozial
oder ökologisch investiert
wird, kann und darf nicht unmittelbar unternehmerischen
Zwecken dienen.
Nach den Grundsätzen
von CSR (Corporate Social
Responsibility) geführte Unternehmen richten hingegen
ihre betriebliche Strategie und
Aktivität an gesellschaftlichen
und ökologischen Interessen
aus, und wollen – und sollen
– dabei auch noch Geld
verdienen.
Weblinks
Rewe Blühendes ­Österreich
www.bluehendesoesterreich.at
Lyoness Child and Family
Foundation
www.lyoness-cff.org/en/
Lyoness Greenfinity
www.lyoness-gff.org
Philanthropie Österreich
www.stiftung-oesterreich.at
Erste Stiftung
www.erstestiftung.org
Unicredit – Bank Austria
www.unicreditfoundation.org
Benckiser Stiftung
www.benckiser-stiftung.org
Architekturstiftung
www.architekturstiftung.at
30 Banking
Markus Fellner
holt Platz 1
WIEN. Die besten Rechtsan­
wälte Österreichs wurden im
Rahmen des traditionellen
Anwaltsrankings des Magazins
Format, welches sich erstmals
im neuen trend-Kleid präsen­
tierte, gekürt. Insgesamt 100
Kanzleien haben in 22 Katego­
rien für die Besten der Besten
gevotet. Partner und Rechts­
anwalt Markus Fellner von der
Fellner Wratzfeld und Partner
Rechtsanwälte GmbH liegt im
Bankenrecht auf Platz 1. Auch
Michael Hecht erzielte in der
Kategorie „Öffentliches Wirt­
schaftsrecht“ einen Spitzen­
platz. Optimal punkten konn­
ten weiters Gregor Schett bei
Anlegerverfahren, Kurt Wratz­
feld im Arbeitsrecht und Paul
Luiki in der Kategorie „CEE“.
BAWAG PSK 1. Quartal
Nettogewinn um
51 Prozent höher
WIEN. Bei der Bawag PSK knal­
len die Sektkorken: Das Un­
ternehmen gab einen RekordNettogewinn von 182 Mio. €
für das erste Quartal 2016 be­
kannt. Das sind um 51% mehr,
als im Vergleichzeitraum des
Vorjahres erzielt wurde. Der
Anstieg ist auf höhere operati­
ve Kernerträge, geringere ope­
rative Aufwendungen, niedrige­
re Risikokosten sowie auf einen
einmaligen positiven Netto­
steuerertrag in Höhe von 61
Mio. € im ersten Quartal 2016
zurückzuführen. Der Return
on Equity (auf Jahresbasis)
lag mit 25,2% um 5,6 Prozent­
punkte höher. Die Nettozins­
marge blieb mit 2,05% stabil.
Die operativen Aufwendungen
verringerten sich um 11%, die
Cost/Income Ratio um 2,7
Prozentpunkte auf 41,7%. Die
risikoadäquate Kreditvergabe
wurde beibehalten und die Ge­
schäftstätigkeit auf ­Österreich
und andere westeuropäische
Staaten fokussiert, so das Un­
ternehmen. Die Risiko­kosten
sanken um 26% auf 8,7 Mio. €.
Bawag PSK CEO Byron Haynes
rechnet mit einer Fortsetzung
des Geldregens: „Wir befinden
uns auf gutem Wege, unsere für
das Jahr 2016 gesetzten Ziele
zu erreichen oder sogar zu
übertreffen.“
medianet.at
Das Ende des Dogmas
Lange Zeit galt: Der Westen ist wirtschaftlich stärker als der Osten Österreichs.
Heute liegen nur mehr drei westliche Bundesländer über dem Schnitt.
2016. Die Wachstumschancen für
die stärker industrieorientierten
Bundesländer und die Dienstleis­
tungshochburgen sind heuer recht
ausgeglichen, sodass die Wachs­
tumsunterschiede zwischen den
Bundesländern sehr gering aus­
fallen dürften, meint man bei der
Bank Austria.
••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Die Änderung im Paradig­
menwechsel, die sich schon vor
Jahren vollzogen hat, wird durch
die aktuelle Bundesländeranalyse
der Bank Austria erneut bestärkt.
Die gute Nachricht: Nach einem
Plus von 0,4 Prozent im Jahr 2014
erhöhte sich das Wirtschafts­
wachstum in Österreich 2015 auf
0,9 Prozent.
Der Blick in den Rückspiegel …
Im Rückblick zeigt sich: Die be­
stehenden Rahmenbedingungen
schufen 2015 für die stärker export­
orientierten Industriebundeslän­
der leichte Vorteile gegenüber den
klassischen Dienstleistungshoch­
burgen. „2015 überholte Oberöster­
reich das Burgenland als Wachs­
tumssieger – mit einem Plus der
Wirtschaftsleistung um geschätzte
1,4 Prozent nimmt es die Spitzenpo­
sition im Dynamikranking in Öster­
reich ein. Mit Vorarlberg und Tirol
folgen in der Rangliste zwei weitere
Bundesländer, die von einer guten
Industrieentwicklung profitieren
konnten“, so Bank Austria Chef­
ökonom Stefan Bruckbauer.
Dank kräftiger Unterstützung
durch den Dienstleistungssektor
hielt sich die Wachstumsdifferenz
der weniger industrieorientierten
Bundesländer, wie Wien, Salzburg
und Kärnten, zu den Spitzenreitern
in Grenzen.
Das Schlusslicht im Bundes­
länderranking bildet mit der Stei­
ermark sogar ein traditionelles
… und die Projektion für heuer
„Oberösterreich wird seine Spit­
zenposition 2016 verteidigen kön­
nen, der Abstand zu den anderen
Bundesländern wird aber kleiner“,
so Bruckbauer und ergänzt: „Die
deutlichsten Verbesserungen ge­
genüber dem Vorjahr erwarten wir
für die Steiermark, Kärnten und
Wien, sodass zwischen dem Land
mit dem höchsten erwarteten Wirt­
schaftswachstum im Jahr 2016 von
1,8 Prozent (Oberösterreich) und
dem Wachstumsschlusslicht – nach
unserer Schätzung das Burgenland
– nur eine Differenz von 0,4 Pro­
zentpunkten liegen dürfte.“
Weiteres Ergebnis: Durch eine
Zunahme der Bevölkerung und ver­
stärkte Migration, insbesondere
seit der Öffnung des Arbeitsmarkts
für die neuen EU-Länder im Jahr
2011, ist das Arbeitskräfteangebot
um fast acht Prozent innerhalb von
fünf Jahren gestiegen.
Industriebundesland, das dem ex­
portgetriebenen Rückenwind auf­
grund der bestehenden Branchen­
schwerpunkte sowie Sonderfakto­
ren nicht nutzen konnte und sich
am Rande der Stagnation bewegte.
Die Grafik zeigt die Situation
Die Lust aufs Sparen
Der Sparbetrag ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel
­gestiegen, zeigt die aktuelle Umfrage der Erste Bank.
WIEN. Trotz Niedrigzinsen ist den
Österreichern die Lust aufs Sparen
nicht vergangen: Laut einer im Auf­
trag der Erste Bank durchgeführ­
ten Imas-Studie planen 84% (+2)
der Befragten, in den kommenden
zwölf Monaten Geld anzulegen.
Das Sparbuch bleibt weiterhin
mit 57% (-4) die Hauptanlageform,
dicht gefolgt von 51% Bausparern
(-6). Die Anlage in Lebensversiche­
rungen hat im Vergleich zum glei­
chen Quartal des Vorjahrs deutlich
an Beliebtheit eingebüßt und liegt
derzeit bei 37% (-7). Immobilen
werden hingegen immer beliebter:
21% der Befragten geben an, ihr
Geld in eine Wohnung oder Haus
zu investieren (+4). Auch die Anlage
in Wertpapiere ist für 23% (-2) der
Österreicher ein Thema.
Cash is King
Der durchschnittliche Sparbetrag
ist im Vergleich zum 1. Quartal des
Vorjahres um 22% angestiegen und
liegt derzeit bei 5.500 € (+1.000
€). „Das heißt nicht, dass die Men­
Nimm Kurs auf
die Wall Street!
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schen mehr zum Sparen zur Verfü­
gung haben. Aber es scheint, als ob
viele Geld parken und jetzt überle­
gen, wie sie es anlegen sollen“, so
Thomas Schaufler, Privatkunden­
vorstand der Erste Bank.
Beim Bezahlen in Geschäften se­
hen 69% das Bargeld weiterhin als
Nummer eins, jeder Zweite (55%)
sagt aber, dass verstärkt die Banko­
mat- oder Kreditkarte zum Einsatz
kommt. Etwa 5% können sich ak­
tuell vorstellen, künftig auch mehr
mit dem Handy zu bezahlen.
© Erste Bank/Daniel Hinterramskogler
Anwaltsranking
Freitag, 13. Mai 2016
Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand
der Erste Bank: „Viele parken Geld.“
medianet.at
Freitag, 13. Mai 2016 BANKING/FINANCE:PEOPLE 31
UniCredit-Studie: Unternehmenskredite als Wachstumsmarkt im Fokus der Banken in Zentral- und Osteuropa; die
Bank Austria legt eingedampften Quartalsgewinn vor.
© APA/Roland Schlager
Futter für Firmen
in der CEE-Region
Bankenabgabe: Die Bank Austria musste Abstriche beim Quartalsgewinn hinnehmen.
••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Firmenkredite werden der
zentrale Geschäftsbereich für
Banken in Zentral- und Osteuropa
(CEE) bleiben und sollen künftig eine moderate Erholung zeigen. Das
ist eine der Kernaussagen der Studie „Banking in CEE – Supporting
Sustainable Growth and Innovation” von CEE Strategic Analysis in
der UniCredit.
Obwohl das Geschäft mit Firmenkrediten in den vergangenen
Jahren in den meisten CESEELändern schwach gewesen ist, was
scheinbar mit niedrigeren Investitionen und zum Teil mit höheren
Rücklagen der Unternehmen zusammenhing, haben sich die Zuwächse bei Firmenkrediten 2015 in
einigen Ländern beschleunigt, so
die Studie.
Gleichzeitig deutet die Struktur
der Unternehmens­f inanzierung
in CEE auf eine potenziell größere Rolle für Forderungspapiere
hin. Exporte und EU-Förderungen
­sollten zusätzliche Geschäftschancen für Banken in der Region eröffnen.
Fruchtbares Umfeld
„Die wirtschaftlichen Rahmen­
bedingungen für Banken in Zentral- und Osteuropa sollten insgesamt positiv bleiben; die meisten
Länder in der Region werden sowohl 2016 als auch 2017 ein solides
Wirtschafts­wachstum zeigen”, sagt
Carlo Vivaldi, Head of CEE Division
in der UniCredit. Laut UniCredit Research soll das reale BIP-Wachstum
in CESEE heuer 3,2% und nächstes
Jahr 3,3% nach 3,5% 2015 erreichen.
Die entsprechenden Raten der gesamten CEE-Region sollen 1,3% und
2,6% nach 0,4% im Vorjahr betragen.
Darüber hinaus wird erwartet, dass
das Wirtschaftswachstum 2016 alle
CEE-Länder erfasst.
Weniger Quartalsgewinn
Die UniCredit-Tochter Bank Aus­
tria hat derweil einen Quartalsgewinn von 59 Mio. € vorgelegt; er lag
BA Quartalszahlen
Bereich
Q1 2015 ±*
Nettozinsertrag
826+0,7%
Provisionsüberschuss 339 −0,7%
Handelsergebnis 78 −27,9%
Betriebserträge 1.369 −1,3%
Personalaufwand −375 −4,3%
Betriebsaufwendungen −755 +0,2%
Betriebsergebnis 615 −3,0%
Finanzanlageergebnis 12
n. a.
Ergebnis vor Steuern 117 −62,5%
Ergebnis nach Steuern 59 −70,5%
Quelle: Bank Austria; in Mio. €; * Veränderung gegenüber Vorjahr
Coface österreich
Tawrowsky neuer
Country Manager
WIEN. Michael Tawrowsky (41)
hat jetzt die Leitung der Coface in
Österreich als Country Manager
übernommen. Er verfügt über eine
langjährige Erfahrung in verschiedenen Managementfunktionen
im Corporate- und Investment
Banking-Bereich. Er begann seine
berufliche Karriere 1999 als Credit
Risk Underwriter, ehe er verschiedene Management-Positionen im
Bereich der internationalen Großkundenbetreuung im In- und Ausland einnahm. Zuletzt war er bei
der Erste Group Bank AG als Head
of Large Corporates International
II tätig. Der promovierte Handelswirt studierte an der Wirtschaftsuniversität Wien und absolvierte
zudem einen Executive Master in
Corporate & Investment Banking
an der SDA Bocconi in Italien. Er
spricht Englisch, Russisch und
Französisch.
Das Beste für Ihren Event!
Cateringkultur.at
um 70,5% unter dem Vorjahreswert.
Grund: Die um 69 Mio. € höheren
Bankenabgaben und Systemsicherungsbeiträge und ein negatives
Ergebnis beim Integrations- und
Restrukturierungsaufwand von
206 Mio. € wegen höherer, gesetzlich verordneter Rückstellungen.
32 IMMOBILIENENTWICKLUNG
© Arnold Immobilien
Freitag, 13. Mai 2016
Es kann auch
Nachteile geben
Da der Käufer beim Share Deal
eine Projektgesellschaft (z.B.
eine GmbH) – und damit auch
alle Aktiva und Passiva dieser
Gesellschaft – erwirbt, ist in der
Regel mit einer umfangreicheren
Due Diligence als bei einem
Asset Deal zu rechnen, weshalb
man von höheren Kosten für
Steuerberater und/oder Rechts­
anwalt ausgehen kann.
Neben den üblichen Kaufkrite­
rien wie Lage, Substanz und
Ertrag der Liegenschaft sind bei
einem Share Deal insbesondere
auch die Bilanz der Gesellschaft
und im Speziellen die einzelnen
Bilanzkennzahlen wie z.B. Buch­
wert, Verlustvortrag, etc. vorab
zu prüfen. Erst dann lässt sich
seriös abschätzen, ob für einen
konkreten Käufer ein Asset oder
Share Deal vorteilhafter ist.
