Abstimmungsinformationen der Stadt Espelkamp zum Bürgerentscheid ______________________________________ Sollen die Standorte Ernst-Moritz-Arndt und im Erlengrund in Espelkamp dauerhaft als Grundschulstandorte erhalten bleiben? Tag des Bürgerentscheides: Montag, 2. Mai 2016, bis 12:00 Uhr Sehr geehrte Espelkamperin, sehr geehrter Espelkamper, das im Auftrag des Rates der Stadt Espelkamp erstellte Gutachten zur weiteren Schulentwicklungsplanung hat für die Grundschulstandorte in der Innenstadt (derzeit Mittwaldschule, Ernst-Moritz-Arndt-Schule und Schule im Erlengrund) empfohlen, zukünftig die „Mittwaldschule“ und das Gebäude der auslaufenden Hauptschule „Waldschule“ als Grundschulstandorte zu nutzen. Der Rat der Stadt Espelkamp hat in seiner Sitzung am 16.09.2015 beschlossen, dass die Grundschulen „Im Erlengrund“ (Gabelhorst 38) und „Ernst-Moritz-Arndt“ (Ratzenburger Straße 1) zum 01.08.2017 am Schulstandort „Waldschule“ (Koloniestraße 63) zusammengelegt werden. Nach Schätzung der Verwaltung würden durch die Zusammenlegung einmalige Investitionskosten in Höhe von ca. 500.000 € für den grundschulgerechten Umbau und ca. 55.000 € für die Erneuerung der Heizungsanlage der „Waldschule“ entstehen. Zudem müsste ein neues Brandschutzkonzept erstellt und umgesetzt werden. Diese einmaligen Kosten würden sich nach ca. 1,5 Jahren amortisieren, da bei der Zusammenlegung der Grundschulstandorte jährlich ca. 400.000 € laufende Kosten eingespart werden können. Die Interessengemeinschaft „Schule vor Ort“, vertreten durch Frau Cornelia Clauder, Frau Susanne Wesemann und Herrn Armin Jungbluth, hat gegen diesen Ratsbeschluss am 15.10.2015 ein Bürgerbegehren bei der Stadt Espelkamp eingereicht mit dem Ziel, die bisherigen Grundschulstandorte „Ernst-Moritz-Arndt“ und „Im Erlengrund“ dauerhaft zu erhalten. In seiner Sitzung am 03.02.2016 hat der Rat der Stadt Espelkamp die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens festgestellt und in gleicher Sitzung entschieden, dem Bürgerbegehren nicht zu entsprechen. Als Stichtag für den dadurch erforderlich gewordenen Bürgerentscheid wurde Montag, der 02. Mai 2016, 12:00 Uhr, festgesetzt. Mit diesem Informationsblatt sollen alle Abstimmberechtigten über den Inhalt der Fragestellung, die hierzu vertretenen Auffassungen und über den Ablauf des Verfahrens informiert werden. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass die Abstimmung entsprechend der Satzung für die Durchführung von Bürgerentscheiden in der Stadt Espelkamp ausschließlich im Wege der Briefabstimmung erfolgt. Bitte beachten Sie hierzu die nachstehenden Erläuterungen. Mit freundlichen Grüßen Bürgermeister 2 Erläuterungen zum Verfahrensablauf • Die Abstimmung findet ausschließlich per Brief statt. • Abstimmberechtigt ist, wer am Tag des Bürgerentscheids das aktive Wahlrecht im Sinne des Gesetzes über Kommunalwahlen im Lande Nordrhein-Westfalen (KWahlG NRW) besitzt. • Abstimmen kann nur, wer in das Abstimmverzeichnis eingetragen ist und einen Stimmschein hat. Hierzu erhält jeder Abstimmberechtigte: einen Stimmzettel, einen Stimmzettelumschlag (blau), einen Stimmschein, einen Stimmbriefumschlag (rot). • Abstimmberechtigte, die des Lesens unkundig oder aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung nicht in der Lage sind, ihren Stimmzettel eigenhändig zu kennzeichnen oder in den Stimmzettelumschlag zu legen und diesen zu verschließen, dürfen sich der Hilfe einer anderen Person (Hilfsperson) bedienen. In diesem Fall hat die Hilfsperson auf dem Stimmschein an Eides statt zu versichern, dass sie den Stimmzettel gemäß dem erklärten Willen des Abstimmberechtigten gekennzeichnet hat. • Jeder Abstimmberechtigte hat eine Stimme. Der Stimmzettel wird durch Ankreuzen