MAX WEILER KUNST ALS SCHÖPFUNG 22. April bis 28. Mai 2016 | VORWORT Wir freuen uns besonders, Sie zur Ausstellung „MAX WEILER. Kunst als Schöpfung“ einladen zu dürfen. Nach beinahe dreijähriger Vorbereitungs- und Planungszeit ist es uns gelungen, eine umfassende Schau mit an die fünfzig Arbeiten dieses wichtigen österreichischen Malers zusammenzustellen. Diese Ausstellung ist uns eine große Herzensangelegenheit – der umfangreiche und wissenschaftlich fundierte Katalog wie die Präsentation der Werke in der Galerie – legen Zeugnis davon ab. Im Jahr 1990 fand in Bratislava eine der vielen großen Weiler Ausstellungen statt. Mit über sechzig großformatigen Leinwandbildern aus den 1980er Jahren, die in einer veritablen Farbexplosion gipfelten, hinterließ sie bei uns einen unvergesslichen Eindruck. 26 Jahre und viele große Weiler Retrospektiven später, konnten wir nun diese Werkschau mit über dreißig Originalen und an die zwanzig Druckgrafiken realisieren. Max Weiler, einer der ganz Großen der österreichischen Kunst nach 1945, ging immer konsequent seinen Weg. Geprägt von einer tiefen Religiosität gepaart mit einer beinahe symbiotischen Verbindung zur Natur, ließen ihn avantgardistische, zeitgemäße Einflüsse scheinbar unberührt. Viel mehr als die nach dem Krieg in Österreich postulierte Abstraktion der 1950er Jahre beeinflusste ihn die chinesische Malerei der Sung-Dynastie. Die eigentliche Triebfeder, ja der Ursprung seiner Malerei, liegt aber in seiner Beziehung zur Natur begründet. Aus ihr bezog er Kraft, sie war ihm Lebenselixier und Lebensthema zugleich. Ob die frühen Arbeiten aus den 1950er Jahren, in denen er noch konkrete Formen in Chiffren umgewandelt verwendete, oder seine spezifische Art der Abstraktion, die er über die Jahre entwickelte, immer ist sein Claudia Kovacek-Longin Max Weiler, Wien 1965 (Foto: Otto Breicha), (© IMAGNO/Otto Breicha) persönliches Naturempfinden der Schlüssel zu seiner Malerei. Auch ohne die deskriptiven Titel („Gras“, „Wie eine Landschaft“ oder „Dunkelblaue Blume“) mit denen er seine Bilder versah, erfassen wir die unendlichen Landschaften, Berge, Bäume und Blumen scheinbar mühelos. Die wahre Intensität seiner Werke, die uns in ihrer malerischen Qualität so zu beeindrucken vermögen, erschließt sich uns erst in dieser engen Verbindung von Mensch und Natur, die Max Weiler verinnerlichte. Der Künstler schafft so genauestens orchestrierte Bildräume, die bisweilen in einem wahrhaften Farbrausch kulminieren. Dieser ungeheuren Vehemenz im malerischen Ausdruck geht eine exakt konzipierte Komposition voraus, die sich in den charakteristischen, grafischen Vorzeichnungen auf der Leinwand manifestiert. Es freut uns auch, Ihnen nicht nur einen ex emplarischen Überblick über sein Werk von den 1950er bis in die 1990er Jahre zu zeigen, sondern neben seinen bekannten grafischen Arbeiten vor allem viele bedeutende Originale auf Leinwand und Papier in die Ausstellung integriert zu haben. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Frau Regina Doppelbauer von der Albertina, Wien, und unserem gesamten Galerieteam bedanken, ohne dessen eindrucksvollen Einsatz die Ausstellung in dieser Form nicht zu realisieren gewesen wäre. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre dieses Buches und hoffen, Sie schon bald persönlich bei uns begrüßen zu dürfen. Wie gewohnt beginnt der Verkauf ab Versand des Kataloges. Bei Fragen und Preisauskünften stehen wir gerne zur Verfügung. Sophie Zetter-Schwaiger MAX WEILER. KUNST ALS SCHÖPFUNG Max Weiler im Atelier, Wien 1965 (Foto: Otto Breicha), (© Robert Najar) M ax Weiler ist unbestreitbar einer der bedeutendsten österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts. Sein Werk, in zahlreichen Ausstellungen und Publikationen gewürdigt, stößt zu Lebzeiten oft auf Unverständnis. Zu fortschrittlich, zu sehr seiner Zeit voraus präsentieren sich die Arbeiten vielfach. Erst im fortgeschrittenen Alter wird ihm auch in der breiten Öffentlichkeit große Anerkennung zuteil. Seine Kunst scheint sich unabhängig von allen ihn umgebenden Strömungen zu entwickeln, lässt sich in keine Schublade packen. Doch wie viele Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigt auch er sich mit der zentralen Frage, was Kunst sein kann und soll. So kommt es immer wieder zu Berührungspunkten mit zeitgleichen internationalen Strömungen. Dabei ist sein Werk gekennzeichnet von einem Prinzip des ständigen Aufbruchs. Nie ruht sich Max Weiler auf bereits Erreichtem aus, immer wieder scheint er alles in Frage zu stellen. In seinen Tagebüchern, den Tag- und Nachtheften, begegnet uns Max Weiler als Suchender, als Zweifelnder und als ein zutiefst der Natur verhafteter Mensch. „Ich kann nicht genau sagen, was es ist, das ich mache. Eher kann ich es umschreiben: Bilder einer Übereinstimmung mit dem ganzen Sein. Bilder, in denen ein Unendliches in die Natur hineinschaut…“ 1 „Mein Werk hat nichts mit Religion zu tun, wohl aber mit der Schöpfung.“ 2 Max Weilers Naturbegriff geht über das Malen von Stillleben und Landschaften weit hinaus. Die Natur ist sein Ausgangspunkt, seine Inspiration, seine zutiefst verinnerlichte Liebe zu der uns umgebenden Schöpfung. Aus dieser Liebe heraus entwickelt er in seiner Malerei eine eigene Art der Natur. „Mein Werk ist ein geistiges“3 sagt er und verweist dabei auf das Auffinden seiner Motive in seinem tiefsten Inneren. Dieser innigen Verbindung von Natur und Spiritualität begegnet der junge Weiler in Tirol in der katholischen Jugendbewegung des Bundes Neuland4. 1930 geht Max Weiler nach Wien an die Akademie und wird 1933 in die Meisterklasse von Karl Sterrer aufgenommen, ein Glücksfall für den jungen Künstler. Sterrer lässt seine Schüler relativ frei gewähren, oktroyiert ihnen niemals einen Stil auf und lenkt ihre Aufmerksamkeit auf „Linie und Fleck und auf die primitiven Farbakkorde“5. Wichtig ist ihm ein romantisches Bildkonzept, seine Leitsätze sind: „Das Außen ist immer ein Innen“ und „wenn ihr Pflanzen malt, müßt ihr Pflanzen werden“6. Für Weilers weiteres Werk bestimmend ist, dass Karl Sterrer ihn mit der chinesischen Sung-Malerei bekannt macht. Die erlebte Seelenverwandtschaft mit der frühen asiatischen Landschaftsmalerei ist prägend für sein weiteres Schaffen. Schon während der Akademiejahre wird Max Weiler vom Architekten Clemens Holzmeister sehr gefördert, der ihn mit mehreren Aufträgen betraut, die leider heute nicht mehr erhalten sind beziehungsweise bedingt durch den Kriegsausbruch nicht mehr ausgeführt werden konnten. Die Jahre während des Ersten Weltkriegs verdingt sich Weiler als Hilfslehrer in Telfs und Zams, um das „verhaßte Militär“ kommt er nicht ganz herum, muss als Gefreiter drei Jahre lang an die italienische und jugoslawische Front und kehrt nach Kriegsende nach Innsbruck heim. Nach Wien wird er erst 1964 mit seiner Berufung an die Akademie der bildenden Künste zurückkehren. „Ausgesondert bin ich, hier in Tirol hause ich näher dem Zentrum Europas und weit weg zwischen Bergen in einer Schlucht, wie ein Sung-Maler. Ich schaue über alles hin, aber mische mich nicht ein. Ich bin allein.“ 7 Unmittelbar in die Jahre nach dem Krieg fällt der große Auftrag für die Fresken in der Theresienkirche auf der Hungerburg in Innsbruck. Der von Max Weiler angestrebten Erneuerung geistiger und religiöser Inhalte wird mit großem Ressentiment und Unverständnis begegnet. Um die Fresken entspinnt sich eine öffentliche Diskussion, die in einem Gerichtsprozess und einer Inspektion des Werkes durch Beauftragte des Vatikans mündet. So entmutigend und ernüchternd dieser Skandal für den Künstler gewesen sein mag, was die öffentliche Auftragslage angeht, erwächst ihm kein Schaden daraus, es folgen im Lauf der kommenden Jahrzehnte zahlreiche weitere Kommissionen für Wandbilder, Mosaike, Glasfenster und Fresken. In der Malerei macht sich Max Weiler daran, „die Energie der Farbe zu entdecken“8. Sicherlich spielt hier die Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen französischen Malerei eine große Rolle. Innsbruck liegt in der Nachkriegszeit in der französischen Besatzungszone. Der Leiter des französischen Kulturinstituts in Innsbruck, Maurice Besset9, stellt konsequent wichtige Arbeiten der Künstler der „Pariser Schule“ vor und veröffentlicht zahlreiche Publikationen. So führt der Weg von vergleichsweise expressionistischen Blumenstücken (Kat.Nr. 1) zu annähernd quadratischen, fauvistischen Landschaften mit intensiver Farbgebung, offenem Pinselstrich und dicken Randlinien (Kat.Nr. 3, „Sternwartestraße“10). Das Licht manifestiert sich in heftigen Farbkontrasten. Weilers Interesse ist geweckt, er besucht 1949 Paris, um dort mit den Künstlern seiner Generation persönlich zusammenzutreffen. Er lernt Nicolas de Staël und Alfred Manessier kennen. Um 1950 gibt Max Weiler die Ölmalerei auf und verwendet ab da nur mehr Temperafarben, die einen flüssigeren, transparenteren Farbauftrag und eine direktere Sprache ermöglichen. „Ich versuche die Natur direkt, ohne das Dazwischenschalten eines Malsystems zu gestalten.“ 11 „Was ich jetzt mache, ist aus Eitempera geboren, aus den Lachen auf der liegenden Leinwand, aus den Spritzern, Tropfen, aus dem Rinnenden, Verinnenden, aus dem Gestockten, den Formen des Erstarrens, eintrocknender Farbe. Das sind die Mittel, die die Natur darbietet, und die setze ich ein, diese sind das Vokabular, mit dem ich rede, die Formen, aus denen ich Bilder mache, mit denen ich meine Vorstellungen realisiere.“ 12 Gleichzeitig bringen die 1950er Jahre eine „Alphabetisierung der Natur“13, die nunmehr in Chiffren und Kürzeln dargestellt wird (Kat.Nr. 2). „Mit der Entdeckung, dass sich die Natur als Chiffre lesen lässt, war zugleich auch verbunden, dass sich ihr Sinn nicht schon auf der Vorderseite der Dinge befindet, dem Betrachter nicht wie eine Kulisse oder Bühne entgegentritt. Natur bietet sich vielmehr als Prozess dar, der auch das Verborgene einschließt.“14 „Meine Malerei, nur von ihr kann ich reden, ich weiß von ihr etwas, gibt sich mit nicht Ausdenkbarem, nicht Durchschaubarem, nicht Planbarem, nicht Ausrechenbarem und nicht Aussprechbarem ab.“15 Der Gedanke der Metamorphose hält langsam Einzug in das Werk Max Weilers und führt in weiterer Folge zu einer „Verflüssigung und Entgrenzung“16, Grundprinzipien, die das weitere Schaffen des Künstlers bestimmen. Dabei geht es aber auch um das Erzeugen von Spannungen, die sich aus dem Kontrast von Abstraktion und dem doch erkennbar Figürlichen ergeben. Formen „ ‚figurieren’, das heißt, sie besetzen sich mit einem Inhalt.“17 Dieser Inhalt ist aber keineswegs die Schilderung einer wiedererkennbaren Szene, sondern die Sichtbarmachung eines Prozesses, eines Kräfteverhältnisses, wie wir es auch in der Natur vorfinden, dabei geht es auch um Rhythmus, Pausen und um Entgrenzung. Nicht zufällig entstehen in diesen Jahren viele Friesbilder mit einer inhärenten Möglichkeit zum unendlichen Rapport (Kat.Nr. 19, 20). 