04.05.2016 07/16 Der Newsletter für Anleihen im Mittelstand INHALT 01 EDITORIAL Heißer Anleihen-Tanz in den Mai 03 INTERVIEW I mit Dr. Andreas Spiegel, Karlie Group GmbH: „Ein Scheitern der AnleiheCredit: Les Chatfield, Shall we dance, flickr.com restrukturierung kann für Anleihegläubiger und Gesellschaft schwerwiegende Folgen haben“ 07 INTERVIEW II mit Euroboden-Chef Stefan F. Höglmaier: „Unsere Planung sieht vor, erneut eine Anleihe zu begeben“ 10 INFO-BOX Gläubigerversammlung der Karlie Group GmbH am 09. Mai 2016 11 ONLINE NEWS 12 PARTNER für Ihre Emission 13 IMPRESSUM Heißer Anleihen-Tanz in den Mai Spannende Tage stehen derzeit der Karlie Group GmbH, einem Produzenten und Händler von Heimtierzubehör und Tiersnacks, bevor. Das Unternehmen muss eine schwierige wirtschaftliche Situation überwinden und möchte die Laufzeit seiner 2018 auslaufenden Unternehmensanleihe frühzeitig um drei Jahre bis 2021 verlängern. Dazu braucht Karlie aber am 09. Mai die Zustimmung seiner Anleihegläubiger. Für die Anleihe-Anleger stehen Millionen auf dem Spiel. „Daher sollten sie an der Gläubigerversammlung teilnehmen oder sich zumindest rechtlich vertreten lassen“, so das Credo am Markt. Warum die Gläubi- ger-Zustimmung für Karlie so wichtig ist und welche Vorteile sich für die Anleger bei einer Verlängerung ergeben, erzählt Karlie-Chef Dr. Andreas Spiegel im Anleihen Finder-Interview auf Seite drei. 1 Editorial Neu-emissionen Euroboden GmbH Solche Probleme hat der Münchener Immobilienentwickler Euroboden nicht. Das Immobilien-Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2014/15 sowohl in der Gesamtleistung als auch im Ergebnis deutlich zulegen können und zeigt sich im Mai 2016 für die Zukunft gut gerüstet. Mit ausgesuchten Grundstücken und renommierten Architekten planen die Entwickler um EurobodenGründer Stefan F. Höglmaier qualitativ hochwertigen Wohnraum in den Top-Märkten München und Berlin. Dass das Unternehmen darüber hinaus eine neue Anleihe in Betracht zieht, um sich eine größtmögliche Flexibilität bei Projekteinkäufen zu wahren, macht die Anleihe-Emittentin Euroboden nicht minder interessant. Mehr zu den Plänen des Unternehmens lesen Sie im exklusiven Interview mit Stefan F. Höglmaier auf Seite sieben. Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Neuigkeiten vom KMUAnleihemarkt Und auch sonst hat der KMU-Anleihemarkt wie gewöhnlich im Frühjahr einiges an Neuigkeiten zu bieten: So soll die Hahn-Unternehmensanleihe noch in diesem Jahr von der Börse Düsseldorf verschwinden. Der Vorstand der Hahn-Immobilien-Beteiligungs AG (Emittentin der Anleihe) sieht den Aufwand einer weiteren Notierung angesichts des sehr geringen Handelsvolumens der Anleihe und des zusätzlichen Aufwands durch die neue EU-Marktmissbrauchsverordnung als zu hoch an. Über die Wertpapierhandelsbank SCHNIGGE soll aber ein außerbörslicher Telefonhandel weiter möglich sein. Im Gegensatz dazu soll die SteilmannAnleihe 2012/17 auch nach der Kündigung der Entry Standard-Notierung, weiterhin im Freiverkehr der Frankfurter Börse und eventuell bei anderen Börsen handelbar sein, wie die Insolvenzverwaltung bestätigt. Die Joh. Friedrich Behrens AG, die im Jahr 2015 die 100-MillionenEuro-Marke beim Umsatz geknackt hat und einen Konzerngewinn von 1,9 Millionen Euro erwirtschaftet hat, zeigt sich derzeit gut