Mai 2016 DAS STADTTEILMAGAZIN DER ZEITUNG AM SAMSTAG Ausgabe Mittel- und Oberwiehre Wolfgang Roese & das Orso-Büro Von der Studentenbude zur Schnittstelle für Kultur Sophia Sauter Französische Pâtisserie bei Petite Sophie Kinderseite Bahnhofsliebe Ludwig Quaas hat sich seinen Traum erfüllt und ist Koch sowie Inhaber der Gaststätte im Wiehre Bahnhof Rezept aus Bullerbü und Buch-Verlosung EINFACH & ENTSPANNT EINKAUFEN. 7 Blaue L ilie Möbel & Accessoires P+R 2 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin HEREIN SPAZIERT Gelebte Ideale E s gibt dieses Klischee von den kindlichen Berufsvorstellungen, etwa dass der kleine Junge später einmal Lokomotivführer werden will und das kleine Mädchen Tierärztin. Darüber wird geschmunzelt, weiß doch jeder Erwachsene, wie das Leben noch prägend wirken und Berufsziele verändern wird. Wie abgeklärt und visionsfrei eine solche Haltung aber vielleicht ist, zeigt der Berufswunsch eines Kindes, das später Koch werden wollte. Heute ist der junge Mann genau das und glücklich: Koch und Chef der Gaststätte im Wiehre Bahnhof. Wir stellen Ludwig Quaas und seinen Kindheitstraum vor. Auch für die junge Sophia Sauter, der wir ein Portrait widmen, stand von jeher fest: Sie will einmal selbstständig sein. Je früher desto besser. Und stets war klar, ein Handwerk soll ihr Beruf sein. Auch sie hat sich diesen Zukunftstraum erfüllt. Direkt nach ihrer Ausbildung zur Konditorin hat ihr erstes eigenes Café eröffnet, mit ihrem zweiten in der Wiehre feiert sie nun Einjähriges. Hier backt sie mit großer Leidenschaft süße französische Teilchen. Für Wolfgang Roese, den Gründer und Dirigenten von Orsophilharmonic, stand dagegen die Musik immer an erster Stelle, gab es hierzu nie eine berufliche Alternative. Auch wenn er inzwischen Berlin zu seinem Wohnort gewählt hat, fühlt er sich in Freiburg heimisch. Seine frühere Studenten-WG hat er längst umgewandelt in eine Art Musiker-Kommune. Wir haben einen Blick in die schwungvolle „Zentrale“ von Orso geworfen. Es gibt sie also, die Ideale, die gelebt werden wollen. Das ist beruhigend und anregend zugleich. Und macht Mut. Den braucht es manchmal. Beispielsweise wenn von einem Tag auf den anderen der eigene Vater zum Pflegefall wird. Lesen Sie den authentischen Bericht einer Tochter, die plötzlich zur Pflegerin wurde. Eine anregende Lektüre wünscht Barbara Breitsprecher Chefredakteurin Element Form ng Ausstellu fnet! öf täglich ge 79108 Freiburg Weißerlenstraße 1b Tel. 0761 /490 40 -0 Fax 0761 /490 40 -90 Was ist Ihre Immobilie wert ? Was ist Immobilie wert ? 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Seite 29 5 Maxim Biller, „Biografie“ Seite 34 20 ©Foto: Achim Käflein Ludwig Quaas hat sich einen Kindheitstraum erfüllt und ist Koch und Betreiber der Gaststätte im Wiehre Bahnhof Rezept: Österreichische gefüllte Kalbsbrust Seite 17 ©Foto: Michael Zäh Die Zoologin Tanja Breining schreibt über Tierversuche Seite 13 Friedrich G. Steger ist mit seinem Trommel-Fachgeschäft Drumhouse gerade von Kollnau in die Wiehre umgezogen 9 ©Foto: Michael Zäh ©Foto: Michael Zäh Hend Amann kommt aus Beirut und lebt seit fast 50 Jahren in Deutschland. In Freiburg hat sie ihre Heimat gefunden. ©Foto: Barbara Breitsprecher 18 22 Sophia Sauter (links) backt seit einem Jahr in ihrer Pâtisserie Petite Sophie französische Teilchen IMPRESSUM Stadtteilmagazin Zeitung am Samstag Verlags GmbH Benzstraße 22, 79232 March Tel. 07665-93 458-0 Fax 07665-93 458-286 Geschäftsführer: Christopher Kunz, Rüdiger van der Vliet 4 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin Wolfgang Roese, der Gründer und künstlerische Leiter von Orso, hat seine ehemalige Studentenbude zur Kulturkommune und Geschäftszentrale umgewandelt. Chefredakteurin: Barbara Breitsprecher (visdp) Tel. 0174-16 37 446 e-mail: [email protected] Grafik, Layout & Herstellung: dtpwork design, Herbolzheim Adrian Kempf, Tel. 07643-39 42 65 00 e-mail: [email protected] Titelfoto: Achim Käflein Meisterdruck GmbH Druckerzeugnisse Kreuzmattenstraße 13 79276 Reute bei Freiburg Tel: 07641-9178-0 e-mail: [email protected] Verkaufsleitung: Michael Metzger, Tel. 07665-93 458-21 e-mail: [email protected] ©Foto: Achim Käflein PORTRAIT Kindheitstraum: Koch werden „Ich wollte immer Koch im Wiehre Bahnhof werden“ – Ludwig Quaas, genannt Luki, hat sich seinen Traum erfüllt und betreibt inzwischen als alleiniger Inhaber und Koch die dortige Gaststätte. ollen Sie w mobilie m Ihre I fen? u a k ie ver hen S c e r p S n! uns a Eine der besten Adressen für Ihre Immobilie. Tel. 0761 21 82-13 45 www.volksbank-freiburg.de/immobilien Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 5 PORTRAIT Bodenständige badische Küche, kombiniert mit mediterranen Elementen – dafür steht Luki Quaas mit seiner Kochkunst. W ann immer Ludwig Quaas es sich als Kind aussuchen durfte, in welches Restaurant die Familie zum Essen gehen würde, waren er und sein Vater sich sofort einig: in die Gaststätte im Freiburger Wiehre Bahnhof. Da konnten die drei Geschwister noch so viele Einwände haben, es ging in den Bahnhof. Heute ist er Koch und der Chef in der Gaststätte. Fotos: Achim Käflein „In der Sterne-Gastronomie, in der ich gelernt habe, fand ich vieles masslos übertrieben und dekadent.“ Luki Quaas, Koch Kochen mit frischen, hochwertigen Produkten, aber ohne Schnickschnack. 6 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin Leben.“ Hier konnte er sich als Koch nicht verwirklichen, die Gäste hatten ihre ganz eigenen Erwartungen. Letztlich brachte ihn sein Vater dazu, aus diesem Pachtvertrag wieder auszusteigen. Der Vater – der renommierte Gynäkologe gleichen Vor- und Nachnamens, der bis 2010 Chefarzt der Gynäkologie des Diakoniekrankenhauses war – konnte es einfach ©Fotos:Achim Käflein „Ich habe meine Kindheit dort verbracht“, fasst es der 35-Jährige kurzerhand zusammen. „Hier habe ich die Leidenschaft fürs Kochen entdeckt.“ Seine Stimme ist heiser, er hat den Nachmittag auf der Nordkurve im SC-Stadion verbracht. „Ich gönne mir sehr, sehr wenig frei, aber SC-Heimspiele, die müssen sein.“ Im Alter von vier Jahren war er zum ersten Mal in der Nordkurve und seitdem hat er kein Spiel verpasst. Seit diesen Kinderzeiten hat Ludwig Quaas, den alle „Luki“ nennen, die Vision, eines Tages selbst Koch und Chef im Wiehre Bahnhof zu sein. Diesen Traum hat er sich inzwischen erfüllt. Im September 2014 übernahm er zunächst zusammen mit einem Partner die Gaststätte, seit Anfang 2016 ist er der alleinige Chef dort. Schon einmal hatte er davor im Wiehre Bahnhof gewirkt, von 2007 bis 2009 als Küchenchef. Die Möglichkeit einer Übernahme lehnte er damals ab – er fühlte sich noch zu jung. Zwar hatte er nach dem Abitur eine Lehre im Colombi gemacht, anschließend mehrere Jahre auf einem leitenden Posten im Schwarzen Adler in Oberbergen, dann im Palais Coburg in Wien gearbeitet. Dennoch wagte er zunächst einen Schritt hin zu einem anderen Restaurant und übernahm das „Goldene Nashorn“ in St. Georgen. „Damit bin ich mit Vollgas an die Wand gefahren“, gibt Luki Quaas unumwunden zu. „Das war vielleicht der größte Fehler in meinem Luki Quaas an seiner Wirkungsstätte im Wiehre Bahnhof nicht mehr mit ansehen, wie sich sein Sohn verausgabte und dabei unglücklich war. Luki Quaas stammt aus einer Akademikerfamilie, seine Geschwister und alle nahen und fernen Verwandten haben studiert, und sind meist Ärzte oder Architekten geworden. Ludwig Quaas Junior wollte eigentlich immer nur Koch werden. Doch nach der Erfahrung mit dem „Goldenen Nashorn“ studierte er dann doch und machte seinen Bachelor für Gastronomie am Angell. „Ich koche das, was ich selbst gerne esse“, erklärt der Koch. Mit der alleinigen Übernahme der Gaststätte hat Luki Quaas auch sein Team neu aufgestellt und dabei „wahnsinniges Glück gehabt“, wie er selbst sagt. Stefan Hammerschmitt ist sein Rseaturantchef, Dirk Bundrock sein Küchenchef. Er möchte im Wiehre Bahnhof einen persönlichen Kontakt zu den Gästen zu pflegen. Sein Ziel ist es, dass man sagt „Wir gehen zum Luki“. Bei den Gerichten setzt er auf hochwertige Produkte und eine bodenständige Küche. Es gibt badische Gerichte ebenso wie Klassiker, aber auch mediterranes Essen. Denn Luki Quaas liebt zum Beispiel Fisch (und angelt im übrigen auch sehr gerne). „Bei mir gibt es immer den frischesten Fisch“, sagt er voller Stolz. Über die Zubereitung von Fisch hat er viel von Alfred Klink gelernt, bei dem er seine Ausbildung im Colombi gemacht hat. „Ich koche das, was ich selbst gerne esse“, erklärt er. Was er nicht mag, hat er in den Berufsjahren in der Sterne-Gastronomie gelernt: „Ich fand da vieles maßlos übertrieben und dekadent“. Allein durch die Verzierungen wurde viel an Lebensmitteln weggeschmissen. So werden beispielsweise vom Sellerie Kreise ausgestochen, der Rest geht in die Abfalltonne. „Das geht gegen meine Richtung“, betont Luki Quaas. Er verzichtet deshalb konsequenterweise auf überflüssige Garnituren seiner Gerichte. Dem Geschmack tut das keinen Abbruch. Barbara Breitsprecher Boden · Wand · Treppe · Bad · Möbel... www.beton-cire-info.de Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 7 FITNESS WELLNESS BALLSPORT KURSE SPORTPARK FREIBURG PILATES ZUMBA® YOGA MYRIDE CYCLING FITBOX WORKOUT BODYART FACTS CAPOEIRA X-PRESS TRX® KICKBOXEN RÜCKENFIT & STRETCH GÜLTIG BIS 05/06/2016 2 MONATE BEITRAGSFREI * + 50% AUF DIE STARTGEBÜHR! KINDERBETREUUNG WWW.SPORTPARK-FITNESS.DE 8 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin * nur gültig in Verbindung mit einer Anmeldung zur Mitgliedschaft mit 24 Monaten Laufzeit und einer halbjährlichen Servicepauschale in Höhe von 19,95 Euro. ©Foto: Barbara Breitsprecher PORTRAIT Wolfgang Roese & Orso In der Schwarzwaldstraße 9-11 hat Orso sein Büro. Hier werden Tickets verkauft, Konzerte organisiert und geplant, es wird geprobt, geredet und viel Kaffee getrunken. Kulturkommune Wolfgang Roese ist Gründer und künstlerischer Leiter der Orso-Chöre und -Orchester. Seine frühere Studentenbude ist heute Geschäftsstelle. Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 9 ©Foto: Orso PORTRAIT Der Vorstand des Vereins Orso – Orchestra & Choral Society Freiburg e. V.: Iris Ehret, Sabine Sohn, Hanno Kappus, Sandra Roese, Wolfgang Roese, Anietta Drescher, David Wagner, Holger Frey (v.l.) H Das Büro-Team in der Orso-Geschäftsstelle in der Schwarzwaldstraße: Hier werden Konzerte und Proben organisiert, Musiker werden verpflichtet und bekommen, falls nötig, eine Unterkunft und hier kann in kleiner Besetzung geprobt werden. ©Foto: Barbara Breitsprecher ier in der Schwarzwaldstraße 9 –11 war früher ursprünglich die Studentenbude von Wolfgang Roese. Heute sind die Häuser zur kulturellen Schnittstelle gewachsen. Hier sind die Geschäftsräume von Orso, dem Chor und den Orchestern, die Wolfgang Roese 1993 gegründet hat und bis heute leitet, ebenso aber auch Studio- und Lagerräume. Und Musiker, die auf der Durchreise sind, finden hier auch ein Dach über dem Kopf. Das hat im besten Sinne etwas von einer „Kulturkommune“. Jeder der üben will, WLAN braucht und Kaffee trinkt, findet hier seinen Platz. Wer die Geschäftsräume betritt, wird empfangen von einem fröhlichen, kreativen Durcheinander an Plakaten und Flyern, in einer Ecke stapeln sich ein paar Getränkekisten und die Noten für die nächste Probe liegen auf einer Theke bereit. Dazwischen tauchen die Köpfe der beiden Praktikanten Annika aus München und Jérémy aus Frankreich auf, jeder mit einem Telefon am Ohr, und seitlich stehen an hohen Tischen Sabine Sohn, die Büroleiterin von Orso, und ihre Kollegin vor dem Schaufenster, vertieft in ihre Labtops. Der Umgang ist liebevoll, fast familiär, Scherze fliegen hin und her, alles wirkt äußerst entspannt. „Warten Sie nur, bis es mal wieder hektisch wird“, warnt Sabine Sohn lachend. Klar, turbulente Phasen gehören hier ganz genau so dazu, eigentlich vor jedem Konzert, Sabine Sohn weiß das genau. Manchmal arbeitet sie bis nachts um drei oder vier Uhr in der Schwarzwaldstraße. Sie kam als Chormitglied zu Orso, fuhr für die Proben von Furtwangen herunter. Dann begann sie zunächst ehrenamtlich im Büro mit zu arbeiten, machte sich bald unentbehrlich, hat heute eine Teilzeitstelle und pendelt jetzt täglich. Mit Schwung kommt Wolfgang Roese gut gelaunt herein. Er hat sein Büro einen Raum weiter, neben einem Konzertflügel arbeitet er an einem raffinierten Schreibtisch, an dem man wahlweise im Stehen oder im Sitzen tätig sein kann. Drei Tage in der Woche ist der 40-Jährige in Freiburg, wo er organisiert, und probt, den Rest der Zeit seit 2008 an seinem Wahl-Wohnort Berlin. Hier gibt es inzwischen auch einen Pendant-Verein und das Orso gibt dort regelmäßig Konzerte im Friedrichstadtpalast, in der Philharmonie und im Berliner Dom. Die Zugfahrten dazwischen sind sein rollendes Büro: „Freiburg ist meine Heimat, Berlin mein Zuhause“, erklärt Wolfgang Roese. Orsophilharmonic und Orso – The Rock Symphony Orchestra sind freie, autarke Orchester, die einen hohen künstlerischen Anspruch erfüllen wollen, dafür ausgewiesene Profis und Solisten engagieren, aber immer auch schauen müssen, dass sie bei Konzerten nicht finanziell drauflegen. Barbara Breitsprecher 10 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin ©Foto: Orso ©Foto: Orso ©Foto: Orso In den Geschäftsräumen von Orso in der Schwarzwaldstraße gibt es immer einen Kaffee (links). Und auch Chor- und Orchesterleiter Wolfgang Roese hat hier seinen Arbeitsplatz (Mitte). An den Wänden hängen die eindrücklichen Zeugnisse vergangener Konzerte. Fotos: Barbara Breitsprecher ©Fotos: ORSO Nasse Wände? Nasse Nasse Wände? Wände? RussischeNasse Nacht Wände? Nasse Wände? Feuchter Keller? Feuchter Feuchter Keller? Keller? Nasse Wände? r Keller? PROFESSIONELLE SANIERUNG • LANGJÄHRIGE ERFAHRUNG Feuchter Keller? 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Juni ins Konzerthaus ein. www.isotec-walzer.de oder 0761 - 3 87 36 77 www.isotec-walzer.de www.isotec-walzer.de T schaikowsky, Schostakowitsch, Borodin,Musorgsky – der Chor und das Orchester von Orsophilharmonic haben sich unter der Leitung ihres Gründers Wolfgang Roese zum Saisonfinale großen russischen Komponisten gewidmet. Shakespeares „Romeo und Julia“ diente als Vorlage und Hector Berlioz Interpretation als Inspiration für Peter Tschaikowskys eigenes sinfonisches Werk zu diesem Thema. In seiner Einleitung verwendet er ein russisches Kirchenlied, das dem Mönch Lorenzo gewidmet ist, der das Unglück ahnt und es doch nicht verhindern kann. Der sensationelle Erfolg seiner 1. Sinfonie verschaffte dem erst 19-jährigen Dmitri Schostakowitsch die finanzielle Möglichkeit, seinen Abschluss am Konservatorium zu machen. Er erntete dafür weltweite Anerkennung. Die Sinfonie wurde 1926 von in Leningrad uraufgeführt. Nach einem überwältigendem Applaus wurde der zweite Satz als Zugabe noch einmal gespielt. Ein Jahr später kam es zur Aufführungen in Berlin und Amerika. Unter dem Eindruck einer Gedenkausstellung für seinen verstorbenen Freund, den Maler Viktor Hartmann, komponierte Modest Mussorgsky 1874 den Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“. Das an Klangfarben reiche Werk, das in manchen harmonischen und koloristischen Details den Impressionismus vorwegnimmt, regte zahlreiche andere Komponisten zu Bearbeitungen an, unter anderem fürs Orchester von Maurice Ravel. Die „Polowetzer Tänze“ bilden eine Szene in Alexander Borodin langer Oper „Fürst Igor“. Das Werk blieb unvollendet, als er 1887 starb, nachdem er mehr als ein Jahrzehnt daran gearbeitet hatte. Mein Vertrauen. Mein Service mit Stern. Für besondere Qualität haben uns unsere Kunden das Prädikat „Service mit Stern” verliehen. Vielen Dank für Ihr Vertrauen. Autohaus Heinz Santo GmbH Wilhelmstraße 3A 79098 Freiburg Tel. 0761 38 83 30 ©Foto: Orso ©Foto: Orso n Orso-Saisonfinale-Konzert, mit: Tschaikowsky „Romeo und Julia“ (Fantasie Ouvertüre), Schostakowitsch 1. Sinfonie in f-moll, Borodin „Polowetzer Tänze“ (aus „Fürst Igor“), Mussorgsky „Bilder einer Ausstellung“, 4. Juni, 20 Uhr, Konzerthaus Freiburg, Tickets: Tel. 0761 / 70 73 200; www.orso.co Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 11 Aktuelle Frühjahr Highlights Scott E-SUB Tour Focus Jarifa Bosch + Starker Bosch Motor Riesiger 400 Wh Akku Hydraulische Shimano Scheibenbremsen Super starker Bosch Performance CX Motor mit 75NM Drehmoment Großer 400 Wh Bosch Akku Supernova Beleuchtungssystem 2.699,- € 2499,- € PINARELLO GAN S FOCUS Aventura Bosch Pinarello Carbon Rahmen Komplette Shimano Ultegra 22 Gang Ausstattung Leichte Fulcrum Racing 3 Laufräder Bewährter Bosch Active Line Motor Großer 400 Wh Akku Hydraulische Scheibenbremsen 4.499,- € 3.499,- € 2.199,- € Radsport Sütterlin · Inhaber Ralf Egle · Hexentalstraße 4a · 79249 Merzhausen Telefon: +49 (0) 761 / 40 40 59 · [email protected] www.radsport-suetterlin.com 12 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin Moralisch inakzeptabel und gefährlich Nein zu Tierversuchen! Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa drei Millionen Tiere im Tierversuch. In der Grundlagenforschung und der Zoologie spielt die Neugier eine große Rolle. H Dr. Tanja Breining ©Foto: privat aben Sie im Fernsehen schon einen Tierversuch gesehen? Vermutlich nicht. Denn in Tierversuchslaboren spielen sich qualvolle Szenen ab und niemand möchte, dass diese Bilder an die Öffentlichkeit gelangen. Jedes Mal, wenn es Tierschützern gelingt, heimlich zu filmen, wie zum Beispiel die Versuche an Affen in Tübingen, schockieren die Bilder Millionen Zuschauer und der Appell nach einer tierfreien Forschung wird lauter. Jedes Jahr leiden und sterben in Deutschland um die drei Millionen Tiere im Tierversuch. Dabei gerät die Glaubwürdigkeit ihrer medizinischen Relevanz für uns Menschen immer mehr ins Wanken. Im Januar 2016 starb ein menschlicher Proband in Frankreich nach der Einnahme eines Schmerzmittels, das zuvor im Tierversuch getestet worden war. Fünf weitere Probanden erkrankten schwer. Hätte ich als Patientin die Wahl zwischen einem Medikament, das zuvor an menschlichen, im Labor gezüchteten Zellen getestet wurde und einem Medikament, das an Mäusen erprobt wurde, ich würde ersteres wählen. Denn die verschiedenen Tierarten reagieren auf verschiedene Substanzen völlig unterschiedlich. Zum Beispiel ist Penicillin schädlich für Meerschweinchen und Katzen vertragen kein Aspirin. Laut der amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA) fallen 92 Prozent der Medikamente, die sich im Tierversuch als wirksam erwiesen haben, in klinischen Studien am Menschen durch. In der Grundlagenforschung und in der Zoologie spielt die Neugier eine große Rolle. Hirnversuche gibt es nicht nur an Affen, sondern auch an Krähen (und anderen Tieren). Unter Narkose werden den Vögeln durch ein Loch im Schädel, über das eine Kammer montiert wird, feine Dauerelektroden ins Gehirn ein- gepflanzt. Am Bildschirm müssen die Krähen Aufgaben lösen. Ziel der Untersuchung ist es, im Gehirn, den „Mechanismus der visuellen Speicherung im Arbeitsgedächtnis“ zu verstehen. Am Ende werden die Krähen getötet. Die Ergebnisse bringen keinen Nutzen für die medizinische Forschung. Sie dienen dem reinen Wissensgewinn. Wie sieht es eigentlich in Freiburg aus? Hier werden an vier Einrichtungen Tierversuche betrieben: Die Zahl der verwendeten Tiere liegt im fünfstelligen Bereich. Darunter Mäuse und Ratten (oft Krebsforschung), Fische, Frösche, Kaninchen, Schweine (Herzforschung), Schafe und Vögel. Das Problem: In Deutschland hat die im Grundgesetz verbriefte Freiheit von Forschung und Wissenschaft einen höheren Status als der Tierschutz. Noch immer fließen mehrere Milliarden Steuergelder in die Tierversuchsforschung und nur ein Bruchteil in die tierversuchsfreie Forschung. Kaum eine Hochschule bietet Studenten ein tierfreies Biologiestudium an. Was können wir also tun? Wir können Politiker auffordern, die tierfreie Forschung finanziell sehr viel stärker zu unterstützen. Wir können an die Hochschulen appellieren, an menschlichen Zellen, Organs-on-a Chip-Modellen und mit bildgebenden Verfahren zu forschen. Wir können unser Konsumverhalten ändern und tierversuchsfreie Haushaltsmittel und Kosmetika kaufen. Wir alle möchten, dass Krankheiten wie Krebs und Alzheimer besiegt werden. Tierversuche brachten bislang nicht den Durchbruch, es wird Zeit für einen Richtungswechsel. Das geht ohne Tiere – besser! Von Tanja Breining Dr. Tanja Breining hat Zoologie und Meereskunde studiert und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Verein Menschen für Tierrechte – Tierversuchsgegner Baden-Württemberg e.V. Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 13 PORTRAIT Flüchtlinge im Portrait Steckbrief Name: Çağlar Alter: 31 Jahre Beruf oder andere Tätigkeit: Elektrotechnikerin Herkunft: Türkei, Ankara Familie: Ehemann und zwei Söhne (1 und 8 Jahre) in Freiburg Was sind deine Hobbys? Was macht dir am meisten Spaß? Çağlar: Kochen, Backen, das Singen im Chor und romantische Fernsehserien anschauen. Wie sieht dein Tagesablauf aus? Çağlar: 7 Uhr Aufstehen und meinen Sohn Efe in die Schule bringen, 8.30 Uhr Fernsehen, 9 Uhr Schlafen, 11 Uhr Aufstehen, denn Efe kommt nach Hause. Dann frühstücken wir zusammen. 14 Uhr Einkaufen, manchmal Spazieren gehen, 16 Uhr Kochen. Um 17 Uhr kommt Metin, mein Ehemann, nach Hause, dann essen wir zusammen. Um 18 Uhr Nachrichten im Fernsehen schauen und Tee trinken, 23.30 Uhr gehe ich schlafen. Dazwischen: reden, spielen, Hausaufgaben machen … Was gefällt dir an Freiburg? Hast du einen Lieblingsplatz? Çağlar: Freiburg gefällt mir, besonders, wenn das Wetter schön ist. Es gibt viel Grün und die Menschen sind nett. Eine kleine, schöne Stadt. Mein Lieblingsort ist der Seepark, dort können wir im Sommer grillen, picknicken und schwimmen. Was waren deine Erwartungen, als du nach Deutschland gekommen bist? Was hat dich überrascht? Çağlar: Bevor ich nach Deutschland gekommen bin, hatte ich viele Erwartungen: Pünktliche, ordentliche Menschen; zuverlässige Briefe, ein freies Land, guter Städtebau mit funktionierendem Straßenbahnsystem, unkomplizierte Hilfe in Krankenhäusern und Altenheimen, Fahrradstraßen. Diese Erwartungen haben sich dann auch bestätigt. Hast du ein Lieblingswort auf Deutsch? Çağlar: „Ist mir egal.