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BRÜSSEL (AFP/dpa/bür). Wegen des
Ölpreisverfalls sind die Lebenshaltungskosten in der Eurozone erstmals
seit mehr als fünf Jahren zurückgegangen. Wie das Statistikamt Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte, verringerten sich die Verbraucherpreise in
der Währungsunion um 0,2 Prozent.
In Deutschland gab es demnach allerdings noch keinen Preisrückgang. Die Inflationsrate lag laut Statistischem Bundesamt aber nur noch bei 0,2 Prozent und damit dem tiefsten Wert seit fünf Jahren.
Die Gefahr einer für die Gesamtwirtschaft gefährlichen Deflation sieht der
Präsident der Deutschen Bundesbank,
Jens Weidmann, so oder so noch nicht:
„Eine für einige Monate unter null liegende Inflationsrate stellt für mich noch keine Deflation dar.“ Ein solcher Preisverfall
liege erst dann vor, wenn es zu einer sich
selbst verstärkenden Abwärtsspirale aus
negativen Inflationsraten, Rückgängen
der Wirtschaftsleistung und Lohnsenkungen auf breiter Front komme.
Der jetzt von Eurostat festgestellte
Preisrückgang in den Ländern der Eurozone ist zunächst allein auf den
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des Rohölpreises zurückzuführen. Hingegen stieg die Kerninflation
erninflation — also die Rate
ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel — sogar leicht auf 0,8 Prozent.
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Dennoch dürften die sinkenden
in der Eurozone den Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi,
asch mit neuerlichen
darin bestärken, rasch
Eingriffen am Finanzmarkt die Gefahr einer Deflation abzuwehren. Die EZB
warnt davor, dass Verbraucher
erbraucher in der Hoffnung auf noch weiter sinkende Preise Anschaffungen zurückstellen könnten
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Schwarzwald AG – der mittelständische Motor der südbadischen Wirtschaft (Beila
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Wieder ein
führerloses
Schiff gerettet
Baden ist immer gut
TAGESSP
Frischer Glanz für Blaue Brücke
Fallende Preis
Flüchtlinge im Mittelmeer
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ROM/BERLIN (dpa). Zum zweiten Mal
innerhalb weniger Tage hat Italiens Küstenwache im Mittelmeer einen führerlosen Frachter mit hunderten Flüchtlingen
in Sicherheit gebracht. Die unter der Flagge Sierra Leones fahrende Ezadeen mit etwa 450 Migranten an Bord sollte in den
Hafen der kalabrischen Stadt Corigliano
Calabro geschleppt werden. Mitte der
Woche hatten die Behörden den Frachter
Blue Sky M mit knapp 800 Menschen an
Bord auf hoher See gestoppt und an Land
begleitet. Das neue Phänomen der „Geisterschiffe“, die ohne Besatzung, aber vollgepfercht mit Flüchtlingen ihrem Schicksal überlassen werden, zeige einen „neuen Grad der Grausamkeit“, stellte die EUGrenzschutzagentur Frontex fest. Dass
Schleuser nun statt kleiner Boote ältere
Handelsschiffe mit besserer Seetauglichkeit einsetzten, sei ein Versuch, ihr kriminelles Geschäft auch im Winter zu betreiben. Die Gewinnspannen seien enorm.
Aber sitzen die Schwaben bald auff dem
em Trockenen? / Von Stefan Hupk
NEUE BZ-SERIE
Die Welt der
digitalen Medien
Smartphone, Internet und Computer
gehören für Kinder zum Alltag. Ein
Lebenshaltung wird billiger
Die Preise in den Ländern der Eurozone fallen wegen des niedrigen Ölpreises erstmals seit 2009
BRÜSSEL (AFP/dpa/bür). Wegen des
Ölpreisverfalls sind die Lebenshal-
selbst verstärkenden Abwärtsspirale aus
negativen Inflationsraten, Rückgängen
zu investieren oder gar ihre Produktion
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Der Sonntag
im Markgräflerland
Das Hungerjahr 1816/17
Grün-schwarzer Schulfrieden
Rosberg ist vorn
Vor 200 Jahren herrschte in Südwestdeutschland
und der Schweiz große Not. Das „Jahr ohne Sommer“ brachte Hungerund Elendund sorgte für eineMassenfluchtausBaden.Schuldwarein11 000
Kilometer entfernter Vulkan.
SEITE 3
Morgen soll der Koalitionsvertrag der künftigen
Landesregierung präsentiertwerden. Einer der
strittigsten Punktewar die Bildungspolitik. Mit
einem Kompromiss haben Grüne und CDU Frieden geschlossen. Dochwie lange hält der? SEITE 6
Formel 1: Beim Großen Preisvon
Russland in Sotschi holte sich
Mercedes-Pilot Nico Rosberg
(Foto)vor Sebastian Vettel die
Pole Position.
SEITE 13
FESSENHEIM
EnBW
zahlt nicht
Der baden-württembergische
Energieversorger EnBW wird
sich nicht an den Kosten für die
Stilllegung des französischen
Atomkraftwerks Fessenheim beteiligen. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht des Konzerns
hervor. Grundsätzlich habe ein
solches Risiko bestanden, heißt
es darin. „Nach Auffassung der
EnBW bestand jedoch darauf
kein Rechtsanspruch des Kraftwerksbetreibers (EDF). Die EnBW
hat sich diesbezüglich im Jahr
2015 vertraglich mit der EDF geeinigt. Das Risiko ist somit entfallen.“ Zu den Details der Regelungen ist bislang nichts zu erfahren. Die Parteien haben
„strikte Vertraulichkeit vereinbart“, so eine EnBW-Sprecherin.
Der Energiekonzern hält eine
Art stille Beteiligung an dem
grenznahen Kraftwerk. Die Badenwerk AG, landeseigene Vorgängergesellschaft der EnBW,
hatte sich seinerzeit an den Baukosten des französischen Kernkraftwerks beteiligt. Im Gegenzug bekam sie 17,5 Prozent der
dort erzeugten Energie. Dieser
Vertrag gilt weiterhin. Die EnBW
muss daher einen entsprechenden Anteil der Betriebskosten
übernehmen. Ob dies auch für
den Rückbau gilt, war zwischen
französischer und deutscher Seite umstritten. Offen bleibt, warum der Betreiber EDF nun nachgegeben hat. Eric Straumann,
Präsident des Departements
Haut-Rhin, hält einen Deal für
möglich: EnBW könnte auf eine
Entschädigung verzichtet haben, schließlich würden deren
Strombezugsrechte mit der Stilllegung Fessenheims wertlos. Im
Gegenzug könnte die französische EDF ihre Forderungen nach
einer Rückbaubeteiligung fallengelassen haben. DAG/AMA
> Mehr dazu auf Seite 5
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Mehr als eine Wiedergutmachung
Seinen Tugenden treu geblieben, schafft der SC FREIBURG den sofortigen Wiederaufstieg in die erste Liga
Der SC Freiburg ist nach nur
einem Jahr zurück in der
Fußball-Bundesliga. Den
sofortigen Wiederaufstieg
hat die Streich-Elf souverän
und imponierend geschafft.
Und der Fußballwelt erneut
gezeigt, was mit der Treue
zu den eigenen Tugenden
– Kontinuität, Kompetenz,
Leidenschaft – in diesem
kostspielig-riskanten Geschäft machbar ist.
TONI NACHBAR
Als der Kader feststand und alle
Testspiele absolviert waren, fragte SC-Sportdirektor Jochen Saier
wenige Tage vor Beginn der Saison einen Journalisten, was er
dem Verein eigentlich zutraue.
„Die neue Sportclub-Mannschaft ist für mich eine Wundertüte“, antwortete der Zeitungsmensch, „ich würde mich nicht
wundern, wenn ihr zu Weihnachten nicht besser als auf Platz acht
liegt.“ Saier blickte etwas enttäuscht, sagte aber nur: „Na gut.“
Gestern Nacht, zwei Spieltage
vor Saisonschluss, steht Saier
nach dem 2:1 in Paderborn überglücklich neben dem Vereinspräsidenten Fritz Keller sowie Trainer Christian Streich und reckt
überglücklich in Jubelpose die
Hände nach oben. Ein „Wir haben
es euch allen gezeigt“ liegt in der
Luft.
Denn vor rund einem Jahr, als
nach einem unglücklichen 1:2 in
Hannover der vierte Erstliga-Abstieg des Vereins besiegelt war,
vernahm man nicht nur an
Stammtischen die düstere Prognose: „So rasch kommen die
nicht wieder.“ Der Sportclub war
nicht nur abgestiegen, sondern
musste auch viele seiner Leis-
Der Vater des jüngsten SC-Erfolgs vor den dankbaren Fans: Der SC-Trainer hat in dieser Saison das Maximum aus dem Team geholt.
tungsträger hergeben. Keinen
Roman Bürki, Vladimir Darida,
Admir Mehmedi, Oliver Sorg, Jonathan Schmid, Stefan Mitrovic
oder Sascha Riether mehr unter
Vertrag zu haben, bedeutete, eine komplett neue Mannschaft
aufbauen zu müssen.
Keiner der Vereinsverantwortlichen zweifelte daran, wem das
am ehesten gelingen kann. Das
bedingungslose Vertrauen in
Trainer Streich bekommen nun
Keller, Saier und C0. vielfach zurückbezahlt. Der SC-Coach hat
aus der aktuellen Mannschaft
des Vereins in diesem Jahr das
Maximum herausgeholt, wenn
nicht sogar noch mehr herausgepresst. Dass der Sportclub aufsteigt, ist schon mehr als eine
Wiedergutmachung, die nun
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dem mit allen Mitteln ausgestatteten und personell exquisit besetzten Liga-Krösus aus Leipzig
das Nonplusultra.
Wenn nun Streich behauptet,
der Sportclub hätte in dieser
Spielzeit auch viel Glück gehabt,
ist dies deutlich weniger als die
halbe Wahrheit. Sogar die These,
die Mannschaft spielte auswärts
viel schwächer als daheim, ist
hinfällig: Widerlegt wird sie
schlicht und einfach von der großen Punktezahl, die Petersen
und Kollegen in der Fremde
sammelten. Wahr ist vielmehr:
Die SC-Verantwortlichen besaßen ein überaus glückliches
Händchen bei der Zusammensetzung der Mannschaft, die nun
den Verein in die deutsche Fuß-
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ball-Elite zurückführt.
Es begann schon damit, dem
jungen Torhüter Alexander
Schwolow zuzutrauen, ein würdiger Nachfolger für die in Freiburg ins Rampenlicht gerückten
Torhüter Oliver Baumann und
Roman Bürki werden zu können.
Es setzte sich fort mit der Hartnäckigkeit, Nils Petersen fest zu
verpflichten, einen Vincenzo
Grifo oder Amir Abrashi nach
Freiburg zu holen. Und gipfelte
in der richtigen Entscheidung,
im Winter auch noch Florian
Niederlechner und Pascal Stenzel auszuleihen.
Aus ihnen und den AbstiegsÜberlebenden Höfler, Philipp,
Kempf und Günter formte
Streich ein Team aus einem
Guss, dessen Erfolgshunger und
FOTO: AKE
Einsatzfreude von Sieg zu Sieg
stieg. Nichts am Sportclub-Aufstieg ist zufällig. Er ist die gerechte Belohnung einer Kollektivleistung, vor der man nur den Hut
ziehen kann.
Was nun folgt, ist leicht vorhersagbar: Der Sportclub muss
sich in den nächsten Wochen auf
vier bis fünf Positionen verstärken, um in der ersten Liga zu bestehen. Schon die Wahl seines
neuen Hauptsponsors belegt, wo
der Verein im wirtschaftlichen
Ranking den Kampf gegen Bayern München, Borussia Dortmund oder Schalke 04 aufnimmt. Es geht wieder einmal
nur um den Klassenerhalt, mehr
ist nicht zu erwarten, aber große
Überraschungen schafft der SC
schon mal hie und da.
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2 AUS DER REGION
Sozialarbeiter
akzeptiert Strafbefehl
Einspruch im FALL ALESSIO zurückgezogen
Der für den totgeprügelten Alessio zuständige Jugendamtsmitarbeiter hat die gegen ihn verhängte Geldstrafe nun doch akzeptiert. Das sagte sein Rechtsanwalt Robert Phleps dem
Sonntag. „Zum Schutz seiner Familie und eigenen Person hat
mein Mandant den Einspruch
gegen den Strafbefehl zurückgenommen“, so der Freiburger
Strafrechtler.
Damit ist der inzwischen in einer anderen Abteilung des Landratsamts
Breisgau-Hochschwarzwald tätige Sozialarbeiter rechtskräftig verurteilt.
Staatsanwaltschaft und Gericht
werfen ihm „fahrlässige Tötung
durch Unterlassen“ vor, weil er
den dreijährigen Alessio nicht
Keine öffentliche Gerichtsverhandlung: Strafverfahren gegen
Sozialarbeiter beendet. FOTO: DPA
von seinem Stiefvater in Lenzkirch getrennt hat. Dieser misshandelte ihn im Januar 2015 zu
Tode.
Hätte der frühere Jugendamtsmitarbeiter seinen Einspruch aufrechterhalten, wäre es
zu einer öffentlichen Gerichtsverhandlung gekommen. Dabei
wäre sicher auch die Frage erörtert worden, ob er für die Fehlentscheidungen innerhalb seiner Behörde allein verantwortlich war. Doch dazu kommt es
nun nicht. Stattdessen zahlt der
45-Jährige eine Geldstrafe in Höhe von drei Monatsgehältern.
Diese Strafhöhe liegt knapp unterhalb der Grenze, ab der ein
Eintrag ins Vorstrafenregister erfolgt wäre. Somit gilt er künftig
als nicht vorbestraft.
Arbeitsrechtliche Konsequenzen muss der Mitarbeiter nicht
befürchten. Es sei lediglich vereinbart worden, dass seine Versetzung innerhalb des Sozialdezernats dauerhaft bleibe, sagte
Matthias Fetterer, Sprecher des
Landratsamts.
Derzeit laufen bei der Staatsanwaltschaft Freiburg noch Ermittlungen gegen weitere Verantwortliche der Kreisbehörde
wegen möglicher Versäumnisse
im Fall Alessio. Diese Verfahren
seien noch nicht abgeschlossen,
sagte Staatsanwalt Ralf Langenbach.
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Der Sonntag · 1. Mai 2016
Eine „Bella Figura“ abgeben
Armin Schuster und Willi Stächele werben beim CDU-KREISPARTEITAG für die Koalition
planung gehabt, und wolle nicht
„hechelnd nach oben“. Das will
wohl heißen: Wenn man Willi
Stächele nachhaltig auffordert,
kann er sich schonvorstellen, ein
Amt wie zum Beispiel den Fraktionsvorsitz zu übernehmen. Der
gebürtige Rheinweiler, der sich
selbst als Elder Statesman sieht,
plädiert mit markigen Worten
dafür, dass die CDU „jetzt in den
Erfolg verliebt sein“ und eine
„Bella Figura“ abgeben müsse –
so, wie es jetzt mit Thomas Strobl
in den Koalitionsverhandlungen
gelungen sei.
Eine riesige Mehrheit gibt
es beim Lörracher Kreisparteitag der CDU für das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen mit den Grünen. Und der Stargast des
Abends, Willi Stächele,
bringt sich auffällig unauffällig ins Gespräch um einen großen Posten.
KATHRIN GANTER
Einer fehlt: Von Ulrich Lusche,
dem bisherigen CDU-Landtagsabgeordneten, ist nichts zu sehen beim CDU-Kreisparteitag im
Kanderner Bürgersaal. Dabei
gibt es Lobvon allen Seiten, denn
Lusches Verluste für die CDU waren nur halb so hoch wie die der
CDU im Landesdurchschnitt. Gereicht hat ihm das bekanntlich
nicht. Auch wenn ein beachtlicher Teil des Abends noch immer im Zeichen der verlorenen
Wahl steht, unter anderem mit
einer fundierten und kritischen
Analyse des Grenzach-Wyhlener
Bürgermeisters Tobias Benz:
Jetzt gilt es für die Schwarzen,
nach vorne zu schauen. Die Koalitionsverhandlungen mit den
Grünen sind fast abgeschlossen
und das dem Urteil des Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Armin Schuster nach
äußerst erfolgreich: „Fast macht
es mich misstrauisch, wie stark
uns Kretschmann entgegengekommen ist.“
Zum Beispiel im Bereich Innere Sicherheit, wo die Rede ist von
1 500 Polizisten, die GrünSchwarz neu einstellen wolle.
Überhaupt sieht Schuster im
Thema „Sicherheit“, seinem ureigenen Sujet, die Chance für die
Zukunft der CDU. Dabei gehe es
nicht nur um Innere Sicherheit,
sondern auch um die finanzielle
Sicherheit oder um das Thema
Einbrüche: „Das tangiert die Leute unglaublich.“ Später wird Willi
Stächele, ehemaliger Finanzminister und Abgeordneter des
Wahlkreises Oberkirch, noch die
Sicherheit in der Ernährung anfügen. Die Nahrungsmittelproduktion – in diesem Fall ist die
bäuerliche Landwirtschaft gemeint – müsse einen ganz anderen Stellenwert bekommen.
–
Natürlich alles unter
„Finanzvorbehalt“
–
Er ist wieder da: Willi Stächele wirbt in Kandern für die grün-schwarze
Sache. Und ein bisschen für sich selbst.
FOTO: GANTER
Schuster und Stächele sind beide
sehr gut in Form an diesem
Kreisparteitag. Schuster schwört
die Parteimitglieder ein auf die
neue Koalition, die,wenn es nach
ihm gegangen wäre, schon 2006
hätte zusammenkommen dürfen. Sie sei zwar hochriskant,
aber: „Ich weiß, dass beide Parteien gewinnen können.“
–
Willi Stächeles Stern
geht wieder auf
–
Wenn er von dem Vier-AugenGespräch von Thomas Strobel
und Winfried Kretschmann berichtet, das offenbar just zum
Zeitpunkt des Kreisparteitags
stattfindet, und wie die Ergebnisse erst in der kleinen, dann in
der großen Runde der Parteispitze beraten werden, ehe sie vo-
raussichtlich morgen öffentlich
gemacht werden, dann klingt
das spannend wie ein Krimi.
Und Willi Stächeles Stern geht
wieder auf: „Guido“, habe er zum
erfolglosen Spitzenkandidaten
Wolf gesagt, „ich wäre am Abend
der Wahl zurückgetreten.“ So ein
Rücktritt tue gut, sagt Stächele
mit Blick auf das Jahr 2011, wo er
wegen der nicht parlamentarisch abgesegneten Unterschrift
der Notbewilligung zum Ankauf
der EnBW-Aktien seinen Stuhl
als Landtagspräsident räumen
musste. Jetzt ist Stächele wieder
da und – wer weiß? – vielleicht
schon in wenigen Tagen in einer
Spitzenposition. „Einige haben
mich nachhaltig aufgefordert,
verfügbar zu sein“, kokettiert er.
Er habe mit seinen 64 Jahren ja
eigentlich eine andere Lebens-
In der Diskussion mit den Parteimitgliedern, von denen rund 120
nach Kandern gekommen sind,
wird deutlich, dass das Thema
Bildung sie am meisten bewegt.
„Da haben wir erstaunlich viel
erreicht“, sagt Stächele: Die Bevorzugung der Gemeinschaftsschulen sei aufgehoben, ebenso
wie die Benachteiligung der
Realschulen. Und die gymnasiale Oberstufe für Gemeinschaftsschulen „wird sich im Wettbewerb lösen“, sprich: auflösen.
Bessere Schulen, mehr Polizei
und dazu noch ein flächendeckender Ausbau des Glasfasernetzes: Willi Stächele ist klug genug, bei all den Verheißungen
der voraussichtlichen Koalitionsvereinbarung immer wieder
das Wort „Finanzvorbehalt“ einzustreuen. Er weiß, dass sich zu
viele Wünsche mit einem ausgeglichenen Landeshaushalt beißen, wie er ab 2020 gesetzlich
vorgeschrieben sein wird. Die
Schuldigen hat er schon ausgemacht: Die grün-rote Landesregierung, die in Zeiten sprudelnder Steuern die strukturellen
Ausgaben zu sehr gesteigert habe. Das sei nicht nachhaltig.
Der zu Beginn geäußerte
Wunsch des Vorsitzenden Armin
Schuster, ein eindeutiges Votum
seines Kreisverbandes zum Landesparteitag am kommenden
Wochenende nach Ludwigsburg
mitzunehmen, geht am Ende in
Erfüllung: Nur eine Enthaltung
und eine Gegenstimme gibt es.
Alle anderen anwesenden Mitglieder geben ihren Segen zur
grün-schwarzen Vermählung.
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Die Woche vom 25. bis 30. April
Mittwoch
Im Kurhaus von Badenweiler
kürt die Deutsche Weinkönigin
Josefine Schlumberger die Gewinner des diesjährigen GUTEDEL CUPS. Unterstützt wird sie
von weiteren Hoheiten: der Badischen Weinkönigin und der
Markgräfler Weinprinzessin. 216
Weine wurden zuvor von einer
Jury bewertet. Zu den Siegern
zählen 2016 das Weingut Engler
aus Müllheim, Weingut Steinle
aus Ballrechten-Dottingen und
der Winzerkeller Auggener
Schäf.
Mittwoch
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Haben Freiburgs Mieter jahrelang zu viel Geld gezahlt? Ein
Münchner Statistikprofessor hat
sich mit dem MIETSPIEGEL der
Stadt befasst und dabei laut der
Badischen Zeitung festgestellt,
dass die Mieten wegen eines Rechenfehlers fünf Prozent zu
hoch sind. Ob das nun Konsequenzen hat und wenn ja welche,
das ist im Moment noch völlig
unklar.
Schwergewichtige Trophäe: Gewinner des Gutedel Cups mit Weinhoheiten.
FOTO: VOLKER MÜNCH
Donnerstag
Die Polizei nimmt im Müllheimer Flüchtlingsheim einen Asylbewerber aus Gambia fest. Der
32-Jährige soll seit längerem Marihuana an Minderjährige verkauft oder es ihnen kostenlos
überlassen haben. Als die Polizei
das Zimmer des mutmaßlichen
DROGENDEALERS und die von
ihm mitbenutzen Nebenräume
durchsucht, findet sie allerdings
lediglich einen angerauchten
Joint. Der Verdächtige sitzt jetzt
in Untersuchungshaft, die Polizei ermittelt weiter.
Freitag
Ein nächtliches Bad haben Unbekanntewohl nicht im Sinn, als sie
in der Nacht zum Freitag in die
THERMEN IN BAD KROZINGEN
eindringen. Der oder die Täter
brechen eine Tür brachial auf
und durchsuchen das Gebäude
nach Bargeld und Wertsachen.
Außerdem machen sie sich am
Kassenautomaten im Eingangsbereich der Therme zu schaffen
und dringen dort gewaltsam in
einen Raum ein, welcher durch
eine Sicherheitstür gesichert ist.
Der entstandene Sachschaden
liegt nach erster Einschätzung
bei mehreren tausend Euro. Da
die Polizei damit rechnet, dass
die Täter möglicherweise erneut
versuchen werden, in das Gebäude zu gelangen, bittet die Polizei
um Hinweise aus der Bevölkerung unter Telefon 0 76 33/
93 82 40 oder 0 76 31/1 78 80.
Im Müllheimer Bürgerhaus
wird der 134. WEINMARKT gefeiert. Landrätin und Bürgermeisterin halten zur Erföffnung genussfreundliche Reden. Und die
zahlreichen Gäste haben einiges
zu verkosten: 47 Erzeuger aus
dem Markgräflerland präsentieren 299 Weine und 47 Sekte. Na
DS
dann, Prost!
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Massenflucht aus Baden
Als die Menschen mit dem Vieh grasten: Ein Vulkanausbruch in Indonesien sorgt für das HUNGERJAHR 1816/17
Erloschen war der Sonne Schein;
die Sterne
Bewegten trüb sich durch den
ew’gen Raum (...)
Der Morgen kam und ging, doch
ward’s nicht Tag.
George Gordon Lord Byron,
„Finsternis“, April 1816
IRENE KRAUSS
RENÉ ZIPPERLEN
Anfang 1817 ist das Dreiländereck in Aufruhr: Tausende strömen zusammen, um den flammenden Predigten der Juliane
von Krüdener zu lauschen, die
mit ihrem Gefolge von bald 100
Personen durchs Dreiländereck
zieht und so heftig gegen die Reichen wettert, dass ihr die Behörden die Kriminalpolizei auf den
Hals hetzen, um sie endlich loszuwerden. Die baltische Endzeitpredigerin kündet vom neuen
Reich Gottes, aber vor allem vom
Umsturz, denn dieses Reich werde den Armen gehören. Sie richtet Suppenküchen ein und wird
messianisch gefeiert. Denn Stadt
und Land darben und leiden
Hunger. Vom Grenzacher Hörnli
aus belagert sie die „millionenreiche Stadt“ regelrecht und wettert gegen die untätige Regierung. Die Stimmung wird immer
explosiver. Und nicht nur hier.
In Teilen Frankreichs herrscht
der Ausnahmezustand, in Irland
die Anarchie.
Vor 200 Jahren
spielt in Mitteleuropa das Wetter
verrückt und
hungert
die
Menschen aus.
Besonders betroffen: Südwestdeutschland und die
Schweiz. Dauerregen bis Ende April,
Schneeschauer
und
Frost im Frühsommer, ein Hochsommer mit Hagelstürmen bei
Temperaturen um die 10 Grad
Celsius. Auch die amerikanische
Ostküste erlebt im Hochsommer dichte Schneeschauer, in
China gibt es gewaltige Überschwemmungen, in Indien
bleibt der Monsun aus.
1816 geht als das „Jahr ohne
Sommer“, als „Achtzehnhundertunderfroren“ in die Chroniken
ein. Am Hochrhein gibt es bis Ende April keinen einzigen Tag, an
dem man Getreide hätte aussäen können. In Lindau war am 2.
August noch nicht einmal die
Rebenblüte abgeschlossen. Es ist
zu kalt und zu nass auch für Kartoffeln, Obst und Gemüse. Am 5.
August 1816 vernichtet ein massiver Hagelschauer vielerorts im
Land die gesamte Getreideernte.
Gerade für das Bauernland Baden eine Katastrophe. Aus der
Schweiz heißt es: „Die Menschen
grasen mit dem Vieh.“ 1817 folgt
als fürchterliches Hungerjahr.
Denn als es wieder wärmer wird,
kommen große Überflutungen.
Auf dem Konstanzer Marktplatz
fahren Kähne.
Was damals niemand wusste:
Die Ursache für die Klimakatastrophe liegt nicht hinter der Himmelspforte, sondern 11 000 Kilometer östlichvon Europa. Am 10.
April 1815 explodiert der Vulkan
Tambora in Indonesien. Ein Tsunami tötet wohl 100 000 Menschen. Geologen schätzen, dass
riesige Aschewolken und gewaltige Mengen an Schwefelgasen
rund 43 Kilometer hoch in die
Stratosphäre geschleudert werden. Sie verteilen sich weltweit in
der Atmosphäre, ein Staubschleier aus Schwefelteilchen
lässt noch monate- und jahrelang weniger Sonneneinstrahlung auf die Erde.
Die Folgen sind fatal: Die Temperaturen fallen um bis zu vier
Grad unter das langjährige Mittel. Fortwährend düstere Wolkengebilde und Staubschleier ergeben ein apokalyptisch anmutendes Szenario. Der englische
Dichter Lord Byron schreibt im
April 1816 am Genfer See ein düsteres Gedicht: „Die helle Sonne
war ausgelöscht, und die Sterne
wanderten sich verdunkelnd durch ewige
Räume... “
Die Menschen
in Baden und
Württemberg,
im Elsass sowie
in der Nordostschweiz
trifft
das fatale Wetter
zu einem denkbar
ungünstigen Zeitpunkt. Schon seit 1811
sind die Sommer andauernd nasskalt, sind die Ernten
schlecht. Zudem leiden weite
Landstriche des deutschen Südwestens unter den auszehrenden Folgen der Napoleonischen
Kriege mit Plünderungen von
Äckern, Feldern und Viehställen.
Allein Lörrach muss zwischen
1813 und 1814 rund 330 000 Soldaten versorgen – auf Kosten der
Bevölkerung. Auch im „sonst so
reichen Breisgau und in der
Stadt Freiburg insbesondere“,
schreibt der dortige Lokalhistoriker Heinrich Schreiber, spüre
man die Verarmung durch jahrelange Truppendurchzüge, „als
das nächstfolgende Jahr 1816 zu
einem wirklichen Mißjahr wurde“.
Das ist harmlos ausgedrückt.
Die Ernteausfälle führen überall
zu großer Not und Hunger. Brot
Die scheinbare Landidylle trügt: Die hungernden Kinder halten sich schreiend den Bauch, die Menschen
„grasen mit dem Vieh“. Eine gute Ernte macht nur einer: der Schnitter namens Tod. Bild einer anonymen
FOTOS: TOGGENBURGER MUSEUM LICHTENSTEIG
„Hungertafel“ aus dem Herbst 1817.
fehlt in der Region fast völlig
oder ist nur noch für den vierfachen Preis zu haben. In Freiburg
kostete ein Sester Weizen (15 Liter) im Januar 1815 noch knapp
eineinhalb Gulden, im Juni 1817
muss man dafür beinahe sieben
Gulden zahlen. Die Preise für Hafer, Roggen, Gerste steigen ähnlich. In Zeitungen und auf Anschlagbrettern finden sich Karikaturen von „Hungerwucherern“, die mit ihren Vorräten
obszöne Gewinne einstreichen –
und dafür am Baum baumeln.
Rahel Varnhagen berichtet am
29. April 1817 aus dem Markgräflerland: „Hier isst man Brot aus
Baumrinde, und gräbt tote Pferde aus; das Vieh stirbt den Bauern aus Mangel an Gras und Futter.“
Hunger wird zum Massenphänomen, wie die Chronik der
Stadt Waldshut zusammenfasst:
„Zu dieser Zeit (7. Juni 1817, die
Red.) mußt sozusagen alles sparen, vielen Menschen mußten
sehr hunger leidten, auch seind
mehrere aus Mangel der Lebensmittel, folglich Hunger gestorben.“ In der Freiburger Zeitung
mehren sich die Todesanzeigen
mit dem Hinweis auf „Abzehrung“. Es grassieren Hungertyphus, Pocken, die Ruhr.
Die Behörden ergreifen oft
strenge Maßnahmen: In Basel
wird, um Weizen zu sparen, weißes Brot verboten. 1817 wird in
Freiburg die Polizei angewiesen,
sie solle Bettler „in der Stadt und
auf den Landstraßen ohne Rücksicht des Alters festnehmen bei
schmaler Kost und körperlicher
Züchtigung“. In der Schweiz füh-
ren Bettelverbote in den Tälern
zu schrecklichen Szenen auf den
Bergen. Die in ihren Hütten festgesetzten Bauernfamilien verelenden und verhungern.
