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24/05/2016
Dienstag, 24. Mai 2016 ab 20.15 Uhr
thema
Alltag Terror
Charlie Hebdo, Bataclan, Brüssel - der Terror des sogenannten Islamischen Staates beherrscht die Schlagzeilen. Doch
wer sind die Terroristen, die sich in unseren Hauptstädten in die Luft sprengen, und wie kann man verhindern, dass
noch mehr junge Menschen, die in Europa aufgewachsen sind, zur Terrormiliz überlaufen? THEMA begibt sich zunächst
auf Spurensuche und trifft Menschen, die versuchen, den Terrorismus an den Wurzeln zu bekämpfen, Eltern, die nicht
verhindern konnten, dass sich ihre Kinder als Dschihad-Kämpfer nach Syrien abgesetzt haben, und besucht in Frankreich
die ersten sogenannten Deradikalisierungszentren für Jugendliche, die der Propaganda-Maschinerie des IS zum Opfer
gefallen sind.
Im Anschluss beleuchtet ARTE den Kampf der Familien, deren Kinder durch islamistische Netzwerke indoktriniert
wurden und erzählt die Geschichte von Saliha, dessen 19-jähriger Sohn Sabri eines Tages als Dschihad-Kämpfer nach
Syrien abgetaucht ist
Zum Abschluss geht ARTE der Frage nach, ob der Ausnahmezustand bald ein Normalzustand in Europa sein wird und
wie weit die Freiheit der Bürger eingeschränkt werden darf, um die Sicherheit der Bevölkerung zu schützen. Eine Frage,
die spätestens kurz vor dem Anpfiff der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich eine neue Brisanz erhalten wird.
20.15 Dschihadisten im Visier
21.10 Dschihad - der kampf der mütter
22.20 Frankreich im ausnahmezustand
Thema: Alltag terror
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24/05/2016
Dienstag, 24. Mai 2016, um 20.15 uhr
Dschihadisten im Visier
Dokumentation von Laetitia Moreau
arte france, Elephant Doc, Chrysalide
Frankreich 2015, 52 min., ErstAusstrahlung
Nach den Anschlägen in Brüssel und Paris zeigt
„Dschihadisten im Visier“ das Engagement von Menschen,
die den Terrorismus an der Wurzel bekämpfen wollen.
Was treibt junge Männer in die Arme von Islamisten?
Wie kann betroffenen Eltern geholfen werden? Wie
lassen sich Jugendliche aus der Propaganda-Maschinerie
des IS befreien? Für die Dokumentation durfte erstmals
in einem der sogenannten Deradikalisierungszentren
gefilmt werden, die von der französischen Regierung
eingerichtet wurden.
In Frankreich sind bis zu 8.000 Personen in
dschihadistischen Netzwerken aktiv. Nach den jüngsten
Aussagen des französischen Premierministers Manuel Valls
befinden sich 609 von ihnen aktuell in Syrien oder im Irak;
18 von ihnen sind noch minderjährig. Frankreich reagierte
auf die islamistische Bedrohung vor allem mit erhöhten
Sicherheitsvorkehrungen. Doch die Regierung traf weitere
Präventivmaßnahmen und begann Anfang 2016 mit der
Einrichtung von sogenannten Deradikalisierungszentren
für gefährdete Jugendliche. Außerdem bietet sie eine
Telefonberatung für Personen an, die einen ersten
Verdacht hegen, dass sich Menschen in ihrem direkten
Umfeld radikalisieren.
Dschihadisten im Visier zeigt das Engagement von
Menschen, die gegen den radikalen Islamismus vorgehen
wollen. Viele Imame, Sozialarbeiter, Lehrkräfte und Eltern
versuchen im Auftrag der französischen Regierung
oder auf eigene Initiative, die Gewalt an der Wurzel zu
bekämpfen. Wie befreit man abgerutschte Jugendliche
aus der Propaganda-Maschinerie des IS? Wie hilft man
betroffenen Eltern, die nicht verstehen können, was in
den Köpfen ihrer Kinder vorgeht? Die Protagonisten
der Dokumentation kämpfen an drei Fronten: Sie
verhindern, dass junge Franzosen das Land verlassen,
um sich beim IS an der Waffe ausbilden zu lassen, sie
zeigen den Rückkehrern Zukunftsperspektiven auf und
entwickeln religiöse Gegendiskurse, um dem Fanatismus
entgegenzuwirken.
Das Kamerateam durfte erstmals in einem der
sogenannten Deradikalisierungszentren filmen, die von
der französischen Regierung eingerichtet wurden, um
gefährdete Jugendliche zu resozialisieren. Viele junge
Männer sind durch Perspektivlosigkeit, das Gefühl, nicht
zur Gesellschaft zu gehören, in der sie leben, und die
Suche nach einem Lebenssinn anfällig für die Anwerber
des sogenannten Islamischen Staates. In den staatlichen
Einrichtungen möchte man ihnen helfen, um sie vor den
ausgefeilten Rekrutierungsstrategien des IS zu schützen.
Thema: Alltag Terror
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24/05/2016
Dienstag, 24. Mai 2016, um 21.10 uhr
dschihad: der kampf der mütter
Ein dokumentarfilm von jasna krajinovic
arte france, petit à petit production/dérives
frankreich 2016, 58 min.