Entscheidend ist dabei nicht
zuletzt, was ein Käufer mit der
Immobilie in Zukunft vorhat: Eine
Privatstiftung, die ein Zinshaus
über mehrere Generationen zu
behalten gedenkt, stellt andere
bilanzrechtliche Überlegungen
an als ein Projektentwickler, der
eine Parifizierung und den Abver­
kauf der einzelnen Wohnungen
andenkt.
Ein weiterer Unterschied ist im
Bereich der Abschreibung (AfA)
auszumachen. Im Falle eines
Share Deals ist eine Abschrei­
bung von Gebäude bzw. Grund­
stück nur bis zum Buchwert
laut Bilanz (sog. historischer
Anschaffungswert) möglich.
Die Differenz zum womöglich
höheren Kaufpreis ginge für die
Abschreibung verloren.
© Arnold Immobilien/Jana Madzigon
Dominik Lauda
Arnold Immobilien
Markus Arnold: Share Deals bei Zinshaus-Transaktionen sind im Ansteigen begriffen – wohl der steuerlichen Vorteile wegen.
Mehr Share Deals
bei Zinshäusern
Rechtlich gesehen, handelt es sich dabei um einen Kauf
eines Unternehmens bzw. um einen Kauf von Gesellschafts­
anteilen und nicht um einen Immobilienkauf per se.
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. „Bei einem Share Deal wird
nicht die Immobilie selbst gekauft
(Asset Deal), sondern es wird eine Gesellschaft gekauft, die eine
Immobilie besitzt. Diese spezielle Art wird beim Immobilienkauf
jetzt wesentlich häufiger als noch
vor fünf Jahren gewählt“, erklärt
­Markus Arnold, Gründer und Eigentümer von Arnold Immobilien.
Dieser Trend ist bei den von
­Arnold Immobilien vermittelten
Zinshäusern, wo jährlich rund 20%
des Volumens als Share Deals abgewickelt werden, zu beobachten –
Tendenz steigend. Da ein Share Deal
nicht im Grundbuch aufscheint, ist
der seit Jahren boomende Wiener
Zinshausmarkt auch entsprechend
höher einzuschätzen, als vielfach
kolportiert wird. „Die Ursachen für
den Anstieg von Share Deals sind
ganz unterschiedlich; steuerliche
Vorteile sind dabei nur eine der
Gründe, die dafür sprechen können“, erwartet Arnold einen weiteren Anstieg von Share Deals auch in
den kommenden Jahren.
„Jeder Share Deal muss als Einzelfall betrachtet und durch einen
Rechtsanwalt bzw. Steuerberater
sorgfältig geprüft werden“, rät
Dominik Lauda, Jurist und Investmentmakler bei Arnold Immobilien. „Ein Share Deal kann steuerliche Vorteile bringen, muss aber
nicht zwingend immer die optimale
Lösung für den Kunden sein.“
Die Vorteile von Share Deals
Der Kauf einer Liegenschaft im
Rahmen eines Share Deals kann
diverse steuerliche Vorteile für die
Parteien bringen.
So fällt z.B. beim Share Deal keine Grunderwerbsteuer (GrESt) in
Höhe von 3,5% des Kaufpreises an,
sofern es gelingt, eine Anteilsvereinigung zu verhindern. Schließlich
medianet.at
bleibt die kaufgegenständliche
Liegenschaft weiterhin im Eigentum der Projektgesellschaft, weshalb der Käufer, steuerrechtlich
gesehen, keine Immobilie erwirbt,
sondern eine Gesellschaft.
Auch die Eintragungsgebühr
in Höhe von 1,1% des Kaufpreises ist im Falle eines Share Deals
obsolet, weil sich durch den Erwerb der Projektgesellschaft am
Grundbuchsstand tatsächlich
nichts ändert. Wenn man also von
markt­üblichen Nebenkosten einer Liegenschaftstransaktion von
rund 10% ausgeht, können die Nebenkosten beim Share Deal in etwa
halbiert werden.
Ein weiterer Vorteil eines Share
Deals kann in der möglichen Finanzierungsübernahme durch den
Käufer gesehen werden (sofern das
der Käufer wünscht), wodurch der
Käufer unter Umständen die Kosten der Finanzierung günstiger gestalten kann. Dabei ist jedoch auf
den entsprechenden Kreditvertrag
mit der finanzierenden Bank zu
achten, denn nicht selten räumt
sich das Kreditinstitut eine sog.
Change-of-Control-Klausel ein, die
mit einem Rücktrittsrecht für die
Bank verbunden ist.
Mancherorts ist der Share Deal
auch die einzige Möglichkeit, um
als Investor eine Liegenschaft im
Ausland zu erwerben; Grund dafür
ist der Umstand, dass in manchen
Ländern wie z.B. Indonesien Immobilieninvestments durch Ausländer
nicht möglich bzw. erheblich erschwert sind.
Special Purpose Vehicles
Rechtlich gesehen handelt es sich
bei einem Share Deal um einen Kauf
von Gesellschaftsanteilen und nicht
um einen Immobilienkauf per se.
In der Regel wird vom Verkäufer
vorab eine eigene Projektgesellschaft (Special Purpose Vehicle =
SPV) gegründet; auf diese Weise
wird sichergestellt, dass in der Gesellschaft wirklich nur die Immobilie drinnen ist und die erforderliche Überprüfung der Gesellschaft
durch den Käufer (= Due Diligence)
nicht aufwendiger und komplexer
ausfällt als unbedingt notwendig.
Wieder 220 Wohnungen
Mit dem Spatenstich für „Wohnbau Süd“ beginnt die CA Immo mit der
Entwicklung der angrenzenden freien Baufelder an der Erdberger Lände.
© Franz Leo Sewera/Bünck+Fehse
••• Von Paul Christian Jezek
Das Gesamtprojekt „Lände 3“ im dritten Wiener Bezirk (hier auf einer Luftbildmontage).
WIEN. Vor einigen Tagen erfolgte
der Start für den Bau von 220 Mietwohnungen und 142 Parkplätzen
an der Haidingergasse (Baufeld
Süd): CA Immo-CEO Frank Nickel,
Porr-CEO Karl-Heinz Strauss und
Erich Hohenberger (Bezirksvorsteher Wien Landstraße) setzten den
symbolischen ersten Spatenstich
für das Projekt. Nach dem Architekturkonzept von BEHF wird bis
Frühjahr 2018 ein Wohnensemble
in zwei nach Süden ausgerichteten
sechs- bzw. siebenstöckigen Baukörpern realisiert.
Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 35 und 110 m²; alle Apartments verfügen über einen eigenen
Balkon, eine Terrasse oder Eigengarten. Ein ÖGNI-Vorzertifikat
über die Einhaltung sämtlicher
Nachhaltigkeitskriterien ist bereits
vorhanden. CA Immo entwickelt
das Projekt für die Estrella Immobilieninvest AG, eine Objektgesellschaft der Karl Wlaschek Privatstiftung; als Generalunternehmer
agiert die Porr AG.
Zusätzlich zum Baufeld Süd wird
CA Immo im Joint Venture mit JP
Immobilien im Herbst mit dem Bau
eines weiteren Wohngebäudes mit
270 Eigentums- und Vorsorgewohnungen beginnen. Zeitgleich ist der
Baustart für das rund 13.800 m²
fassende Bürogebäude ViE an der
Lände geplant.
Revitalisierung & Entwicklung
Unter dem Projektnamen Lände 3
startete CA Immo 2010 ein groß­
flächiges Entwicklungs- bzw. Revi-
talisierungsprojekt auf der ehemaligen Siemens-Liegenschaft mit dem
Ziel, einen modernen Nutzungsmix
aus Wohnen, Büro und Einzelhandel zu schaffen. Der Standort im 3.
Bezirk punktet durch Infrastruktur
(U3, Flughafenautobahn, Radwege),
Zentrumsnähe sowie die Lage d
­ irekt
an den Naherholungsbereichen Donaukanal und Grüner Prater.
Das Projektareal (5,5 ha) fasst
derzeit ein Flächenvolumen von
insgesamt rund 135.000 m² Brutto­
geschossfläche. Im 2012 kernsanierten, rund 17.500 m² fassenden
Bürogebäude Silbermöwe konnte
die Robert Bosch AG als Mieter gewonnen werden; darüber hinaus
ist u.a. die Post auf über 30.000 m²
am Standort eingemietet. Bis 2018
soll die Entwicklung des gesamten
Areals abgeschlossen sein.
medianet.at
Freitag, 13. Mai 2016 cover 33
health
economy
Neubau Das Spital Oberwart wird für 160 Mio. €
neu errichtet 34
Diskussion Der Einsatz
von Pflegerobotern wirft
viele Fragen auf 35
Patienten-TV Anbieter
y-doc freut sich über
Ärztekammer-Auftrag 37
Pharmaportrait Astellas
punktet in Österreich
mit starkem Plus 38
Investition Boehringer
Ingelheim startet mit 500
Mio. €-Bau in Wien 39
© SeneCura-Gruppe
© medianet
Ehrung für
Pflege-Profi
© panthermedia.net/Arne Trautmann
© Harald Eisenberger/Roche
Rudolf Öhlinger
Die Paracelsus Medizinische
Privatuniversität in Salzburg hat
Prof. Rudolf Öhlinger, Gründer
und bis 2015 Geschäftsführer
der SeneCura Gruppe, mit der
Ehrensenator-Würde ausgezeichnet. Die SeneCura-Gruppe
ist der größte private Pflegeheimbetreiber Österreichs.
Roche fördert
Auszeichnung
Ärztemangel am Land wird
zunehmend zum Problem
© panthermedia.net/georgejmclittle
Bauer sucht Arzt, heißt es immer öfter in der ländlichen Gebieten.
Die Bundesländer fordern nun Gesundheitsreformen und mehr Geld. 34
Klaus Schuster
Roche Austria unterstützt die
Sonderkategorie „Beruf &
Krebs“ beim OÖ Gesundheitspreis 2016. Die Sonderkategorie soll Unternehmungen
sichtbar machen, die den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt
für Krebspatienten fördern, sagt
Klaus Schuster, Access Director
von Roche Austria.
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34 health:care
Freitag, 13. Mai 2016
medianet.at
Bauer sucht Arzt:
Länder sind besorgt
Nachwuchs wird
Mangelware
In ländlichen Gebieten wird es immer schwieriger, Allgemeinmediziner zu finden.
Die Länder fordern nun Reformen und – wenig verwunderlich – mehr Geld.
Martin Rümmele
Um jungen Ärzten den Beruf des
Allgemeinmediziners schmackhaft
zu machen, müssten die Sozialversicherungsträger mit der Ärztekammer entsprechende Verträge
ausarbeiten. Ziel der Gesundheitsreform sei auch, neue Versorgungszentren mit „Best Point of Service“
zu schaffen, mit Öffnungszeiten
von zwölf Stunden, damit die Patienten nicht in die Krankenhäuser
gehen müssen, erklärte Prettner.
••• Von Ina Karin Schriebl
SALZBURG. Landärzte werden zunehmend eine verschwindende
Spezies und – so die Sorge einiger
Landespolitiker – künftig nur noch
in Fernsehserien gepriesen werden. Die Gesundheitsreferenten
der Länder haben nun bei ihrer
zweitägigen Konferenz in Salzburg
über Maßnahmen gegen den Mangel an Allgemeinmedizinern und
Notärzten beraten und auch mehr
Geld für bestmögliche Therapie
von Seltenen Krankheiten gefordert. Die Hälfte der Patienten in
den Spitalsambulanzen wäre im
niedergelassenen Bereich besser
aufgehoben, sagte Salzburgs Landeshauptmannstellvertreter und
Gesundheitsreferent Christian
Stöckl (ÖVP).
Schwierige Arztsuche
Es sei immer schwieriger, niedergelassene Ärzte zu finden, die auch
in den ländlichen Region arbeiten,
erklärte Stöckl. Um das Interesse
für den Beruf des praktischen Arztes zu fördern, sollte die Allgemein­
medizin ein Kernelement der universitären Ausbildung sein. „Es
bedarf auch spezieller Lehrpläne
in den Krankenhäusern.“ Zudem
müsse die Ausbildung in Lehrpraxen im klinisch-praktischen
Jahr forciert werden. Die Landesgesundheitskonferenz habe die
Gesundheitsministerin ersucht,
unter Einbindung der Länder und
Sozialversicherungsträger ein umfassendes Maßnahmenpaket gegen
den Nachbesetzungsmangel umzusetzen.
„Das Fach Allgemeinmedizin
muss an Prestige gewinnen. Es
muss klar sein, dass der praktische Arzt eine entscheidende Rolle
in der medizinischen Versorgung
© Büro LHStv. Prettner
Ärzte, Krankenschwestern und
Pfleger in Tschechien erhalten
ab dem kommenden Jahr zehn
Prozent mehr Gehalt. Damit will
die Mitte-Links-Regierung nach
eigenen Angaben dem Personalmangel im staatlichen Gesundheitssystem begegnen. Jedes
Jahr wandern rund 400 Medizinabsolventen und Ärzte auf der
Suche nach besseren Arbeitsbedingungen und Gehältern nach
Österreich, Deutschland und in
andere EU-Länder aus.
Mit dem Beschluss zeichnet sich
das ab, wovor Gesundheitsökonomen schon seit einigen
Jahren warnen: Es wird künftig
immer schwieriger werden, „billige“ Arbeitskräfte aus östlichen
Nachbarländern zur rekrutieren,
weil auch dort die Einkommen
steigen werden und die Absolventen tendenziell lieber die
eigenen Leute versorgen, als ins
Ausland abzuwandern. Das wird
zunehmend auch für die Pflege
gelten.
Damit erwächst auch dem
österreichischen Gesundheitssystem ein wachsendes
Problem: Es wird zunehmend
schwierig, Nachwuchslücken im
Gesundheitswesen zu schließen.