aufgestellt. Der neue Behrens-Minibond, der im Dezember 2015 begeben wurde und zur Ablösung der AltAnleihe im März verwendet wurde, entwickelt sich gut und ist derzeit stark nachgefragt. Auch die EYEMAXX Real Estate AG hat Grund zur Freude, so hat der Immobilienkonzern mit dem „Postquadrat“ in Mannheim das größte Projekt der Firmengeschichte in der vergangenen Woche notariell beurkunden lassen. Gemeinsam mit dem österreichischen Joint Venture Partner Johann Kowar soll das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 160 Millionen Euro realisiert werden. Mehr zum Gesamtmarkt gibt es in unseren Online-News auf Seite elf. Anzeige 2 INTERVIEW I Neu-emissionen Credit: Andre Glechikoff, cat Iriska, flickr.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand „Ein Scheitern der Anleiherestrukturierung kann für Anleihegläubiger und Gesellschaft schwerwiegende Folgen haben“ — Interview mit Dr. Andreas Spiegel, Geschäftsführer der Karlie Group GmbH Die Karlie Group GmbH möchte die Laufzeit ihrer Unternehmensanleihe 2013/2018 um drei Jahre bis 2021 verlängern. Dazu beruft das Unternehmen für den 9. Mai 2016 eine Anleihegläubigerversammlung ein, um die Zustimmung der Gläubiger zu einer Änderung der Anleihebedingungen zu erhalten. Die Anleihen Finder Redaktion hat mit dem Karlie-Geschäftsführer Dr. Andreas Spiegel über die aktuelle Situation des Unternehmens gesprochen. Anleihen Finder: Sehr geehrter Herr Spiegel, die Karlie Group GmbH möchte ihre Anleihen-Laufzeit um drei Jahre verlängern. Wie sieht ihr finanzielles Konzept für den Verlängerungs-Zeitraum aus? Dr. Andreas Spiegel: Mit Ausnahme der Anleihetilgung ist die Karlie Gruppe für die nächsten Jahre durchfinanziert. Sollte der Anleiherestrukturie- rung zugestimmt werden, ist dies die Grundlage für eine Neuordnung der Passivseite, da dadurch ein wesentliches Hindernis für die Einführung einer gruppenweiten Finanzierung aus dem Weg geräumt ist. Dies wiederum würde die operative Sanierung der Gruppe beschleunigen. Eine Refinanzierung ist für uns jedoch ein „Kann“ und kein „Muss“ – die operativen Cash Flows der Gruppe werden ge- mäß unserer Planung ausreichen, um eine Tilgung der Anleihe am Ende der Laufzeitverlängerung auch aus eigener Kraft und unabhängig von Banken stemmen zu können. Anleihen Finder Redaktion: Ganz konkret und ehrlich – was würde eine Nicht-Zustimmung der Anleihegläubiger für die Karlie Group GmbH bedeuten? 3 INTERVIEW I Neu-emissionen „Mitte 2018 würde die Zahlungsunfähigkeit drohen“ Dr. Andreas Spiegel: Eine NichtZustimmung der Anleihegläubiger würde den Status Quo zementieren, d.h. akut bestünde kein Insolvenzrisiko, jedoch würde der Karlie Gruppe spätestens Mitte 2018 die Zahlungsunfähigkeit drohen, sofern keine anderweitige Refinanzierung erfolgreich abgeschlossen würde. Dass eine erfolgreiche Refinanzierung ohne Anleiherestrukturierung außerordentlich schwierig ist, haben unsere Bemühungen im letzten Jahr gezeigt. Wahrscheinlich wäre, dass wir als Notszenario wie auch im letzten Jahr schon ein Schutzschirmverfahren für die Mutter vorbereiten, um zumindest die operativen Gesellschaften mit den Arbeitsplätzen zu retten. Für dieses Szenario halte ich es für Die Plattform für Anleihen im Mittelstand ausgeschlossen, dass die Anleihegläubiger Ihren Einsatz zu 100% zurück erhalten, da die