–
Baden wird zum
Auswanderungsland
–
Im November 1816 erhöht Baden
den Ausfuhrzoll auf alle Lebensmittel, ein halbes Jahr später
wird die Ausfuhr gänzlich verboten. Die Kirchen bieten Armenspeisungen, und in neu entstandenen Suppenküchen wie in Lörrach und Basel lindert „Rumford„Viele Menschen mußten
suppe“ aus Erbsen und Graupen
sehr hunger leidten ... “
–
die schlimmste Not. Am 25. März
Ein Großteil der Bevölkerung
1817 beschließt das Großherzoggibt schon in gewöhnlichen Jahtum Baden die Gründung des
ren mehr als 50 Prozent seines
Wohltätigkeitswesens in allen
Budgets für Essen und Trinken
Gemeinden.
aus. Vielerorts bleibt der BrotDoch all das reicht kaum aus.
preis zwar stabil, doch sind am
Die Endzeitpredigerin Juliane
Ende die „Kreuzerbrote“ gevon Krüdener schreibt dem banannten Weißbrote „nicht grödischen Innenminister, in Basel
ßer als Wallnüsse“ erinnert sich
lebten „tausende ohne Arbeit
der Arzt Adolf Kußmaul. In Freiund Unterstützung, erschöpfte
burg hat „ein Kreuzer Brod“ zuund halbverhungerte Mütter“.
letzt nur noch ein Drittel seines
Der russische Zar schickt
Gewichts.
100 000 Rubel und wird unAuf beinahe jede erdenkliterwürfig gefeiert.
che Art versuchen die MenDie Not führt zu einer groschen ihren Hunger zu stillen.
ßen Migrationswelle: In den
Mit Stroh, Sägemehl, Baumersten Monaten des Jahres
rinde und Heublumen stre1817 wandern offiziell 16 361
cken sie den Brotteig, wie eine
Menschen aus Baden nach
stadtamtliche Überprüfung
Amerika aus, die Dunkelziffer
aus dem Schwarzwald im Febsoll bei weiteren 50 Prozent
ruar 1817 ergibt. „Die Noth“,
liegen. Aus dem Dreisamkreis
schreiben die Inspekteure,
um Freiburg verkaufen 13 842
müsse „den höchsten Grad
legale Auswanderungswillige
erreicht haben“. Ruprecht
ihr gesamtes Hab und Gut für
Zollikofer beobachtet in der
eine Schiffsfahrkarte über
Schweiz „eckelhafteste Spei- Von Grenzach aus sorgt Juliane von
den Rhein nach Amsterdam,
sen, Brei aus Knochenmehl, Krüdener (mit Haube) für Aufruhr.
um von dort aus in die Neue
zerriebenem Heu, Hunde, Kat- Oben: „Hungertaler“ gedenken des
Welt zu gelangen.
zen. Kinder weiden wie die Schreckens und feiern die ersten ErnteDie Freiburger Zeitung füllt
Schafe.“ Die Schriftstellerin wagen 1817.FOTOS: BROTMUSEUM ULM/ZVG sich seitenweise mit „Liquida-
–
Biervielfalt erleben!
GOLD für alle 10 Waldhaus-Biere!
tionen“. Und es gibt eine neue
Rubrik: Wer offiziell auswandert,
musste das in der Presse bekannt machen, damit sämtliche
Schulden bei den Gläubigern beglichen würden. Die Anzeigen
füllen bald eine eigene Beilage.
Nicht allen glückt die Ausreise.
Im Mai 1817 sollen 30 000 Menschen aus der Schweiz, Baden,
dem Elsass in Amsterdam gestrandet sein. Badische Landesbeamte berichten von zwei Familien, die an betrügerische
Schleuser gerieten: „Als sie in
Amsterdam ankamen, war niemand zu finden, der sich ihrer
annahm. Sie waren betrügerischen Agenten in die Hände gefallen. Die armen betrogenen
Leute mußten sich schließlich
noch glücklich schätzen, daß sie
auf Kosten des badischen Staates
wieder heimreisen konnten in
den Hotzenwald.“
Auch Chresostiumus Weis
wandert 1817 von Emmendingen
nach Baltimore aus. Gerade angekommen und mit Schuldscheinen belastet, muss er seine
zwei Buben als Arbeiter „verkaufen“. Angesichts der „traurigen
Folgen“ der Auswanderungswelle beschließen am 23. Mai die Behörden, die Auswanderung aus
Baden zumindest vorübergehend zu verbieten.
Die Hungerjahre werden aber
auch zum Nährboden wichtiger
Neuerungen. Die Regierung erlässt Maßnahmen zur Förderung von Ackerbau und Viehzucht, um Erträge zu steigern. In
Württemberg ruft König Wilhelm I. im März 1818 das erste
„Landwirtschaftliche Hauptfest
zur Verbesserung der Viehzucht“ aus, heute bekannt als
Cannstatter Wasen. In Hohenheim entsteht die landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt, die
heute als Universität internationalen Ruf genießt. Noch 1816
gründet der badische Großherzog in Karlsruhe die erste Leihaus- und Ersparnisskasse zur
Daseinsfürsorge für Kleinsparer,
1818 folgt die „Württembergische
Spar-Casse“ − die heutige Landesbank. Johann Gottfried Tulla
beginnt 1817 die Begradigung
des Oberrheins, um neue landwirtschaftliche Flächen zu schaffen und die Folgen schwerer
Überflutungen zu reduzieren.
Am 29. August 1817 ist Basel
noch einmal in Aufruhr: Der
Bauer Daniel Keßler rollt mit seinem Fuhrwerk aus Neuenburg
nach Süden. Seine Ladung: Getreide und Früchte. Die Badischen Ausfuhrverbote sind aufgehoben, sein Fruchtwagen ist
der erste, der in Basel eintrifft.
Der Hunger ist besiegt.
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4 AUS DER REGION
Der Sonntag · 1. Mai 2016
GESICHT DER WOCHE
DIE GERETTETE KATZE VON IHRINGEN
Hilflos in der Regenrinne
J
eder kann für 15 Minuten be- rinne. Miggis Besitzerin, die
rühmt werden, meinte einst zwei Häuser weiter lebende
der Medientheoretiker Mar- Rentnerin Margrit Mößner,vershall McLuhan. Für die drei Jah- folgte das mit Schrecken. Und
re alte Katzendame Miggi traf
schöpfte wieder neue Hoffdas am vergangenung, als die Feunen Sonntag zuerwehrmänner damindest in Bezug
mit begannen, das
auf ihren HeimatRohr auseinanderort Ihringen auch
zuschrauben. Aus
zu. Drei Wagen der
dem obersten
Feuerwehr und 17
Rohrstück lugten
Feuerwehrmänner
bald zwei Katzenwaren für ihre Retaugen, mitsamt
tung im Einsatz,
Rohr wurde Miggi
nach unten gedie Ortsdurchgangsstraße wurde
schafft und der Begesperrt, die Badi- Mehr als das Gesicht
sitzerin übergesche Zeitung verwar da vom Gesicht der ben. Die hatte nun
meldete den glück- Woche noch nicht zu se- zwar „ihren Gotlichen Ausgang der hen.
FOTO: KOCHER tesdienst verpasst“,
Aktion. Hilflos in
war aber dennoch
überglücklich über
der Regenrinne am
Dach eines dreistöckigen Hau- den Verlauf des Sonntagmorgens.
ses hatten Nachbarn die Katze
entdeckt, erste Bergungsversu- „Sie war völlig verdreckt, ich hache privater Natur scheiterten. be sie dann mit warmem Wasser abgewaschen, den Rest des
Also die Feuerwehr. „Über die
Leitstelle wurde uns der Vorfall Tages hat Miggi an der Heizung
gemeldet, der für das Tier als le- verbracht“, erzählt Mößner.
Auch die Tage danach sei Miggi
bensbedrohliche Lage einzuschätzen war“, erläutert Hubert noch arg mitgenommen geweLay, Kommandant der Ihringer sen, mittlerweile habe sie sich
Feuerwehr. Eine Einschätzung, aber wunderbar erholt und
die sich vor Ort bestätigte: „Sie auch erstmals kurz das Haus
war völlig verängstigt und
wieder verlassen. Selbst ihre
durchnässt, alleine wäre sie da letzte Sorge wurde Margrit
wohl nicht mehr runtergekom- Mößner bald wieder los: Der
men“, meint Lay. Eine große Lei- Einsatz wird von der Gemeinde
ter wurde ausgefahren und
übernommen, auf dem Rathaus hat sich Mößner schon beMiggi rutschte ob der großen
Aufmerksamkeit, die ihr da
dankt. Und für die Feuerwehr
plötzlich zuteil wurde, erst ein- soll es noch eine Kiste Bier gemal ins Abflussrohr der Regen- ben. OTTO SCHNEKENBURGER
Körperbeherrschung und Übungsfleiß: Zirkuslehrer und Regisseur Robert Eisele bringt mit 18 jugendlichen Artisten eine mitreißende Show in
die Manege. Das Thema: „No stress“.
FOTOS: VOLKER MÜNCH
Atemraubende Leichtigkeit
Der ZIRKUS RAGAZZI zaubert in Müllheim ein artistisches Varietéprogrammin die Manege
„Manege frei!“ heißt es zurzeit beim Zirkus Ragazzi in
Müllheim. Unter dem Himmel des neuen Zweimaster-Zeltes wirbeln jugendliche Artisten und Akrobaten über die Bühne und
entführen die Zuschauer
in eine atemberaubende
Zirkuswelt.
VOLKER MÜNCH
KURZ GEFASST
ESCHBACH
Kraus tritt in AfD ein
Der langjährige Bürgermeister von Eschbach, Harald Kraus,
ist Mitglied der AfD geworden. Das gab am Freitag der Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald bekannt. Kommenden
Dienstag, 3. Mai, will er bei einem öffentlichen Parteiveranstaltung eine Erklärung abgeben. Der Informations- und
Diskussionsabend beginnt um 19.30 Uhr im Breisacher Hotel
Bären, Kupfertorplatz 7. Erst vergangene Woche wurde bekannt,
dass Kraus nach 45 Jahren Mitgliedschaft aus der CDU ausgetreten ist. Er begründete diesen Schritt mit Angela Merkels
„einsamen Entscheidungen“ in der Flüchtlingspolitik.
DS
BAD BELLINGEN
Hoffmann bandelt mit FDP an
Nachdem Bad Bellingens Bürgermeister Christoph Hoffmann
aus Kritik an der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela
Merkel aus der CDU ausgetreten ist, schließt er sich im Lörracher
Kreistag nun als Parteiloser der FDP-Fraktion an. Auf die
Ausschusssitze hat das keine Auswirkungen. Informationen
der Oberbadischen zufolge könnte sich die Verbindung zwischen
Hoffmann und den Freien Demokraten noch intensivieren.
Der Zeitung zufolge werde Hoffmann in der Kreis-FDP bereits
als potenzieller Kandidat für die nächste Bundestagswahl
gehandelt.
DS
HIN & WEG
WOCHEN
gedacht haben. Für Freunde der
Zirkusmanege ein absolutes
Muss, das sich am kommenden
Freitag und Samstag noch einmal sehen lässt.
Das Thema „Stress“ unter ganz
unterschiedlichen Aspekten in
künstlerische Ausdrucksformen
wie Tanz, Schauspiel und Akrobatik umzusetzen sei den Jugendlichen nicht immer ganz
leicht gefallen, erklärt Eisele. Am
Ende war er aber nicht nur zufrieden, sondern auch sehr stolz
auf die Nachwuchskünstler, die
mit viel körperlichem Einsatz,
viel Übungsfleiß und vor allem
mit einer außergewöhnlichen
Körperbeherrschung für spektakuläre Auftritte und ein mitreißendes Programm sorgten.
Da wurde oft auf spektakuläre
Weise jongliert oder mit dem Diabolo scheinbar die Schwerkraft
außer Kraft gesetzt, das übergroße Jojo durch die Luft katapultiert und gekonnt von einem
weiteren Artisten spielerisch
aufgefangen. Oder die Akrobatik
auf dem Einrad: Da gab es Situationen, in denen das Publikum
kurzzeitig den Atem angehalten
hatte. Atemberaubend die Einlagen am Vertikalseil und dem Trapez. Kaum vorstellbar, mit welcher Leichtigkeit zwei junge Artistinnen viele Meter über dem
Boden Figuren unter die Zirkuskuppel zaubern. Und so reihten
sich viele ausgezeichnete Auftritte auf artistisch hohem Niveau zu einem fast zweistündi-
Der Duft von Popcorn und feinen französischen Crêpes liegt
in der Luft des Vorzeltes. Unter
das eintreffende Publikum mischen sich die Mitglieder, Artisten und Akrobaten. In manchen
Gesichtern kann man
durchaus eine Anspannung, ja vielleicht auch
Lampenfieber erkennen.
Manche stehen tatsächlich unter Stress, andere
gehen scheinbar sehr locker und routiniert mit
der kommenden Aufgabe auf der Bühne um.
Unter ihnen Robert Eisele, der zu großen Teilen
für die künstlerische
Konzeption des Programms steht.
„No stress“ heißt das
Thema, zu dem sich die
18 jugendlichen Künstler
gemeinsam mit ihrem
Zirkuslehrer und Regisseur Eisele eine Revueshow vom Feinsten aus- Platz für über 400 Zuschauer: Zirkus Ragazzi im neuen Zelt
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gen Programm aneinander, das
es wirklich wert ist, von den Zuschauerrängen bestaunt zu werden.
Platz gibt es in dem über 400
Plätze großen Zirkuszelt ausreichend. Und sogar eine Tribüne
sorgt mittlerweile dafür, dass
auch aus den hinteren Reihen
das zirzensische Spektakel bestens verfolgt werden kann. Und
wie es sich für einen echten Zirkus gehört, gibt es seit langer
Zeit wieder ein richtiges Zirkusorchester mit Kompositionen
von Patrick Hug.
Weil die Nachfrage in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat, haben sich die Verantwortlichen des Kinder- und
Jugendzirkus Ragazzi dazu entschlossen, das Variété-Programm „No Stress“ gleich
vier Mal aufzuführen. Am
kommenden Freitag und
Samstag haben also interessierte Zuschauer noch
einmal die Möglichkeit,
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Show zu erleben.
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Mai, und Samstag, 7. Mai,
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AUS DER REGION 5
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Millionenpoker
Beim Abschalten des Atomkraftwerks FESSENHEIM geht es um viel Geld
Wann das altersschwache
Atomkraftwerk im französischen Fessenheim vom
Netz geht, ist immer noch
ungewiss. Doch die Verhandlungen um die Kosten
der Stilllegung haben längst
begonnen.
DANIEL GRÄBER
KLAUS RIEXINGER
Seine Verbandelung mit dem
französischen Atomkraftwerk
Fessenheim behandelt der baden-württembergische Energiekonzern EnBW sehr diskret. Informationen zum finanziellen
Engagement auf der anderen
Rheinseite erhält die Öffentlichkeit kaum. Und selbst die Landesregierung kennt angeblich
keine Details. Dabei ist die EnBW
nahezu vollständig in öffentlicher Hand, ein Staatskonzern.
So waren es nur ein paar dürre
Zeilen im aktuellen Jahresbericht, die einige atomkraftkritische Aktionäre haben aufhorchen lassen. Man habe sich mit
dem französischen Kraftwerksbetreiber EDF geeinigt, heißt es
darin. Das Risiko, dass sich die
EnBW an den Kosten für den
Rückbau der Anlage beteiligen
muss, sei entfallen. Kein Wort
darüber, zu welchem Preis diese
Einigung erzielt wurde. Auch auf
Nachfrage des Sonntag gibt die
EnBW keine Auskunft: Man habe
mit EDF „strikte Vertraulichkeit
vereinbart“.
Schwer vorstellbar ist allerdings, dass die französische Seite
ganz ohne Gegenleistung auf
das Geld aus Deutschland verzichtet. Schließlich könnten Abriss und Sicherung des Atomkraftwerks gut einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. An
den Baukosten beteiligte sich damals die landeseigene Badenwerk AG. Sie ist inzwischen in der
EnBW aufgegangen. Ein alter
Strombezugsvertrag aus dieser
Zeit sichert ihr nach wie vor 17,5
Prozent der in Fessenheim erzeugten Energie zu – und verpflichtet die EnBW, einen entsprechenden Anteil an den „fixen und variablen“ Kosten des
Kraftwerks zu übernehmen. Ob
dazu auch Kosten zählen, die
nach der Stilllegung entstehen,
war lange umstritten. EnBW vertrat zwar die Auffassung, dass
dies der Vertrag nicht hergebe.
Die Franzosen waren allerdings
anderer Meinung.
Sylvia Kotting-Uhl, atompolitische Sprecherin der BundesGrünen, begrüßt zwar, dass es in
dieser Streitfrage zu einer Einigung kam. „Je mehr die EnBW
sich aus der Atomkraft zurückzieht und auf die Energiewende
umstellt, desto besser“, sagte sie.
„Allerdings kann man die Verein-
„Sorgen der Elsässer nicht unberechtigt“: Anti-Fessenheim-Protest im Markgräflerland.
barung in Gänze nicht bewerten,
weil Details nicht transparent
sind.“
Die noch amtierende grün-rote Landesregierung hält sich mit
einer Bewertung zurück. Man
habe „keine eigenen Erkenntnisse“, heißt es aus Stuttgart. Auf „etwaige Verhandlungen der EnBW
mit der EDF“ habe das Land als
Aktionär weder einen Auskunftsanspruch noch die Möglichkeit einer Einflussnahme. Es
ist der Versuch, eine Trennlinie
zu ziehen zwischen Politik und
Geschäft. Denn offiziell setzt
sich die Landesregierung dafür
ein, dass Fessenheim aus Sicherheitsgründen so schnell wie
möglich abgeschaltet wird. Entgegengesetzte wirtschaftliche
Interessen des Landes als Hauptaktionär der EnBW stören dabei.
–
Verzichtet EnBW
auf Entschädigung?
–
Auch in Frankreich hat der Millionenpoker um die Zukunft Fessenheims längst begonnen. Der
französische Staat verhandelt
mit seinem Energiekonzern EDF
über Entschädigungen, sollte
das Kraftwerk vorzeitig vom
Netz genommen werden. Eric
Straumann,
Präsident
des
Départementrats Haut-Rhin, hat
das erst diese Woche aus der
französischen Presse erfahren.
Er hält deshalb einen Deal zwischen EnBW und der französischen Seite für sehr gut möglich.
Die Deutschen könnten auf eine
Entschädigung verzichtet haben, schließlich würde ihr 17,5Prozent-Anteil am Fessenheim-
Strom mit der vorzeitigen Stilllegung wertlos. Im Gegenzug hätte dann EDF seine Forderung
nach einer Beteiligung an den
Rückbaukosten fallengelassen.
Doch das sind Spekulationen.
Offizielle Informationen fehlen.
Auch zu der Frage, wie viel
Geld EnBW noch in die Nachrüstung des störanfälligen Kraftwerks stecken muss. Während
EDF bekannt gegeben hat, dieses
Jahr 67 Millionen Euro in die Sicherheit Fessenheims zu investieren, schweigt Baden-Württembergs EnBW auch dazu. Vielleicht, weil es Kunden und Eigentümern schwer zu erklären ist,
warum Millionen für die Ertüchtigung des Kraftwerks ausgegeben werden, wenn es doch eigentlich so bald wie möglich abgerissen werden soll.
Regionalpolitiker auf beiden
Seiten des Rheins beschäftigen
sich indes damit, was nach der
Stilllegung in Fessenheim entstehen könnte. Denn die Elsässer
sehen das Kraftwerk vor allem
als Arbeitsplatzgarant und Wirtschaftsmotor.
Départementratspräsident
Straumann schrieb diese Woche
an Umweltministerin Ségolène
Royal. Der Politiker der bürgerlich-konservativen Républicains
wundere sich, dass der Staat bereits mit den Anteilseignern des
Atomkraftwerks über Entschädigungen verhandle, bisher jedoch
keine Anstalten gemacht habe,
auch lokal solche Ausgleichszahlungen ins Auge zu fassen. „Wenn
bei uns heute etwa ein amerikanisches Unternehmen seinen
Betrieb einstellt, muss es vor Ort
FOTO: HUBER
für
Revitalisierungsmaßnahmen eine entsprechende Abfindung zahlen, deshalb wollen wir
jetzt auch wissen, was diesmal
vorgesehen ist“, sagte Straumann dem Sonntag.
Auf deutscher Seite setzt sich
der Regionalverband Südlicher
Oberrhein für eine „Perspektive
für Arbeitsplätze“ in Fessenheim
ein. Verbandspräsident Otto
Neideck wies diese Woche darauf
hin, dass rund 2 000 Arbeitsplätze an dem Atomkraftwerk hingen. Auch Verbandsdirektor Dieter Karlin sagte: „Die Sorge der
Elsässer um den Verlust der Arbeitsplätze ist nicht unberechtigt.“ Beide wiesen darauf hin,
dass viele Elsässer sich durch
deutsche Forderungen nach einem Abschalten des Kraftwerks
stigmatisiert fühlten. Auch aus
diesem Grund sei es geboten, die
Initiative für eine Zukunft des
Standortes zu ergreifen.
–
Freihandelszone
als Zukunft
–
Neideck griff den Vorschlag des
früheren Eschbacher Bürgermeisters Harald Kraus auf und
sagte, er könne sich gut vorstellen, den erfolgreichen Gewerbepark auf der anderen Rheinseite
zu erweitern. Vorstellbar sei etwa
eine „Freihandelszone“, wie immer die auch ausgestaltet sei. „So
könnten wir aus einem DissensThema ein Konsens-Thema machen“, fügte Neideck hinzu. Die
Bereitschaft auf deutscher Seite
sei da, die Initiative müsse aber
von Paris ausgehen.
Mitarbeit: Annette Mahro
„Es gibt viel Ärgerlicheres“
Politiker schlagen ein NACHHOLEN VON FEIERTAGEN vor – und stoßen in der Region nur auf wenig Begeisterung
Der heutige 1. Mai gilt als „Tag der
Arbeit“, ist ein Feiertag im Gedenken an die Durchsetzungvon
Arbeitnehmerinteressen – und
2016 ein Sonntag. Politiker von
SPD, Grünen und Linken kamen
so auf die Idee, Feiertage an
Werktagen „nachholen“ zu lassen, wie das ja in Ländern wie
Belgien oder Spanien schon der
Fall sei. Ein Vorschlag, der in der
Region auf nur verhaltene Emotionen stößt – selbst bei den Vertretern von Arbeitnehmerinteressen. Er begrüße den Vorschlag
und finde ihn „interessant“, sagt
etwa Jürgen Höfflin, Geschäftsführer des DGB Südbaden. Aber
Höfflin verweist zugleich darauf,
dass er erhebliche Probleme in
der Umsetzung sehe, wenn es so
bis zu fünf zusätzliche Urlaubstage in Deutschland geben würde. Reiner Geis, Bezirksgeschäftsführer von Verdi, lenkt
gleich vom Thema ab. Weil es für
ihn Dinge gibt, die viel ärgerlicher sind als ein auf einen Sonntag fallender Feiertag: nämlich
wenn, wie heute in der Gemeinde Schopfheim, eine Kommune
einen verkaufsoffenen Sonntag
beschließt. Das beschränke einerseits Arbeitnehmerrechte,
andererseits laufe es den Interessen der Kirchen zuwider.
Für eine „Verkehrung der Vorzeichen“ hält Stephan Wilcken,
Geschäftsführer der Bezirksgruppe Freiburg des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, die
Vorstöße. Historisch gesehen
seien die Feiertage unter der Voraussetzung geschaffen worden,
dass es nur arbeitsfrei gibt, wenn
ein Feiertag auf einen Arbeitstag
fällt. Der Gesetzgeber habe daher keine Grundlage für einen
Sonderurlaub geschaffen, wie er
durch ein „Nachholen“ von Feiertagen geschaffen würde. In anderen Ländern gebe es das Nachholen auch deswegen, weil es
dort weniger Feiertage gebe. Unangebracht findet er die Forderungen auch, weil ein Arbeitnehmer mit dem Abschluss eines Arbeitsvertrages „ein Stück seiner
Freiheit über seine Zeit verkaufe“. Für den Gegenwert des Salärs
verpflichte er sich, einen Teil seiner Zeit einem Unternehmen
zur Verfügung zu stellen.
OTTO SCHNEKENBURGER
6 AUS DER REGION
Der Sonntag · 1. Mai 2016
KURZ GEFASST
BAD BELLINGEN
Flüchtlingskinder in Gastfamilien
In den Sommerferien will die Gemeinde Bad Bellingen Flüchtlingskinder in Gastfamilien unterbringen. Geplant sind einoder zweiwöchige Aufenthalte, um ihnen beim Deutschlernen
zu helfen und die hiesige Lebensweise näherzubringen, heißt
es in einer Pressemitteilung. Gesucht werden Familien mit
Kindern zwischen 12 und 20 Jahren in Bad Bellingen und
Umgebung. Bürgermeister Christoph Hoffmann will mit gutem
Beispiel vorangehen: „Ich selbst werde auch einen Jungen
aufnehmen, der im Alter zu meinem Sohn passt. Aus eigener
Erfahrung weiß ich, wie wertvoll solche Aufenthalte sind,
manchmal entstehen Freundschaften für das Leben.“ Interessierte können sich bei Frau Günther melden: Telefon
0 76 35/81 19 31 oder E-Mail [email protected].
Es soll auch ein Vorbereitungstreffen für interessierte Gasteltern
DS
geben.
MÜLLHEIM
Infostand zu Schlaganfällen
Die Selbsthilfegruppe Schlaganfall der Helios-Klinik informiert
am morgigen Montag, 2. Mai, mit einem Stand in der Müllheimer
Werderstraße rund um Entstehung und Behandlung der
arteriellen Erkrankung. Neben allgemeinen Informationen
zu Prävention und Behandlung von Schlaganfällen werden
vor Ort Blutdruckmessungen angeboten. Außerdem berät
Hartmut Ehrle-Anhalt, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der
geriatrischen und neurologischen Abteilung der Helios-Klinik,
Interessierte am Stand persönlich. Gemeinsam mit seinem
Team behandelt er in der Schlaganfall-Spezialstation des
Müllheimer Krankenhauses jährlich rund 300 Betroffene.
DS
Der Infostand ist von 14.30 bis 16:30 Uhr besetzt.
Chansons im
Gotteshaus
KULTURFESTIVAL
Ch’Appelles in Mulhouse
Die Kapelle St. Jean, mitten in der
Altstadt von Mulhouse gelegen,
beherbergt vom 4. bis 8. Mai erneut das kleine, aber feine Kulturfestival Ch’Appelles. An vier
Abenden gibt es in dem ehemaligen Gotteshaus jeweils drei Livekonzerte. Der Schwerpunkt liegt
auf französischem Chanson,
Rock, Pop und Elektro. Zu später
Stunde legen wechselnde DJs
funkige Grooves auf.
Die Künstlerauswahl läuft
nach dem Prinzip „Coups de
Coeur“. Wer überzeugt, wird eingeladen. Ein Großteil der Künstler kommt aus der weiteren Region. Da das Festival im zehnten
Jahr seines Bestehens längst
über die Stadtgrenzen hinaus
Bekanntheit erlangt hat, stehen
auch Künstler aus Grenoble oder
Avignon auf der Bühne. Aber
nicht nur Nachtschwärmer kommen hier auf ihre Kosten. Bereits
nachmittags gibt es in dem kleinen Park, der die Kapelle umgibt,
unter stattlichen Kastanienbäumen allerhand zu erleben. Kinder können in der Bücherkiste
stöbern und unter Anleitung
basteln, auf dem Programm stehen auch Tanzvorführungen.
Die Compagnie „Les Clash’ Bonbons“ zeigt eine Burlesqueshow.
Verköstigen können sich Festivalbesucher an der Buvette, der
zentralen Anlaufstelle auf dem
Festivalgelände. Damit das Angebot einem möglichst breiten
Publikum offensteht, verzichtet
der veranstaltende Kulturverein
Darna, der in unmittelbarer
Nachbarschaft zur Kapelle auch
eine Musikkneipe betreibt, gänzlich auf Eintrittsgelder. Das satte
Kulturprogramm ist also zum
Nulltarif zu haben.
Seit 2009 ist der Kulturverein
Darna in Mulhouse Organisator
von Ch’Appelles. Je nach Kapazität und Budget findet das Festival bis zu zweimal jährlich statt.
Einmal im Frühling und dann
noch einmal mit neuem Programm im Spätsommer. Doch
nicht nur zu Festivalzeiten ist die
im 13. Jahrhundert erbaute Kapelle, die seit 1893 unter Denkmalschutz steht, einen Besuch
wert. Sie war Kultstätte der Ordensritter St. Jean de Jerusalem,
nach den Umwälzungen der
Französischen Revolution ging
sie in staatlichen Besitz über,
wurde zeitweise als Taverne,
Holzlager und Werkstatt eines
Hufschmieds genutzt. Mit dem
Festival hält nun seit einigen Jahren die Musik Einzug. Auch das
Jazz Festival Meteo nutzt die außergewöhnliche Spielstätte, die
Wandfresken aus dem 16. Jahrhundert zieren, für Konzerte.
JULIA JACOB
> FESTIVAL
CH’ APPELLES 4. bis
8. Mai, Grand Rue, Mulhouse. Die
Konzerte beginnen jeweils um 18
Uhr, das Nachmittagsprogramm
um 15 Uhr. Programm auf Facebook unter „Festival Chappelles“.
Einst Kultstätte der Ordensritter, heute Kulturbühne.
FOTO: JACOB
Wohin geht’s nach der Grundschule? Die Bildungslandschaft in Baden-Württemberg birgt politischen Zündstoff für die künftigen KoalitionsFOTO: DPA
partner.
Brüchiger Frieden
Die Zukunft der
Im Streit um die Gemeinschaftsschule haben Grüne
und CDU in den Koalitionsverhandlungen zwar einen
Kompromiss gefunden.
Doch gerade in der
Bildungspolitik bleibt der
ideologische Graben zwischen den Parteien tief.
DANIEL GRÄBER
Sie gilt als Vorzeigeprojekt grünroter Reformpolitik: Eine Schule,
an der alle Kinder gemeinsam
unterrichtet werden – und je
nach Talent den Haupt- oder Realschulabschluss machen können, mancherorts sogar das Abitur. 299 solcher Gemeinschaftsschulen gibt es ab kommendem
Schuljahr in Baden-Württemberg, 24 davon in den Stadt- und
Landkreisen des Sonntags-Verbreitungsgebiets (siehe Karte).
Zwischen Grünen und CDU,
den künftigen Regierungsparteien im Land, ist die Zukunft dieses neuen Schultyps allerdings
umstritten. Die Koalitionsverhandlungen wurden dieses Wochenende zwar mit einem Kompromiss abgeschlossen. Doch
der grün-schwarze Schulfrieden
ist ein brüchiger.
Im Wahlkampf hatte die CDU
gegen den weiteren Ausbau der
Gemeinschaftsschule gewettert.
Aus Angst, dass sie den Realschulen und irgendwann sogar den
Gymnasien das Wasser abgrabe.
Nun stimmten ihre Verhandlungsführer einem gemäßigten
Ausbau zu. „Bei dem Wahlergebnis ist klar, dass wir nicht 100
Prozent CDU-Programm durchsetzen konnten“, wird innerhalb
der Partei das Ergebnis gegenüber der teilweise unzufriedenen Basis verteidigt.