ausgefüllt. • Danach wird der Stimmzettel gefaltet und in den blauen Stimmzettelumschlag gelegt. Der blaue Stimmzettelumschlag wird verschlossen (verklebt). • Auf dem Stimmschein hat der Abstimmende oder die Hilfsperson durch eigenhändige Unterschrift an Eides statt zu versichern, dass der Stimmzettel persönlich oder gemäß dem erklärten Willen des Abstimmenden gekennzeichnet worden ist. • Stimmschein und blauer Stimmzettelumschlag werden nach dem Unterschreiben/Ausfüllen in den roten Stimmbriefumschlag gelegt und dieser wird verschlossen (verklebt). • Der rote Stimmbriefumschlag kann unfrankiert auf dem Postweg versandt oder bei der Stadt Espelkamp im Rathaus abgegeben werden. Er ist so rechtzeitig zu übersenden, dass er spätestens am Tag des Bürgerentscheids, Montag, den 2. Mai 2016, bis 12:00 Uhr, bei der Stadt Espelkamp, Wilhelm-Kern-Platz 1, 32339 Espelkamp, eingeht. Der Stimmbrief ist rechtzeitig eingegangen, wenn er bis 12:00 Uhr in den Briefkasten des Rathauses eingeworfen wird. 3 Die Interessengemeinschaft „Schule vor Ort“ setzt sich für den dauerhaften Erhalt der Grundschulstandorte „Ernst – Moritz – Arndt“ und „Im Erlengrund“ als öffentliche Grundschulen ein. Die Grundschulen „EMA“ und „Im Erlengrund“ setzen ihre pädagogischen Schwerpunkte in den Bereichen Inklusion/Ganztag hervorragend, teilweise preisgekrönt, um. Ein großer Vorteil für diese erfolgreiche Umsetzung der pädagogischen Konzepte ist die überschaubare Größe der Schulen Mit 5,5 Zügen in den Schulen „EMA“ und „Im Erlengrund“ stehen ausreichend Raumkapazitäten zur Verfügung. Einen räumlichen Engpass an einem Standort kann man über den anderen Standort ausgleichen, indem man die beiden Schulen organisatorisch zu einem möglichen „Grundschulverbund Innenstadt West“ zusammenführt. Die Grundschulen „EMA“ und „Im Erlengrund“ sind baulich in einem sehr guten Zustand und können ohne nennenswerten Aufwand weiter betrieben werden. Die von der Verwaltung geschätzten Umbaukosten der Waldschule von ca. 550.000 € beziehen sich dabei auf die Einrichtung von lediglich 3 Zügen. Für einen wirtschaftlichen Betrieb müssten vorhandene Fachräume zu weiteren Klassenräumen umgebaut werden. Weiterhin ist das erforderliche neue Brandschutzkonzept in der Kostenschätzung der Stadt noch nicht berücksichtigt. Daher ist damit zu rechnen, dass durch den insgesamt notwendigen Umbau ein finanzieller Aufwand oberhalb von 1 Mio. Euro vonnöten sein würde. Eine etablierte Grundschullandschaft kann besser auf sich ändernde Rahmenbedingungen (Geburtenzahlen/Flüchtlingskinder) reagieren als eine neu gegründete Grundschule, deren Struktur sich noch finden muss. Zumal eine neue große Grundschule nicht das Vertrauen genießt wie die Altstandorte, die in ihr aufgehen, wie man am Beispiel der „Mittwaldschule“ sehen kann. Deren Schülerzahl hat nie die Höhe der ehemaligen Grundschulen „Ina Seidel“ und „Ostland“ erreicht. Die Frage der Nachnutzung eines oder, nach den Plänen der Stadt sogar zwei leerstehender Schulgebäude, bliebe weiterhin zu lösen. Eine Antwort auf die Frage zu diesen Plänen ist die Verwaltung bisher schuldig geblieben. Denn auch die Gebäude der EMA und der Erlengrundschule müssten verkauft oder vermietet/verpachtet werden, um einen Einspareffekt zu erzielen. 