Anleihegläubiger nachrangig gegenüber den Banken sind. Glücklicherweise bestünde kein Zeitdruck, sodass wir diese Option professionell und in Ruhe vorbereiten könnten. Ich hoffe jedoch sehr, dass es nicht dazu kommt. Anleihen Finder Redaktion: Welche tatsächlichen Vorteile haben Karlie-Anleihegläubiger, wenn sie am 09. Mai in Bad WünnenbergHaaren erscheinen und für eine Anleihe-Prolongation stimmen? Dr. Andreas Spiegel: Der Vorteil liegt darin, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rückzahlung zum Nominalwert stark ansteigt. Die Anleihegläubiger erhalten gemäß Planung ihr Geld zurück und bis da- Anzeige hin Zinszahlungen, die im derzeitigen Umfeld recht attraktiv sind. Im Übrigen können die Anleihegläubiger auch unseren Stimmrechtsvertreter für die Abstimmung bevollmächtigen, ein Erscheinen in Bad Wünnenberg-Haaren ist somit also nicht zwingend notwendig. Anleihen Finder Redaktion: Die Deutsche Investoren Union unterstützt Karlie in ihrem Laufzeit-Verlängerungs-Vorhaben, die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger lehnt die Forderungen ab und fordert Nachbesserungen. Wie beurteilen Sie das? Wo könnte ihrerseits Spielraum für Nachbesserungen sein? „Der Sanierungsbonus ist die vollständige Anleihe-Rückzahlung“ Dr. Andreas Spiegel: Ich freue Anleihen Finder News jetzt auch als APP (iOS7) Die Plattform für Anleihen im Mittelstand 4 INTERVIEW I Neu-emissionen Credit: Harold Meerveld, Nova Scotia Duck Tolling, flickr.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand mich über die Zustimmung der Deutschen Investoren Union, über die Ablehnung der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger war ich sehr überrascht. Ich hatte die Möglichkeit, der Schutzgemeinschaft die Situation der Karlie Gruppe persönlich zu erläutern. Der Wunsch nach Nachbesserungen ist natürlich nachvollziehbar – aus meiner Sicht jedoch nicht umsetzbar. Unser Ziel ist es, den Anleihegläubigern die Tilgung zum nächstmöglichen Zeitpunkt in Aussicht zu stellen. Dieser ist gemäß unserer Planung das Jahr 2021. Sofern die Anleihegläubiger einen Bonus erhalten, muss dieser erst verdient werden. Das wiederum führt zu einer noch späteren Tilgung. Der größte Sanierungsbonus für die Anleihegläubiger ist die vollständige Rückzahlung der Anleihe. Auch andere Gläubiger wie auch der Gesellschafter haben bereits erhebliche Zugeständnisse gemacht. Einen teilweise in Anlegerforen diskutierten Debt-EquitySwap halte ich für schwer vermittelbar, zu komplex und im Übrigen riskant für Anleihegläubiger, da es sehr lange dauern wird, bis das Eigenkapital – wenn überhaupt – wieder ins Geld kommt. „Versäumnisse fallen in den Rahmen unternehmerischen Risikos“ se, die jedoch in den Rahmen des unternehmerischen Risikos fallen. Wir haben uns daher mit dem vorherigen Management erfolgreich verglichen, um zumindest die vertraglich geregelten Abfindungskosten zu reduzieren. Auch möchte ich auf die Forderung der SdK eingehen, die für die Krise der Karlie Group verantwortlichen Manager zur Rechenschaft zu ziehen. Selbstverständlich haben wir direkt nach Übernahme der Geschäftsführung geprüft, ob gegenüber dem bisherigen Management Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden können – so wurde beispielsweise die Entlastung zunächst auch nicht erteilt. Unsere Nachforschungen haben jedoch