GEMEINSCHAFTSSCHULE
Immerhin wurde in den vergangenen Tagen erreicht, dass
auch die Realschulen mehr Lehrer pro Schüler bekommen. Und
die Zahl der Gemeinschaftsschulen, die eine gymnasisale Oberstufe erhalten, ist stark begrenzt.
Von nicht mehr zehn Schulen
war die Rede. „Gehandelt werden
aber nicht mehr als zwei oder
drei Standorte in ganz BadenWürttemberg“, heißt es aus CDUVerhandlungskreisen.
An der christdemokratischen
Basis ist die Stimmung gespalten. Während Traditionalisten
das dreigliedrige Schulsystem
verteidigen, hat der neue von
Grün-Rot geschaffene Schultyp
auch Anhänger innerhalb der
Partei gefunden. Vor allem unter
Kommunalpolitikern, die weniger an ideologischen Debatten
bleibt ungewiss
interessiert sind als an handfesten Vorteilen für ihren Ort. Die
Einführung einer Gemeinschaftsschule ist gerade in kleineren Gemeinden ein Weg, um
angesichts sinkender Schülerzahlen überhaupt eine weiterführende Schule zu behalten.
Mitte April hat Werner Bundschuh,
Bürgermeister
von
Schliengen, einen offenen Brief
an Ministerpräsident Winfried
Kretschmann geschrieben. Er
forderte ihn auf, „in den Koalitionsverhandlungen einen deutlichen Akzent für den Bestand
und weiteren Ausbau der Gemeinschaftsschulen“ zu setzen.
Bundschuh ist FDP-Politiker.
Auch seine Partei warnte schon
vor falscher Gleichmacherei der
grün-roten Schulpolitik. Den
Brief an Kretschmann haben 67
GEMEINSCHAFTSSCHULEN
In den Landkreisen
des Verbreitungsgebietes
ab Schuljahr
Emmendingen
MarchBuchheim
Waldkirch
Gundelfingen
Ihringen
Freiburg
Breisach
Ehrenkirchen
2012/13
2013/2014
2014/15
2015/16
2016/17
Breisgau-Hochschwarzwald
Müllheim
Todtnau
Badenweiler
Schliengen
Kandern
Lörrach
Lörrach
Waldshut
Herrischried
Schopfheim
Maulburg
Weil a. Rhein
Wehr
Bad Säckingen
Quelle: Statistisches Landesamt BW/BZ-Grafik
Klettgau
Wutöschingen
Albbruck
Küssaberg
Bürgermeisterkollegen unterzeichnet, darunter auch solche
der CDU.
„Das ist das große Dilemma
der CDU“, sagt Grünen-Abgeordnete Bärbl Mielich, die den Wahlkreis Breisgau im Landtag vertritt. „Es gibt eine große Diskrepanz zwischen der Parteispitze
und den Eltern und Kommunalpolitikern an der Basis. Die haben die Gemeinschaftsschule
längst akzeptiert.“ Dass die künftige Koalition am Streit um die
Bildungspolitik
zerbrechen
könnte, wie es in Hamburg 2010
geschehen ist, glaubt Mielich allerdings nicht. „Wir haben die
Konsequenzen aus Hamburg gezogen und führen die Gemeinschaftsschule nur dort ein, wo sie
gewollt ist.“ Gemeinde, Eltern
und Lehrer müssen sich mehrheitlich einig sein.
Skeptisch bleiben vor allem
diejenigen, die sich um das Bildungsniveau sorgen. Allen voran
der Philologenverband, ein eher
konservativer
Zusammenschluss von Gymnasiallehrern.
Joachim Schröder, Vorsitzender
des Bezirks Südbaden, will zwar
an den bestehenden Gemeinschaftsschulen nicht rütteln.
Doch einen weiteren Ausbau
sieht er skeptisch: „Es darf nicht
zu Lasten der Realschulen und
Gymnasien gehen.“
Eltern sollen die Wahl haben,
auf welche Schule sie ihr Kind
schicken, meint Schröder. „Die
Idee der Gemeinschaftsschule
lautet: Die Schlechten lernen
von den Guten. Leider funktioniert das oft umgekehrt“, meint
der Lateinlehrer. Wenn das Niveau der staatlichen Schulen sinke, würden Privatschulen bevorzugt. „Das sieht man jetzt schon
bei der Freien Evangelischen
Schule in Lörrach, die enormen
Zulauf hat“, so Schröder.
AUS DER REGION 7
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Die Würde wiederherstellen
WOHNUNGSLOSENHILFE
des AGJ-Fachverbands mit neuem Projekt auch in Breisach
Die AGJ-Facheinrichtung
für wohnungslose Menschen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, die
einen Sitz in Breisach hat,
begibt sich mit dem frisch
gestarteten Projekt „KaFaWo Breisgau“ auf neue Pfade in der Unterstützung von
benachteiligten Menschen.
DANIEL WEBER
Die gepflasterte Straße führt
zum Breisacher Münsterberg
hinauf. Noch unten, in der Sternenhofgasse, steht wie versteckt
das schmale Haus der Arbeitsgemeinschaft für Gefährdetenhilfe und Jugendschutz (AGJ). „AGJFachverband für Prävention und
Rehabilitation in der Erzdiözese
Freiburg – Facheinrichtung für
Wohnungslose“, steht auf dem
Schild am Eingang. Auf einer
kleinen Holzbank davor sitzt ein
freundlicher Mann mit rauer
Stimme, der sich eine Zigarette
dreht. Seine Sachen liegen in
Plastiktüten neben ihm.
Man kennt sich. Melanie Ludwig führt einen kleinen Plausch,
ehe sie nach oben in die Büroräume geht. Vorbei an zwei
Stockwerken, in denen neun Betten „für Leute von der Straße“
stehen, sowie Räume, in denen
sich wohnungslose Menschen
aufhalten und etwas zu Essen zubereiten können. Dazu wird im
sogenannten
Aufnahmehaus
Beratung angeboten, auch die
gestückelte Auszahlung von Arbeitslosengeld II kann hier vollzogen werden. Auch in Müllheim gibt es solch eine Einrichtung. Neben der städtischen Obdachlosenunterkunft in der
Elsässer Allee, in der laut Stadtverwaltung aktuell 22 Menschen
(bei 30 Plätzen) untergebracht
sind, leistet der AGJ-Fachverband eigenverantwortliche zusätzliche Hilfe.
Seit mehr als 20 Jahren ist Melanie Ludwig im Bereich der
Wohnungslosenhilfe aktiv. Mit
Hermann Assies, dem Leiter der
Wohnungslosenhilfe des AGJFachverbands im Landkreis teilt
sie sich seit wenigen Wochen eine neu geschaffene Stelle, deren
Dass Menschen auf der Straße landen, wollen die Helfer verhindern.
Inhalte sich von der üblichen
Hilfestellung für wohnungslose
Menschen unterscheiden. „Unsere originäre Aufgabe ist es ja,
Leuten zu helfen, die wohnungslos sind“, erzählt Ludwig. „Jetzt
geht es darum, präventiv zu arbeiten.“ Auf den Titel „KoFaWo
Breisgau“ wurde das Projekt gekauft. Das ist die Kurzform für
Aufsuchende Kontaktarbeit und
Fachstellenarbeit Wohnraumsicherung im Landkreis BreisgauHochschwarzwald.
Möglich wurde das durch den
sogenannten
Europäischen
Hilfsfonds für die am stärksten
benachteiligten
Personen
(EHAP), dessen Mittel von der
Europäischen Union an verschiedene Institutionen und
Projekte ausgeschüttet werden.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales wolle damit
Menschen in Deutschland un-
terstützen, die unter Armut leiden und keinen oder nur unzureichenden Zugang zu den Beratungs- und Unterstützungsangeboten
des
regulären
Hilfesystems haben. Die Fördersumme für einen Antrag sollte
zwischen 250 000 und einer
Million Euro liegen. „Unsere
Summe, mit der wir uns beworben und die uns genehmigt wurde, beträgt 270 000 Euro“, erzählt Hermann Assies. Bewusst
wurde klein angefangen. Zunächst läuft KaFaWo in Breisach,
Umkirch und Gundelfingen.
„Wir wollen schauen, wie sich das
entwickelt“.
Drei Zielgruppen gibt es für
das Projekt: Menschen, denen
konkret, etwa wegen einer Räumungsklage, der Wohnungsverlust droht. Menschen, die bereits
in kommunalen Unterbringungen leben. Und Menschen in pre-
Hilfe bieten: Melanie Ludwig und Hermann Assies
FOTO: DAW
FOTO: DPA
kären Wohn- und Lebenssituationen, die bisher nicht vom Hilfesystem erreicht wurden. In allen
Fällen
bedarf
es
vertrauensvollem Kontakt mit
Behörden und Gerichten.
Wöchentliche kostenlose Beratungstermine und intensive
Einzelbetreuung gehören zum
normalen Programm in den drei
Orten. Vor allem die aufsuchende Kontaktarbeit ist aber Neuland für die Helfer. Über verschiedene Kanäle werden Fälle
ausfindig gemacht und dann
mitunter einfach an der Tür geklingelt, um sich vorzustellen
„Die Leute sind natürlich vor den
Kopf gestoßen und oft erstmal
nicht kooperativ“, erzählt Melanie Ludwig von den ersten Erfahrungen. Das könne sich aber im
Gespräch schnell ändern.
Für Erfolgsbilanzen ist es nach
wenigen Wochen noch zu früh.
Überhaupt, wie definiere man in
diesem Bereich Erfolg, fragt Hermann Assies. Wiedereingliederung in die Gesellschaft, inklusive eigener Wohnung, ist das Maximum. Bis dahin ist es allerdings ein allzu weiter Weg, wie
die meisten Einzelfälle zeigen.
„Ein Erfolg ist es schon, Menschenwürde und Grundversorgung wiederherzustellen.“
„Es geht um ein
Freiheitsrecht“
Markus Scheidecker organisiert eine Demo für KIFFER
Eine Demo pro Legalisierung
von Cannabis steigt am kommenden Samstag in der Freiburger Innenstadt. Sie ist Teil eines
weltweiten „Global Marijuana
March“, der in Deutschland zeitgleich in rund 35 Städten stattfindet. Der Freiburger Veranstalter, der 21-jährige Grafik-Designer Markus Scheidecker, erklärt
im Gespräch, warum aus seiner
Sicht eine Änderung in der Drogenpolitik vonnöten ist.
Dadurch ist die Gefahr viel größer, dass ihnen auch viel härtere
Sachen angeboten werden. Wäre
Alkohol ebenfalls nicht staatlich
kontrolliert, bestünden ähnliche
Risiken, wenn man ein Feierabendbier trinken möchte. Zudem haben wegen der Kriminalisierung viele junge Menschen
das Problem, darüber nicht offen mit ihren Eltern oder einem
Sozialarbeiter sprechen zu können.
Sie gehen mit Gleichgesinnten
auf die Straße und fordern eine
Legalisierung von Marihuana,
Herr Scheidecker. Warum?
Müssen Sie sich für Ihr Engagement manchmal rechtfertigen?
Ich selbst kiffe nicht. Aber ich
habe im Freundeskreis MenGanz einfach: Das Verbot von schen, die das tun. Ich kann nicht
Cannabis und Marihuana als Ge- einsehen, warum diese deshalb
nussmittel macht keinen Sinn.
Es ist Fakt, dass allein in Deutschland rund vier Millionen Menschen Marihuana konsumieren.
Und es ist falsch, diese Menschen zu kriminalisieren. Wir
sind mit der aktuellen Drogenpolitik in Deutschland unzufrieden.
Das sieht auch die Partei der
Grünen so. Deren Gesetzesinitiative mit der Forderung einer
Cannabis-Legalisierung unter
strikten Kontrollauflagen und
einem strengen Jugendschutz
scheitert aber im Bundestag am
Widerstand der SPD und vor
allem der CDU.
Der Gesetzesentwurf der Grünen ist der bisher erste eingereichte in Deutschland. Solch ein
Engagement würden wir auch
gerne bei dem baden-württembergischen Landesverband sehen. Trotz gutem Parteiprogramm ist hier nichts passiert.
Wir hoffen, dass sich die Grünen
gegen ihren schwarzen Koalitionspartner durchsetzen können. Die CDU hat natürlich ihre
eigenen Werte und sperrt sich
gegen neue Dinge. Sie fürchtet
eine Legalisierung von Cannabis.
Doch es ist eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt, sie gehört zu unserem Alltag wie beispielsweise der Wein.
Demo-Veranstalter: Markus ScheiFOTO: ZVG
decker.
nun das Gefühl haben müssen,
eine Straftat zu begehen, oder
um ihren Job sowie ihren Führerschein bangen müssen. Es
geht hier um ein Freiheitsrecht,
um eine entspanntere Zukunft.
Außerdem setzen sich nicht nur
Homosexuelle für Schwulenoder Frauen für Frauenrechte
ein.
Mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie am Samstag?
Das ist schwer zu sagen. Auf
Facebook haben sich bisher rund
400 Leute angemeldet. Gut
möglich, dass so zwischen 200
bis 500 kommen. Auch Grüne,
> KONTAKT: www. agj-breisgau- Sie werden vermutlich oft mit
hochschwarzwald.de
dem besorgten Einwand kondie FDP und die Piraten nehmen
frontiert, Marihuana sei eine
solidarisch teil, Lara Hügle von
Einstiegsdroge und öffne Tür und Roots Head & Growshop LinksTor für härtere und schlimmere
jugend, Tierschutzallianz, Tobias
...starke Herrenschuhe!
Sachen.
Pietsch von Hanfnah Lahr und
ich werden Reden halten.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
Wissenschaftliche UntersuchunTONI NACHBAR
gen zeigen, dass dies so nicht
stimmt. Aber: Wenn jemand ein
Suchtproblem hat, bedarf er ei- > DER GLOBAL MARIJUANA
nes Arztes oder einer Therapie MARCH (zum zweiten Mal in Freiund nicht eines Gesetzes. Das burg) startet am 7. Mai, 14 Uhr, am
... durchgehend geöffnet!
Problem ist die Kriminalisie- Augustinerplatz. Nach rund 45 Mirung, sie führt Konsumenten nuten endet der Marsch auf dem
erst in die Nähe der Dealer und Karlsplatz. Dort kommt es zu einer
somit des kriminellen Milieus. Abschlusskundgebung.
Bad Krozingen · Basler Straße 42
»Tag der offenen Tür« und »Gutedelwandertag«
Donnerstag, 5. Mai 2016 | 10:00 - 18:00 Uhr
Bezirkskellerei
Bezirkskellerei Markgräflerland
Markgräflerland eG
eG || Winzerstr.
Winzerstr. 22 || 79588
79588 Efringen-Kirchen
Efringen-Kirchen
Erleben
Erleben Sie
Sie den
den 3.
3. Gutedelwandertag
Gutedelwandertag -- eine
eine Weingenusstour
Weingenusstour über
über die
die alte
alte Römerstraße
Römerstraße und
und den
den „Tag
„Tag der
der offenen
offenen Tür“
Tür“ in
in der
der
Bezirkskellerei
Bezirkskellerei Markgräflerland
Markgräflerland eG
eG || Kellerführungen
Kellerführungen || Musikalische
Musikalische Unterhaltung
Unterhaltung mit
mit den
den »Läufelbergmusikanten«
»Läufelbergmusikanten« und
und »Gin
»Gin Fizz«
Fizz«
Für
Für das
das leibliche
leibliche Wohl
Wohl sorgen
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unsere Winzerinnen
Winzerinnen und
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Winzer.
Wir
freuen
uns
Wir freuen
uns
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www.bezirkskellerei.de
8 AUS DER REGION · EXTRA
Wo der Designer
sein Design erklärt
Noch heute: Die Designmesse BLICKFANG in Basel
Zum siebten Mal findet die
„Blickfang“ derzeit in Basel statt.
Und wie es sich für eine Designmesse gehört, ist in der Halle 3
der Messe Basel allerhand Gestaltetes zu finden: Schmuck aus
dem 3-D-Drucker, Fotoständer
aus Marmor und Wandbilder aus
Plüsch.
Wem das alltagsfern erscheint,
der schlendert ein paar Meter
und findet einen Loungesessel,
der mit einer Handbewegung
zum Esstischstuhl wird, die Laptophülle, die sich wie Papier zerknüllen lässt oder alles rund
ums Fahrrad. Dieses Fortbewegungsmittel erlebt ja gerade einen Hype durch mehrere Szenen und so dachten sich die Messemacher wohl, eine Sonderschau sei angebracht. Neben
dem Retro-Lenkertäschchen aus
Leder und der Tweedmütze für
Nostalgiker sind selbstverständlich auch Holzrahmen und goldene Fahrradklingeln erhältlich.
Was die Messe jedoch tatsächlich interessant macht, ist die Begegnung mit den Machern: „Was
haben Sie sich bei dieser Nachttischlampe gedacht?“ oder
„Kann man das Tablett in der
Spülmaschine waschen?“ – die
160 größtenteils unabhängigen
Aussteller erklären ihre Entwürfe, wer etwas mit heim nimmt,
KNG
weiß, wo es herkommt.
> BLICKFANG,
Designmesse,
Messe Basel, Halle 3, Riehenring
113. Noch heute, Sonntag, 1. Mai,
von 11 bis 19 Uhr. Eintritt 15, ermäßigt 12 Franken.
Die Sonderschau widmet sich in diesem Jahr dem Fahrrad.
FOTO: KANG
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Angesägt oder umgeworfen
Vandalismus an HOCHSITZEN ist den Jägern im Kreis Lörrach ein bekanntes Problem
Sie wurden aus den Verankerungen herausgerissen, einen Abhang hinuntergestoßen und dadurch völlig zerstört: Erneut haben Unbekannte im Bereich
Schliengen zwei Hochsitze kaputt gemacht, teilte die Polizei
am Dienstag mit. Bereits Ende
des vergangenen Jahres habe es
eine Serie von Vandalismus an
Hochsitzen in der Gegend um
Kandern gegeben, berichtet
Christian Fass vom dortigen Polizeiposten.
Solche Meldungen sind nichts
Neues für Claudia Kamensky,
Presseobfrau des Kreisverbandes Lörrach der Badischen Jäger:
„Es gibt nicht unbedingt viele
Fälle, aber es kommt immer wieder vor.“ Und zwar nicht nur im
Gebiet Kandern, Schliengen und
Malsburg-Marzell, wo sich die
Vorfälle im Herbst und jetzt häufen. Auch vom Dinkelberg, aus
dem Oberen Wiesental oder aus
Wittlingen seien Fälle bekannt.
Häufig kämen solche Fälle vor
großen Jagdenvor,wievergangenen Herbst bei der Blauenjagd,
schildert Claudia Kamensky. Die
Jäger informieren im Vorfeld in
den Zeitungen über solche Großjagden, um Waldbesucher zu
warnen und um eventuelle Verkehrsbeeinträchtigungen anzukündigen. Dabei werden aber
auch jene auf die Jagd aufmerksam gemacht, die etwas dagegen
haben, sagt die Obfrau: „Das ist
eine Einladung zur Zerstörung.“
Dieser Hochsitz bei Kandern wurde im vergangenen Herbst zerstört.
ne Sprossen der Leitern angesägt. Das ist gefährlich für die Jäger, die oft bei Dunkelheit und
bepackt mit Rucksack und Gewehr die Leitern hinaufsteigen.
„Da kann man sich schon bös
wehtun, wenn die Leiter unter einem kracht“, sagt Claudia Kamensky. Bislang sei im Landkreis
Lörrach noch kein Jäger verletzt
Die Täter zu ermitteln
worden. Was aber auch daran lieist schwierig
–
gen mag, dass viele gewohnManchmal würden die Hochsit- heitsmäßig ihren Hochsitz auf
ze aber nicht komplett zerstört, Stabilität prüfen, bevor sie hinsondern die Stützen oder einzel- aufklettern.
Die Qualität der Sachbeschädigungen sei eine völlig andere
geworden, so Kamensky. Dass
die Hochsitze wie in den jüngsten Fällen komplett zerstört werden, kommt die Jäger teuer zu
stehen. Der Sachschaden liegt
bei 2 000 Euro oder höher.
–
FOTO: MARKUS MAIER
Die Fälle werden nicht immer
zur Anzeige gebracht, denn die
Täter zu ermitteln ist äußerst
schwierig, wie Christian Fass berichtet: „Allein die Tatzeiträume
sind schwer eingrenzbar, da der
Jäger ja nicht jeden Tag zu seinem Hochsitz geht.“ Und nachts,
im einsamen Wald, wer wird da
schon Zeuge des Vandalismus?
Trotzdem bittet die Polizei die
Bevölkerung um Mithilfe und
hofft auf Hinweise unter der Telefonnummer 07626/977800.
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Jeden Sonntag
370.000 mal
im Briefkasten.
Seit März 2016 fördert die staatseigene KfW-Bank Solarstromspeicher erneut mit einem zinsverbilligten Darlehen und einem
beachtlichen Tilgungszuschuss.
Der Zuschuss beträgt anfangs 25
Prozent der förderfähigen Kosten. Mit der neuen Förderung
mit dem Titel „Erneuerbare
Energien – Speicher (275)“ werden Solarbatteriesysteme wirtschaftlicher und könnten sich
künftig als integraler Teil von Solaranlagen etablieren. Darauf
verweist die Branchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung.
Mit dem neuen Kredit können
Eigentümer von Photovoltaikanlagen die Anschaffung von Solarstromspeichern vollständig
finanzieren. Der Kreditbetrag
liegt bei maximal 2000 Euro pro
Kilowatt installierter Solaranla-
genleistung (kWp). Der nicht
rückzahlbare Tilgungszuschuss
ist künftig degressiv gestaltet:
Bis Ende Juni 2016 beträgt er 25
Prozent der förderfähigen Kosten, maximal 500 Euro je kWp
Anlagenleistung.
„Bei einer typischen Photovoltaikanlage mit 5 kWp Leistung
sind ein maximaler Kreditbetrag
von 10 000 Euro und ein nicht
rückzahlbarer Zuschuss von bis
zu 2500 Euro für Batterien möglich“, schreibt Carsten Tschamber, Geschäftsführer von Solar
Cluster in der Meldung. Dieser
Maximalbetrag kann ausgeschöpft werden, wenn der Speicher im Vergleich zur Solaranlage hinreichend groß ist. Im zweiten Halbjahr 2016 sinkt der Zuschuss auf 22 Prozent, danach bis
Ende 2018 in mehreren Stufen
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AUS DER REGION 9
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Studium auf der Flucht
Die SCHÖPFLIN-STIFTUNG stellt Geschäftsführer Tim Göbel und ein neues Wirkungsfeld vor
Zum 1. April hat Tim Göbel
seine Arbeit als Geschäftsführer der Lörracher
Schöpflin-Stiftung aufgenommen. In dieser Woche
stellte er sich und ein neues
Themengebiet der Stiftung
vor. Zu „Flucht und Integration“ ist Kiron Projektpartner. Das Social Start-up bietet Flüchtlingen die Möglichkeit zu studieren.
Kiron, eine Organisation, die Flüchtlingen die Möglichkeit zum Studium bietet, ist ein neuer Partner der
FOTO: KIRON UNIVERSITY/VIKTOR STRASSE
Lörracher Schöpflin-Stiftung.
ter anderem mit Foodwatch zusammengearbeitet wird. Gemeinsam mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft gab die Stiftung eine Prognos-Umfrage zu TTIP in Auftrag.
Das Ergebnis: 62 Prozent der
800 befragten Firmen erwarten
„eher negative“ oder „sehr negative“ Auswirkungen auf den Mittelstand durch das geplante Abkommen. Im zweiten Schwerpunktbereich,
„Investigativer
Journalismus“, unterstützt die
Stiftung Correctiv, das erste gemeinnützige
Recherchezentrum, das die Ergebnisse seiner
investigativen Recherchen kostenlos zur Verfügung stellt.
Nun wird mit „Flucht und In-
tegration“ ein neuer Bereich in
die Stiftungsarbeit aufgenommen. Erster Partner ist Kiron
Open Higher Education, eine Organisation, die Geflüchteten die
Möglichkeit schafft, ein Studium aufzunehmen oder wieder
aufzunehmen. Kiron bietet dazu
eine Onlineplattform, aber auch
Betreuungsangebote, schafft Zugänge zu Computern und dem
Internet. Mit Kiron können Geflüchtete auch studieren, wenn
sie Barrieren wie fehlende Abschlusszeugnisse, Sprachkenntnisse oder fehlende Plätze an
Universitäten noch nicht überwunden haben. Sie müssen nur
einen entsprechenden Englischsprachtest absolvieren und in einem Schreiben ihre Motivation
darlegen, erklärt Gründer Markus Kreßler.
–
Bis zu 5 000 Studenten
in diesem Jahr
–
Stiftungsgründer Hans Schöpflin (rechts) mit Tim Göbel, der seit diesem Monat Geschäftsführer ist.
FOTO: JURI JUNKOV
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Fördervereins zur Pflege der
Friedhofs- und Bestattungskultur Freiburg
12. TSCHECHISCHE KULTURTAGE
15 Einzelveranstaltungen an
zehn Tagen bieten die 12. Tschechischen Kulturtage in Freiburg
und der Region, die heute beginnen und bis zum 10. Mai dauern.
Das Kommunale Kino in Freiburg zeigt heute und morgen
mehrere Filme. Die Publizistin
Wolftraud de Concini – Stadtschreiberin von Pilsen 2015 –
liest am Dienstag an der Freiburger Uni, am Freitag, 6. Mai, sind
im Hofcafé Corosol David Vichnar, Tim König und Louis Armand zu Gast. Ihr Leseabend unter dem Titel „Dada. Praha. International. Experimental. 1920.
And now.“ ist der experimentellen Literatur Melchior Vischers
und heutiger Prager Autoren gewidmet.
Der Gründer der Brücke/Most-Stiftung, Helmut Köser, schildert in seinem Vortrag
am 8. Mai in Bad Krozingen unter dem Motto „Misch Dich ein!
Zwischen
Politikwissenschaft
KATHRIN GANTER
„Ich freue mich sehr, bei dieser
sehr besonderen Stiftung sein zu
können“, sagt Tim Göbel bei seiner Vorstellung im Rahmen einer Pressekonferenz. Der 37-Jährige war zwölf Jahre lang an der
Zeppelin Universität in Friedrichshafen, wo er den Aufbau der
Stiftungsuniversität
mittrug
und seit 2008 Vizepräsident
war. Bereits sei Jahresbeginn, so
Stiftungsgründer Hans Schöpflin, laufe die Zusammenarbeit
mit Göbel, es sei „ein fliegender
Start“ gewesen. Seine Hauptaufgabe in der Stiftung sei es nun,
die Förderbereiche auszubauen
und die passenden Akteure als
Partner zu finden. Bei der
Schöpflin-Stiftung geht es nicht
nur um die Finanzierung von
Projekten, sondern vielmehr
darum, diese so beim Aufbau zu
fördern, dass sie irgendwann auf
eigenen finanziellen Beinen stehen können.
Bestes Beispiel ist das von
Schöpflin selbst ins Leben gerufene Projekt Halt zur Alkoholprävention bei Jugendlichen, das in
Lörrach begann, auf das ganze
Bundesgebiet ausgedehnt wurde und das sich mittelfristig mit
dem im vergangenen Jahr gegründeten Halt-Service-Center
selbst tragen soll. Vor zwei Jahren dehnte Hans Schöpflin das
Engagement der Stiftung bundesweit aus. Bislang war ein
Schwerpunkt „Faire und nachhaltige Wirtschaft“ – bei dem un-
Vorträge, Ausstellungen,
Kino und Puppentheater
Kiron kooperiert derzeit mit 16
Universitäten – die meisten davon in Deutschland – und ist mit
vielen weiteren im Gespräch.
Seit Oktober nutzen 1 250 Geflüchtete das Angebot, im Juli
sollen weitere 1 000 ihr Studium
aufnehmen; bis Ende des Jahres
sollen es 5 000 ein, so Kreßler.
Die Non-Profit-Organisation mit
Sitz in Berlin wachse rasant, ergänzt Gründer Vincent Zimmer.
Drei Personen riefen Kiron vor
rund einem Jahr ins Leben, nun
seien es schon mehrere hundert,
überwiegend freiwillige Helfer.
Die zugesagte Unterstützung
der Schöpflin-Stiftung, 1,5 Millio-
nen Euro über drei Jahre, diene
nicht nur dazu, die Organisation
zu finanzieren. „Die Kooperation
bringt uns auch Sicherheit in die
Verhandlungen mit den Universitäten und anderen Sponsoren“,
sagt Vincent Zimmer.
Dass der Bedarf auch vor Ort
da ist, zeigte eine Informationsveranstaltung am Montag für
Geflüchtete in Lörrach. Allein an
diesem Abend seien 30 Leute da
gewesen, für die ein Studium
mit Kiron in Frage käme; die ersten hätten direkt Bewerbungen
ausgefüllt. Ein 19 Jahre alter Eritreer, der seit zwei Jahren in Lörrach lebt, nutzt Kiron bereits.
Schöpflin-Geschäftsführer
Tim Göbel will selbst einmal monatlich bei Kiron mitarbeiten,
um zu helfen, die Organisation
aufzubauen. Dennoch wolle die
Stiftung keinen Einfluss auf die
Inhalte nehmen, sagt Göbel: „Unsere Mittel sind nicht zweckgebunden.“ Die Zusammenarbeit
im Beirat sei genau definiert, erklärt Vincent Zimmer: Die operative Arbeit sei geregelt, in der
Strategie lasse die Stiftung Kiron
viel Freiheit. Blindes Vertrauen
ist das nicht. Hans Schöpflin
sagt, es seien „Meilensteine“
festgelegt, die erreicht werden
sollen. Andererseits, fügt Tim
Göbel hinzu, sei ein Kernelement in der Stiftungsarbeit das
Vertrauen in die Partner, die
man sorgfältig auswähle. Oder,
wie es Hans Schöpflin zusammenfasst: „Mein Erfolg beruht
darauf, dass ich öfter als nicht
auf die richtigen Leute gesetzt
habe.“
in der Region
und Bürgerengagement“ seine
Erlebnisse und Erfahrungen auf
seinem Weg von Freiburg über
Dresden nach Prag. Deutschlands „lustigster Tscheche“ Jaromir Konecny stellt am 9. Mai im
Cafe Atlantik sein Buch „Herz
Slam“, Katerina Kovacková am
10. Mai in der Waldhof-Akademie deutsch-böhmische Literatur vor.
Zudem gibt es Puppentheater
und mehrere Ausstellungen, in
der Stadtbibliothek Freiburg zu
„Jan Hus im Jahre 1415 und 600
Jahre danach“, im Rathaus/
Schloss Büningen in Umkirch
mit den Kunstwerken des tschechischen Künstlers Jan Spevácek
und im Hofcafe Corosol im Freiburger Gewerbehof Stühlinger
mit den Kunstwerken des Slowaken Marcel Hašicic.
DS
> WEITERE INFOS zum Programm gibt es unter www.tschechische-kulturtage.de
Ermittlungen gegen
Jürgen Grässlin
RÜSTUNGSKRITIKER
kritisiert Staatsanwaltschaft
Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen den Freiburger Rüstungskritiker Jürgen
Grässlin sowie gegen seine beiden Mitautoren des Buches
„Netzwerk des Todes“, Daniel
Harrich und Danuta HarrichZandberg. Der Vorwurf: Die Autoren hätten Dokumente veröffentlicht, die zu den Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft gegen den Oberndorfer
Waffenproduzenten Heckler &
Koch gehörten. Der Vorgang rief
in dieser Woche ein großes Medienecho hervor.