1) Max Weiler, Salzburg 1986, Text publiziert vom Rupertinum, in: Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, S. 285 2) Tag- und Nachthefte, in: Interview mit Yvonne Weiler, Maria Gurmann, Kurier, 18.1.2012, http://kurier.at/menschen/fruehstueck-mit-yvonne-weiler/715.281 3) Tag- und Nachthefte, 1972, in: Yvonne Weiler (Hg.), Max Weiler. Aus der Natur gemacht. Bilder von 1927 bis 1997, Innsbruck-Wien 1997, S. 198 4) Auch Monsignore Otto Mauer, Gründer der Galerie nächst St. Stephan, und der Architekt Clemens Holzmeister standen in Verbindung mit der Neulandbewegung. 5) Arpad Weixlgärtner, Karl Sterrer. Ein Wiener Maler der Gegenwart, Wien 1925, S. 200 f. 6) Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 57 7) Max Weiler, Tag- und Nachthefte, 1962, in: Max Weiler. Malerei seit 1927. Retrospektive. Ausstellungskatalog, Künstlerhaus, Wien 1999/2000, S. 8 8) Boehm, S. 80 9) Maurice Besset hat den Katalogtext zur Weiler-Ausstellung „Als alle Dinge...“ in der Tiroler Handelskammer in Innsbruck 1962 verfasst. 10)In der Sternwartestraße in Innsbruck wohnte der Künstler und hatte vis-à-vis des Wohnhauses von 1947 bis 1964 auch sein Atelier. 11)Max Weiler, Tag- und Nachthefte, 28.2.1972, in: Boehm, S. 60 12)Max Weiler, Tag- und Nachthefte, 16.11.1973, in: Boehm, S. 324 13)Boehm, S. 171 14)Boehm, S. 173 15)Max Weiler, in: Breicha, S. 285 16)Boehm, S. 174 17)Boehm, S. 194 1960/1961 durchschreitet Max Weiler mit dem Gemäldezyklus „Als alle Dinge…“ und weiteren begleitenden Arbeiten, die ihm thematisch zuzuordnen sind (Kat.Nr. 5), das Informel. Die Serie ist inspiriert durch die Sentenz der Verkündigung der Geburt Christi aus dem alttestamentarischen Buch der Weisheit, in der Übertragung des Philosophen Meister Eckharts, und markiert einen entscheidenden Wendepunkt im Schaffen des Künstlers. In einer Art Befreiungsschlag begibt sich Weiler hier am weitesten in das Feld der Abstraktion hinein. Einher geht die Entgrenzung des Bildfeldes, die Komposition kann über den Rand hinaus weitergedacht und –gefühlt werden. Auch gibt es kein eigentliches Zentrum mehr, kein wirkliches Oben und Unten. Farbenergien bestimmen die Bilder. Max Weiler, Wien 1967 (Foto: Otto Breicha), (© IMAGNO/Otto Breicha) kann.“19 Der Weg in die Abstraktion20 ist also in dem Sinne zu verstehen, dass Weiler die Essenz der Natur in eine eigene Bildsprache umwandelt, auf der er in weiterer Folge aufbaut. Er findet zur „endgültigen Form seines Naturbildes“ mit der „nötigen Distanz zur konventionellen Wahrnehmung von Realität und zur erdrückenden Last der Tradition, in der es alles schon einmal gegeben hatte, sie lieferte ihm auch die Vokabeln und die Syntax seiner künstlerischen Sprache.“21 Mit der dem Eckhart-Zyklus folgenden Werkgruppe „Wie eine Landschaft“ (1962 bis 1967) verlässt Max Weiler das Informel wieder und setzt den radikalen Schritt in eine gegenstandslose, prozessuale Malerei fort. Hier muss auch die erst vor wenigen Jahren erfolgte Entdeckung der Rolle der Probierblätter durch die Kunsthistorikerin Margret Boehm berücksichtigt werden. Die großen Leinwandbilder sind nicht, wie man vermutete, direkt nach der Natur gemalt, sondern genaue Übertragungen von auf Probierblättern zufällig entstandenen Kompositionen. Auf Arbeitspapieren hatte der Künstler Farben angemischt, den Pinsel abgestreift und im Nachhinein mit Bleistift darauf entstandene, ihm interessant erscheinende Bildfindungen eingezeichnet und in große Formate übertragen. „Aber warum verfahre ich so? Weil es Dinge sind von mir und doch nicht von mir und ich sie in großem Maße meinen Bildgesetzen unterwerfen kann. Natur und doch in unbewusster Verbindung mit meinem Wesen. Formal mir möglich, fremd gemacht und doch mit der Möglichkeit der gänzlichen Hereinnahme in mich. Durch Technik entfremdet, dem gewöhnlichen Maltrott entzogen und doch genommen und benützt. Und so lasse ich es wieder in das Unbewusste entschwinden.“ 22 „... Ich war jahrelang von dieser Spannung, die ich da erzeugen konnte, fasziniert: eine Kraft, die dort auftrat, in der Mitte des Bildes, wo nichts war. Eine Kraft, die nicht in den Farben, nicht in den Formen, sondern nur in den Verhältnissen, nur in der Komposition lag. Vielleicht eine furchtbare Naturkraft, mit der ich zaubern konnte.“18 „Der Künstler erweitert also den Prozess der Metamorphose, der zu Beginn der fünfziger Jahre vor allem eine inhaltliche Bedeutung hatte, auf die eingesetzten Ausdrucksmittel selbst. Er entdeckt, dass die Fähigkeit der Verwandlung nicht irgendwo liegt, sondern eben gerade in den gewählten Farben und in den erzeugten Formen. Sie sind selbst in ihrer instabilen, wässrigen oder flüssigen Beschaffenheit die eigentliche Substanz der Metamorphose. Es sind die malerischen Mittel, denen sich am Ende auch verdankt, dass sich Natur mit Spiritualität verschränken „Wie eine Landschaft“ verweist auf eine Bedeutung, die hinter dem bloßen Dargestellten liegt, wer nur die Landschaft oder deren Teile sieht, bleibt vom Wesen dieser Malerei ausgeschlossen. Die Kompositionen fließen über die Bildränder hinaus, es gibt keine Sicht- und Fluchtachsen im klassischen Sinn mehr, keine konventionelle landschaftliche Perspektive, der Maler führt uns nicht vorsichtig ins Bild hinein, vielmehr türmen sich die „Farbberge“ vor uns auf. Es zieht uns nicht in die Tiefe, sondern die Vertikale ist bildbestimmend. „Ich habe das Geistige, das Landschaftsgefühl der unendlichen Landschaft, das Gefühl des in der Landschaft spürbaren Unendlich-Mystischen, das die Sung-Chinesen und Grünewald und Caspar David Friedrich haben, durchgesiebt, durchgehämmert, geknetet und zu einer reinen Form gebracht.“ 23 Der Titel der Serie evoziert, dass es sich um keine wirklichen Landschaften handelt, streng genommen sind die Bilder „Ausgestaltungen von Farbflecken verschiedenster Beschaffenheit, die der Maler durch seine Kunst lesbar macht“24, wir interpretieren uns bekannte Formen wie eine Wolke, einen Berg oder eine Blume in die Bilder hinein. Weiler erschafft mittels Farben auf der Leinwand eine eigene, neue Natur: „Ich kann mit gutem Gewissen sagen, Sie sehen nur Formen und Farben. So sind diese Bilder gemacht, kühl und ohne Sentiment. Und doch, um einen Traum zu verwirklichen.“ 25 „Bilder aus dem Unbewußten, das sind die Bilder ‚wie eine Landschaft’, ‚Landschaften aus dem Unbewußten’. Für sie habe ich endlich, so 1960, die Mittel in die Hand gekriegt... Eine unglaubliche Möglichkeit, die mich fünfzig Jahre von Einfällen und Suchen kostete.“ 26 In diese künstlerisch entscheidenden Jahre fällt auch eine große private Änderung. 1964 erfolgt auf Initiative von Fritz Wotruba und Herbert Boeckl die Berufung Max Weilers als Professor an die Wiener Akademie. Wien wird fortan zu seinem Lebensmittelpunkt. In der Malerei folgen auf die raumgreifenden „Flügelbilder“ der Jahre 1966 bis 1969, in denen er die Grenzen eines Bildes und somit der Malerei noch mehr auslotet, die „Bilder auf tönenen Gründen“, 1969 bis 1973 entstanden (Kat.Nr. 7-9). Im Fokus dieser Werkfolge steht das Verhältnis Figur und Grund. Die Bildfläche wird mehr oder weniger komplett mit Farbe bedeckt, es bleiben keine atmosphärischen Leerräume mehr. Die Bildgründe selbst spielen nun eine tragende Rolle. Es geht um die Macht der Farbe und welche Assoziationen sie wecken kann. „Wenn ich dunkles Blau nahm, hatte ich schon die Nacht vor mir. Ein ganz lichtes Blau – der Morgen, ein Caput mortuum mit Englischrot - der von der Sonne noch glühende Gewitterhimmel. Ocker - eine warme Gegend. Diese Macht der Farben, Naturstimmungen zu erzeugen, hatte ich fast vergessen, jetzt aber nutzte ich sie neu aus.“ 27 Nach diesen satten, farbigen Bildern vollzieht sich wieder eine Kehrtwende im Schaffen des Künstlers. 1973 bis 1977 entstehen helle Gemälde, die fast transparent wirken mit weit verstreuten, fließenden Farbflecken. Leere, Licht, Luft werden thematisiert. Licht allerdings nicht als eine Schatten produzierende Beleuchtungsquelle, sondern als ein strahlendes, schattenloses Medium. Die Farbe selbst ist nun Natur, schließlich besteht sie aus natürlichen Pigmenten, Erden, Mineralien, Metallen oder Pflanzen. Max Weiler lässt die Farbe fließen, wo sie hinfließen mag und lässt so das Geschehen auf der Leinwand einen natürlichen Lauf nehmen. Er malt stehend mit durch Bambusstämme verlängerten Pinseln auf die auf dem Boden liegenden Leinwände. Höhepunkt dieser Serie sind die „Vier Wände“. In einem Raum montiert, sollten sie den Betrachter vollends umfassen. Heute sind zwei der monumentalen Leinwände im Juridicum in Wien und zwei im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig in Wien zu sehen. 1981 legt Weiler seine Professur nieder und widmet sich nun ausschließlich seiner Kunst. Hier setzt die Kunstgeschichtsschreibung mit dem Begriff des Spätwerks ein. Wieland Schmied schreibt von einer erreichten Dreieinigkeit der wesentlichen Aspekte, die im Alterswerk zur Deckung kommen, die da sind: das Machen (also das bewusste Erleben der Natur), der Traum (die Idee, die Dimension der inneren Welterfahrung, das Unbewusste) und der Gegenstand (die Leinwand auf der sich die beiden ersten Dimensionen harmonisch vereinen).28 Auch im Spätwerk begegnen wir einem Suchenden, einem Fragenden, der sich keineswegs auf bereits Erreichtem ausruht, immer wieder erforscht er in zahlreichen Studien, Skizzen und Zeichnungen neue Kombinationen und Bildlösungen. Sein Blick stumpft nie ab, er übt ihn immer wieder neu, schont sich nicht. Das schon früh ausgeprägte Alphabet „Wie die Natur“, für das er von Anfang an bestimmte Zeichen, Chiffren und Muster entwickelt hat29, setzt er immer wieder neu ein. Immer geht es um die Erkundung des Geistigen in der Natur. Das kann subtil und verhalten, aber auch „ekstatisch, als rauschartig übersteigert ‚dionysischer Furor’“30 passieren, in jedem Fall passiert es immer wieder auf eine Art und Weise, die den Betrachter gefangen nimmt. Die erlebten und empfundenen Natureindrücke werden in eine innere Anschauung umgesetzt, der Malakt selbst wird zum Schöpfungsakt. Sophie Cieslar 18)Max Weiler. Meine Malerei, in: Wilfried Skreiner (Hg.), Max Weiler. Mit einem Werkverzeichnis der Bilder von 1932-74 von Almut Krapf, Salzburg 1975, S. 35 Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 189 20)Hier kommt jene Definition von Abstraktion zur Anwendung, die eine Operation des Denkens bezeichnet, in der von konkreten Objekten der Wirklichkeit allgemein Eigenschaften „abgezogen“ werden und daraus allgemeine Begriffe geformt werden. 21)Boehm, S. 11 22)Max Weiler, Tag- und Nachthefte, 1981, in: Klaus Albrecht Schröder, Max Weiler. Der Zeichner, Ausstellungskatalog, Albertina, Wien 2011, S. 27 23)Max Weiler, Tag- und Nachthefte, 1965, in: Boehm, S. 256 24)Boehm, S. 266 25)Max Weiler, Tag- und Nachthefte, 8.10.1966, in: Boehm, S. 266 26)Max Weiler, Tag- und Nachthefte, 21.10.1979, in: Boehm, S. 267 f. 27)Max Weiler. Meine Malerei, in: Skreiner (Hg.), S. 44 28)Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, S. 285 29)Kristian Sotriffer, Das innere Leben, in: Breicha, S. 297 30)Boehm, S. 388 19)Gottfried Max Weiler malt auf handgeschöpftem Papier, 1987 (Foto: Franz Hubmann), (©Robert Najar) AUF PAPIER „Mit der Zeit habe ich erkannt: was eine Linie mit dem Pinsel, mit der Kohle, mit dem Bleistift, mit der Feder gezogen, ausdrücken kann; wie sie eine Fläche gestaltet, teilt, verändert, spannend macht; (...)