Chance Praxis

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Chance Praxis
Das Fachmagazin für junge Zahnmediziner
Empathie – ein
Mitarbeiterführung
Schlüssel
für
erfolgreiche
Monia Geitz · Donnerstag den 12. Mai 2016
Die Anforderungen an Praxischefs steigen stetig – so hilft Ihnen emotionale
Intelligenz , Ihre Ziele Praxiserfolg, Mitarbeitermotivation und
Zukunftsabsicherung in Einklang zu bringen.
Die hohe Kunst der Mitarbeiterführung besteht darin, Mitarbeiter auch ohne
finanzielle Anreize zu begeistern. Foto: Fotolia/Andrej Popov
Wer heute eine Praxis führt, ist nicht mehr einfach nur Vorgesetzter, er ist
Unternehmer, Motivator, Visionär, Koordinator, Marketingspezialist und in
immer mehr Fällen beratender Seelsorger.
Wer heutzutage Mitarbeiter führt, merkt sehr schnell, dass Fachkompetenz allein
nicht mehr genügt, um Mitarbeiter erfolgreich zu motivieren, sie auf Kurs zu bringen
oder gar gute Mitarbeiter zu halten. So sollte der Praxisinhaber gegenüber seinen
Mitarbeitern nicht nur sein exzellentes Fachwissen und seinen hohen Anspruch
in die Behandlungsqualität einbringen, sondern vor allem Führungsqualitäten
zeigen. Letztere muss man sich in der Regel selbst aneignen. Allerdings reicht dies bei
Weitem nicht aus – die Realität im Praxisalltag fordert mehr ab.
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Die Räumlichkeiten einer Praxis müssen nicht nur optisch ansprechen, sondern auch
den immer schärfer werdenden Vorschriften und Richtlinien entsprechen. Das
Personal muss nicht nur bestens in den Abläufen trainiert sein, sondern muss sich
auch mit den neusten GOZ-Abrechnungsschlüsseln, Hygieneverordnungen sowie
Dentalprogrammen auskennen und weiterbilden. Die Sauberkeit und Qualität dürfen
auch bei hohem Patientenaufkommen nicht leiden – und erst recht nicht die
Freundlichkeit des Praxisteams.
Sein Team dabei stets positiv zu stimmen, zu motivieren, Mitarbeiter individuell zu
fördern und dabei die Praxis auf Expansionskurs zu halten, wird zur Herausforderung
– insbesondere vor dem Hintergrund von Personalknappheit und dem Vormarsch der
„Generation-Y“ auf dem Arbeitsmarkt.
Stimmen Team und Qualität nicht, bleibt der Erfolg aus, auch wenn die Praxis noch
so schön eingerichtet ist. Eine einzige unzufriedene Mitarbeiterin kann die ganze
Arbeitsatmosphäre negativ beeinflussen. Sie arbeitet nicht mehr produktiv, schürt
Gerüchte, verbreitet schlechte Laune unter den Kollegen, und nicht zuletzt bekommen
dies auch die Patienten zu spüren.
Ein Blick in den Spiegel
Allein gute Bezahlung und klare Zielsetzungen genügen für eine erfolgreiche
Teamführung nicht mehr. Eine Praxisinhaberin oder ein Praxisinhaber sollte vor allem
folgende Eigenschaften für sich persönlich (weiter-)entwickeln: innere Stabilität
und die Bereitschaft, sich auch selbst reflektieren zu können sowie
Einfühlungsvermögen. Die Entwicklung und Förderung der eigenen emotionalen
Intelligenz schafft nicht nur die Sicherheit, um Konflikte nachhaltig zu lösen, sondern
auch das Know-how, deren Hintergründe zu erkennen.
Mit wachsender Selbsterkenntnis fällt es Ihnen zunehmend leichter, Empathie für
die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter zu entwickeln. Und exakt hier liegt ein Schlüssel zur
erfolgreichen Personalführung.
Wie kann ich die erfolgreiche Praxisführung lernen?
Erfolgreiche Praxisführung können Sie sich beispielsweise in Seminaren aneignen,
in denen Sie lernen, Ihre Führungsqualitäten richtig einzuschätzen und einzusetzen.
Sie erkunden dazu die Hintergründe Ihres Handelns und erfahren viel über Ihre
Wirkung auf andere, insbesondere auf Ihr Team. Damit gewinnen Sie neutrale
Erkenntnisse über sich selbst und Ihren Autoritätsstatus im beruflichen Umfeld.
Übungen zur Selbstwahrnehmung sowie Zentrierungstechniken helfen Ihnen,
Ihre Stärken auszubauen und mit den eigenen Schwächen umgehen zu lernen.
Spiegel- und Gesprächstechniken helfen Ihnen, ein Gefühl für sich selbst und die
Wahrnehmung Ihres Gegenübers zu entwickeln. Damit erhalten Sie wertvolle
Erfahrungswerte, entwickeln Charakterstärke und bauen Kraftressourcen auf, auf die
Sie im Alltag zurückgreifen können.