Grässlin zeigt sich empört. Daniel Harrich habe der Staatsanwaltschaft zahlreiche Dokumente übergeben, auf deren Basis die
Klageschrift gegen Heckler &
Koch verfasst worden sei, teilt er
mit. Statt eines Dankes ermittle
nun die Staatsanwaltschaft gegen die Autoren, weil sie die Dokumente auch für ihr Buch ver-
wendeten. Grässlin spricht von
juristischer Repression.
Der Freiburger Lehrer hatte
2010 Strafanzeige gegen Heckler
& Koch wegen des Verdachts illegaler Lieferung von Sturmgewehren und Maschinenpistolen
nach Mexiko erstattet. Erst fünfeinhalb Jahre später erhob die
Staatsanwaltschaft Anklage gegen zwei Ex-Geschäftsführer
und vier Mitarbeiter des Rüstungsproduzenten. Grässlin kritisiert jetzt, dass es noch keinen
Termin für das Gerichtsverfahren gebe. Eingestellt hat die
Staatsanwaltschaft Stuttgart Ermittlungen gegen Mitarbeiter
des Bundeswirtschaftsministeriums und Bundesausfuhramtes. Sie sollen laut Grässlin Beihilfe zum Rüstungsgeschäft geleistet haben. Die Staatsanwaltschaft aber sah keine konkreten
Anhaltspunkte für ein strafbewehrtes Verhalten.
RIX
Der Freiburger Jürgen Grässlin gilt als Schrecken der Rüstungsindustrie.
Nun hat ihn die Staatsanwaltschaft im Visier.
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SEITE 17
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1.Mai2016
Es ist vollbracht
Der SC FREIBURG gewinnt in Paderborn und ist nach nur einem Jahr wieder erstklassig
War das eine Freude: Nach
dem 2:1-Erfolg in Paderborn
gab es bei Spielern, Offiziellen und Anhängern des SC
Freiburg kein Halten mehr.
Nach einjähriger Abwesenheit sind die Breisgauer wieder in die Fußball-Bundesliga zurückgekehrt.
STANDPUNKT
BAYERN MÜNCHEN BEI ATLETICO MADRID
Eine Elf, die einem
reichlich spanisch vorkam
N
MICHAEL DÖRFLER
Klar, das Ergebnis hat nach dem
Schlusspfiff schon noch irgendwie interessiert. Der Sieg beim
nunmehr Tabellenletzten aus
Ostwestfalen war immerhin die
Voraussetzung dafür, dass der
Sportclub schon zwei Spieltage
vor Schluss die Rückkehr in die
Beletage des deutschen Fußballs
feiern durfte. Über das Wie
machte sich aber niemand mehr
groß Gedanken. In Paderborn
wurde gefeiert, feuchtfröhlich
und ausgiebig dazu.
Rund 1300 Fans der Südbadener umrahmten die Aufstiegsfeier, sie jubelten mit den Spielern, ließen diese und ihren Trainer hochleben, sie sangen und
tanzten. Und benahmen sich dazu ganz okay. Gut, in der zweiten
Halbzeit hatte es ein Experiment
mit Feuerwerkskörpern gegeben, das nicht so gut ankam.
Aber im Überschwang der Gefühle hatte man weitere Provokationen nicht mehr nötig. Später ging es nur noch um die Regelung des Flüssigkeitshaushaltes.
Diesbezüglich hatte auch die
Mannschaft einiges zu tun.
Nachdem sich die Spieler noch
auf dem Platz ein erstes Bier
gönnten, stürmten sie später
überfallartig die Pressekonferenz, intonierten den Kickerhit
“Nie mehr zweite Liga“ und gossen den Gerstensaft Trainer
Streich übers Haupt und ins Genick. Der ließ den Aufstand über
sich ergehen und verscheuchte
die Jungs schließlich: „Der andere Trainer will auch noch was sagen.“ Der Kollege René Müller
hatte vorsichtshalber Reißaus
genommen.
Streich, der in ruhigeren Momenten ein paar Tränen ver-
Jeden Sonntag
370.000 mal
im Briefkasten.
Überglückliche Aufsteiger nach dem Sieg in Paderborn: Kapitän Nicolas Höfler, Caleb Stanko, Nils Petersen
FOTO: DPA
und Christian Günter (von links).
drückte, blieb auch im Rausch
der Emotionen betont sachlich.
Er freue sich zwar riesig, sagte
der Coach, wies aber gleichzeitig
auf den Umstand hin, dass seine
Mannschaft in dieser Saison
„schon auch viel Glück“ gehabt
habe. „Das, was wir in der Abstiegssaison vermisst haben, ist
jetzt vielfach zurückgekommen.“
–
Lange Gesichter nach der
ersten Halbzeit
–
Ein Teil davon auch in Paderborn. Dort bot der SC eine dezente erste Hälfte. Auch dadurch bedingt, dass die Hausherren angesichts ihrer prekären Tabellenlage ihr Heil im Spiel nach vorne
suchten – und dabei auch zu der
einen oder anderen guten Chance kamen. Ein paar lange Gesichter gab’s deshalb im SC-Tross zur
Halbzeit, doch nach nur wenigen
Minuten im zweiten Durchgang
zogen sich die Mundwinkel
dann zu einem breiten Grinsen
hoch. Mike Frantz (46.) und Nils
Petersen (48.) schafften nämlich
mit ihren Treffen die Grundlagen für die anschließende Sause.
Moritz Stoppelkamp (57.)
sorgte mit seinem Anschlusstreffer – nach kurioser Einlage
von
SC-Keeper
Alexander
Schwolow – zwar noch mal für
gehörig Spannung.
Doch wurde das Anrennen der
Paderborner nicht mehr belohnt. Drei Mal war unter anderem auch das Aluminium dem
Ausgleich im Weg. „Wir haben
halt die Qualität, in vielen Spielen ein Tor mehr als der Gegner
schießen zu können“, so Streich.
Unisono betonten die fußballspielenden Protagonisten, wie
glücklich sie dieser Aufstieg mache. Die harte, konsequente Arbeit habe sich ausgezahlt. Und ja,
nicht nur Amir Abrashi betonte,
dass man wohl noch ein paar Tage brauche, „um das zu begreifen
und zu verarbeiten.“ Christian
Streich, dem die Anspannung
nur langsam aus dem Gesicht
wich, freut sich jetzt auf ein paar
entspanntere Tage. Er hat sie verdient. Den Makel Abstieg hat er
gebannt.
Der Trainer, der von den Spielern vor der Fantribüne in die
Luft gewirbelt wurde, revanchierte sich für diesen Dankesbeweis mit der Bemerkung, dass
es ihm eine Freude gewesen sei,
mit „diesen netten und charakterlich integren jungen Menschen täglich arbeiten zu können“. In diesem Metier ist auch
das keine Selbstverständlichkeit.
Als die Mannschaft dann mit
einer Stunde Verspätung nach
Mitternacht im Freiburg zurück
war, ging das Gelage erst richtig
los: Über 2000 freudetrunkene
Anhänger hatten vor dem Stadion ausgeharrt, um mit ihren
Helden zu feiern.
Grund genug hatten sie: Freiburg hat wieder einen Erstligisten.
atürlich, hinBernat und Xabi
terher ist
Alonso in der Startman immer
formation. Und sie
klüger. Aber auch
standen mit Thiago
schon vor dem Spiel
in der Formation,
der Bayern bei Atledie Spalier stand
tico Madrid kam
beim durchaus aufdem Betrachter die
haltbaren Weg von
OTTO
Aufstellung von Pep
Saul Niguez zum 1:0
SCHNEKENBURGER für Atletico. Thiago
Guardiola reichlich
spanisch vor. „Mülwar in Madrid
ler spielt bei mir immer“, hatte durchsetzungsschwach und
Ex-Trainer Loius van Gaal einst ineffektiv, Alonso des Öfteren
gesagt. Und auch die Nachzu langsam und Bernat mitfolger des Niederländers waunter schlicht überfordert.
ren meist gut damit gefahren, Nun soll nicht außen vor bleisich an dessen Leitlinie zu hal- ben, dass die Münchner selbst
ten. Auf dem Spielberichtsin ihrer schwächsten Phase,
bogen fand sich jedoch weder den ersten 20 Minuten, um
ein Thomas Müller noch ein
die 70 Prozent Ballbesitz in
Franck Ribery, mental starke
einem Auswärtsspiel hatten.
und erfahrene Akteure, wie
Es sei auch hinterfragt, ob es
sie in wichtigen Spielen oft zu eine spanische SpitzenmannEntscheidern werden können. schaft – auch wenn das die
Taktische Überlegungenwaren Regeln zulassen – in einem
Guardiola wichtiger als psyHalbfinale der Champions
chologische, er wollte einen
League nötig hat, den Rasen
schnellen Links-(Costa) und
auch auf Bitten des Gastes
einen schnellen Rechtsfuß (Co- nicht zu bewässern, so dass
man) auf den Flügeln. Aber
er stumpf ist und das Spiel
der junge Coman konnte das
langsam macht. Es bleibt also
frisch-freche Image, das er sich trotz des aufgrund der Ausmit diversen starken Partien
wärtstorregelung hochgefährerworben hatte, in der Atmolichen Resultats von 0:1 und
sphäre des Estadio Vicente
trotz der Defensivstärke von
Calderón von Madrid nicht
Atletico Hoffnung für das
bestätigen. Douglas Costa, der Rückspiel am Dienstag in
in Madrid noch der auffälliMünchen. Da dürfte der Ball
gere der beiden Außen war,
wieder besser flutschen, traläuft nun schon längere Zeit
gische Figuren der Hinpartie
der Form der Hinrunde hinkönnten sich wieder zu Rettern
terher, wurde womöglich beaufschwingen. Eines wird mit
reits etwas zu hoch gehandelt. Sicherheit anders sein, obwohl
Überzahl im Zentrum wollte
man die Niederlage in Madrid
Guardiola auch noch, so
nicht darauf reduzieren sollte:
schickte er Thiago Alcántara
Thomas Müller wird wieder
aufs Feld, zudem standen Juan in der Startelf stehen.
KURZ GEFASST
EHC FREIBURG
Wittfoth und Kästle bleiben
Der Kader des EHC Freiburg nimmt Konturen an: Marc Wittfoth
und Lutz Kästle schnüren ihre Schlittschuhe weiter für den
südbadischen Vertreter in der zweithöchsten deutschen Eishockeyliga. Damit wurden acht Verträge verlängert, hinzu
DS
kommt Heimkehrer Enrico Saccomani.
Dem Club bleibt die Relegation
Der 1. FC NÜRNBERG verliert chancenlos mit 1:3 bei Eintracht Braunschweig
Der 1. FC Nürnberg hat im Kampf
um den direkten Aufstieg in die
Fußball-Bundesliga einen wohl
entscheidenden Rückschlag hinnehmen müssen. Die Franken
verloren mit 1:3 (0:1) bei Eintracht Braunschweig und liegen
damit zwei Spieltage vor Saisonende kaum noch einholbare
fünf Punkte hinter RB Leipzig.
Vor 21 145 Zuschauern trafen Salim Khelifi (43. Minute), Ken Reichel (59.) und Maximilian Sauer
(66.) für die Niedersachsen, Guido Burgstaller (78.) gelang nur
noch der Anschlusstreffer.
Vom dritten Platz, der zu zwei
Relegationsspielen berechtigt,
ist das Nürnberger Team von
Trainer René Weiler nicht mehr
zu verdrängen. Aus dem überra-
Der FCN hatte von Beginn an
Probleme, bereits nach drei Minuten strich ein Abschluss von
Reichel nur knapp am langen
Eck des Tores vorbei. Wenig später setzte Reichel (12.) einen
Schlenzer knapp zu hoch an. Danach hatten auch die Gäste ihre
erste Chance: Beim Flugkopfball
von Rurik Gislason (21.) fehlte
nicht viel.
In der Folge hatten die Nürnberger mit dem körperbetonten
Spiel der Niedersachsen weiter
Sein Tor half den Nürnbergern in Probleme. Die Weiler-Elf hatte
Braunschweig nicht mehr: Guido durch Niclas Füllkrug (33.), der eiFOTO: DPA nen Freistoß ans Außennetz
Burgstaller.
schoss, zwar die beste Chance,
schenden 1:1 von Leipzig gegen war aber defensiv weiter anfällig.
Bielefeld konnten die Franken Eine Verkettung mehrerer Fehaber kein Kapital schlagen.
ler in der eigenen Defensive
führte zum Führungstor von
Khelifi.
Nach der Pause scheiterte
Füllkrug (54.) mit einem Kopfball an Eintracht-Keeper Rafal
Gikiewicz. Danach brach die
Nürnberger Defensive in sich zusammen. Zunächst nutzte Reichel einen Torwart-Fehler von
Patrick Rakovsky, nur wenige Minuten später konnte Mittelfeldspieler Sauer völlig unbedrängt
aus kurzer Distanz einschießen.
Der späte Treffer von FCN-Stürmer Burgstaller war für die Gäste
nur noch Ergebniskosmetik.
In der Tabelle bleiben die
Nürnberger, die von den vergangenen vier Partien drei verloren
haben, damit weiter auf Rang
DPA
drei.
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12 SPORT
Der Sonntag · 1. Mai 2016
FUSSBALL
1. Bundesliga – 32. Spieltag
FC Augsburg - 1. FC Köln
0:0
(0:0)
1:1
(1:0)
Bayern-Meisterfeier vertagt
Titelanwärter kommt in der BUNDESLIGA nicht über ein 1:1 gegen Gladbach hinaus
Gelb-Rote-Karte: Lehmann (56.) – Zuschauer: 30 144
Bayern München - Mönchengladbach
Tore: 1:0 Müller (6.), 1:1 Hahn (72.) – Zuschauer: 75 000 (ausv.)
Bor. Dortmund - VfL Wolfsburg
5:1
(2:0)
Tore: 1:0 Kagawa (7.), 2:0 Ramos (9.), 3:0 Reus (60.), 4:0 Aubameyang (77.),
5:0 Auba,eyang (78.), 5:1 Schürrle (86.) – Zuschauer: 80 000
Hannover 96 - FC Schalke 04
1:3
(1:2)
Tore: 0:1 Choupo-Moting (11.), 1:1 Sobiech (21.), 1:2 Huntelaar (45.),
1:3 Schöpf (80.) – Zuschauer: 40 000
1899 Hoffenheim - FC Ingolstadt
2:1
(1:1)
Tore: 0:1 Lex (17.), 1:1 Uth (37.), 2:1 Nad. Amiri (84.) – FE Kramaric (53.) –
Zuschauer: 26 000
FSV Mainz 05 - Hamburger SV
0:0
(0:0)
1:2
(1:0)
Zuschauer: 28 000
SV Darmstadt 98 - Eintr. Frankfurt
Tore: 1:0 Vrancic (12.), 1:1 Hasebe (56.), 1:2 Aigner (83.) – FE Wagner (20.) –
Zuschauer: 15 200
Bayer Leverkusen - Hertha BSC Berlin
Sa. 18.30 Uhr
Werder Bremen - VfB Stuttgart
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● 18.
Mo. 20.15 Uhr
Bayern München
Bor. Dortmund
Bayer Leverkusen
Mönchengladbach
Hertha BSC Berlin
FC Schalke 04
FSV Mainz 05
1. FC Köln
FC Ingolstadt
VfL Wolfsburg
Hamburger SV
FC Augsburg
1899 Hoffenheim
SV Darmstadt 98
VfB Stuttgart
Eintr. Frankfurt
Werder Bremen
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Spielplan/1. Liga
Spielplan/2. Liga
SAMSTAG, 7. MAI
SONNTAG, 8. MAI
FC Schalke 04 – FC Augsburg
Mönchengladbach – Bayer Leverkusen
Hamburger SV – VfL Wolfsburg
VfB Stuttgart – FSV Mainz 05
Eintr. Frankfurt – Bor. Dortmund
1. FC Köln – Werder Bremen
Hannover 96 – 1899 Hoffenheim
Hertha BSC Berlin – SV Darmstadt 98
FC Ingolstadt – Bayern München
SC Freiburg – FC Heidenheim
FC Kaiserslautern – Greuther Fürth
RB Leipzig – Karlsruher SC
1. FC Nürnberg – FC St. Pauli
Fort. Düsseldorf – FSV Frankfurt
VfL Bochum – Braunschweig
TSV 1860 München – SC Paderborn
SV Sandhausen* – MSV Duisburg
Arminia Bielefeld – Union Berlin
2. Bundesliga – 32. Spieltag
SC Paderborn - SC Freiburg
1:2
RB Leipzig - Arminia Bielefeld
1:1
Union Berlin - VfL Bochum
1:0
FC St. Pauli - TSV 1860 München
0:2
FSV Frankfurt - FC Kaiserslautern
1:4
MSV Duisburg - Fort. Düsseldorf
2:1
Braunschweig - 1. FC Nürnberg
3:1
Greuther Fürth - FC Heidenheim
0:2
Karlsruher SC - SV Sandhausen*
Mo. 18.30 Uhr
● 1. SC Freiburg
● 2. RB Leipzig
● 3. 1. FC Nürnberg
4. FC St. Pauli
5. VfL Bochum
6. Union Berlin
7. FC Heidenheim
8. Braunschweig
9. Karlsruher SC
10. Greuther Fürth
11. FC Kaiserslautern
12. SV Sandhausen*
13. Arminia Bielefeld
14. TSV 1860 München
15. Fort. Düsseldorf
● 16. FSV Frankfurt
● 17. MSV Duisburg
● 18. SC Paderborn
32
32
32
32
32
32
32
32
31
32
32
31
32
32
32
32
32
32
21
19
17
14
12
12
11
11
11
12
11
12
7
7
7
7
6
6
6
7
8
8
12
10
12
10
10
7
9
6
17
10
8
8
10
10
5
6
7
10
8
10
9
11
10
13
12
13
8
15
17
17
16
16
72:37
52:31
66:41
40:36
50:35
54:47
40:34
41:34
31:34
45:51
44:41
37:42
35:38
30:44
29:47
31:57
29:52
28:53
69
64
59
50
48
46
45
43
43
43
42
39
38
31
29
29
28
28
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Gruppe
Der FC Bayern hat den vorzeitigen Gewinn der 26.
deutschen Fußball-Meisterschaft verpasst. Die
Münchner mussten sich
am drittletzten Bundesliga-Spieltag mit einem 1:1
gegen Borussia Mönchengladbach begnügen. Vor den
verbleibenden zwei Partien
hat der Titelverteidiger aber
noch fünf Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund. Die Westfalen besiegten den VfL Wolfsburg
mit 5:1.
Im Tabellenkeller verließ Eintracht Frankfurt durch das 2:1 im
Hessenduell bei Darmstadt 98
einen direkten Abstiegsplatz.
1899 Hoffenheim machte durch
das 2:1 gegen den FC Ingolstadt
einen weiteren Schritt Richtung
Klassenverbleib. Schalke 04 sicherte sich durch das 3:1 beim
Absteiger Hannover 96 die Europa League ebenso wie die Gladbacher. Auch Mainz 05 hat trotz
des 0:0 gegen den Hamburger
SV gute Chancen auf einen internationalen Wettbewerb.
Borussia Mönchengladbach
hat dem FC Bayern München die
vorzeitige Meisterfeier verdorben. Nach dem 1:1 (1:0) kann der
deutsche Fußball-Rekordchampion nicht wie geplant als nationaler Titelträger in das alles
überstrahlende Halbfinal-Rückspiel der Champions League am
Dienstag gegen Atlético Madrid
gehen.
André Hahn (72. Minute) krönte mit dem Ausgleich seine starke Leistung und ärgerte Pep Guardiola in dessen 100. Bundesligaspiel. Thomas Müller hatte die
durchrotierten Münchner in der
6. Minute mit seinem 20. Saisontreffer in Führung gebracht und
für die später gestoppte Feierstimmung anlässlich des historischen vierten Titels in Serie gesorgt.
Eintracht Frankfurt hat das
brisante Hessenderby bei Darmstadt 98 gewonnen und dadurch
möglicherweise eine spektakuläre Wende im Abstiegskampf
geschafft. Durch die beiden Tore
von Makoto Hasebe (56.) und
Stefan Aigner (83.) siegte der große Nachbar am Samstag etwas
glücklich mit 2:1 (0:1) beim Aufsteiger und verließ dadurch zu-
Spielverderber: André Hahn (links) jubelt mit Patrick Herrmann über
sein Tor zum 1:1 in München. Damit vertagten die Mönchengladbacher
die Titelentscheidung noch einmal.
FOTO: DPA
mindest vorübergehend seinen
direkten Abstiegsplatz. Darmstadt war durch Mario Vrancic in
der 12. Minute in Führung gegangen, danach verschoss Torjäger
Sandro Wagner sogar noch einen
Foulelfmeter (20.).
Statt den Klassenerhalt bereits
so gut wie perfektzumachen,
müssen die „Lilien“ jetzt noch
einmal zittern. Der Vorsprung
auf die Eintracht beträgt zwei
Spieltage vor Schluss jetzt nur
noch zwei Punkte.
Dank Nadiem Amiri hat 1899
Hoffenheim im Abstiegskampf
einen Riesenschritt gemacht.
Der 19 Jahre alte Joker erzielte
beim 2:1 (1:1)-Sieg gegen den FC
Ingolstadt in der 84. Minute den
Siegtreffer. Zwei Spieltage vor
Saisonende haben die Kraichgauer damit vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Vor 26 561 Zuschauern am Samstag in der Rhein-Neckar-Arena
erzielten Stefan Lex (17. Minute)
für die Gäste und Mark Uth (37.)
FUSSBALL
Regionalliga
Kaiserslautern II - FC Saarbrücken
1899 Hoffenh. II - TSV Steinbach
Waldh. Mannheim - VfR Worms
Bahlinger SC - FC Homburg
SV Elversberg - SV Spielberg
Saar Saarbrücken - FK Pirmasens
SV Eintr. Trier - SC Freiburg II
Spvgg. Neckarelz - Kick. Offenbach
FC Walldorf - Hessen Kassel
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
Waldh. Mannheim
SV Elversberg
SV Eintr. Trier
Kick. Offenbach
1899 Hoffenh. II
FC Saarbrücken
Hessen Kassel
FC Homburg
VfR Worms
Kaiserslautern II
FC Walldorf
FK Pirmasens
TSV Steinbach
Bahlinger SC
SC Freiburg II
Spvgg. Neckarelz
SV Spielberg
Saar Saarbrücken
30 20 6 4
30 19 6 5
30 17 6 7
30 17 6 7
30 16 6 8
30 14 9 7
30 13 11 6
30 14 8 8
30 12 3 15
30 9 11 10
30 11 5 14
30 10 5 15
30 9 8 13
30 7 9 14
30 7 5 18
30 6 8 16
30 6 5 19
30 2 5 23
FUSSBALL
Oberliga
0:1
0:1
2:3
1:3
3:0
0:7
1:2
0:3
0:2
54:15 66
54:22 63
58:28 57
60:44 57
67:36 54
42:30 51
39:25 50
49:36 50
48:51 39
41:35 38
41:47 38
38:39 35
33:54 35
40:52 30
36:55 26
30:62 26
22:60 23
20:81 11
die Tore in einer zerfahrenen Begegnung.
Der FSV Mainz 05 hat den letzten Schritt zur Europa-LeagueTeilnahme vorerst verpasst. Gegen den Hamburger SV kamen
die Rheinhessen nicht über ein
enttäuschendes 0:0 hinaus und
blieben zum achten Mal in Serie
ohne einen Dreier. In einer vom
Kampf geprägten Partie verdienten sich die Hamburger den
Punkt mit viel Einsatz und Laufbereitschaft. Mit 38 Zählern ist
den Norddeutschen eine weitere
Erstliga-Saison fast sicher. Die
05er fielen vor den letzten Spielen in Stuttgart und gegen Hertha BSC auf den siebten Platz zurück.
Für Trainer André Breitenreiter hat sich die Situation beim FC
Schalke 04 zumindest vorläufig
ein wenig entspannt. In seiner
Heimstadt Hannover gewann
der Coach mit den Gelsenkirchenern mit 3:1 (2:1) beim Absteiger.
Für die Schalker waren es nach
vier Spielen ohne Sieg die ersten
drei Punkte. Die Gelsenkirchener sicherten ihre Teilnahme an
der Europa League und haben
weiter Chancen auf Platz vier.
Breitenreiters Kollege Daniel
Stendel kassierte hingegen im
vierten Spiel als Trainer von
Hannover 96 die erste Niederlage, ausgerechnet am Tag nach
der Unterschrift unter einen längerfristigen Vertrag. Die Tore für
die enttäuschend spielenden
Schalker schossen Eric Maxim
Choupo-Moting (11.), Klaas Jan
Huntelaar (45.) und Alessandro
Schöpf (80.). Für Hannover traf
Artur Sobiech (21.).
Schwerer Gang für Mats Hummels, leichter Sieg für Borussia
Dortmund. Unbeeindruckt von
den Pfiffen der Fans für den abwanderungswilligen Kapitän hat
der BVB seinen Höhenflug in der
Fußball-Bundesliga fortgesetzt
und beim souveränen 5:1 (2:0)
über den VfL Wolfsburg eine Gala geboten. Dank eines frühen
Doppelschlags durch Tore von
Shinji Kagawa (7.) und Adrian Ramos (9.) sowie weiterer Tore von
Marco Reus (60.) und PierreEmerick Aubameyang (77., 78)
wahrte der Tabellenzweite vor 81
359 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna die Chance, die
bisher beste Saison-Punktausbeute aus der Meistersaison
2012 (81) noch zu toppen. Dagegen geht die Talfahrt der Wolfsburger weiter, sie sind seit sieben
DPA
Spielen ohne Sieg.
Verbandsliga
Freiburger FC - FSV Hollenbach
3:1
FC 08 Villingen - SV Sandhausen II
1:1
SGV Freiberg - SV Oberachern
2:2
SC Pfullendorf - Kehler FV
1:2
Landesliga
SC Lahr - Solvay Freiburg
3:2
FC Emmendingen - SF Elzach-Yach
0:1
Rielasingen-Arl. - FC Singen
2:1
FC Schönau - Lörrach-Bromb.
1:2
FC Bad Dürrheim - SV Waldkirch
3:1
FSV Rheinfelden - SC Wyhl
2:1
4:2
FS RW Stegen - SV Biengen
3:2
FV Herbolzheim - FC Denzlingen
1:3
SV Weil - SV Laufenburg
5:1
FC Nöttingen - FV Ravensburg
2:1
Spvgg. F.A.L. - FC Bötzingen
TSG Balingen - FSV Bissingen
0:1
SV Linx - FC Auggen
2:2
Stuttg. Kick. II - 1. CfR Pforzheim
heute
SV Endingen - VfB Bühl
6:3
FC Friedrichstal - Karlsruher SC II
heute
SV Bühlertal - SV Kuppenheim
1:2
SV Au-Wittnau - Efringen-Kirch.
heute
FC Radolfzell - Offenburger FV
1:1
FC Schönau - FC Emmendingen
heute
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
SSV Ulm
FC Nöttingen
FSV Bissingen
Karlsruher SC II
1. CfR Pforzheim
FSV Hollenbach
SV Oberachern
TSG Balingen
FV Ravensburg
SV Sandhausen II
Kehler FV
SSV Reutlingen
Stuttg. Kick. II
Freiburger FC
SGV Freiberg
FC 08 Villingen
FC Friedrichstal
SC Pfullendorf
30 20
30 20
30 18
29 16
29 15
30 15
30 13
30 13
30 13
30 12
30 11
30 10
29 10
30 10
30 8
30 8
29 3
30 3
6 4
4 6
3 9
4 9
6 8
3 12
8 9
5 12
5 12
7 11
5 14
7 13
6 13
3 17
8 14
8 14
8 18
4 23
70:29 66
80:42 64
51:35 57
54:33 52
51:30 51
49:45 48
60:47 47
43:32 44
52:46 44
53:40 43
37:46 38
53:50 37
38:53 36
38:50 33
37:55 32
36:60 32
21:77 17
20:73 13
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
Offenburger FV
Rielasingen-Arl.
SV Kuppenheim
FC Auggen
SV Linx
SC Lahr
SV Endingen
SV Waldkirch
FC Bad Dürrheim
SV Bühlertal
FC Radolfzell
FC Singen
VfB Bühl
Solvay Freiburg
Spvgg. F.A.L.
FC Bötzingen
27 20
27 18
27 16
27 14
26 14
27 13
27 13
26 12
27 9
27 8
27 8
27 8
27 7
27 5
27 6
27 6
4 3
4 5
4 7
6 7
5 7
5 9
3 11
4 10
6 12
7 12
4 15
3 16
4 16
9 13
4 17
4 17
78:23 64
47:25 58
66:47 52
57:34 48
54:41 47
46:37 44
66:60 42
49:50 40
38:41 33
36:47 31
34:51 28
47:57 27
40:67 25
33:42 24
39:63 22
29:74 22
VfR Hausen - Frbg.-St. Georg.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
FC Denzlingen
SV Weil
Frbg.-St. Georg.
Lörrach-Bromb.
VfR Hausen
SF Elzach-Yach
FS RW Stegen
SC Wyhl
SV Au-Wittnau
FV Herbolzheim
FC Emmendingen
SV Laufenburg
FSV Rheinfelden
Efringen-Kirch.
FC Schönau
SV Biengen
27 21
27 17
26 17
27 14
26 14
27 12
27 13
27 12
26 11
27 10
26 8
27 8
27 8
26 8
26 7
27 4
*
2 4
3 7
2 7
6 7
5 7
6 9
2 12
2 13
4 11
5 12
6 12
6 13
4 15
1 17
1 18
3 20
82:24 65
61:36 54
45:34 53
55:42 48
46:31 47
40:38 42
42:38 41
46:47 38
42:44 37
41:46 35
47:44 30
50:61 30
35:43 28
37:61 25
29:65 22
32:76 15
SPORT 13
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Im Kampf um den Klassenerhalt feiert der FREIBURGER FC ein 3:1 gegen Hollerbach
Einen deutlichen Heimerfolg feierte der abstiegsbedrohte Oberligist Freiburger FC gestern Nachmittag
gegen den FSV Hollenbach.
Mit einer überzeugenden
Leistung sowohl defensiv
wie offensiv holte die Elf
von Trainer Ralf Eckert drei
wichtige Punkte im Kampf
um den Klassenerhalt.
DFB
Köttker steigt weiter auf
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) treibt seine personelle
Neuaufstellung weiter voran. Mediendirektor Ralf Köttker
wurde vom Präsidium zum Stellvertretenden Generalsekretär
ernannt. Jörg Englisch leitet die künftig eigenständige Direktion
Recht und Sportgerichtsbarkeit. Die Bereiche Finanzen, Personalwesen, IT und Zentrale Dienste werden von Ulrich BergDPA
moser verantwortet.
FUSSBALL
Nationalspielerin Laudehr fällt aus
Nationalspielerin Simone Laudehr (Foto)
steht den Fußball-Frauen des 1. FFC Frankfurt
in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung.
Die 29-Jährige hat sich im Training eine
Innenbandzerrung im linken Knie zugezogen und wird etwa drei Wochen ausfallen.
