Pressemitteilung 10. Mai 2016 Infrastrukturministerin Schultz lanciert internationale DeltaKoalition Melanie Schultz van Haegen, Ministerin für Infrastruktur und Umwelt, gab am 10. Mai den offiziellen Startschuss für die internationale Delta-Koalition. Darin bündeln die Regierungen der Niederlande, der Philippinen, von Bangladesch, Kolumbien, Ägypten, Frankreich, Myanmar, Indonesien, Japan, Mosambik, Südkorea und Vietnam ihre Kräfte, um Hochwasserkatastrophen zu verhindern und städtische Flussdeltagebiete gegen den Klimawandel zu rüsten. Übereinkommen von Paris Die Delta-Koalition wurde auf der Klimaschutzkonferenz »Adaptation Futures« in Rotterdam auf den Weg gebracht, der ersten großen Konferenz zur Anpassung an den Klimawandel seit dem Übereinkommen von Paris und der größten ihrer Art. Etwa 1700 Teilnehmer aus über 100 Ländern kamen in Rotterdam zusammen, um sich mit der erforderlichen globalen Anpassung an den Klimawandel zu befassen. Anpassung an den Klimawandel Im Rahmen ihrer EU-Ratspräsidentschaft sind die Niederlande vom 10. bis zum 12. Mai Gastgeber der Konferenz. Ministerin Schultz betonte in ihrer Eröffnungsrede die Bedeutung der Anpassung an den Klimawandel. »Wir werden uns an eine Welt im Wandel anpassen müssen, selbst wenn es uns gelingt, die CO2-Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei müssen wir nicht nur auf Veränderungen reagieren, sondern der Zukunft einen Schritt voraus sein. Ziel ist es, Katastrophen zu verhindern. Damit retten wir nicht nur Menschenleben, sondern tätigen auch eine logische wirtschaftliche Investition. Jeder Euro, der in die Prävention fließt, zahlt sich siebenfach aus.« Wissensaustausch Schultz zeigt sich zufrieden darüber, dass die Delta-Koalition nun Realität geworden ist. »In kurzer Zeit haben wir 12 Länder von 4 Kontinenten zusammenbringen können. Das ist ein Meilenstein in der Geschichte. Zum ersten Mal wurde eine Koalition eingerichtet, in der Deltaländer Wissen, Erfahrungen und Ideen austauschen und direkt an internationale Vereinbarungen und deren nationale Umsetzung koppeln. All diese Länder sind sich der enormen Risiken bewusst, die das Leben in einem Flussdelta mit sich bringt. Und sie sind fest entschlossen, diesem Thema überall Priorität einzuräumen.« Städtische Deltagebiete Die letzten Vorbereitungen für die Koalition wurden am 9. Mai auf der Konferenz »Sustainable Urban Deltas« getroffen, die von der Internationalen Architektur-Biennale Rotterdam und dem Reich organisiert wurde. Städtische Flussdeltagebiete stehen im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels an vorderster Front. Dort sind die Auswirkungen von Wasserverschmutzung, Überschwemmungen, Versalzung und der beschränkten Verfügbarkeit von Süßwasser und Sanitäreinrichtungen besonders spürbar. Zugleich gibt es in diesen Gebieten viele Beschäftigungsmöglichkeiten, das Land ist ausgesprochen fruchtbar, und immer mehr Menschen siedeln sich dort an. Im Jahr 2050 werden etwa 650 Millionen Menschen in städtischen Deltagebieten leben. Ziele der Delta-Kommission Die Delta-Koalition verfolgt die folgenden drei Ziele: ‒ Die Hochwasserrisiken für städtische Deltagebiete müssen überall auf die Tagesordnung gesetzt werden. Durch proaktives Engagement hoffen die Deltaländer Zugang zu Investitionen multilateraler (Klimaschutz-)Fonds zu erhalten. ‒ Durch den Austausch von Wissen, Erfahrungen und Best Practices wird der Hochwasserschutz in allen Ländern gefördert. Wissensinstitute wie die Delta-Allianz arbeiten gemeinsam an einer guten Wissensinfrastruktur. ‒ Die Länder kooperieren für die Realisierung der nationalen und internationalen Zielsetzungen. Ein schönes Beispiel hierfür ist die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen Indonesien, Korea und den Niederlanden im Kampf gegen die Überschwemmungen in Jakarta. Außerdem beteiligen sich die Länder an den bestehenden (bislang rein niederländischen) Disaster Risk Reduction Teams. Ausweitung der Delta-Koalition Die Koalition wurde in relativ kurzer Zeit ins Leben gerufen. Vor gerade mal einem Jahr wurde auf der UN-Weltkonferenz zur Reduzierung von Katastrophenrisiken im japanischen Sendai zum ersten Mal über eine Delta-Koalition gesprochen, in der tiefliegende Länder zusammenarbeiten sollten. Ministerin Schultz hofft, dass sich noch mehr Länder der Koalition anschließen werden. »Je größer die ›Delta-Community‹, desto mehr Ideen werden entwickelt und desto mehr Willens- und Tatkraft fließt in die Realisierung sicherer, nachhaltiger und starker Deltagebiete. So kann sich die DeltaKoalition zu einem Hotspot entwickeln, in dem alle Erkenntnisse, Erfahrungen und Ideen zusammenkommen, die städtische Deltagebiete zukunftssicher machen.«
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