Debatten über Arbeitsbedingungen und wachsenden Druck
im Gesundheitswesen sind hier
nicht unbedingt förderlich. Das
Management im Gesundheitswesen wird sich die gleichen
Fragen stellen müssen, wie im
Rest der Wirtschaft: Nämlich wie
man gute Fachkräfte findet und
auch bei der Stange hält.
Kärntens Gesundheitslandesrätin Beate Prettner fordert Gesundheitsreform ein.
spielt“, betonte Stöckl. Er verwies
auf das im Jahr 2012 gegründete
Projekt „Salzburger Initiative Allgemeinmedizin“, das Seminare, Mentoring und Lehrpraxis umfasst.
Zehn bis zwölf Personen pro Jahr
würden mit der Ausbildung begin-
nen, doch es sollten mindestens
19 sein, „eigentlich bräuchten wir
noch mehr“, sagte Stöckl. In Kärnten sollten im Jahr 20 Mediziner
mit der Ausbildung beginnen, ergänzte Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ).
Forderungen an den Bund
Der Bund müsse dafür die gesetzlichen Grundlagen liefern. Weiters
wünschen sich die Gesundheits­
referenten mehr finanzielle Mittel
für den gynäkologischen Bereich
und für Patienten mit Seltenen
Krankheiten. Dafür sei ein zweistelliger Millionenbetrag erforderlich, sagte Prettner. Generell peilten
die Gesundheitsreferenten das Ziel
an, in den Entscheidungen noch
­effizienter und schneller zu werden, damit die Bevölkerung deren
Umsetzung rasch zu spüren bekomme. Generell hielt Stöckl aber
auch fest, dass die Kosten im Gesundheitsbereich nicht explosionsartig in die Höhe schnellen dürften;
eine jährliche Steigerungsrate von
3,6 Prozent wolle man einhalten.
Um den Hausärzten eine bessere
Einkommensbasis zu verschaffen,
wurde dieser Tage im Parlament
eine Änderung der Hausapotheken­
regelung beschlossen. Künftig
dürfen Ärzte unter bestimmten
Umständen auch in Gemeinden,
in denen schon eine öffentliche
Apotheke vorhanden ist, eine ärztliche Hausapotheke betreiben. Experten kritisieren allerdings die
Verknüpfung von ärztlichem Einkommen mit der Abgabe von Arzneimitteln und fürchten zu viele
Ver­ordnungen.
Streit über Spitalsneubau
© KRAGES
Im Burgenland wird für 160 Mio. € das Krankenhaus Oberwart neu
gebaut. Das geht nicht ohne politische Debatten über die Bühne.
Der Neubau des Krankenhauses Oberwart schlägt im Burgenland heftige Wellen.
OBERWART. Dem Neubau des
Krankenhauses Oberwart steht
laut Burgenlands Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ)
nichts mehr im Weg: Das Landesverwaltungsgericht habe entschieden, Einsprüchen von Bewerbern
für die Generalplanung nicht stattzugeben. Die Generalplanung für
das 160 Mio. €-Projekt wird das
Grazer Architektenbüro Ederer und
Haghirian durchführen, gab Darabos bekannt.
Das Landesverwaltungsgericht
habe der Entscheidung der Preisrichterkommission, die den Generalplaner eingesetzt habe, voll inhaltlich recht gegeben. „Das heißt,
dass wir jetzt mit der Planung beginnen können“, sagte Darabos. Mit
dem Bau soll 2018 begonnen werden, die Eröffnung 2020 oder 2021
erfolgen. Die Kosten seien mit rund
160 Mio. € festgeschrieben. Überschreitungen dieser Summe seien
aus seiner Sicht „ausgeschlossen,
außer mit Indexanpassungen“,
stellte Darabos fest.
Streit über Kosten
Im Vorfeld hatte es heftige politische Debatten über das Großprojekt gegeben. Die ÖVP Burgenland
wollte im März den Landes-Rechnungshof (BLRH) einschalten. Sowohl die Sanierung des Altbaus
als auch die Planung des Neubaus
sollten geprüft werden, erklärte
Rechnungshofausschuss-Obmann
Christoph Wolf (ÖVP). 2014 sei der
Neubau des Krankenhauses beschlossen worden. „Die Sanierung
des Altbaus hat mehrere Millionen
Euro gekostet. Die Planung für die
Generalsanierung hat unnötigerweise mehr als zehn Millionen Euro gekostet“, stellte ÖVP-Klubobmann Christian Sagartz fest. Der
ÖVP-Klubobmann ortete ein „Planungsdesaster“: Erst sei von 80
Mio. € Kosten die Rede gewesen,
dann von knapp über 100 Mio. €.
SPÖ und Freiheitliche wiesen die
Kritik der ÖVP zurück. Alle Grundlagen für das wichtige Projekt seien noch in der vergangenen Legislaturperiode durch einstimmige
Regierungsbeschlüsse mit der ÖVP
gelegt worden. „Wenn sich die ÖVP
an diese Beschlüsse nicht mehr erinnern kann, ist das bezeichnend
genug“, stellte SPÖ-Klubobmann
Robert Hergovich fest, der der
Volkspartei vorwarf, „mit schlechtem Stil und schlechtem Gedächtnis“ zu agieren. (red)
medianet.at
Freitag, 13. Mai 2016 Medizin:technik 35
Ethiker diskutieren
Roboter-Einsatz
••• Von Ulli Moschen
WIEN. Roboter in der Pflege klingt
vielleicht immer noch nach Zu­
kunftsmusik, doch einige Proto­
typen stehen bereits in den Start­
löchern. „In jedem Haushalt wird
es zukünftig mehrere Roboter ge­
ben“, sagte der Wirtschaftsinfor­
matiker Oliver Bendel am Rande
einer Sitzung der Bioethikkommis­
sion zum Thema „Roboter in der
Pflege“ in Wien. Ihr Einsatz wirft
jedoch zahlreiche ethische und
technische Fragen auf. Die wich­
tigste lautet für Bendel: „Wollen die
Menschen das eigentlich?“
Entlastung von Personal
Auf Nachfrage geben einige Patien­
ten an, sie würden es bevorzugen,
wenn etwa das Waschen des Intim­
bereichs von Maschinen übernom­
men würde. Forschungsergebnisse
legen nahe, dass Roboter Impulse
in Gruppen von Demenzkranken
setzen oder mit Autisten in Kontakt
treten könnten. Hilfreich könnten
die Maschinen vor allem dort wer­
den, wo für die Pflege viel Kraft
aufgewendet werden muss – etwa
wenn Personen bettlägerig sind.
Insgesamt gebe es allerdings noch
wenige konkrete Anwendungsbe­
reiche, erklärt Michael Decker vom
Ins­titut für Philosophie des Karls­
ruher Instituts für Technologie.
Wenn unterstützende Systeme ent­
wickelt werden sollen, „muss man
sich die Handlungskette jedenfalls
genau anschauen“, sagt der Experte.
Auf dem Weg zum Einsatz von
teilweise eigenständig agierenden
Pflegerobotern sind neben den
ethischen und technischen aber
auch rechtliche Fragen zu klären.
Wie sieht es etwa mit der Fehler­
akzeptanz aus? Wer würde für
Fehler von Pflegerobotern haften
– die Pfleger, die Pflegeeinrichtung
oder die Herstellerfirma? Zur Klä­
rung solcher Fragen bedarf es der
Zusammenarbeit vieler Wissen­
schaftsdisziplinen und der Einbe­
ziehung der Bevölkerung. Bis dahin
könnten Roboter im besten Fall als
Assistenten zum Einsatz kommen.
Der allgemeine Tenor ist, wie es
Markus Wohlmannstetter von der
Wiener Krankenanstalt Rudolfstif­
tung auf den Punkt bringt, „dass
man Pflege durch Menschen nicht
komplett ersetzen, aber unter­
stützen kann“.
In Wiener Pflegeeinrichtungen wurden bereits Pflegeroboter getestet.
Stress lässt Sie nicht schlafen?
Eine Zeitlang können wir Stress gut vertragen,
er bewirkt das gute Gefühl, etwas geschafft zu
haben.
Mag. Anita Frauwallner
Präsidentin der Österreichischen
Gesellschaft für Probiotische Medizin
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen
allerdings: wenn täglich negative Erlebnisse
auf Körper und Seele einwirken, dann breiten
sich im gesamten Organismus Entzündungen
aus – zuerst speziell an den Oberflächenzellen des Darms, weshalb viele Menschen bei
Stress auch mit Durchfällen reagieren. Diese
fortschreitenden Schäden kann man jedoch
nicht sehen, auch nicht in der Darmspiegelung
– man kann die negativen Auswirkungen aber
spüren: Schmerzen und Krämpfe, oft übelriechende Stühle. Zudem verhindert diese „stille
Entzündung“ die Produktion des Glückshormons Serotonin und des Schlafhormons Melatonin, deren Entstehungsort ebenfalls im
Darm liegt. Unser Gehirn reagiert darauf unerbittlich: anfangs nur mit schlechter Laune und
häufigen Stimmungsschwankungen, später
mit Konzentrationsschwäche, nervlicher Überlastung, Schlaflosigkeit und schließlich dem
totalen Burn out.
Durch die sich ausdehnende stressbedingte
Entzündung sterben zudem die nützlichen
Darmbakterien ab, es entstehen Lücken, durch
welche Giftstoffe, Allergieauslöser und Krankheitserreger mühelos in den Blutstrom aber
auch in die Nervenleitbahnen gelangen können, ein Teufelskreis aus Infekten und psychischen Problemen beginnt.
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Rückgang der stressbedingten Entzündungen
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Stress?
Pflege
Tun Sie was dagegen!
SeneCura
übernimmt Heim
SALZBURG. Die SeneCura Gruppe
expandiert weiter und hat den
Betrieb des 2002 eröffneten Senio­
renwohnhauses Großarl übernom­
men. 46 Pflegeplätze werden lang­
fristig gesichert, ebenso die der­
zeit 45 Arbeitsplätze. „Eine solide
wirtschaftliche Basis und unsere
konstant hohen Betreuungsstan­
dards in ganz Österreich sind die
Grundlagen unseres Erfolgs“, er­
klärt SeneCura-CEO Anton Kellner.
So wie alle SeneCura-Häuser wer­
de auch das Seniorenwohnhaus in
Großarl gemäß dem Motto „Näher
am Menschen“ geführt. Das im
Süden Salzburgs gelegene Senio­
renwohnhaus wurde im Auftrag
der Gemeinden Großarl und Hütt­
schlag im modernen Stil und mit
hauseigener Kapelle erbaut. Die
SeneCura Gruppe betreibt über 75
Gesundheits- und Pflegeeinrich­
tungen und zählt zu Österreichs
Marktführern im privaten Sektor.
© Haus der Barmherzigkeit/APA-Fotoservice/Schedl
Pflegeroboter könnten, technisch betrachtet, Personal im
­Gesundheitsbereich entlasten. Das wirft aber nicht nur
­formale Fragen auf, sondern auch jene nach der Akzeptanz.
Dauerstress verursacht
Entzündungen im Darm.
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36 e-health
medianet.at
© www.siemens.com/presse
Freitag, 13. Mai 2016
Medizintechnik
MÜNCHEN/WIEN. Siemens Healthcare hat den
neuen Markennamen Siemens Healthineers präsentiert. Die neue Marke soll den Pioniergeist und
das Ingenieurwissen von Siemens Healthcare in
der Gesundheitsindustrie unterstreichen. „Sie ist
einzigartig und mutig und beschreibt punktgenau
die Healthcare-Organisation und ihre Mitarbeiter
– Menschen, die für ihre Kunden da sind, die sie
begleiten und inspirieren und die für herausragende Produkte und Lösungen stehen“, teilte der
Konzern mit.
„Wir haben eine eindrucksvolle technische und
wissenschaftliche Leistungsbilanz vorzuweisen und sind stets führend in der Entwicklung
bahnbrechender Technologien gewesen. Diese
haben es den Gesundheitsversorgern ermöglicht,
qualitativ hochwertige und gleichzeitig effiziente Gesundheitsleistungen anzubieten. Als Siemens Healthineers werden wir diese Expertise
weiterent­wickeln, um unser Portfolio an kundenspezifischen klinischen Lösungen zu erweitern,
mit denen wir das Geschäft unserer Kunden
ganzheitlich unterstützen“, erklärt Bernd Montag, CEO der Einheit. „Unsere neue Marke drückt
unser Selbstverständnis als menschennahes Unternehmen aus, bestehend aus mehr als 45.000
Mitarbeitern weltweit, die mit Leidenschaft daran
arbeiten, Gesundheitsversorgern zu helfen, ihre
Patienten optimal zu versorgen.“ (red)
© panthermedia.net/georgejmclittle
Neue Marke bei Siemens
Digitale Technologien sind im Gesundheitswesen zunehmend Realität – und werfen für alle Beteiligten viele Fragen auf.
IT öffnet neue Märkte
Der Einsatz digitaler Technologien öffnet nicht nur neue Wege für Therapien
– auch die Rollen der Marktakteure definieren sich neu.
forschung
Spiele-App für Prävention
WIEN. Spielen und gleichzeitig Gutes tun – das ist
mit der Spiele-App Sea Hero Quest möglich, mit
der die Deutsche Telekom und T-Mobile die Demenzforschung unterstützen. Mithilfe des Spiels
soll die Grundlagenforschung für Demenz einen
großen Schritt nach vorn gebracht werden. Beim
Spielen von Sea Hero Quest werden Normdaten
für die räumliche Orientierung von gesunden
Menschen gewonnen, die als Grundlage für die
frühzeitige Diagnose einer Demenz dringend
­benötigt werden.
Die Deutsche Telekom hat das Projekt in enger
Zusammenarbeit mit internationalen Partnern aus
Forschung und Wissenschaft entwickelt; dazu gehören die gemeinnützige Organisation Alzheimer’s
Research, das University College London, die Universität von East Anglia sowie der Spieleentwickler Glitchers.
Demenz ist eine der größten medizinischen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Schätzungen zufolge leben weltweit knapp 50 Mio. Menschen mit Demenz. Laut dem „Global Alzheimer’s
Report 2015“ werden im Jahr 2050 rund 135 Mio.