4 Liebe Bürgerinnen und Bürger, Sie entscheiden bis zum 02. Mai 2016, ob die Grundschulstandorte in der westlichen Innenstadt (Erlengrund und Ernst-Moritz-Arndt) dauerhaft erhalten bleiben sollen. Wir bitten Sie, stimmen Sie mit damit EINE neue leistungsstarke und zukunftssichere Grundschule im Gebäude der Waldschule entsteht! - Die Waldschule ist ein hervorragend gelegener Standort für eine drei- bis vierzügige Grundschule mit einem großzügigen, barrierefreien und inklusionsgeeigneten Raumangebot, großer Turnhalle, anliegendem Sportplatz und großzügigem Schulhof. Das Lehrschwimmbecken der Ernst-Moritz-ArndtSchule wird natürlich weiterhin genutzt! - Eine leistungsstarke Grundschule ist besser für unsere Kinder und ermöglicht • gleichmäßig große Klassen zu bilden, • die Unterrichtsversorgung sicherzustellen, • differenzierten Unterricht in kleinen Gruppen zu erteilen, • besondere pädagogische Angebote zu machen und • die Lehrerinnen und Lehrer effektiv einzusetzen. - Die Schulkonferenz der Ernst-Moritz-Arndt-Grundschule befürwortet die Zusammenlegung beider Grundschulen im Gebäude der Waldschule. - Die ersten beiden Jahrgänge am Erlengrund sind bereits einzügig. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen und erhebliche pädagogische Nachteile wegen Unterrichtsausfalls und fehlender Differenzierungsangebote zur Folge haben. - In NRW ist bereits heute jede achte Grundschulleiterstelle nicht besetzt. Auch der Verlust der Schulleiterstelle für den Erlengrund ist absehbar. Eine dann zwangsläufig folgende organisatorische Zusammenlegung mit zwei Standorten wäre ein Notkonstrukt und zum Nachteil unserer Kinder. - Das moderne und energetisch sanierte Gebäude der Waldschule steht spätestens im Sommer 2018 leer. Mit NEIN stimmen Sie daher auch gegen den Verkauf unseres besten Schulgebäudes an einen fremden Schulträger! - Die weitere Umsetzung des Inklusionskonzepts der Ernst-Moritz-Arndt-Schule erfordert am derzeitigen Standort erhebliche Bauinvestitionen in der Größenordnung von einer halben Million Euro. Für die gleiche Summe wird die Waldschule grundschulgerecht umgebaut. - Der hervorragende offene Ganztag im Erlengrund ist mit dem ausgezeichneten Inklusionskonzept der Ernst-Moritz-Arndt-Schule kombinierbar und kann so in vollem Umfang erhalten bleiben. Die Waldschule wird eine Grundschule mit Vorbildcharakter für die ganze Region! - Durch den Umzug beider Schulen werden jährlich Unterhaltungskosten für die Gebäude in Höhe von 400.000 € gespart. Hierdurch haben sich die Investitionskosten für den Umbau der Waldschule schon nach fast einem Jahr ausgeglichen. Aus all diesen Gründen bitten wir Sie, stimmen Sie mit Weitere Informationen finden sie auch auf unserer Internetseite: www.cdu-espelkamp.de 5 Stellungnahme der Fraktionen von SPD, Bündnis90/Die Grünen und Die Unabhängigen zum Bürgerentscheid: Die erste Hürde ist genommen. Fast 2/3 der Bürger, die am Ratsbürgerentscheid im Dezember 2015 teilgenommen haben, stimmten für den Erhalt aller drei Grundschulstandorte in der Südschiene. Die Bürger von Espelkamp stehen jetzt noch einmal vor einer wichtigen Entscheidung: Der Erhalt der beiden innerstädtischen Grundschulen EMA und Erlengrund. Sie haben die Wahl! Stimmen Sie mit: JA – weil unser heimisches Bildungswesen bei unseren Lernanfängern auf den Grundsätzen „Kurze Beine – kurze Wege“ basiert. Wir bevorzugen kleine und kindgerechte Grundschulstandorte, in denen sich jedes Kind wohlfühlen kann und mit denen es die besten Startchancen erhält. JA – damit keine vorschnellen, nicht mehr umkehrbare Entscheidungen getroffen werden. Laut vorliegenden Fakten (siehe Gutachten Dr. Garbe) sind bis 2020 ausreichend Kinder an allen Grundschulstandorten vorhanden um je eine Eingangsklasse zu bilden. JA – damit die in 2015 preisgekrönte EMA-Schule ihr hervorragendes Konzept in Sachen Inklusion weiterführen kann. JA – weil die am Gabelweiher inmitten der Natur gelegene Erlengrund-Schule die besten Voraussetzungen und Möglichkeiten für das Konzept „Offener Ganztag“ bietet. JA – damit auch mit dem Lehrschwimmbecken der EMA-Schule der überlebenswichtige Schwimmunterricht für Kinder gewährleistet ist. JA – damit die Waldschule nicht für über 