Sabri hat sich als Dschihad-Kämpfer nach Syrien
abgesetzt. Seine Familie muss sich mit seinem jähen
Verschwinden abfinden. Seine Mutter Saliha beschließt,
das Schweigen zu brechen. Ihre Geschichte ähnelt
der anderer Eltern. Gemeinsam nehmen sie den
Kampf gegen die Indoktrinierung ihrer Kinder durch
islamistische Netzwerke auf.
Salihas 19-jähriger Sohn Sabri taucht eines Tages als
Dschihad-Kämpfer nach Syrien ab. Drei Monate später
erfahren Saliha, ihr Ehemann und ihre Kinder von seinem
Tod. Sabri hinterlässt ein leeres Zimmer und eine am
Boden zerstörte Familie. Eine schier unerträgliche Zeit
beginnt. Saliha beschließt, das Schweigen zu brechen.
Sie sucht den Kontakt zu anderen Eltern, deren Kinder
nach Syrien gegangen sind. Einige von ihnen sind
umgekommen. Andere leben und halten trotz allem
die Verbindung zur Familie aufrecht. Gemeinsam
forschen die Eltern nach den Ursachen der plötzlichen
Radikalisierung. Sie wollen verstehen, weshalb ihre
Kinder in so kurzer Zeit empfänglich für das Werben
dschihadistischer Rekrutierer werden konnten.
Wenn ein junger Mensch in Syrien umkommt, ist sein Tod
nicht rechtsgültig beurkundet. Er gilt als verschollen und
als mutmaßlich tot. Wie kann man unter diesen Umständen
trauern? Um mit Sabris Verschwinden fertigzuwerden,
beschließt Saliha, Aufklärungsarbeit zu leisten. Ob im
belgischen Parlament oder an Schulen - unermüdlich
legt sie Zeugnis über den Radikalisierungsprozess und
die Anwerbetechniken ab.
Jasna Krainovic filmt zum einen aus der Innensicht Saliha
und ihre Familie beim Versuch, den Verlust zu verarbeiten.
Zum anderen zeigt sie, wie sich die Angehörigen in der
Öffentlichkeit artikulieren. Eine doppelte Perspektive, die
einfühlsam Antworten skizziert, um dieses dramatisch
aktuelle Phänomen zu verstehen.
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Thema: Alltag terror
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24/05/2016
Dienstag, 24. Mai 2016, um 22.20 uhr
Frankreich im ausnahmezustand
Dokumentation von Serge moati
arte geie, La Compagnie du Belvédère, Baozi Prod
Frankreich 2016, 49 min.
Die Terroranschläge vom 13. November versetzten erneut
ein ganzes Land in Schockzustand. Nur wenige Tage
darauf erklärte Präsident Hollande den Ausnahmezustand,
der seitdem bereits mehrmals verlängert wurde und
noch immer Bestand hat. Die Reporter Serge Moati
und Yoann Gillet zeigen uns ein genaues Protokoll der
Ereignisse und der Diskussionen um die Sicherheit und
die Einschränkungen der Bürger in einem Land, das der
Terror mitten ins Herz getroffen hat.
gehen, um die Sicherheit der Bürger zu schützen? Der
Ausnahmezustand erlaubt unter anderem nächtliche
Wohnungsdurchsuchungen
ohne
richterlichen
Beschluss, Hausarrest für potentielle Gefährder und
Versammlungsverbote. Seit dem 13. November wurden
bereits mehrere Tausend Wohnungen durchsucht und
mehr als 400 Menschen wurden unter Arrest gestellt. Aus
Sicht der Regierung ist der Ausnahmezustand im Kampf
gegen den Terrorismus weiter notwendig.
Noch ehe sie überhaupt begreifen konnten, was da
wirklich geschehen war, hielten Worte aus seiner längst
vergessen geglaubten Epoche wieder Einzug in die
Alltagssprache der Franzosen: „Personenkontrolle“,
„Festnahme“, „Vorladung“, „Hausdurchsuchung“. Überall
patrouillierten schwer bewaffnete Polizisten und Soldaten,
an den Grenzen stauten sich die Autos wegen der wieder
eingeführten scharfen Kontrollen. Aus den zunächst
erklärten 12 Tagen Ausnahmezustand wurden Monate
und das französische Parlament billigte mehrmals die
Verlängerung des Ausnahmezustands.
Die ARTE-Reporter haben die Entwicklung in Frankreich in
den letzten Monaten genau verfolgt und zeigen haben die
Ereignisse und Diskussionen um den Ausnahmezustand
genauestens dokumentiert.
In den politischen Diskussionen in Frankreich kam
immer drängender die Frage auf: Wie weit dürfen und
müssen wir mit der Einschränkung der Freiheit noch
22.05 Uhr
DEBATTE
Der ARTE THEMA-Abend wird ergänzt um eine 15minütige Debatte mit dem Journalist Nicolas Hénin.
Nicolas Hénin hat für ARTE über Jahre hin regelmäßig
aus den Konfliktherden im Irak, in Libyen und anderen
Krisengebieten berichtet. Darunter auch Syrien, bis er
dort von Dschihadisten entführt wurde.
Pressekontakt: Manuel Schönung / [email protected] / T +33 388 14 20 09
Mehr Infos unter www.PRESSE.ARTE.TV / FOtos unter www.PRESSE.ARTE.TV oder per Mail an [email protected]
BILDer: © Elephant & Cie, Seite 3: ALLE RECHTE VORBEHALTEN, Seite 4: ARTE
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