Menschen betroffen sein. Die Krankheit schränkt
vor allem das Erinnerungsvermögen ein und führt
bei Betroffenen auch zu Desorientierung und Isolation. (red)
WIEN. Neue technische Entwicklungen eröffnen der Medizin
neue und zunehmend individualisierte Felder in der Versorgung
von P
­ atienten. Die Anwendungsbeispiele reichen vom MiniaturChip in einer Tablette, der aus
dem Körper heraus Informationen über die Wirkstofffreigabe
an den Arzt übermittelt, bis zum
digitalen Asthmaspray, das sich
via Bluetooth-Technologie mit
dem Smartphone koppeln lässt.
Pharma­unternehmen greifen diese Entwicklungen auf, indem sie
zunehmend Partnerschaften mit
Technologiefirmen gehen. Der Einsatz digitaler Technologien ist im
Gesundheitswesen zunehmend
­Realität – und er wirft für alle Beteiligten viele Fragen auf.
Das war den Tenor des Technology Day des Marktforschungs­
unternehmen IMS Health vor wenigen Tagen in Deutschland. Auf
der Agenda standen unter anderem
die Dauerbrenner Big Data, Social
Media, Multi-Channel-Marketing
und Mobile Health. „Innovationen
werden nicht nur zur Entwicklung neuer Arzneimittel eingesetzt,
sondern sind auch relevant für die
direkte Patientenversorgung“, skizzierte Frank Wartenberg, Präsident
Central Europe von IMS Health, die
Eckpunkte der digitalen Zukunft
für die Gesundheitsversorgung.
Nutzen für Alltagsversorgung
Durch die technologischen Entwicklungen würden sich wertvolle
Daten aus der Alltagsversorgung
generieren lassen, „die es sinnvoll zu nutzen gilt“, sagte er. Denn:
­Daten aus dem Behandlungsalltag
liefern ein realistischeres Bild über
die Wirksamkeit einer Therapie als
es die Ergebnisse aus randomisierten Klinischen Studien vermögen.
Wartenberg: „Die Informationen
aus diesen Real-World-Daten helfen an den unterschiedlichsten Stellen im System, wichtige Entscheidungen zu treffen: Krankenkassen
können damit zum Beispiel die Versorgung der Versicherten optimal
gestalten, Unternehmen ihre Strategien besser bewerten. Selbst auf die
künftige Gestaltung der regulatorischen Rahmenbedingungen können
reale Daten Einfluss nehmen.“
„Patient Empowerment“
Für den Gesundheitsmarkt sieht
Tobias Gantner, Geschäftsführer
HealthCare Futurists GmbH, wer-
Großes Angebot
Rund 100.000
GesundheitsApps gibt es derzeit. Das Potenzial
des IT-Einsatzes
ist enorm, sagte
Frank Wartenberg,
Präsident Central
Europe von IMS
Health, bei einer
Fachtagung.
© medianet; panthermedia.net/Gunnar Pippel / Montage: B. Schmid
© Dt. Telekom
••• Von Martin Rümmele
Innovationen sind auch
relevant für die direkte
Patientenversorgung.
den sich die Rollen von Patienten
und Ärzten in der Zukunft drastisch verändern. „Stichwort Patient
Empowerment“, so Gantner: „Menschen erhalten durch digitale Technologien Zugang zu medizinischen
Informationen, sie suchen sich
Ärzte nach bestimmten Qualitätsindikatoren und fordern eine Teilhabe am Diagnose- und Therapie­
prozess.“ Dieser Forderung müsse
sich jeder Akteur im Gesundheitswesen künftig stellen.
Warnung vor Optimismus
Experten warnten allerdings auch
vor zu großem Optimismus. Mehr
als 100.000 Gesundheits-Apps und
unzählige weitere Webangebote
rund um das Thema Gesundheit
seien derzeit in Umlauf. Es bestehen jedoch für Krankenkassen,
Ärzte und Verbraucher keine verlässlichen Übersichten und Informationen zum tatsächlichen Angebot, Qualität und Nutzen. Das liege
neben der großen Zahl der Anwendungen unter anderem an einer
sehr starken Marktdynamik sowie
der geringen Systematisierung und
der Unvollständigkeit von Rangund Linklisten zu bestimmten
­Angeboten.
Licht in dieses Dickicht bringt
eine aktuelle Studie im Auftrag der
Bertelsmann Stiftung. Im Ergebnis wurden in der Studie sieben
Anwendungstypen identifiziert,
darunter Apps zur Stärkung der
Gesundheitskompetenz, Verwaltungstools und Anwendungen, die
auf eine Veränderung von Verhalten
zielen. Demnach unterstützen die
meisten Anwendungen Bürger im
Gesundheitshandeln bei Information und Orientierung, Expertensuche, Assessment und Untersuchung, Kontrolle und Monitoring
sowie Intervention. Die größten
ungenutzten Potenziale finden sich
allerdings bei Anwendungen zur
medianet.at
Freitag, 13. Mai 2016 e-health 37
Der Wartezimmer-TV-Anbieter y-doc stattet nach
einer Ausschreibung der Ärztekammer 350 Ordinationen in Wien mit Werbe- und Infoschirmen aus.
© www.imshealth.com
y-doc baut
Netz stark aus
fusion
Techniker im Vormarsch
Die Verantwortung für technische
Innovation sei dennoch nach wie
vor beim CIO richtig verortet, allerdings hätten sich die Anforderungen an seine Rolle bereits verändert: „Digitale Kompetenz gilt
heute als unabdingbar für den Unternehmenserfolg“, betonte Aitken.
Ein CIO werde daher neben den
klassischen Führungskompetenzen wie Ergebnisorientierung nach
Aspekten wie Kundenorientierung,
Versiertheit im Umgang mit Daten und Veränderungswillen beurteilt. „CIOs können eine wichtige
strategische Rolle für die digitale
Transformation im Unternehmen
spielen, wenn sie die entsprechenden ­Fähigkeiten entwickeln“, sagte
Aitken abschließend.
Insgesamt 2.000 Ordinationen
Durch den gesamten ÄrztekammerDeal wachse das y-doc-Netz von
aktuell rund 950 Ärzten auf dann
etwa 1.300. Zudem wurden mit den
Marktbegleitern TV-Wartezimmer,
Vita TV und Patienten TV Verträge
abgeschlossen, wonach y-doc deren Werbezeitenvermarktung exklusiv übernimmt. „Dadurch erweitert sich das gesamte, über ­y-doc
buchbare Netz um weitere 700 Ärzte beziehungsweise Screens.“
Ergänzend vermarktet y-doc
auch beide Screen-Netze in rund
400 Apotheken landesweit. „Da 61
Prozent der Patienten nach dem
Arztbesuch eine Apotheke frequentieren, sind die Apotheken-Screens
die logische Ergänzung von Kampagnen in Arztwartezimmern.“ Das
gesamte Medium Wartezimmer TV
erreiche aktuell 35% aller Patienten im gesamten niedergelassenen
Bereich in Österreich. Das sind
immerhin 35 Mio. Patientenbesuche in Ordinationen pro Jahr. Die
Reichweite in der Gesamtbevölkerung national liegt bereits bei
17% pro Monat (Ambient Meter
2015). Durch den Ausschreibungsgewinn der Ärztekammer für Wien
steigt die nationale Reichweite im
­Sommer auf 21% pro Monat.
WIEN/NEW YORK. Im US-Gesundheitssektor
kommt es zu einer Milliardenfusion: Der Marktforscher IMS Health Holdings und der Dienstleister Quintiles Transnational haben angekündigt,
sich zusammenzutun. Die Fusion habe ein Volumen von rund 9 Mrd. USD (7,83 Mrd. €). Demnach
sollen IMS-Aktionäre 0,384 Quintiles-Papiere
für jeden Anteilsschein erhalten. Das fusionierte
Unternehmen dürfte einen Marktwert von fast 18
Mrd. USD haben. Zum Portfolio des neuen Konzerns, der sich Quintiles IMS Holding nennen will,
werden unter anderem klinische Tests und die
Überwachung des Vertriebserfolgs von Medikamenten gehören.
IMS Health ist nach eigenen Angaben ein führendes Informations- und Technologie-Unternehmen und bietet Kunden in der Gesundheitsbranche ganzheitliche Lösungen zur Messung und
Verbesserung der Geschäftsergebnisse. „15.000
Mitarbeiter in über 100 Ländern spannen ein
globales Netz über die lokalen Märkte und unterstützen die Healthcare-Branche dabei, effizienter
zu arbeiten. Zu den Kunden zählen Pharma-, Consumer-Health- und Medizintechnik-Unternehmen,
Leistungserbringer, Kostenträger und Regierungsbehörden“, so der Konzern. Grundlage sind valide
und anonymisierte Daten aus dem Arzneimittelmarkt und Versorgungsalltag.
Reichweite
100 Mio. Patientenbesuche gibt
es in Österreich
pro Jahr in
niedergelassenen
Arztpraxen. Rund
35% davor werden
mit WartezimmerTV erreicht.
35%
Richter gilt als Erfinder des
Me­diums Wartezimmer- TV und
ist mit seinem Unternehmen mit
Sitz in Linz bereits seit 1999 am
Markt. Mittlerweile gibt es das
Medium schon in so gut wie allen
Ländern. Im Bereich WartezimmerTV ist Österreich mit Abstand das
Land mit der höchsten Abdeckung
­weltweit.
Nachfrage von Non-Pharma
Mittlerweile setzen immer mehr
Unternehmen aus dem Non-Pharma-Bereich auf das Medium, weshalb der Umsatz jährlich um 20%
gesteigert werden konnte. Kunden wie Toyota Lexus, Bawag PSK,
ÖBB oder Henkel schätzen neben
niedrigen TKPs und zielgruppengerechten Buchungsmöglichkeiten
vor allem die einzigartige Situation, in der die Konsumenten mit der
Werbeanzeige erreicht werden. „Bei
durchschnittlich 40 Minuten Wartezeit wird die Werbung als willkommene Ablenkung und nicht als
störende Unterbrechung empfunden.“ Der y-doc-Geschäftsführer
erwartet sich durch den Deal mit
der Ärztekammer auch zukünftig
kräftig steigende Umsätze für sein
Unternehmen.
Michael F.
Richter
Der y-docGeschäftsführer
startet in diesen
Tagen einen
­weiteren Rollout.
© mednanny.com
Analyse und zur direkten oder indirekten Intervention vor allem für
akut und chronisch Kranke.
Die Entwicklungen bringen auch
enorme Veränderungen und Herausforderungen für IT und Technik in Life-Science-Unternehmen,
betonte Murray Aitken, Senior
Vice President & Executive Director beim IMS Institute for Healthcare Informatics. „Der Innovations- und Effizienzdruck auf die
IT-Abteilungen der Unternehmen
ist ungebrochen hoch. Die Anforderungen für die IT-Abteilungen
nehmen dadurch zu, ebenso die
Notwendigkeit von Spezialwissen
und besonderen fachlichen Fähigkeiten.“ So habe die Funktion des
Chief Information Officer (CIO) in
vielen Unternehmen an Bedeutung
gewonnen – in den wenigsten Fällen finde sie sich allerdings in der
strategischen Organisation wieder.
„Weniger als ein Viertel der CIOs
in den untersuchten Unternehmen
gehört dem Vorstand an, bei Groß­
unternehmen sind es nur 14 Prozent.“
WIEN/LINZ. Der WartezimmerTV-Anbieter y-doc hat nach einem
zweistufigen europaweiten Ausschreibungsverfahren eine Kooperation mit der Wiener Ärztekammer fixiert. Die Kurie der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer
für Wien stellt ihren Mitgliedern
Wartezimmer-Fernsehen kostenlos zur Verfügung. Sie übernimmt
die Kosten für den Bildschirm, die
Montage und den Betrieb des Systems für fünf Jahre.
„Die EU-weite Ausschreibung
der Ärztekammer für Wien hat zum
Ziel, möglichst viele Ordinationen
in Wien mit Gratis-Screens zu versorgen. Bereits in den ersten Tagen
haben rund 350 Ordinationen bestellt“, sagt y-doc-Geschäftsführer
Michael F. Richter. Der Rollout beginnt in diesen Tagen; im Gegenzug
räumt y-doc der Ärztekammer für
Wien drei Minuten Sendezeit für
standespolitisch relevante Informationen ein.
© y-doc_©Ordination_Al-Shami-Haery
© panthermedia.net/Arne Trautmann
IMS Health wächst
e-health
Hilfe für Ärzte und Patienten
WIEN. Das rasche Wachstum der Internet-Technologie eröffnet dem Benutzer immer mehr Möglichkeiten der Interaktion. Neue internetbasierte
Anwendungen ermöglichen es, vom reinen Konsumenten zum Mitgestalter zu werden. Anhand
der medizinischen Problemstellungen und Herausforderungen bedeutender Gesundheitsthemen
unserer Zeit, wie Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes und Brustkrebs, zeigen die
Gesundheitsexperten, welche Netz-Informationen
relevant, welche Services wichtig und welche
Online-Tools hilfreich sind, um Orientierung im
Gesundheitsdschungel zu finden.
Durch Nutzung der neuartigen Transaktionsplattform mednanny, die in Österreich in Zusammenarbeit mit der Universität Wien und der FH
Technikum Wien entwickelt wurde, gewährleisten
Ärzte die Sicherheit und Vertraulichkeit ihrer
Terminbuchung und die Einhaltung der strengen
österreichischen Datenschutzbestimmungen.
Mit mednanny profitieren Ärzte, die Arztassistenz und Patienten von einer Unterstützung im
Ressourcenmanagement, mit zahlreichen nützlichen und einfach zu bedienenden Funktionen. Mit
dem System bieten Ärzte eine online Terminvereinbarung für Patienten, kollegiale Online-Zuweisung und als besonderen Patientenservice auch
einen Erinnerungsservice per E-Mail und SMS an.