“, schreibt Max Weiler 1964, im Alter von fünfzig Jahren. Das Zeichnen – der künstlerische Ausdruck mit Linie und Strich – hatte den Künstler seit seinen Studienzeiten in den dreißiger Jahren beschäftigt und begleitet. Der Arbeit mit Bleistift, Farbstift, Tusche, Kreide und Kohle wuchs freilich ab den sechziger Jahren eine bisher nicht dagewesene, neu gewonnene Freiheit zu, die sich in weiten, zyklisch anmutenden Serien manifestierte. Zeichnen geschah parallel zur Malerei, trat aber auch als alleiniges Ausdrucksmittel in den Vordergrund – so zwischen 1978 und 1980, als Max Weiler achtzehn monumentale, bis zu drei Meter lange Zeichnungen schuf. Überblickt man das Gesamtschaffen, so hat der Künstler in über siebzig Jahren schöpferischer Arbeit rund 3.500 autonome Zeichnungen (Werkverzeichnis: http://maxweiler.albertina.at/) geschaffen – neben 1.600 Gemälden und vierzig großformatigen Werken im öffentlichen Raum. Für diese letzteren haben sich rund tausend Vorarbeiten erhalten - von ersten Skizzen über Gesamtkonzepte bis hin zu den Ausführungskartons. Einem solchen Entstehungszusammenhang dürften auch die beiden expliziten Querformate „Große Formen auf Kadmiumrot“ und „Formen auf Caput mortuum“ zuzurechnen sein. 1960 hatte Max Weiler in Lienz eine über sechs Meter lange keramische Mosaikwand für das Bundesrealgymnasium realisiert, für die er mehrere Entwürfe vorlegte. Zur Ausführung gelangte schließlich ein – abweichend von den hier vorgestellten Friesen – motivisch kleinteiliger und in Grüntönen changierender Vorschlag. Was befähigte Max Weiler, im kammermusikalischen Format der Zeichnung - beschränkt auf die Chromatik zwischen Weiß und Schwarz, durch Farbe nur punktuell unterstützt - auf selber Höhe zu agieren wie in der Malerei? Schon während seines Studiums an der Wiener Akademie war Weiler auf die altchinesische Malerei der Sung-Epoche gestoßen. Deren Geistigkeit und Formen, vor allem ihr Umgang mit der Leere im Blatt und die Wertschätzung des Bildgrundes hatten ihn beeindruckt und hinterließen gedankliche wie manifeste Spuren im gesamten Werk. Max Weiler blieb zeitlebens experimentierfreudig und von einer treibenden Kraft erfüllt, bildnerisch jene „innere Figur“ zu finden, die sich ihm 1963 schließlich eröffnen sollte: Max Weiler stößt auf die gestaltende Kraft des Zufalls. In absichtslos sich häufenden Farbklecksen und Formen seiner Probierpapiere – Ateliermüll, auf dem er seine Pinsel ausstreifte, Farbmischungen versuchte – findet Weiler ein unerschöpfliches gegenstandsloses Formenreservoir. Dieses wird in seiner Malerei – „Wie eine Landschaft“ – fruchtbar wie auch in der Zeichnung. Für die imaginative Freisetzung von Linie und Strich freilich kann nicht auf die Eigenschaften von Farbe zurückgegriffen werden. Hier gilt es, die fein ausdifferenzierten grafischen Binnenstrukturen, die ein Pinsel in der Farbmaterie hinterlässt, wahrzunehmen oder jene mäandernden Linien, die sich ausbilden, wenn feuchte Farbe trocknet und Sprünge und Risse zu wachsen beginnen. Vergleichbare Mikrokosmos-Landschaften entdeckt Weiler überall in seiner Umgebung und in der Natur – im Holz, im Stein, im Rinnsal. Aus dieser Formenvielfalt bezieht Max Weiler seine eigene Freiheit zu schier unerschöpflichen künstlerischen Prozessen. Die Zeichnungen aus den siebziger Jahren, wie sie in der Ausstellung gezeigt werden, sind charakteristisch für diesen offenen Umgang des Künstlers mit der Form. Die Linien wandern über das Blatt, als hätte sie der Künstler eben erst im Tun gefunden. Der Betrachter wird zum Detektiv eines Prozesses, wenn er der zeichnenden Hand folgt, ihre entschiedenen Bewegungen spürt wie auch das abrupte Innehalten und das neue Ansetzen. Im linearen Geäst lagert sich da und dort Farbe ab, als wäre sie vor unseren Augen in den Kapillaren der Zeichnung hochgestiegen. Max Weiler wahrt die subtile Balance zwischen Gestaltetem und freiem Grund, zwischen dem, was gezeigt und dem, was vorgestellt werden muss. Die wie organisch gewachsenen Strukturen sind das Ergebnis strenger formaler Disziplin: Weilers zeichnende Hand protokolliert das innere Empfinden des Künstlers, überlässt sich aber nicht dem Überschwang informeller Zufälligkeit. Max Weiler besitzt eine hohe Sensibilität für die Struktur besonderer Papiere, die er in Dialog mit seinen zeichnerischen Mitteln setzt – Rauheit und Eigenleben des Materials sind anregendes Gegenüber. In den achtziger Jahren wird das handgeschöpfte Papier einer Waldviertler Papiermühle zu einem bevorzugten Trägermaterial, auf dem sich Weiler vor allem als Maler ausdrückt. – Schon seit jeher war seine Malerei nicht auf die Leinwand beschränkt geblieben, wenn ihm denn mit geeigneten Papieren der bessere Malgrund für das momentane Anliegen begegnete. Das „Bild vom Baum“ aus dem Jahr 1986 ist charakteristisch für einen neuen Aufschwung in der Malerei Max Weilers, der genau mit diesem Jahr einsetzt. Bis zum Jahr 1990 entstehen bedeutende Serien von Malereien auf Waldviertler Papier: Im großen Format, meist um die 100 x 60 cm, gehen sie den gleichen Themen wie die Leinwandarbeiten nach: Naturformen, aber auch Tages- und Jahreszeiten werden assoziierbar. Zudem erschließen sich andere, unmittelbar emotionale Wahrnehmungsmöglichkeiten. Aus dem malerischen Furor, mit dem der nun schon fast achtzig Jahre alte Künstler die Themen seines Lebens erneut und mit gereifter Souveränität gestaltet, gehen mehrere hundert Werke, darunter auch Arbeiten in monumentaler Größe, hervor. Deren Formen und Qualitäten lassen sich in nuce in der verkleinernden Druckgrafik erahnen: In den späten Achtzigern und zu Beginn der neunziger Jahre entsteht eine ganze Reihe an Lithografien, die motivisch der Malerei dieser Zeit nahestehen oder auch ganz direkt ein Gemälde wiedergeben: Die „Blaue Blume“ oder die „Mai‑Rose“, zum Beispiel, zitieren seitenverkehrt je ein Gemälde. Im Jahr 1994 lässt Max Weiler das große Format hinter sich: Ab nun konzentriert er sich ausschließlich auf das Arbeiten mit Wachskreide auf Papieren mittleren und kleinen Formats. Es ist dies eine Malerei mit trockenen Mitteln. In die Formenwelt fließen Erfahrungen aus siebzig Jahren künstlerischer Tätigkeit ein, in einer erinnernden Haltung auf kleiner Fläche verdichtet und neu interpretiert. Regina Doppelbauer Max und Yvonne Weiler, Wien 1993 (Foto: Franz Hubmann), (© Robert Najar) Die Bilder, die in den Jahren unmittelbar nach Kriegsende entstehen, werden von einem Sturm an Energien erfasst, der das Motiv aufzulösen beginnt. „Es sprießt und krautet in unvermischter Farbigkeit. Stimmung schlägt aus in Gefühl. Ein Herbstgarten prangt in tannengrüner, drangvoller Entzündlichkeit, Gegend erscheint als Fanal, Sonnenstrahl als Himmelsstiege.“1 In der Farbigkeit macht sich Max Weiler die Prinzipien der Fauves zu eigen, er löst die Farbe vom Gegenstand, übersteigert sie, um sich in weiterer Folge darüber hinaus zu entwickeln. Er war um diese Zeit längst zu „selbständig und zu erfahren, um sich auf eine wörtliche Auseinandersetzung mit dieser Kunst einzulassen. Eher kann man von einer freien Aneignung reden, in der er vor allem die unmittelbare und ungebrochene Kraft der Farbe entdeckte, sie zu jener durchdringenden Präsenz brachte, die von jetzt an seine Bilder auszeichnen sollte.“2 1)Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, S. 34 Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 92 2)Gottfried Blumenstück | 1 1946 Öl auf Holz 54,5 x 54,5 cm Signiert und datiert links unten: MWeiler (19)46 Rückseitig signiert, datiert und betitelt: MWeiler 1946 BLUMENSTÜCK Provenienz: Privatsammlung Tirol Literatur: Wilfried Skreiner (Hg.), Max Weiler. Mit einem Werkverzeichnis der Bilder von 1932-74 von Almut Krapf, Salzburg 1975, Wkv.Nr. 100, Abb. S. 185 Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 96 f.; Max Weiler. Malerei seit 1927. Retrospektive. Ausstellungskatalog, Künstlerhaus, Wien 1999/2000, Abb. S. 71 ff.; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 47 ff. Zu Beginn der 1950er Jahre tritt eine Wendung im Werk Max Weilers ein, die sichtbare Natur wird mittels Chiffren in eine „Zeichensprache“ übersetzt: „Ein Berg, ein Baum, eine Wolke, ein Weg – sie sind nicht länger die ‚natürlichen’ Gegebenheiten, die sich zu einer Komposition ordnen, sie sind jetzt immer auch Chiffren... Weiler stereotypisiert das Aussehen der Dinge in geometrische Kürzel oder verdichtende Formeln. Berge erscheinen als Dreiecke oder kegelartige Bäume als sich verzweigende Zylinder bzw. sich entfaltende Lineaturen, Wolken als Wellenlinien oder dergleichen. Die Abfolge dieser Formeln auf der Fläche des Bildes suggeriert, dass sich die Natur als Schrift darstellt, die der Maler für sie und an ihr entwickelt. Die Alphabetisierung der Natur ist bestrebt, sie angemessener zu erfassen, sie tiefer zu durchdringen und vor allem lesbar zu machen.“1 In der „Landschaft mit auffliegender Elster“ folgt die Natur dem aufflatternden Vogel in seinem Aufwärtsstreben. Die braune Pflanze mit den herzförmigen Blättern ragt wie eine Lanze leicht nach rechts oben, während die Elster mit spitzem Schnabel wie ein Speer nach links oben emporsteigt. Die glutroten Flanken der Berge im Hintergrund züngeln wie Flammen hinauf in einen gelb-grünen Himmel, über den eine oliv-umbra-farbene Wolke segelt. In der unteren Bildhälfte dominieren kühlere Farbtöne, wie Türkis, Blau und Violett. Eine weite Landschaft breitet sich hier aus, die in ihrer Verschachtelung aber mehr in die Vertikale als in die Horizontale strebt. Während die Hügelketten, Wege und Felder rechts über den Bildrand hinaus fortgesetzt gedacht werden können, bricht die Komposition am linken Bildrand auf. Die Gelbgrüntöne des Himmels wandern von oben in die untere Hälfte hinunter und versuchen sich noch weiter zur Bildmitte hin auszubreiten, zum unteren Rand hin verblassen die Töne und verlieren sich im Unbestimmten. Max Weiler beginnt, die Natur als „komplexes Gefüge aus Kräften, Relationen und Interaktionen“ zu verstehen, „das sich voller Bewegung selbst im Gleichgewicht hält“2. 1)Gottfried 2)s.o., Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 171 S. 173 Landschaft mit auffliegender Elster | 2 1952 Herbstlandschaft mit Elster Eitempera auf Leinwand 90 x 94 cm Signiert und datiert rechts unten: Weiler (19)52 Rückseitig vom Künstler eigenhändig betitelt: Herbstlandschaft mit Elster Rückseitig bezeichnet auf altem Klebeetikett: HERBSTLANDSCHAFT BEI INNSBRUCK Provenienz: Privatsammlung Tirol Literatur: Wilfried Skreiner (Hg.), Max Weiler. Mit einem Werkverzeichnis der Bilder von 1932-74 von Almut Krapf, Salzburg 1975, Wkv.Nr. 206, Abb. S. 209 Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, S. 172 f., S. 185; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 65 3 | Sternwartestraße 1948 Öl auf Leinwand 55,5 x 55,5 cm Monogrammiert und datiert rechts unten: W. (19)48 Rückseitig signiert, datiert und betitelt: Weiler (19)48 Sternwartestraße Provenienz: Privatbesitz Innsbruck (direkt vom Künstler erworben) Literatur: Hommage an Max Weiler. Werke aus Privatbesitz 1935-1995, Innsbruck 1995, Abb. 4; Wilfried Skreiner (Hg.), Max Weiler. Mit einem Werkverzeichnis der Bilder von 1932-74 von Almut Krapf, Salzburg 1975, Wkv.Nr. 123, Abb. S. 191 Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 88 ff.; Max Weiler. Malerei seit 1927. Retrospektive. Ausstellungskatalog, Künstlerhaus, Wien 1999/2000, Abb. S. 65 ff.; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 39 Ausgestellt: Französisches Kulturinstitut, Innsbruck 1948 4 | Einzelne Blume 1953 Eitempera auf Papier auf Leinwand 100 x 75 cm Signiert und datiert rechts unten: Weiler (19)53 Provenienz: Privatbesitz Wiesbaden Literatur: Regina Doppelbauer, Yvonne J. Weiler: Max Weiler Werkverzeichnis. Die Zeichnungen/Arbeiten auf Papier, http://maxweiler.albertina.at/, Weiler3211; Wilfried Skreiner (Hg.), Max Weiler. Mit einem Werkverzeichnis der Bilder von 1932-74 von Almut Krapf, Salzburg 1975, Wkv.Nr. 236, Abb. S. 216 Vgl.: Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 77 ff. Ausgestellt: Neue Galerie der Stadt Linz/Wolfgang-Gurlitt-Museum. Linz 1955; Akademie der bildenden Künste, Wien 1958 1960 von der Biennale aus Venedig zurückgekehrt, wo er als Vertreter Österreichs gezeigt worden war, stürzt sich Max Weiler in eine neues malerisches Abenteuer. Der 29-teilige Zyklus „Als alle Dinge...