LEIPZIG HOBBY-METEOROLOGE Leipziger punktet mit eigenen Wetterdaten SEITE 15 | DIENSTAG, 10. MAI 2016 I NR. 108 I SEITE 13 HALLO LEIPZIG VON KLAUS STAEUBERT Bloß nicht blenden lassen! Parteibuch vor Sachverstand? Stadtradeln startet erstmals im September Zwei Tage nach Pfingsten entscheidet der Stadtrat, wer neuer Kulturbürgermeister Leipzigs wird. Zwei Männer und eine Frau stehen zur Wahl. Die Fraktionen laden aber im Vorfeld nicht alle ein. Leipzig wird auch in diesem Jahr wieder für eine fahrradfreundliche und klimagerechte Stadt in die Pedale treten. Vom 2. bis 22. September nimmt die Stadt zum achten Mal am bundesweiten Wettbewerb des Vereins Klima-Bündnis teil. Alle Leipziger können dann auf ihren täglichen Wegen Radkilometer für ihr eigenes Team und die Stadt sammeln. Aufgrund der sehr zeitigen Sommerferien haben sich die Organisatoren entschlossen, das Stadtradeln diesmal in den Spätsommer zu legen. „Die Stadtradeln-Kampagne ist ein jährlicher Höhepunkt in der kontinuierlichen Aufgabe, Leipzig klimabewusst zu gestalten“, sagt Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke). 2015 haben die Leipziger erstmals die Eine-Million-Kilometer-Marke geknackt und landeten damit ganz knapp hinter Dresden auf dem zweiten Platz. Bundesweit haben sich über 340 Kommunen an dem Wettbewerb beteiligt. „Das Ziel für 2016 ist es, erneut mehr als eine Million Kilometer zu radeln und endlich den Sieg im Bundeswettbewerb nach Leipzig zu holen“, sagt Nico Singer, Geschäftsführer des Umweltbundes Ökolöwe. W as so ein himmlisches Frühjahrshoch alles anrichten kann: Am Sonntagnachmittag auf der Rückfahrt von Berlin vier Staus mitgenommen; statt anderthalb Stunden doppelt so lange auf der Piste zugebracht. Am Tag zuvor schon im Gartencenter eine halbe Stunde vor den Kassen angestanden. Echt ätzend! Andere waren schlauer: Die radelten durch die Gegend oder lagen am See und bruzelten in der Sonne. Irgendwie schien es so, als wollten alle gleichzeitig ihre Beete und Blumenkästen sommerlich bepflanzen. Da bewahrheitet sich mal wieder: Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Apropos Schatten: Schon ein Blick auf den Wetterbericht hätte mir und den vielen anderen, die ihre Einkaufswagen mit Zauberglöckchen, Hängepetunien & Co. vollpackten, vorm Schlangestehen bewahren können. Man sollte sich eben nicht blenden lassen, und schon gar nicht vom Wetter! Denn auch wenn es derzeit gar nicht danach aussieht: Die Eisheiligen stehen uns noch bevor. Nicht umsonst heißt es: Pflanze nie vor der Kalten Sophie. Die kommt am Sonntag. Bis dahin hätten die Blumenkästen noch warten können. Anmeldungen ab sofort unter www.stadtra deln.de. Informationen gibt es außerdem im Internet unter www.oekoloewe.de/stadtradeln, www.leipzig.de/stadtradeln sowie telefonisch unter 0341 3065171. KURZ GEMELDET SPD-Südost im Gespräch mit Baubürgermeisterin In der Reihe „Leipzig-Südost im Dialog mit den Bürgermeistern der Stadt“ lädt der SPD-Ortsverein Südwest interessierte Bürger am Donnerstag zu einem Informationsabend über aktuelle und geplante Stadtentwicklungsprojekte mit Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau (parteilos) ein. Die Veranstaltung im „Hopfenspeicher“, Oststraße 38, beginnt um 19 Uhr. Kampagne für mehr Gleichberechtigung Was Männer zur Geschlechtergleichstellung beitragen können, soll der Aktionstag „#HeForShe“ zeigen, den das Gleichstellungsbüro der Uni und das soziokulturelle Zentrum Frauenkultur am Donnerstag veranstalten. Von 15 bis 17 Uhr findet vor dem Augusteum am Augustusplatz eine Fotoaktion statt, um 17.30 Uhr schließt sich eine Podiumsdikussion im Vortragsraum der Albertina in der Beethovenstraße an. LEIPZIG WETTER 25° 11° Höchstwert heute Nachmittag Tiefstwert in der Nacht zu morgen KONTAKT Zustellung/Abo-Service Telefon: 0800 2181-020 E-Mail: [email protected] Lokalredaktion Telefon: 0341 2181-1321 E-Mail: [email protected] Fax: 0341 9604631 Leipzig Paunsdorf Center Eilenburg Wurzen