NDR 2 Moment mal Montag – Freitag 18:15, Samstag & Sonntag 9:15 Uhr Radiopastorin Susanne Richter aus Hamburg Montag, 9. Mai 2016 _____________________________________________________________________________ „Du musst doch jetzt mal nach vorne gucken!“ Aber was ist, wenn das nicht geht? Wenn die Beerdigung vorbei ist. Tage und Wochen und Monate irgendwie kommen und funktionieren, aber Du nicht. Was hilft, wenn wir einfach nicht damit klarkommen, dass ein geliebter Mensch gestorben ist? „Guckt extra nach hinten und holt Eure Erinnerungen in die Gegenwart“ sagen Anemone Zeim und Madita van Hülsen. Die beiden jungen Frauen aus Hamburg sind Trauerbegleiterinnen. Und der absolute Bruch mit jedem Klischeebild, was man sich von dieser Branche macht. Ihre Erinnerungswerkstatt „Vergiss mein nie“ hat etwas von modernem Atelier. Hier bauen Sie mit und für Angehörige Erinnerungsstücke zum Mitnehmen zusammen. „Wie war der Verstorbene, welche Geschichten fallen Dir ein? Was soll Platz bekommen und in Deinem Leben bleiben?“ Mit vielen kleinen Bausteinen werden ganz praktisch Fläschchen gefüllt, Köfferchen gepackt oder Bücher gestaltet. Wertvolles bekommt so ganz wörtlich einen Platz, und kann im Alltag auch mal in der Jackentasche mitgenommen werden. Das hilft, um heilend nach vorn zu trauern. Apropos Trauer: Tatsächlich ist es so, dass es bei „Vergiss mein nie“ überhaupt nicht nur traurig zugeht. Viele berührende und auch lustige Geschichten tauchen auf, wenn man sich erinnert, erzählen Anemone Zeim und Madita van Hülsen. Ihre Erfahrungen haben die beiden jetzt zusammengetragen. „Vergiss mein nie“ ist ein Praxisbuch mit kreativen Ideen und praktischen Anleitungen zum Nachmachen. Das Schöne, die Vorschläge sind nicht nur etwas für Todesfälle, sondern auch bei anderen Abschieden und Lebensveränderungen hilfreich. Empfehlung der Radiokirche: Vergiss mein nie. Mit Erinnerungen die Trauer gestalten. Evangelische Kirche im NDR – www.ndr.de/kirche
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