38 pharma:report
Freitag, 13. Mai 2016
medianet.at
Übernahme
AstraZeneca kauft
bei Takeda ein
WIEN. Das Pharmaunternehmen AstraZeneca gab den
Abschluss einer definitiven
Vereinbarung über den Erwerb
des Atemwegskerngeschäfts
von Takeda Pharmaceutical
bekannt. Das Unternehmen
erweitert mit diesem Schritt
seine Rechte an Roflumilast
(das in den USA unter dem
Markennamen Daliresp und in
anderen Ländern, wie auch in
Österreich, als Daxas vertrieben wird). Roflumilast ist der
einzige zugelassene oral eingenommene PDE-4-Hemmer für
die Behandlung chronisch obstruktiver Lungenerkrankung
(COPD).
Sanofi baut Werk
in Belgien aus
WIEN/BRÜSSEL. Das
Pharmaunternehmen Sanofi
gab bekannt, dass das Unternehmen 300 Mio. € in die
Erweiterung des belgischen
Standorts Geel investieren
wird, um die Produktion biologischer Präparate zu stärken.
Bilanz I
Bayer wächst im
ersten Quartal
LEVERKUSEN. Ein starkes Geschäft mit neueren Arzneimitteln hat bei Bayer den Gewinn
zum Jahresstart befeuert. Der
Pharma- und Chemiekonzern
profitierte zudem von höheren
Preisen in seiner Agrarchemiesparte. Wachstumstreiber
im ersten Quartal waren die
rezeptpflichtigen Arzneimittel.
Von Jänner bis März kletterte
der bereinigte Betriebsgewinn
(EBITDA) um 15,7% auf 3,4
Mrd. €. Den Umsatz steigerte
der Traditionskonzern um 0,5%
auf 11,94 Mrd. €, währungsbereinigt lag das Plus bei 3,2%.
Der Aspirin-Erfinder profitiert
vor allem vom Geschäft mit
fünf neueren Arzneien: Das
Schlaganfallmittel Xarelto,
das Augenpräparat Eylea, die
Krebsmedikamente Stivarga
und Xofigo sowie die Lungenhochdruckarznei Adempas
steuerten im Vierteljahr einen
Umsatz von 1,19 Mrd. € bei,
ein Zuwachs von fast einem
Drittel.
© medianet
investition
zu gehen: „Menschen, die mitten
im Berufsleben sind, voll im Einsatz, in wichtigen Positionen oder
auch Menschen, die beruflich viel
unterwegs sind wie Lkw-Fahrer,
können nicht alle 30 Minuten eine Toilette aufsuchen; diese Patientenschicksale sind für uns
sehr wichtig“, betont der Pharma­
manager.
Astellas Österreich-General Manager Miroslaw Lubecki sieht sich für die zukunft gut gerüstet.
Astellas punktet
mit starkem Plus
Serie Österreichische Pharmaunternehmen im Portrait
Teil 13 – Österreich-Tochter des japanischen Pharmakonzerns
wächst vor allem im Bereich der Prostatakrebs-Therapie.
Das Medikament zeichnet ein
neuer, dreifacher Wirkmechanismus aus, der auf einer AndrogenBlockade an unterschiedlichen
Orten basiert – nicht nur an der
Zellmembran, sondern auch im
Zellkern und im Zytoplasma. „Deswegen bietet dieses Medikament
auch längeres Leben, weniger Nebenwirkungen bei besserer Lebensqualität“, ist Lubecki überzeugt. Im Bereich Prostatakrebs ist
Astellas damit stark vertreten. Ein
anderes Medikament im Bereich
Urologie, das vom Unternehmen
vertrieben wird, liefert die ers-
WIEN. Astellas, die österreichische
Tochter des gleichnamigen japanischen Pharmakonzerns, hat ein
erfolgreiches Geschäftsjahr 2015
hinter sich: Man konnte trotz widrigem Marktumfald und Kostendruck der Krankenkassen im zweistelligen Bereich wachsen. Auch für
das neue Geschäftsjahr, das Anfang
April gestartet ist, erwartet sich der
General Manager Miroslaw Lubecki
ein solche Entwicklung. Grund für
diesen Erfolg sei vor allem ein innovatives onkologisches Produkt das
auch für Patienten vor der Chemotherapie angewendet werden kann.
te Innovation seit über 30 Jahren
im Bereich der Überaktiven Blase.
Bei diesem Produkt musste man
zwar eine Erstattungsabsage vom
Hauptverband hinnehmen: „Das ist
ein Produkt, das eine gänzlich neue
Therapie für Patienten liefert, die
an Inkontinenz leiden. Wir glauben
aber, dass es sehr im Interesse der
österreichischen Patienten wäre,
dieses Produkt auf den Markt zu
bringen“, sagt Lubecki.
Vor allem, weil es Betroffenen
die Möglichkeit biete, die Lebensqualität aufrechtzuerhalten und
trotz Inkontinenz weiter arbeiten
Forschungserfolg im IMBA
Eine Entdeckung von Wiener Forschern könnte bei der Therapie
von Krebs und anderen Erkrankungen richtungsweisend sein.
Eli Lilly kämpft
mit Ertragsminus
NEW YORK. Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat zum Jahresauftakt bei steigenden Umsätzen einen Gewinnrückgang
verbucht. Die Erlöse legten im
ersten Quartal um fünf Prozent
auf 4,3 Mrd. € zu; hier machten
sich vor allem höhere Volumen
beim Medikamentenverkauf
und Preiserhöhungen bemerkbar. Negativ wirkten dagegen
Währungseffekte. Unter dem
Strich ging der Gewinn aber
deutlich zurück, und zwar um
17%; Hauptgrund war die Wirtschaftskrise in Venezuela.
WIEN. Im menschlichen Körper
herrscht ein ständiges Gleichgewicht zwischen Zellaufbau und Abbau. Zellen, die alt oder krank sind,
müssen eliminiert werden. Die
Vernichtung kranker Zellen spielt
vor allem bei Infektionskrankheiten, chronisch-entzündlichen Erkrankungen oder Krebs eine große
Rolle. Funktioniert es nicht, gibt es
Probleme. Signale von sogenannten
Todesrezeptoren, die an der Zellwand sitzen, teilen den Zellen mit,
ob sie weiterleben und sich teilen
können – oder ob sie den Weg der
Vernichtung beschreiten müssen.
© IMBA
bilanz II
Forscher zeigen, wie mit dem Enzym HACE1 Weichen zum Zell-Tod gestellt werden.
Neue Studie
Zu den wichtigsten dieser sogenannten Todesrezeptoren zählt der
TNF-Rezeptor1 (Tumornekrosefaktor-Rezeptor). Luigi Tortola und
Roberto Nitsch vom Institut für
Molekulare Biotechnologie (IMBA)
der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften sind Erst­
autoren einer aktuellen Publikation
in Cell Reports. Die Forscher haben
herausgefunden, dass das Enzym
HACE1 der entscheidende Regula-
Neue Perspektiven
Für 2016 rechnet er sich sehr gute
Erfolge mit einer neuen Indikation
für das „Schmerzpflaster“ aus. Das
ist ein Pflaster, mit dem man bis zu
drei Monate lang von peripheren
neuropathischen Schmerzen befreit
werden kann. Mit der Zulassungserweiterung kann es nun auch für
diabetische Schmerzen angewandt
werden.
„Auch weltweit wird innerhalb
des Konzerns an vielen neuen
Präparaten gearbeitet“, erzählt
Lubecki, der mit Astellas Österreich im Frühjahr 2015 in neue
Büroräume im Wiener DC-Tower
gezogen ist. Man sitze jetzt viel
­h öher – im 44. Stock –, was in
mehrerer Hinsicht gut für die
Perspek­tive sei. „Ich sage meinen
Mitarbeitern immer, sie sollen ihren Horizont erweitern, noch mehr
Ambitionen haben und sich noch
mehr bemühen, für die Patienten in
Österreich das beste zu machen“,
betont Lubecki, der selbst Medizin
studiert hat, vor acht Jahren im
Bereich Marketing und Sales bei
Astellas eingestiegen ist und die
Österreich-Tochter des Konzerns
seit zwei Jahren leitet.
Pharma-Rahmenvertrag
Der neue, im Vorjahr von der Branche und den Kassen ausverhandelte Pharma-Rahmenvertrag ist
wegen der Erhöhung der Beiträge
nicht zur Gänze zur Zufriedenheit
der Industrie ausgefallen; trotzdem findet Lubecki auch positive
Aspekte in der Vereinbarung und
betont dabei etwa die Planbarkeit
für Unternehmen. Astellas konnte
zuletzt in Österreich rund 50 Mio.
€ umsetzen und beschäftigt etwa
45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. (cr/kw)
tor dieses TNF-Rezeptors1 ist. Bindet HACE1 an den Rezeptor, wird
entweder das „Lebenssignal“ an die
Zelle weitergegeben oder das Signal des kontrollierten Zellabbaus.
Die Folgen zeigt die aktuelle Studie, in der Mäuse, denen das Enzym
HACE1 fehlt, signifikant anfälliger
für Darmentzündungen sind und
durch die ständigen Entzündungen viel häufiger Darmkrebs entwickeln. Josef Penninger, wissenschaftlicher Direktor am IMBA und
Letztautor der Publikation, war von
den Ergebnissen überrascht: „Vor
vielen Jahren war ich dabei, als die
tumorunterdrückende Wirkung von
HACE1 entdeckt wurde. Wie der
Mechanismus funktioniert, wusste
niemand. Jetzt zeigt sich, dass diese Wirkung zustandekommt, indem
HACE1 direkt in das Schicksal der
Zelle eingreift und bestimmt, ob die
Zelle lebt, stirbt und vor allem, wie
sie stirbt. Das ist eine neue Entdeckung.“ In der Studie zeigte sich
auch, dass die bei Mäusen nachgewiesenen Darmentzündungen und
der gehäuft auftretende Darmkrebs
durch eine genetische Blockade
des Todesrezeptors stark gebessert
werden konnten. (kw)
medianet.at
Freitag, 13. Mai 2016 pharma:report 39
Boehringer-Bau
vor dem Start
© Boehringer Ingelheim
Der Ausbau des Boehringer Ingelheim-Standorts in Wien wirft
seine Schatten voraus. Noch heuer soll mit dem 500 Mio. EuroGroßprojekt begonnen werden, 400 neue Jobs entstehen.
Der Ausbau des Werks in Wien ist die größte je getätigte Einzelinvestition des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim.
höchste je getätigte Einzelinvestition in der Geschichte von Boehringer Ingelheim. Das Projekt befindet
sich derzeit in der Planung, und
das Widmungsverfahren bis 9. Juni
2016 in der öffentlichen Auflage.
••• Von Ina Karin Schriebl
WIEN. Beim Pharmakonzern
Boehringer Ingelheim laufen die
Arbeiten für die Großinvestition
am Standort Wien auf Hochtouren.
Wie berichtet, wird der deutsche
Pharmariese ab 2017 den Unternehmensstandort in Wien-Meidling erweitern. Bis 2021 werden auf
dem Firmengelände und dem Areal
südlich des Werksgeländes bis zur
Südbahn eine biopharmazeutische
Produktionsanlage und die dazugehörigen Betriebsgebäude entstehen.
Mit mehr als 500 Mio. € ist dies die
Stärkung für Standort
Schon jetzt produziert Boehringer
Ingelheim in Wien biopharmazeutische Wirkstoffe unter Einsatz von
Mikroorganismen. Künftig werden
auch Medikamente hergestellt, die
mithilfe von Zellkulturen gewonnen werden. „Die Entscheidung
der Unternehmensleitung, künftig
auch mittels Zellkulturtechnologie
in Wien zu produzieren, ist ein Vertrauensbeweis und sichert Standort und Arbeitsplätze nachhaltig ab“, sagt Philipp von Lattorff,
­Generaldirektor des Boehringer
Ingelheim Regional Center Vienna
(RCV). Das Widmungsverfahren für
den erweiterten Unternehmens­
standort soll bis Herbst 2016 abgeschlossen sein.
Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna trägt die Verantwortung für das Geschäft mit
verschreibungspflichtigen Medikamenten, rezeptfreien Präpara-
Mehr Geld für Prävention
Die Pharmawirtschaft und die Krankenkassen investieren ­gemeinsam
in Projekte zur Gesundheitsförderung von Kindern.
WIEN. Die Pharmaindustrie und
die Krankenkassen forcieren gemeinsam Präventionsprojekte für
Kinder: Über die Mittel aus dem
ausgelaufenen Rahmen-Pharmavertrag (RPV) 2015 werden 13 Projekte mit 1,5 Mio. € gefördert. Mit
dem heuer neu in Kraft getretenen
neuen RPV 2018 werden die gemeinsamen Gesundheitsziele für
weitere drei Jahre verlängert und
das gesamte Fördervolumen mit
6,4 Mio. € festgesetzt.
Diese Weiterführung ist für den
neuen Präsidenten der Pharmig,
Martin Munte, ein wichtiges Zeichen für ein wirkungsvolles Miteinander. „Pharmawirtschaft und
Sozialversicherung sorgen gemeinsam dafür, dass Kinder und
© Christian Husar
••• Von Ina Karin Schriebl
Pharmig-Präsident Martin Munte: „Sorgen gemeinsam für mehr Prävention.“
Jugendliche unmittelbar von Maßnahmen im Gesundheitswesen profitieren und die Möglichkeit haben,
zu gesunden Erwachsenen zu wer-
den.“ Die Projekte widmen sich unter anderem der Bewältigung von
häuslicher Gewalt und psychosozialen, familiären Krisen oder unter-
bilanz I
Pfizer übertrifft
die Erwartungen
ten sowie Tierarzneimitteln von
Boehringer Ingelheim in Österreich sowie in mehr als 30 Ländern
der Region Mittel- und Osteuropa,
Zentralasien, der Schweiz und Israel. Darüber hinaus wird von Wien
aus die gesamte klinische Forschung der Region gesteuert. Wien
ist Zentrum für Krebsforschung
sowie Standort für biopharmazeutische Forschung, Entwicklung
und Produktion im Konzern. Auch
in der Grundlagenforschung engagiert sich Boehringer Ingelheim
und ist hier mit dem Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie
Wien (IMP) vertreten. Damit zählt
Boehringer Ingelheim zu den forschungsintensivsten pharmazeutischen Unternehmen in Österreich.