“ nach einem Spruch des Meister Eckharts aus dem alttestamentarischen Buch der Weisheit1 entsteht. Hier kommt er der Malerei des Informel und seiner Vertreter wie Hans Hartung oder Pierre Soulages am nächsten. Mächtige Pinselstriche und explosive Farbflächen können kaum von der Bildfläche in Zaum gehalten werden. „Zweimal habe ich versucht, die Fläche zu sprengen und aus den Bildern einen Raum zu machen, oder mit den flächigen Bildern in den Raum Pierre Soulages, Peinture 97 x 130 cm, 14 novembre 1963, zu greifen. 1961 mit diesem Öl auf Leinwand, (Foto: Archiv Sammlung Essl), Weg der Meditation ‚Als alle (© BILDRECHT Wien, 2016) Dinge...’ ... Und das zweite Mal mit den Raumbildern (den Flügelbildern), wo ich das Bild mit vielen Flächen in den Raum hinausgreifen lasse, dass es den Menschen entgegenkommt“, schreibt der Künstler.2 Zeitgleich mit dem Zyklus entstehen Bilder wie die 1961 datierte „Malerei“. Zarte rote, olivgrüne und hellblaue Formen bewegen sich vom linken Rand und von rechts unten ins Bild hinein. Kräftige, dunkelblaue Farbbalken wandern parallel zueinander vom oberen Rand über den zart lasierten Bildgrund, wobei sie nach unten hin immer kürzer werden. Die Bewegung beschreibt gleichzeitig den Aufstieg und die Herabkunft. Max Weiler erklärt, „... daß das Herunterstrahlende, von etwas Ausstrahlende in vielen Farbmöglichkeiten, das linienartig immer Wiederholte ebenso wie das Aufnehmende, wie mit nach oben ausgebreiteten Händen Aufhaltende, Auffangende – ohne jedes Landschaftsding – eine Möglichkeit wäre.“3 1)Den 28 Worten entsprechen 28 Bilder, das „Dinge“ inspirierte Max Weiler zu einer zweimaligen Darstellung. Der Eckhart-Zyklus umfasst somit 29 Bilder. 2)Max Weiler, Tag- und Nachthefte, 13.5.1972, in: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 284 3)Max Weiler. Meine Malerei, in: Wilfried Skreiner (Hg.), Max Weiler. Mit einem Werkverzeichnis der Bilder von 1932-74 von Almut Krapf, Salzburg 1975, S. 38 Malerei | 5 1961 Eitempera auf Leinwand 130 x 119 cm Monogrammiert und datiert Mitte unten: MW (19)61 Rückseitig signiert, datiert und betitelt: MWeiler 1961 MALEREI Rückseitig Widmung Provenienz: Privatsammlung Tirol Literatur: Wilfried Skreiner (Hg.), Max Weiler. Mit einem Werkverzeichnis der Bilder von 1932-74 von Almut Krapf, Salzburg 1975, Wkv.Nr. 467, S. 270, Abb. S. 271 Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, S. 220 ff. („Als alle Dinge...“); Max Weiler. Malerei seit 1927. Retrospektive. Ausstellungskatalog, Künstlerhaus, Wien 1999/2000, Abb. S. 175 ff. („Als alle Dinge...“) Max Weiler „hielt sich fern von einer abstrakten Malerei, die sich von jedem Bedeutungsgehalt zurückzieht, allein noch den stummen Ausdruck von Form, Farbe und Geometrie beabsichtigt, einer ausschließlichen Selbstreferenz huldigt. Seine Bilder wollen sich nicht hermetisch in sich zurückziehen, sie wollen vielmehr sprechen. Ein Grün soll, wie der Künstler immer wieder gesagt hat, ein Blatt oder eine Wiese werden, Meister der Sung-Dynastie (Detail), dieses Braun macht Erde 12. Jhdt. (© Museum of Fine Arts, Boston) gegenwärtig, jenes Blau Wolke, Wasser oder Himmel. Weilers Abstraktion, über die er seit den späten fünfziger Jahren verfügte, etabliert eine Analogie zur Natur. Ihr Anker liegt in der Materialität der Farbe, der Leinwand, des Papiers – und in der Art und Weise damit umzugehen, sie als Mittel der Gestaltung einzusetzen.“1 1)Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 11 Wie eine Landschaft | 6 1963 Eitempera auf Hartfaser 21,7 x 45,2 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)63 Rückseitig signiert, datiert und betitelt: „WIE EINE LANDSCHAFT“ M Weiler 1963 Provenienz: Sammlung Koch, Hall in Tirol; Privatsammlung Tirol Literatur: Wilfried Skreiner (Hg.), Max Weiler. Mit einem Werkverzeichnis der Bilder von 1932-74 von Almut Krapf, Salzburg 1975, Wkv.Nr. 531, Abb. S. 284 Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, S. 256 ff.; Max Weiler. Die Natur der Malerei. Ausstellungskatalog, Essl Museum, Klosterneuburg 2010, Abb. S. 72 ff.; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 199 ff. Ausgestellt: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck 1964 Das „Bildnis des Herrn Kerzenflamme“ gehört zur Serie der „Bilder auf tönenden Gründen“, die in die Jahre 1969 bis 1973 fallen. In dieser Werkfolge beschäftigt sich Max Weiler intensiv mit dem Verhältnis Figur und Grund. Voraussetzung sind die Errungenschaften der vorangegangenen Phasen, die Befreiung und Verflüssigung der Farbe, die Entgrenzung der Bildfläche, das Malen von Seelenbildern, die eine eigene Natur erschaffen. Auffallend ist, dass nun die Bildfläche mehr oder weniger komplett mit Farbe bedeckt wird, es bleiben keine atmosphärischen Leerräume wie in den Bildern „Wie eine Landschaft“. Das erfordert auch eine andere Malweise: „Ich musste zuerst einige Neuerungen dazu erfinden, so etwa konnte ich auf den farbigen Gründen die Kompositionen nicht mehr mit Bleistift zeichnen, weil man sie einfach nicht so sieht. Ich nahm daher weiße oder eine andere helle Farbe. Diese weiße Zeichnung auf dem hellen Grund ergibt ein weißes Netzwerk, das das Bild ins Immaterielle führt. Es hebt alles Plastische auf. Es macht das Bild unnaturalistisch, etwas schwer begreiflich, während es durch den gefühlsbetonten Grund, ich nannte ihn auch ‚tönenden‘ Grund, ansprechender wurde….“.1 Von einem sattgrünen Bildgrund hebt sich die Gestalt des „Herrn Kerzenflamme“ ab. Rot, Orange, Zinnober und Caput mortuum formen seinen Kopf, in seinem Inneren der heißeste Punkt wie bei einer richtigen Flamme in Kobaltblau. Die untere Bildhälfte nimmt die breitschultrige Gestalt des Herrn ein. Sein Körper ist von Farbverläufen zerklüftet wie eine vielgestaltige Landschaftsoberfläche. In der oben beschriebenen Technik bilden hier freigelassene, weiße Stellen zarte Umrisslinien, die das Organische des Zwitterwesens aus Mensch und Feuer betonen. Die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde spielen seit jeher im Oeuvre Max Weilers eine wesentliche Rolle und haben in diesem Hauptwerk der Zeit um 1970 in einer wundervollen Symbiose zueinander gefunden. 1)Max Weiler, 1972,. in: Max Weiler. Im Jahrhundert der Moderne. Malerei seit 1927. Ausstellungskatalog, Retrospektive, Künstlerhaus, Wien 1999/2000, S. 287 Bildnis des Herrn Kerzenflamme | 7 1970 Eitempera auf Leinwand 195 x 95 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)70 Rückseitig signiert und betitelt: BILDNIS DES HERRN KERZENFLAMME MWEILER Provenienz: Privatsammlung Tirol Literatur: Wilfried Skreiner (Hg.), Max Weiler. Mit einem Werkverzeichnis der Bilder von 1932-74 von Almut Krapf, Salzburg 1975, Wkv.Nr. 698, Abb. S. 327 Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, S. 298 ff.; Max Weiler. Malerei seit 1927. Retrospektive. Ausstellungskatalog, Künstlerhaus, Wien 1999/2000, Abb. S. 295 ff.; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 256 ff. Ausgestellt: Galerie im Taxispalais, Innsbruck 1970 „An welche Kräfte der Natur denkt Weiler?....Um die stärksten zu benennen. Es geht um die Bildung der Welt selbst, um geologische Faltungsmuster, eine kosmische Energie, die uns über die engen zeitlichen Grenzen der Menschengeschichte hinweg führen in die unendlichen Zeiträume der Natur.“1 „Mehr als zuvor läßt sich der Malende auf sich selber ein, geht er angesichts des Naturgeschehens von eigenen Gefühlen und Stimmungen aus…. Es gibt einen ‚Hutmann‘ so wie paradiesische Tiere und prächtige Pflanzen vor farbig erlesenen Hintergründen.“2 1)Gottfried 2)Otto Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 9 Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, S. 247 Hutmann | 8 1969 Eitempera auf Leinwand 80 x 80 cm Signiert und datiert rechts unten: Weiler (19)69 Rückseitig signiert, datiert und betitelt: Weiler (19)69 Hutmann Provenienz: Privatbesitz Österreich Literatur: Wilfried Skreiner (Hg.), Max Weiler. Mit einem Werkverzeichnis der Bilder von 1932-74 von Almut Krapf, Salzburg 1975, Wkv.Nr. 683, Abb. S, 324; Ver Sacrum, Wien 1970, Abb. nach S. 40 Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 297; Max Weiler. Malerei seit 1927. Retrospektive. Ausstellungskatalog, Künstlerhaus, Wien 1999/2000, Abb. S. 291 f.; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 251 Ausgestellt: Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz 1970; Galerie im Taxispalais, Innsbruck 1970 „Weiler leistet sich dafür (bei den Bildern auf tönenden Gründen) nach allem Bisherigen erstaunliche farbige Verbindungen, Zusammenklänge und Kontraste. Indem er malte, was er weiß (nämlich Landschaften und landschaftliche Umstände), gibt er sich seinen (damit verbundenen) Gefühlen und Stimmungen hin, die er (wie er es selber sagt) förmlich ‚tönen‘ läßt. Landschaft nicht mehr als Analogie, sondern als Anlaß, Natur ergriffen zu erleben und (diesem Erleben gemäß) zu beschreiben… Was Formen längst nicht vermögen, vermag die Farbe. Kaum je in der Malerei Weilers wurden Farben in vergleichsweiser Vielfalt und kühnen Kombination eingesetzt.“1 1)Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, S. 248 Gras | 9 1972 Eitempera auf Leinwand 105 x 130 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)72 Rückseitig signiert, datiert und betitelt: MWeiler (19)72 Gras Provenienz: Galerie Krinzinger Innsbruck; Galerie Elisabeth & Klaus Thoman Innsbruck/Wien; Privatbesitz Tirol Literatur: Peter Weiermair (Hg.), Über Max Weiler, Allerheiligenpresse Innsbruck 1980, Abb. S. 78; Wilfried Skreiner (Hg.), Max Weiler. Mit einem Werkverzeichnis der Bilder von 1932-74 von Almut Krapf, Salzburg 1975, Wkv.Nr. 743, Abb. S. 338; Max Weiler. Landschaft auf tönenden Gründen. Ausstellungskatalog, Galerie Krinzinger, Innsbruck 1973, Abb. 20 Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 303 ff.; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 269 ff. Ausgestellt: Galerie Krinzinger, Innsbruck 1973; Galerie Annasäule, Innsbruck 1980; Galerie nächst St. Stephan, Wien 1980; Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck 2010 „Ich bin ein Baum, so wie die Eichen mit mächtigen tiefen Wurzeln, der lange wächst, bis er groß ist und Früchte bringt, und der alt wird. Nicht aufgeschossen ohne Wurzeln, und liegt dann da vom Sturm umweht, die flachen Wurzeln in der Luft, so dass man sich nicht wundert, dass er umgefallen ist.