die Info-Broschüre herunterladen

Informationen zur Volksinitiative Pro Service public
Ein JA auf dem
Stimmzettel
nützt allen!
Initiativkomitee Pro Service public, c/o K-Tipp, Postfach 431, 8024 Zürich
Für einen starken
Service public
Umfrage zeigt
Handlungsbedarf
Volksinitiative: Ja zu einer guten Versorgung – Ja zu vernünftigen Preisen
Eindeutig: Die Bevölkerung
hat genug von den ständig
steigenden Preisen und
dem Leistungsabbau
2
Riesige Gewinne,
weniger Service
Stossend: Die hohen
Gewinne von Post
und Swisscom sind
verdeckte Steuern
4
Grotesk: Der SBB-Chef
verdient mehr als doppelt
so viel wie seine Vorgesetzte Doris Leuthard
6
KEYSTONE (3)
Überhöhte Löhne
fürs Kader
Grosse Unzufried
der Bevölker
Repräsentative Umfrage zeigt: Kunden ärgern sich über Serviceab b
«Die SBB verschwenden lieber
Millionen, als
funktionierende
Billettautomaten
aufzustellen.»
Post
Frage: Finden Sie den Abbau der
Poststellen in den letzten Jahren gut?
Frage: Finden Sie die Reduktion von
Briefkästen in den letzten Jahren gut?
Frage: Wie beurteilen Sie die Preise
für Pakete?
3%
Wil Vonier,
9%
11%
14%
Oberrieden ZH
23%
46%
45%
66%
83%
«Was Post und
SBB machen,
ist reine
Abzockerei.»
n Nein
n Ja
n Weiss nicht
n Nein
n Ja
n Weiss nicht
n Zu hoch
n Gerade richtig
n Weiss nicht
Fakten: 1970 gab es in der Schweiz
Fakten: Im Jahr 2000 gab es in der
insgesamt 4500 Poststellen, heute
sind es noch 1438. Sprich: Mehr als
zwei Drittel wurden geschlossen.
Schweiz 21 900 Briefkästen, heute sind
es noch 14 800. 13 000 davon werden
am Sonntag nicht mehr geleert.
Fakten: 1994 kostete ein Paket bis
2 kg Fr. 3.60, heute sind es Fr. 7.–.
Noch mehr schlug ein Expressbrief
auf – von Fr. 8.80 auf Fr. 49.–.
Frage: Wie beurteilen Sie Anzahl und
Frage: Wie beurteilen Sie, dass oft keine
Frage: Wie beurteilen Sie die Preise
Sauberkeit der WCs in den Zügen?
Zugbegleiter mehr vorhanden sind?
der SBB-Billette?
Susanne Bodmer,
Kaltbrunn SG
SBB
1%
6%
21%
27%
31%
31%
37%
24%
68%
28%
«Die Post versucht, den Gewinn
zu optimieren. Das
führt zu Leistungsabbau überall dort,
wo der Ertrag
gering ist – etwa
in einem Bergdorf.»
Richard Sieber,
Balgach SG
2
n
n
n
n
Sehr schlecht bis ungenügend
Genügend
Gut bis sehr gut
Weiss nicht
26%
n
n
n
n
Sehr schlecht bis ungenügend
Genügend
Gut bis sehr gut
n Zu hoch
n Gerade richtig
n Zu tief
Weiss nicht
Fakten: In einigen Zügen der SBB
Fakten: In Regionalzügen haben die
gibts für 1050 Passagiere nur noch ein
WC. Kein Wunder, sind die WCs häufig verstopft, verdreckt oder besetzt.
SBB Zugbegleiter abgeschafft. Auch in
immer mehr Schnellzügen gibts keine
Kondukteure mehr.
Fakten: 1990 kostete die Fahrt
Bern–Zürich retour 50 Franken,
heute 100 Franken. Abos sind bis
70 Prozent teurer geworden.
Mai 2016
edenheit in
erung
Peter
Salvisberg
Liebe Leserin,
lieber Leser
b bau und hohe Preise bei Post, SBB und Swisscom
Swisscom
Frage: Wie beurteilen Sie die
Frage: Wie beurteilen Sie die Preise
Roamingkosten?
der Handyabos?