“ Hast du ein Lieblingsessen? Çağlar: Croissants Ein Lieblingslied? Çağlar: „Hey Pippi Langstrumpf“ Gibt es etwas, was du den Deutschen gerne sagen möchtest? Çağlar: Ihr helft viel. Ich habe das Gefühl, das hier alle Leute gleich behandelt werden – egal ob sie geflüchtet sind oder nicht. Zum Beispiel können sich alle Menschen das gleiche Essen leisten. Mir gefallen auch die Arbeitszeiten in Deutschland – in der 14 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin Türkei habe ich länger gearbeitet, zehn Stunden waren normal, manchmal bis zu zwölf Stunden. Hier gibt es sogar Teilzeit und die Bezahlung ist besser. Gibt es etwas, was du deinen Landsleuten (in Deutschland oder in deinem Heimatland) gerne sagen möchtest? Çağlar: Türkische und deutsche Leute sind nicht gleich. Türkische Leute sind oft hochnäsig, auf Hierarchien bedacht. Hier kommt Efes Lehrerin mit dem Fahrrad in die Schule – in der Türkei wird der rote Teppich ausgerollt, wenn der Chef zur Konferenz fährt. Das ist interessant für mich. Frauen und Kinder werden hier mehr wahrgenommen, es ist wichtig, dass sie Teil der Gesellschaft sind. Auch für Menschen mit Behinderungen gibt es mehr Möglichkeiten – es gibt viele breite Straßen und Aufzüge. Was fehlt dir aus deiner Heimat? Çağlar: Ich vermisse meine Familie. Ich wünsche mir sehr einen Pass, mit dem ich sie besuchen kann. Ich vermisse meine Straße – bis elf, zwölf Uhr abends ist dort Leben. Die Geschäfte haben lange und an jedem Wochentag geöffnet. Die Menschen gehen spazieren, die Kinder spielen. Das gibt es hier nicht, auf dem Spielplatz stehen sogar Öffnungszeiten und am Abend muss es ruhig sein. Ich vermisse die Sprache – meine Gedanken auf Deutsch zu formulieren ist schwer. In der Türkei habe ich immer viel geredet. Was ist deine Meinung zur deutschen Flüchtlingspolitik? Wo siehst du Probleme oder Chancen? Çağlar: Mich macht die Situation sehr traurig. Viele Kinder mussten sterben – warum? Diese Welt ist für alle Menschen da. Ich weiß nicht, wie wir Frieden finden können. Ich habe kein Vertrauen in die Politik. Was sind deine Pläne für die Zukunft? Çağlar: Ich denke, ich hoffe, meine Zukunft hier ist gut. Ich wünsche mir, dass meine Kinder eine gute Zukunft haben – vielleicht studieren und eine gute Arbeit finden. Ich will, dass der Krieg aufhört. Ich weiß nicht, warum es in muslimischen Ländern Krieg gibt. Ich trauere immer um die Kinder. Wenn ich 15 Jahre in Deutschland bin, will ich ein kleines Geschäft haben und selbstgemachte, individuelle Motiv-Torten verkaufen. Möchtest du gerne eine Geschichte aus deinem Leben erzählen? Çağlar: Das Leben im Flüchtlingsheim war für mich eine Erfahrung, aus der ich viele Erfahrungen mitgenommen habe. 18 Monate zusammen zu leben – eine Küche, ein Bad für vier Familien! Viele Kulturen an einem Ort: Afghanen, Iraner, Afrikaner, Inder – so viele. Das vergesse ich nicht. Der achtjährige Efe meldet sich zu Wort: Erdogan ist ein Dummkopf. Schreib das auf! Ich liebe meine Mutter und meinen Bruder, aber mein Vater hasst mich. Und ich will, dass keine Schule mehr ist. Ich trinke viel Coca-Cola. Ich will einen Fernseher haben. Und ich will ein eigenes Haus haben. Mit einem Zimmer für Ruth. Ruth von der Studierenden-Organisation „Weitblick“ stellte die Fragen. Sie kam über eine Patenschaft in Kontakt mit der Familie. ©Foto: Michael Zäh ALTES FORSTAMT Erst Umzug, dann Verkauf sonnengereift I Lorettostraße 48 I 79100 Freiburg +49 176 978 607 62 I [email protected] I www.sonnengereift.com Dienstag bis Samstag: 10:00 bis 18:30 Uhr Das alte, denkmalgeschützte Forstamt in der Günterstalstraße soll verkauft werden. Da das Forstamt ins neue Rathaus umzieht, wird das alte Forstamt am Sternwaldeck nicht mehr gebraucht und soll verkauft werden. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Freiburg unterhält als eine von vier Kommunen in Baden-Württemberg ein eigenes Forstamt. Innerhalb der Stadtverwaltung ist das Forstamt dem Dezernat für Umwelt, Ende des Jahres wird das Schule, Bildung und GebäudeForstamt ins neue Rathaus management zugeordnet. im Stühlinger umziehen. Das alte Forstamt wurde 1930 Das alte Forstamtshaus am von dem damaligen ArchiSternwaldeck soll deshalb tekten und Freiburger Stadtin der zweiten Jahreshälfte baumeister Joseph Schlippe verkauft werden. (1885 –1970) entworfen und wird der sogenannten „Heimatschutz-Architektur“ zugerechnet. Dieser Stil, der zwischen 1904 und 1945 und teilweise noch bis in die 1960er Jahre gepflegt wurde, gilt als Weiterentwicklung des Historismus mit traditionellen, regionaltypischen Bauformen. Dabei wurden ortsübliche Baumaterialien verwendet und auf verzierende Elemente, die ältere Baustile nachahmen, weitgehend verzichtet. Joseph Schlippe lehnte die Gründerzeitarchitektur ab und setzte nach dem Zweiten Weltkrieg durch, dass der neogotische Giebelaufsatz des Schwabentors und der neobarocke Giebel des Stadttheaters abgerissen wurden. Beide waren im Krieg unzerstört geblieben. Das Haus besteht aus zwei Stockwerken und einem Dachgeschoss mit insgesamt 29 Zimmern auf etwa 500 Quadratmetern Fläche. Das Grundstück ist 1700 Quadratmeter groß. Die Idee tauchte auf, darin ein Kinderhospiz unterzubringen. Die Fraktionsgemeinschaft Freiburg Lebenswert/Für Freiburg hat diese Idee aufgegriffen. Sie gibt allerdings zu bedenken, dass die Räume dort sehr dunkel sind und die architektonische Konzeption des Hauses nicht ganz geeignet sei. Barbara Breitsprecher Hans Hassler Immobilien Forstamt Zum Verkauf Fachbüro für Vermittlung von Haus- und Grundbesitz Wohn- und Gewerberaum, Miethausverwaltungen, Finanzierungen, Versicherungen Hildastraße 24 · 79102 Freiburg Tel.: 0761 - 704 45-0 · Fax 0761 - 7 88 95 E-Mail: [email protected] www.hassler-immobilien.de b Kleine Gruppen Schnelle Lernerfolge Sprach- und Computerkurse BILDUNGSWERK der Erzdiözese Freiburg A1 bis C1 DEUTSCHKURSE am Nachmittag 04.10.2016 – 19.12.2016 Intensivkurse - Integrationskurse FREMDSPRACHEN PC-Kurse, CHOR & YOGA ab 04.10.16 Englisch – Französisch – Spanisch Italienisch – Schwedisch – Polnisch Russisch – Ungarisch Landsknechtstr. 4 – 79102 Freiburg Tel. 0761- 708 62-34 www.sprach-undcomputerkurse.de Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 15 Andrea Schwendemann Klopapierrollen und Ohrenschmalz Die Wiehre ist ein heißes Pflaster für Kreativität. Gerade kürzlich sind zwei neue Titel auf dem deutschen Buchmarkt erschienen, die in diesem Stadtteil ihre Ursprünge haben: „Nationalpark Schwarzwald“ und „1000 Meter Klopapier und 4 Gläser voller Ohrenschmalz“. Klaus Echle & Joachim Wimmer Nationalpark Schwarzwald Frische Luft hatten Klaus Echle und Joachim Wimmer bei der Arbeit an ihrem Buch genug: Die beiden Naturfotografen haben sich den einzigen Naturpark in Baden-Württemberg vorgenommen und mit „Nationalpark Schwarzwald“ einen Bildband über seine Bewohner vorgelegt. „Wir wollten die Arten porträtieren, die zum Nationalpark dazugehören“, erklärt Klaus Echle, „und haben dort in den letzten zwei Jahren einige Monate verbracht.“ Auf der Lauer vor Brutstätten, auf der Pirsch nach Momentaufnahmen von Sperlingskauz, Dreizehenspecht und Kreuzotter. Der große Bildband ist von den Autoren üppig bebildert und von Joachim Wimmer angenehm unaufgeregt getextet. Die mitunter nervenzehrende Warterei als Specht-Paparazzo nimmt Klaus Echle gelassen: „Manchmal muss man sich einfach aufs Glück verlassen. Gerade bei bestimmten Arten wie Auerhühnern oder Sperlingskäuzen waren wir auf Nationalpark-Mitarbeiter angewiesen. Die haben uns die Brutbäume genannt. Wenn man die kennt, kommt man auch zu seinen Fotos.“ Die beiden Naturjunkies, die sich aus der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen kennen, haben schon beim Wett- 16 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin bewerb um das „Naturfoto des Jahres 2013“ in verschiedenen Kategorien gewonnen. Und seine Begegnung mit dem nur faustgroßen Sperlingskauz im Naturpark Schwarzwald ist Joachim Wimmer noch plastisch im Gedächtnis: „Wenn der einen aus einer Distanz von zwei Metern gegenüber sitzt und mit seinen kleinen gelben Kulleraugen anschaut – das finde ich schon sehr, sehr niedlich“, so der ausgebildete Umweltingenieur, den die Begeisterung für die Natur während des Studiums hinter die Linse gebracht hat. Klaus Echle ist ursprünglich gelernter Koch, aber die Stimme der Natur hat ihn einst derart betört, dass er schließlich auf Förster umschwenkte. Zur Wiehre – in der sein Arbeitgeber, das Forstamt, beheimatet ist – hat er ein ganz besonderes Verhältnis: „Ich mache sehr gerne Bilder mit Mensch und Natur – da bietet sich die Wiehre, wo es diese Schnittstelle zwischen Waldtieren und Stadt gibt, natürlich an.“ ach Nationalpark Schwarzwald, gebunden, mit 150 farbigen Abbildungen, Knesebeck Verlag, 29,95 Euro Andrea Schwendemann lacht bei der Frage nach ihrem Lieblingsfakt aus ihrem neuen Kinder-Sachbuch mit dem zugegebenermaßen ein wenig unappetitlichen Titel „1000 Meter Klopapier und 4 Gläser voller Ohrenschmalz“. (Empfindliche Gemüter mögen bitte in Abschnitt 2 mit der Lektüre fortfahren.) „Die Furz-Formel finde ich schon das Beste. Weil man ausrechnen kann, wie viel man im Leben so herum pupst: ein Liter am Tag, also sieben Liter in der Woche und 365 Liter im Jahr – da kann man sich ausrechnen, wie viele Milchflaschen man bisher schon mit Pupsen gefüllt hat.“ Ein Sachbuch der besonderen Art ist es, das die Autorin in ihrem Büro in der Nägeleseestraße geschrieben hat: „Ein Buch mit Rekorden, die sonst keiner kennt“. Und die man in der Schule nicht unbedingt braucht, „mit denen man aber auf dem Schulhof der King ist“, da ist sich Andrea Schwendemann sicher. „Denn wer weiß schon, dass ©Foto: Barbara Breitsprecher REGIONALE BÜCHERTIPPS jeder Mensch im Leben etwa vier Gläser Ohrenschmalz produziert?“ Es geht aber nicht nur um Körperflüssigkeiten, es geht um alles, aus der kindlichen Erlebniswelt: Haustiere, Schule, Internet, Geld, Andrea Schwendemann Umweltschutz – „Solche Sachen, die Kinder interessieren oder von denen ich das zumindest denke“, erklärt die Autorin. Ihre Vorableser – Kinder mit der Fähigkeit zum kritischen Blick und dem Mut zur ehrlichen Meinung – haben Andrea Schwendemanns Vermutung bestätigt, und so erschien das „Buch der sensationellen Rekorde und Fakten“ (so der Untertitel) mit ihren Texten und mit den Illustrationen der Leipziger Zeichnerin Uta Bettzieche jüngst im renommierten Fischer-Verlag. Nun, nach dem das Buch herausgekommen ist, kümmert sich Andrea Schwendemann wieder um das, was sie sonst noch gerne macht: Reportagen schreiben, Interviews führen, Konzepte für neue Bücher entwickeln, Werbetexte verfassen. Aber zunächst mal geht es jetzt in den Urlaub: Mit dem Rad vom Atlantik ans Mittelmeer. Schließlich muss man den Kopf nach so viel pausenhoffähigem Wissen erst mal wieder richtig durchlüften. ach 1000 Meter Klopapier und 4 Gläser voller Ohrenschmalz. Das Buch der sensationellen Rekorde, Hardcover mit farbigen Bildern von Uta Bettzieche, Fischer-Verlag, 12,99 Euro REZEPT Mehr als 40 Mal erwähnt Thomas Bernhard im „Theatermacher“ den kleinen oberösterreichischen Ort Gaspoltshofen. Denn dort war sein Stammlokal, der Gsthof Klinger. Die Rezepte der damaligen Inhaberin und Köchin Hedi Klinger sind in diesem Buch liebevoll vereint. Hedi Klingers Familienküche, Brandstätter Verlag Wien 2015, 29,90 Euro Gefüllte Kalbsbrust Rezept aus Hedi Klingers Familienküche Ein Klassiker der österreichischen Küche. Dafür braucht es eine gute Kalbsbrust, sonst hat man mehr Haut als Fleisch. Lassen Sie sich die Brust gleich vom Metzger auslösen und die Knochen und Knorpel für den Fond 2–3 cm breit hacken. Zubereitung: Für die Fülle Knödelbrot mit Petersilie vermischen, mit Salz und Muskatnuss würzen. 