“1 1)Max Weiler, Tag- und Nachthefte, 1974, in: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 374 Baum | 10 1986 Eitempera auf Leinwand auf Hartfaser 68 x 27,5 cm Signiert und datiert Mitte unten: MWeiler (19)86 Rückseitig betitelt: BAUM Provenienz: Privatsammlung Wien Literatur: Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 361 ff.; Max Weiler. Malerei seit 1927. Retrospektive. Ausstellungskatalog, Künstlerhaus, Wien 1999/2000, Abb. S. 335 ff.; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 343 ff. „Dieses Grün möchte Pflanzen werden, Strauch oder Quell, dieses Blau will Blume sein, Wolke oder Fels, dieses Rot will Erde werden, Baum oder Sonne, dieses Grau will sein Nachbar sein, Nachbar von Moos, Sonne und Strauch. Dieses Strichwerk will Wurzelgrund sein und Blütenstaub, Bergformation und Felsstruktur. Und Wolke und Stein, Blume und Baum wollen wieder nichts anderes als Farbe sein, ein Wehen in den Lüften, ein Strömen über der Erde, ein Schein im Himmel, ein Traum im Kopf des Künstlers und bereit zu neuen Verwandlungen.“1 1)Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, S. 287 11 | Dunkelblaue Blume 1987 Eitempera auf Leinwand 66 x 120 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)87 Provenienz: Galerie Elisabeth & Klaus Thoman Innsbruck; Privatbesitz Tirol Literatur: Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 367 f.; Max Weiler. Malerei seit 1927. Retrospektive. Ausstellungskatalog, Künstlerhaus, Wien 1999/2000, Abb. S. 340 ff.; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 354 f. Max Weiler entwirrt das Vielfältige der Erscheinungen, indem er sich an Albrecht Dürers Forderungen in dessen theoretischen Schriften hält und sich nach dem Leben in der Natur richtet, da nur daraus Wahrheit zu schöpfen sei: „wahrhafftig steckt die kunst in der natur“, lautet das berühmte Zitat von Dürer, „wer sie herauß kann rayssen, der hat sie“.1 Es geht darum nicht nach der Natur zu operieren, sondern wie sie, in dem man ihr tiefstes innerstes Wesen erfasst. Hier ordnet Gottfried Boehm Max Weiler der „nördlichen romantischen Tradition“2 zu, deren Entwicklungsbogen sich von Caspar David Friedrich zu Mark Rothko spannt, das Werk von Philipp Otto Runge, Vincent van Gogh, Edvard Munch, Ferdinand Paul Klee „Federpflanze“, Hodler, Emil Nolde, Wassily 1919, Öl auf Leinwand Kandinsky und Paul Klee um(© Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen) fasst. Eine Verbindung mit Paul Klee stellt auch Otto Breicha3 her. Vor allem in den späten 1980er Jahren bringt Max Weiler die Farben ähnlich zum Leuchten wie Klee und bedient sich dabei einer in langen Jahren des Suchens und Probierens ausgeformten Bildsprache. „Er läßt das Wachsen, das Drängen aus der Erde, das Blühen, das Licht, das Zueinander von Formen und Farben, von Festem und Fließenden metaphernartig erkennen und erleben“4 und erschafft so Bilder, die selbst Natur sind. 1)Kristian Sotriffer, Das innere Leben, in: Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, S. 294 2)Robert Rosenblum, Modern Painting and the Northern Romantic Tradition. Friedrich to Rothko, London 1975, in: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 13 3)Sotriffer, S. 294 4)s.o. Morgenbaum | 12 1989 Eitempera auf Leinwand 70 x 70 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)89 Rückseitig am Keilrahmen signiert und betitelt: Weiler (19)89 Morgenbaum Provenienz: Privatbesitz Oberösterreich Literatur: Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 383 ff. ; Max Weiler. Malerei seit 1927. Retrospektive. Ausstellungskatalog, Künstlerhaus, Wien 1999/2000, Abb. S. 353 f.; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 387 ff. Nachdem Max Weiler im Jahr 1981 seine Professur an der Wiener Akademie niedergelegt hat, beginnt eine intensive Werkphase. Obwohl bereits ein gewaltiges Oeuvre entstanden war, ist die Schaffenskraft des über 70-jährigen Künstlers ungebrochen, im Gegenteil, jugendlich und voll neuer Tatenkraft startet er noch einmal durch. Dabei kann er auf einen reichhaltigen Formenschatz zugreifen, den er mit beeindruckender Souveränität zu handhaben weiß. Leuchtende Farben in prächtiger Vielfalt erobern ab Mitte der 1980er Jahre die Leinwand. Die Strukturierung der Bilder wird Vorbildern aus der Natur überlassen, die Titel helfen bei der Lesbarkeit. So begegnen wir dem Berg, der Wolke, der Blume, dem Garten, dem Wald, dem Wind und immer wieder dem Baum. Vor allem 1988 entstehen Malereien mit Titeln wie „Goldener Baum“, „Farbenbaum“ oder „Mutter der Bäume“, hier reiht sich auch vorliegende „Baumgruppe im Wind“ ein. Der Baum gibt „den Bildern eine Struktur, die Oben mit Unten verbindet, aber auch die linke mit der rechten Seite. Der Baum ist ein exemplarisches Gewächs, an dem die vier Dimensionen des Kosmos sichtbar werden, in dem sie sich in den Richtungen der Bildfläche konkretisieren“1. Er versinnbildlicht das Nach-Oben-Streben, aber auch das Trotzen gegen die Zeit und die Naturgewalten. Max Weiler identifiziert sich in seinen Tag- und Nachtheften aber auch immer wieder selbst mit diesem imposanten Gewächs. „Ich bin ein Baum, so wie die Eichen mit mächtigen tiefen Wurzeln, der lange wächst, bis er groß ist und Früchte bringt, und er alt wird.“2 In Weilers Komposition gibt es keine Perspektive, keine festgelegte Bildachse. Nah und fern verschwimmen miteinander, das Auge des Betrachters wandert die vertikale Konfiguration farbiger Flecken und Formen ab. Es gibt keine Schatten und das Licht erfüllt die gesamte Bildfläche gleichermaßen. Man kann es auch lesen als „Utopie Weilers: die Malerei so zu entfalten, dass sie das Auge und mit ihm den Betrachter in sich aufnimmt“3. 1)Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 370 Weiler, Tag- und Nachthefte, 1974, in: Boehm, S. 374 3)Boehm, S. 388 2)Max 13 | Baumgruppe im Wind 1988 Eitempera auf Leinwand 65,3 x 95,2 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)88 Rückseitig signiert, datiert und betitelt: MWeiler (19)88 Baumgruppe im Wind Provenienz: Privatbesitz Wien Literatur: Ausstellungskatalog, Max Weiler. Landschaft der Farbe, Galerie Würthle, Wien 1988 Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 375 ff.; Max Weiler. Malerei seit 1927. Retrospektive. Ausstellungskatalog, Künstlerhaus, Wien 1999/2000, Abb. S. 359 ff.; Max Weiler. Licht und Farbe. Ausstellungskatalog, Museion, Museum für Moderne Kunst, Bozen 1993/1994; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 359 ff. Ausgestellt: Galerie Würthle, Wien 1988 In seinem Spätwerk gelingt es Weiler, zu einer neuen Souveränität zu gelangen, die sich aus seinem reichen Schatz an Erfahrungen und Erinnerungen speist. Wie in all seinen Bildern konzentriert sich der Maler in Anlehnung an die Landschaftsdarstellungen der SungMaler auf die Essenz der Natur, die er in seine eigene Sprache transformiert und aus sich selbst heraus neu hervorbringt. So setzt der Künstler Farbflächen, Flecken und Striche, die sich, getragen durch Weilers inneren Plan, zu einem Ganzen vereinheitlichen, auf den Bildträger und vermittelt so einen Eindruck von der Unendlichkeit der Natur. Obwohl dem Gemälde keinerlei Perspektive im klassischen Sinne zugrunde liegt, hat man den Eindruck, als hätte man zwei Bildebenen vor sich, die miteinander im Kontext stehen beziehungsweise ineinander übergehen. Den Hintergrund bilden die groß angelegten Farbflächen, dominiert vom in der Bildmitte liegenden Ockerhügel, der links durch rosafarbene Verschneidungen begrenzt wird. Rechts der Erhebung verläuft ein gelber Lichtstrahl diagonal zur rechten oberen Bildecke. Darüber liegt wie eine Folie die zweite Ebene. Diese umfasst die in der Bildmitte angeordnete Blume, deren Stängel vom unteren Bildrand vor dem Ockerhügel empor wächst. Aus der rechten unteren Ecke sprießt eine farnartige Pflanze und aus dem rechten Bildrand wachsen ein blauer sowie ein grüner Baum. Über die gesamte Bildfläche sind einzelne Blüten gestreut, die in ihrem dunklen Blau und Violett stark mit den erdigen Farben der hinteren Ebene kontrastieren. Die bestechend kräftige Farbpalette sowie der scharfe Gegensatz zwischen warmen und kalten Farbtönen verleihen dem Bild eine beinahe plastische Wirkung. Man spürt, wie sich der fast 80-jährige Max Weiler ausschließlich auf die positiven Kräfte des Lebens konzentriert und Begriffe wie Wehmut, Trauer oder Schmerz aufgrund der fortgeschrittenen Lebenszeit in seinem Oeuvre keinerlei Platz haben. Blumen auf Ockerhügel | 14 1989 Eitempera auf Leinwand 50 x 60 cm Signiert und datiert Mitte unten: MWeiler (19)89 Rückseitig signiert, datiert und betitelt: MWeiler (19)89, AUF OCKER Provenienz: Privatsammlung Wien Literatur: Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 385 ff.; Max Weiler. Malerei seit 1927. Retrospektive. Ausstellungskatalog, Künstlerhaus, Wien 1999/2000, Abb. S. 353; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 387 ff. „Das Bild, wie eine Himmelslandschaft aufsteigender Ballonformationen, vereint Naivität mit farbiger Raffinesse. Es gibt im Alterswerk des Malers nichts Vergleichbares und ist Ausdruck einer großen Heiterkeit, Freude und Ausgeglichenheit. Auch dies ist ein Bild, das den ‚wirklichen‘ Betrachter erfordert, der das im Fluß befindlich erscheinende Bild weiterdenkt oder träumt, ein Betrachter, der seine Phantasie und Assoziationsfähigkeit einsetzt, um weniger das Bild zu dechiffrieren als es weiterzudenken. Die Einbildungskraft des Betrachters wird gefordert. Die Vieldeutigkeit ist Teil des Weilerschen Konzepts von Malerei. Es erfordert den tätigen, zum Mitmachen bereiten, an diesem Spiel der Bedeutungen interessierten und auch kreativen Betrachter.“1 1)Peter Weiermair, in: Max Weiler. Bilder. Ausstellungskatalog, Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck 1992, Kat.Nr. 12 15 | Bunte Farben 1991 Eitempera auf Leinwand 60 x 99,5 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)91 Rückseitig signiert, datiert und betitelt auf Originalrahmen: MWeiler (19)91 „Bunte Farben“ Provenienz: Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck; Privatbesitz Tirol Literatur: Max Weiler. Bilder. Ausstellungskatalog, Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck 1992, Kat.Nr. 12 Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 393 „Einzelne Flecken oder Linien wachsen aus dem Bildgrund und entwerfen eine Natur, die von einer durchdringenden und alles bewegenden Energie erfasst ist. Eines ist Alles und Alles ist in diese eine Kraft der Gestaltung und Umgestaltung einbezogen.“1 „Es sind Bilder wie im Fluß, stets in Bewegung gehalten, in ihnen zeigt sich vereint, was Kuo Hsi, Aufklarender Herbsthimmel (Detail), ein denkender Maler, als das 2. Hälfte 11. Jhdt., (© Smithsonian Institution, Freer Gallery of Art, Washington D.C.) große Reale und das große Abstrakte ausgewiesen hat, ein Gegensätzliches, von dem er meinte, es müsse eines Tages zusammengefügt werden können.