Laudehr fehlt den Hessinnen damit im
Halbfinal-Rückspiel der Champions League
gegen den VfL Wolfsburg am heutigen Sonntag sowie in den verbleibenden Bundesligaspielen gegen USV
DPA
Jena, SC Sand und Bayer Leverkusen.
BENJAMIN RESETZ
Der erste Durchgang gehörte
klar den Freiburgern, die sich
von Beginn an als die bessere
Mannschaft präsentierten. Vom
Anstoß weg suchten die Breisgauer den Weg vors Tor und
schnürten die zumeist überforderten Gäste früh in der eigenen
Hälfte ein. Den Anfang machte
der Freiburger Fabian Sutter, der
einen Eckball unhaltbar für Gästekeeper Karel Nowak in die Maschen einköpfte und so das 1:0
erzielte (6.).
In der Folge fanden die Gäste
kurzzeitig besser ins Spiel und
kamen durch Manuel Hofmann
zu einer guten Gelegenheit. Mit
seinem strammen Schuss aus
dem Rückraum traf der Hollenbacher Flügelspieler jedoch nur
den Außenpfosten.
Die Heimelf erarbeitete sich in
der Folge wieder mehr Spielanteile. Mike Enderle verfehlte aus
aussichtsreicher Position mit einem verunglückten Abschluss
nur haarscharf das lange Eck
(24.). Wenig später scheiterte Angreifer Ridje Sprich beim Torschuss zu lange (27.). Nochmals
erhöhte der FFC die Schlagzahl,
sodass der glücklose Angreifer es
kurz darauf besser machen
konnte und eine Enderle-Vorlage
kaltschnäuzig zum 2:0 verwandelte (31.). Doch damit nicht genug. Es folgten zwei schier un-
KURZ GEFASST
BADMINTON
Mit großem Aufgebot zu Olympia
Der Deutsche Badminton Verband wird bei den Olympischen
Spielen mit sieben Spielern und erstmals in allen fünf Disziplinen
vertreten sein. Zuletzt löste auch das Doppel Michael Fuchs
und Johannes Schöttler bei den Europameisterschaften im
französischen La Roche-sur-Yon das Olympia-Ticket. Im Einzel
werden Rekordmeister Marc Zwiebler sowie Karin Schnaase
im August in Rio dabei sein. Im Damendoppel sind Johanna
Goliszewski und Carla Nelte sowie im Mixed Michael Fuchs
DPA
und Birgit Michels qualifiziert.
STEUERAFFÄRE
Glänzte als zweifacher Torschütze beim FFC: Ridje Sprich (links).
glaubliche Reaktionen des Freiburger Keepers Tim Kodric, der
eine Doppelchance für die Gäste
durch Hofmann und Boris Nzuzi
zunichte machte (33.). Auf der
Gegenseite zeigte sich Torschütze Sprich ungleich konsequenter
und baute die Führung per Distanzschuss gar auf drei Tore aus
(37.). Die Schwaben fanden indes
Stolz auf sein Team: FFC-Coach Ralf Eckert.
kein Mittel, um der Freiburger
Dominanz Paroli zu bieten.
In der Pause zog Gästecoach
Ralf Stehle die Konsequenz aus
der schwachen Leistung seiner
Mannschaft und wechselte
gleich drei Mal. Nach dem Seitenwechsel erspielten sich beide
Teams dann jeweils eine gute
Torgelegenheit. Zunächst wurde
FOTO: FLEIG
ARCHIV-FOTO: SEEGER
Hollenbachs Luca Pfeiffer in letzter Sekunde am Abschluss gehindert, während Ridje Sprich
im direkten Gegenzug am glänzend reagierenden Torhüter
scheiterte (50.).
Die Hausherren hätten den
Sieg beinahe souverän nach
Hause gefahren, doch der Tabellensechste aus Schwaben kam
noch einmal zum Anschluss,
dank eines Eigentores von Kevin
Senftleber, der eine Nzuzi-Flanke im eigenen Gehäuse unterbrachte (72.). In Gefahr war der
Freiburger Erfolg dennoch zu
keinem Zeitpunkt.
„Wir können stolz sein auf unsere Leistung“, bilanzierte der
Freiburger Trainer Ralf Eckert
nach dem Spiel. Sein Gegenüber
kritisierte hingegen die Einstellung seiner Mannschaft. „Mit
Schönwetterfußball kann man
hier nichts holen“, so Ralf Stehle.
Freiburger FC – FSV Hollenbach
3:1 (3:0). Tore: 1:0 Sutter (6.), 2:0,
3:0 Sprich (31./37.), 3:1 K. Senftleber (72./ET). Schiedsrichter: Osmanagic. Zuschauer: 150.
Armstrong fordert Schlussstrich
Der frühere US-Radprofi Lance Armstrong hat die Einstellung
des Verfahrens wegen Steuerbetrugs beantragt. In dem Antrag
an ein Bundesgericht in Washington heißt es, die Klage sei
„reich an Spekulation und Übertreibung, aber arm an Beweisen
und realistischen juristischen Thesen“. Angestrengt hatte das
Verfahren gegen den geständigen Doper Armstrong zunächst
sein früherer Teamkollege Floyd Landis. 2013 schaltete sich
auch das US-Justizministerium ein und unterstützte die Klage
wegen Steuerbetrugs. Hintergrund sind Sponsorenzahlungen
in Höhe von 30 Millionen Dollar an das frühere US-Postal-Team
von Armstrong. Da die US-Behörden angeblich nichts von
den Doping-Machenschaften von Armstrong und seinen Helfern
wussten, verlangen sie ihre aus Steuermitteln gezahlten FörDPA
dergelder für den Rennstall zurück.
DOPING
Ben-Hatira weistVorwürfe zurück
Änis Ben-Hatira hat die mit einem Foto aus einer Arztpraxis
von ihm selbst geschürten Dopinggerüchte zurückgewiesen.
„Ich bin doch nicht doof. Ich nehme nichts. Das ist alles Quatsch“,
sagte der Profi vom Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt
der Bild-Zeitung. Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler hatte im
sozialen Netzwerk Snapchat ein Foto gepostet, das neben einer
Spritze, Kanülen und Ampullen auch einen Behälter mit der
Aufschrift „Lipotalon“ zeigt. Dieses Medikament enthält einen
Wirkstoff, der nach Angaben der Nationalen Anti-DopingAgentur NADA von Profisportlern nur mit einer Ausnahmegenehmigung eingenommen werden darf. Die NADA kündigte
bereits Ermittlungen an.
DRESSUR
Langehanenberg siegt in Mannheim
Dressurreiterin Helen Langehanenberg hat zum Auftakt des
53. Maimarkt-Turniers in Mannheim den Grand Prix gewonnen.
Die 33-Jährige erzielte auf dem 14-jährigen Hannoveraner
Hengst Damsey 73,740 Prozentpunkte. Damit verwies die
Team-Olympiazweite von London die Vorjahressiegerin Jenny
Lang-Nobbe auf Loverboy mit deutlichem Abstand auf Rang
zwei (71,460). Dritte hinter der Karlsruherin wurde die Schwedin
Jennie Larsson auf Spring Flower (70,380). Für Langehanenberg
DPA
war es der erste Grand-Prix-Sieg seit zwei Jahren.
Nico Rosberg raste wieder einmal allen davon
FORMEL 1 : Der Mercedes-Pilot holt in Sotschi beim Großen Preis von Russland die Pole Position – Vettel wird Zweiter im Training,startet aber von Rang sieben
Unbeeindruckt von den Problemen seiner WM-Rivalen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton
hat sich Formel-1-Seriensieger
Nico Rosberg für den Grand Prix
von Russland den besten Startplatz gesichert. Mit einem üppigen Vorsprung von rund 0,7 Sekunden auf Vettel raste der Mercedes-Pilot zur 24. Pole Position
seiner Karriere und könnte dank
seiner günstigen Ausgangsposition heute, 14.00 Uhr, live auf
RTL und Sky weiter davonziehen.
Der Ferrari-Star wird wegen eines unerlaubten Getriebewechsels allerdings in der Aufstellung
um fünf Plätze strafversetzt und
muss seine Aufholjagd von Rang
sieben starten.
Nico Rosberg
FOTO: AFP
Für Hamilton als bislang einzigen Sotschi-Sieger in der Historie setzte sich indes wie auch bei
Vettel die Pech-und-Pannen-Serie fort. Wegen Motorproblemen
konnte der Brite nicht an der
dritten K.o.-Runde teilnehmen
und musste als Zehnter das Ende
der Qualifikation als Zuschauer
verfolgen. „Irgendwas ist am Motor kaputt, genau wie in China.
Da kann man nicht viel machen“,
meinte Hamilton. „Das wird
ziemlich schwierig.“ Der Brite
stand auch noch unter Beobachtung durch die Stewards wegen
eines mutmaßlichen Vergehens
in Kurve zwei.
Nach Angaben seines Rennstalls Mercedes trat an Hamiltons Silberpfeil das gleiche Problem wie schon in der Qualifikation zum Großen Preis von China
auf. Dort musste sich der 31-Jährige wegen eines streikenden
Energie-Rückgewinnungssys-
tems mit dem letzten Platz in
der Startaufstellung begnügen.
„Wir haben bei Lewis genau das
gleiche Problem, das wir in
Shanghai gehabt haben, obwohl
wir ein Teil gewechselt haben.
Der Grund muss also woanders
liegen. Wir müssen das jetzt über
Nacht analysieren“, kündigte
Mercedes-Motorsportchef Toto
Wolff an. „Unglaublich, das gleiche Problem noch mal, das haben wir noch nie gehabt. Bei Nico
sieht im Moment alles gut aus.“
Mit seiner zweiten Pole nacheinander lief für den 30-jährigen
Rosberg alles nach Plan. „Wir sind
gewappnet für das Rennen, ich
freue mich“, meinte er erleichtert. Mit Blick auf seine für das
Rennen erheblich gehandicapten Kontrahenten erklärte er:
„Für mich wird es etwas leichter,
ein Formel-1-Rennen ist aber nie
einfach.“
Zuversichtlich zeigte sich Vettel. „Ich bin weiterhin optimistisch, dass wir es herumreißen
können“, versicherte der Heppenheimer Vettel. „Für uns war
das heute das Maximum.“ 42
Zähler fehlen Vettel bereits auf
den in der Fahrerwertung enteilten Rosberg, der saisonübergreifend schon sechs Grand Prix
nacheinander gewonnen hat.
Hamilton liegt 36 Punkte hinter
seinem Stallrivalen, der bereits
2015 am Schwarzen Meer die Pole Position einfahren konnte.
Davon ist Force-India-Pilot Nico
Hülkenberg weit entfernt. „Es ist
irgendwo der Wurm drin. Seit
der ersten Runde ist diese halbe
Sekunde da. Wir haben irgendwas am Auto an der Aerodynamik. Wir haben keine Antwort,
das ist frustrierend“, klagte Hülkenberg, der über Rang 13 nicht
hinauskam. Mit Punkten an seinem 100. Grand-Prix-Wochenende rechnet der Emmericher
nicht unbedingt. „So sehr ich optimistisch sein möchte, wird es
schwierig. Das Auto liegt nicht
sehr gut.“ Manor-Pilot Pascal
Wehrlein wurde 20. und haderte
mit seinen Reifen. „Generell bin
ich ein bisschen enttäuscht“,
DPA
klagte der 21-Jährige.
14 SPORT · EXTRA
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Vor dem größten Coup der Klubgeschichte
Im Finale des Europe Cups treffen die SKYLINERS FRANKFURT heute auf die Italiener von Openjobmetis Varese
Die Skyliners Frankfurt stehen dicht vor dem größten
Erfolg ihrer Vereinsgeschichte. Im Finale des Europe Cups können die Hessen heute ihre starke Saison
auf internationalem Parkett
krönen.
Im ersten Europapokal-Finale
ihrer Vereinsgeschichte hoffen
die Basketballer der Skyliners
Frankfurt auf den großen Wurf.
„Wir müssen sehr fokussiert sein,
denn wir müssen in genau einem Spiel das Maximum herausholen“, forderte Trainer Gordon Herbert vor dem Duell mit
dem italienischen Vertreter
Openjobmetis Varese. „Ich bin
zuversichtlich, dass wir eine
deutlich bessere Leistung als gegen Krasnojarsk abliefern werden.“
Das knappe 59:56 im Halbfinale am Freitagabend gegen den
russischen Club hat die Hessen
dennoch in ihrer Zuversicht bestärkt, als viertes deutsches Vor dem größten Wurf: Skyliners-Coach Gordon Herbert inmitten seines erfolgreichen Teams.
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Ida Gerspacher in Staufen auf dem Graben 52
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Inhaberin Elena Kehm
FOTO: DPA
Team nach ALBA Berlin (1995),
dem Mitteldeutschen BC (2004)
und der BG Göttingen (2010) einen internationalen Titel zu gewinnen. „Jetzt wollen wir am
Sonntag den gleichen Kampfgeist an den Tag legen wie im
Halbfinale und eine gute Defense spielen“, sagte Nationalspieler
Danilo Barthel.
Allerdings verfügt der Endspielgegner über wesentlich
mehr Erfahrung. Immerhin gewann Varese auf europäischem
Parkett schon zehn Trophäen.
„Das ist ein exzellentes Team. Sie
spielen sehr strukturiert, haben
starke Spielmacher und Werfer,
aber auch große Spieler unter
dem Korb“, sagte Herbert. Die
Skyliners wollen sich aber nicht
verstecken, schließlich haben sie
erst ein Europacupspiel verloren
– bei Rishon Le Zion. Vor allem
auf der Leistung im Schlussviertel gegen Krasnojarsk kann das
Herbert-Team aufbauen. „Da haben wir unser Spiel gefunden,
gut verteidigt, und das Spiel so
gedreht“, so Nationalspieler JoDPA
hannes Voigtmann.
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Eden Wäsche in Staufen feiert 15-jähriges Bestehen – Rabattaktion vom heutigen verkaufsoffenen Sonntag an
D
as Geschäft Eden Wäsche in
tion. „Ich hatte danach für ein VierStaufen auf dem Graben feiteljahr pausiert, aber immer wenn
ert in diesem Jahr sein 15ich ins Städtchen ging, habe ich gejähriges Bestehen. Geschäftsgrünmerkt, dass es das nicht sein kann,
derin Ida Gerspacher und ihr Team
und ich wieder etwas tun will.“
wollen den Geburtstag vom heutiFür das Wäschegeschäft sei sie
gen verkaufsoffenen Sonntag an
von ihrem Schwager sowie einer
mit den Kunden feiern und bieten
Freundin inspiriert worden, die in
15 Tage lang 15 Prozent auf das
Baden-Baden ein solches Geschäft
Sortiment.
betrieb. „Es sollte etwas sein, mit
Bei Eden Wäsche finden sowohl
dem ich hier in Staufen keinem
Damen als auch Herren hochwertiKonkurrenz mache, und es war eine
ge Wäsche für drunter und drüber.
Marktlücke“, berichtet Ida GerspaViele wüssten gar nicht, dass sie
cher. Tatkräftig unterstützt wurde
auch eine große Auswahl für die
sie in der Gründungsphase von ihHerren führt, sagt Ida Gerspacher,
rer Schwester Anneliese Weber
dabei sei dieser Bereich neben den
und deren Mann Ludwig Weber.
Bademoden einer der SchwerpunkVon Anfang an kam das Sortiment
te in der Angebotspalette des Haugut an. „Ich musste das Angebot
ses. Hinzu kommen Nachthemden,
bald auf alle Größen erweitern“, so
Schlafanzüge, Hausanzüge, BadeIda Gerspacher. Bald kamen die
mäntel, Bodys, Frotteewaren,
Mitarbeiterinnen Hannelore BrenStrumpfwaren und Socken sowie
gartner und Gerlinde Kusch hinzu,
Seifen und Parfum.
die dem Laden auf dem Graben bis
Es sei die richtige Entscheidung
heute die Treue halten. „Wir sind
gewesen, als sie sich vor 15 Jahren
ein gutes Team, wir vertrauen einentschlossen habe, noch einmal
ander“, sagt die Geschäftsinhabeein Geschäft in Staufen zu eröffrin, „und ich bin auch meinen treunen, meint Ida Gerspacher. Zuvor
en Kunden dankbar, die nicht alles
führte sie über Jahrzehnte den Leim Internet bestellen, sondern unbensmittelladen Staufener Markt in Eden-Chefin Ida Gerspacher und ihre treuen Mitarbeiterinnen
sere fachkundige, persönliche BeraSAM
der Hauptstraße in zweiter Genera- Hannelore Brengartner und Gerlinde Kusch (von links). FOTO:SAM tung zu schätzen wissen.“
Wir gratulieren!
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Der Sonntag · 1. Mai 2016
Von Herzen gerne Gastgeber
Aus Kerbers Straußi bei Staufen wird nun die Gaststätte „AUF DER BREITE“
Sigi Kerber hat die Stärken
seines Betriebs ausgebaut:
Der Staufener Winzer erweiterte den Gastraum,
baute um und empfängt
seine Gäste nun nicht mehr
als Wirt einer Straußenwirtschaft, sondern als Wirt einer dauerhaft geöffneten
Gaststätte mit Vollkonzession. Eröffnung war am
gestrigen Samstag.
„Auf der Breite“ – so nennt Sigi
Kerber seinen am Fuß des Staufener Schlossbergs beheimateten Winzerhof. War die Straußenwirtschaft in der Vorgängergeneration noch als Lokal fürs
Einkehren nach einer Wanderung beliebt, entwickelte der
musikbegeisterte Junior das
Straußenkonzept weiter. Aktionstage für Familien und die
Sommerveranstaltung „Grillen wirtet. In den kommenden baut. Die Architekten setzten au& Chillen“, bei der entweder eine Jahren soll dann immer von An- ßerdem BrandschutzmaßnahBand oder DJs die Gäste zum fang März bis Ende Oktober ge- men um, wie die barrierefreie
Gestaltung des Eingangs und der
Tanzen bringen, sind nur zwei öffnet sein.
Wer die neue Gaststätte „Auf Waschräume. Familien werden
Beispiele dafür, wie Sigi Kerber
seine Straußi für ein jüngeres der Breite“ betritt, wird die ehe- sich über den Wickeltisch und
malige
Straußenwirtschaft die schallschluckenden Paneele
Publikum attraktiver machte.
So erscheint der jetzige Schritt kaum wiedererkennen. Wände an der Decke des Gastraumes
nur folgerichtig: Kerber bean- wurden rausgerissen, der Ein- freuen. Statt der vormals 40 gibt
tragte eine volle Gaststättenkon- gangsbereich wurde verändert, es jetzt 75 bis 80 Sitzplätze in den
zession und bekam sie. „Wir hat- die Küche erweitert; moderne rundum erneuerten Räumlichten schon immer Lust, als Gast- Toilettenanlagen wurden instal- keiten. Die Innenarchitektur der
geber für die Leute da zu sein“, liert, große Fenstertüren einge- Gaststätte zeugt von Weltoffenheit: An der großen Fenssagt der 40-Jährige.
terfront sowie rund um
Sein Lokal wird in
die Bar und den SchweZukunft nicht mehr
denofen wurden in Grün
nur für vier Monate
geöffnet sein – diese
gehaltene Bodenfliesen
verlegt, die an traditioEinschränkung gilt
für Straußenwirtnelle marokkanische Fliesen erinnern. Die Leuchschaften. Ab dem
morgigen Samstag
ten an der Theke sind
werden in der Gastumfunktionierte Tromstätte des Winzerpeten. Die Bar ist allein
hofs Kerber durchwegen der asymmetrisch
gehend bis Ende Ok- Eva und Sigi Kerber freuen sich über den gelungenen
angeordneten Leisten altober die Gäste be- Umbau.
ter Barriquefässer ein
Die Innenarchitektur des Gastraumes ist geprägt vom traditionellen
FOTOS: ZVG
Baustoff Holz.
Hingucker. Dazu werden die
Gäste weiterhin auf traditionellen Wirtshausstühlen und an
entsprechenden Tischen sitzen.
Dort gibt es typisch Badisches
aus der Region – für Fleischliebhaber ebenso wie für Vegetarier.
Zudem werden sonntags die Köchinnen – Sigis Schwester und
Mutter – zwei zusätzliche Tagesessen anbieten: Kalbsragout und
Reis oder als vegetarische Variante Gemüsereis beispielsweise.
Bei besonderen Veranstaltungen
wie dem Public-Viewing zur
Fußballeuropameisterschaft
werden besondere Gerichte aufgetischt – in diesem Fall von
Frankreich inspirierte.
Die Neueröffnung wurde gestern gefeiert, unter anderem mit
Musik von El Flecha Negra, die
den Gästen mit lateinamerikanischen Rhythmen ordentlich einheizten.
Ab der folgenden Woche wird
der Samstag aber ebenso wie der
Dienstag Ruhetag sein. MANU
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16 MENSCHEN UND MÄRKTE
Ein Hoch auf die Solidarität
BÖRSE IN DER REGION
Energiedienst 1
Kurs heute
(EUR)
Vorwoche
(EUR)
Änderung
(in Prozent)
52-Wochen
Hoch
52-Wochen
Tief
20,68
20,49
0,93%
27,76
19,80
6,88
6,75
1,93%
6,98
3,50
107,80
107,00
0,75%
162,95
91,50
73,20
74,50
-1,74%
103,20
67,00
Beim Empfang zum 1. MAI geben sich Stadtverwaltung und Arbeitnehmervertreter einig
Laufenburg
Micronas
Auch und gerade in Zeiten
des Tarifkonflikts ist Solidarität unverzichtbar – als
Haltung und Antrieb. Darin
waren sich Arbeitgeber und
Arbeitnehmer am Freitag
einig. Zum 20. Mal lud die
Freiburger Stadtverwaltung
„als äußeres Zeichen der
Verbundenheit“ die Arbeitnehmerschaft im Vorfeld
des 1. Mai zum Empfang .
Freiburg
Sto
Stühlingen
Novartis 2
Basel
Peugeot S. A.
14,05
13,81
1,74%
19,71
11,60
242,50
252,00
-3,77%
283,90
229,90
384,70
402,60
-4,45%
435,20
288,50
Mulhouse
Roche GS 2
Basel
Syngenta 2
Basel
Alle Werte Xetra. Ausnahmen: 1Berlin, 2Zürich (in CHF) − Stand KW 17
SYNGENTA
SIGRUN REHM
Sonderdividende beiVerkauf
Die Aktionäre des Agrochemiekonzerns Syngenta erhalten
eine Sonderdividende von fünf Schweizer Franken je Anteil,
sollte der Verkauf des Unternehmens an ChemChina reibungslos
über die Bühne gehen. Die Generalversammlung hat in dieser
DS
Woche mit großer Mehrheit dafür gestimmt.
Arbeitslosenquote und
ihre Veränderung gegenüber dem Vormonat
Die Frühjahrsbelebung macht sich auf
dem Arbeitsmarkt in Freiburg
bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen Landkreis
3,1%
Emmendingen
ist nach Mitteilung der
Arbeitsagentur im April um 348
-0,1
auf 14394 zurückgegangen.
6,0%
Die Arbeitslosenquote sank um
Landkreis
+/-0 Breisgau0,1 auf 4,1 Prozent.
3,3%
Hochschw.
-0,1
BZ-Grafik
Stadt
Freiburg
Quelle: Agentur für Arbeit, Freiburg
ARBEITSMARKT IM APRIL
Frühjahrsbelebung
20 000
6000
Arbeitslose
14 394
offene Stellen
4
4000
-348
10 000
MJJASONDJFMA
48
4810
+2
15 000
2000
0
Der Sonntag · 1. Mai 2016
MJJASONDJFMA
Mehr als 200 Menschen drängen sich im ehrwürdigen Kaisersaal des Historischen Kaufhauses am Münsterplatz, die Häppchen sind schmackhaft, die Gespräche angeregt, man kennt
und schätzt sich: „Auch wenn
sich unsere Aufgaben und Sichtweisen naturgemäß unterscheiden, arbeiten wir lösungsorientiert in gegenseitigem Respekt
und Offenheit zusammen“, sagt
Freiburgs Erster Bürgermeister
Otto Neideck und dankt den Gästen, von denen viele als Personalund Betriebsräte tätig sind, für
ihre Arbeit. Und nimmt in Vertretung des verhinderten Oberbürgermeisters hoffnungsfroh
vorweg, was später am Abend
eintreten wird: den Aufstieg des
SC Freiburg und die Einigung der
Tarifparteien des öffentlichen
Dienstes nach tagelangen Verhandlungen.
Das diesjährige 1.-Mai-Motto
des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) „Zeit für mehr Solidarität“ greift Neideck auf: Gerade in Zeiten, in denen sich „eine zunehmende Individualisierung der Interessen bis hin zum
puren Egoismus“ in der Arbeits-
„Bereits ein Teil des durch Steuerhinterziehung entgangenen Geldes würde reichen, um den Kitaausbau zu
FOTO: SIR
finanzieren“, sagte Werner Siebler, Vorsitzender des DGB-Stadtverbands Freiburg.
welt und innerhalb Europas
breitmache, gelte es, am Vertrauen als Basis der Zusammenarbeit
festzuhalten.
In seinem Bekenntnis zur Solidarität ist sich der Bürgermeister mit Werner Siebler, Freiburger DGB-Vorsitzender und zweiter Redner des Abends, auf ganzer Linie einig. Der langjährige
Betriebsrat der Deutschen Post
AG, Verdi-Gewerkschafter und
Anfang der 80er Jahre als vom
Radikalenerlass bedrohter „Roter Bote“ bundesweit bekannt
geworden, ist seit Februar Nachfolger von Bernd Wagner an der
Spitze des Stadtverbands. „Unsere Solidarität benötigen vor allem jene, die auf oft abenteuerlichen Wegen hier angekommen
sind“, sagt Siebler mit Blick auf
die Flüchtlinge aus Kriegs- und
Krisenregionen. Doch statt auf
eine Willkommenskultur wie im
vergangenen Sommer träfen sie
vermehrt auf „Angst, Ablehnung
und tätliche Übergriffe“. Er warnt
davor, die Bedürfnisse der Geflüchteten gegen die Interessen
hiesiger Arbeitnehmer auszuspielen: „Das empört uns, da wir
wissen, wie viel Geld uns durch
Steuerhinterziehung entgeht“,
so Siebler. „Bereits ein Teil dieses
Geldes würde reichen, um den
Kitaausbau zu finanzieren.“
Er beklagt die weiterhin hohe
Zahl prekärer Beschäftigungsverhältnisse auch in Südbaden.
Allein bei den Pflegekräften der
Freiburger Uniklinik habe sich
ein Berg von 180 000 Überstunden gebildet. Bei vielen Niedrigverdienern werde die Rente trotz
zwei und mehr Jobs im Alter
nicht reichen. Der Missbrauch
von Leiharbeit und Werkverträgen nehme zu, sagt Siebler und
nennt vier Eckpunkte als Forde-
rung: Neben gleichem Lohn für
gleiche Arbeit und einem Vetorecht des Betriebsrats gegen
Werkverträge brauche es mehr
Kontrollen, ob es sich tatsächlich
um Werkverträge und nicht um
Scheinselbstständigkeit handle,
außerdem sollten Betriebsräte
auch für Leiharbeiter zuständig
sein dürfen.
Das diesjährige 1.-Mai-Motto
habe für ihn eine doppelte Bedeutung: „Solidarität kostet
auch Zeit und die sollten wir uns
nehmen“, so Siebler. Neideck bezeichnet den Tag der Arbeit als
Gelegenheit, sich zu besinnen:
„Jeder sollte schauen, wo er noch
solidarischer sein kann.“
> ZUM TAG DER ARBEIT heute,
1. Mai, ruft der DGB zu einer Demonstration mit Kundgebung auf.
Los geht es um 11 Uhr auf dem
Stühlinger Kirchplatz in Freiburg.
„Empfehlungen reichen nicht, wir brauchen Gesetze“
FAIRER HANDEL
Fairer Lohn und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz entlang
der gesamten Lieferkette: Das ist
Ziel des Nationalen Aktionsplans „Wirtschaft und Menschenrechte“, mit dem die Bundesregierung in den nächsten
Wochen eine Leitlinie der Vereinten Nationen umsetzen will. Stefanie Osten vom Weltladen in
Freiburg-Herdern beteiligt sich
an der Unterschriften-Kampagne „Mensch macht Handel fair“.
Was erhoffen Sie sich vom Nationalen Aktionsplan „Wirtschaft
und Menschenrechte“, den das
Bundeskabinett demnächst verabschieden soll, Frau Osten?
Stefanie Osten vom Weltladen in Freiburg-Herdern beteiligt sich an der Kampagne „Mensch macht Handel fair“
bleme wie fehlende Kontrollinstanzen, verbreitete Korruption,
mangelhaften Zugang zur Gerichtsbarkeit. Wo sehen Sie realistische Ansatzpunkte?
Das ist die typische Argumentation der Unternehmen. Sie sagen: Verbreitete Praxis, Gesetzgebungen und Traditionen in
den Ländern, in denen sie die
Produkte herstellen lassen, seien
so unterschiedlich, dass es unmöglich sei, ein Gesetz für alle zu
schaffen. Doch nur weil es kompliziert ist, können wir nicht daraufverzichten. Wir fordern unter
anderem, dass Betroffene aus
dem Ausland deutsche Unternehmen bei Verstößen gegen die
menschenrechtliche Sorgfaltspflicht vor deutschen Gerichten
verklagen können – und zwar
auch in Form von Sammelklagen. Dann könnten sich etwa die
Belegschaft einer Näherei in
Bangladesch, die in 16-StundenSchichten arbeiten muss, oder
die Arbeiter auf einer Bananenplantage in Ecuador, über die
Flugzeuge ihre hochgiftigen Pestizide spritzen, zusammentun.
Dass eine gerechte Wirtschaft
möglich ist, beweist der Faire
Handel seit 40 Jahren.
Wir hoffen stark, dass es endlich
eine gesetzliche Verankerung
gibt und nicht nur bei Empfehlungen bleibt: Deutsche Unternehmen sollen für die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit
auf Menschenrechte und Umwelt entlang der gesamten Lieferkette geradestehen müssen.
Bislang können sie für die Tätigkeit ihrer Tochterfirmen im Ausland kaum haftbar gemacht werden. Es herrscht keine Transparenz, die internationalen Lieferketten sind derart komplex, dass
eine Nachverfolgung schier unmöglich ist. So kommt es zu VerWas könnte sich die Wirtschaft
letzungen der Menschenrechte
von den Weltläden abgucken?
und zu großen Umweltschäden.
Wir hoffen, dass der Aktionsplan Zum einen die existenzsicherndem entgegenwirken kann.
den Löhne und den Verzicht auf
ausbeuterische Kinderarbeit –
Der gute Wille, Menschen und
wobei Letzteres ohne Ersteres
Umwelt zu schützen, trifft in
nicht zu haben ist. Außerdem
vielen Teilen der Welt auf ProTransparenz: Es muss möglich
versucht, die Charta der Menschenrechte umzusetzen, doch
immer wieder ist man gescheitert. Jetzt wäre es an der Zeit, die
politischen Rahmenbedingungen zu setzen.
Freiwillige Selbstverpflichtungen
sind wertlos?