Der deutsche Pharmakonzern
erwartet durch die Großinvestition am Standort Wien-Meidling
„einen unglaublichen Sog“ für den
Arbeitsmarkt. Neben 400 neuen Arbeitsplätzen im Bereich der
Biopharmazie werde man auch
während der Projekt- und Baustellenphase viele Arbeitsplätze schaffen, sagte von Lattorff. Auch für
die Zulieferindustrie wie Kantine,
Reinigungspersonal oder Technik
werde dies positive Auswirkungen
haben, hieß es. Mehrer Hunderte
bis Tausende Menschen werden auf
der Baustelle in den nächsten fünf
Jahren arbeiten, so von Lattorff.
1.500 Beschäftigte in Wien
Boerhinger Ingelheim hat die Betriebsleistung im Vorjahr in Österreich sowie in mehr als 30 von
Wien aus gesteuerten Ländern um
2,4% auf 1,14 Mrd. € gesteigert. Die
Gesamterlöse stiegen um 5,5% auf
760,2 Mio. €. Im Kerngeschäft der
verschreibungspflichtigen Medikamente stiegen die Umsätze in der
Gesamtregion um 7,6% auf 585,4
Mio. €; in Österreich erhöhten sich
die Erlöse um 1,8% auf 79,5 Mio. €.
Im Bereich rezeptfreie Medikamente kam es zu einem Umsatzrückgang um 5,6% auf 127,4 Mio. €.
Das Boehringer Ingelheim Regional
Center Vienna beschäftigt derzeit
rund 3.400 Mitarbeiter, 1.500 davon in Österreich.
stützen Kinder mit Epilepsie oder
Seltenen Erkrankungen. „Die Projekte verdeutlichen, dass es für belastete Kinder und Jugendliche viele Ansatzpunkte zur Stärkung von
Gesundheit gibt. Ziel ist es, jenen
Kindern und Jugendlichen, die tagtäglich mit gesundheitlichen, aber
auch sozialen Beeinträchtigungen
konfrontiert sind, einen gerechten
Zugang und somit die Chance zur
Verbesserung ihrer Gesundheit zu
sichern“, erklärt Ulrike RabmerKoller, Vorsitzende des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger.
Stärkung für Standort
Das Gremium Gesundheitsziele ist
ein zwischen Pharmawirtschaft
und Hauptverband paritätisch besetztes Gremium. Es entscheidet
über die Auswahl und Abwicklung von Maßnahmen im Rahmen
gemeinsamer Gesundheitsziele
und die Freigabe der damit verbundenen finanziellen Mittel. Im
Rahmen-Pharmavertrag leistet die
Pharmawirtschaft bis 2018 einen
Beitrag in Höhe von bis zu 285 Mio.
€ an pauschalen Rabatten für die
Krankenkassen.
NEW YORK. Ein starkes Geschäft mit Medikamenten
gegen Krebs sowie der Kauf
des Rivalen Hospira zahlen
sich für Pfizer aus: Nach einem
deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg im ersten Quartal
erhöhte der US-Pharmakonzern seine Jahresziele. Von
Jänner bis März kletterte der
Nettogewinn um 27% auf 3,02
Mrd. USD. Pfizer setzte gut 13
Mrd. USD um, ein Zuwachs von
einem Fünftel binnen Jahresfrist; Analysten hatten weniger
erwartet, das beflügelte die
Pfizer-Aktie.
bilanz II
Fresenius legt
kräftig zu
BAD HOMBURG. Der Medizinkonzern Fresenius hat zum
Jahresanfang dank Zuwächsen
im Flüssigmedizin-Geschäft
erneut kräftig zugelegt. Auch
die Dialyse-Tochter FMC sowie der Klinikbetreiber Helios
trugen zum Wachstum bei. Vor
zehn Jahren hatten die Bad
Homburger im Gesamtjahr
noch weniger verdient als jetzt
in den ersten drei Monaten; in
diesem Zeitraum wuchs der
Umsatz um sieben Prozent
auf 6,9 Mrd. €, wie die im DAX
gelistete Gesellschaft mitteilte.
Der um Sondereinflüsse bereinigte Gewinn vor Zinsen und
Steuern (EBIT) stieg um 13%
auf 959 Mio. €. Für 2016 nimmt
sich Fresenius weiterhin vor,
den Umsatz währungsbereinigt
um sechs bis acht Prozent zu
steigern. Zu Fresenius gehört
auch mehrheitlich der in Wien
sitzende Gesundheitsdienstleister und Wellness-Riese
Vamed.
bilanz III
MSD steigert
Gewinn deutlich
NEW YORK. Die Geschäfte des
US-Pharmakonzerns Merck
& Co (in Europa bekannt als
MSD) sind zum Jahresstart
besser gelaufen. So setzte der
Konzern im ersten Quartal im
Jahresvergleich mehr mit seinem Verkaufsschlager – dem
Diabetes-Mittel Januvia – um.
Gut lief auch der Absatz mit
dem Krebsmittel Keytruda.
Doch der starke US-Dollar
machte Merck weiter zu schaffen, wie das Unternehmen aus
dem US-Bundesstaat New Jersey mitteilte. Insgesamt sank
der Umsatz im Jahresvergleich
um ein Prozent auf 9,3 Mrd.
USD (8,08 Mrd. €). Der Gewinn
schnellte aber um 18% auf gut
1,1 Mrd. USD (956,11 Mio. €)
hoch; hier profitierte Merck
auch von gesunkenen Kosten.
Analysten hatten weniger
erwartet und gaben sich überrascht.
medianet.at
Freitag, 13. Mai 2016 cover 41
industrial
technology
Interoperabilität Wie die
Roboter (verstärkt) ins
Netz müssen 42
Weltkonjunktur Analyse
der Bank Austria-Expertin Monika Rosen 43
Tschechien Ein Nachbarland auf bestem Nano­
technologie-Weg (Bild) 46
Lichtsysteme Zizala
expandiert weiter –
mit neuen Chefs 47
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iNDUSTRIEGASE
© voestalpine/Eric Krügl
Messer Austria:
Führungswechsel
Endlich Aufbruchsstimmung
in der heimischen Industrie
© ABB
© Getzner Werkstoffe
Im Musterland Oberösterreich ortet man „erfreuliche Perspektiven“,
die Steirer sind ebenso optimistisch – und auch die Tiroler. 44
GUMPOLDSKIRCHEN.
Matthi­as L. Kuhn (55) hat die
Geschäfts­führung der Messer
Austria GmbH übernommen
und folgt damit Wolfgang
Pöschl nach.
Kuhn bringt drei Jahrzehnte
Erfahrung im Industriegase­
geschäft mit und war zuletzt
bei Air Products tätig. Der neue
Messer Austria-GF will den
erfolgreichen Weg konsequent
weitergehen: „Meines Erach­
tens ist es wichtig, sich weiter
verstärkt dem österreichischen
Markt zu widmen und die ent­
sprechenden Wachstumspo­
tenziale auszuschöpfen.“ (red)
ABB Spezialtransformatoren (Bild) für Windkraftanlagen
und Technologien für Unterwasserstromversorgung. 46
Schwingungsschützer Getzner
Werkstoffe wächst um 11%. 47
42 INTERNET OF THINGS
Freitag, 13. Mai 2016
medianet.at
Die Roboter müssen ins Netz!
Welche Auswirkungen der breite Einsatz von Robotern und automatisierten Einheiten auf wichtige Branchen
wie Gesundheit, Bildung und Hotellerie und deren Netzwerke haben wird.
Gastkommentar
••• Von Christian Doleschal
Smarte Maschinen
­können nicht optimal
funktionieren, wenn
die Netzwerke dafür
nicht ausgelegt sind.
gar auf mehreren Etagen bewegen
können.
Im Hotel- und Gastgewerbe ist
man ebenfalls sehr daran interessiert, Tätigkeiten an Roboter zu
delegieren. Und im Bildungssektor
sind Roboter erfolgreich als Tutoren, Werkzeuge oder „Kollegen”
beim Lernen behilflich, insbesondere bei Sprachen, Naturwissenschaften und Technik.
Nutzen und Risiken abwägen
Bei der breiten Einführung von
Robotern und smarten Geräten,
die von Maschine zu Maschine
kommunizieren, ist aber auch Vorsicht geboten. Wenn immer mehr
Roboter solche wichtigen Services liefern, wird es einen enormen Bedarf an hoher Bandbreite
und bedarfsabhängig priorisierter Konnektivität geben. Werden
die bestehenden IT-Systeme in
der Lage sein, diese Anforderungen abzu­decken? Ohne ein star-
830.000
Kurzprofil
Alcatel-Lucent
Enterprise ist mit
mehr als 2.700
Mitarbeitern in
rund 100 Ländern
tätig. Der Firmensitz befindet
sich in der Nähe
von Paris. Das
ALE-Team aus
technischen Spezialisten, Servicefachleuten und
2.900 Partnern
betreut weltweit
rund 830.000
Kunden.
kes, leistungsfähiges Netzwerk als
Backbone werden intelligente Endgeräte am Arbeitsplatz sich nicht
durchsetzen, weil sie zu schnell an
Kapazitätsgrenzen stoßen würden.
Wie können nun aber Unternehmen, die herkömmliche IT-Umgebungen betreiben, diese moderne
Automatisierung erfolgreich nutzen und integrieren? Können ihre
Netzwerke jemals die reibungslose
Interoperabilität, große Bandbreite und permanente Verfügbarkeit
sicherstellen, die für die Bewältigung konstanter Datenströme erforderlich sind? Die Antwort heißt
‚Ja‘ – denn neue Entwicklungen
der Netzwerktechnologie versetzen
Unternehmen in die Lage, eine geeignete Infrastruktur aufzubauen,
die den Einsatz von Robotern unterstützt.
Mehr als „nur“ ein Switch
Eine ausreichende Bandbreite
muss verfügbar sein, damit zeitkritische Aufgaben mit geringer
Fehlertoleranz nicht unterbrochen
werden; hier zeigt das Netzwerk,
was in ihm steckt. Application
Fluent Networks, die auf robusten
Switches basieren und auch großen
Anforderungen an Bandbreite und
Konnektivität gerecht werden, sind
am besten geeignet, die Automatisierung optimal zu unterstützen.
Die jüngste Generation von SDNfähigen Switches für Application
Fluent Networks bietet Funktionen
wie integrierte Netzwerkanalysen
und Deep Packet Inspection. Diese
Switches erkennen die Applikationen und Endgeräte im Netzwerk
und ermöglichen es durch entsprechende Datenpriorisierung den
smarten Maschinen und Robotern,
ungehindert von Flaschenhälsen zu
funktionieren.
Heiße Umgebungen
Es gibt Switches für den industriellen Einsatz, die rund um die Uhr
an der Peripherie des Netzwerks
betrieben werden können. Sie funktionieren auch unter schwierigen
Umgebungsbedingungen wie hohen Temperaturen, Staub und Luftfeuchtigkeit und werden in vielen
Arbeitsumgebungen gebraucht, in
denen Roboter zum Einsatz kommen sollen, beispielsweise in Offshore-Windparks oder in TunnelInfrastrukturen.
Wenn ein Switch hier nicht robust genug ist und deshalb oft
ausfällt oder gar kaputtgeht, wird
womöglich Automatisierungstechnik im Wert von Millionen Euro
nutzlos.
Christian
­Doleschal
ist Managing
Director der ALE
Austria GmbH,
der österreichischen Niederlassung von ALE
International, die
am 1.7.2015 die
Geschäftstätigkeit
aufgenommen
hat. ALE ist aus
dem Bereich von
Alcatel-Lucent
hervorgegangen,
den der chinesische Investor
Huaxin im Oktober
2014 gekauft hat.
Die digitalen Herausforderungen
Es gibt aber nicht „nur“ physische
Herausforderungen, sondern auch
digitale. Durch den Einsatz der
Intelligent-Fabric-Technologie können sich Unternehmensnetzwerke
dynamisch an die Anforderungen
virtualisierter Workloads anpassen und das Netzwerkmanagement
durch umfassende Automatisierung vereinfachen.
Die Strategie der Application
Fluent Networks, auf der Netzwerke mit Intelligent Fabric basieren,
bietet die Flexibilität, die unbedingt notwendig ist, um Roboter in
ein Netzwerk beliebiger Größe zu
integrieren und Daten und Applikationen rund um die Uhr so zu priorisieren, dass jederzeit der richtige
Service zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitgestellt wird.
Künftig alles in der Cloud?
Neue Entwicklungen im CloudComputing wie die cloudbasierte
Verarbeitung von komplexen Da-
© ALE Austria
Tutoren und „Kollegen“
Auch im Gesundheitswesen werden
Robotik-Services bereits praktisch
genutzt, zum Beispiel für die automatisierte Medikamentenverteilung oder als Roboter-Karren,
die über einen WLAN-Sensor den
Fahrstuhl rufen und sich damit so-
© APA/AFP/Tobias Schwarz
WIEN. Kürzlich beschrieb ein Artikel in der MIT Technology ­Review
das Wachstum bei Robotik, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz, die 2016 unweigerlich
kommen, nachdem das vergangene Jahr Fortschritte im smarten
Lernen gebracht hatte, welche es
­Robotern nun ermöglichen, sich an
ungewohnte Situationen und Aufgaben anzupassen.
Moderne Roboter und andere
intelligente Maschinen werden
Teil des schnell wachsenden Internet of Things, an das bis 2020
voraussichtlich 25 Mrd. Endgeräte
angeschlossen sein werden. In der
Fertigung, in der sie filigrane und
präzise Aufgaben erfolgreicher
ausführen als Menschen, werden
Roboter bereits seit mehr als einem Jahrzehnt mit großem Nutzen eingesetzt. Neuerungen wie
„Deep Learning“, Drohnen für die
Auslieferung und der allgegenwärtige Informationsaustausch zwischen Maschinen unterstützen die
schnelle Verbreitung der Robotik.
ten bei der Sprach- und Gesichtserkennung zeigen in Tests bereits
vielversprechende Ergebnisse und
werden künftig dazu beitragen, die
Vorteile von konvergenten Infrastrukturen auch für die Robotik zu
nutzen.