ergeben – und dies möchte ich ganz klar feststellen – dass es bei der Karlie Group zu keinerlei strafrechtlich relevanten Handlungen kam. Ich hoffe sehr, meinen Standpunkt auf der Gläubigerversammlung vermitteln zu können, sodass die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger unseren Plänen letztlich zustimmt. Auch sahen wir keine Anhaltspunkte, Schadensersatzforderungen erfolgreich durchsetzen zu können. Letztlich gibt es Versäumnis- Dr. Andreas Spiegel: Bislang erhalten wir positive Rückmeldungen. Die uns bekannten Anleger sehen es sehr positiv, dass Anleihen Finder Redaktion: Sicherlich führen Sie derzeit zahlreiche Gespräche mit Gläubigern. Wie ist die allgemeine Stimmungslage bei ihren Anlegern, welchen Zuspruch/ welche Aussagen bekommen sie zu hören? „Unsere Vorschläge werden als ausgewogen, fair und realistisch eingestuft“ 5 INTERVIEW I Neu-emissionen Credit: Torrey Wiley, Katie, flickr.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand wir aufgrund der eigenen Produktionsstätten schneller als die Konkurrenz auf den Markt bringen wollen. Anleihen Finder Redaktion: Warum ist das Geschäftsmodell der Karlie Group GmbH nach wie vor zukunftsfähig, so dass die Gläubiger dem Unternehmen weiter vertrauen können? „Wir sind weiterhin in einer Konsolidierungsphase“ Dr. Andreas Spiegel: An der Attraktivität des Geschäftsmodells hat sich nichts geändert. Der Markt für Heimtiere wächst weiterhin und ist konjunkturell unabhängig. Die Karlie Gruppe organisiert für ihre Kunden – hauptsächlich Fachhändler, Online-Händler, Baumärkte und Zoofachhandelsketten – die Auswahl attraktiver Produkte sowie das Handling der gesamten Lieferkette. Das Management von ca. 10.000 Artikeln ist hinreichend komplex, sodass für die Kunden hierdurch ein Mehrwert entsteht. In der Zukunft möchten wir uns wieder mehr auf Innovationen konzentrieren, welche Anleihen Finder Redaktion: Wie sehen die gegenwärtigen und geplanten Restrukturierungsschritte der Gesellschaft aus? Dr. Andreas Spiegel: Derzeit befinden wir uns nach wie vor in der Konsolidierungsphase, d.h. es werden weiter Kosten gesenkt. Gleichzeitig stellen wir unseren Einkauf und den Vertrieb neu auf, um schneller und schlagkräftiger zu werden. Langfristig werden wir unseren Kunden weitere Services wie zum Beispiel Regalmanagement anbieten. Sofern wir in der Zukunft eine gruppenweite Finanzierung erlangen, werden wir das Umlaufvermögen sowie die Logistik weiter optimieren können. Anleihen Finder Redaktion: Die Zeit bis zur Gläubigerversammlung am 09. Mai wird knapp – es stellt sich nicht nur die Frage, ob die Gläubiger für eine Änderung der Anleihebedingungen stimmen, sondern auch, ob genügend Anleihekapital für die erste AGV mobilisiert werden kann. Was möchten Sie ihren Gläubigern über diesen Weg zurufen? „Ein Scheitern wäre fatal“ Dr. Andreas Spiegel: Bitte machen Sie sich die Mühe, nach Bad Wünnenberg-Haaren zu reisen oder ein Vollmachtformular auszufüllen. Jede Stimme zählt, ein Scheitern der Anleiherestrukturierung wäre sowohl für die Anleger als auch für Karlie fatal. Anleihen Finder Redaktion: Herr Spiegel, vielen Dank für das Gespräch. Credit: www.euroboden.de eine Rückzahlung der Anleihe zum Nominalwert im Bereich des Möglichen liegt. Wie die Kursentwicklung zeigt, sah es nicht immer danach aus. Die Vorschläge