50 g Butter zergehen lassen, Milch zur Butter geben, erwärmen. Eier mit der Milchbutter verquirlen, zum Knödelbrot geben und durchmischen, Mehl untermengen. Kalbsbrust salzen und die Fülle auf eine Hälfte Mit unserer kieferorthopädischen Kurzzeitbehandlung verteilen. Zusammenklappen, „short term ortho care“ korrigieren wir Zahnfehlam Rand mit einer großen Nadel stellungen bei Erwachsenen schnell und unauffällig und einem starken Küchengarn für ein schöneres Lächeln ein Leben lang. zunähen. Außen salzen und mit Küchengarn umwickeln. Ofen auf 180 °c vorwärmen. 80g Butter zerlassen, in eine Bratform geben. Knochen in der Butter anbraten. Dann die Gefüllte Brust mit dem Großteil der Knochen in die Form legen und in den Ofen schieben. Gleich etwas kochendes Wasser angießen. Restliche Knochen in einer Kasserolle in Butter anbraten und zur Seite stellen. Nach 30 Minuten auf 150 Grad zurückschalten, nach ca. 1 ¼ Stunden die Brust umdrehen. Wieder etwas hoch schalten, damit der Braten auch auf der anderen Seite Farbe annimmt. Nach ca. 1 ½ Stunden ¼ l Suppe nach und nach immer wieder dazugießen. Nach ca. 2,5 Stunden den fertigen Braten aus der Form nehmen und warm halten. Für die Soße eine Mehlschwitze mit der Suppe aufgießen und in die Kasserolle zu den restlichen Knochen geben. Saft und Bratensatz mit Wasser Florian F. Grund, Zahnarzt vom Boden der Form lösen und in die Kasserolle geben, alles rund 30 Minuten sanft für 8–10 Portionen: köcheln. Zum Schluss durchDENT DENT TECH TECH ORTHO ORTHO SMILE SMILE seihen, und nochmals aufkoBöcklerstraße 3 300 g altbackene Weißbrot chen. Währenddessen Braten D 79110 Freiburg i. Br.ORTHO stücke (österr.: Knödelbrot ) DENT TECH SMILE ZAHNMEDIZIN DENTALLABOR KIEFERORTHOPÄDIE PROPHYLAXE mit Backpapier oder Alufolie DENT DENT TECH TECH ORTHO ORTHO SMILE SMILE 1 EL gehackte Petersilie Böcklerstraße 3 zurück in die Form zurück Salz, Muskatnuss geben, etwas warmes Wasser D 79110 M eMber O f ✆ 07 61 -Freiburg 13311 41i. Br. ca. 200 g Butter Böcklerstraße hinzufügen und ca. 30 Minuten KIEFERORTHOPÄDIE 0174 - PROPHYLAXE 3/8 l Milch 186 99i. 99 D 79110 Freiburg Br. (Notfall) im Ofen bei 60 Grad ruhen las3 Eier sen. Braten dann auf ein Brett 4141 info@grund-zähne.de ✆ 07 0761 61--13 131111 2 Prisen Mehl legen, Fäden entfernen und das KIEFERORTHOPÄDIE www.grund-zähne.de 0174 - PROPHYLAXE 186 99 99 (Notfall) www.grund-zaehne.de 1 ganze Kalbsbrust Fleisch in 2–3 cm dicke Tranc a. ¾ l Rindsuppe info@grund-zähne.de chen aufschneiden, anrichten Mehlschwitze (österr. Einbrenn) und mit Soße servieren. www.grund-zähne.de Ein GRUND mehr! Gerade Zähne in kurzer Zeit. Zutaten ZÄHNE GRUND GRUND + ZÄHNE GRUND ZÄHNE ZÄHNE ZÄHNE ZAHNMEDIZIN ZAHNMEDIZIN DENTALLABOR DENTALLABOR KIEFERORTHOPÄDIE KIEFERORTHOPÄDIE PROPHYLAXE PROPHYLAXE ZÄHNE GRUND GRUND + ZÄHNE ZAHNMEDIZIN ZAHNMEDIZIN DENTALLABOR DENTALLABOR KIEFERORTHOPÄDIE KIEFERORTHOPÄDIE ORTHO SMILE ORTHO SMILE PROPHYLAXE PROPHYLAXE Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 17 P T NIHIL ILLUPTATEM IDIT QUIATI F EORRITTR, A OIM Sophia Sauter Die erst 24-jährige Sophia Sauter betreibt seit einem Jahr die kleine Pâtisserie „Petite Sophie“ in der Zasiusstraße 104 mit feinen französischen Gebäckstücken. S chon beim Betreten des kleinen Pâtisserie-Cafés wird man umhüllt vom feinen Duft frisch gebackener süßer Teilchen. Bunt und variantenreich leuchten sie appetitlich aus der Vitrine heraus, um kurz darauf zart und süß auf der Zunge zu zergehen. Da sind die zarten Macarons, für die in Paris die Französinnen Schlange stehen, wenn es sein muss. Sophia Sauter hat sie eben frisch in einer zweifarbigen Erdbeer-Rhababer-Mischung gefertigt. Oder die weißen Baisers, auf denen die knallroten Johannisbeeren thronen. Und schokoladiger als die braune Kugel mit der Erdbeere und dem kleinen Schmetterling darauf, kann ein süßes Teilchen kaum aussehen. „Das hat Suchtpotential“, lacht eine Kundin, die hier gerade mit ihrem Partner einen Kaffee getrunken und ein Teilchen verspeist hat. „Wir können gar nicht anders, wir müssen immer wieder kommen 18 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin ©Foto: Michael Zäh ©Foto: Michael Zäh ©Foto: Barbara Breitsprecher u k h c s a N e h c s i s ö z n a Fr und dann auch noch was Leckeres für daheim mitnehmen.“ Fröhlich winkend verlassen beide mit einer kleinen Schachtel in der Hand das Café. Sophia Sauter freut sich. Eben ist sie aus ihrer Backstube gekommen. Sie fährt mit den Händen über die blaue Schürze und strahlt. Hier, wo früher ein Toto-Lotto-Laden war und in den 1960er Jahren eine Metzgerei, frönt sie nun seit einem Jahr ihrer großen Leidenschaft: der französischen Backkunst. Alles wird von ihr selbst handwerklich hergestellt, sie verwendet keinerlei Fertigprodukte, alles ist frisch, regional und saisonal. Darauf legt die junge Konditorin großen Wert. Seit November 2014 betreibt sie zudem ein Café in Sölden, im ehemaligen Milchhäusle, insgesamt beschäftigt die junge Unternehmerin damit 17 (!) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Ich wollte mich schon immer selbstständig machen, das hätte ich auch schon viel früher gemacht, wenn es vom Alter her möglich gewesen wäre“, erklärt sie lächelnd. „Jetzt muss ich auch lernen, Chefin zu sein“, fügt sie lachend hinzu. Immer sei ihr klar gewesen, dass es etwas Handwerkliches sein muss, was sie beruflich einmal machen will. Nur was genau, das wusste sie lange nicht. Schon in früher Kindheit hatte ihr der Vater das Kochen beigebracht. Nach einem Praktikum in einer Backstube war die Entscheidung dann gefallen: „Hier war es warm, es roch gut und ich konnte mit den Händen schaffen“. Das passte. ©Fotos: Barbara Breitsprecher ultur e r h e i W r e d s u a „Die Franzosen arbeiten ganz anders, ©Foto: Barbara Breitsprecher was Torten, Desserts und Eis angeht.“ Sophia Sauter, Konditorin Es folgte eine Ausbildung zur Konditorin im Schwarzen Adler und das Glück, dort auf einen französischen Lehrmeister zu treffen. „Die Franzosen arbeiten ganz anders, was Torten, Desserts und Eis angeht“, weiß Sophia Sauter. Sie lernte in ihrer Ausbildung aber auch mit einem 14-Stunden-Arbeitstag klar zu kommen und mit einer Woche, in der nur der Mittwoch und Donnerstag, nicht aber das Wochenende frei war. „Im dritten Lehrjahr gab es dafür 550 Euro im Monat“, erinnert sie sich. Direkt nach der Ausbildung wagte sie sofort den Schritt in die Selbstständigkeit. „Meine Leidenschaft sind die kleinen Gebäcke“, erläutert sie, „in Sölden sind aber mehr die großen Kuchen gefragt“. Das Milch-Café dort vergrößert sie demnächst um eine Terrasse. Aber gleichzeitig war es für sie eine klare Sache, die Augen nach einem weiteren Standort für echte, kleinteilige Pâtisseriekunst aufzuhalten. Der Laden in der Zasiusstraße Eine Vitrine voller süßer Köstlichkeiten: Sophia Sauter hat sich mit Leidenschaft der französischen Backkunst verschrieben. ©Foto: Michael Zäh Das Café ist sehr klein, aber es gibt gemütliche Sitzgelegenheiten im Petite Sophie, um einen Kaffee zu trinken. in der Wiehre ist für sie ein Glücksfall. Neben den Backwaren in ihrem kleinen Café, in dem sie auch einen besonderen italienischen Espresso aus Sanremo ausschenkt, fertigt sie auf Wunsch auch Hochzeitstorten oder salzige Caterings. „Es muss aber immer etwas Besonderes sein“, stellt Sophia Sauter klar. Für so eine Catering-Platte können das dann zum Beispiel Käsebällchen aus Brandteig oder salzige Canapés mit Speck und Zwiebeln sein. Sophia Sauter, die in Opfingen aufgewachsen ist und heute in der Beurbarung wohnt, ging als 16-Jährige für ein Jahr in die USA, lebte dort in einer Gastfamilie und besuchte eine High-School. Sie ist überzeugt, dass diese Zeit wichtig für sie war, um ihre Selbstständigkeit zu finden und zu lernen, alleine klar zu kommen. „Daran wächst man und wird stärker.“ Dass diese junge Frau über eine enorme Willensstärke und großartige handwerkliche Fähigkeiten verfügt, steht außer Frage. Wie schön, dass davon jeder der mag geschmacklich profitieren darf. Barbara Breitsprecher Verführerisch, süß, fruchtig, klein und bunt: Französische Pâtisserie. Fotos: Barbara Breitsprecher Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 19 ©Fotos: Michael Zäh ©Foto: Michael Zäh ©Foto: Michael Zäh PORTRAIT Das Ding meines Lebens Das Schlagzeug-Fachgeschäft Drumhouse ist von Waldkirch-Kollnau in die Wiehre umgezogen. Der leidenschaftliche Schlagzeuger Friedrich G. Steger ist Firmengründer und Inhaber. D as war der Moment, auf den ich 20 Jahre lang gewartet habe: Aus Kollnau raus zu fahren und in der Wiehre zu landen.“ Friedrich G. Steger ist mit seinem Schlagzeug-Fachgeschäft Drumhouse gerade von Waldkirch-Kollnau nach Freiburg umgezogen. In der Wiehre lebt er selbst schon lange, hier fühlt er sich zu Hause und genießt nun die Nähe vom Laden zu seiner Wohnung, ein Weg, den er täglich mit dem Rad oder zu Fuß zurücklegt. Begeistert ist der Durmhouse-Inhaber, der seit 2014 das Geschäft alleine führt, auch von der geschäftigen Hinterhof- Atmosphäre in Markisen Beschattungen Jalousien Rollos Plisseevorhänge u.v.m. Schattenspiele mit Komfort. der Rehlingstraße. Um die Ecke ist ein Fahrradladen, vorne in der Straße ein Pianohaus, nicht weit entfernt eine KFZ-Werkstatt und dazwischen ganz normale Wohnhäuser. In seinem Drumhouse stapeln sich Bass-Drums, Hänge- und Stand-Toms, Hi-Hats, Snare-Drums und unzählige Becken. Hier lagern 1500 Felle, 2000 Paar Schlägel sowie Percussion-Instrumente wie Djemben, Congas, Timbales, Tamburine, Bongos, Glockenspiele, Shaker und Klangschalen. Es gibt akustische und elektronische Schlagzeuge. „Jedes Schlagzeug besteht aus etwa 15 Teilen“, erklärt Friedrich Steger. Er muss es wissen, denn der 48-Jährige, der seit seinem sechsten Lebensjahr Klavier und Geigenunterricht Am Stollen 10 Gutach/Bleibach ( 07685 / 91058-0 www.deco-point-mayer.de Öffnungszeiten Mo – Fr: 9.30 bis 18.30 Uhr Sa: 9.30 bis 16.00 Uhr 7 Uhr g 14 –1 auf sonnta erk Schau tung, kein V B keine era ideen im raum DecoPointMayer_Schattenspiele_Anzeige_245x90.indd 1 20 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin 28.05.13 08:49 erhielt, ist selbst begeisterter Schlagzeuger. Seine „Initialzündung“, wie er es selbst nennt, hatte er bei einem Gottesdienst, wo er als Schüler zum ersten Mal Rockmusik und einen Schlagzeuger hörte. „Von da an wusste ich: das will ich und nichts Anderes!