Voraussetzung für die praktische
Nutzung dieser modernen Technologien sind jedoch Netzwerke mit
hohen Datenübertragungsraten
und besserer Interoperabilität.
Im Rahmen des cloudbasierten,
bedarfsorientierten Computings
können Roboter schrittweise und
damit kosteneffizient eingeführt
werden.
Im Laufe des Jahres 2016 sollten wir aufmerksam beobachten,
wie sich die Netzwerk- und CloudTechnologien und die Robotik weiterentwickeln. Smarte Maschinen
werden nicht optimal funktionieren, wenn sie auf „dumme“ Netzwerke angewiesen sind.
Unternehmen brauchen eine in­
telligente, automatisierte Netzwerkpriorisierung auf allen Ebenen, damit die richtigen Daten
ohne Unterbrechung zum richtigen
Ort weitergeleitet werden.
medianet.at
Freitag, 13. Mai 2016 konjunkturbarometer 43
(Wieder-)Belebung
der Ökonomie
österreich-spezial
Konjunktur nimmt
leicht an Fahrt auf
••• Von Monika Rosen
Europa ▲
Im ersten Quartal ist die Wirtschaft in der Eurozone um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Die Arbeitslosigkeit fiel
auf 10,2 Prozent, was den tiefsten
Stand seit August 2011 darstellt.
Lateinamerika Brasiliens Wirtschaft bleibt unter
Druck. Die Inflation ist nach wie
vor ungebremst, und auch die Arbeitslosigkeit verharrt auf einem
Rekordhoch.
Dennoch wurde zuletzt die
Wachstums-Prognose für 2017
leicht angehoben, in der Hoffnung,
dass unter Dilma Rousseffs Nachfolgern marktfreundlichere Wirtschaftsmaßnahmen implementiert
werden.
Monika Rosen ist Chefanalystin im
Bank Austria Private Banking.
© voestalpine
In Europa ist die Beschäftigungssituation so gut wie seit fast
fünf Jahren nicht, Indien profitiert besonders vom günstigen
­Ölpreis – und in Brasilien hofft man auf Rousseffs Nachfolger.
Der Auslastungsgrad und mit ihm die
Stückzahlen steigen wieder leicht.
Die leichte Entspannung ist sowohl
auf eine bessere Stimmung unter den
Konsumenten als auch in der Industrie
zurückzuführen. Für das erste Quartal
2016 ist eine leichte Belebung des
österreichischen Wirtschaftswachstums
zu erwarten, die sich vor allem auf die
positivere Inlandsnachfrage stützt.
Außerdem deutet der leicht gestiegene
Auslastungsgrad der heimischen Industrie auf eine zaghafte Aufwärtsbewegung
der Investitions­tätigkeit hin.
Im ersten Quartal wuchs die heimische Wirtschaft um 0,4%, und auch im
weiteren Jahresverlauf sollte der leichte
Trend nach oben anhalten. Der private
Konsum sollte die heimische Wirtschaft
dabei in den Folgequartalen in Schwung
halten, wobei dies maßgeblich von der
Tarif­reform der Lohn- und Einkommens­
steuer angetrieben wird. Für das Gesamtjahr 2016 ist ein Wirtschaftswachstum von 1,5% zu erwarten.
Quellen: OeNB, Wifo, UniCredit Research
USA Die US-Konjunktur legte im 1.
Quartal um 0,5 Prozent im Vergleich zum 4. Quartal 2015 zu; ausgelassen hat dabei vor allem der
Exportsektor, der mit dem starken
US-Dollar zu kämpfen hat.
Japan In Japan ist die Angst vor einer Deflation zurückgekehrt. Ende April
verkündete die japanische Regierung einen Preisrückgang im März
von 0,3 Prozent. Damit sind die
Preise im Land so stark gesunken
wie schon seit drei Jahren nicht
mehr.
China Die Stimmung der chinesischen
Produzenten ist im April weiter gesunken. Eine schwache Auslandsnachfrage sowie der Abbau von
Überkapazitäten sorgen für eine
Wachstumsverlangsamung der
­chinesischen Industrie.
Indien ▲
In Indien wird nach wie vor ein robustes Wachstum für das heurige
Jahr erwartet. Das Land profitiert
dabei insbesondere von dem günstigen Ölpreis, da ein Großteil des
Bedarfs über Importe gedeckt wird.
unter der lupe
Brexit?! Und
die Wirtschaft?
Am 23. Juni stimmen die Briten darüber
ab, ob das Land Mitglied in der EU
bleiben soll oder nicht. Meinungsumfragen sehen das „Ja“- und das „Nein“Lager in etwa gleichauf, es gibt also
ein durchaus bestehendes Risiko, dass
sich Großbritannien für den sogenannten Brexit entscheiden könnte. Unserer
Meinung nach ist der Brexit zwar nicht
das wahrscheinlichste Szenario, hat aber
eine Eintrittswahrscheinlichkeit von rund
einem Drittel.
Sollte es tatsächlich zu einer derartigen
Entscheidung kommen, so würde das
kurzfristig Wirtschaft und Finanzmarkt in
Großbritannien massiv belasten; selbst
die Befürworter des Brexit teilen diese
Auffassung. Mittel- bis langfristig sind die
Folgen deutlich schwerer einzuschätzen,
die Richtung scheint aber klar.
Das britische Finanzministerium schätzt,
dass ein Austritt des Landes aus der EU
in den nächsten 10 bis 15 Jahren rund
6% der Wirtschaftsleistung kosten würde.
Die Belastungen für Handel, Investitions­
tätigkeit und Wettbewerbsfähigkeit
wür­den die Ersparnisse beim EU-Beitrag
und die höheren Exporterlöse durch das
schwächere Pfund mehr als aufwiegen.
Ein Austritt Großbritanniens wäre natürlich auch für die verbleibenden Mitgliedsländer der EU folgenreich; da das UK ein
Netto-Zahler ist, würde der Topf für das
EU-Budget kleiner werden.
Städte mit 30 % weniger Energieverbrauch?
Als führender Produzent von energieeffizienten Lösungen hilft ABB, große
Energieeinsparungen zu erzielen, ohne dabei die Leistung zu verringern. Unser
Lichtmanagementsystem kann bis zu 50% Strom einsparen und unsere
Gebäudeautomation bis zu 60%. Während alle von hohen Energiepreisen,
Stromknappheit und Klimawandel sprechen, tut ABB etwas dagegen. Und
zwar hier und heute. www.abb.com/energyefficiency
Natürlich.
44 INDUSTRIEKLIMA
medianet.at
© APA/Barbara Gindl
Freitag, 13. Mai 2016
D
ie besonders gute
Nachricht vorweg:
Im Industrie-Bundesland Oberöster­
reich sind die
Kon­j unkturzahlen
dank positiver Erwartungshaltung für das nächste
halbe Jahr wieder deutlich besser,
als noch vor einem Quartal angenommen. Bei den Ergebnissen der
jüngsten Konjunkturumfrage der
IV OÖ, an der sich mehr als 100
Unternehmen mit insgesamt fast
93.500 Mitarbeitern beteiligten,
drehten sämtliche in die Zukunft
gerichteten Indikatoren wieder in
den Positivbereich.
Vor allem bei der Geschäftslage
in sechs Monaten wird der wiedergewonnene Optimismus spürbar,
der Saldo aus Positiv- und Negativmeldungen verbesserte sich von
–22% im Vorquartal auf nunmehr
+23%. „Die wieder ins Positive zurückgekehrte Erwartungshaltung
ist auch verantwortlich für den Anstieg des Konjunkturbarometers“,
erklärt dazu IV OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch. Alles
in allem liefere die Konjunktur­
umfrage eine durchaus erfreuliche
Perspektive, allerdings relativiert
Haindl-Grutsch: „Seit vier Jahren
geht es auf und ab in einer relativ
schmalen Bandbreite, jetzt sind
wir wieder im oberen Bereich angelangt. Ein kräftiger Aufschwung
Industriekonjunktur
springt wieder an
Die steirische Industrie ist von Optimismus geprägt, auch die
Oberösterreicher lassen sich „erfreuliche Perspektiven“ entlocken.
••• Von Paul Christian Jezek
ist aber weiterhin nicht in Sicht!“
So meldeten – gewichtet nach
den Mitarbeiterzahlen – 36% der
an der Konjunkturerhebung teilnehmenden Unternehmen eine
gute und nur 4% (!) eine schlechte
Geschäftslage. Der Saldo aus Positiv- und Negativmeldungen liegt
damit (aufgrund von Rundungsdifferenzen) bei +33% und um sechs
Prozentpunkte unter dem Vorquartal (+39%). Bei der derzeitigen Er-
tragssituation reduzierte sich der
Saldo von zuvor +12 auf +9%, beim
Auftragsbestand und bei den Auslandsaufträgen stieg dieser hingegen von jeweils +28% im 4. Quartal
2015 auf nunmehr +40 bzw. +37%.
Gute Zukunftswerte
Bei den Zukunftsindikatoren drehten sämtliche Minuswerte wieder
ins Positive. So schätzen nun 26%
der Firmen ihre Geschäftslage in
einem halben Jahr gut ein, nur 3%
glauben an eine Verschlechterung;
der Saldo erholte sich damit von
–22 auf nun +23%.
Bei der Ertragssituation in sechs
Monaten drehte er von –27 auf
+18%, bei der Produktionstätigkeit
in drei Monaten kehrte der Saldo
von –13 auf +25%, bei der Auslastung der Produktionskapazitäten
in drei Monaten von –11 auf +8%
und bei den Verkaufspreisen in drei
Monaten von –29 auf nun ebenfalls
+8% und damit über die Nulllinie
zurück. „Der zarte Optimismus
findet sich besonders in Unternehmen, die den oberösterreichischen
Stärkefeldern Maschinenbau/­
Metallwaren und Fahrzeugindustrie angehören“, analysiert
Haindl-Grutsch. „Wenn sich in den
Kernbranchen die Einschätzung
verbessert, wirkt sich das auf das
gesamte Land aus.“
Druck am Arbeitsmarkt
Einzig beim Beschäftigtenstand in
drei Monaten bleibt der Saldo gegenüber dem Vorquartal mit +7%
unverändert. Weder der längerfristige Trend, noch die jüngeren
Umfrageergebnisse lassen darauf
schließen, dass es zu einer spürbaren Erhöhung der Industrie­
beschäftigung und damit in weiterer Folge zu einem Rückgang der
Arbeitslosenzahlen kommen wird.
Haindl-Grutsch: „Der nun vorhandene Optimismus und die erwartete Steigerung der Produktionstätigkeit reichen nicht aus, um den
Mitarbeiterstand in den Betrieben
zu erhöhen und damit zu einer Entspannung am Arbeitsmarkt beizutragen.“
Oberösterreichs Arbeitsmarkt
werde noch stärker unter Druck
kommen. „Mit einem Rückgang der
Arbeitslosenrate um satte 40% war
Oberösterreich 1993 bis 2008 der
Wie
Quarta
03/16
12/15
09/15
12/09
Quelle: IV N
medianet.at
INDUSTRIEKLIMA 45
Freitag, 13. Mai 2016
ausgegangen, die Indizes der geplanten Produktionstätigkeit und
des Beschäftigtenstandes in den
Monaten April bis Juni legen spürbar zu: Produktion um 14 Punkte
von +3 auf +17, Beschäftigung um
19 Punkte von 0 auf +19 (24% der
Unternehmen geben an, Mitarbeiter einzustellen, 5% rechnen mit
sinkenden Personalzahlen).
„Der positive Trend bei der Industriebeschäftigung war bereits
im letzten Quartal spürbar“, sagt
der Präsident der IV Steiermark,
Jochen Pildner-Steinburg. „Im
Herbst lag der Index noch bei –20,
im Winter bei Null, nun sind wir
bei +19 angekommen.“ In der Grünen Mark vermerkt auch das AMS
eine steigende Zahl offener Stellen
aus dem Bereich der Produktion.
Einen weiteren Hintergrund der
positiveren Prognose liefert die
Entwicklung der Ertragssituation;
die Ursachen dafür liegen im niedrigen und damit exportfördernden
Euro-Kurs und den günstigen Energiekosten – und natürlich spielen
hier die enormen Anstrengungen
der Betriebe eine wichtige Rolle,
ihre Kostensituation zu verbessern.
Gerade die Energiekosten zeigen
aber auch, dass der Optimismus
hinsichtlich der Ertragssituation
nicht für alle Branchen gilt, meint
Pildner-Steinburg: „In der Steiermark gibt es einige Unternehmungen, die im Ausrüstungsgeschäft
rund um das Thema Öl und Energie tätig sind. Sie leiden unter dem
einbrechenden Markt entsprechend und stehen vor massiven
Herausforderungen.“ Weiters wird
seitens der IV darauf hingewiesen,
dass bereits bei vielen steirischen
Unternehmen die Auslandstöchter den Großteil zu einer positiven
Konjunktur-Erwartung beitragen.
Musterschüler in Österreich. In der
letzten Legislaturperiode konnte
diese Dynamik nicht aufrechterhalten werden“, erklärt der IV OÖ-Geschäftsführer. Oberösterreich fällt
seither in der Arbeitslosenstatistik
zurück, neue Benchmark ist Vorarlberg, wo die Arbeitslosenquote
trotz Krise um 16% gesunken ist.
„In unserem Bundesland gibt es
mittlerweile rund 43.000 Arbeitslose, aber auch mehr als 10.000 offene Stellen – beide müssen besser
zueinander gebracht werden.“
Optimistische Grüne Mark
In der Steiermark hat die aktuelle
Konjunkturumfrage mit 58 teilnehmenden Betrieben mit 37.400 Mitarbeitern einen optimistischeren
Trend als zuletzt gezeigt; in den
kommenden Wochen rechnen die
Unternehmen mit einer Aufhellung
des Geschäftsklimas.
Aktuell wird in einer stark zunehmenden Zahl von Unternehmen
von einer Tätigkeitssteigerung
Top in OÖ
Die voestalpine
ist einer der
führenden Partner
der europäischen
Automobil- und
Hausgeräte- sowie der globalen
Öl- und Gasindustrie und darüber
hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie,
im Spezialschienenbereich und
bei Werkzeugstahl
und Spezialprofilen.