zur Änderungen der Anleihebedingungen werden als ausgewogen, fair und realistisch eingestuft. Dr. Andreas Spiegel, Geschäftsführer der Karlie Group GmbH 6 INTERVIEW II Neu-emissionen Credit: www.euroboden.de Die Plattform für Anleihen im Mittelstand „Unsere Planung sieht vor, erneut eine Anleihe zu begeben“ — Interview mit Euroboden-Chef Stefan F. Höglmaier Der Münchener Immobilienentwickler Euroboden konnte im Geschäftsjahr 2014/15 sowohl in der Gesamtleistung als auch im Ergebnis deutlich zulegen. Die Anleihen Finder Redaktion hat mit Stefan F. Höglmaier, dem Gründer und Geschäftsführer der Euroboden GmbH, über die aktuelle Entwicklung gesprochen. Anleihen Finder Redaktion: Sehr geehrter Herr Höglmaier, die Euroboden GmbH hat im vergangenen Geschäftsjahr erneut verbesserte Finanzkennzahlen präsentiert. Was sind die Gründe für die positive Entwicklung? Stefan F. Höglmaier: Im letzten Geschäftsjahr haben wir eine Gesamtleistung von über 30 Mio. Euro erzielt. Wir haben in den vergangenen Jahren in ausgesuchten Lagen in den Top-Märkten München und Berlin planmäßig Grundstücke und Projekte erwerben können, die wir sukzessive mit renommierten Architekten zu hochqualitativen Wohnraum entwickelt und teilweise am Markt platziert haben. In der Bilanz sind allerdings nur abgeschlossene Projekte sichtbar. Aufgrund unserer Bilanzierungspolitik sind die durch uns entwickelten hohen stillen Reserven nicht zu erkennen. Anleihen Finder Redaktion: Können Sie uns sagen, wie sich derzeit die Verschuldungssituation der Euroboden GmbH gestaltet? „Konservative Finanzierungsstruktur“ Stefan F. Höglmaier: Insgesamt liegt die Nettofinanzverschuldung von Euroboden im durchschnittlichen Rahmen. Die aktuellen, jederzeit kurzfristig erzielbaren Veräußerungserlöse, unserer Bestandprojekte sind deutlich höher. Die Finanzierungsquote bezogen auf die Marktwerte unserer Grundstücke liegt bei deutlich weniger als 50% und ist daher von einer konservativen Finanzierungsstruktur. 7 INTERVIEW II Neu-emissionen Anleihen Finder Redaktion: Warum ist das Geschäftsmodell der Euroboden GmbH besonders zukunftsträchtig? „Mittelfristig wird unsere Gesamtleistung eher bei bis zu 100 Millionen Euro p.a. liegen“ Credit: www.euroboden.de Stefan F. Höglmaier: Zunächst können wir bereits heute auf Basis der notarvertraglich gesicherterer Projekte verbindlich sagen, dass sowohl Gesamtleistung wie auch die Ertragskraft des Unternehmens in den nächsten Jahren deutlich ansteigen werden. Hinzu kommt, dass wir nicht nur die bereits erworbenen Projekte umsetzen, sondern natürlich weitere Grundstücke erwerben werden. Würde man nur die bereits gesicherten Projekte betrachten, würde sich unsere Gesamtleistung in den nächsten Jahren bei durchschnittlich 60 Mio. Euro bewegen. Mittelfristig wird unsere Gesamtleistung eher bei bis zu 100 Mio. Euro p.a. liegen. Generell lässt sich sagen, dass wir uns nach wie vor auf Projekte konzentrieren, die überdurchschnittliche Entwicklungspotenziale durch die Baurechtsentwicklungen aufweisen. Da wir über eine sehr gute Bonität und Liquidität verfügen, können wir jederzeit kurzfristig reagieren, wenn uns interessante Projekte vorgestellt werden. Auch die hohe Reputation des Unternehmens wie auch die Bekanntheit der Marke sind für den Erwerb von neuen Grundstücken hilfreich. Anleihen Finder