19%
23%
11%
23%
66%
58%
Wollen wir Pöstler, die herumhetzen und
kaum noch Zeit haben, ein Päckli oder
einen Einschreibebrief abzugeben?
Wollen wir einen weiteren Abbau beim
Zugpersonal und die Schliessung von
Schaltern? Wollen wir einen Kundendienst
nur noch via Automaten oder Callcenter?
Nein, das wollen wir nicht. Auch nicht
ständig steigende Preise bei SBB und
Post oder die weltrekordverdächtigen
Preise der Swisscom.
Stellen wir deshalb am 5. Juni mit einem
Ja zur Volksinitiative Pro Service public
die Weichen: Die Bundesbetriebe müssen wieder einen anständigen Service zu
vernünftigen Preisen bieten.
n Zu hoch
n Gerade richtig
n Weiss nicht
n Zu hoch
n Gerade richtig
n Weiss nicht
Fakten: Schweizer zahlen für den
Handygebrauch im Ausland bis 20-mal
mehr als EU-Bürger.
Fakten: Die Abopreise der Swisscom
sind meist deutlich höher als jene der
Schweizer Konkurrenz.
Ziel muss das Gemeinwohl sein und
nicht der maximale Gewinn.
Ein Ja zur Initiative bedeutet:
l
Die Dienstleistungen von Post, SBB und
Swisscom werden besser oder billiger,
weil diese Betriebe keinen Gewinn mehr
an die Bundeskasse abliefern müssen.
Der Einnahmenüberschuss muss im
Betrieb selbst zur Senkung der Preise
oder für einen besseren Service investiert werden. Das sichert auch die Jobs.
l
Die Randregionen profitieren von der
Solidarität. Den Bundesbetrieben
steht mehr Geld für die Bedienung der
weniger besiedelten Regionen zur
Verfügung. Die schlecht rentierende
Postautostrecke wird von der gut
rentierenden gestützt. Gute Telecomund Internetanschlüsse sind heute ein
Muss in der Grundversorgung – bis in
den hintersten Winkel des Landes.
l
Kein Manager der Bundesbetriebe
soll künftig mehr als ein Bundesrat verdienen (aktuell 475 000 Franken). Heute
verdienen die Chefs von Swisscom,
SBB und Post bis zu viermal mehr.
Frage: Wie beurteilen Sie die Preise für
Repräsentative
Umfrage
Das Marktforschungsinstitut GfK Switzerland in Hergiswil NW hat Anfang März
2016 bei 1000 Personen
eine repräsentative Umfrage durchgeführt.
Die
Themenbereiche:
Preise und Dienstleistungen bei Post, SBB und
Swisscom. Interviewt wurden gleich viele Frauen
und Männer zwischen
15 und 74 Jahren – davon
75 Prozent in der Deutschund 25 Prozent in der
Westschweiz. Rund drei
Viertel stammen aus städtischen, ein Viertel aus
ländlichen Regionen.
Mai 2016
den Internetzugang?
22%
38%
40%
n Zu hoch
n Gerade richtig
n Weiss nicht
Fakten: Der günstigste Internetanschluss
mit Festnetz von Swisscom kostet
jährlich 474 Franken. Auch hier verlangen
Schweizer Konkurrenten meist weniger.
3
Höhere Preise für
Die Preise der Bundesbetriebe stiegen in den letzten
«Es ist eine
Schande, wie die
SBB uns mit dem
Swisspass ausnützen. Wir sollen
für etwas Unnötiges künftig mehr
bezahlen, während
Bosse horrende
Löhne beziehen.»
öhere Preise für weniger Service – so lautet
bei den Bundesbetrieben
das Motto. Einige Fakten:
H
1970 gab es in der
Schweiz 4500 Poststellen.