Sie reichen jedenfalls nicht, wir
brauchen Gesetze. Denken Sie an
das Rauchverbot in der Gastronomie. Wie viele Menschen wären wohl der Empfehlung gefolgt, nicht in der Kneipe zu rauchen? Doch dann kam das Gesetz – und wurde umgesetzt.
Symbolisch in Haftung genommen wurden Unternehmer beim Weltladentag in Freiburg-Herdern am Freitag: „Deutsche Firmen sollen künftig für das Handeln ihrer Tochterunternehmen im Ausland geradestehen
FOTOS: ZVG
müssen“, sagt Stefanie Osten.
sein, zurückzuverfolgen, woher
ein Produkt kommt. Und
schließlich auch die Stärkung
der Kleinbauern und -bäuerinnen vor Ort, anstatt diese zu vertreiben – dies ist essenziell für
die Ernährungssituation der
Menschen, es hilft, die Armutsspirale zu durchbrechen, und
mindert nicht zuletzt die Folgen
des Klimawandels.
Die Arbeit am Nationalen Aktionsplan unter Federführung
des Auswärtigen Amtes läuft
schon seit November 2014, derzeit wird der Entwurf mit den
fünf beteiligten Ministerien abgestimmt. Was können Sie mit
Ihren Unterschriften jetzt noch
erreichen?
Jetzt geht es um den letzten und
entscheidenden Schliff. Entweder die Menschenrechte werden
Gesetz oder es bleibt bei Empfehlungen, was eine Katastrophe
wäre. Nicht zu unterschätzen ist
auch die Signalwirkung des
deutschen Beschlusses, denn andere Länder arbeiten ja auch an
der Umsetzung der UN-Leitlinien. Unsere Briefaktion im Zuge
der Kampagne „Mensch macht
Handel fair“ des WeltladenDachverbands, mit der wir die
Forderungen an Bundeskanzlerin Angela Merkel schicken wollen, ist erfolgreich. Inzwischen
haben wir allein hier in Herdern
118 Unterschriften. Immer mehr
Menschen wollen faire und umweltfreundliche Produkte, aber
Die Weltläden allerdings würden
überflüssig, wenn es überall faire
Waren gäbe.
Das muss unser Ziel sein, auch
wenn es noch ein weiter Weg ist.
Die Weltladen-Bewegung fußt
seit jeher auf drei Säulen: Bildungsarbeit, politische Arbeit,
Verkauf fair gehandelter ProdukSie meinen, die Nachfrage ist so
te. Auf diese Weise wollen wir
groß, dass sich Fairness und
beispielhaft aufzeigen, wie die
Nachhaltigkeit für Unternehökonomischen,
ökologischen
men am Ende lohnen könnten?
und sozialen Bedingungen innerhalb der Weltwirtschaft geIch bin der Meinung, dass wir recht gestaltet werden können.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
die Wahl gar nicht haben. Die
SIGRUN REHM
Folgen von Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörungen
und Klimawandel zeigen sich > BRIEFAKTION: Der Weltladenüberall. Die Flüchtlingsströme Dachverband sammelt bis 14. Mai
werden nicht zu stoppen sein, Unterschriften. Auch die Weltläwenn nicht endlich ein gerechte- den in der Region beteiligen sich.
rer Welthandel die Lebensbedin- Informationen und Beteiligung im
gungen der Menschen vor Ort Internet unter www.forum-fairerverbessert. Seit 1948 hat man handel.de
wenn sie in den Geschäften stehen, sind sie überfordert und
wissen nicht, was sie guten Gewissens kaufen können.
MENSCHEN UND MÄRKTE 17
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Tore für die Milchbauern
Die Molkerei Schwarzwaldmilch will als HAUPTSPONSOR des SC Freiburg ihre Marken stärken
Noch nie hat sich die
Schwarzwaldmilch einen
Werbeposten so viel kosten
lassen: Ab der neuen Saison
wird die Molkerei Hauptund damit Ticketsponsor
des Bundesligaaufsteigers
SC Freiburg. Doch die Zeiten
am Markt sind härter geworden.
RENÉ ZIPPERLEN
Die es wussten, hielten erstaunlich still, und so konnte die Freiburger Schwarzwaldmilch am
Mittwoch einen Coup verkünden: Die Molkerei wird nach Suzuki, Duravit und Ehrmann neuer Hauptsponsor des SC Freiburg. Und wie immer bei solchen Anlässen sprechen alle viel
darüber, wie perfekt das zusammenpasst: „Wir sind beide aus
Freiburg, haben eine lange Tradition, sind bodenständig, legen
Wert auf Nachhaltigkeit und
sind qualitätsbewusst“, erklärt
Schwarzwaldmilch.
Wie immer bei solchen Anlässen will aber auch niemand über
das sprechen, worum es eigentlich geht. Also über Geld. Doch
Internetportale wie Sponsors.de
verlauteten schnell, der SC könne knapp über drei Millionen Euro erwarten, Vorgänger Ehrmann habe für die erste Liga 2,8
Millionen überwiesen. Damit läge der SC Freiburg wie gewohnt
in der Abstiegszone der Sponsoringtabelle. Spitzenreiter Bayern
München liegt bei 30 Millionen
Euro, doch auch Mainz ist mit 4,3
Millionen deutlich vorne, Ingolstadt und Darmstadt (je rund
zwei Millionen) könnte der SC
hinter sich lassen.
Für die genossenschaftliche
Molkerei ist das Sponsoring der
größte Einzelposten, der je im
Marketingbudget auftauchte,
bestätigt Aufsichtsratschef Markus Kaiser. Allerdings fällt nicht
die komplette Summe neu an:
„Wir bewegen uns in dem gleichen Vermarktungsbudget, wie
wir es in den zurückliegenden
Jahren eingesetzt haben“, erklärt
Sprecherin Caroline von Ehrenstein. Dabei würden „einige Umlenkungen von Maßnahmen
und Vernetzungen auf das neue
Sponsorship“ vorgenommen.
Mit dem Sponsoring will die
Molkerei dem Preisverfall auf
dem Milchmarkt entgegenwirken. Zwar hat auch Schwarzwald-
SC-Präsident Fritz Keller (links) ist eher Wein-Spezialist, auf den neuen Hauptsponsor Schwarzwaldmilch
stößt er aber mit deren Geschäftsführer Andreas Schneider auch mal mit einem Glas Milch an. FOTO: SEEGER
milch 2013 und 2014 von der
weltweiten Milchnachfrage profitiert, der globale Handel ist
aber äußerst wechselhaft – und
die erzielten Erlöse schwanken
extrem. So konnte Schwarzwaldmilch 2014 für konventionelle
Milch 41,71 Cent pro Kilogramm
auszahlen. Im Juli 2015 war nur
noch von 33 Cent die Rede. „Eine
Momentaufnahme“, so Sprecherin von Ehrenstein, die zu den
aktuellen Zahlen keine Auskünf-
te erteilt. Allerdings zahle
Schwarzwaldmilch auch aktuell
die zweitbesten Preise in ganz
Deutschland.
Ihre höchsten Margen erzielt
die Schwarzwaldmilch nämlich
nicht mit Milchpulver für China,
sondern mit den eigenen Markenprodukten. Zwei Drittel ihrer
Markenprodukte verkauft sie in
Baden-Württemberg. Laktosefreie Produkte vermarktet die
Molkerei bundesweit, auch Bio-
Romantik zum Spottpreis
Fischerhütte und Zollhäuschen: NULL-STERNE-HOTELS sind am Hochrhein im Kommen
Romantische Übernachtungen
in einzigartiger Atmosphäre
brauchen keinen Komfort: Die
Idee einzigartiger „Null-SterneHotels“ für Wanderer und Radwanderer wird im hiesigen Tourismus immer attraktiver. Drei
Gemeinden am Hochrhein sind
Vorreiter.
Es sind Hotels für Menschen,
die „keinen Anspruch haben und
mit absolut reduziertem Komfort auskommen“, die aber
„durch ihr Ambiente, ihre Lage
und Aussicht maximale Ansprüche an die Authentizität erfüllen“: So definiert Roland Schöttle, Geschäftsführer des Naturparks Südschwarzwald, ein NullSterne-Hotel.
„Im Idealfall stelle ich mir einen Schwarzwald-Speicher nahe
bei einem Hof vor“, sagt er. Angesprochen von dieser Idee dürfen
sich laut den Plänen des Naturparks alle Radwanderer entlang
des Südschwarzwald-Radwegs
fühlen: „Es gibt genug Leute, die
in diese Idee verliebt sind“, ist
sich Schöttle sicher.
Der Beweis für die Nachfrage
steht in Murg: Obwohl Mitglied
des Naturparks, hat die Gemeinde völlig unabhängig von dessen
Plänen bereits 2012 am Rhein-
ufer die „Herberge zum Fischbähren“ eingerichtet, eine Fischerhütte mit Etagenbett, Tisch
und Stühlen, Balkon und Waschmöglichkeiten im benachbarten
Freibad. Die Übernachtung kostet gerade einmal zehn Euro pro
Person inklusive Eintritt ins
Schwimmbad. Der Name „Bähr“
stammt von der automatischen
Fischfalle, die früher für den
Lachsfang benutzt wurde.
Etwa 150 Übernachtungen gab
es in der Saison 2015 von Mai bis
September: Die „Herberge“ bekam 2012 den zweiten Preis für
Innovationen vom Landkreis
Waldshut; sogar das Zeit-Magazin berichtete über dieses spezielle Hotel. „Es war eine unkonventionelle Idee, ohne viel Geld
zu investieren“, erklärt die Murger Tourismuschefin Christine
Schmidle. Das Konzept stammt
von
Bürgermeister
Adrian
Schmidle: Er wolle die Gemeinde
Murg zur „Vorreiterin beim Energiesparen und Umweltschutz“
machen.
„Wir hörten die Fische im Wasser springen“, zitiert Christine
Schmidle aus dem Gästebuch:
„Es muss ganz idyllisch sein dort
unten“, mutmaßt sie selbst. Die
Bezeichnung „Null-Sterne-Ho-
Romantisch, simpel, spottbillig: Null-Sterne-Hotel in einer alten FiFOTO: BOB
scherhütte bei Murg.
tel“ hat sie allerdings noch nie
gehört. Die will Schöttle auch
selbst eingefallen sein: Tatsächlich gibt es für luxusliebende Velofahrer bereits eine Drei- und
eine Vier-Sterne-Hotel-Route.
Der Name „Null-Sterne-Hotel“
für die geplanten wildromantischen Übernachtungsmöglichkeiten sei ihm da als logische
Konsequenz erschienen.
Offiziell für das Marketing
wird Schöttle dieses Wort jedoch
nicht benutzen dürfen. Denn
daran haben die Zwillinge Frank
und Patrik Riklin aus St. Gallen
die Urheberrechte. Die beiden
Konzeptkünstler kamen 2009 in
die internationalen Schlagzeilen, als sie ihr kurzlebiges „Null
Stern Hotel“ zuerst in Sevelen im
Kanton St. Gallen, kurz darauf im
appenzellischen Teufen eröffneten: Dort war es ein fensterloser
Zivilschutzbunker, in dem die
Gäste übernachteten.
Doch das Konzept der Gebrüder Riklin deckt sich nicht ganz
mit den Vorstellungen Schöttles:
Im Bunker gab es durchaus „luxuriöse“ Bestandteile wie Biedermeierbetten oder einen persönlichen Butler. Die beiden
Künstler wollten damit vor allem die Kategorisierung in der
Hotellerie und Gastronomie
persiflieren.
Ähnliches schwebt den Albbruckern nicht vor. In der Gemeinde nicht weit von Murg
steht ein altes Zollhäuschen an
der Rheinbrücke zur Schweiz.
Der dortige Hauptamtsleiter
Ralf Kuhlmey nennt es „Ein-Zimmer-Hotel“: Derzeit wird es noch
renoviert und mit sanitären Anlagen versehen, laut Kuhlmey eine Aufgabe, die immer wieder
Zwangspausen erfährt, wenn auf
dem Rathaus wichtigere Aufgaben anstehen. Ziel sei aber, das
Häuschen möglichst an eine nahe gelegene Wirtschaft zu verpachten, um ähnlich der „Herberge zum Fischbähren“ Radwanderern Übernachtungen anzubieten.
Direkt von Schöttles Idee wurden die Degerfelder angefixt:
Bernhard Meier aus dem Rhein-
felder Stadtteil kam mit einigen
CDU-Parteifreunden schon vor
mehr als einem Jahr auf die Idee,
den alten Eisenbahnwaggon, der
im Dorf als Jugendzentrum
scheiterte, neu zu nutzen. Die
Stadt findet die Idee des „NullSterne-Hotels“, in diesem Fall in
erster Linie für Westweg-Wanderer, toll – Geld will sie aber keines
dafür ausgeben.
So sucht Meier derzeit weitere
Mitstreiter und vor allem einen
Mäzen, der die geschätzten
10 000 Euro für die Instandsetzung in die Hand nehmen will.
Wie sehr die Idee des „Null-Sterne-Hotels“ derzeit in Wandertourismus-Fachkreisen
pulsiert,
zeigt die Reaktion des Schwarzwaldvereins: Auf die Anfrage des
Sonntag teilt Pressesprecher Stephan Seyl mit, der „Mitarbeiter,
der auf seinen Touren für den internen Gebrauch zahlreiche
Hütten zusammengetragen hat“,
wolle „diese „Geheimtipps lieber
nicht veröffentlicht sehen“.
Produkte und die „Weidemilch“
sind auf angrenzende Bundesländer ausgedehnt. „Diese werden von dem Sponsoring deutlich profitieren“, ist man bei der
Molkerei überzeugt.
Die Markenprodukte „sind unser Juwel“, sagt Aufsichtsratschef
Kaiser. „Ihre höhere Wertschöpfung ermöglicht bessere Preise
für unsere Milchbauern. Die
Stärkung ist unsere Hauptaufgabe, da müssen wir auch mal neue
Wege beschreiten, die Geld kosten.“ Dass nicht jeder der rund
1200 Lieferanten, denen die Molkerei gehört, gleich einverstanden sein wird mit dem Einstieg
ins Fußballgeschäft, ist ihm klar.
Eine gute Nachricht dazu kam
diese Woche von Edeka: Die Einkaufspreise bei den regionalen
Milchpartnern sollen nicht weiter gedrückt werden. Das bezieht
sich allerdings nur auf Markenprodukte, nicht auf Milch für
Edeka-Eigenmarken wie „Gut &
Günstig“ oder „Unsere Heimat“.
So hört man bei den Milchbauern auch keine Korken knallen. Seit der Bilanzpressekonferenz im Juli 2015, als sich der Einbruch auf dem weltweiten Markt
schon stark bemerkbar gemacht
hatte, habe sich der Gesamtmarkt nochmals verschlechtert.
„Die globale Entwicklung ist katastrophal, dagegen können weder Schwarzwaldmilch noch
Edeka etwas ausrichten.“
Im Januar hatte auch noch
Konkurrent Omira aus dem Allgäu angekündigt, mit der regionalen Herkunft „Schwarzwald“
werben zu wollen – das würde
das Geschäft nicht einfacher machen. Noch ist dazu aber nichts
Weiteres bekannt geworden.
Preisgarantie
für Markenprodukte
EDEKA SÜDWEST
will Druck von Molkereien nehmen
Der Lebensmittelhändler Edeka
Südwest gibt angesichts der
Milchkrise regionalen Landwirten künftig eine Preisgarantie.
Das Unternehmen reagiere damit auf den Preisverfall bei Molkereiprodukten,
sagte
Geschäftsführer Rudolf Matkovic
der Deutschen Presse-Agentur.
Edeka Südwest werde die Zahlungen für regionale Markenprodukte der Molkereien in seinem Absatzgebiet unverändert
lassen. Dem Abwärtstrend beim
Milchpreis werde so entgegengewirkt. Davon profitierten die örtlichen Landwirte. Ihnen werde
ein stabiler Milchpreis zugesichert.
Die Milchbauern leiden seit
Monaten unter Niedrigpreisen.
Als Grund gilt das Überangebot
auf dem europäischen Milchmarkt. Der Deutsche Bauernverband begrüßte daher die angekündigte Garantie. Die Preise
seien jetzt aber schon so niedrig,
dass die Bauern rote Zahlen
schrieben, sagte Verbandssprecher Michael Lohse. Am Ende
müsse deshalb bei den Landwirten mehr von dem Geld ankommen, das die Verbraucher im Laden zahlten. Er hoffe, dass die Initiative zu Gesprächen mit dem
Handel führe, sagte Lohse.
Der Hauptgeschäftsführer des
Handelsverbandes Deutschland,
Stefan Genth, wies allerdings
jüngst die Verantwortung der
Branche von sich: „Die Preisbildung für Milch und Fleisch erfolgt auf dem Weltmarkt“, sagte
DPA
er.
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BORIS BURKHARDT
FAKTEN
MINIMALEN KOMFORT bei
maximaler Atmosphäre bietet der Schwarzwald noch
anderswo: Da sind etwa
8000-Liter-Weinfässer in
Sasbachwalden, Baumzelte
am Schluchsee, die mit Kühlschränken bestückten halbkreisförmigen „Podhäuser“
oberhalb Wolfachs oder das
als urige Bauernstube eingerichtete „Wiesenbettzelt“
bei Triberg. Diese sind allerdings deutlich teurer als
Null-Sterne-Hotels. Schwarzwald-Tourismus plant außerdem, entlang des Westwegs einfachste Behausungen einzurichten. Doch die
meisten Gemeinden lehnten
diese Hüttchen bei Kosten
von rund 20 000 Euro ab –
Wasser-, Abwasser- und
Stromanschluss sind Vorschrift. Private dürfen im
BOB
Wald nicht bauen.
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18 NACHRICHTEN · EXTRA
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Ein Sieg für Ruhani
IRAN
Reformer und Moderate stellen jetzt stärkste Fraktion im Parlament
Teheran (AFP). Im Iran stellen Reformer und Moderate
zum ersten Mal seit 2004
die stärkste Fraktion im Parlament.
Steht vor der Abwahl: Venezuelas Präsident Nicolás Maduro.
FOTO: AFP
„Maduro ist
sehr beunruhigt“
VENEZUELA
Unterschriftenaktion gegen Präsident
CARACAS (DPA). In dem von einer dramatischen Versorgungskrise erschütterten Venezuela
sind innerhalb von zwei Tagen
1,5 Millionen Unterschriften gegen Präsident Nicolás Maduro
gesammelt worden. Damit seien
die Voraussetzungen für die Beantragung eines Referendums
zur Abwahl des sozialistischen
Präsidenten mehr als erfüllt
worden, betonte Oppositionsführer Henrique Capriles am
Rande eines Besuchs bei dem inhaftierten Oppositionspolitiker
Leopoldo López.
In der nächsten Woche würden die Unterschriften dem Nationalen Wahlrat (CNE) zur Prüfung vorgelegt, sagte der Gouverneur des Bundesstaats Miranda. Notwendig waren für
diesen ersten Schritt nur 195 721
Unterschriften, ein Prozent der
wahlberechtigten Bevölkerung.
Um das Referendum durchzusetzen, müssen dann in einem
zweiten Schritt knapp vier Millionen Unterschriften gesammelt werden, das entspricht 20
Prozent der Wahlberechtigten.
„Maduro ist sehr beunruhigt
über das, was in den vergangenen 48 Stunden im Land passiert
ist“, meinte Capriles mit Blick auf
den enormen Zulauf bei der Unterschriftensammlung.
Das Land mit den größten Ölreserven der Welt steht nach 16
Jahren sozialistischer Regierung
vor dem Ruin, eine schwere
Energie- und Versorgungskrise
erschüttert Venezuela. Um
Strom zu sparen, wird heute sogar die Uhrzeit um eine halbe
Stunde vorgestellt. Es gibt zudem die höchste Inflation und
Rezession weltweit. Im Dezember desvergangenen Jahres hatte
die Opposition die Parlamentswahl triumphal gewonnen, sie
will noch in diesem Jahr Präsident Nicolás Maduro per Referendum absetzen lassen.
Nach offiziellen Angaben vom
gestrigen Samstag holten Reformer und Moderate bei der zweiten Runde der Parlamentswahl
nach Auszählung fast aller Stimmen 36 der 68 zu vergebenden
Parlamentssitze. Die Konservativen gewannen 17 Sitze hinzu, elf
Mandate gingen an unabhängige Kandidaten. Das Ergebnis ist
ein persönlicher Sieg für Präsident Hassan Ruhani.
Bei der ersten Wahlrunde im
Februar hatten das gemäßigte
Lager mit 95 Sitzen und das konservative Lager mit 103 Sitzen
ungefähr gleich stark abgeschnitten. Auch 14 unabhängige
Kandidaten, deren politische
Ausrichtung zunächst noch unklar ist, schafften damals den
Einzug ins Parlament.
Insgesamt kommt das gemäßigte Lager mit seiner Liste
„Hoffnung“ nun auf mindestens
131 Mandate, verpasst aber die
absolute Mehrheit von 146 Stimmen. Doch es ist das erste Mal
seit 2004, dass das iranische Parlament nicht von den Konservativen dominiert wird, die dem
moderaten Staatschef skeptisch
gegenüberstehen. Sie sind künftig mit 124 Abgeordneten vertreten.
Doch selbst ohne Parlamentsmehrheit können die Moderaten und Reformer auf die kom-
Eine Frau bei der Stimmabgabe zur iranischen Parlamentswahl.
promissbereiteren Pragmatiker
unter den Konservativen zählen.
Die Hardliner waren ohnehin in
der ersten Wahlrunde ausgeschieden.
Insgesamt sitzen nun 17 Frauen in der Volksvertretung – acht
mehr als bisher und so viele wie
noch nie seit der Islamischen Revolution 1979. 15 der neuen weiblichen Abgeordneten sind Reformerinnen, im scheidenden Parlament saßen neun Frauen, die
alle den Konservativen angehörten.
Die Stichwahl am Freitag war
nötig gewesen, da nach der ersten Wahlrunde im Februar 68
der 290 Sitze unbesetzt blieben,
weil in den betroffenen Wahlkreisen kein Kandidat die erforderliche Mehrheit erzielt hatte.
FOTO: DPA
Gewählt wurde etwa in Großstädten wie Täbris, Schiras und
Ahwas. In der Hauptstadt Teheran wurde nicht abgestimmt.
Die konstituierende Sitzung ist
für Ende Mai geplant.
Die Macht des Parlaments ist
begrenzt im Vergleich zu anderen Institutionen wie zum Beispiel dem konservativen Wächterrat, dessen Mitglieder zum
Teil vom geistlichen Oberhaupt
Ayatollah Ali Chamenei ernannt
werden. Trotzdem kann Ruhani
das Wahlergebnis als persönlichen Erfolg verbuchen. Er wird
sich bei der Präsidentenwahl in
einem Jahr für eine zweite und
letzte Amtszeit bewerben.
Ruhani verfolgt seit 2013 eine
Politik der Annäherung an den
Westen, die im Juli 2015 in dem
historischen Atomabkommen
mit den UN-Vetomächten und
Deutschland gipfelte. Daraufhin
wurden im Januar die Finanzund Handelssanktionen gegen
Teheran aufgehoben.
Da konkrete wirtschaftliche
Verbesserungen bislang noch
auf sich warten lassen, macht
sich allerdings langsam eine gewisse Verärgerung in der iranischen Bevölkerung breit. Doch
die neue Zusammensetzung des
Parlaments dürfte wirtschaftliche Reformen erleichtern und
den von den Reformern geforderten sozialen Wandel beschleunigen. Das scheidende
Parlament hatte Ruhanis Politik
immer wieder blockiert und sogar einen seiner Minister abgesetzt.
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Ein Winzer mit Liebe zum Detail
Klaus Martin Marget feiert am kommenden Wochenende das 20-jährige Bestehen seines Weinguts in Heitersheim
Das Weingut Marget in Heitersheim
hat sich im Laufe der vergangenen
20 Jahre einen guten Ruf unter den
Weinliebhabern geschaffen. Vom
ersten Austrieb der Reben bis hin
zur Flaschenabfüllung arbeitet
Klaus Martin Marget an seinen Weinen bis ins Detail. Mit Erfolg, wie so
manche Auszeichnung des „QuasiEin-Mann-Weingutes“ eindrucksvoll
zeigt. Entsprechend auch die Treue
der Weingenießer innerhalb seiner
Kundschaft.
Nennungen im Feinschmecker, so
manche Medaille und der Auszeichnung bei der Sauvignon Blanc Trophy 2015 für den besten badischen
Vertreter dieser Klasse – er erreichte im Ranking den neunten Platz unter allen Teilnehmern – zeigen die
ausgezeichnete Arbeit des studierten Weinbauingenieurs.
Dabei liegt Weingutsbesitzer
Klaus Martin Marget das „Wein
machen“ wohl im Blut: Marget
entstammt einer alten Weinbaufamilie in Hügelheim, die auf fünf
Generationen an Erfahrung blicken kann. Dem engagierten Winzer geht es vor allen Dingen um
den Genuss mit allen Sinnen,
wenn es um den Wein geht. Weinproben in gemütlicher Atmosphäre in den Räumen eines über einhundert Jahre alten Gutshauses
an der Johanniterstraße lassen
den Genuss der Marget-Weine zu
einem Erlebnis werden.
Die Lage der sieben Hektar großen Rebfläche auf den typischen Topadresse für Weinliebhaber: Weingut Marget.
FOTO: MÜNCH
Löss- und Lehmböden lassen hervorragende Weiß-, Rosé und Rotweine wachsen, die fast ohne
Ausnahme trockene, durchgegorene Weine ermöglichen, die von
den Kunden so geschätzt werden.
Gutedel, Weiß- und Grauburgunder, Chardonnay, Sauvignon
Blanc, Merlot (weiß), Cuvée-Weine, Rotweine aus Trauben des Regents, des Spätburgunders und
Merlot bestimmen die Preisliste
des Weingutes. Ergänzt werden
die Weine von hauseigenen Sektabfüllungen und einem Secco. Es
ist also praktisch für jeden Geschmack etwas dabei, freut sich
Marget.
Entsprechend gehen die jährlich rund 5000 Flaschen hauptsäch-
lich an Privatkunden und an die gehobene Gastronomie in der südbadischen Region. Zum Portfolio seiner Weinerzeugnisse gehören auch
Edelbrände, die zum Teil über das eigene Brennrecht von ihm selbst hergestellt werden.
Gefeiert wird das 20-jährige Bestehen des Weingutes Marget im
Rahmen der „Offenen Jahrgangspräsentation“, an der sich 28 Markgräfler Weingüter zwischen Efringen-Kirchen und Bad Krozingen am
kommenden Wochenende, 7. und 8.
Mai, jeweils von 11 bis 18 Uhr beteiligen. Beim Weingut Marget gibt es
neben auserlesenen Weinen auch
Spezialitäten aus dem Smoker und
natürlich nette Gespräche mit dem
MPS
Weingutsbesitzer.
20 Jahre Weingut Klaus-Martin Marget
– ein Grund zum Feiern!
Wir möchten gerne gemeinsam mit Ihnen auf
20 Jahre Weingut Marget anstoßen und feiern am
Wochenende vom 7. & 8. Mai jeweils von
11–20 Uhr im Rahmen der offenen Jahrgangspräsentation. Sie sind ganz herzlich eingeladen!
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Probieren Sie in Ruhe unsere frisch
abgefüllten 2015er Weiß- und Roséweine. Gerne schenken wir Ihnen
auch unsere aktuellen Rotweine zum
Verkosten ein … die roten 2015er
reifen noch fleißig in den Fässern.
Was wäre ein guter Wein ohne kulinarische Köstlichkeiten?
Genießen Sie Spezialitäten vom großen
Smoker Grill, die das Afterwork BBQ
Team in unserem Weingut für uns
zubereitet.
Weingut Marget
Johanniterstraße 57
79423 Heitersheim
Telefon 07634. 2254
[email protected]
www.weingut-marget.de
NACHRICHTEN 19
Der Sonntag · 1. Mai 2016
AfD gibt sich patriotisch
Parteitag billigt die Auflösung des SAARLÄNDISCHEN LANDESVERBANDES
Stuttgart (dpa) Die lautstarken Proteste ihrer Gegner
haben vor allem einen Effekt: Sie schweißen die Mitglieder der AfD enger zusammen. Das kann die Partei gut gebrauchen. Denn
an inneren Widersprüchen
und Rivalitäten herrscht in
der Partei kein Mangel, wie
auf dem Bundesparteitag
deutlich wurde.
Die AfD hat sich auf dem Parteitag in Stuttgart klar als deutschnationale Kraft positioniert. „Wir
Deutschen haben leider immer
noch so unsere Probleme, uns als
Patrioten zu sehen“, sagte der
Parteivorsitzende Jörg Meuthen
gestern in der baden-württembergischen Landeshauptstadt
vor mehr als 2 000 Mitgliedern
der Alternative für Deutschland.
Es sei aber trotz der finsteren
Jahre des Nationalsozialismus
falsch, sein Land nicht zu lieben.
Meuthen versuchte, die Risse
zwischen den verschiedenen
Flügeln der Partei zu kitten, indem er die AfD als „freiheitliche“
konservative Partei des „gesunden Patriotismus“ bezeichnete.
Die AfD wollte auf ihrem zweitägigen Parteitag ihren Kurs neu
justieren und dazu zumindest
Teile
eines
Grundsatzprogramms beschließen. Die mit
Spannung erwartete Debatte
darüber begann allerdings wegen ausufernder Diskussionen
zur Tagesordnung erst am späteren Nachmittag. Seit ihrem letzten Mitgliederparteitag im Juli
2015 ist die AfD weiter nach
rechts gerückt, vor allem bei den
Themen Einwanderung, Asyl
und Islam. Von Vertretern des
rechtsnationalen Flügels war zu-
Albrecht Glaser soll der Kandidat der AfD zur Wahl des Bundespräsidenten werden.
letzt Kritik an Co-Parteichefin
Frauke Petry laut geworden, die
eine klare Abgrenzung gegenüber Rechts gefordert hatte.
Der Parteitag fand auf dem
Gelände der Stuttgarter Messe
statt, wo am Morgen rund 1500
AfD-Gegner
demonstrierten,
darunter zahlreiche Linksautonome. Sie riefen „Flüchtlinge
bleiben, Nazis vertreiben“ und
„Wir kriegen euch alle“. Die Polizei ging mit Pfefferspray gegen
Flaschenwerfer vor und nahm
Hunderte Demonstranten in Gewahrsam. Ein Protestzug in der
Stuttgarter Innenstadt verlief
am Nachmittag friedlich.
Meuthen sagte, er hoffe, dass
am Ende der zweitägigen Veranstaltung ein Parteiprogramm
verabschiedet werde. Das bedeute nicht, dass nicht um Inhalte
gestritten werden dürfe. Meuthen rief: „Wir sind hier doch kei-
ne
CDU-Duracell-Klatschhäschen, liebe Freunde! Nein, wir
pflegen den aufrechten und echten demokratischen Diskurs.
Und dazu gehört zwingend auch
Streit und Uneinigkeit, ehe man
sich dann auf eine gemeinsame
Parteiposition einigt.“ Der stellvertretende
AfD-Vorsitzende
Alexander Gauland sagte: „Lassen Sie uns nicht über jedes
Komma streiten.“
Nach
übereinstimmenden
Aussagen verschiedener Mitglieder des Bundesvorstandes soll
der Satz „Der Islam gehört nicht
zu Deutschland“ in das Parteiprogramm aufgenommen werden. Kontroverse Debatten wurden zu den Themen Mindestlohn und Nato-Mitgliedschaft
erwartet.