“ Er nahm Unterricht beim Freiburger Jazz Drummer Hiram Mutschler und wurde Mitglied der Schulband „Roachclip“. Nach dem Abitur kam er zur Freiburger Band „Soundedge“, gründete die Band „Tuff Enuff“ und ging mit ihr auf Tour nach Australien. Er erinnert sich: „In meiner Jugend gab es drei Musikgeschäfte in Freiburg. Jedes hatte genau ein Schlagzeug, dazwischen musste man sich entscheiden. An Ausprobieren war nicht zu denken.“ Ihre Zahnärztin für Kieferorthopädische Leistungen Wir nehmen uns Zeit für Ihre individuellen Bedürfnisse rund um Ihre Zähne Dr. Ann-Katrin Mall • Kieferorthopädie • Präventive Zahnheilkunde • Prophylaxe Seit einem Jahr befindet sich die Praxis Dr. Ann-Katrin Mall in der Unterwiehre im neuen Quartier zwischen Bahnlinie und Heinrich-von-Stephan-Straße. Die langjährig auf Prävention, Kieferorthopädie und Prophylaxe spezialisierte Praxis befand sich zuvor in der Innenstadt von Freiburg. Persönliche, gute Beratung im örtlichen Fachgeschäft statt anonymer Bestellungen im Internet und fragwürdige Weisheiten in Schlagzeug- Foren: Drumhouse, das neu in der Rehlingstraße angekommen ist, füllt in Freiburg eine Nische aus. Fotos: Michael Zäh Friedrich Steger begann ein Medizin-Studium, bemerkte jedoch bald, dass das nicht das Richtige für ihn war. Er probierte es nach einigen weiten Reisen in Freiburg mit einem Blumengeschäft in der Talstraße. Daher rührt auch sein Spitznname „Doc Flower deal“: Medizin und Blumenhandel. Schließlich entschloss er sich zu einem Studium der Betriebswirtschaft. Nach einer Zeit als Unternehmensberater, in der er sich „beruflich ziemlich unglücklich“ fühlte, kam ein entscheidender Spaziergang im Sternwald, beim Arboretum. Da erkannte er: Von nun an wollte er sich so richtig mit Trommeln und Schlagzeugen beschäftigen. Dann ging alles sehr schnell: Mitarbeit bei Zeck in Kollnau und Ende der 1990er Jahre der Schritt in die Selbstständigkeit mit Drumhouse. Nebenher ist er zudem Autor für die Fachzeitschrift Drums & Percussion und arbeitet als Berater für den englischen Schlagzeughersteller Premier. Friedrich Steger atmet tief und zufrieden durch: „Schlagzeug – das ist das Ding meines Lebens“. Barbara Breitsprecher In den hellen und modernen Praxisräumen, in zentraler Verkehrslage und mit eigenen Praxisparkplätzen, kümmert sich Frau Dr. Mall und ihr kompetentes Team um ihre Patienten und nimmt sich Zeit für sie. Hier wird der Patient in den Mittelpunkt gestellt und eine Beziehung aufgebaut, die von Vertrauen und Verlässlichkeit geprägt ist. Die Praxis bietet regelmäßig auch Samstagstermine an, um insbesondere dem wachsenden Klientel an erwachsenen Patienten, die eine Zahnkorrektur wünschen oder an Funktionsstörungen leiden, gerecht zu werden. Weitere Informationen zur Praxis, den Leistungen und dem Team um Frau Dr. Mall finden Sie auf der neuen Homepage der Praxis. Praxis Dr. Ann-Katrin Mall Konrad-Goldmann-Str. 5b, 79100 Freiburg Telefon 0761/ 292 77 220 [email protected] www.kieferorthopaedie-freiburg-mall.de Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 21 ©Foto: Michael Zäh PORTRÄT Brücken bauen Nach fast fünf Jahrzehnten zieht Hend Amann Bilanz: Die Deutschen haben sich sehr verändert. Zum Positiven. V on Beirut nach Buchenbach: Eine Reise um die halbe Welt hat Hend Ammann in den 60er Jahren hinter sich gebracht. Nun lebt sie seit knapp 50 Jahren in Deutschland – und hat den Kulturschock langsam hinter sich gelassen. Ein Besuch zu Hause bei der Deutschen mit libanesischen Wurzeln. ©Foto: Michael Zäh Wie eine Königin in ihrem Reich sitzt die eindrucksvolle Anfang siebzigerin mit den schönen dunklen Augen auf ihrem Sofa. Aufmerksam, wach, neugierig – und umgeben von Zeugnissen aus zwei Kulturen, die sie während ihres erfahrungsreichen Lebens gesammelt und hier, in ihrem orientalisch-europäischen Empfangsraum in der Freiburger Oberau, geschmackvoll gruppiert hat. Wasserpfeifen, Bilder, Zeitschriften in verschiedenen Sprachen. Wenn Hend Ammann zu sprechen beginnt, spürt man in jeder Silbe ihre orientalische Herkunft: die volltönende Stimme, der Bilderzogen gemeinsam nach Freiburg, wo ihr Mann seine Promotion in Angriff nahm. „Als wir unsere Sachen herschicken wollten“, erinreichtum ihrer Sprache, die Satzmelodie. Und wenn sie von ihrer ersten Berührung mit Deutschland erzählt, ist der Kulturschock nert sich Hend Ammann, „las der Mensch am Zoll auf dem Gepäck auch heute, ein halbes Jahrhundert danach, noch deutlich spürbar. ‚Freiburg’ und sagte: ‚Wo gehen Sie denn da hin? Ein kleines Dorf in „Ich kam aus einer Weltstadt: Beirut. Da war 24 Deutschland!’ – schließlich kennen die alle höchsStunden am Tag was los – Disco und Fest und Artens Frankfurt. Und weiter: ‚Schämen Sie sich nicht, Hend Ammann in ein kleines Dorf nach Deutschland zu gehen?’ Ich beit und Kino in allen Sprachen. Und dann“, Hend sagte entrüstet: ‚Das ist eine Stadt!’ – hinterher habe Ammann lacht und macht eine kleine wirkungsich gemerkt, dass er irgendwie recht hatte.“ volle Pause, „kam ich in ein Dorf. Wir sind nämlich Hend Amman schmunzelt, wenn sie von ihren ausgerechnet in Buchenbach gelandet. Und da war Anfängen in der neuen Heimat erzählt. Und seufzt, nix! Ein Bauernhof. Und Wasser, Schnee und Kühe!“ Seit fast fünf Jahrzehnten wenn sie sich an die fünf langen Jahre auf dem BauDass es Hend Ammann ausgerechnet nach Buchenlebt die kulturbegeisterte ernhof in Buchenbach erinnert, mit Auswertungen bach verschlug, damals 1967, war eher Zufall. Sie, Orientalin mit den ägypund Analysen, auf Französisch und Englisch, für die Tochter aus gutem Hause, die eine französische tisch-libanesischen Wurzeln das Institut ihres Mannes – und mit drei kleinen Schule besucht, alle Freiheiten genossen und nach in Deutschland. Der Liebe Kindern. Erleichterung mischt sich in ihre Stimme, dem Abitur in einem Ingenieurbüro angefangen hatwegen zog sie von Beirut in als sie von dem befreienden Tag berichtet, an dem te, lernte in Beirut einen amerikanischen Studenten den Schwarzwald. endlich alle drei im Kindergarten waren. Und sie als kennen. Und verliebte sich. Sie heirateten – und Kulturliebend 22 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin Dreisamtäler Service-Dienst Schneller, zuverlässiger und gründlicher Fachbetrieb für Büroreinigung Gehwegreinigung Treppenhausreinigung Fensterreinigung www.dsd-freiburg.de Anz_Fischer Küchen_Layout 1 28.01.16 10:29 Seite 1 Ausstellungsküchen zu stark reduzierten Sonderpreisen wegen Komplettumbau ! 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Ich habe eine richtig dunkle Erinnerung von Deutschland. Nicht nur bei der Kleidung – auch in den Restaurants gab es die Lampen nur unten auf dem Tisch. Nach und nach haben die Deutschen dann angefangen, über andere Leute und andere Sitten zu diskutieren. Die Gastarbeiter kamen – und mit ihnen der mediterrane Flair mit den vielen Cafés. Da haben sich die Deutschen geöffnet. Heute sind die Leute auf der Straße, essen, trinken oder sitzen mit den Füßen im Bach – das hätte es früher nicht gegeben.“ Die Deutschen seien viel lockerer geworden, freut sich Hend Ammann. Sie freut sich auch darüber, wie nun die Flüchtlinge aufgenommen werden: „Wahnsinnig toll. Ich bin so überrascht. Damals, als ich kam, hat man immer geschaut, wo ich einen Fehler mache, um mich mit Gewalt wieder auf den richtigen Weg zu führen, und jetzt gehen die Deutschen wunderbar auf die neuen fremden Menschen zu.“ Allerdings, räumt sie ein, sei sie „manchmal die Böse“. Denn, so ist sie überzeugt: „Es gibt Grenzen. Manches muss man so nicht akzeptieren. Auch Flüchtlinge sollen sich an die Regeln halten, die hier gelten.“ Hend Ammann, die Frau mit den fünf Jahrzehnten hautnaher Deutschland-Erfahrung, hilft ihnen dabei. Sie kocht mit ihnen, ermuntert die pensionierten Lehrerinnen unter ihren Freundinnen, Flüchtlingen Deutsch beizubringen und hat mit dem Verein Café Palestine, für den sie sich engagiert, eine Tanzgruppe aufgebaut: „Wir bereiten ein großes Fest vor, bei dem sie die positive Seite ihrer Kultur zeigen. Und mit dem wir zeigen wollen, dass wir ein großes Volk sind.“ Das Fest findet im September statt, aber schon jetzt ist Hend Ammann Feuer und Flamme, wenn sie von ihrem Engagement erzählt. Und von dem, was sie bis dahin noch vor hat – einen Catering-Service mit Flüchtlingen möchte sie aufziehen, um die Deutschen mit dem zu verwöhnen, was für sie stets eine Selbstverständlichkeit war: orientalische Gastfreundschaft, morgenländische Lebensart und der Geschmack von 1001 Gewürzen. Hend Ammann ist dafür gemacht, Brücken zwischen Orient und Okzident zu bauen. Und Verbindungen zwischen dem Ich und dem Du zu knüpfen. Annette Christine Hoch Zum Abitur ab Klasse 8 m am 6-jährigen Wirtschaftsgymnasiu heitsam 6-jährigen Sozial- und Gesund um nasi wissenschaftlichen Gym Sie interessieren sich für die Aufnahme Ihres Kindes im Schuljahr 2016/2017? Vereinbaren Sie einfach einen Gesprächstermin mit unserer Schulleitung unter 0761 70329-114 Kronenstraße 2-4 • 79100 Freiburg • www.angell-akademie-freiburg.de Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 23 ©Foto: Michael Zäh ©Foto: Michael Zäh FERIT, OMNIHIL ILLUPTATEM IDIT QUIATI Hell und barrierefrei Neubau des Deutschen Caritasverbandes an der Maria-Theresia-Straße in der Wiehre. D er Wettbewerb für die Neubebauung des Deutschen Caritasverbandes Freiburg an der Maria-Theresia-Straße ist entschieden: Das Architekturbüro an der Milchstraße, Kaelble Franke Albanbauer, hat mit seinem Entwurf unter Projektleiter Michael Kaelble gewonnen. Vier neue Häuser mit 36 Wohnungen werden dort entstehen, wo das Adelheid-Testa-Haus stand und jetzt eine Baulücke klafft. Die Kosten werden auf neun bis elf Millionen Euro geschätzt. Dem Architekturbüro war wichtig, die ortstypische „Stadtvillentypologie“ in zeitgemäßer Form neu entstehen zu lassen. Bewusst wurde dabei auf historisierende Elemente verzichtet, aber auch eine allzu moderne Fassadengestaltung abgelehnt. Für den Entwurf wurde von Michael Kaelble und seinem Team nach einer „konstruktiven als auch formal zeitlosen Lösung“ auf dem 3700 Quadratmeter großen Grundstück gesucht. Adelheid-Testa-Haus Der alte Sitz der Caritas-Akademie Das Adelheid-Testa-Haus, das vergangenen Sommer abgerissen wurde, war 1965 gebaut worden. Die Caritas-Akademie hatte hier ihren Sitz , es wurden hier Fort- und Weiterbildungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeboten. Die Caritas-Akademie zog 2012 ins ehemalige Elisabeth-Krankenhaus in der Dreisamstraße um. Für einige Zeit war das Adelheid-Testa-Haus dann von der Montessori-Realschule genutzt worden. Danach stand es längere Zeit leer. Eigentlich sollte das Gebäude bereits 2014 abgerissen werden, doch der Abriss verzögerte sich. Der längere ungenutzte Leerstand sorgte damals für einigen Unmut in der Bevölkerung. 