Über das Unmögliche reden

Appenzellerland 31
Mittwoch, 11. Mai 2016
Ehrungen für
langjährige Treue
Zur 192. Ordentlichen Delegiertenversammlung
durfte der Präsident des appenzellischen Chorverbandes, Georg Schmidt, 63 Stimmberechtigte im Mehrzweckgebäude Rehetobel begrüssen. Im Jahresrückblick streifte er die wichtigsten Ereignisse: den Soundcheck
für die am Eidgenössischen teilnehmenden Chöre, das 2. Kinder- und Jugendchortreffen und
das schweizerische Gesangsfest
in Meiringen. Zudem musste die
Absage des Komitees für das
Appenzeller Gesangsfest 2017
akzeptiert werden. Bestrebungen sind da, für 2018 oder 2019
Personen zu finden, die sich der
Organisation annehmen.
Mehr Zeit nahmen die Ehrungen in Anspruch. Eine stattliche
Zahl durfte eine Auszeichnung
oder ein Geschenk in Empfang
nehmen: Für 30 Jahre (KantonalVeteran) waren dies Hedi Ott,
Ruth Schefer und Peter Zöllig,
für 40 Jahre Hans-Konrad Bodenmann, Myrta und Bruno
Egli-Huber, Reinhard Eisenhut,
Monika Golay, Hansjörg Hilty,
Sonja Meier und Hans-Ulrich
Sturzenegger. Zwei durften sogar
für 50 Jahre geehrte werden: Maria Signer und Paul Gähler. Das
schweizerische Ehrenzeichen für
35 Jahre Mitgliedschaft erhielten
Ursula Brügger, Walter Fässler,
Margrit Heger, Hans Hohl, Johann Inauen, Franz Koch und
Marlies Zuberbühler. (pd)
BROSMETE
REHETOBEL.
Maschinen für
Bau gestohlen
SPEICHER. Über das Wochenende,
vom 6. bis 9. Mai, haben Unbekannte Maschinen von einer
Baustelle in der Vögelinsegg in
Speicher gestohlen. Der Sachschaden beträgt mehrere tausend Franken. (kpar)
Vorlesung zum
Thema Demenz
SPEICHER. Christine Fischer liest
morgen, 11. Mai, um 19.45 Uhr
im reformierten Kirchgemeindehaus Speicher aus ihrem Buch
«Lebzeiten». Vorgängig findet
um 19.00 Uhr die Hauptversammlung des Entlastungs- und
Hospizdienstes
Speicher-Trogen-Wald statt.
GRATULATION
Die allerbesten Geburtstagsgrüsse gehen an Marie Schrepfer-Zeller, wohnhaft in Stein,
Grunholz 88. Sie feiert heute
Mittwoch, 11. Mai, ihren 85. Geburtstag. Die Gemeindeverwaltung gratuliert der Jubilarin
ganz herzlich zu ihrem Freudentag und wünscht ihr für die
Zukunft nur das Beste.
Gemeindeverwaltung Stein
Tagblatt für die Kantone Appenzell
Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden
186. Jahrgang
Redaktion:
Patrik Kobler (pk, Leitung); Roger Fuchs
(rf, Stv.); Jesko Calderara (cal); Monika Egli (eg);
Michael Genova (mge); Mea McGhee (mc);
Karin Erni (ker); Stephanie Sonderegger (sso).
applaus: Andy Lehmann (ale).
Appenzeller Zeitung, Kasernenstrasse 64,
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Verbreitete Auflage: 11 601 Exemplare
WEMF 2015
Homo Patii –
sei Dank!
V
Bild: ky
Kinder und Erwachsene demonstrierten am 30. April in Zürich für das bedingungslose Grundeinkommen.
Über das Unmögliche reden
Die Ausserrhoder Frauenzentrale will einen Beitrag zur Diskussion um das bedingungslose
Grundeinkommen leisten. Sie hat dafür zwei bekannte Referenten gewinnen können.