“2 1)Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 377 Sotriffer, Das innere Leben, in: Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, S. 292 2)Kristian Morgenlandschaft | 16 1991 Eitempera auf Leinwand 70 x 100 cm Signiert und datiert Mitte unten: MWeiler (19)91 Rückseitig signiert, datiert und betitelt: MWeiler (19)91 MORGENLANDSCHAFT Provenienz: Privatsammlung Tirol (direkt vom Künstler erworben) Literatur: Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 385 ff. Im Spätwerk Max Weilers dominiert „der Gedanke der Metamorphose, von ‚Allem in Einem‘. Das Natürliche verschränkt sich mit Affekten, dem Seelischen und Geistigen zu einer dichten Wirkungsgröße“1. „Hüpfende, häufende und sammelnde Flecken... ein geschichtetes Konzentrat von Kobaltblau und Waldgrün, fallenden und steigenden, ein Schwirren auslösenden Bewegungen ist das Resultat einer neuen Frische, die das Werk dieses Malers in den letzten Jahren so entschieden bereichert hat.“2 1)Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 174 Sotriffer, Das innere Leben, in: Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, S. 294 2)Kristian Pflanzenartig | 17 1994 Eitempera auf Leinwand 49,8 x 39,7 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)94 Rückseitig signiert, datiert und betitelt am Keilrahmen: Weiler (19)94 „PFLANZENARTIG“ Provenienz: Privatsammlung Tirol (direkt vom Künstler erworben) Literatur: Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 393 | ARBEITEN AUF PAPIER Max Weiler wurde 1959 mit der Schaffung eines fünf mal acht Meter großen Betonglasfensters1 für die Kapelle der Eucharistieschwestern in Salzburg-Herrnau betraut. Das Thema „Agnus Dei“ aus der Offenbarung 5/6 – „Die Schlachtung des Lammes“ – wurde von Weiler abstrakt umgesetzt. Die Diskussion um die Abstraktion in der Kunst im Allgemeinen und im kirchlichen Raum im Besonderen wurde zu diesem Zeitpunkt in Salzburg anlässlich einer Biennale christlicher Kunst der Gegenwart hitzig geführt. Max Weiler als Vertreter der österreichischen Moderne setzte mit seinem Fenster in Herrnau ein deutliches Zeichen für den spürbaren künstlerischen und architektonischen Aufbruch seiner Zeit. In unserem Entwurf lässt sich das Lamm abstrahiert erkennen. Im ausgeführten Betonglasfenster ist das Tier noch von einer Vielzahl von roten Parzellen umgeben, die das Blut des geschlachteten Lammes versinnbildlichen. 1)Betonglas ist ein spezielles Glas, das zur Herstellung von Glasstahlbeton benötigt wird. Es wird in einem Pressverfahren in einem Stück oder aus zwei durch Schmelzen fest verbundenen Teilen hergestellt. Betongläser ergeben einen lichtdurchlässigen Abschluss. Diese Technik wurde vor allem bei der Errichtung von Sakralbauten in den 1950er und 1960er Jahren weltweit eingesetzt. 18 | Das Opferlamm Entwurf für das Glasfenster in der Kapelle der Eucharistieschwestern in Salzburg-Herrnau 1959 Eitempera und Bleistift auf Papier 52 x 74 cm (Passepartout-Ausschnitt) Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)59 Provenienz: Privatbesitz Wien Literatur: Max Weiler. Die großen Werke. Fresken. Mosaiken. Gemälde. Vom Entwurf zur Ausführung. Ausstellungskatalog, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck. Stadtarchiv/Stadtmuseum, Innsbruck 2010, Abb. S. 341, S. 70; Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 142 19 | Formen auf Caput mortuum 1959 Eitempera und Bleistift auf Papier 62,6 x 88 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)59 Provenienz: Familie des Künstlers; Privatbesitz Wien Literatur: Regina Doppelbauer, Yvonne J. Weiler: Max Weiler Werkverzeichnis. Die Zeichnungen/Arbeiten auf Papier, http://maxweiler.albertina.at/, Weiler536 Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 212; Max Weiler. Malerei seit 1927. Retrospektive. Ausstellungskatalog, Künstlerhaus, Wien 1999/2000, Abb. S. 147; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 145 In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre wagt Max Weiler den Schritt in die Abstraktion. Mit Malern wie Josef Mikl, Wolfgang Hollegha, Markus Prachensky und Arnulf Rainer hat diese im Nachkriegsösterreich Einzug gehalten und auch Weiler bleibt nicht unberührt davon. Dennoch kann man seine Kunst nicht als abstrakt, im Sinne einer Loslösung vom Bildgegenstand beschreiben. Der Künstler selbst sagt, „man kann diese Bilder nicht abstrakt nennen. Es ist auch nichts abstrahiert worden, die Bildgegenstände wurden vielmehr neu gemacht.“1 Dieses „Neumachen“ ist durchaus im Sinne einer Metamorphose zu verstehen, die in den frühen 1950er Jahren in der Chiffrierung der Bildgegenstände ihren Anfang nimmt und sich dann immer mehr auf die verwendeten Ausdrucksmittel, also Form und Farbe erstreckt. Die zunehmende Gewichtung auf diese Gestaltungselemente schlägt sich auch in Bildtiteln wie bei nebenstehendem „Große Formen auf Kadmiumrot“ nieder. „Flecken in steinähnlichen Formen“2 nehmen die Bildmitte ein und flankieren rechts und links die beiden großen, leuchtend roten Farbfelder, die durch Pinselschraffuren in Bewegung versetzt werden. Die friesähnliche Form der Komposition verweist auf zeitgleiche öffentliche Auftragsarbeiten wie für das Festspielhaus in Salzburg, den Großen Stadtsaal in Innsbruck oder die Keramikwände im Bundesrealgymnasium in Lienz. Ähnliche Werke wurden auch 1960 auf der Biennale in Venedig präsentiert, bei der Max Weilers neueste Bilder im Österreichpavillon gezeigt wurden. Ebenfalls ins Spiel bringt er den Begriff der „Spannung“, die er nun in seinen Kompositionen zu erzeugen sucht: „...Eine Kraft, die nicht in den Farben, nicht in den Formen, sondern nur in den Verhältnissen, nur in der Komposition lag. Vielleicht eine furchtbare Naturkraft, mit der ich zaubern konnte.“3 Diese Spannung ergibt sich aus dem Kontrast der dicht zugemalten und den freigelassenen Stellen und aus der Simultaneität von Statik und Bewegung im Bild. Gleichzeitig wird die Wahrnehmung einer Abstraktion konterkariert von der figurenähnlichen Anordnung der blauen, grünen, braunen und schwarzen Farbsplitter. „Sie ‚figurieren’, das heißt, sie besetzen sich mit einem Inhalt.“4 Dieser Inhalt ist aber keineswegs die Schilderung einer wiedererkennbaren Szene, sondern die Sichtbarmachung eines Prozesses, eines Kräfteverhältnisses, wie wir es auch in der Natur vorfinden. 1)Max Weiler, Meine Malerei, in: Wilfried Skreiner (Hg.), Max Weiler. Mit einem Werkverzeichnis der Bilder von 1932-74 von Almut Krapf, Salzburg 1975, S. 35 2)Max Weiler, Tag- und Nachthefte, 1960, in: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 192 3)Max Weiler, Meine Malerei, in: Skreiner, S. 35 4)Boehm, S. 194 20 | Große Formen auf Kadmiumrot 1959 Eitempera auf Papier 49,7 x 88,5 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)59 Provenienz: Privatbesitz Österreich Literatur: Regina Doppelbauer, Yvonne J. Weiler: Max Weiler Werkverzeichnis. Die Zeichnungen/Arbeiten auf Papier, http://maxweiler.albertina.at/, Weiler3414 Vgl.: Max Weiler. Zeichnung und Malerei auf Papier 1927-2000. Ausstellungskatalog, Landesgalerie Oberösterreich, Linz 2000/2001, Abb. S. 163; Weiler. Verwandlungen. Arbeiten auf Papier von 1953 bis 1969. Ausstellungskatalog, Graphische Sammlung Albertina, Wien 1990/1991, Kat.Nr. 55, Abb. S. 81; Otto Breicha, Weiler. Die innere Figur, Salzburg 1989, Abb. S. 137 ff. 21 | Silber, Gold, Purpur 1971 Buntstift auf Papier 47,8 x 64,6 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)71 Provenienz: Privatbesitz Wien Literatur: Regina Doppelbauer, Yvonne J. Weiler: Max Weiler Werkverzeichnis. Die Zeichnungen/Arbeiten auf Papier, http://maxweiler.albertina.at/, Weiler3693; Graphische Sammlung Albertina (Hg.), Max Weiler. Strichwelten. Zeichnungen aus sechzig Jahren. Mit einem Essay von Kristian Sotriffer, Salzburg-Wien 1989, Nr. VII Vgl.: Klaus Albrecht Schröder (Hg.), Max Weiler. Der Zeichner. Ausstellungskatalog, Albertina, Wien 2011, Abb. S. 247 ff. 22 | Ohne Titel 1973 Mischtechnik auf Papier 41,5 x 59 cm (Passepartout-Ausschnitt) Signiert, datiert und monogrammiert rechts unten: W(19)73, MWeiler Signiert, datiert und gewidmet links unten: zur Erinnerung an MWeiler am 4.XI.1981 (Datum der Widmung) Weiler Provenienz: Privatbesitz Tirol Literatur: Regina Doppelbauer, Yvonne J. Weiler: Max Weiler Werkverzeichnis. Die Zeichnungen/Arbeiten auf Papier, http://maxweiler.albertina.at/, Weiler3568 Vgl.: Klaus Albrecht Schröder (Hg.), Max Weiler. Der Zeichner. Ausstellungskatalog, Albertina, Wien 2011, Abb. S. 248 ff. Gottfried Boehm bezeichnet die Baumbilder Max Weilers als „implizite Selbstdarstellungen… Bilder, in die viel von seiner eigenen Empfindungsweise und seiner Vorstellungsbildung eingeflossen ist, die ja auch sonst die Basis seiner Malerei war. Darüber hinaus sind sie Metaphern über die Ordnung eines Bildes, das sich aus Energien fügt, und damit auch über die Natur als eines Parallelogramms organischer Kräfte.“1 1) Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 374 Bild vom Baum | 23 1986 Eitempera auf Büttenpapier 105 x 63 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)86 Betitelt links unten: Bild vom Baum Provenienz: Privatsammlung Oberösterreich Literatur: Regina Doppelbauer, Yvonne J. Weiler: Max Weiler Werkverzeichnis. Die Zeichnungen/Arbeiten auf Papier, http://maxweiler.albertina.at/, Weiler3567 Vgl.: Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. 2. verbesserte Auflage, Wien 2010, Abb. S. 361 ff. 24 | Wie Natur 1986 Mischtechnik über Lithografie auf Bütten 66,1 x 50,2 cm Monogrammiert und datiert rechts unten: MW (19)86 Bezeichnet links unten: e. a. (épreuve d‘artiste) Auflage: 20 Stück, artist proof Provenienz: Privatbesitz Österreich Literatur: Vgl.: Klaus Albrecht Schröder (Hg.), Max Weiler. Der Zeichner. Ausstellungskatalog, Albertina, Wien 2011, Abb. S. 369; Regina Doppelbauer, Yvonne J. Weiler: Max Weiler Werkverzeichnis. Die Zeichnungen/Arbeiten auf Papier, http://maxweiler.albertina.at/, Weiler327 25 | Düstere Wolke 1986 Farbwachskreiden auf Papier 38 x 37 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)86 Betitelt links unten: Düstere Wolke Provenienz: Galerie Welz, Salzburg; Privatsammlung Wien Literatur: Regina Doppelbauer, Yvonne J. Weiler: Max Weiler Werkverzeichnis. Die Zeichnungen/Arbeiten auf Papier, http://maxweiler.albertina.at/, Weiler724; Max Weiler. Strichwelten, Monographie mit einem Text von Kristian Sotriffer, Salzburg 1989, Nr. XIV; Max Weiler. Ausstellungskatalog, Galerie Welz, Salzburg 1991, Kat.Nr. 23, m. Abb. Ausstellungen: Galerie Welz, Salzburg 1991 26 | Ohne Titel 1979 Bleistift, Buntstift auf Papier 31,3 x 24,3 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)79 Rückseitig signiert und gewidmet: MWeiler Provenienz: Privatbesitz Italien Literatur: Regina Doppelbauer, Yvonne J. Weiler: Max Weiler Werkverzeichnis. Die Zeichnungen/Arbeiten auf Papier, http://maxweiler.albertina.at/, Weiler3668 Vgl.: Klaus Albrecht Schröder (Hg.), Max Weiler. Der Zeichner. Ausstellungskatalog, Albertina, Wien 2011, Abb. S. 291, 307; Max Weiler. Zeichnung und Malerei auf Papier 1927-2000. Ausstellungskatalog, Landesgalerie Oberösterreich, Linz 2000/2001, Abb. S. 230 ff. 27 | Komposition mit Blüten 1991 