Heute sind es noch 1438
(Stand 31. März 2016).
l
Louise Kaempf,
Männedorf ZH
Im Jahr 2000 gab es
21 900 Briefkästen, heute
sinds noch 14 800. Davon
werden 13 000 sonntags
nicht mehr geleert, 8500
werktags nach 17 Uhr
nicht mehr, viele schon
um 8 Uhr zum letzten
Mal – auch in Städten.
l
l Eine Expresssendung
mit dem Namen «Mond»
trifft erst am nächsten
Morgen ein. Und kostet
erst noch mindestens
16 Franken.
l Wirkliche Expressbriefe
heissen «Blitz» und kosten
49 Franken. In den Kantonen SG und VS werden
solche Sendungen bloss
an drei Poststellen entgegengenommen, in NE,
SH und SZ an zwei Poststellen. In GR und TI
nimmt keine Poststelle
«Blitz»-Sendungen an.
Preisentwicklung bei der Post
Preisentwicklung bei den SBB
1994
1990
A-Post bis 100 g
A-Post bis 250 g
B-Post bis 100 g
B-Post bis 250 g
Einschreiben bis 500 g
Expressbrief «Blitz»
Paket bis 2 kg «Economy»
Reale Teuerung seit 1994
–.80
–.80
–.60
–.60
4.–
8.80
3.60
2016
1.–
1.30
–.85
1.10
7.–
49.–
7.–
Aufschlag
25,0 %
62,5 %
41,7 %
83,3 %
75,0 %
456,8 %
94,4 %
12,0 %
Angaben in Franken
Winterthur–Frauenfeld
Baden–Zürich
Zug–Zürich
Bern–Biel
Frauenfeld–Weinfelden
Bern–Zürich
Sursee–Luzern
Reale Teuerung seit 1990
8.–
10.80
14.80
16.–
9.20
50.–
12.80
2016
Aufschlag
1
19.20
25.20 1
34.– 1
35.20 1
18.80 1
100.–
25.20 1
140,0 %
133,3 %
129,7 %
120,0 %
104,3 %
100,0 %
96,9 %
29,7 %
Angaben in Franken. Preise für ein Retourbillett ohne Halbtax
1 Preis mit Tageskarte Tarifverbund, inklusive Nahverkehr
«Den Politikern in
Bern darf man in
Sachen SBB nicht
trauen. Die erhalten ja alle ein GA
1. Klasse gratis!»
Gewinne fliessen ab – als
Die Gewinnbolzerei von Post und Swisscom
Erwin Oetiker,
Siggenthal AG
ost, SBB und Swisscom wiesen in den
letzten Jahren durchgehend riesige Gewinne aus
(siehe Grafiken). Einige
Fakten:
PORTRÄTS: DOMINIQUE SCHÜTZ (6)
P
«Der Service bei
der Post wird
immer kundenunfreundlicher –
und das bei stets
höheren Preisen.»
Ruth Abdalla,
Zürich
4
Bei den SBB ist vor allem der Fernverkehr lukrativ. Von 2008 bis 2015
machten sie hier im
Durchschnitt 189,7 Millionen Gewinn pro Jahr.
l
l Preisüberwacher Stefan
Meierhans kritisiert: «Im
Monopolbereich inländischer Fernverkehr realisie-
ren die SBB überhöhte
Gewinne.»
Die Post erzielte 2015
mit der Briefpost einen
Überschuss von 358 Millionen. Neben der Postfinance-Bank ist die Briefpost der gewinnstärkste
Bereich. Trotzdem kündete VR-Präsident Peter
Hasler an, er strebe «aus
wirtschaftlichen Gründen» Preiserhöhungen bei
A- und B-Post an.
l
l Ein grosses Interesse an
solch riesigen Gewinnen
auf Kosten der Kunden
hat der Bund. Grund:
Post und Swisscom liefern
einen Teil des Überschusses an die Bundeskasse ab.