KARIN ERNI
TEUFEN. Im Vorfeld der Abstim-
mung vom 5. Juni führt die Frauenzentrale Appenzell Ausserrhoden morgen abend eine Podiumsdiskussion zum Thema «Bedingungsloses
Grundeinkommen – Gefahr oder Chance?»
durch. Die Theologin und Mitinitiantin der Initiative, Ina Praetorius, wird die Argumente der
Befürworter vorbringen. Der
Ausserrhoder Ständerat Andrea
Caroni vertritt das Lager der
Gegner. Gemäss der Moderatorin Brigitte Kern ist nach den beiden Input-Referaten eine breite
Diskussion unter Einbezug des
Publikums geplant. Ziel ist es,
alle offenen Fragen zu klären.
men. «Wir sind jedoch nach dem
Studium der Argumente einhellig der Meinung, dass es sich
lohnt, die Idee genauer anzuschauen.» Dieses Thema befasse
sich mit der Gestaltung der Zukunft der Gesellschaft. Und darin seien die Frauen hälftig vertreten und somit mitbetroffen, so
Brunner. Mit fortschreitender
Technisierung, dem damit verbundenen Wegfallen von Arbeitsplätzen und der demographischen Entwicklung werde
ein Umdenken in der Arbeitswelt einmal mehr unumgänglich
ernsthaft mit einer Annahme, so
Ariane Brunner. «Es wäre schön,
wenn sich möglichst viele näher
mit der Idee befassen würden.»
Auch die AHV sei im Grunde
nichts anderes als ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Auch zu ihrer Einführung habe
das Schweizervolk seinerzeit drei
Anläufe gebraucht, gibt Ariane
Brunner zu bedenken.
Donnerstag, 12. Mai, 19.30 Uhr
Evangelisches Kirchgemeindehaus,
Hörliweg, 9053 Teufen
Freier Eintritt
Von der Utopie zur Realität
Positiv auch für die Frauen
Warum engagiert sich die
Frauenzentrale für ein derartiges
Anliegen? Gemäss Co-Präsidentin Ariane Brunner zeige sich im
Vorstand kein absolut identisches Meinungsbild zum Thema
bedingungsloses Grundeinkom-
sein. Frauen arbeiteten grossmehrheitlich Teilzeit und im Bereich der Niedriglöhne. Das bedingungslose Grundeinkommen
würde die Möglichkeit bieten,
den Wert der Arbeit neu zu überdenken und diesen den heutigen
Arbeitsbedingungen anzupassen, so Brunner. Die Befürchtung, das Grundeinkommen
könnte für Frauen zu einer Art
«Herdprämie» werden, teilt die
Co-Präsidentin der Frauenzentrale nicht. «Die Emanzipation
der Frauen ist heute so weit
vorangeschritten, dass sie sich
davon nicht in ihren beruflichen Entscheidungen beeinflussen lassen.»
Bild: pd
Ina Praetorius
Theologin, feministische Autorin
und Mitinitiantin
Viele Punkte, wie etwa die
Höhe des garantierten Grundeinkommens und dessen Finanzierung sind im Initiativtext
noch nicht vorgegeben, sondern
würden bei einem Ja zur Initiative vom Parlament festgelegt.
Noch sei das Grundeinkommen
eine Utopie und niemand rechne
Bild: apz
Andrea Caroni
Ständerat
Appenzell Ausserrhoden
Heiden trennt sich von Pfarrer
Die evangelisch-reformierte Kirche Heiden und Pfarrer Lothar Mack trennen sich Ende Jahr. Die Anstellung
des Pfarrers wird in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst. Einen Wechsel gibt es im Aktuariat.
HEIDEN. Zum Schluss der Ver-
sammlung der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Heiden wurde es nochmals emotional, wie aus der Medienmitteilung hervorgeht. Die eingangs
durch den Präsidenten Albert
Bolt gemachte Information,
Pfarrer Lothar Mack und die
Kirchgemeinde Heiden seien
übereingekommen, die Anstellung im gegenseitigen Einvernehmen auf Ende Dezember
2016 aufzulösen, gab Anlass zu
Fragen. Bolt verlas, wie es weiter
heisst, einen «rechtlich verordneten» Brief von Lothar Mack
und betonte, dass er aufgrund
einer Vereinbarung zwischen der
Kirchgemeinde Heiden und
Pfarrer Mack keine weiteren Äusserungen dazu machen könne.
Dies wurde von den anwesenden
Kirchgemeindemitgliedern, die
gerne mehr Informationen gehabt hätten, mit Befremden entgegen genommen und gab nach
Abschluss der Versammlung Anlass zu Diskussionen. Insgesamt
hatten sich 52 Stimmberechtigte
zur Versammlung eingefunden.
Wechsel im Aktuariat
Mit Dankesworten wurde die
scheidende Aktuarin Denise
Bourquin verabschiedet. Nebst
dem Fertigen von Protokollen
hat sie sich sehr für die Belange
der Orgel eingesetzt. Gerne hätte
sie diese Arbeit mit der Orgelrevision abgeschlossen, aber in-
folge Wegzug nach Gossau scheidet sie aus der Kirchenvorsteherschaft Heiden aus. Einstimmig
zur neuen Aktuarin gewählt wurde Gisela Schoch.