Wittenberg www.automobilemueller.info Freude am Fahren Ein Jahr nach Weihe: Propsteikirche erlebt großen Zulauf Matthias Theodor Vogt (57), Professor für Kulturpolitik und Kulturgeschichte an der Hochschule Zittau. In Rom geboren, wuchs er bei Freiburg im Breisgau auf. Er hat das sächsische Kulturraumgesetz maßgeblich ausgearbeitet. Er spricht vier Sprachen und hat internationale Erfahrungen. Foto. Wolfgang Zeyen VON MATHIAS ORBECK D ie Wahl ist geheim. Wer am 18. Mai den Chefsessel im Kulturdezernat bekommt, ist offen. Amtsinhaber Michael Faber (parteilos) muss ihn räumen. Die Linkspartei, die ihn 2009 aufstellte, unterstützt ihn nicht mehr. Sie setzt ausschließlich auf die studierte Dramaturgin Skadi Jennicke (38), die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion. Neben Jennicke sind noch Achim Könneke (52), seit 2003 Leiter des Kulturamtes der Stadt Freiburg/ Breisgau, sowie Matthias Theodor Vogt (57), Professor für Kulturpolitik und Kulturgeschichte an der Hochschule Zittau, aufgestellt. Die Drei blieben von 92 Bewerbern übrig, die sich an der öffentlichen Ausschreibung des Bürgermeisterpostens beteiligt hatten. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) selbst gibt keine Empfehlung der Verwaltung ab. Im Rathaus kursiert derweil ein anonymes Papier, dass die Fachkompetenzen der Bewerber vergleicht. Dabei kommt Vogt, der ein CDU-Parteibuch hat, am besten weg. Im Vorfeld präsentieren sich die Bewerber in den Fraktionen, die aber nicht alle einladen. „Für unsere Entscheidung war, neben unserem Vorschlagsrecht entscheidend, Skadi Jennicke (38), kulturpolitische Sprecherin der Fraktion der Linken im Leipziger Stadtrat. Die studierte Dramaturgin mit Dissertation arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Büro der Landtagsabgeordneten Cornelia Falken. Die gebürtige Leipzigerin ist Lehrbeauftrage und Lektorin und hat drei Kinder. Foto: André Kempner dass Frau Jennicke im Vergleich zu den beiden anderen Bewerbern über eine ausgeprägte Fachkompetenz verfügt. Außerdem war uns wichtig, dass es einen direkten Bezug zu unserer Stadt gibt und wir keinen weiteren Import von außerhalb brauchen“, sagt Fraktionschef Sören Pellmann. Jennicke genieße „enormes Vertrauen in der Kulturszene“. Deshalb wurden die beiden anderen von den Linken gar nicht eingeladen, ihre Visionen zu präsentieren. Intern wird den Linken zwar zugestanden, zwei der sieben Bürgermeisterposten zu besetzen. Das ergibt sich aus der Gemeindeordnung, die zumindest empfiehlt, bei den Personalien die Stärke der Fraktionen zu berücksichtigen. Die CDU besetzt derzeit zwei Bürgermeisterposten (Finanzen sowie Wirtschaft und Arbeit), die SPD ebenfalls zwei (Allgemeine Verwaltung sowie Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule), die Linken zwei (Kultur sowie Umwelt, Ordnung, Sport), die Grünen einen (Stadtentwicklung und Bau). Für Norman Volger (Grüne) steht fest, dass die Linken „zuallererst das Vorschlagsrecht“ haben. Dieser „urdemokratische Ansatz“ ergebe sich aus der Gemeindeordnung. Das haben die Grünen viele Jahre lang eingeklagt, bevor sie Achim Könneke (52), seit 2003 Leiter des Kulturamtes der Stadt Freiburg/Breisgau, davor Vizechef in Stuttgart. Der gebürtige Höxter studierte Kunstpädagogik, Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie. Seit 2006 gehört er dem Bundesvorstand der Kulturpolitischen Gesellschaft an. Foto: Wolfgang Zeyen mit Dorothee Dubrau (parteilos) ihre erste Bürgermeisterin küren konnten. Die Grünen haben aber auch Könneke eingeladen, sich zu präsentieren. Vogt mit CDUParteibuch, der am Kulturraumgesetz mitgewirkt habe, steht für die Grünen indes nicht zur Debatte. Volger hält Jennicke für fachlich geeignet, wie er sagt. Dass die Linken das Vorschlagsrecht haben, erkennt SPD-Fraktionschef Axel Dyck zwar an. „Dennoch ist das für uns kein Automatismus und in Beton gemeiselt. Wir müssen offen sein, auch eine andere Persönlichkeit wählen zu können“, sagt Dyck. Seine Fraktion