1 Million Euro zu einer Grundschule umgebaut werden muss, die am Ende nur wirtschaftlich betrieben werden kann, wenn auch die letzten verbliebenen Grundschulen geschlossen werden. Das Gebäude ist aufgrund seiner Größe NICHT für ein Grundschule geeignet. JA – damit es eine Chance gibt, ALLE Grundschulstandorte zu erhalten und die Waldschule einer vernünftigen, dem Objekt entsprechenden Nutzung zur Verfügung steht. JA – denn die Eltern aus der Stadt und den Dörfern haben sich bereits bei den Informationsveranstaltungen zur Umnutzung der Waldschule als Groß-Grundschule mit großer Mehrheit gegen diesen Plan entschieden. JA – denn anhand der schon vorhandenen Groß-Grundschule Mittwaldschule, die in diesem Schuljahr nur noch zwei Eingangsklassen hat, kann man erkennen, dass das Projekt bereits gescheitert ist. Stimmen Sie mit JA. Zum Wohl der Kinder und für Espelkamps Zukunft. Weitere Infos unter: www.spd-espelkamp.net , www.die-unabhaengigen.de , www.gruene-espelkamp.de 6 Zusammensetzung des Rates der Stadt Espelkamp Der Rat der Stadt Espelkamp setzt sich aus 4 Fraktionen, einem fraktionslosen Ratsmitglied und dem Bürgermeister zusammen. Fraktionsstärken 25 20 15 10 Fraktionsstärke 5 0 CDU = 22 SPD = 10 Die Bündnis 90/ Ratsmitglied Unabhängigen Die Grünen Vorwerg =3 =2 (fraktionslos) Entscheidung des Rates der Stadt Espelkamp zum Bürgerbegehren Der Rat der Stadt Espelkamp hat sich in seiner Sitzung am 03.02.2016 mit 23 zu 11 Stimmen bei einer Stimmenthaltung beschlossen, dem Bürgerbegehren nicht zu entsprechen. Ratsbeschluss zum Bürgerbegehren 25 20 15 10 5 0 gegen Annahme Bürgerbegehren: 23 Stimmenthaltung: 1 für Annahme Bürgerbegehren: 11 Sondervoten einzelner Ratsmitglieder zum Bürgerbegehren: Ratsmitglied Vorwerg (fraktionslos, FDP) gegen Annahme des Bürgerbegehrens X 7 für Annahme des Bürgerbegehrens Stimmempfehlung des Bürgermeisters Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, bis zum 02. Mai 2016 läuft der Bürgerentscheid zu der Frage „Sollen die Standorte Ernst-Moritz-Arndt und im Erlengrund Espelkamp dauerhaft als Grundschulstandorte erhalten bleiben?“ Aus Verantwortung für die Stadt Espelkamp und für eine zukunftssichere, hervorragend aufgestellte Grundschullandschaft kann ich Ihnen nur empfehlen: Stimmen Sie mit NEIN! Wenn Sie mit NEIN stimmen, schaffen Sie die Voraussetzung dafür, dass die beiden Grundschulen in unser bestes Schulgebäude, die Waldschule, umziehen können! Die Mittwaldschule ist der Beleg dafür, dass ein solcher Umzug die beste Lösung für unsere Kinder ist. Wenn Sie mit NEIN stimmen, sorgen Sie dafür, dass die Ernst-Moritz-Arndt-Schule ihr preisgekröntes Inklusionskonzept weiterentwickeln kann. Am derzeitigen Standort ist das ohne hohe Investitionen nicht möglich. Daher spricht sich auch die Schulkonferenz der EMA-Schule für den Umzug aus. Wenn Sie mit NEIN stimmen, kann die Erlengrundschule am neuen Standort Waldschule ihren hervorragenden offenen Ganztag in noch besseren Räumlichkeiten und mit einer besseren Lehrerversorgung anbieten. Die Konzepte beider Schulen werden sich sehr gut ergänzen, so dass eine Grundschule mit Vorbildcharakter über Espelkamp hinaus entsteht. Nur wenn Sie mit NEIN stimmen, verhindern Sie, dass die Stadt Espelkamp mit der Waldschule ihr bestes Schulgebäude verkaufen muss. Gleichzeitig werde ich mich bei den Standorten Erlengrund und Ernst-Moritz-Arndt für attraktive Nachnutzungen unter städtischer Weiternutzung von Lehrschwimmbecken, Sporthallen und Nachbarschaftszentrum einsetzen. Stimmen Sie mit NEIN, damit im Westen unserer Innenstadt eine großzügige, hervorragend ausgestattete und zukunftssichere Grundschule entstehen kann. Ihr Bürgermeister 8 in
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