Von der Post erhielt der
Bund zum Beispiel letztes
Jahr eine Dividende von
200 Millionen. Hinzu
kommen Gewinnsteuern
von 91 Millionen.
pro Jahr aus. Die Summe
setzt sich zusammen aus
den Gewinnausschüttungen und den Einnahmen
aus Gewinnsteuern. Zudem darf sich der Bund
über Mehrwertsteuern in
der Höhe von mehreren
Hundert Millionen Franken freuen.
l
Der Bundesrat geht in
seinem Bericht zur Initiative von einem jährlichen Geldsegen für die
Bundeskasse von rund
1,2 Milliarden Franken
l
Wer Ja sagt zur Volksinitiative, sorgt dafür,
dass Gewinne in den
Bundesbetrieben bleiben – und dort für Verbesserungen investiert
werden.
Mai 2016
weniger Service
Die falschen Behauptungen
der Gegner
Jahren massiv – weit über der Teuerung
Die Initiative will den Serviceabbau in
der Grundversorgung bremsen und die
Gewinnmaximierung bei den Bundesbetrieben stoppen. Das passt den
Gegnern nicht. Deshalb versuchen sie,
die Stimmbürger zu verwirren – und
verbreiten falsche Behauptungen:
l Briefmarkenautomaten?
Hat die Post 2011 abgeschafft. Abolungseinladungen? Können Kunden nicht
mehr gleichentags auf der
Poststelle vorweisen.
l Weniger Service, dafür
höhere Posttaxen: B-PostBriefe bis 250 g, Einschreiben und «Economy»-Pakete
kosten heute fast doppelt so
viel wie 1994 (siehe linke
Tabelle).
Dasselbe bei den SBB: Die
Schalteröffnungszeiten an
den Bahnhöfen wurden eingeschränkt, die Zugbegleiter auf den Regionallinien
gestrichen.
l
l Gleichzeitig wurde Bahnfahren massiv teurer. Seit
1990 haben sich die Preise
für Einzelbillette seit 1990
teilweise mehr als verdoppelt (siehe rechte Tabelle).
Jahr 5057 Gespräche à 1 Minute oder 7080 SMS verschickt …
l Ein Generalabo 2. Klasse
kostete 1990 noch 2150
Franken, heute sind es
3655 Franken – ein Preisaufschlag von 70 Prozent.
l Günstiger sind PrepaidAngebote. Aber ausgerechnet hier hat die Swisscom
Anfang Jahr die Preise massiv erhöht. Konkret: Bisher
wurde sekundengenau abgerechnet. Eine Sekunde
kostete 1 Rappen. Neu kostet ein Telefon 29 Rappen
pro Minute. Da neu im Minutentakt abgerechnet wird,
zahlt ein Kurztelefonierer
viel mehr.
Behauptung: Die Initiative schwächt
den Service public, weil Gewinne
künftig verboten sind und kein Geld
mehr für Investitionen vorhanden ist.
Richtig ist: Die Initiative verlangt kein
Gewinnverbot. Sie verankert den
Grundsatz «Service vor Gewinn» in der
Verfassung. Künftig haben die Bundesbetriebe mehr Geld für die Verbesserung des Services zur Verfügung, weil
sie kein Geld mehr an die Bundeskasse
abliefern müssen. Alle Überschüsse
können in die Verbesserung der Dienstleistungen investiert werden.
Wer Ja sagt zur Volksinitiative, sorgt dafür,
dass die Bundesbetriebe
gute Leistungen zu
vernünftigen Preisen
anbieten müssen.
Behauptung: Die Initiative verbietet
Quersubventionierungen innerhalb der
Betriebe.
Richtig ist: Die Initiative verbietet nur,
dass Geld in die Bundeskasse abgezweigt wird, um es für andere Bundesaufgaben zu verwenden. Den Betrieben
des Bundes aber steht künftig mehr
Geld für die Grundversorgung in
schwächer besiedelten Gebieten zur
Verfügung. Die Quersubventionierung
innerhalb von Post, SBB und Swisscom
ist geradezu erwünscht, nicht verboten.