24 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin Alle Gebäude werden einzeln über jeweils auf der Nordseite gelegene Fußwege erschlossen. Im Bereich der Gebäudeeingänge sind Fahrrad- und Kinderwagenabstellplätze vorgesehen. Die Tiefgaragenzufahrt befindet sich zwischen den Gebäuden 3 und 4 zur nördlich gelegenen Maria-Theresia-Straße. Es soll einen begrünten Innenhof geben sowie einen zentral gelegenen Spielplatz mit umgebenden Sitzmöglichkeiten. Der vorhandene, schützenswerte Baumbestand wird erhalten und durch zusätzliche Pflanzungen ergänzt. Die vier Stockwerke werden zwölf Meter hoch werden und passen sich damit an die Nachbargebäude an. Über das auf der Nordseite gelegene, mit Aufzug versehene Treppenhaus werden pro Etage je zwei helle Wohnungen erschlossen. In den Dachgeschossen sind 2- beziehungsweise 3-Zimmer-Wohnungen geplant, in denen Dank einer flexibel aufteilbaren Grundrissstruktur auch eine barrierefreie und rollstuhlgerechte Nutzung möglich ist. Mit ihren Entwürfen hat das Architekturbüro klar strukturierte und helle Grundrisse mit natürlich belichteten Bädern sowie einer zweiten Sanitärzone in den großen Wohneinheiten vorgeschlagen. Und für jede Wohneinheit sind auch Balkone geplant: Jede Wohnung verfügt über eine eingezogene, großteils nach Süden orientierte Loggia im Wohn- und Essbereich. Die Anordnung und Größe der Schlafräume erlaubt eine vielfältige Nutzung auch unter dem Aspekt des Mehrgenerationenwohnens. Abtrennbare Küchen und Abstellräume wurden berücksichtigt. Alle Wohnungen sind zudem barrierefrei ausgelegt, mit einem minimalem Aufwand sind sie auch rollstuhlgerecht zu gestalten. Die Kellerbereiche unter den Gebäuden findet sich neben Abstellräumen, Fahrradkeller und Trockenraum auch die Haustechnik. Die über eine Rampe zur Maria-Theresia-Straße hin erreichbare, natürlich be- und entlüftete Tiefgarage weist neben der geforderten Anzahl an Stellplätzen auch behindertengerechte • • • • ©Foto: Architekturbüro an der Milchstraße, Kaelble Franke Albanbauer ©Foto: Architekturbüro an der Milchstraße, Kaelble Franke Albanbauer Wir führen eine große Auswahl an Nist- & Tierschutzhilfen, umweltschonenden Pflanzenschutz- und -pflegemitteln und zahlreichen homöopathische Elixieren zur Stärkung und Regeneration von „Wir haben nach einer Konstruktiven und formal zeitlosen Lösung gesucht.“Michael Kaelble, Architekt Das Architekturbüro ist überzeugt: Ein klarer und konstruktiv durchdachter Entwurf, ohne Kapriolen, im Zusammenspiel mit einer sorgfältigen Planung unter früher Einbindung aller Fachingenieure, lässt Gebäude entstehen, die über den gesamten Nutzungszeitraum moderate Unterhalts- und Modernisierungskosten verursachen. Und somit ökonomisch und ökologisch effizient sind. Eine gediegene Ausführung mit qualitativ hochwertigen und damit langlebigen Materialien geht mit diesen Überlegungen einher, da nach Einschätzung der Architekten über 75 Prozent der Kosten erst während der Gebäudenutzung entstehen. Diese Überlegungen stehen im Einklang mit dem Wunsch der des Deutschen Caritasverbandes Freiburg, die Gebäude als Mietobjekte langfristig im Eigenbestand zu halten. Barbara Breitsprecher Pflanzen. Natürliche Pflegeprodukte für das naturgemäße Gärtnern und organische Dünger gehören dabei genauso in unser Sortiment wie die zahlreichen Nützlinge für den biologischen Pflanzenschutz. BIOGartenbau natürlich gut! Alles was Ihr Gärtnerherz begehrt. Keller GmbH & Co.KG Konradstr. 17 79100 Freiburg Parkplätze auf. Der zentrale Müllraum befindet sich in direkter Nähe zur Rampe. Die Gebäude sollen in klassischer Massivbauweise mit einer durchgängigen vertikalen Tragkonstruktion errichtet werden. Das Kellergeschoss, die Tiefgarage und die Geschossdecken werden in Stahlbeton gebaut, die Außenwände in verputztem Mauerwerk gefertigt und das Zeltdach wird aus einer hinterlüfteten Holzkonstruktion mit einer Dacheindeckung aus Naturmaterialien wie Ziegel oder Schiefer bestehen. • • • Telefon: +49 (761) 70 63 13 Telefax: +49 (761) 70 63 14 E-Mail: [email protected] Internet: www.biokeller.de 4. Jun Konzerthaus Freiburg Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 8.45 bis 18.30 Uhr Samstag: 8.45 bis 13.00 Uhr Orchestra & Choral Society ORSO 2016 philharmonic 20 Uhr RUSSISCHE NACHT Tschaikowsky Romeo und Julia Schostakowitsch Sinfonie Nr. 1 Borodin Polowetzer Tänze Mussorgsky Bilder einer Ausstellung Neufassung für Chor, Orchester und zwei Klaviere! Chor & Orchester des ORSOphilharmonic | Wolfgang Roese & 0761 70 73 200 orso.co Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 25 BERICHT ©Foto: fotolia, Edler von Rabenstein Eines Tages bin ich weg Von einem Tag auf den anderen wird der Vater zum Pflegefall. Und die Tochter zur Pflegerin. W ie ist es eigentlich, wenn die Eltern hinfällig werden? Wenn die Kraft schwindet und die Generation, die gerade noch agil den Ruhestand genoss, abtritt? Katrin Achleitner war mit einer Situation konfrontiert, die sie an den Rand ihrer Kräfte gebracht hat. Hier ihr Bericht. 18 Uhr 20, das Handy klingelt. „Hallo. Hier ist die Dialyse. Ihr Vater ist vorhin bei uns ohnmächtig geworden. Wir überweisen ihn in die Klinik. Können Sie gleich kommen?“ Verdammt. Papa. Ich hab Angst. Ich glaube zu spüren, wie mein Herz kurz aussetzt. Fühlt sich das, was du gerade erlebt hast, so an? Ein paar Tage zuvor hatte ich schon einmal den Rettungswagen gerufen. Papa war abends beim Gang auf die Toilette zusammengebrochen. Drei Meter. Und auf halber Strecke blieb er an der Zimmertür stehen. Blick ins Leere. Papa? Paaaapaaaa? Was ist mit dir? Hörst du mich? Nein, Papa hörte nicht. Papas schwerer Körper wurde schlaff. Ich spurtete zu ihm, Papa rutschte an der glatten Oberfläche nach unten. Wie lange kann eine Sekunde sein? Verdammt, Papa, warum bist du so schwer? Und, Mist, was mach ich jetzt eigentlich? Ich versuchte, den massigen Körper meines Vaters festzuhalten, damit er nicht hart auf den Boden prallte. Trockengewicht: 110 kg, hieß es in den Dialyse-Unterlagen. Sehr schwer. Papa, was ist das? Ist das dein verdammter Diabetes, der uns beiden hier so übel mitspielt? Verdammt, Papa, du bist 70. Das ist kein Alter. Ich hab Angst. „Herr Müller! Herr Müller!“ War das meine Stimme, so kratzig? Ob der Nachbar überhaupt zu Hause war? Ich lauschte. Nein, nichts. Keine Schritte, die sich auf der Treppe näherten, kein „Ja, was ist los?“ Nichts. Nur Papa und ich. Und die Tür. „EEEEEEE.......eeeee.e...e...e... Er schien wiederzukommen. Papa, Papa, hörst du mich? „EE... EE.e.....eee.“ Ich konnte ihn nicht länger halten, es war so unglaublich schwer. Irgendwie schaffte ich es, mit Papa im Arm nach der Bettdecke zu langen, sie auf den Boden zu legen und Papa einigermaßen vorsichtig darauf zu bugsieren. Der Notarzt, der acht Minuten später in Papas Schlafzimmer stand, fand nichts. Blutdruck normal, Herzwerte normal. „War vielleicht ein kleiner Schwächeanfall“. Ja, bitte, lass es einen kleinen Schwächeanfall gewesen sein. Papa genierte sich, dass er bei seinem kleinen Schwächeanfall wohl die Kontrolle über seine Blase verloren hatte. Macht nichts, Papa. Hauptsache, du bist in Ordnung. Aber irgendwie war nichts in Ordnung. Seit drei Monaten, als Papa aus der Rehaklinik gekommen war und ich mit einem Mal einen Wir realisieren Ihren Küchentraum Planung und Beratung auch bei Ihnen zu Hause Violinchen & Co Inhaberin Claudia Herzer Hauptstraße 25 79104 Freiburg Baustellenrabatt! Sonderpreise auf geplante Küchen. Anfahrt durch die Baustelle möglich. Inh. Erich Weiler | Kronenstraße 32 | 79100 Freiburg Tel.: 0761 / 49 25 25 www.wegro-kuechen.de 26 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin Tel.: 0761 / 15 15 55 41 [email protected] www.violinchen.de Streichinstrumenter Reparaturen · Zubehö Pflegefall im Auto sitzen hatte, war nichts mehr in Ordnung. Anfang des Jahres hatte ich ihn in die Klinik gebracht, weil er kaum noch drei Schritte laufen konnte. Beim Atmen gurgelte es aus seiner Kehle. Sein Gesicht war aufgequollen. Doch, Papa. Du gehst jetzt ins Krankenhaus. Hör auf mit deinem dauernden „Das wird schon wieder.“ Im Moment wird da gar nix. Eine Niereninsuffizienz hatten sie festgestellt, einen nach Herzinfarkt schlechten Gesundheitszustand. Plötzlich stand das Wort Dialyse im Raum. Wir waren beide geschockt. Er, weil er die Dialyse wohl immer von sich weggeschoben hatte, und ich, weil ich noch nicht mal wusste, dass das Wort überhaupt irgendetwas mit meinem Vater zu tun haben könnte. Ich hasse es, Einzelkind zu sein. Hätte ich Geschwister, hätten wir den Schockzustand teilen können. Die Tränen über das plötzliche Bergab in Papas Gesundheitskurve. Die Ratlosigkeit, was zu tun war. Die Arbeit. Die unglaublich viele Arbeit, die da ist, wenn jemand von heute auf morgen hilfsbedürftig wird. Pflegestufe 1, wie der Medizinische Dienst einige Zeit später – Tage, die mir wie Monate erschienen – feststellen würde. Wecken. Mobilisieren. Aufsetzen. Blutzucker kontrollieren. Insulinpen vorbreiten. Beim Spritzen assistieren. Frühstück richten. Beim Essen helfen. Abräumen. Waschen helfen. Rasieren helfen. Zähneputzen assistieren. Anziehen helfen. Depression aushalten. Scheiße, Papa, vor ein paar Wochen hattest du noch ein selbständiges Leben. Und ich auch. Heute sind wir beide in einer Situation, die uns überfordert. Du hast mich nie darauf vorbereitet, dass ein Vater plötzlich hinfällig wird. Dass mein starker Papa schwach wird. Und ich hatte dich nie darauf vorbereitet, dass ich, die patente Dreifachmutter, bei dauernder Überforderung eine zickige, hilflose, keifende Tante bin. Und überhaupt der schlechteste Pflegedienst, den man sich vorstellen kann. „Kannst du mich versorgen?“ hast du mich gefragt. Nein, hast du nicht gefragt. Hätte ich es mir gewünscht, dass du gefragt hättest? Weiß nicht. Es war aber ohnehin selbstverständlich. Es war niemand anderes da. Du hättest niemand anderes an dich ran gelassen. Und auch ich hätte niemand anderes an dich ran gelassen. Mein Papa. Zwei Monate lang jeden Tag zwischen drei und acht Stunden Papadienst, je nach Tagesform, Deiner Tagesform, nicht meiner. Scheiße, Papa, wenn ich Pflegerin hätte werden wollen, dann hätte ich das gemacht. Aber ich wollte nicht Pflegerin werden. Ich hatte einst schon Schwierigkeiten damit, dass meine neugeborenen Kinder mir ihren Rhythmus vorgaben. Jetzt versuchst du, deinen Rhythmus irgendwie beizubehalten und ich versuche, meinen irgendwie auf deinen abzustimmen. Was mit Mühe und Not, mit viel Liebe und genauso vielen Frustrationen klappt. Medikamente richten. Füße eincremen. Füße nach Druckstellen absuchen. Beim Duschen helfen. Kämmen. Anziehen helfen. Blutzucker kontrollieren. Zwischenmahlzeit richten. Depression aushalten. MEINE Depression. DEINE Depression. „Weißt du, eines Tages werd ich einfach umfallen und bin weg.“ Oh, Papa, das liebe ich an dir. Du bist immer so lakonisch. Noch immer. Aber überhaupt: Quatsch, Papa. Du bist erst 70. Okay, dein Gesundheitszustand ist nicht so toll, aber das wird wieder. WOHNSTIFTKULTUR Das Alter muss nicht immer eintönig sein. Denn wir bieten Seniorinnen und Senioren wie Ihnen nicht nur höchsten Komfort, sondern auch jede Menge Kultur. Dabei genießen Sie alle Vorteile eines selbstbestimmten Lebens. „Grundlos vergnügt …“ Freitag, 13. Mai, 17 Uhr Lesung mit Verena Blecher. Sie liest eigene Texte sowie Sagen und Gedichte anderer bekannter Autoren. Von Barock bis heute mit Geige und Klavier Freitag, 20. Mai, 17 Uhr Mit Jelena Wilke an der Violine und Rada Pecanac am Klavier, die u.a. Stücke von Brahms und Reger zum Besten geben. Operettenzauber Freitag, 3. Juni, 17 Uhr Dina Salák, Mario Verkerk und Romeo Knoebel laden Sie ein zu einer Reise in die Welt der Operette. s aus: Probieren Sie’ otspreis!