Redaktion: „Anleger suchen Betongold“ - ein altbekannter Satz in der Immobilien-Branche. Ist das ihrer Meinung nach immer noch zutreffend und warum? Stefan F. Höglmaier: Immobilien sind seit jeher eine attraktive Investitionsalternative. Insbesondere in den letzten 10 Jahren hat natürlich eine außergewöhnlich positive Entwicklung am Markt stattgefunden. Dies trifft in hohem Maße auf Immobilien zu, die langfristige und nachhaltige Werte darstellen. Euroboden erfüllt dies durch die Zusammenarbeit mit herausragenden Architekten. Das Ergebnis ist städtebaulicher Mehrwert und nachhaltiges Investment für den Käufer. Hiervon haben unsere Kunden überproportional profitiert. Wir gehen davon aus, dass es auch in den nächsten Jahren eine positive Marktentwicklung geben wird. Die allgemeinen sehr Credit: www.euroboden.de Neben den genannten Verbindlichkeiten kann Euroboden noch auf zusätzliche freie Liquidität, beispielsweise über derzeit nicht abgerufene Linien bei Banken, zugreifen. Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Bereits in jungen Jahren entdeckte der Münchner Stefan F. Höglmaier (Jahrgang 1974) seine Leidenschaft für Architektur wie auch das Interesse an der Wirtschaftlichkeit von Immobilien. Sensibilität und Markt-Knowhow bringt der Unternehmer zunächst als Dienstleister über fünf Jahre im Bereich Konzeption und Vertrieb in zahlreiche Immobilienentwicklungen ein. Im Jahr 1999 gründet er die Euroboden GmbH und schafft damit die erste Architekturmarke der Immobilienbranche. Stefan F. Höglmaier ist bis heute Alleingesellschafter des prosperierenden mittelständischen Unternehmens und steht für die Marke Euroboden. Seine Immobilienprojekte sind immer auch persönlich geprägte Architekturprojekte. guten Rahmenbedingungen werden sich mittelfristig aus unserer Sicht nicht wesentlich ändern. Anleihen Finder Redaktion: Wie sieht die gegenwärtige Projektpipeline der Euroboden GmbH aus? Stefan F. Höglmaier: Euroboden hat zum gegenwärtigen Zeitpunkt insgesamt vertraglich gesicherte Projekte mit einer Gesamtver- 8 INTERVIEW II Neu-emissionen Credit: www.euroboden.de Die Plattform für Anleihen im Mittelstand marktungsfläche von rund 30.000 Quadratmeter mit einem Verkaufsvolumen von über 250 Mio. Euro. In den nächsten 12 Monaten werden beispielsweise zwei Neubauprojekte in München auf den Markt kommen, die ein Verkaufsvolumen von über 100 Mio. Euro erreichen werden. Anleihen Finder Redaktion: Der Wechsel der Ratingagenturen hatte im vergangenen Jahr für Aufmerksamkeit am Markt gesorgt (der Anleihen Finder hatte ausgiebig darüber berichtet). Wie zufrieden sind sie mit dem neuen Rating-Partner? Und erhoffen Sie sich eine RatingVerbesserung beim bevorstehenden Folge-Rating Ende Mai? „Berücksichtigung stiller Reserven beim Rating“ Stefan F. Höglmaier: Generell haben wir mit Scope frühzeitig auf eine Ratingagentur gesetzt, die sich zunehmend am Markt durchsetzt, wie nun beispielsweise das Ratingmandat für zwei Daxkonzerne zeigt. Der neue Rating-Partner erbringt unseres Erachtens wesentliche Kriterien in die Bewertung mit ein, die für Immobilienentwickler und Bauträger wie Euroboden, essenziell sind. Dazu gehört insbesonde- re die Berücksichtigung der stillen Reserven. Diese sind deshalb so wichtig, weil diese in der Bilanz nicht zu sehen sind, sondern erst bei den Verkäufen