Hoch sind die Preise auch
bei der Swisscom. Beispiel:
Das günstigste Alles-inklusive-Abo heisst bei Swisscom Natel Infinity XS. Es
kostet pro Jahr 708 Franken. Inbegriffen sind dabei
alle Telefonate aufs Festund Handynetz, SMS und
Internetzugriff. Dasselbe
kostet bei Yallo Swiss nur
348 Franken oder bei Coop
mobile Swiss flat Fr. 358.80.
Dieses Swisscom-Abo lohnt
sich erst, wenn man pro
l
l
verdeckte Steuern
geht auf Kosten der Kunden
Gewinne Post
Gewinne SBB
Gewinne Swisscom
1362
1706
1500
1695
1751
1815
1800
1200
2011 2012 2013 2014
2
2015
694
246
373
238
422
339
300
631 1
638 1
600
859
904
900
2011 2012 2013 2014 2015
2011 2012 2013 2014 2015
Angaben in Millionen Franken 1 2014 und 2015 hat die Post zusätzlich Rückstellungen für die Pensionskasse im Umfang von
je 1,4 Milliarden Franken vorgenommen; Quelle: Geschäftsberichte von Post, SBB und Swisscom
Mai 2016
Behauptung: Die Löhne der Angestellten der Bundesbetriebe würden an jene
der Bundesverwaltung angepasst – so
würden Angestellte weniger verdienen.
Richtig ist: Die Initiative verlangt nur,
dass die Kader der Bundesbetriebe
künftig nicht mehr als ein Bundesrat
verdienen (Fr. 475 000.–). Auf die Löhne
darunter hat die Initiative keinen Einfluss.
l
Volksinitiativen gibt es, damit das
Volk mitbestimmen kann, wenn die
Politiker versagt haben. Und das haben sie, weil sie die Bundesbetriebe
in gewinnsüchtige Aktiengesellschaften umwandelten, ohne etwas
gegen den Serviceabbau bei Post
und SBB zu unternehmen.
5
Impressum
Spendenkonto
Redaktion:
Initiativkomitee Pro Service public
c/o K-Tipp
Postfach 431
8024 Zürich
Tel. 044 266 17 17
Fax 044 266 17 00
[email protected]
www.proservicepublic.ch
Druck:
Swissprinters AG
4800 Zofingen
Millionärsg
Wir freuen uns
über Ihre
Unterstützung!
Wenn Sie den
Versand dieser
Informationsbroschüre mitfinanzieren wollen:
Spendenkonto
PC 87-90734-9
Pro Service public
8032 Zürich
IBAN CH12 0900
0000 8709 0734 9
✁
Die Chefs vieler Bundesbe
rotesk:
SwisscomChef Urs Schaeppi
verdient fast viermal so viel
wie seine direkte Vorgesetzte, Bundesrätin Doris
Leuthard. Anders gesagt:
Für die Summe, die ein
Bundesrat in zwölf Monaten verdient, musste
Schaeppi letztes Jahr nur
etwas mehr als drei Monate arbeiten.
G
So unterstützen Sie
den Service public:
Senden Sie mir
Exemplare dieser
Abstimmungszeitung zum Verteilen.
Senden Sie mir
Exemplare des Plakats
«Ja zu einem starken Service public»
(siehe letzte Seite) zum Aufhängen
(Format A1).
Das ist keine Ausnahme.
Fakten zu den Cheflöhnen
in den Bundesbetrieben:
SBB: Cheflohn stieg weit mehr als die Löhne der Angestellten
1996
Konzernchef
Schalterpersonal 1
Kondukteure 1
Gleismonteure 1
Teuerung seit 1996
2006
300 000.–
76 174.–
73 500.–
63 103.–
Name:
729 134.–
78 101.–
75 097.–
64 441.–
PLZ, Ort:
E-Mail:
Einsenden an: Pro Service public,
Postfach 431, 8024 Zürich
6
1 046 186.–
85 923.–
85 923.–
68 731.–
Anstieg seit 1996
248,7 %
12,8 %
17,0 %
8,9 %
10,2%
Politiker: Mit
Die grossen Parteien bekämpfen die Initiative Pro
ämtliche Politiker, die
gegen die Initiative Pro
Service public mobil machen, sind mit den Bundesbetrieben eng verhängt.