* günstigen Angeb m zu t tz je n ne Probewoh *Angebot gültig im Mai und Juni 2016 „Können Sie gleich kommen?“ „Ja, ich komme. Natürlich.“ „Machen Sie sich keine Sorgen – wir wollen es nur abklären lassen.“ Fünf Tage später war Papa tot. Rabenkopfstraße 2 · 79102 Freiburg Telefon 0761 3685-0 · Fax 0761 3685-107 [email protected] · www.wohnstift-freiburg.de Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 27 GASTROTIPP Legendäre Steaks & Cocktails Es gibt nicht viele Restaurants, in denen sich Menschen aller Altersgruppen wohlfühlen, in denen man gut essen oder nur für ein Bierchen vorbei kommen kann und wo an den Wochenenden Cocktails von Könnerhand gemixt werden. Das Augustiner im Benkepeter in der Schwarzwaldstraße ist ein solcher Ort: gemütlich, offen, unkompliziert und einfallsreich. So hat Bodo Zink, der das Augustiner seit 13 Jahren erfolgreich betreibt, inzwischen eine lässige Lounge eingerichtet, die jeden Freitag und Samstag bis zwei Uhr nachts geöffnet ist. Hier schüttelt und rührt die Barmixer-Legende Franky Le Shaker seine unvergleichlichen Cocktails. Ganz neu bietet der Barmixer jetzt auch Cocktailkurse in der Augustiner Lounge an. Dazu passen hervorragend „Tapasti“, eine raffinierte Mischung aus italienischen Anti- pasti und spanischen Tapas. Täglich von 17 bis 19 Uhr gibt es das Angebot der Tapasti-Happy-Hour. Tapasti passen aber auch ausgezeichnet zu den erfrischenden Sommer-Longdrinks, wie beispielsweise „Russian Wild Berry“. Natürlich kommen im Augustiner auch alle, die einen ordentlichen Hunger mitbringen, auf ihre Kosten. Die Speisekarte bietet saisonale Gerichte – gerade hat die leckere Spargelzeit begonnen. Dazu gibt es die legendäre, große Steakhouse-Karte, bei der jeder Gast individuell sein qualitativ hochwertiges Fleischstück und die dazu passenden Beilagen wählen kann. Dafür reisen die Gäste sogar aus dem DreiLänder-Eck an! Für den kleineren Hunger gibt es unter anderem hausgemachte Pasta, Schnitzel, Salate, Flammkuchen, Wurstsalat oder Pommes. Jeden Sonntag ist von 11.30 bis 22 Uhr großer Augustiner im Bankepeter Familienschnitzeltag im Augustiner mit günstigen Preisen. Hier sitzen dann schon mal drei Generationen an einem Tisch. Im Sommer wird der Wintergarten an schönen Tagen geöffnet, das Dach zur Hälfte aufgeschoben und die Wand-Gläser herausgenommen. So kann man auch hier im Freien sitzen und an speziellen Tagen wird dann sogar gegrillt. Tipp: Am Samstag, 23. Juli veranstaltet das Augustiner zum Ferienstart eine Mediterrane Nacht mit leckeren südländischen Speisen und Live-Musik. bb n Augustiner im Bankepeter Schwarzwaldstraße 93 79117 Freiburg www.augustiner-freiburg.de Telefon 0761/ 38 38 888 Bis zu 23% mehr sichtbare Haarfülle in 90 Tagen! 7x wirksamer, als derzeit meistverwendeter Wirkstoffe! Wissenschaftlich belegt!* www.friseur-loeffler.de 28 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin Günterstalstr. 15 · 79102 Freiburg *In-vitro-Studie Universität Lübeck / Klinik für Dermatologie / PD Dr. Fischer/2014 DIE HAAR-INNOVATION DES JAHRES! KINDERSEITE Bren-Eis Ihrbraucht: 3 Tassen Erdbeeren 3 Tassen Himbeeren 1 Tasse Zucker 3 Tassen Sahne 1/2 Tasse Puderzucker 1 3 Tassen Erdbeeren und 3 Tassen Himbeeren mit einer Gabel zerdrücken. 1 Tasse Zucker und eine halbe Tasse Puderzucker unterrühren. 4 -6 Po rtione n 2 Gießt 3 Tassen Sahne in eine frostbeständige Schüssel und schlagt sie ganz schnell mit dem Schneebesen, bis die Sahne fest wird. Nehmt einen Teigschaber und rührt die Beerenmasse damit vorsichtig unter die Creme. 3 Stellt die Schüssel in den Gefrierschrank. Einmal pro Stunde müsst ihr sie herausnehmen und umrühren. Nach 4 - 5 Stunden ist das Eis fertig! Lecker,lecker! Mit „Backen wie -inKinderleichte Bullerbü - Rezepte Kinderleichte Rezepte Mit „Backen wie in Bullerbü aus Schweden“ wirdaus jeder von euch zum Backmeister. Beieuch uns kannst Du das Buch „Backen wie Brötchen, in Bullerbü“Muffins, Schweden“ wird jeder von zum Backmeister. Egal, ob gewinnen, Du weißt, wie in Astrid Lindgrens Buch „Die Kinder aus Bullerbü“ der Hof heißt, Kekse wenn und Kuchen - alle Rezepte werden Schritt für Schritt mit vielen Fotos erklärt auf dem Ole wohnt. Schreib uns einfach bis spätestens 1. Juni 2016 unter dem Stichwort „Bulund sind ganz einfach nachzumachen. Viel Spaß beim Backen und Probieren! lerbü“ eine Mail mit Deiner Adresse an [email protected] „Backen wie in Bullerbü - Kinderleichte Rezepte aus Schweden“ von „Backen in Bullerbüist - Kinderleichte aus Schweden“ vonkostet Lena Göransson ist im Lena wie Göransson im Südpol Rezepte Verlag erschienen und 12,90 Euro. Südpol Verlag erschienen und kostet 12,90 Euro. Mehr Infos unter www.suedpol-verlag.de Mehr Infos unter www.suedpol-verlag.de Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 29 FIRMENPORTRAIT Bauen und Modernisieren mit Götz + Moriz: Ein zuverlässiger Partner steht zur Seite. Service & Dienstleistungen MIT FACHBERATUNG EINKAUFEN WIE DIE PROFIS Mit dem Hochkran jeden Dachwinkel erreichen oder mit der 3D-Living Wall das B adezimmer in Lebensgröße planen – Bauvorhaben können von den hoch qualifizierten Götz + Moriz-Mitarbeitern bestens b egleitet werden. Service und Dienstleistungen gehören für Götz + Moriz – größter Baustoffhändler Südbadens und Zentrum für Bauen und Modernisieren mit über 75 Jahren Unternehmens-Erfahrung – fest zum Angebot. Damit macht sich der Baustoffhändler ein weiteres Mal stark für seine Kunden. Unter anderem kann bei Götz + Moriz ein LKW mit Hochkran gemietet werden und das eigene Badezimmer anhand einer 3D-Computerplanung vorab in Lebensgröße angeschaut werden. Mit einem zusätzlichen Knickarm und einer hydraulischen Reichweite von 28 Metern kann der Hochkran von Götz + Moriz schwere oder sperrige Baustoffe in obere Hausgeschosse verfrachten oder ganze Ziegelpakete und Balken auf das neu zu deckende Dach heben. Gipsplatten oder Fliesen können so beispielsweise direkt durch die Fensteröffnung in ein oberes Geschoss gehoben und dort auf dem Boden abgelegt werden. Palettengabel, Hebegurte und Wendegabel kommen dabei zum Einsatz. Und dank einer Seilwinde können bei Dacharbeiten alle Seiten eines Daches mit Material bedient werden. Der LKW mit Hochkran wird von einem zuverlässigen und erfahrenen Kranfahrer betrieben und kann von Kunden stundenweise gemietet werden. Spezifische Wünsche und besondere Situationen können dabei zuvor individuell berücksichtigt werden. Auf Wunsch kommt der Fahrer auch vorab vorbei, schaut sich schwierige Gegebenheiten vor Ort an und sucht Dank seiner langjährigen Erfahrung nach einer optimalen Lösung. Neben der Hochkranlogistik bietet Götz + Moriz Freiburg aber auch viele weitere Serviceleistungen für die Kunden an: So gibt es einen Lieferservice und einen Aufmaßservice, ebenso die Möglichkeit, sich über die Finanzierung eines Bauprojekts zu informieren oder einen hauseigenen Projektbetreuer zur Beratung vor Ort hinzu zu ziehen. Handwerker können von Götz + Moriz vermittelt werden, Gasflaschen werden im Tausch aufgefüllt und Baumaschinen verliehen. Und wer sich die individuelle Farbe für die Renovierung mischen lassen will, ist hier genau richtig. Für alle großen Produkte ist der Drive-In, den Götz + Moriz bei seinen Geschäftsräumen bietet, äußerst praktisch: keine weiten Wege, kein langes Schleppen. Neben all diesen Serviceleistungen bietet der Baustoffhändler zudem regelmäßig Info-Veranstaltungen und Ausstellungen zu diversen Bauthemen an. Eine weitere Besonderheit, die Götz + Moriz Freiburg bietet, ist die 3D-Badplanung in Lebensgröße, für eine anschauliche Visualisierung. Innenarchitekt Michael Kenkel entwirft exklusiv für die Kunden eine erste Bad-Planung, bei der Dank seiner Erfahrung Hoch: Arbeiten mit dem Hochkran 3D-Computerplanung: Das neue Badezimmer in Lebensgröße planen und anschauen die Ideen der Eigenheimbesitzer optimal für einen konkreten Raum, entsprechend dem vorliegenden Grundriss, umgesetzt werden. Wenn es dann darum geht, die passenden Fliesen und Bodenbeläge auszusuchen, beweist sich die ganze Stärke der „Living Wall“: Auf der lebensgroßen Projektionsfläche, die so in Südbaden einzigartig ist, können die verschiedenen Variationen anschaulich dargestellt oder aber eine Auswahl an Fliesen einfach mal vor die Leinwand gelegt werden. Der Effekt ist verblüffend: Badplanung als Kinoerlebnis – fast möchte man hineingehen und das Badezimmer gleich benutzen. Das eigene „fertige“ Badezimmer ist plötzlich wirklichkeitsgetreu zu sehen, noch bevor die Planung tatsächlich umgesetzt und das Bad gebaut wurde. Jede Entscheidung für eine bestimmte Fliesensorte oder Bodenbelag kann so anhand realistischer Bilder sorgfältig getroffen werden, Unsicherheiten und Zweifel werden ausgeräumt und die Badplanung wird zum nachhaltigen, positiven Ereignis. Auf Wunsch vermittelt Götz + Moriz darüber hinaus gerne qualifizierte Betriebe, die den Einbau von Sanitärkeramik, Armaturen, Duschen und Badmöbeln sowie das Verlegen der Fliesen übernehmen. Damit steht einem Traum-Bad nichts mehr im Weg. Denn aus einer einfachen Nasszelle, wie sie ein Badezimmer früher üblicherweise war, ist längst ein wichtiger Lebensbereich geworden. Hier lohnt es sich deshalb konkret und individuell zu planen. Mit der „Living Wall“ und fachgerechter Beratung macht das dann sogar richtig Spaß. bb Weit: LKW-Aufbau mit 28 Metern Reichweite ZENTRUM FÜR BAUEN+MODERNISIEREN n GÖTZ+MORIZ, Basler Landstr. 