Der AfD-Europaabgeordnete
Marcus Pretzell, der Lebensgefährte von Co-Parteichefin Frau-
FOTO: AFP
ke Petry, kündigte beim Parteitag in Stuttgart an, er werde sich
der ENF-Fraktion im Europäischen Parlament anschließen.
Dieser Fraktion gehören unter
anderem die rechtsextreme
französische Partei Front National und die italienische Lega
Nord an. Offiziell als Kandidat
für die Wahl des Bundespräsidenten 2017 wurde gestern der
stellvertretende Vorsitzende Albrecht Glaser benannt.
Auf dem Parteitag wurde zudem die vom Vorstand angeordnete Auflösung des saarländischen Landesverbandes gebilligt. 51,9 Prozent der Parteimitglieder stimmten dafür, 42
Prozent dagegen und 6,1 Prozent
enthielten sich. Der Bundesvorstand hatte den Verband wegen
Kontakten ins rechtsextreme
Milieu aufgelöst. Die Landesspitze lehnte dies ab.
Demonstranten stürmen Parlament
Reformbefürworter wollen das Proporz- und Klientelsystem im IRAK abschaffen
BAGDAD (DPA). Aufgebrachte
irakische Demonstranten haben
bei einem Protest für politische
Reformen die hochgesicherte
Grüne Zone der Hauptstadt Bagdad und das Parlament gestürmt. TV-Bilder von gestern
zeigten, wie Hunderte Anhänger
des Schiitenpredigers Muktada
al-Sadr im Abgeordnetenhaus
Sprechchöre anstimmten und
irakische Fahnen schwenkten.
Auch in den Sitzungssaal drangen sie ein. In der Grünen Zone
liegen neben dem Parlament
auch Ministerien und Botschaften. Zuvor waren bei einem Anschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) östlich von Bagdad mindestens 24 Menschen
ums Leben gekommen.
Die Demonstranten protestierten gegen die Verschiebung
einer Abstimmung im Parlament über ein Technokratenkabinett. Seit Monaten tobt im Irak
ein Konflikt um politische Reformen, die der schiitische Regie-
rungschef Haidar al-Abadi zugesagt hat. Im Parlament kam es
mehrfach zu Tumulten zwischen zerstrittenen Abgeordneten. Die Reformbefürworter wollen das Proporz- und Klientelsystem abschaffen, das als Hauptursache für die weit verbreitet
Korruption im Irak gilt.
Am Dienstag hatte das Parlament gegen den Protest einer
Gruppe von Abgeordneten die
Neubesetzung von mehreren
Ministerposten mit Technokra-
ten abgesegnet. Die Abstimmung über einige Schlüsselressorts steht jedoch noch aus und
wurde am gestrigen Samstag erneut vertagt.
Regierungschef Al-Abadi steht
dabei unter dem Druck mehrerer Parteien, die ihren Einfluss
behalten wollen. Zugleich behindert der Konflikt den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer
Staat (IS), die noch immer große
Gebiete im Norden und Westen
des Iraks beherrscht.
DA S W E T TE R
12°
6° Lahr
Ettenheim
12°
6°
Elzach
Elz
in
Rhe
isam
12°
5°
Dre
Emmendingen
Breisach a. Rh.
Waldkirch
Freiburg
Bad Krozingen
Rheinfelden
Überwiegend freundlich mit viel Sonne und
einigen Quellwolken. Im Süden häufig dichte
Wolken und teils kräftige Schauer und Gewitter.
Bei maximal 18 Grad mäßiger Nordostwind.
9°
4°
WaldshutTiengen
Bad Säckingen
morgen
16°
2
Titisee
Lörrach
Basel
Ein Tief über Italien führt feuchte Luft über die
Alpen nach Südbaden. Am Morgen fällt stellenweise noch Regen, der dann vorübergehend
abklingt. Bei dichten Wolken zeigt sich nur für
kurze Zeit die Sonne. Am Nachmittag und Abend
bilden sich teils kräftige Schauer und Gewitter.
Bei schwachem Nordwind erreichen die Temperaturen maximal 12 Grad. Am Montag ist es
milder und freundlich mit einem Mix aus Sonne
und Wolken. Am Dienstag wird es wechselhaft.
heute
12°
Neustadt
FELDBERG
1493 m
2°
Schluchsee
-1°
Bonndorf
St. Blasien
10° Schopfheim
Weil a. Rh. 6°
DEUTSCHLANDWETTER
9°
4°
12°
5°
Müllheim
Furtwangen
REGIONALWETTER
10°
6°
6 l/m²
Niederschlag
übermorgen
13°
2
2
0 l/m²
g
Niederschlag
3 l/m²
Niederschlag
25°
20°
15°
Kiel
14°
5°
Bremen
Hamburg
Hannover
Dresden
Nürnberg
5°
6 12 18 0
6 12
18
0
6 12 18 Uhr
Windstärken in den Kreisen in Beaufort
06:07/20:44Uhr
03:21/14:02Uhr
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg
Saarbrücken
Stuttgart
12°
5°
Freiburg
11°
7°
17°
9° Berlin
Essen
13°
18°
5°
7°
Köln
Frankfurt
10°
1
Rostock
17°
5°
12°
7° München
17°
3°
SCHENKEN SIE
Menschen auf der Flucht
Zuversicht!
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Flüchtlingshilfe
www.Spenden-DRK.de/Flüchtlinge
NOTDIENSTE
Polizeirevier Müllheim:
17 88-0
Feuerwehr/Rettungsdienst:
112
Krankentransporte:
DRK 07631/1 92 22
Ärztlicher Bereitschaftsdienst
116 117
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:
Festnetz: 0800/0022833 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
Tierärztlicher Notdienst:
0 76 31/3 65 36
Frauenhaus:
0 76 21/4 93 25 und 0761/3 10 72
Frauenhorizonte –
gegen sexuelle Gewalt (Freiburg)
Rund um die Uhr 0761/2 85 85 85,
Basler Straße 8
Schwangerenberatung (Moses Projekt):
0800/0 06 67 37 (anonym)
Telefonseelsorge:
08 00/1 11 01 11
Nummer gegen Kummer:
Kinder- und Jugendtelefon, 08 00/1 11 03 33
Notdienst des Rechtsanwaltsvereins:
01 72/745 19 40
Stromstörung: 0 76 23/92 18 18
Gas- und Wasserversorgung:
0 76 21/4 02 30
01. Mai 2016
FÜR ALLTAGSHELDEN UND
FREIZEITKÖNIGE.
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MEIN LEBEN. MEIN LADEN.
DIE HIEBER HIGHLIGHTS DER WOCHE FÜR SIE · GÜLTIG BIS ZUM 7. MAI 2016
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Dr. Oetker Pizza Tradizionale oder Pizzaburger verschiedene Sorten,
z. B. Pizza Tradizionale
Margherita 345 g (1 kg =
€ 6,43), tiefgefroren,
Packung
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Orangengarten Orangensaft aus Konzentrat, Kiste mit
6 x 1-L-Flaschen zzgl. Pfand
(1 L = € 0,93)
0.77
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Marktbiergriller von der
Region für die Region,
auch in der Selbstbedienungstheke, 100 g
1.29
Kraft Tomaten-Ketchup
500-ml-Flasche
(1 L = € 2,58)
5.99
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Der Sonntag
Kultur
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braucht es für einen echten Gulasch.
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SEITE 23
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1.Mai2016
„Bürger statt User“
Dem Kabarettisten ANDREAS REBERS sind seine TV-Kollegen und viele Medien zu bequem
Der Kabarettist Andreas Rebers ist ein streitbarer Typ.
Richtig wütend wird er,
wenn es um Denk- und
Sprachverbote geht. Der
studierte Musiker bekommt dafür auch Applaus
von falscher Seite. Und Ärger sowieso. Er kann aber
auch ganz anders.
sagen, ist nicht kabarettabel. Eigentlich wollte ich da etwas über
irrationale Ängste, Religion und
Feindbilder machen, habe dann
aber spontan dieses Lied geschrieben. Manchmal kann Poesie verdammt politisch sein.
Sehen Sie hinter der Zurückhaltung die Angst, die Falschen aufzuschrecken?
Um den Mephisto auf den Kopf
zu stellen: Die sind Teil von jener
Kraft, die stets das Gute will und
doch das Schlechte schafft. Die
Menschen werden ja für dumm
verkauft. Das ärgert manche
Bürger. Pegida und AFD wären
doch ohne die Mithilfe der Medien nicht da, wo sie jetzt sind. Im
„Heute Journal“ erzählt mir Marietta Slomka, wie abscheulich
sie Pegida findet. Das ist nicht ihre Aufgabe. Sie soll mir erklären,
wo diese Menschen herkommen. Das wäre Journalismus.
Stattdessen werden sie in ihren
Nachrichtensendungen
polemisch, lustig und satirisch. Mich
ärgert das.
Herr Rebers, Ihr Kollege Böhmermann beschäftigt nach einem
gewagten satirischen Auftritt
die europäische Politik.Wird man
da ein bisschen neidisch?
Da hat dieser Herr Böhmermann
ein böses infantiles Gedicht geschrieben – und aus der kleinen
Krise nach der NDR-„Extra 3“-Satire eine veritable Staatskrise geschaffen. Na also – geht doch.
Ging der ganze Streit von allen
Seiten zu weit – und hat er für
Sie am Ende etwas Gutes?
Mich hat nie interessiert, was
Satire darf oder muss, sondern
ausschließlich, was Satire kann.
Dieses Gedicht kann aber nur beleidigen und wäre nicht mein
Stil. Dennoch: Böhmermann hat
unserem Staat einen großen Gefallen erwiesen, denn jetzt sehen
wir, wer den eigentlichen Sockenschuss hat. Erdogans AKP
hat über Jahre den „Islamischen
Staat“ unterstützt. Er ist Oberbefehlshaber der größten Armee
Europas und setzt diese rücksichtslos ein. Er zündelt in den
kurdischen Gebieten, in Berg Karabach und im eigenen Land. Seine Anhänger terrorisieren die
Presse und Teile der eigenen Bevölkerung. Der Vizepremier Numan Kurtulmus bezeichnet das
Böhmermann-Gedicht übrigens
als „schweres Verbrechen gegen
die Menschlichkeit“. Gegenüber
einer Million ermordeter Christen und Armenier in der türkischen Geschichte wiegt das Gedicht natürlich schwerer.
„Wenn man politisches Kabarett macht, macht man sich auch manchFOTO: ZVG
mal schmutzig“: Andreas Rebers.
mus, Seehofer und Helene Fischer. Man macht dann auch
Späßchen über die mangelnde
Bildung der Rechten und haut
nochmal drauf. Wir haben aber
keine Rechtschreibkrise, sondern brennende Flüchtlingsheime. Gutes Kabarett ist nicht populistisch, sondern humanistisch.
Sie kritisieren den politischen
Islam sehr scharf. Da blieb es
auch nicht aus, dass Rechtspopulisten Sie schon als Gewährsmann nehmen: Endlich sagt mal
einer . . .
Radikaler dargestellt sieht?
Wo verläuft der Grat, an dem
sich Ihre Kritik an Medien und
dem politischen Islam von der
Kritik der AfD unterscheidet?
Ich mache auf der Bühne mit
meinen Rollen eine kleine Achterbahnfahrt, nach der viele
nicht wissen, wo der Rebers eigentlich steht. Zum besseren
Verständnis sage ich dann immer, ich stehe auf der Bühne.
Und auf einer Bühne wird gespielt. Aber alles, was ich sage, ist
überprüft und belastbar. Ich
werde übrigens auch von islamischen Gemeinden eingeladen.
Ich betreibe ja nicht ausschließlich Islamkritik, ich betreibe Religionskritik. Und Kritik ist das
Handwerkszeug der Demokratie. Aber Feindlichkeit ist in einem medialen Hexenkessel, der
rund um die Uhr befeuert werden muss, das bessere Produkt.
Die Flüchtlingstragödie ist ein
Ereignis, das unsere Gesellschaft
aufmischen und radikalisieren
wird, und jeder unehrliche UmWie sind die Reaktionen, passen gang damit führt zu einer zuSie Ihr Programm dort an?
sätzlichen Radikalisierung an
den Rändern. Wir können das
Die Muslims und ich haben doch aber nur als „Mitte“ schaffen.
keine Probleme miteinander
und die, die mit mir ein Problem
Und wie?
haben, haben ein Problem mit
unserer Lebensart.
Was wir brauchen, ist ein neues
demokratisches
Bewusstsein
Und die deutsche Öffentlichkeit? und streitbare Bürger. Wir sind
doch nur noch Kunden, VerbrauIch werfe vielen Leuten fahrlässi- cher, Beitragszahler und User.
ge Beihilfe zur Rechtsradikalität Wie erbärmlich. Man füttert uns
in tausenden Fällen vor. Am 7. Ja- mit Nachrichtenhäppchen und
nuar hat sich die Süddeutsche Coffee to go, abends gibt es EmZeitung erbarmt, ausführlich pörungsfernsehen und ein bissüber Köln zu berichten. Davor chen Protest aus der Komfortzogab es eher unauffällige Meldun- ne. Die Zeit rennt und die Wahlgen. Die Neue Zürcher Zeitung beteiligung sinkt.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
online berichtete dagegen schon
RENÉ ZIPPERLEN
am 3. Januar. Und sie erwähnt
darin die Sondereinheit der Kölner Polizei mit Namen Nafri, > ANDREAS REBERS Heute, 20
Nordafrika, der das Problem der Uhr, Burghof Lörrach. Montag, 2.
Übergriffe auf Frauen schon lan- Mai, 20 Uhr, Vorderhaus Freiburg
ge bekannt war. Nach dem An- (ausverkauft; kleines Ticket-Restgriff auf Charly Hebdo, schrieb kontingent an der Abendkasse).
die SZ am 8. Januar, dass noch gar
nicht erwiesen ist, dass es sich
um einen islamistischen Terrorangriff handelt. Vermutlich
glaubte der Autor, dass, wenn
man einen Menschen ermordet
und dazu „Allah hu akbar“
schreit, heißt das „Frohe Ostern“.
Ich lasse zum Beispiel meine
„Islamisten-Polka“ immer wieder bei Youtube rausnehmen
und lasse Linksvon falscher Seite
sperren. Letztes Jahr habe ich gut
20 Unterlassungsklagen geführt. Aber ich kann nicht anfangen, mich selber zu zensieren,
Sie selbst sind immer wieder
weil die falschen Leute etwas kolwegen Kritik am Islam ins Kreuz- portieren, das ich für richtig halfeuer genommen worden.
te. Wenn man politisches Kabarett macht, macht man sich auch
Als Teilzeitjude, Gelegenheits- manchmal schmutzig.
christ und Freizeitmuslim habe
ich nichts gegen betende MenSie beklagen immer wieder die
schen. Aber Religion gehört ins
Unterwanderung gerade der
Herz und nach Haus. Ich bin entMoscheen durch radikale Islaschiedener Gegner jeglicher gemisten.
schlossener Systeme und institutionalisierter Religion. Dazu In den 70er und 80er Jahren kagehört auch der politische Islam. men nach Militärputschen in
Er ist wie ein Diaphragma nur der Türkei hunderte von Islamisnach einer Seite hin offen.
ten nach Deutschland und beantragten politisches Asyl, weil die
Sie hatten im Dezember für Wir- Militärs sie politisch verfolgten.
bel gesorgt, als Sie Kollegen als
Sie wurden übrigens zurecht
„Empörungsdienstleister“ ohne
verfolgt, weil es sich um religiöse
Haltung kritisiert hatten. Was
Faschisten handelte. Asyl haben
machen die falsch?
sie trotzdem bekommen. Damit
begann die „Reislamisierung“ in
Das Fernsehen erzeugt vor allem der türkischen Community. Den
ein Produkt, das sich verkaufen Test erledigte das Satellitenfernmuss. Und dazu braucht man sehen. Mittlerweile ist Erdogans
die Zustimmung des Publikums. AKP in Deutschland besser orgaBei allem Zorn haben Sie zu den
Das ist das am besten funktio- nisiert als die SPD.
Attentaten auf Charlie Hebdo
nierende Geschäftsmodell – etdie vielleicht berührendste Numwa in der in „Heute Show“ oder
Wie kann man das auf der Bühne
mer ins Fernsehen gebracht.
der „Anstalt“. Gut ist es, die Übliso ausdrücken, dass sich nicht
chen abzuwatschen: Kapitalisjeder Muslim als potenzieller
Terror, um es mit Richling zu
Von Strom
und Strömungen
SAM LEWITT
in der Kunsthalle Basel
Im Obergeschoss der Kunsthalle CCA Wattis Institut für ZeitgeBasel zeigt der 1981 in Los Ange- nössische Kunst in San Francisco
les geborene Sam Lewitt seine entwickelte Konzept auch auf
erste Einzelausstellung in Euro- den Skandal manipulierter
pa: „More Heat Than Light“ Volkswagenmotoren hinweist.
(„Mehr Wärme als Licht“) heißen
Dass diese „Vom Licht zur Wärdie Installationen, die den Räu- me“- Kunst überall funktioniere,
men das Licht nehmen und et- ob in einer Airbnb-Mietwohwas mehr Wärme geben.
nung in New York, dem Institut
Dazu lässt Sam Lewitt den für Contemporary Art in San
elektrischen Stromfluss der Francisco und jetzt in der KunstRäumlichkeiten in schwarzen halle Basel, entspricht der IntenStromkabeln von der Decke hän- tion des in New York arbeitenden
gen und jeweils ein Kabel in eine Künstlers, der meint, dass ein
hauchdünne flexible Bahn mün- „Kunstwerk überall dazugehöden. Das ganze Konvolut gleicht ren“ kann. Potenzielle Käufer
Bodenläufern, die mit Kupfer- müssen sich jedoch bewusst
drähten, die unregelmäßige Mä- sein, dass mit diesem hier beander bilden, versehen sind. Drei reits Störungen in den elektriMal werden die teppichartigen schen Systemen ausgelöst wurANDREA-SILVIA VÉGH
Bänder über Motorblöcke von den.
Volkswagen geführt. Temperaturanzeigen künden von 60 bis > SAM LEWITT „More Heat Than
70 Grad, auf die sich die Kupfer- Light“, Kunsthalle Basel, Steinenbänder ähnlich wie bei einer berg 7, Dienstag, Mittwoch und
Heizdecke erwärmen. Und Besu- Freitag 11 bis 18 Uhr, Donnerstag
cher treiben die Grade mit der ei- bis 20.30, Samstag/Sonntag bis 17
genen Körperwärme, die durch Uhr (bis 29 Mai).
entsprechende Sensoren ermittelt wird, in
die Höhe.
Die dem Minimalismus nahestehenden
Objekte wollen viel erzählen: vom Geldfluß
des Kapitals, der Währung („currency“) und
Strom und Strömung
(„current“). Und sie
weisen auf die Notwendigkeit des Austausches hin, der Grundvoraussetzung für den
Fluss oder Strom des
Kapitals ist. Klingen da
nicht Erinnerungen an
die marxistische Philosophie an, wie es im
amerikanische Kunstmagazin Frieze zum
Anliegen von Sam Lewitt heißt? Da ist es
dann nur folgerichtig, Hinweis auf den VW-Skandal: sich erwärmedass das 2015 in Zusam- der Kupferläufer über Wolfsburger MotorFOTO: VÉGH
menarbeit mit dem block.
KURZ GEFASST
MÜLLHEIM
Akkordeon,Tuba, Rahmentrommel
Gemeinsam mit Michel Godard, einem
der einflussreichsten und innovativsten Jazztubisten sowie Murat Coskun,
einem der vielseitigsten und gefragtesten Rahmentrommler, präsentiert
das Freiburger Akkordeon Orchester
mit „Dream, Play, Smile“ ein besonderes Projekt, das am Donnerstag, 5.
Mai um 19 Uhr, in der Müllheimer
Martinskirche gastiert. Die Zuhörer erwartet dabei ein Aufeinandertreffen dreier unterschiedlicher Klangkörper unter
der Leitung von ZMF-Preisträger Volker Rausenberger. Tickets
DS
unter www.bz-ticket.de.
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Konzert
Lesung, Miriam Pielhau
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20.05. Dr. Hoffnung
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22 KULTUR IN DER REGION
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Nach und vor dem Sturm
LESESTOFF
AC/DC
A BookToo Much
A
xl Rose ist neuer Sänger
von AC/DC. Der Sänger einer der ehemals großartigsten Rockbands überhaupt
singt bis zum Ende
der aktuellen Tournee bei der großartigsten Rockband
überhaupt. Das ist –
verzeihen Sie den
Ausdruck – fucking
bullshit. Man mag
verstehen, dass
AC/DC den an Demenz erkrankten
Malcolm Young
durch seinen Neffen Stevie Young ersetzt haben. Aber Brian Johnson, dem das Gehör schwindet,
durch die aufgedunsene Parodie des ehemals so scharfen
Guns’n’Roses-Frontmann zu
ersetzen, ist ein Witz und nur
damit zu erklärten, dass man so
die Fantastilliarden, die ein
Tourausfall gekostet hätte,
kompensieren kann. Sehen wir
den Tatsachen ins Auge: AC/DC
sind am Ende ihrer Zeit angekommen. Es könnte ein Trost
sein, in alten Erinnerungen zu
schwelgen und dazu ein neues
Buch in die Hand zu nehmen:
„AC/DC – Die härtesten Fragen
– Die ehrlichsten Antworten“
von der Musikjournalistin Susan Masino (Übersetzung: Alan
Tepper) verspricht viel. Und
hält wenig. Masino begleitet die
Band seit 40 Jahren und ist sehr
nahe dran. Sie hat bereits die
Biografie „Let There Be Rock:
Die AD/DC Story“ geschrieben
und nun eine weitere, ausführliche
Bandgeschichte
herausgebracht,
die aus der Sicht
„40 Jahre Fangirl“
geschrieben ist. Alles, was die Band
macht, ist toll und
überhaupt das Beste und – hahaha –
so witzig! Selten
gab es ein Buch mit
so vielen Ausrufezeichen. Die Informationen
sind umfangreich und fundiert
– wiederholen sich aber zu oft,
man muss nicht zehnmal lesen,
dass Angus Young am Anfang
auch im Spiderman-Outfit auftrat. Und die härtesten Fragen?
Die ehrlichsten Antworten?
Sucht man vergebens. Was daran liegt, dass Masino immer
dann, wenn’s ans Eingemachte
geht, ausblendet, wie ein Hollywood-Regisseur bei einer erotischen Filmszene. Dieses Buch
ist weder hart noch ehrlich, und
schon gar kein Rock’n’Roll.
KATHRIN GANTER
> AC/DC – Die härtesten Fragen
– Die ehrlichsten Antworten, Susan Masino, Hannibal-Verlag,
19.90 Euro
KURZ GEFASST
BADENWEILER
„Menschen und Irrtümer“
Eine musikalische Reise durch Tango, Musette, Klezmer, Czardas,
Swing und Bossa Nova wollen die beiden Musikerinnen Sylvia
Oelkrug an der Violine und Cordula Sauter am Akkordeon
am heutigen Sonntag um 19 Uhr im Kunstpalais Badenweiler
bieten. „Menschen und Irrtümer“ heißt ihr Programm, in dem
sie auch Geschichten erzählen. Von ihren Lieblingsirrtümern
und den populärsten Ammenmärchen wie die über Bartwuchs,
Kalbsleberwurst und Flecken auf den Fingernägeln erzählen
die beiden Musikerinnen, ehe sie mit einem flotten Tango
auf die europäischen Auswanderer in Argentinien zu sprechen
kommen und Stücke von unbändiger Lebensfreude oder
DS
herzzerreißender Wehmut zum Besten geben.
Seppe Baeyens untersucht im TANZSTÜCK „Tornar“, was Gesellschaften zusammenhält
Zu den auffallend vielen
belgischen Produktionen
des internationalen Festivals Tanz und Theater gehört „Tornar“. Seppe
Baeyens hat für seine
Choreografie mit Laien,
sowohl Kindern als auch
Erwachsenen, zusammengearbeitet.
ANNETTE HOFFMANN
Als Seppe Baeyens’ Tanzstück
„Tornar“ vor gut einem Jahr Premiere hatte, war der Brüsseler
Stadtteil Sint-Jans Molenbeek
noch kein Symbol für den grassierenden Radikalismus in Belgien. Dabei könnte „Tornar“, das in
diesem Quartier seinen Anfang
nahm, für all jenes stehen, was
jeder Form von Terrorismus den
Boden entzieht: Solidarität und
die Überwindung von Grenzen
zwischen den Generationen, Geschlechtern, sozialen und kulturellen Herkünften.
„Tornar“ beschreibt einen
postapokalyptischen Zustand,
den Moment, in dem sich die
Überlebenden nach einem Tornado aufrappeln und zu einer
neuen Gemeinschaft finden. Insofern ist Baeyens’ erste abendfüllende Produktion geradezu
ein Prototyp für die Form von
politischer Kunst als einen Gegenentwurf zu einem gesellschaftlichen Roll-Back, die sich
der Staatssekretär für Kunst und
Wissenschaft Jürgen Walter bei
der Eröffnung des Festivals am
28. April in einer flammenden
Rede im Freiburger E-Werk
wünschte.
Es dauerte ein bisschen, bis
der Tänzer und Choreograf Seppe Baeyens seine elfköpfige
Equipe zusammen hatte. Bis dahin hatte er einige Workshops
im Studio von Wim Vandekeybus’ Compagnie Ultima Vez, das
in Molenbeek liegt, durchgeführt. Und auch immer mal wieder Besuch vom Nachbarn Leon
Gyselynck bekommen. Der über
Kraftvoll und pathetisch: Seppe Bayens’ Tanzstück „Tornar“.
90-jährige pensionierte Metzger
fand Gefallen an dem Projekt
mit den Kindern, Jugendlichen
und Tänzern, blieb und schloss
sich an. Dass Tanz Generationen
verbinden könne, deckt sich mit
Baeyens’ Erfahrungen. Die Produktion ist ein Tanzstück mit
Kindern und Jugendlichen, aber
nicht ausschließlich für dieses
Alter. In einem Interview beschrieb er, wie „Tornar“ aus dem
Gefühl fehlender Solidarität in
der Gesellschaft entstand und
aus der Frage, welche Ordnung
oder welchen Schutz es brauche,
um diese wieder zu fühlen.
Man kann „Tornar“ als eine Art
Versuchsanordnung verstehen.
Hinterlassenschaften liegen auf
der Bühne, ein Rauschen ist zu
hören, ein Krachen verstärkt
sich. Sand rieselt vom Schnürboden herab, der immer wieder
durch Wind abgetrieben wird.
Nach und nach richten sich die
am Boden liegenden Performer
auf, Leon Gyselynck steht langsam auf, sammelt Obst auf und
steckt es eine Tüte. Einer der
Männer erhebt sich, dreht sich
und beginnt wie eine Spindel zu
kreisen. Die Drehung und der
Kreis sind die zentralen Bewe-
WENN STERNE REDEN KÖNNTEN
schmal,
dünn
Liebe: Die Liebe wartet nur darauf, von Ihnen entdeckt zu
werden. Beruf: Ihre Kreativität
bekommt mit einer neuen Aufgabe Nahrung. Allgemein: Es besteht große Gefahr,
jemandem jetzt unrecht zu tun!
STIER
Liebe: Eine Portion Sinnlichkeit beschert unvergessliche
Stunden! Beruf: Details lieber
noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Allgemein: Irgendwie wird sich die
kritische Situation entspannen.
ZWILLINGE
Liebe: Alles läuft hervorragend
und könnte gar nicht besser
sein. Beruf: Die unerledigten
Dinge müssen in Angriff genommen
werden. Allgemein: Ein gefasster Entschluss ist wichtiger, als Sie denken.
KREBS
Liebe: Ihrem Partner können
Sie Ihre Sorgen und Nöte anvertrauen. Beruf: Ihre Vorschläge kommen in den nächsten Tagen
sehr gut an. Allgemein: Ihre leicht ironische Art könnte missverstanden werden.
LÖWE
Liebe: Bringen Sie wieder ein
wenig Ordnung in die Partnerschaft. Beruf: Ruhen Sie sich
nicht auf dem aus, was Sie erreicht haben.
Allgemein: Etwas mehr Verständnis für
andere kann angebracht sein.
JUNGFRAU
Liebe: Hüten Sie sich davor, alte Geschichten wieder aufzuwärmen. Beruf: Spielregeln befolgen. Das sichert die Harmonie im Umfeld. Allgemein: Ein gutes Geschäft würde
Ihre Zukunft besser absichern.
WAAGE
Liebe: Singles setzen ganz auf
Risiko und ziehen den Hauptgewinn. Beruf: Konzentrieren
Sie sich nicht zu sehr auf Nebensächliches. Allgemein: Eine Bewährungsprobe
heißt es nun gelassen zu bestehen.
in der ionische
Mitte Insel
geteilt (Griechenland)
Anmut, Trocken- schlau,
verLiebreiz gras
schlagen
SCHÜTZE
Liebe: Ihr Partner legt Ihnen
die Welt zu Füßen. Genießen
Sie es. Beruf: Hüten Sie sich vor
übereilten Schritten und Zusagen. Allgemein: Geduldig sein. Drängen Sie nicht
auf eine Entscheidung.
STEINBOCK
Liebe: Genießen Sie das Gefühl
der Verliebtheit nach Herzenslust. Beruf: Den Kollegen gegenüber sollten Sie aufgeschlossener
sein. Allgemein: Aufgepasst, Sie könnten
eine günstige Chance übersehen!
FISCHE
Liebe: Übersehen Sie großzügig die kleinen Schwächen des
Partners. Beruf: Für Hochmotivierte verläuft die Woche besonders
günstig. Allgemein: Der Wunsch nach
schönen Dingen führt Sie in Versuchung.
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Freiburg, das noch bis zum
14. Mai dauert, erhält die
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am nächsten Mittwoch, 4.
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Gelegenheit, sich zu präsentieren. Bereits ausverkauft
sind die Auftritte von Laika
(außer am morgigen Montag
um 12 Uhr) und von Koen de
Preter/Theater Stap. Karteninformationen zu allen Veranstaltungen gibt es unter
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Liebe: Gehen Sie mit Ihren Bedürfnissen ganz offen und ehrlich um. Beruf: Arbeitsberge
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Liebe: Auf Logik im Gefühlschaos sollten Sie lieber nicht
setzen. Beruf: Je hektischer es
wird, desto mehr ziehen Sie sich zurück.
Allgemein: Ihre Hilfsbereitschaft wird
von allen Seiten geschätzt.
FAKTEN
sche Auffassungvon Tanz. Hinzu
kommt die Bedeutung der Musik. Stef Heerens Gitarrensound
treibt die Tanzenden an. Am
Neuanfang steht die Kommunikation. „Tornar“ variiert alle erdenklichen Muster, wie sich die
Tänzer auf der Bühne formieren
können. Duos folgen auf Soli,
mal schert jemand aus der Gruppe aus, einmal arbeitet sich ein
Kind aus einem riesigen Rucksack und berührt Leon Gyselynck im Gesicht, der weicht zurück. Das Kind lacht. Hebefiguren sind zu sehen, Posen. Postapokalyptische Zustände sind
keine Idyllen, das Grollen nimmt
zu. Ein Mann schreit auf, als sei
er aus einem Alptraum erwacht.