und Übergaben sichtbar werden. Wir schauen nicht auf kurzfristige Ratingveränderungen, sondern haben das Ziel über die beschriebene kontinuierliche Geschäftsentwicklung nachhaltige und dauerhafte Verbesserungen auch im Rating zu erlangen. In keinem Fall wird sich unser Rating im Mai verschlechtern. Anleihen Finder Redaktion: Die Euroboden-Anleihe läuft noch bis Juli 2018, verbunden mit der Option einer frühzeitigen Rückführung im Juli 2017. Haben Sie sich schon Gedanken über die Refinanzierung gemacht? Ist eventuell die Begebung einer neuen Anleihe in Planung? „Unsere Planungen sehen eine neue Anleihe vor“ Stefan F. Höglmaier: In jedem Fall können wir die Anleihe sowohl in 2017 wie auch in 2018 problemlos zurückführen. Auch eine Rückführung zum heutigen Zeitpunkt wäre theoretisch problemlos möglich. Unsere Planung sieht vor, erneut eine Anleihe zu begeben, da wir uns weithin größtmögliche Flexibilität, was die Handlungsfähigkeit bei Projekteinkäufen betrifft, aufrechterhalten wollen. Anleihen Finder Redaktion: Immobilien-Unternehmen haben auf dem KMU-Markt ein „gutes Standing“. Die Euroboden-Anleihe notiert aktuell bei 93 Prozent und war im März kurzzeitig unter 85 Prozent. Das war in der Vergangenheit auch schon mal besser. Was möchten Sie Ihren Anleihegläubigern diesbezüglich gerne sagen? Stefan F. Höglmaier: Der Nachteil kleiner Anleihen besteht per se in der mangelnden Liquidität. So kann es passieren, dass bereits bei geringen Handelsvolumen größere Kurssprünge hervorgerufen werden, die in keinem Zusammenhang mit der Geschäftsentwicklung stehen. Teilweise bilden sich Kurse sogar ohne Handelsvolumen. Euroboden hat nicht nur seit der Emission eine stetige positive Geschäftsentwicklung aufzuweisen, die wir auch die nächsten Jahre fortführen werden. Anleihen Finder Redaktion: Herr Höglmaier, vielen Dank für das Gespräch. 9 Info-box Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Gläubigerversammlung der Karlie Group GmbH am 09. Mai 2016 Abstimmungspunkte: TOP 1: VERLÄNGERUNG der LAUFZEIT der KARLIE-ANLEIHE um zunächst drei Jahre bis zum 25. Juni 2021. Termin und Ort: Gläubigerversammlung der Karlie Group GmbH am 9. Mai 2016, 10:00 Uhr im Hotel Jagdhaus, Schützenstr. 58, 33181 Bad Wünnenberg ACHTUNG: Anmeldung zur Karlie-AGV nur noch bis zum 06. Mai (24 Uhr) möglich! Alles zur Gläubigerversammlung und zur Anmeldung der AGV finden Sie über diesen Link! TOP 2: VERRINGERUNG der VERZINSZUNG von 6,75 % auf 5,00 % p.a. rückwirkend ab dem 25. Juni 2015. TOP 3: OPTIONALE erneute VERLÄNGERUNG der Anleihe-Laufzeit um ein weiteres Jahr. Die Endfälligkeit der Karlie-Anleihe (WKN A1TNG9) soll vom 25. Juni 2018 auf den 25. Juni 2021 verlängert werden. Außerdem soll die jährliche Verzinsung der Anleihe rückwirkend zum 25. Juni 2015 von 6,75 Prozent auf 5,0 Prozent heruntergesetzt werden. Zugleich soll der Emittentin die Option eingeräumt werden, die Laufzeit der Anleihe einseitig um ein weiteres Jahr bis zum 25. Juni 2022 zu verlängern. Für den Fall, dass die Emittentin von dieser Ein-Jahres-Option Gebrauch macht, sollen die Anleihegläubiger zum Ausgleich ab dem 25. Juni 2021 wieder 6,75 Prozent Zinsen sowie darüber hinaus rückwirkend für die Zeit vom 25. Juni 2015 bis zum 24. Juni 2021 eine Zinsnachzahlung von zusätzlichen 1,75 Prozent p.a. erhalten. Paderborn AGV der KARLIE GROUP GMBH INFO: Damit eine Änderung der Anleihebedingungen vorgenommen werden kann, müssen sich auf der ersten Gläubigerversammlung mindestens 50 Prozent des ausstehenden Anleihevolumens, also ein Volumen von rund 5,0 Millionen Euro, an der Abstimmung beteiligen. 