Kritik an der Politik
„Aufgabe der Politik wäre es, die
Unternehmen bestmöglich zu unterstützen“, meint Pildner-Steinburg. „Mit der aktuellen Flut an
Auflagen, Berichtspflichten und
Hürden – verbunden mit einem
Generalverdacht, unter den Unternehmer und Unternehmen gestellt
werden (Stichwort Lohn- und Sozialdumping) –, tut man aber genau
das Gegenteil. Es muss klar festgehalten werden: Die Zuversicht
– das bedeutet zwar, dass es „auf
dem weiten Land“ unterm Strich
mehr Unternehmen gibt, die ihre
aktuelle Geschäftslage positiv beurteilen. Im vierten Quartal 2015
ist dieser Saldo mit 35 Prozentpunkten jedoch noch deutlich besser ausgefallen.
Gestiegen ist im Vergleich dazu
die Einschätzung der derzeitigen
Ertragssituation – und zwar von
vier auf 15 Prozentpunkte beim
Saldo. „Der Großteil der Unternehmen, nämlich 75%, geht jedoch von
gleichbleibenden Erträgen aus“, erklärt dazu IVNÖ-Geschäftsführerin
Michaela Roither. „Und hier befinden wir uns seit Längerem auf einem bescheidenen Niveau.“
Der Saldo des Kriteriums Beschäftigtenstand in drei Monaten
stieg von –36 im vierten Quartal
2015 auf +1 im ersten Quartal 2016
und ist damit wieder im leicht
posi­tiven Bereich. „Dieser Ausblick
ist zwar nicht mehr ganz so düster
wie im Quartal davor, aber von einem Lichtblick sind wir trotzdem
noch weit entfernt“, erklärt Roither.
„Während 19% der befragten Unternehmen mit einem steigenden
Beschäftigtenstand rechnen, gaben
auch 18% an, dass Jobs abgebaut
werden müssen. 63% rechnen mit
einem gleichbleibenden Beschäftigtenstand – und das ist in Zeiten
von Rekordarbeitslosigkeit auch
kein gutes Zeichen.“
der Unternehmen kommt nicht
aufgrund, sondern trotz der aktuellen, politisch zu verantwortenden
Standort-Rahmenbedingungen.“
Etwas weiter nördlich sieht man
das genau so: „Die Politik nimmt
sich um die Themen zur Verbesserung des Standorts und der Wett-
Es verdichten sich die
Vorzeichen, dass die
­Industrie weiterhin ihre
wichtige Rolle als zentra­
ler und stabiler Arbeit­
geber der Steiermark
wahrnehmen kann.“
Jochen Pildner-Steinburg
Präsident IV Steiermark
bewerbsfähigkeit nicht an und so
sehen auch die Unternehmen keine Verbesserungen bei ihrer derzeitigen Situation“, kommentiert
IVNÖ-Präsident Thomas Salzer die
jüngsten Ergebnisse „seiner“ Konjunkturumfrage. 29 Unternehmer
mit insgesamt 10.368 Beschäftigten aus Niederösterreich haben
daran teilgenommen.
NÖ kann nicht mithalten
Auf Österreich-Ebene ist das Konjunkturbarometer aktuell von 21,9
auf 25,7 Punkte gestiegen, was in
erster Linie auf sich aufhellende
Geschäftserwartungen zurückzuführen ist. In Niederösterreich
fallen die Prognosen durchaus
verhaltener aus – dort ist der Mittelwert aus der Beurteilung der
gegenwärtigen und zukünftigen
Geschäftsentwicklung seit dem
vierten Quartal 2015 von 17,7 auf
17,5 Prozentpunkte gesunken.
Die Beurteilung der aktuellen
Geschäftslage weist in NÖ einen
Saldo von 25 Prozentpunkten aus
24.500
Top in der Stmk.
Der Hauptsitz
von Andritz mit
weltweit rund
24.500 Mitarbeitern befindet sich
in Graz, wobei der
börsennotierte
Technologiekonzern mehr als 250
Standorte weltweit
betreibt, um
globale Technologie- und Kostenführerschaft zu
erreichen.
al Saldo
günstig gleichbleibendungünstig
+10
13
85 3
0107910
−19
9
63
28
−24
7
62
31
NÖ
© Andritz
die nö. Industrie ihr Business beurteilt
Impulse für Arbeitsplätze
Für heuer rechnet das AMS Niederösterreich mit einer landesweiten Arbeitslosenquote von 9,2% –
und bis 2020 soll dieser Wert laut
jüngsten Studien der Synthesis
Forschung GmbH in Niederösterreich auf 10,9% steigen, bundesweit
sogar auf 11,9%. IVNÖ-Präsident
Thomas Salzer sieht daher dringenden Handlungsbedarf: „Angesichts dieses schwierigen konjunkturellen Umfelds und der negativen
Prognosen brauchen die Betriebe
Impulse, um Arbeitsplätze auch in
Zukunft schaffen und absichern zu
können – etwa durch flexiblere Arbeitszeitgestaltungsmöglichkeiten
und eine längst überfällige Lohnnebenkostensenkung.“
Wenigstens habe sich der Saldo beim aktuellen Auftragsstand
im Vergleich zum vierten Quartal
2015 von 42 auf 43 Prozentpunkte
leicht verbessert. Gleiches gilt für
die aktuellen Auslandsaufträge;
hier stieg der Saldo von 31 auf 40
Prozentpunkte und liegt damit etwas über dem Bundesschnitt von
38. Roither: „Das ist auf die hohe
Exporttätigkeit unserer Industriebetriebe zurückzuführen – immerhin beträgt die durchschnittliche
Exportquote in der niederösterreichischen Industrie 40,8%.“
Geringfügige Verbesserungen
gibt es in Niederösterreich auch
beim Ausblick. So stieg der Saldo
bei der Geschäftslage in sechs Monaten von null auf zehn Prozentpunkte (siehe Grafik links!). Einen
weiteren Lichtblick gibt es bei der
Einschätzung der Produktionstätigkeit in drei Monaten; diese stieg
von einem Negativsaldo von –15 am
Ende des Vorjahres auf einen Saldo
von 10 Prozentpunkten. Roither:
„Damit überwiegt nun wieder die
Anzahl jener Unternehmen, die mit
einer Steigerung in den nächsten
drei Monaten rechnen.“
46 INTERNATIONAL
Freitag, 13. Mai 2016
medianet.at
ABB auf
Erfolgskurs
© ABB
Neue Unterwasserlösungen für Öl & Gas
und Spezialtransformatoren für die weltweit
leistungsstärksten Windkraftanlagen.
Bessere Öl- und Gasgewinnung aus Unterwasserfeldern wird angestrebt.
••• Von Paul Christian Jezek
ZÜRICH/WIEN. ABB liefert 40
Spezialtransformatoren für Windkraftanlagen in einem OffshoreWindpark in der Irischen See.
Die Windturbinen von MHI Vestas Offshore Wind erreichen mit
195 m zwei Drittel der Höhe des
Eiffelturms und bringen 1.000 t auf
die Waage – fast doppelt so viel wie
ein voll beladener Airbus A380.
Die 80 m langen Rotorblätter
überstreichen eine Fläche von der
Größe von drei Fußballfeldern
und können bis zu acht Megawatt
Leistung erzeugen – das macht die
Turbinen zu den leistungsstärksten
Windkraftanlagen der Welt.
Strom unter Wasser
ABB und Aker Solutions haben eine Kooperation vereinbart, um ihre
Stärken im Bereich der Technolo­
gien für die Unterwasserstromversorgung und Automatisierung zu
bündeln. „Ziel ist die Entwicklung
von Lösungen zur Verbesserung
der Öl- und Gasproduktion für die
weltweite Energieindustrie“, sagt
Peter Terwiesch, Leiter der Division
Prozessautomation von ABB.
Die beiden Unternehmen wollen
effektivere Lösungen für die Ölund Gasproduktion bereitstellen,
indem sie die Stromversorgung und
Steuerung von Produktionsausrüstung auf dem Meeresgrund durch
Anwendungen an Land oder auf
Plattformen verbessern. Das soll
die Kosten senken und die wirtschaftliche Öl- und Gasförderung
in Feldern ermöglichen, die von
bestehenden Infrastrukturen weit
entfernt liegen. Die Kooperation ist
das Ergebnis mehrjähriger gemeinsamer Arbeit, die Schlüsselprojekte
wie die Lieferung des weltweit ersten Unterwasser-Verdichtungssystems für das Offshore-Feld Åsgard
umfasst, das Statoil vor der norwegischen Küste betreibt.
Tschechien auf
bestem Nano-Weg
Spannende Leistungsschau von Nanotechno­
logie-Unternehmen aus dem Nachbarland.
••• V
on Paul Christian Jezek
WIEN. Die Handelsabteilung der
Tschechischen Botschaft veranstaltete kürzlich eine „Nano-Leistungsschau“. 2004 wurde in Tschechien die Nanospider-Technologie
für die industrielle Herstellung
von Nanofasern patentiert; das
Land zeichnet für eine ganze Reihe
von „Nanopatenten“ verantwortlich und ist einer der global bedeutendsten Inkubatoren für Nanotechnologie.
„Zurzeit gibt es bei uns neben
Forschungszentren etwa 30 Unternehmen wie z.B. HE3DA, die
Nano­technologien einsetzen“, sagte Martina Tauberova, Leiterin der
Wirtschafts- und Handelsabteilung
der Tschechischen Botschaft Wien.
Kooperationen erwünscht
Wichtige Anwendungsgebiete sind
Textil- und Bekleidungsindustrie,
Medizin, Pharmazie, Kosmetik,
Oberflächenbehandlung von Materialien und spezielle antibakterielle
Anstriche, Umwelttechnik (insbesondere Wasser- und Luftreinigung), Energiewirtschaft (Speicherung Erneuerbarer Energien) sowie
bereits auch Anwendungen in der
Konsumgüterindustrie. Tauberova:
„Wir wollen die tschechische Nanoindustrie pushen und eine Zusammenarbeit mit österreichischen
Firmen anregen.“
medianet.at
INTERNATIONAL 47
Freitag, 13. Mai 2016
Weiter wachsen
mit neuen Chefs
••• Von Paul Christian Jezek
WIESELBURG. Die Zizala Lichtsysteme GmbH hat sich als einer
der weltweit führenden Anbieter
innovativer Lichtsysteme für die
Automobilindustrie etabliert. Mit
acht Standorten in Europa, China,
USA, Indien und Mexiko und derzeit rund 6.500 Mitarbeitern konnte das österreichische HightechUnternehmen den Umsatz seit 2010
beinahe verdreifachen und sich
mit seiner Spitzentechnologie bei
Kunden wie Audi, BMW, Daimler,
GM, Porsche oder Volvo erfolgreich
­positionieren.
Oliver Schubert, der am 1.5. die
Nachfolge von Hubert Schuhleitner
als CEO angetreten hat, will diesen Wachstumskurs auch in den
nächsten Jahren fortsetzen. „Ich
werde unser Erfolgsrezept der vergangenen Jahre beibehalten. Unser Produktions- und Forschungsschwerpunkt wird auch in Zukunft
bei der Premium-Frontbeleuchtung
von Kraftfahrzeugen und innovativen LED-Elektronikmodulen liegen.
Wir sind so erfolgreich, weil wir
immer schon neue Technologien
für die Fahrzeuggenerationen der
Zukunft entwickelt haben; darauf
setzen wir auch in den nächsten
Jahren.“
Global präsent
Mit der Ernennung von Schubert
zum neuen CEO ist die Reorganisation der Firma abgeschlossen, die
2015 begonnen wurde.
Das rasante Wachstum und die
internationale Präsenz haben auch
eine Neustrukturierung der Unternehmensführung notwendig
gemacht, sagt Schubert. So seien
bereits ab Anfang 2015 – neben der
Einrichtung von zwei Holdingge-
SCHWINGUNGSSCHUTZ
sellschaften – die Standorte in Europa, China, USA und Mexiko in der
Eigenverantwortung gestärkt und
eine zusätzliche Führungsebene
am jeweiligen Standort eingeführt
worden. Seither wurden sukzessive
ergebnisverantwortliche StandortGeschäftsführer eingesetzt.
Nun wurde die Reorganisation
des Unternehmens auch auf Gruppenebene abgeschlossen: Die Führungsspitze der Zizala Lichtsysteme GmbH besteht in Zukunft aus
dem neuen CEO Oliver Schubert,
dem CFO Thomas Eberl und dem
CTO Jürgen Antonitsch.
© Oliver Schubert/Emanuel Bloedt
Die Zizala Lichtsysteme GmbH installiert eine neue
Führungsstruktur mit stärkerer Eigenverantwortung
der acht internationalen Standorte.
Oliver Schubert ist seit Anfang Mai neuer CEO der Zizala Lichtsysteme GmbH.
WIR BRINGEN
DIE KULTUR
AUF DIE STRASSE.
Getzner schwingt
zu neuen Höhen
BÜRS. Der Schwingungs- und
Erschütterungsschutz-Experte
Getzner blickt auf ein positives
Geschäftsjahr zurück: Mit einem
Gesamtumsatz von 77,9 Mio. € –
gut 11% mehr als im Vorjahr –
setzt das Unternehmen seinen
Wachstumskurs fort.
In Brasilien und China statteten die Fachleute von Getzner u.a.
Teststrecken für Schwerlastbahntransporte mit elastischen Materialien aus, und in Ecuador installierten sie einen Schwingungsschutz für eine Straßenbahnlinie
der historischen Altstadt von
Cuenca, die Teil des UNESCOWeltkulturerbes ist. „Vor Kurzem
haben wir den Schwingungsschutz
für eine Bahnstrecke entlang der
­Weston GO Station in Ontario
(Kanada) erfolgreich umgesetzt“,
berichtet Geschäftsführer Jürgen
Rainalter. (pj)
WWW.DUVENBECK.DE
Duvenbeck Logistik GmbH
Styriastrasse 35 I A-8042 Graz
P +43 316 4075 66 572
F +43 316 4075 66 45
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