Die finanzielle Situation betreffend Orgelrevision erläuterte
Kassierin Gabriela Droll: Schon
einige Jahre wurde der Orgelfonds im Hinblick auf die bevorstehende Revision geäufnet, Beiträge der Denkmalpflege und der
Gemeinde Heiden wurden zugesichert und es sind kleinere und
grössere Spenden eingegangen.
Das Budget 2016 sieht einen
Verlust von 77 000 Franken vor,
die Kosten der baulichen Massnahmen und der Orgelrevision
von 390 000 Franken wirken sich
hier aus. Dennoch stimmte die
Versammlung der Senkung des
Steuerfusses von 0,7 auf 0,6 Einheiten zu.
Weitere Traktanden
Bild: pd
Die neugewählte Aktuarin Gisela Schoch, die abtretende Denise
Bourquin und Präsident Albert Bolt.
Auch Thema waren die im Besitz der Kirchgemeinde Heiden
liegenden Waldungen. Die Gemeinde Heiden und der Kanton
wollen alle Parzellen kaufen. Das
Vorhaben wurde von den Anwesenden gutgeheissen. Im Weiteren gelangte ein längst fälliges
Stockwerkeigentümer-Reglement des Kirchgemeindehauses
zur Abstimmung. Dieses wurde
mit drei Enthaltungen genehmigt. Ebenfalls wurde der Anstellung einer Organistin oder eines
Organisten zugestimmt. (pd)
orerst, lieber Brosmeteleser, ich glaube an
Homöopathie. «Homo
Patii» hingegen ist ein Running
Gag bei uns zu Hause. Vor Jahren erklärte uns eine ältere Baslerin, dass dieser «Homo Patii»
ein Habakuk wäre. Ich habe es
im Selbstversuch mit unseren
Buben schon zigfach erlebt – es
funktioniert für uns. So haben
wir auch seit Jahren unsere
eigene Hausapotheken-Homöopathie in einem grossen Lederetui mit den wichtigsten Kügelchen. Das Heiligtum meiner
Frau. Damals für nicht wenig
Geld angeschafft, aber froh zu
sein, bedarf es wenig.
Leider Gottes ist dieses wertvolle Etui in falsche kleine
Hände geraten. Und ausgerechnet in meiner Obhut. Die verdächtige Stille hat mich vor ein
paar Monaten zu spät zum Tatort geführt. Unter dem Bett erwischte ich die beiden Kleinsten
inmitten einer Kügelchenparty.
Gefühlte vier Millionen weisse
Kügelchen lagen verstreut auf
dem Boden. Ich musste sie in
Panik versetzt haben, denn
kaum ertappte ich die beiden,
fingen sie wie wild mit ihren
Händchen an, die süssen Kügelchen aufzuessen. Das Dilemma
konnte ich nur stoppen, indem
ich schreiend den Staubsauger
in der Werkstatt holte und die
noch zwei Millionen übriggebliebenen Kügelchen mühsam
unter dem Kinderbett aufsaugte.
Die traurige Bilanz waren noch
drei kleine Ampullen im Etui.
Der Rest war im Sauger oder
wahrlich aufgefressen worden.
Die ganze Angelegenheit
musste natürlich unter Männern
bleiben. Bis zu dem Tag, als
meine Frau im ganzen Haus die
Hausapotheke suchte. Ich fragte
vorsichtig nach der Substanz
und konnte es kaum fassen, dass
ausgerechnet und glücklicherweise die Kügelchen mit dem
Namen «Sulfur» noch vorrätig
und heile vor mir im Etui lagen.
Doch das schlechte Gewissen
plagt zunehmend. Und ständig
finde ich wieder irgendwo
weisse Kügelchen zwischen den
Ritzen. Nun ist die Zeit gekommen, dass die Geschichte aufgetischt wird. «Homo Patii» bei
Frühstück und Zeitung.
Philipp Langenegger
Gemeindeschreiber
tagen in Bühler
BÜHLER. Heute Mittwoch tagt die
Gemeindeschreiber-Konferenz
von Appenzell Ausserrhoden in
Bühler. Die zwanzig Gemeindeschreiberinnen und Gemeindeschreiber sowie der Gemeindeschreiber des Bezirks Oberegg
treffen sich zum 173. Mal. Am
Nachmittag steht ein Besuch der
Elbau AG auf dem Programm.
Vernissage und
Ausstellung «Gängig»
HEIDEN. Heute Mittwoch wird um
19 Uhr die Vernissage der Ausstellung «Gängig» mit Werken
der Künstlerin Denise Schwalt,
Goldach, in der Hirslanden-Klinik Am Rosenberg in Heiden eröffnet.