Eitempera und Tusche auf Papier 44 x 30 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)91 Provenienz: Galerie Welz, Salzburg; Privatsammlung Wien Literatur: Regina Doppelbauer, Yvonne J. Weiler: Max Weiler Werkverzeichnis. Die Zeichnungen/Arbeiten auf Papier, http://maxweiler.albertina.at/, Weiler3092; Max Weiler. Ausstellungskatalog, Galerie Welz, Salzburg 1991, Kat.Nr. 76, m. Abb. Zwischen 1985 und 1994 entstehen eine Reihe von öffentlichen Arbeiten, die in Eitempera auf Leinwand gemalt, vor Ort auf die dafür vorgesehenen Wände appliziert werden. Das Wandbild als großformatiges Gemälde hat seinen Ursprung in der vierteiligen Arbeit „Vier Wände“, an der Max Weiler von 1973 bis 1977 arbeitet und die heute im Juridicum der Universität Wien und im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig im Wiener Museumsquartier zu bestaunen ist. Diese Bilder waren schon auf die Wände eines imaginären Raumes hingearbeitet. So sind in weiterer Folge die als Auftragsarbeit entstandenen Wandmalereien immer auch als autonome Gemälde zu verstehen. Die großformatige Arbeit „Wie eine Symphonie“ wurde für eine konkave Wand im Hörraum vier der Ausstellung „Mozart – „Wie eine Symphonie“, Salzburger Landesausstellung, „Mozart – Bilder und Bilder und Klänge“ konzipiert, Klänge“, 1990/1991(© Robert Najar) die im Rahmen der Salzburger Landesausstellung 1991 auf Schloss Kleßheim veranstaltet wurde. Nach Ende der Schau wurde die räumliche Krümmung aufgehoben und das Leinwandbild kann heute plan im Karl-BöhmSaal des Salzburger Festspielhauses bewundert werden. Vorliegende Arbeit ist eine vom Künstler eigenhändig farbig dicht überarbeitete und mit Anmerkungen zu den genauen Farbtonalitäten versehene Lithografie des beeindruckenden Bildes. „Das Werk besitzt zu den Seiten hin offene Konturen, im Inneren ist es viergliedrig gefügt, wobei in jedem der amorphen Felder, die über kaum erkennbare Zwischenzonen miteinander verflochten sind, jeweils eine Farbe den Ton angibt. Purpur, Violett, Blau und Grüngelb bilden im Uhrzeigersinn einen Kreislauf, dem eine Bewegung innezuwohnen scheint. Sie ist komplex: Einerseits scheinen sich die vier Farbkräfte abzustoßen und auseinander zu driften, andererseits interagieren sie intensiv und lösen Beziehungen aus, die Klangähnlichkeit besitzen. Die Analogie der vier Felder des Bildes zu den Sätzen einer Symphonie liegt nahe.“1 Das Bild soll ebensolche Empfindungen im Betrachter auslösen, wie es die Musik Mozarts beim Anhören vermag. Es geht Max Weiler dabei aber nicht darum, die Musik zu illustrieren, sondern „ihr Wesensgleiches gegenüberzustellen“2. 1)Gottfried 2)Max Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 136 Weiler, Tag- und Nachthefte, 1991, in: Boehm, S. 136 28 | Wie eine Symphonie (Hommage à Mozart) übermaltes Ausstellungsplakat der Mozart-Ausstellung, Salzburg 1991 Eitempera auf Farblithografie 61 x 72 cm (Passepartout-Ausschnitt) Monogrammiert: MW Provenienz: Privatbesitz Wien Literatur: Max Weiler. Die großen Werke. Fresken. Mosaiken. Gemälde. Vom Entwurf zur Ausführung. Ausstellungskatalog, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck. Stadtarchiv/Stadtmuseum, Innsbruck 2010, Abb. 9, S. 24, Abb. 59, S. 431 ff. Vgl.: Max Weiler. Malerei seit 1927. Retrospektive. Ausstellungskatalog, Künstlerhaus Wien 1999/2000, Abb. S. 356 f. 29 | Ohne Titel 1992 Farbwachskreiden auf Papier 24 x 16,5 cm Signiert und datiert links unten: Weiler (19)92 Provenienz: Privatsammlung Wattens Literatur: Regina Doppelbauer, Yvonne J. Weiler: Max Weiler Werkverzeichnis. Die Zeichnungen/Arbeiten auf Papier, http://maxweiler.albertina.at/, Weiler911 Vgl.: Max Weiler. Zeichnung und Malerei auf Papier 1927-2000. Ausstellungskatalog, Landesgalerie Oberösterreich, Linz 2000/2001; Klaus Albrecht Schröder (Hg.), Max Weiler. Der Zeichner. Ausstellungskatalog, Albertina, Wien 2011, Abb. S. 387 30 | Ohne Titel 1996 Farbwachskreiden auf Papier 41,5 x 29,5 cm Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)96 Provenienz: Privatsammlung Wien Literatur: Regina Doppelbauer, Yvonne J. Weiler: Max Weiler Werkverzeichnis. Die Zeichnungen/Arbeiten auf Papier, http://maxweiler.albertina.at/, Weiler868; Weiler. Arbeiten aus den Jahren 1995/96. Ausstellungskatalog, Galerie Welz, Salzburg 1997, Abb. S. 24 Vgl.: Klaus Albrecht Schröder (Hg.), Max Weiler. Der Zeichner. Ausstellungskatalog, Albertina, Wien 2011, S. 393 ff.; Max. Weiler, Zeichnung und Malerei auf Papier 1927-2000. Ausstellungskatalog, Landesgalerie Oberösterreich, Linz 2000/2001, Abb. S. 277 ff. Ausgestellt: Galerie Welz, Salzburg 1997 | GRAFISCHE ARBEITEN 31 | Bäumlein wächst zum Licht 1982 Farblithografie 33 x 26 cm (Druckgröße) 54 x 43 cm (Blattgröße) Signiert rechts unten: MWeiler Auflage: 100 Stück, 5 artist proofs Literatur: Regina Doppelbauer, Yvonne J. Weiler: Max Weiler Werkverzeichnis, Die Zeichnung/Arbeiten auf Papier, http://maxweiler.albertina.at, Weiler3648;* Yvonne J. Weiler (Hg.), Max Weiler. Aus der Natur gemacht, Innsbruck-Wien 1997, S. 255 In blauer Gegend | 32 1981 Farblithografie 35 x 35 cm (Druckgröße) 45,5 x 46 cm (Blattgröße) Signiert, datiert und nummeriert unten: MWeiler (19)81 Auflage: 100 Stück Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler3647; Yvonne J. Weiler (Hg.), Max Weiler. Aus der Natur gemacht, Innsbruck-Wien 1997, S. 255 33 | Bergblumen 1988 Farblithografie 56 x 86 cm (Druckgröße) 69,5 x 99,5 cm (Blattgröße) Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)88 Signiert und datiert im Druck: MWeiler (19)88 Auflage: 200 Stück Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler3608, vgl.: Weiler3160 * In der Folge nur mehr als „Werkverzeichnis Albertina“ bezeichnet. Landschaft neu | 34 1971 Buntstift über Radierung auf Papier 24,7 x 26,5 cm (Druckgröße) Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)71 Monogrammiert, datiert und betitelt im Druck oben: MW (19)71 LANDSCHAFT NEU Provenienz: Privatbesitz Tirol Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler3637 35 | Ohne Titel Neujahrskarte 1982 Farblithografie 23 x 31,5 cm (Druckgröße) 28 x 36 cm (Blattgröße) Signiert, datiert und nummeriert unten: MWeiler (19)82 Rückseitig betitelt: Neujahrskarte Auflage: 50 Stück Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler489 36 | Blaue Blume 1990 Farblithografie 50 x 65 cm (Druckgröße) Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)90 Auflage: 120 Stück, artist proofs Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler3642; Yvonne J. Weiler (Hg.), Max Weiler. Aus der Natur gemacht, Innsbruck-Wien 1997, S. 256 37 | Im Frühling aus der „Neuen Mappe“ 1997 Farblithografie 32 x 32 cm (Druckgröße) Signiert, datiert und nummeriert unten: MWeiler (19)97 Betitelt Mitte unten: „Im Frühling“ Auflage: 65 Stück Provenzienz: Privatbesitz Österreich Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler3652; Umbrabaum (Baum im Hang) | 38 1989 Farblithografie 30 x 27 cm (Druckgröße) 39,5 x 37 cm (Blattgröße) Signiert, datiert und nummeriert unten: MWeiler (19)89 Auflage: 120 Stück Provenienz: Privatsammlung Wattens Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler338; Yvonne J. Weiler (Hg.), Max Weiler. Aus der Natur gemacht, Innsbruck-Wien 1997, S. 256 (Titel vertauscht) 39 | Naturstück 1989 Farblithografie 47 x 62 cm (Druckgröße) 49,8 x 64,5 cm (Blattgröße) Signiert, datiert und nummeriert unten: Weiler (19)89 Auflage: 600 Stück Provenienz: Privatsammlung Deutschland Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler3641 Pflanzengesellschaft | 40 1989 Farblithografie 29 x 27,5 cm (Druckgröße) Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)89 Auflage: 120 Stück Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler337; Yvonne J. Weiler (Hg.), Max Weiler. Aus der Natur gemacht, Innsbruck-Wien 1997, S. 256 (Titel vertauscht) 41 | Adventblume 1991 Farblithografie 48 x 61 cm (Druckgröße) 50 x 65 cm (Blattgröße) Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)91 Auflage: 300 Stück, artist proofs Provenienz: Privatsammlung Wattens Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler341; Yvonne J. Weiler (Hg.), Max Weiler. Aus der Natur gemacht, Innsbruck-Wien 1997, S. 257 42 | Farbig die Erde 1991 Farblithografie 46,5 x 60 cm (Druckgröße) 50,5 x 65 cm (Blattgröße) Signiert, datiert und nummeriert unten: Weiler (19)91 Betitelt Mitte unten: farbig die Erde Auflage: 120 Stück Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler342; Yvonne J. Weiler (Hg.), Max Weiler. Aus der Natur gemacht, Innsbruck-Wien 1997, S. 257 | 43 44 | | 45 46 | 43 | Blume 1989 Farblithografie 29 x 29 cm (Druckgröße) 32 x 32 cm (Blattgröße) Signiert und datiert rechts unten mit der Hand und im Druck: Weiler (19)89 Betitelt Mitte unten: Blume Auflage: 99 Stück, artist proofs Provenienz: Privatbesitz Österreich Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler3432, vgl.: Weiler3120 Ohne Titel (Baum) 44 | 1989 Farblithografie 29 x 29 cm (Blatt- und Druckgröße) Signiert, datiert und nummeriert unten: Weiler (19)89 Auflage: 99 Stück Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler170 45 | Gras und Blumen 1989 Farblithografie 29,5 x 30 cm (Druckgröße) 39,5 x 39 cm (Blattgröße) Signiert, datiert und nummeriert unten: MWeiler (19)89 Auflage: 120 Stück Provenienz: Privatsammlung Wattens Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler336 46 | Ohne Titel (Farbgewächs) 1989 Farblithografie 29 x 29 cm (Druckgröße) 31,8 x 48 cm (Blattgröße) Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (19)89 Auflage: 99 Stück Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler142, vgl.: Weiler3080 Mai-Rose | 47 1990 Farblithografie 58 x 40 cm (Druckgröße) Signiert und datiert rechts unten: MWeiler (90) Auflage: 120 Stück, artist proofs Literatur: Werkverzeichnis Albertina, Weiler3643 BIOGRAFIE 1910 | Max Weiler wurde am 27. August in Absam bei Hall in Tirol geboren. Seine Schulzeit verbringt er teils in Mehrerau bei Bregenz und teils in Hall in Tirol. 1926 | Er lernt den Bund Neuland, eine katholische Jugend- und Reformbewegung, kennen, die ihn stark prägt. 1929 | Nach seinem Schulabschluss besucht er die Malschule bei Toni Kirchmayr in Innsbruck. 1930 | Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Prof. Karl Sterrer. Durch ihn macht Max Weiler seine erste Bekanntschaft mit Bildern der altchinesischen Landschaftsmalerei der Sung-Dynastie (960–1279). 1937 | Erhält das Staatsstipendium der Akademie mit einem Aufenthalt in Rom (Rompreis). 1939-1942 | Arbeit als Hilfslehrer in Telfs und Zams bei Landeck. 1941 | Max Weiler heiratet Gertraud Frenner. Im Folgejahr wird seine Tochter Almut geboren. 1942-1945 | Der Künstler absolviert seinen Dienst bei der Deutschen Wehrmacht als Gefreiter in Oberitalien und Jugoslawien. Kurz vor der Kapitulation kann er sich zu Fuß nach Gerlos im Zillertal durchschlagen, wo er wieder mit seiner Familie zusammentrifft. 1945 | Er beginnt mit der Arbeit an den Fresken in der Theresienkirche auf der Hungerburg in Innsbruck. 1947 | Max Weiler bezieht ein großes Atelier in der Sternwartestraße in Innsbruck. Max Weiler vor dem Atelier, Innsbruck 1947 (© Robert Najar) 1948 | Die Gestaltung der Fresken in der Theresienkirche stößt auf großen Widerstand und hat einen Prozess wegen angeblicher Herabwürdigung des Bauernstandes zur Folge. Weiler wird freigesprochen. 