10 ONLINE-ANGEBOT Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Emittentennews MiBoX®-Index-Familie — >> German Pellets vor Zerschlagung – Zwei Investoren sichern sich drei Standorte >> Chart: Micro Bond IndeX (MiBoX) >> Scholz Holding GmbH – Interesse aus Fernost: Chinesischer Recycling-Riese steigt ins Rennen um Scholz mit ein >> Hahn-Immobilien-Beteiligungs AG: Rückzug der Unternehmensanleihe von der Börse Düsseldorf geplant – „Zu viel Aufwand“ >> Homann Holzwerkstoffe GmbH: Konzerngewinn in 2015 – Umsatz knackt 200-Millionen-Euro-Marke – Anleihen-Refinanzierung auf der Agenda >> Joh. Friedrich Behrens AG: Planungen in 2015 übertroffen – Konzerngewinn von 1,9 Millionen Euro – Anleihe 2015/20 notiert bei 101,5 Prozent >> URA-Beurteilung: „Vorzeitige Anleihe-Rückzahlung aufgrund niedriger Zinsen“ – Berentzen-Anleihe im Rating verbessert – Neue Karlsberg-Anleihe mit zwei „URA-Haken“ >> EYEMAXX Real Estate AG: Megaprojekt in Mannheim gesichert – Gesamtvolumen von 160 Millionen Euro – Baubeginn in 2016 „die besten Mittelstandsanleihen-Barometer" >> Chart: Micro Bond Index_InvestmentGrade (MiBoX-IG) Ratingnews >> SeniVita Sozial gGmbH: Verkauf von Immobilienvermögen bringt satten Gewinn in 2015 – Rating dennoch auf „B+“ angepasst – Planmäßige AnleiheRückzahlung am 17. Mai >> Rickmers Holding AG: Unternehmensrating unter „verschärfter Beobachtung“ – Creditreform vergibt Zusatz „watch“ wegen Tochtergesellschaft – AnleiheKurs bei 57,5 Prozent Marktstatistiken >> Der Markt für mittelständische Unternehmensanleihen in Zahlen Musterdepot >> Anleihen Finder-Musterdepots 11 Partner Neu-emissionen www.solactive.com Die Plattform für Anleihen im Mittelstand www.ehrg.de www.lindenpartners.eu www.eqs.com www.main-neckarcapitalgroup.com www.b-communication.de www.fms-ag.de www.bvmw.de www.creditreform-rating.de www.scala-finance.eu www.mittelstandsberater.de www.ibwf.org www.youmex.de www.mattil.de www.icfag.de www.dgap.de 12 Impressum Neu-emissionen Die Plattform für Anleihen im Mittelstand Das Abonnement des Anleihen Fin- Redaktion ders ist unverbindlich. Die im Anleihen Finder dargestellten Inhalte Timm Henecker manifestieren keine Beratungs- oder Anfragen für werbliche und Vermittlungsleistung, redaktionelle Inhalte keine Vermittlungsleistungen im Sinne richten Sie bitte an des Gesetzes über das Kreditwesen insbesondere (KWG), vor allem nicht im Sinne des §32 KWG. Werbende Inhalte sind als Tel.: +49 (0) 173 - 45 12 75 9 solche gekennzeichnet. [email protected] Alle redaktionellen Informationen im Anleihen Finder sind sorgfältig Relationship Management recherchiert. Dennoch kann keine Haftung für die Richtigkeit der ge- Carsten Felz machten Angaben übernommen werden Anfragen für werbliche Inhalte Weiterhin ist www.anleihen-finder.de richten Sie bitte an nicht für Inhalte fremder Seiten verantwortlich, die über einen Link erreicht werden. Auch für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Tel.: +49 (0) 69-71 91 60 55 Haftung übernommen werden. 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