habe die beiden Herren bereits angehört, Stadtratskollegin Jennicke folge noch. Er geht davon aus, dass die SPD-Stadträte nicht einheitlich abstimmen werden. Ob dabei Verwerfungen der Vergangenheit eine Rolle spielen, als Jennicke eine „angebliche islamistische Unterwanderung der SPD“ konstatierte, wolle er aber nicht überbewerten. Die CDU hört alle drei Bewerber an. „Uns geht es darum, die beste Persönlichkeit für das Amt zu finden“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Ansbert Maciejewski. Sein Baugefühl sage ihm, dass dies nicht unbedingt die Linkenpolitikerin sein muss. Proporz hin und her – die Linken JUNGE GEBRAUCHTE. müssten jemanden aufstellen, der einem Leistungsvergleich standhält. Im Vorfeld wurde bereits kolportiert, dass die CDU „keine Kommunisten wählt.“ Die AfD guckt sich ebenfalls alle Kandidaten an: „Wir machen Sachpolitik, gehen vorurteilsfrei an die Wahl ran“, so Fraktionschef Tobias Keller. Die FDP hatte alle Bewerber zu ihrem Kreisparteitag eingeladen – Jennicke hat das aber abgelehnt. Der ehemalige Thomaskirchenpfarrer Christian Wolff fordert über seinen Blog eine öffentliche Diskussion. Dabei spricht der streitbare Theologe mit SPD-Parteibuch der „ideologisch den Linken verhafteten“ Jennicke allerdings von vornherein die Kompetenz ab. „Wie will sie das Erbe der Friedlichen Revolution bewahren und entwickeln und das Reformationsjubiläum begleiten?“, fragt er sich und verweist darauf, dass Jennicke 2013 kräftig daran mitgewirkt habe, den Bau der Grundschule für die Nachwuchsarbeit des Thomanerchores zu verhindern, weil das Projekt ihr offensichtlich zu kirchlich sei. Wer sich in der Hochkultur umhört, findet derweil etliche Befürworter Jennickes, die sich dort durch ihr jahrelanges Wirken im Kulturausschuss einen Namen gemacht hat. Öffentlich äußern will sich niemand. Erfreuliche Bilanz: Seit ihrer Weihe vor einem Jahr ist das Interesse an der neuen Propsteikirche ständig gestiegen. „Drei bis fünf Gruppenführungen pro Woche werden von den ehrenamtlichen Helfern unserer Gemeinde absolviert“, sagt Propst Gregor Giele. Das sind deutlich über 200 Führungen. Die Linksfraktion des Stadtrats etwa meldete sich an, die Rentnersportgruppe „Aktive Senioren“, Gruppen aus anderen deutschen Kirchgemeinden, Architekturstudenten, Spender aus ganz Deutschland und viele Touristen, die von der neuen Kirche gehört haben. Auch die Zahl der Gottesdienstbesucher nahm im vergangenen Jahr beständig zu. In der alten Propstei waren es pro Wochenende 800 bis 1000 Besucher. Inzwischen sind es 1300 bis 1500 Besucher in der Woche. „Wir erwarten zudem ab dem 25. Mai, wenn in Leipzig der 100. Katholikentag beginnt, viele Gäste“, freut sich der Propst. „Wir hatten in diesen zwölf Monaten gut 20 Eheschließungen, über 60 Taufen, davon zehn Erwachsenentaufen“, berichtet Giele. Zudem erwartet die katholische Gemeinde ihr 5000. Mitglied. Die Gemeinde hat inzwischen zweimal einen „Nightfever“-Abend veranstaltet. Jugendliche Christen gingen in der Stadt mit Lichtern auf Menschen zu und luden sie zu einem Musik- und Gebetsabend in die Kirche ein. Insgesamt nahmen fast 1000 die Einladung an. Mit der Weihe der neuen Kirche am 9. Mai 2015 ging ein lang gehegter Wunsch der Leipziger Propsteigemeinde in Erfüllung. Die Pfarrei St. Trinitatis ist in den letzten 20 Jahren von 1934 auf 4700 Mitglieder zur inzwischen stärksten Pfarrei des Bistums Dresden-Meißen angewachsen. FINDEN SIE BEI UNS IHREN WUNSCH-GEBRAUCHTEN! Viele attraktive BMW Modelle jetzt zu günstigen Konditionen. - Geprüfte Fahrzeughistorie - PartnerPlus-Garantie - Finanzierung und Leasing - Auslieferungszertifikat - Inzahlungnahme - BMW Schutzbrief - Probefahrt Abb. ähnlich Leipzig: Eilenburg-Berg: Wurzen-Nord: Wittenberg: Tel. 03 41 / 2 58 73 54 Tel. 0 34 23 / 65 13 00 Tel. 0 34 25 / 81 97 30 Tel. 0 34 91 / 43 34 30 www.automobile-mueller.info Schautag in Leipzig: Sonntags 10 - 17 Uhr
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