28, 79111 Freiburg, Tel. 0761/497-0; www.goetzmoriz.com 30 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin ©Foto: Barbara Breitsprecher FEST Kerstin Lä mmlin Geschäfts führung Schneide r & Lämm lin GmbH Güntersta lstraße 26 · 79100 Fr eiburg Tel. 0761 - 7 55 37 Fa E-Mail sc hneider-lae x 0761 - 70 00 51 mmlin@t-o nline.de KerstinLämmlin Lämmlin Geschäftsführung Geschäftsführung Kerstin Schneider Schneider&&Lämmlin LämmlinGmbH GmbH Günterstalstraße 26 Freiburg Geschäftsführung Kerstin Lämmlin Günterstalstraße 26· 79100 · 79100 Freiburg Tel. 0761 - 7 55 37 Fax 0761 - 70 00 51 Tel. 0761 - 7&55 37 Fax 0761 - 70 00 51 Schneider Lämmlin GmbH E-Mail [email protected] www.schneider-laemmlin.de E-Mail [email protected] Günterstalstraße 26 · 79100 Freiburg www.schneider-laemmlin.de Tel. 0761 - 7 55 37 Fax 0761 - 70 00 51 Spielen im Park unter Bäumen ©Foto: Barbara Breitsprecher Sommerfest der Vianova-Schule im Park der alten, denkmalgeschützten Villa in der Günterstalstraße 59 Die Vianova-Schule und die Wiese Kinder- und Jugendhilfe veranstalten ein Sommerfest im Park der Vianova-Schule, dem ehemaligen Hotel Bellevue, am Samstag, 16. Juli, von 14 Uhr bis 18 Uhr, in der Günterstalstraße 59. Eintritt ist frei. Es gibt spielerische Angebote sowie Getränke und Essen. Um 17 Uhr findet eine Aufführung des Schülertheaters statt. LIVE EM in unserem Biergarten auf einer Großbildleinwand. Reservieren sie frühzeitig! Burger Factory Freiburgs American Dinner Mit leckeren Burgern Steaks & Fingerfood Amerikanische Getränke www.burger-factory-freiburg.com Burger Factory Robert-Ruh-Weg 1 79114 Freiburg Tel : 0761 - 15 15 47 57 Im Dietenbachpark beim Freiburger FC Kistenklettern, Jonglage, Musik, Kinderschminken, Tischtennis, Fußballwand sowie Spiele im Freien werden geboten. Bei Regenwetter findet das Fest im Erdgeschoss des Gebäudes statt. Hier werden derzeit unbegleitete minderjährige Ausländern unterrichtet. Das restliche Gebäude ist noch Baustelle. In der Villa war ursprünglich das Hotel Bellevue angesiedelt, das Ende des 19. Jahrhunderts eröffnete. Seit 1921 war das Gebäude dann im Besitz der Franziskaner, die es in ein Kloster umwandelten. Bis 2007 lebten deutsche Franziskaner dort, danach wurde das Kloster bis 2013 von einigen wenigen polnischen Franziskanerbrüdern genutzt. Im Winter 2014/2015 kaufte die Dold-Jacobi-Verwaltungs-GmbH das Grundstück samt der Gebäude, um sie an die Vianova-Schule und die Wiese Kinder- und Jugendhilfe zu vermieten. Wer sich jetzt schon mal einen Eindruck vom künftigen Schulgebäude, das umgeben ist von einem großzügigen Park , verschaffen möchte, hat bei diesem Sommerfest die Möglichkeit dazu. bb Die denkmalgeschützte Villa in der Günterstalstraße 59, mit Anbau und ehemaliger Kapelle, ist umgeben von einem rund 5000 Quadratmeter großen Grundstück mit Parkcharakter und schönen, alten Bäumen. Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 31 ©Foto: Michael Zäh TIPPS Hier wird der Affe raus gelassen! Neue Ausstellung im „Hilda 5“ des Kulturaggregats: „Monkey Business“. Das Motiv aller Werke steht fest: Affen. ger Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, mehr Kunst und Kultur in den öffentlichen Raum zu bringen. Ziel ist dabei vor allem Leerstände zu nutzen und unschöne Orte zu verschönern. Künstlerinnen und Künstlern werden Freiräume und die Möglichkeit geboten, sich an besonderen Orten zu präsentieren. Dafür hat sich der Künstlerzusammenschluss bereits Projekten in einem Gebäude am Friedrichring („Friedrich“) und zeitweise auch in der Dietlerpassage („August“) gewidmet. Die neunköpfige Künstle- rInnen-Kooperative besteht aus jungen Kunsthochschulabsolventen, Street-ArtKünstlern und -künstlerinnen sowie Illustratoren. Im neuen „Hilda 5“ werden nun bevorzugt Street-Art-Werke und Illustratoren-Kunstwerke gezeigt. Hier gibt es nicht nur Ausstellungsräume, sondern auch eine Bar und eine Bühne. Letztlich geht es den Initiatoren aber um eine Begegnungsmöglichkeiten für Künstler, Künstlerinnen und Kulturschaffende, und nicht darum eine neue Clubszene zu schaffen. ©Foto: Michael Zäh Die Galerie Kulturaggregat Hilda 5 – erst seit März diesen Jahres in der Hildastraße 5 in den Räumen des ehemaligen Pianohauses Lepthien – lädt ein zur nächsten Ausstellung: „Monkey Business“. Dort kann man sich ordentlich vom Affen lausen lassen. Denn regionale und internationale Künstler haben sich einiges zu diesem haarigen Thema einfallen lassen. Dabei spielte weder das Medium, noch die Technik oder das Format eine Rolle, lediglich sollte das Motiv ein Affe sein. Das Kulturaggregat ist ein gemeinnützi- Auch anendeSntellen! ierigst schw uch an den A Am Fischerrain 1 79199S Kirchzarten tellen! n e t s ig r ie Tel.: 07661/907480 hw sc www.hausgarten.org Haus & Garten eG Am Fischerrain 1 79199 Kirchzarten Tel. 07661 / 90 74 80 [email protected] www.hausgarten.org 32 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin seit über 20 Jahren für Sie da! Mr. Gaga preisgekrönter Tanzfilm aus Israel. Dokumentarfilm als Preview vorab im Kommunalen Kino Der Israeli Ohad Naharin wird als einer der herausragenden Choreographen gefeiert. Mit seiner ungewöhnlichen Vision sowie seinen mitreißenden Choreographien verhalf er der Batsheva Dance Company zu internationaler Bekanntheit. Er entwickelte dabei eine komplett neue Bewegungssprache: „Gaga“. Dabei werden bekannte Bewegungsmuster durchbrochen und nach der Interaktion zwischen den Beteiligten gesucht. Für Ohad Naharin geht es um Leidenschaft, herausbrechende Kraft, das Extreme, um die Lust des Moments und darum Grenzen zu brechen. Der preisgekrönte Regisseur Tomer Heymann zeigt in der Doku, welche harte Arbeit hinter den kraftvollen und atemberaubenden Auftritten der Batsheva Dance Company steckt und wie Ohad Naharin arbeitet. n 11.5., 19.30 Uhr/13.5., 19 Uhr/15.5., 19.30 Uhr/17.5., 21.30 Uhr/18.5., 21.30 Uhr, Kommunales Kino Freiburg Urachstr. 40, Tel. 0761/459800-10 Junge Kunst im Haus der Jugend Eight ways of Art Acht Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer der Jugendkunstschule Freiburg zeigen ihre Arbeiten in der Jugendkunstgalerie im „Haus der Jugend“, Uhlandstraße 2 im Obergeschoss. Zu sehen sind Werke von Marie-Elisabeth Weiher, Lilja Schreiber, Philippe Derlien, Paula Tschuwana, Anna und Theresa Wagenbrenner, Karla Lauble und Victoria Volk. SCHUH WERK Freiburg Marienstr. 15, 79098 Freiburg Tel. 0761 / 310 65 www.schuhwerk-freiburg.de Öffnungszeiten März bis November: Mo.- Fr. 10 - 18 Uhr Sa. 11 - 16 Uhr WAS ZÄHLT SIND KLASSE, ELEGANZ UND SIE. n Die Ausstellung ist bis 28. Juni geöffnet, Eintritt frei. www.jbw.de Tel. 0761/79197913. Ausstellung im T66: Artist in residence, „8 visuelle Formationen” Arman Vahanyan ist Gastkünstler aus Armenien im Gastatelier L6 des Kulturamts Freiburg. Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Atelier Mondial in Basel und der Stiftung Kulturdialog Armenien zeigt seine Werke. n Vernissage: 13. Mai, 20 Uhr, Do., Fr. und Sa., 14 - 18 Uhr, 13. Mai – 12. Juni, T66 kulturwerk, Talstrasse 66, Freiburg Know your classics. USM pflegt die wohlüberlegte Reduktion: klassisches Design, klare Formen, unaufdringliche Eleganz. #usmmakeit yours ARNOLD Einrichtungskultur GmbH Humboldtstraße 3, 79098 Freiburg Tel. 0761-120 95 0 [email protected] www.einrichtungskultur.com www.usm.com Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin | 33 T IBPDPRS U C K A Buch-Tipp Biografie Maxim Biller hat einen neuen, fulminanten Roman über zwei deutschjüdische Freunde geschrieben. Wir veröffentlichen hier einen Auszug: V ielleicht, aber nur vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn Noah Forlani, mein Freund und Bruder, an Silvester 2005 nicht nach Berlin geflogen wäre, wo er bei einer kleinen, verwirrenden Filmparty in der Schliemannstraße 12 erst den Tisch mit den Wasabi-Canapés und dem südafrikanischen Prosecco umwarf und danach Ethel Urmacher vor allen Leuten die linke Wange streichelte. War also alles seine eigene Schuld? Er hätte genauso zu Hause in Herzlia Pituach bleiben können, wo seine etwas zu klein geratene Frau Merav mal wieder ein Essen gab, bei dem zehn langweilige Israelis den ganzen Abend leise sprechend um ihren drei Kilometer langen Mogensen-Tisch herumstanden und Krevetten auf Rucola aßen. Ja, genau die Merav – die mit dem Nan-Goldin-Komplex, den Prada-Stilettos, dem eher warmen als kalten Herzen und der unangenehmen Angewohnheit, Noahs Freunden extra muros zu erzählen, er könne nur, wenn er sich in einem schmutzigen Hemd aufs Bett setzte, die Hände ans imaginäre Steuer legte und zu ihr sagte: »Und, Kleine, wohin soll ich dich mitnehmen?« Ich war in dieser Nacht nicht in Berlin und nicht in Herzlia Pituach, und wäre ich nicht nach Prag gefahren, um die Saunasache und alles andere zu vergessen, hätte Noah auch nicht meine Wohnung niederbrennen können – und die Shylock war hier-Datei wäre noch da und Noah nicht ein ganzes Jahr tot gewesen. Aber vielleicht wäre es, was mich angeht, noch klüger gewesen, in Herzlia Pituach bei Meravs Abendessen dabei zu sein und eine von diesen Tel Aviver Cantina-Schabracken kennenzulernen, die zwar alle genug jiddische Mame in sich haben, aber trotzdem wissen, dass beim Sex die Finger der Frau nicht dazu da sind, heimlich unter der Bettdecke zu zählen, wie lange es noch dauert, bis der zukünftige Ehemalige endlich k. o. gehen wird. Während ich, der alleswissende, nichtsverstehende Solomon Karubiner, in Prag auf einem Balkon des Hotels U Dvou koček stand, auf dieses blasse frühkapitalistische Silvesterfeuerwerk über dem Hradschin guckte und überlegte, was der Unterschied zwischen Neoliberalismus und Kommunismus war – kommt darauf an, wer fragt –, rutschte Noah in Berlin fast aus bei dem Versuch, sich Gerry Harper zu nähern, in Brentwood und Umgebung wegen seiner sexuellen Möglichkeiten auch »El Dick« genannt. Gerry war mit Tal »The Selfhater« Shmelnyk da, dem manischen, rotgesichtigen, matzebrotdünnen Israeli, der für Noah das zweite Goebbels-Video drehen sollte, was er aber noch nicht wusste. Noah wollte Gerry ein gutes neues Jahr wünschen. Er wollte ihn auch fragen, ob sie sich nicht mal in L. A. sehen könnten – entre nous –, er habe dort wegen der Beteiligung an einem Fairtrade-Kosher-Nacho-Inn bald zu tun. Und er wollte ihm sagen, aber erst später, er könne nur in der Gegenwart besonders berühmter, bedrückter Leute seine eigenen Geld- und Post-Ho- Schräger Humor Maxim Biller wurde 1960 in Prag geboren und lebt seit 1970 in Deutschland. Er ist Kolumnist der FAS, der Zeit und Mitglied des Literarischen Quartetts. Seine Romane beschäftigen sich in schräger, humorvoller und schonungsloser Weise mit dem Jüdischsein. „Biografie“ ist die verrückte Geschichte zweier deutsch-jüdischer Freunde auf 900 Seiten. ©Christian Werner Maxim Biller » in gegenwart besonders berühmter, bedrückter Leute seine eigenen Geldund Post-HolocaustDepressionen vergessen“ 34 | Freiburg Wiehre Stadtteilmagazin locaust-Depressionen vergessen. Vor allem, wenn diese Leute wie Gerry »El Dick« Harper im letzten Bryan-Singer-Film den neuen Obernazi Tom Cruise an die Wand gespielt hatten, an der dieser zum Schluss von den anderen Gojim in gehackte Leber verwandelt wird. Noah machte, nachdem er das Gleichgewicht wiedererlangt hatte, einen Schritt zu viel. Er stand jetzt so dicht vor Gerry, dass der genauso tief in seine aufgerissenen Augen blicken konnte wie ein Betrunkener in die Toilette, in die er sich übergeben wird. Leseprobe aus: „Biografie“ Maxim Biller, Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2016 Standort Freiburg Bertoldstr. 51 (gegenüber Cinemaxx) 79098 Freiburg Tel.: 07 61 - 150 699-0 Jan Schemmer Dipl. Sachverständiger (DIA) Immobilienwirt (DIA) Bewertung, Vermietung und Verkauf Karolin Rosenberger Kauffrau in der Grundstücksund Wohnungswirtschaft Vermietung und Verkauf Silvia Singler Immobilienwirtin (DIA) Vermietung und Verkauf Wohnimmobilien | Gewerbeimmobilien Nutzen Sie unsere Erfahrung Vermietung, Verkauf und Bewertung Marlene Bohny Bachelor of Arts (IBM) Schwerpunkt Immobilien Vermietung und Verkauf Standort Waldkirch Lindenweg 1 79183 Waldkirch Tel.: 07 6 81 - 2 53 91 Brigitte Schemmer TOP 2015 IMMOBILIEN MAKLER Vermietung und Verkauf FREIBURG DEUTSCHLANDS GRÖSSTE MAKLER BEWERTUNG Dieter Schemmer Vermietung und Verkauf DANK KIESER TRAINING WIRD IHR RÜCKEN WIEDER STARK TRAINIEREN SIE NICHT NUR IHREN KOPF Wer sein Leben aktiv gestalten will, braucht einen starken Rücken. 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