1949 | Der Künstler reist nach Paris und lernt dort Nicolas de Staël und Alfred Manessier kennen. 1950 | Die Gestaltung der Apsis der Friedenskirche in Linz-Urfahr wird ausgeschrieben und Max Weiler gewinnt den Wettbewerb. Um einer Anordnung des Vatikans zur Entfernung der Wandbilder in der Theresienkirche zuvorzukommen, verhängt er die Fresken auf der Hungerburg. In diesem Jahr wird auch seine Tochter Gertraud geboren. 1944/1955 | Arbeitet an der Ausgestaltung der Kassenhalle im Hauptbahnhof in Innsbruck. 1955 | Heftige Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit wegen der neuen Wandmalereien im Innsbrucker Hauptbahnhof. Als die Arbeit fertiggestellt ist, wird die Absicht des Künstlers für das Publikum verständlicher und auch die Reaktionen der Presse fallen positiv aus. Max Weiler macht Bekanntschaft mit dem Kunsthistoriker Otto Breicha. 1957 | Seine jüngere Tochter Gertraud stirbt bei einem Unfall. 1959 | Die Betonglasfenster in der Kapelle der Eucharistieschwestern in Salzburg-Herrnau entstehen, sowie Entwürfe für die Logenvorräume und einen Wandteppich im Neuen Salzburger Festspielhaus (Heute: Großes Festspielhaus). Max Weiler mit Studenten der Akademie, Wien 1970 (© Robert Najar) 1960 | Beginn der Selbstreflexionen in den „Tag- und Nachtheften“, die bis 1991 zu zwanzig Bänden anwachsen. Keramikwand für das Bundesrealgymnasium in Lienz und Ausführung einer großen Wandmalerei im Großen Stadtsaal in Innsbruck. Während der Arbeit an diesen Bildern verletzt er sich durch den Sturz von einem Gerüst. Das Angebot einer Professur in Nürnberg schlägt er aus. Max Weiler repräsentiert Österreich auf der Biennale in Venedig. 1960/1961 | Der Zyklus „Als alle Dinge…“ nach dem Buch der Weisheit des Meister Eckharts entsteht. 1961 | Max Weiler erhält den Großen Österreichischen Staatspreis und lernt bei dieser Gelegenheit den Bildhauer Fritz Wotruba kennen. Arbeit an der Betonglaswand in der Kirche Maria am Gestade in Innsbruck-Sieglanger. 1961-1967 | Die Bilderserie „Wie eine Landschaft“ entsteht. 1964 | Max Weiler übernimmt eine Meisterklasse an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1966-1969 | Die zwölf „Flügelbilder“ entstehen. 1967 | Eiserner Vorhang für das Tiroler Landestheater in Innsbruck. Wird in den Österreichischen Kunstsenat berufen. 1969-1973 | Max Weiler malt die „Bilder auf tönenden Gründen“. 1970 | Reise nach Umbrien und zwei Jahre später nach Assisi. Ehrenzeichen des Landes Tirol. Arbeit an einem Glasmosaik, Innsbruck 1954 (© Robert Najar) 1975 | Max Weilers erste Monografie erscheint im Residenz Verlag Salzburg, herausgegeben von Wilfried Skreiner. 1979 | Der Künstler lernt Yvonne J. Fahlström kennen, die eine Ausstellung österreichischer Gegenwartskunst in Skandinavien kuratiert. Er malt ein großes Bild für die UNO-City in Wien und erhält das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst. 1981 | Emeritierung als Professor der Akademie der bildenden Künste in Wien. Beginnt mit Malereien auf handgeschöpftem Papier einer Papiermühle aus dem Waldviertel. 1984 | Max Weiler lernt den Kunsthistoriker Gottfried Boehm kennen. Große Wandbilder von ihm werden im Wiener Juridicum installiert. 1985 | Tod der ersten Frau des Künstlers. 1986 | Beginn einer intensiven Zusammenarbeit mit Yvonne J. Fahlström. In den kommenden Jahren zahlreiche Ausstellungen Max Weilers in Österreich und auch international. 1987 | Er lernt den Fotografen Franz Hubmann und den Vaduzer Kunstsammler Herbert Batliner kennen, den er noch im selben Jahr porträtiert. Das Bild hängt heute in der Albertina Wien als Dauerleihgabe. 1988 | Reise nach Leningrad, Basel und Colmar, um den Isenheimer Altar erstmals im Original zu besichtigen. Den Sommer verbringt der Künstler in Positano. Nach seiner Rückkehr bezieht er ein neues Atelier in Wien-Neubau. 1989 | Reise nach Mexiko. Besuch der Mayabaudenkmäler auf der Halbinsel Yucatan, gefolgt von einem längeren Aufenthalt in der Karibik. In diesem Jahr findet eine große Retrospektive, sein Schaffen seit den frühen dreißiger Jahren umfassend, im Museum des 20. Jahrhunderts im Schweizergarten in Wien (heute: 21er Haus) statt. 1990 | Reise durch das Hochland von Kenia und die wichtigsten Naturschutzgebiete. Längerer Aufenthalt am Indischen Ozean. Max Weiler macht im selben Jahr, zu seinem 80. Geburtstag, seine erste Reise in die USA. Hier besucht er bedeutende Museen und Sammlungen in New York, Washington und Iowa. Im Auftrag des ORF entsteht ein Filmpor trät von Krista Hauser. Max Weiler bestückt eine große Ausstellung in der Slowakischen Nationalgalerie in Bratislava. 1991 | Max Weiler heiratet Yvonne J. Fahlström. Installation des Bildes „Wie eine Symphonie“ in der Mozart-Ausstellung des Landes Salzburg auf Schloss Kleßheim. 1992/1993 | Große Wandbilder für das neue Casino in Innsbruck. 1993 | Er wird Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste in Bratislava. 1995 | Max Weiler wird zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste ernannt und erhält das Große Silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich. Er verbringt den Sommer am Mondsee in Salzburg und erleidet dort, von einem Auto angefahren, schwere Verletzungen an der Hüfte. 1998 | Große Ausstellung in der Chinesischen Nationalgalerie in Peking, die zu einem überragenden Erfolg wird. 2000 | Wird zum Ehrenbürger der Stadt Wien und erhält das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich. 2001 | Max Weiler stirbt am 29. Jänner und wird am 16. Februar in einem Ehrengrab der Stadt Wien am Zentralfriedhof beigesetzt. AUSSTELLUNGEN (Auswahl) 1932 | Burg Petersberg bei Silz 1935 | Akademie der bildenden Künste, Wien 1937 | Weltausstellung Paris; Exposition International d’Etudiants d’Art et Cultur, Neapel 1947 | Österreichische Kunstausstellung, Wien 1948 | Französisches Kulturinstitut, Innsbruck 1950 | XXV. Biennale, Venedig (mit grafischen Arbeiten vertreten) Max Weiler mit Peter Pongratz und Otto Breicha, Wien 1966 (© Robert Najar) 1951 | Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck; Galerie Würthle, Wien; Neue Galerie der Stadt Linz/Wolfgang-Gurlitt-Museum, Linz 1954 | Künstlerhaus, Salzburg 1954 | III. Biennale, São Paulo; Neue Galerie der Stadt Linz/Wolfgang-Gurlitt-Museum, Linz 1958 | Akademie der bildenden Künste, Wien 1959 | Tiroler Kunstpavillon, Innsbruck 1960 | XXX. Biennale, Venedig (Österreichpavillon) 1961 | Stadtsaal der Tiroler Handelskammer, Innsbruck 1964 | Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck 1965 | 2. Trigon-Ausstellung im Künstlerhaus, Graz 1966 | Akademie der bildenden Künste, Wien; Galerie im Taxispalais, Innsbruck 1967 | Galerie im Taxispalais, Innsbruck; Galerie Würthle, Wien; Weltausstellung in Montreal, Kanada; Stift Stams, Tirol 1969 | Galerie nächst St. Stephan, Wien; Galerie am Dom, Innsbruck 1970 | Retrospektive, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz; Galerie im Taxispalais, Innsbruck 1971 | Künstlerhaus, Wien; Galerie Würthle, Wien 1973 | Galerie Krinzinger, Innsbruck 1974 | Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz 1977 | Burg Hasegg, Hall in Tirol; Galerie Annasäule, Innsbruck 1978 | Akademie der bildenden Künste, Wien; Grafische Sammlung Albertina, Wien; Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck 1979 | Künstlerhaus, Klagenfurt; Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck 1980 | Traklhaus, Salzburg; Kulturhaus der Stadt Graz, Graz; Galerie nächst St. Stephan, Wien; Galerie Annasäule, Innsbruck 1981 | Städtische Galerie, Lienz; Universität Innsbruck, Institut für Kunstgeschichte 1982 | Galerie Elefant, Landeck 1983 | Schloss Maretsch, Bozen 1984 | Frankfurter Kunstverein, Frankfurt; Galerie Krinzinger, Innsbruck; Württembergischer Kunstverein, Stuttgart 1986 | Rupertinum (heute: Museum der Moderne), Salzburg; Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz; Galerie Elefant, Landeck 1987 | Galerie Museum, Bozen; Galerie am Lindenplatz, Schaan, Liechtenstein; Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck; Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck; Galerie Maier, Innsbruck; Neue Galerie, Wien; Galerie Elefant, Burg Hasegg, Hall in Tirol 1988 | Secession, Wien; Galerie Welz, Salzburg; Halle des Sowjetischen Künstlerverbandes, Moskau; Österreichische Galerie im Belvedere, Wien; Galerie Würthle, Wien; Goethe-Galerie, Bozen; Art Basel 1988 1989 | Haus der Kunst, Brünn; Museo de Arte Moderno, Mexico City; Museo de Monterrey, Mexiko; Stanford Museum, Kalifornien; University of Iowa Museum of Art, Iowa City; Kunstmuseum Bern, Bern; Ungarische Nationalgalerie, Budapest; Retrospektive, Museum des 20. Jahrhunderts (heute: 21er Haus), Schweizergarten, Wien; Art Frankfurt 1989; Galerie Latal, Zürich 1990 | Tiroler Landesausstellung, Rabalderhaus, Schwaz; Kulturhaus Graz, Graz; Palais Thurn und Taxis, Bregenz; Galerie Carinthia, Ossiach; Slowakische Nationalgalerie, Bratislava; Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz; Grafische Sammlung Albertina, Wien 1991 | Mozart-Ausstellung des Landes Salzburg, Schloss Kleßheim, Salzburg; Rupertinum (heute: Museum der Moderne), Salzburg; Prager Nationalgalerie, Prag; Galerie Welz, Salzburg; Museum Moderner Kunst, Passau; Galerie Carinthia, Klagenfurt 1992 | Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck; Europäisches Forum, Alpbach; Galerie Colussa, Udine; Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck 1993 | Galerie Medium in der Akademie der bildenden Künste, Bratislava; Museion, Museum für moderne Kunst, Bozen 1994 | Bawag-Foundation, Wien; Galerie Carinthia, Klagenfurt 1995 | Österreichische Galerie im Belvedere, Wien; Grafische Sammlung Albertina, Wien; Sammlung Essl, Schömer-Haus, Klosterneuburg 1997 | Galerie Welz, Salzburg; Kulturzentrum Kapfenberg, Steiermark; Galerie Michael Kovacek, Wien 1998 | Chinesisches Nationalmuseum NAMOC, Peking 1999 | Retrospektive, Künstlerhaus, Wien; Akademie der bildenden Künste, Wien 2000 | Landesgalerie Linz, Linz 2001 | Tiroler Landesgalerie im Taxispalais, Innsbruck Max Weiler 1994 (Foto: Yvonne Weiler), (© Robert Najar) 2003 | Angermuseum, Erfurt 2004 | Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien 2010 | Essl Museum, Klosterneuburg; Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck; Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck 2011 | Albertina, Wien von links nach rechts: Kathrin Macht Sophie Cieslar Stefan Rodler Claudia Kovacek-Longin Sophie Zetter-Schwaiger Jenny Reiter Herausgeber und Verleger | Redaktion | Texte | Lektorat | Grafik | Gesamtherstellung | Fotos | Copyright | © 2016 Galerie Kovacek & Zetter GmbH ISBN | 978-3-9503830-9-6 Galerie Kovacek & Zetter GmbH Stallburggasse 2 A-1010 Wien [email protected] www.kovacek-zetter.at Sophie Cieslar Jenny Reiter Sophie Zetter-Schwaiger Claudia Kovacek-Longin Sophie Cieslar Jenny Reiter Stefan Rodler Kathrin Macht Kathrin Macht Thomas Riegler www.beyond.ag Lindenau Productions www.lindenauproductions.at Galerie Kovacek & Zetter GmbH atelier citronenrot, Gerlinde Gorla www.kovacek-zetter.at
© Copyright 2024 ExpyDoc