Seltenes Himmelsereignis am 9. Mai Der Merkur zieht vor der Sonne vorbei Am Montag, dem 9. Mai, können wir uns auf ein seltenes Himmelsereignis freuen, das gutes Wetter vorausgesetzt – auch in und um Herzberg sehr gut zu sehen ist: Der innerste und kleinste Planet unseres Sonnensystems, Merkur, wandert als kleines schwarzes Scheibchen vor der Sonne vorbei. Die Herzberger Sternfreunde laden am Nachmittag zur öffentlichen Fernrohrbeobachtung dieses seltenen Himmelsschauspiels, auch "Merkurtransit" genannt, ein. In der Zeit von 13.00 – 15.00 Uhr wird dazu auf dem Schulhof der Grund- und Oberschule „Johannes Clajus“ im Kaxdorfer Weg die Möglichkeit bestehen, danach werden die Teleskope im Gelände des Planetariums aufgebaut und es wird auch hier für interessierte Bürger in der Zeit von etwa 15.15 – 17.00 Uhr die Möglichkeit zum Beobachten bestehen. Einige Informationen zum Ereignis: Der Merkurtransit beginnt um 13:12 Uhr MESZ und endet um 20:40 Uhr MESZ. Der Merkur zieht in dieser Zeit langsam von Osten nach Westen über die Sonnenscheibe. Die Mitte des Transits wird um 16:56 Uhr MESZ erreicht. Dann steht der Merkur knapp südlich des Zentrums der Sonnenscheibe; etwa ein Sechstel ihres Durchmessers von der Mitte entfernt. Der Merkur kreist in nur 88 Tagen einmal um die Sonne. Da die Erde sich ebenfalls um die Sonne bewegt, überholt der schnellere Merkur unseren Planeten alle 116 Tage auf der Innenbahn. Dann steht der Merkur also zwischen Erde und Sonne. Trotzdem kommt es meist nicht zu einem Transit. Der Merkur wandert fast immer nördlich oder südlich an der Sonne vorbei, denn seine Bahn ist gegen die Erdbahn um 7° geneigt. Im 21. Jahrhundert stimmt die Geometrie für einen Transit insgesamt nur 14 mal. Natürlich muss die Sonne bei uns auch über dem Horizont stehen, es muss also bei uns Tag sein, damit man den Transit sehen kann. Beim letzten Durchgang, im Jahr 2006, war das nicht der Fall. Und so ist der bevorstehende Merkurtransit der erste seit 13 Jahren, seit dem 7. Mai 2003, der aus Mitteleuropa sichtbar ist - ein wirklich seltenes Ereignis! Die nächste Chance haben wir erst wieder am 19. November 2019. Für die Beobachtung ist allerdings ein Teleskop erforderlich. Das Scheibchen des Merkur misst lediglich 12 Bogensekunden, und hat damit nur 1/158 des Durchmessers der Sonne. Anders gesagt: Der Merkur deckt nur 0,004% der Sonnenscheibe ab. Das ist zu wenig um ohne Vergrößerung gesehen zu werden. Diese "Mini-Finsternis" verändert die Helligkeit der Sonne also so gut wie gar nicht, ganz im Gegensatz zu einer Sonnenfinsternis, bei der unser Mond die Sonne komplett abdecken kann. Selbstverständlich darf man daher auch niemals durch ein Teleskop ohne geeigneten Filter in die Sonne sehen - das führt unweigerlich zu schweren Augenschäden! Es gibt aber Filter und auch Spezialteleskope, mit denen die Beobachtung der Sonne gefahrlos möglich ist. Besonders empfiehlt sich auch die Projektion der Sonne auf einen Schirm oder einfach ein Blatt Papier, bei der mehrere Beobachter gleichzeitig den Transit sehen können. 1 Der Verlauf des Merkurtransits am 9. Mai 2016; die schwarzen Punkte zeigen die Größe des Merkur vor der Sonnenscheibe und seine Positionen im Laufe des Transits. Die Zeitangaben in MESZ nennen als Beginn den Moment, in dem Merkur beginnt sich vor die Sonne zu schieben, und als Ende den Moment in dem Merkur die Sonnenscheibe vollständig verlassen hat. Hintergrundbild: SOHO (ESA&NASA), Grafik: GDP 2
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