Prominente Beispiele:
S
CVP-Nationalrat Martin
Candinas hat eine Zutrittskarte fürs Bundeshaus
dem Lobbyisten Matthias
Dietrich, Leiter Politik der
Post AG, abgetreten.
Strasse:
2015
Angaben in Franken 1 Max. erzielbarer Brutto-Jahreslohn, Quelle: SEV, Kaderlohnreporting, SBB-Geschäftsberichte
Ich möchte weiterhin über Service-publicThemen informiert werden. Senden Sie mir
ein Schnupperabo des K-Tipp (10 Nummern
für 20 Franken).
Vorname:
Immer mehr Chefs von
Bundesbetrieben sind Einkommensmillionäre. Beispiel: Der frühere RuagChef Lukas Braunschweiler kam 2010 auf ein Jahresgehalt von 806 028
Franken. Sein Nachfolger
Urs Breitmeier knackte die
l
Die Konzernleiter von
Swisscom, Ruag, SBB,
Post und Postfinance verdienten letztes Jahr insgesamt 5,7 Millionen Franken. Das ist fast eine halbe
Million mehr als im Jahr
zuvor. Sprich: Die Chefl
Ich möchte den Versand dieser Abstimmungszeitung mit einer Spende
unterstützen. Senden Sie mir einen
Einzahlungsschein.
Meine Adresse:
saläre sind auch letztes Jahr
erneut kräftig gestiegen.
SP-Nationalrätin Edith
Graf-Litscher ist im Vorstand des Verbands der Te-
lekommunikation – wie
der Swisscom-Chef Urs
Schaeppi. Graf-Litscher
wirkt auch im Vorstand
des Informationsdiensts
für den öffentlichen Verkehr mit. Hier trifft sie die
SBB-Topkader Andreas
Meyer, Jeannine Pilloud,
Philippe Gauderon und
Nicolas Perrin und Post-
Konzernleitungsmitglied
Daniel Landolf.
Doch die Parteien haben
ihre Vertreter nicht nur im
Parlament, sondern auch
in den grossen Bundesbetrieben:
Im neunköpfigen SBBVerwaltungsrat
sitzen
gleich vier SP-Mitglieder,
unter anderem Ulrich
Gygi und Ex-Nationalrat
Andrea Hämmerle.
Als VR-Präsident der Post
setzte Bundesrätin Doris
Leuthard (CVP) kürzlich
ihren Parteikollegen und
Ex-Ständerat Urs Schwaller ein. Im Swisscom-Verwaltungsrat sitzen Hans
Mai 2016
ehälter für Bundeskader
triebe verdienen deutlich mehr als ihre vorgesetzten Bundesräte
l Mehr als ein Bundesrat
verdienen auch die Geschäftsleiter von Finma
und Skyguide.
für die Saläre ihrer Konzernleiter rund 22 Millionen Franken auf. Rechnet
man die Gehälter der
übrigen Mitglieder der
Geschäftsleitungen hinzu,
steigt diese Summe auf
rund 115 Millionen Franken.
Bei Post, SBB und Swisscom kommen auch die
übrigen Mitglieder der
Geschäftsleitung durchschnittlich auf ein höheres
Jahreseinkommen als ein
Bundesrat. Bei den SBB
zum Beispiel verdient ein
Geschäftsleitungsmitglied
durchschnittlich
rund
600 000 Franken.