Führungsverhalten ist ein wichtiger Baustein für die eigene Markenbildung
Wer als Führungskraft diese innere Stärke und emotionale Stabilität aufbaut, wird in
seiner Wirkung und Autorität klarer wahrgenommen. Er bietet so seinen Mitarbeitern
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ein hohes Maß an Identifikation. Das schafft Transparenz und eine vertrauensvolle
Atmosphäre ohne künstliche Mauern. Wichtig: In einem vertrauensvollen Arbeitsfeld
herrscht Offenheit. Diese hilft Ihnen, Stimmungen im Team wahrzunehmen, auf
Mitarbeiter direkter einzugehen und Konflikte effizienter zu lösen.
Wie Steve Jobs gezeigt hat, benötigt ein Unternehmen heute mehr als nur gute
Produkte und Dienstleistungen, um sich erfolgreich zu positionieren. Es zählt vor
allem die Identifikation mit einer Marke. Diese lebt wiederum durch die Persönlichkeit
und den Schöpfergeist ihres Gründers. Eine erfolgreich geführte Marke schafft somit
Zugehörigkeit, und Mitarbeiter sind stolz, für diese zu arbeiten. Insofern ist Ihr
Führungsverhalten ein wichtiger Baustein im Rahmen Ihrer Markenbildung.
Die hohe Kunst der Mitarbeiterführung besteht also darin, Mitarbeiter auch ohne
finanzielle Anreize zu begeistern. Ihr Team identifiziert sich stärker mit den
Praxiszielen, hat mehr Spaß an der Arbeit und brennt darauf, sich einzubringen und
zu entfalten. Begeisterte Mitarbeiter übernehmen mehr Verantwortung, kommen
gerne zur Arbeit und motivieren andere.
Aspekte zur Entwicklung emotionaler Intelligenz
Selbstwahrnehmung – die Wirkung des eigenen Handeln erkennen, Stärken ausbauen,
Schwächen kennenlernen, Körperübungen, Wahrnehmungs- und
BewusstseinsübungenSelbstregulierung – Ressourcen aufbauen, mit Emotionen
umgehen, Zentrierungsübungen, innere Stabilität, SelbstreflexionEmpathie – die
Fähigkeit, emotionale Befindlichkeiten anderer Menschen wahrnehmen, Bedürfnisse der
Mitarbeiter und Patienten erkennen, Konflikte frühzeitig erkennen und
behebenMotivation – Zugang zum Schlüssel des eigenen Potenzials öffnen, authentisch
seine Ziele leben, andere für konkrete Aufgaben begeistern, Ziele, Bedürfnisse und
Kompetenzen Ihrer Mitarbeiter erkennen und fördern – Leistung und Förderung –
Anreizsysteme schaffen – das innere Feuer in mir und anderen zündenTeam Play und
Kommunikation – Kommunikationswege im Umgang mit und zwischen Ihrem Personal.
Konfliktmanagement – verbale und nonverbale Ausdrucksfähigkeit, Erkennen der eigenen
Wirkung – Raum für Dialog gebenKurze, regelmäßige Meetings – Kommunikation im
Ablauf – Trennung von Arbeitsthemen, innerpersonellen Themen und privaten Themen –
Konflikt und Kritikfähigkeit
Arbeitsklima und Räumlichkeiten – Sauberkeit, Charakter, klare Linie, Licht, Luft,
Ordnung – Stimmungsindikatoren
Identifikation – Corporate Behaviour in der Praxis – selbstgelebte Praxis
Fazit
Zufriedene Mitarbeiter verfügen über ein stabileres Selbstbewusstsein, eine höhere
Belastungsfähigkeit und über eine deutlich größere Bereitschaft, die Ziele Ihrer Praxis
zu ihren eigenen zu machen. Diese Punkte sind wesentlich für eine positive und
nachhaltige Praxisentwicklung.
Ralf Immel, Offenbach, Jean-Peter Bailly, Frankfurt am Main
Zu unseren Autoren:
Ralf Immel, Marketing Manager, Pluradent AG & Co KG
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Ralf Immel ist Diplom-Kaufmann und
verfügt
über
ein
breites
Erfahrungsspektrum in den Bereichen
Marketing/PR, Finanzen/Controlling und
Organisation. Als Unternehmensberater
war er insbesondere für zahnärztliche
Praxen und privat geführte Kliniken tätig.
Innerhalb der Pluradent verantwortet er
vor allem Marketingprojekte mit
strategischem Bezug.
Ralf Immel (Foto: Pluradent)
Jean-Peter Bailly, Dozent, Therapeut –
Praxismanager, Praxis Dr. Bailly &
Kollegen
Jean-Peter Bailly verfügt über eine große
Bandbreite an Erfahrungen in den
Bereichen Marketing und Kommunikation,
klassischer und alternativer Medizin, in
der
Praxisleitung
und
dem
Praxismanagement. Durch seine
Spezialisierung
im
Bereich
Bewusstseinsarbeit zeigt er seinen
Seminarteilnehmern, wie sie erfolgreich
und authentisch eine Praxis starten,
ausbauen oder auf die nächste Stufe
bringen können
Jean-Peter Bailly
Dieser Beitrag wurde publiziert am Donnerstag den 12. Mai 2016 um 08:06
in der Kategorie: Personal, Praxisgründung, Top-Artikel.
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