Wären all diese Kaderleute seit dem Jahr 2010
wie ein Bundesrat entlöhnt
worden, hätten Swisscom,
SBB und Post rund
44 Millionen Franken gespart – oder das Geld für
einen besseren Dienst an
ihren Kundinnen und
Kunden einsetzen können.
l In den sechs Jahren von
2010 bis 2015 warfen allein
Swisscom, SBB und Post
l Diese üppigen Chefsaläre
lösen in breiten Teilen der
Bevölkerung nur noch
Die Löhne der Chefs der Bundesbetriebe 2015
KEYSTONE (7)/FRESHFOCUS
Millionengrenze
letztes
Jahr. Er verdiente 1,118
Millionen Franken.
l
l
Swisscom-Chef Ruag-Chef
SBB-Chef
Post-Chefin
Postfinance-Chef
Urs Schaeppi
Fr. 1 832 000.–
Andreas Meyer
Fr. 1 046 186.–
Susanne Ruoff
Fr. 984 521.–
Hansruedi Köng
Fr. 726 785.–
Urs Breitmeier
Fr. 1 118 000.–
Gesamtvergütungen, enthalten sind Basislohn, variable Lohnbestandteile und Nebenleistungen
(Spesen, Repräsentationspauschalen u. Ä.)
Bundesratslohn zum Vergleich: 475 163 Franken (inkl. Repräsentationszulagen und Spesen)
Kopfschütteln aus. Auf die
Frage «Finden Sie es richtig, dass die Chefs von
SBB und Post zum Teil
mehr als das Doppelte
eines Bundesrats verdie-
nen?» antworteten vor vier
Jahren in einer repräsentativen
Umfrage
des
«K-Tipp» über drei Viertel
der Befragten klipp und
klar mit «Nein».
l
Die Initiative fordert:
Die Chefgehälter in
den Bundesbetrieben
dürfen künftig nicht
über dem Lohn eines
Bundesrats liegen.
Swisscom, Post und SBB verfilzt
Service public. Das erstaunt nicht: Sie sitzen in den Verwaltungsräten der Bundesbetriebe
Werder (SP) und seit kurzem Alain Carrupt, Ex-
Präsident der Gewerkschaft Syndicom. Diese bekämpft die Initiative seit
ihrer Lancierung.
Das Nein-Komitee ist mit
Politikern aus allen Parteien besetzt. Auffallend ist
die hohe Vertretung von
Mai 2016
CVP-Politikern im Komitee. Darunter die Nationalräte Stefan Müller(Transfair),
Altermatt
Dominique de Buman
(Schweizer Tourismusverband) und Markus Ritter
(Bauernverband)
sowie
Ständerat Isidor Baumann (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die
Martin
Candinas:
Edith
Graf-Litscher:
Der CVP-Nationalrat pflegt
enge Kontakte
zur Post
Die SP-Nationalrätin lobbyiert für
die Telecombranche
Berggebiete) und Ex-Ständerat Peter Bieri (Präsident Informationsdienst
für den öffentlichen Verkehr). Das erstaunt nicht:
Der Service public gehört
zum Departement von
CVP-Bundesrätin Doris
Leuthard. Sie macht auf allen Kanälen gegen die Initiative mobil.
Alain Carrupt:
Der Ex-Gewerkschafter sitzt im
SwisscomVerwaltungsrat
Auch der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse
engagiert sich stark gegen
die Initiative. SwisscomVR-Präsident Hansueli
Loosli ist dort Mitglied
des Vorstandsausschusses.
Economiesuisse sagt auf
Anfrage: «Wir sind Teil der
Nein-Koalition. Über die
Art und den Umfang
unseres Engagements äussern wir uns nicht.» Laut
Insiderinformationen hat
Economiesuisse einen hohen Beitrag für die Gegenkampagne gesprochen.
SBB, Post und Swisscom
sagen auf Anfrage, sie würden die Parteien nicht mit
Spenden unterstützen.
Pikant: Vor drei Jahren
wollte der parteilose
Schaffhauser
Ständerat
omas Minder die Bundesbetriebe verpflichten, in
der Jahresrechnung «alle
Zuwendungen an politische Akteure» wie Parteien,
Verbände und Abstimmungskomitees offenzulegen. Sein Vorstoss war im
Parlament chancenlos.
7
FÜR EINEN STARKEN
SERVICE PUBLIC.
JA AM 5. JUNI 2016
Ausschneiden und aufhängen. Weitere Exemplare können Sie auf Seite 6 bestellen.