Das jüngste Kind wird auf den
Schultern eines Mannes über die
Bühne getragen. Es sind Zeichen
der Angst, aber auch der Fürsorge und insofern eine sehr aktuelle Gesellschaftsdarstellung.
KREUZWORTRÄTSEL
IHR HOROSKOP VOM 1. BIS 7. MAI
WIDDER
FOTO: ZVG/DANNY WILLEMS
gungen des Abends. Sie sind ein
Widerhall des zerstörenden Tornados, auf sie geht auch der Titel
„Tornar“ zurück, der sich mit zurückkehren übersetzen lässt.
Wer schon einmal eine der
sehr physischen Choreografien
des Belgiers Wim Vandekeybus
kennt, wird auch in „Tornar“ einiges wiedererkennen. Baeyens,
der als Autodidakt zum Tanz
kam, hat eine ähnlich kraftvolle
und manchmal auch patheti-
s1813-857
Lösung vom vergangenen Sonntag:
ZAHNSEIDE
DREI GÄNGE 23
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Scharf wie in Ungarn
GAUMENSCHMAUS & RACHENPUTZER
AU BORD DU RHIN
Köstliches auf der Insel
Mihály Wátz erklärt, wie man GULASCH richtig gut und falsch noch besser macht
D
Wie Paprika und Salami ist
Gulasch untrennbar mit
Ungarn verbunden. Doch
ist Gulasch mitnichten
gleich Gulasch. Wichtig für
die Herstellung des Nationalgerichts sind die
Grundzutaten Zwiebeln,
Paprikapulver, Fleisch. Und
die Einhaltung klarer Regeln.
PASCAL CAMES
Mihály Wátz (45) von der Wirtschaft „Im Christ“ bei den Schrebergärten in Freiburg-Hochdorf
ist Ungar und weiß Bescheid.
Was wir in Deutschland unter
Gulasch verstehen, ist in Ungarn
Pörkölt, erklärt der Koch, der im
Hotel Budapest in der ungarischen Hauptstadt gelernt hat.
Und was dort als Gulyás verkauft
wird, ist eine Gulaschsuppe, die
von den Kuhhirten in der Puszta
erfunden wurde.
Pörkölt hat weniger „Saft“ (Soße) und unterscheidet sich
grundsätzlich zu dem, was man
in Deutschland unter Gulasch
versteht. Die Anzahl der Zutaten
ist überschaubar, wie sie zubereitet werden, ist streng geregelt.
Früher habe man Schweineschmalz genommen, heute Öl,
erklärt Mihály Wátz den Trend
zur leichteren Küche. Dann gibt
es noch ein paar Tricks, die wahrscheinlich jeder zwischen Sopron (Ödenburg) und Debrecen
(Debrezin) kennt, die aber hier
noch einmal gesagt werden sollen: Das Wasser (nicht Brühe,
nicht Wein) wird kalt zugegeben,
das ist gut für die Farbe des Fleisches, aber nur soviel, dass das
Fleisch (nicht zu fett!) bedeckt
ist. Wenn es im Winter keine guten Tomaten gibt, verzichte man
und nehme stattdessen den Saft
von Dosentomaten, der gibt Aroma. Sehr wichtig ist der Kümmel, diese Zutat ist quasi Gesetz.
Der in Deutschland so beliebte
Mix aus Schweine- und Rindfleisch kommt einem Ungarn
nicht in den Kochtopf. Entweder
Zwiebeln, Paprika, Fleisch: Das braucht es für einen echten Gulasch.
– oder, heißt es. Hilfsmittel wie
Paprika aus der Tube braucht
man nicht. Was die Chili angeht,
so wird in Ungarn schärfer gegessen als in Deutschland. Der
schärfste Rachenputzer ist nach
dem Nationalheiligen Stephan
benannt und heißt Erös Pista,
was so viel wie „harter/kräftiger
Stefan“ bedeutet. „Ein großer
Name“, raunt Mihály Wátz. Hierzulande ist die scharfe Paste aus
püriertem Chili und Salz im Glas
in türkischen Lebensmittelläden
zu haben. Anders als bei uns isst
man den Salat in Ungarn nicht
davor, sondern zum Gulasch.
Auch bei den Getränken ist alles klar geregelt, wer klassischen
Rindergulasch isst, muss Rotwein trinken (in Ungarn meist
Erlauer Stierblut), beim Schweinegulasch darf man auf Bier ausweichen. Ähnlich rigoros ist es
bei den Beilagen, entweder es
gibt nur Brot oder Reis oder aber
Nokedli Galuska, urige Teigwaren, die wie handgeschabte
Knöpfle ausschauen. „Im Christ“
werden auch mal Bratkartoffeln
bestellt, so der Koch und runzelt
die Stirn über diese Unsitte.
Ja, wird der Kosmopolit einwerfen, es gibt doch auch Gu-
lasch mit Speck oder Karotten. Ja,
es gibt Varianten, aber dann ist
es kein Gulasch mehr, sondern
ein Rindergulasch mit Rotwein,
kurz gesagt ein „Vörösboros Marhapörkölt“. Auch mit Kartoffeln,
Hähnchen und Kutteln könnte
man einen Gulasch zaubern,
weiß Mihály Wátz. Viele weitere
Varianten finden sich in dem
Schmöker „Die gute alte Küche“
(1899) von Katharina Prato, die
sogar ein „kleines Gulasch-ABC“
auflistet, mit so leckeren Varianten wie Salongulasch mit Lungenbraten, Zigeunergulasch mit
abgebrutzeltem Speck, Goulash
rosso mit Rotwein und Goulash
bianco mit Weißwein sowie natürlich Szegediner Gulasch.
Um dessen Entstehung ranken sich Legenden. Die eine besagt, dass dieser Eintopf in Szeged in Ost-Ungarn oder von den
Székler erfunden wurde, einem
ungarischen Stamm im heutigen Rumänien. Wahrscheinlicher ist aber die Geschichte von
dem hungrigen Budapester Bibliothekar Székely, der einen
Wirt kurz vor der Sperrstunde
dazu drängte, eine Portion Pörkölt mit Sauerkraut zu kochen.
Der Dichter Sándor Petöfi (1823
FOTO: PC
bis 1849) beobachtete dies und
bestellte sich tags darauf das
Gleiche, nur mit einem Klacks
Sauerrahm. Merke: Es gibt nur
einen Gulasch, aber mit ein bisschen Fantasie kann man es zur
kulinarischen Unsterblichkeit
bringen. Da Gulasch „immer Saison hat“, wie Mihály Wátz sagt,
sollte man die Gelegenheit nicht
vorbeiziehen lassen.
GULASCH: Zutaten für 10
Portionen: 2 cl Öl, 1 kg Zwiebeln, 2,5 Kilo Rindfleisch,
100 g Paprikapulver edelsüß,
Salz, Pfeffer, 1 EL Kümmel
gemahlen, Knoblauch, Chili,
2 Paprika, 3 Tomaten, Wasser.
Zubereitung: Zwiebeln glasig
anschwitzen, Fleisch zugeben, später Paprikapulver,
gut umrühren. Mit kaltem
Wasser das Fleisch bedecken,
leicht köcheln lassen, eventuell Wasser nachgießen,
Paprikastreifen und Tomatenwürfel dazu gehen, abschmecken. 3 bis 4 Stunden
kochen lassen.
PC
Ausflugstipp: Nächste Woche wird der Panoramaweg AUGENWEIDE rund um Malterdingen eröffnet
Gelb und Lila im frischen Grün:
Der Weg bietet Schönes am Rande
und weite Fernsicht gleichermaßen.
FOTO: JAE
und folgt der geteerten Straße,
die sich zwischen Wiesen und
Rebhängen den Berg hinaufzieht. Im frischen Grün leuchten
gelb Löwenzahn und wilde Narzissen, die blühenden Obstbäume sind weiße Tupfen, und je höher man steigt, umso mehr weitet sich die Aussicht. Der Weg
schlängelt sich bis zur vordersten Spitze des Weinbergs, was einen Blick auf die gesamte Riegeler Bucht, die St. Michaels-Kapelle, das markante Gebäude der
ehemaligen Brauerei, Endingen,
den Kaiserstuhl und die Vogesen
ermöglicht.
Nach jeder Kehre des Weges –
mal geteerte Landwirtschaftsstraße, mal Feldweg, mal Graspfad – gibt es ein neues Aha-Erlebnis, denn Richtungswechsel
sind charakteristisch für diese
Rundtour. In südlicher Richtung
sieht man die Ortschaften um
Teningen und Emmendingen
bis Freiburg, und alle südlichen
Schwarzwaldgipfel lassen sich
ausmachen, was besonders reizvoll ist, wenn der Feldberg noch
Schnee trägt und davor die
Kirschbäume blühen. Trotz der
Auf- und Abstiege ist der Weg
leicht gehbar, deshalb kann das
Auge schweifen. Doch auch Staunenswertes in der Nähe kann
man entdecken: eine windschiefe Rebhütte, eine Hummel auf
sattlila Flieder, ein Schneckenhaus auf einem Rebknorren.
Auf die Idee, diesen Rundwanderweg thematisch zu beschildern, kam die Walking-Gruppe
des ortsansässigen Indiaca-Ver-
sprechend und so werden jährlich einige Tonnen Kartoffeln
verarbeitet. Attraktion für deutsche Gäste sind Gerichte, die es
bei uns selten gibt, wie die leckere, aber völlig unkorrekte
Gänseleberpastete, oder die
diesseits des Rheinsverbotenen
Froschschenkel. 8,50 Euro kostet ein Tagesgericht. Zu Preisen
wie in den 70er Jahren bekommt man als „Plat du jour“,
einen wunderbar zarten Rindfleischsalat, gefolgt von Zunge
mit Kartoffeln und einer Sauce
Gribiche – zum Niederknien.
Nach dem Essen seien dringend
ein paar Schritte empfohlen.
Der kleine Naturlehrpfad informiert über die üppige Fauna
und Flora. Häufigster Bewohner ist „Aedes vexans“, die
Rheinschnake. Sie ist ab Juli auf
Beutezug, weshalb das „Au Bord
du Rhin“ leider nur drinnen serviert. Unbedingt reservieren!
STEPHAN ELSEMANN
> AU BORD DU RHIN, Digue du
Rhin, Gerstheim, Frankreich, Telefon 00 33/3 88 98 36 12.
REZEPT
Aha-Erlebnisse nach jeder Kehre
Eingebettet von Rebbergen und
Wald liegt das kleine Malterdingen in einem Tal. Es ist bekannt
für seine Weingüter, seine Gastronomie und feiert 2016 seine
Tausendjahrfeier. Geht die Ortskenntnis nicht über diese Fakten
hinaus, ist es Zeit für eine Wanderung entlang des Panoramaweges „Augenweide“, der nächste
Woche neu eröffnet wird.
Erwandern lassen sich dabei
nicht nur eine prächtige Aussicht in alle Himmelsrichtungen, sondern auch viel Wissenswertes zum Dorf, denn Tafeln
über Geschichte, Geologie und
Dialekt säumen den Weg. Erkennungslogo ist der „Augenweide“Wegweiser, der von Infotafeln an
Standorten wie dem „Amerikanerstein“ oder dem „Heidengrab“ begleitet wird.
Beginnend in der Ortsmitte
führt der Weg mit einer Länge
von 15 Kilometern als Panoramarundweg und mit 9,6 Kilometern als Waldrundweg über die
Hügel rund um den Weinort.
Start ist beim rostroten Rathaus,
das in der Nachbarschaft der malerischen Jakobskirche liegt. Gemäß der Beschilderung verlässt
man den Ort entlang des Dorfbachs in nördlicher Richtung
ie kleine Rheininsel bei
Lahr birgt mit dem
Schöllengießen eine Miniausgabe des Taubergießen
und ist schon deswegen einen
Besuch wert. Doch wahres
Kleinod der Insel ist, auf das
Idyllischste versteckt, das Restaurant „Au Bord du Rhin“. Kein
Schild verrät den Abzweig von
der Straße. Und trotzdem ist
hier der Mittagstisch ausgebucht, mitten in der Woche. Das
liegt allein an der Küche, die eine reine Freude ist. Es regiert eine altmodische Opulenz auf
der Speisekarte – mit „Sauce béarnaise“, mit einer „Matelote“,
Fisch, gekocht in Riesling und
Sahne, mit Birne Belle-Helène“
zum Nachtisch. Alles schmeckt
prima oder überrascht aufs Angenehmste wie ein köstliches,
mit Rotwein, Honig, Anis und
Zimt gekochtes Zwiebelkompott. Sogar die Pommes sind
hausgemacht. „Comme il faut“,
bestätigt Juniorchef Stephane
Riss, mit Kartoffeln vom Bauernhof, handgeschält, zweimal
frittiert. Die Nachfrage ist ent-
eins, die hier allwöchentlich ihre
Runden dreht. „Wir sind vom
Panorama auf der Kammlage so
begeistert, dass wir das mit anderen teilen möchten“, sagt KarlHeinz Bührer, Indiaca-Vereinsvorsitzender. Da der Weg inklusive Waldrunde knapp 24 Kilometer umfasst, war klar, dass diese
Strecke vielen Wanderern zu
lang ist. „Wir haben sie in Waldund Panoramarunde aufgeteilt,
und auch diese kann man jederzeit abkürzen, da man von überall immer wieder ins Dorf hinab
sieht“, erläutert er. Eineinhalb
Jahre hat die Gruppe den Weg geplant und umgesetzt, getragen
von der Gemeinde Malterdingen
und gefördert vom Naturpark
Südschwarzwald. Bei seiner Einweihung an Christi Himmelfahrt, 5. Mai, werden Verpflegungsstände entlang des Weges
das Wandern besonders belohnen.
JUTTA JÄGER-SCHENK
> ERÖFFNUNG
des „Augenweide“-Panoramawegs am Donnerstag, 5. Mai, 9 Uhr, am Rathaus
Malterdingen. Start der gemeinsamen Wanderungen: 9 Uhr Gesamtrunde (23,6 km), 11 Uhr Panoramarunde (15 km), 13 Uhr
Waldrunde (9,6 km).
Nichts als Idylle: Die Umgebung des Restaurants (rechts).
FOTO: SEL
Donnerstag, 5. Mai 2016
GUTEDEL-
WANDERTAG
WEIN, ESSEN,
MUSIK & SPAß
von 10-18 Uhr auf der 12 km langen
Wanderstrecke Römerstr./Wiiwegli.
Start & Ziel für die Gutedel-Tour:
Bad Bellingen Kurhaus / EfringenKirchen Bezirkskellerei
Bustransfer 17-19 Uhr:
Bad Bellingen | Blansingen | Efringen-Kirchen
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Die Markgräfler Weingüter
und Winzergenossenschaften
ERSTE MARKGRÄFLER WINZERGENOSSENSCHAFT
SCHLIENGEN -MÜLLHEIM
Junge Frühlingsweine
Badische
Weinprobe
4. Mai 2016 · 19 Uhr
Kurhaus Bad Bellingen
Mit der Badischen Weinkönigin und den Kellermeistern der
Ersten Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim
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Rahmenprogramm mit Kabarettist Martin Schley (”Hausmeister
Hämmerle” aus SWR4) · musikalische Unterhaltung durch Hansi Kolz
Winzersekt-Empfang & 12 Badische Weine inkl. Brot: € 12,– p. Pers.
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Winzerstüble Bad Bellingen · Winzergenossenschaft in Schliengen
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24 DREI GÄNGE
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Ort der Wandlung
Der HÖRNLEBERG im Elztal wird vom 1. Mai an zum Wallfahrtsort
Heute beginnt auf dem
Hörnleberg im Elztal die
Wallfahrtszeit. Wie jedes
Jahr steht sie im Zeichen
der Muttergottes, in diesem
„Heiligen Jahr“ lautet das
Motto: „Du Mutter der
Barmherzigkeit“. Im Lauf
der Jahrhunderte ist der
Berg zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort geworden.
DANIEL FLEIG
Das Marienheiligtum „Unserer
Lieben Frau vom Hörnleberg“ ist
weit über das Elztal hinaus bekannt. Der Hörnleberg oder auch
„Monte Cornuto“, wie er oft genannt wird, ist ein 907 Meter hoher Berg auf der Gemarkung der
Gemeinde Winden im Elztal,
dessen seitliche Abhänge unmittelbar an das Simonswäldertal
grenzen. Er ist der „heilige Berg“
der katholischen Kirchengemeinde St. Stephan von Oberwinden. Doch es ist nicht nur seine exponierte Lage, die bei schönem Wetter eine herrliche Fernsicht
auf
den
mittleren
Schwarzwald, die benachbarten
Vogesen, ja sogar bis hin zu den
Ausläufern der schwäbischen
Alb und zum Straßburger Münster zulässt, die die Pilger anzieht.
So berichten Gläubige, dass dieser Berg sie wie magisch anziehe
und man mindestens einmal im
Jahr oben sein sollte.
Für viele Einheimische ist der
Hörnleberg auch mit der eigenen Lebensgeschichte verbun-
den: So ist von Besuchern immer
wieder zu hören, dass man sich
nach einem Gipfelaufstieg mit
anschließendem Gebet und Besinnung, wobei man seine Sorgen und Nöte der Gottesmutter
anvertraute, viel freier und unbeschwerter fühle. Wer eine solche Wallfahrt unternimmt, sei
bereit, sich verwandeln zu lassen. Zwischen 10 000 und
15 000
Menschen,
schätzt
„Hörnlebergpfarrer“ Bernhard
Thum, pilgerten jedes Jahr während auf den Hörnleberg, um ihren Glauben zum Ausdruck zu
bringen, um sich Kraft, Hilfe und
Halt zu holen oder sich ihren
Ängsten zu stellen.
„Der Hörnleberg ist einfach
ein besonderer Ort, der viele
Gläubige aus Nah und Fern und
egal bei welchem Wetter anzieht“, sagt Thum. Er ist seit 2007
Nachfolger von Pfarrer Lukas
Wehrle und als Kooperator in der
Seelsorgeeinheit oberes Elztal
sowie als Wallfahrtsrektor auf
dem Hörnleberg tätig. Der Berg
sei ihm regelrecht „ans Herz gewachsen“, sagt Thum. Er zelebriert die meisten kirchlichen
Messen während der Wallfahrtszeit und schaut, dass dort oben
„alles rundläuft“.
Um den Ursprung des Muttergottesheiligtums ranken sich
mehrere Mythen und Sagen. Eine Legende berichtet von einem
blinden Mann, der versprach, zu
Ehren Marias eine Kapelle auf
dem Berg zu erbauen, den seine
Augen als Erstes erblicken würden. Als er tatsächlich das Augenlicht wieder erlangte, sah er
in weiter Ferne den Hörnleberg.
Eine andere Legende erzählt von
einem Mann aus dem benachbarten Elsass, der nachts nicht
auszuhaltende Schmerzen hatte
und sich die Sonne des nächsten
Tages herbeisehnte. Eines Morgens sah er in der strahlend aufgehenden Sonne hinter dem
Hörnleberg die Gottesmutter
mit ihrem Kind. Nachdem er
wieder gesund geworden war,
gelobte er, eine Kapelle mit Marienbild auf diesem Gottesberg
errichten zu lassen. Urkundlich
erwähnt wurde die „Capella uf
dem Hörnlin“ erstmals 1469 im
Pfründebesetzungsbuch
der
Diözese Konstanz.
Obwohl der Hörnleberg in der
Vergangenheit einiges an Bränden und Plünderungen mitmachen musste, hat er bis heute
nichts von seiner Ausstrahlung
verloren. Der „heilige Berg“
trotzte den Zerstörungen des
Dreißigjährigen Krieges im Jahre
1639, wobei die Kapelle und das
Bruderhaus nach Plünderung
und Brandlegung ein Opfer der
Flammen wurden. Und er überstand den Brand von 1684 sowie
die Blitzeinschläge vom 26. Mai
1763 und vom 4. September 1826.
Bald danach kam es zum Wiederaufbau der Gnadenstätte: Am 17.
August 1856 wurde die Hörnlebergkapelle feierlich eingeweiht.
Das von 1826 stammende gerettete Mariengnadenbild, untergebracht in der damaligen Pfarrkirche Oberwinden, wurde in einer
feierlichen Prozession am 7. Oktober 1883 wieder auf den Hörnleberg zurückgebracht.
Einkehr, Besinnung, Erholung: Auf dem 907 Meter hohen Berg suchen Pilger all das.
Während des Zweiten Weltkrieges drohte der Kapelle durch
einen Flugzeugabsturz unterhalb des Berggipfels abermals
der Untergang. Und am 19. September 1973 entdeckte man, dass
das altehrwürdige Gnadenbild,
die Himmelskönigin mit dem Jesuskind auf dem Schoß, gestohlen worden war. Es blieb bis zum
heutigen Tage unauffindbar. Eine Nachbildung der barocken
Muttergottesstatue wurde am 1.
Mai 1982 in der Wallfahrtskirche
vom Freiburger Weihbischof
Karl Gnädinger geweiht. Die
rings um den Freialtar aufgestellten holzgeschnitzten Elemente des Kreuzweges sowie
mehrere Sandsteinskulpturen
des „Weges der Menschwerdung“
wurden 1997 bis 1999 sowie im
heiligen Jahr 2000 der kirchlichen Weihe unterzogen.
Die Wallfahrt auf den Hörnleberg beginnt auch in diesem Jahr
am 1. Mai. Von Oberwinden geht
es über den alten Hörnlebergweg, vorbei am oberen Parkplatz,
hinauf über den steilen 1,4 Kilometer langen Stationenweg mit
den zwölf Kreuzwegstationen,
die das Leiden Christi von der
Verurteilung bis zur Kreuzigung
beschreiben, hinauf zur Wallfahrtskirche. Der Fußmarsch auf
dem gut ausgeschildertem Weg
dauert bei normalem Gehtempo
anderthalb bis zwei Stunden.
Oben angekommen, kann man
sich in der Pilgergaststätte bei
Familie Schultis oder am Kiosk
stärken und die obligatorische
Linzerschnitte probieren. Gegenüber am Devotionalienstand
von Rosa und Heinz Schindler
können typische Andenken wie
Kerzen, Rosenkränze, Heiligenbilder und vieles mehr erworben
werden. Eine weitere Route führt
von Gutach-Bleibach über den
etwa fünf Kilometer langen
> WALLFAHRT: An allen Sonnta-
gen im Mai gibt es in der Kapelle
auf dem Hörnleberg um 14 Uhr einen Rosenkranz, 14.30 Uhr eine
Maiandacht. Während der gesamten Wallfahrtszeit findet jeden
Samstag um 9 Uhr ein Gottesdienst mit Predigt statt, zuvor besteht um 8 Uhr eine Beichtgelegenheit mit Rosenkranz. Immer
mittwochnachmittags ist die
Wallfahrtskirche von 13 bis 17 Uhr
geöffnet. Um 16 Uhr wird der Rosenkranz gebetet. Beendet wird die
Wallfahrt mit einer Schlussandacht um 14.30 Uhr am Christkönigssonntag am 20. November. Info: www.hoernleberg.de.
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Touren von Winzer zu Winzer
Markgräfler Weingüter laden zur fünften Jahrgangspräsentation
S
pritzige Weißweine
nige Weingüter haben ihre
und
gehaltvolle
Gutsschänken und GasthäuRotweine nach Herser geöffnet. So verwöhnt
zenslust probieren
das Gasthaus zur Krone in
– darauf können sich WeinSchliengen-Mauchen, das
freunde bei der offenen Jahrzum Weingut Lämmlingangspräsentation
der
Schindler gehört, die Gäste
Markgräfler Weingüter am
mit einem JahrgangspräsenSamstag, 7. Mai, und Sonntationsmenü in Begleitung
tag, 8. Mai, freuen. Unter
von Weinen aus dem 2015er
dem Motto „Den MarkgräfJahrgang. Darüber hinaus
lern ins Glas geschaut“ biestehen bei einzelnen Betrieten 28 Winzerbetriebe zwiben auch Feste und Events
schen Ebringen und Binzen
auf dem Programm wie das
jeweils von 11 bis 18 Uhr
Hoffest beim Wein- und
wieder eine kostenlose
Sektgut Schweigler in BinWeinprobe des Jahrgangs
zen am Sonntag, 8. Mai. Das
2015 an. Darunter sind auch
Privat-Weingut H. SchlumWeingüter, die beim Gutedel 28 Markgräfler Weingüter, darunter das Wein- berger in Sulzburg-Laufen
Cup frisch prämiert wurden. gut Frick in Binzen, laden am 7. und 8. Mai zur feiert seine zehnjährige MitVEREIN gliedschaft im VDP und öffBereits zum fünften Mal öff- Jahrgangspräsentation.
nen die Weingüter damit am
net aus diesem Anlass auch
Himmelfahrtswochenende ihre Tore mosphäre ihre Favoritenweine zu Weine der vergangenen zehn Jahre
und geben Weinliebhabern die ein- entdecken und mit den Weinma- aus seiner Schatzkammer. Nicht nur
malige Gelegenheit, in lockerer At- chern ins Gespräch zu kommen. Bei die Vielfalt der Weine, sondern auch
einigen Weingütern kann man zudem der Betriebe kann man bei einer Tour
einen Blick in den Keller werfen. Prä- von Winzer zu Winzer durch das blüsentiert wird die ganze Weinvielfalt hende Markgräflerland kennenlerdes Markgräflerlandes – allen voran nen.
DER V ER E IN
der Gutedel gefolgt von WeißburgunSchließlich sind unter den 28
Im Verein Markgräfler Weingüter
der, Grauburgunder, Chardonnay Weingütern alle Betriebsgrößen vom
sind 50 Weingüter aus dem Markund Sauvignon blanc. Aber auch Einmann-Betrieb bis hin zu großen
gräflerland zwischen Freiburg
Rosé- und Rotweine können verkos- Weingütern. Sie sind alle Mitglieder
und Weil am Rhein zusammentet werden. „Wir sind mit dem neuen im Verein Markgräfler Weingüter,
geschlossen. Sie bewirtschaften
Jahrgang sehr zufrieden. Dank kern- dem Veranstalter der Jahrgangspräeine Rebfläche von fast 500 Hektgesunder, voll ausgereifter und aro- sentation. Erstmals dabei sind in diear, das entspricht nahezu der
matischer Trauben können wir Weiß- sem Jahr die Weingüter Harteneck in
Anbaufläche des Weinbaugebieweine mit einer schönen Fruchtaro- Schliengen,
Sommerhalter
in
tes Ahr. Ziel des Vereins ist es,
matik sowie kraftvolle, komplexe Schliengen-Mauchen sowie Kaufdie Kultur, das Ansehen und den
Rotweine mit Charakter kredenzen“, mann in Efringen-Kirchen.
Absatz des Weins aus dem Markerklärt Thomas Walz, erster Vorsit- –
gräflerland zu fördern. Insbesonzender des Vereins Markgräfler Über die teilnehmenden Weingüter
dere widmet er sich der Pflege
Weingüter. Als Grundlage zur Wein- informiert ein Flyer, der in allen Touund dem Erhalt der Rebsorte
probe gibt es vielerorts kleine kulina- rist-Informationen der Region ausliegt
Gutedel in den Weinlagen am
rische Begleiter wie Quiche, Speck- und unter www.markgraeflerFuße des Schwarzwalds.
gugelhupf, Käse, selbstgebackenes weingueter.de heruntergeladen werBrot und Markgräfler Scharwaie. Ei- den kann.
INFO
FOTO: FLEIG
Hörnlebergweg hinauf. Wer es
einfacher haben möchte, kann
auch sein Fahrzeug am oberen
Parkplatz abstellen und in 30 bis
35 Minuten über den anfangs
steilen Stationenweg das Gipfelkreuz erklimmen.
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WEINGÜTER
TEILNEHMER
•Schlossgut Ebringen, Ebringen
•Weingut Hugo Glöckler, Bad
Krozingen
•Weingut Peter Landmann,
Staufen
•Weingut Michael Wiesler,
Staufen
•Weingut W. Löffler, StaufenWettelbrunn
•Weingut Marget, Heitersheim
•Weingut Josef Walz, H’heim
•Weingut Wilhelm Zähringer,
Heitersheim
•Weingut Julius Zotz, H’heim
•Weingut Kiefer-Seufert,
Ballrechten-Dottingen
•Weingut B. und P. Rieger,
Buggingen-Betberg
•Privat-Weingut H. Schlumberger, Sulzburg-Laufen
•Weingut Rainer Schlumberger,
Sulzburg-Laufen
•Weingut Engler, Müllheim
•Weingut Dr. Schneider,
Müllheim-Zunzingen
•Weingut Lämmlin-Schindler,
Schliengen-Mauchen
•Weingut Sommerhalter,
Schliengen-Mauchen
•Weingut Fritz Blankenhorn,
Schliengen
•Wein- und Sektgut Harteneck,
Schliengen
•Weingut Zimmermann,
Schliengen
•Weingut Jürgen von der Mark,
Bad Bellingen-Rheinweiler
•Weingut Marienheim,
Bad Bellingen-Bamlach
• Weingut Kalkwerk Istein,
Efringen-Kirchen-Istein
•Weingut Huck-Wagner,
Efringen-Kirchen
•Weingut Kaufmann, EfringenKirchen
•Weingut Frick, Binzen
•Weingut Krebs, Binzen
•Wein- und Sektgut Schweigler,
Binzen
7.
UND
8. MAI | 11 - 18 UHR
EXTRA: BERUFSBILD STEUERBERATUNG 25
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Digitalisierung im Steuerbüro
FAKTEN
Interview mit RAOUL RIEDLINGER aus Freiburg, Präsident der Bundessteuerberaterkammer
Das Besteuerungsverfahrenen
soll digitalisiert werden, denn
die Finanzverwaltung steht, wie
auch die Wirtschaft, vor den Herausforderungen des demografischen Wandels. Sie wird künftig
mit weniger Personal die Gleichmäßigkeit der Besteuerung sicherstellen müssen. Durch eine
zunehmende
Digitalisierung
will sie diese Herausforderung
meistern. Mit dem Gesetz zur
Modernisierung des Besteuerungsverfahrens soll der Grundstein für ein modernes, digitales
Besteuerungsverfahren gelegt
und der Steuervollzug schneller,
einfacher und effizienter werden. Welche Folgen dies für die
Steuerzahler wie auch die Steuerberater hat, erklärt Raoul Riedlinger, Steuerberater aus Freiburg und Präsident der Bundessteuerberaterkammer, im Interview.
Herr Riedlinger, was halten Sie
von der zunehmenden Digitalisierung allgemein und speziell
im Steuerrecht?
Die Digitalisierung allgemein
bedeutet vor allem Zeitersparnis
und ist in der globalisierten Welt
nicht mehr wegzudenken. Auch
im Steuerrecht ist die Digitalisierung bereits gelebte Praxis.
Schon heute läuft die Kommunikation zwischen den Finanzämtern und Steuerpflichtigen routiniert digital. Das belegen auch
die aktuellen Zahlen: 2015 gab es
fast zwei Millionen E-Bilanzen
und rund 20 Millionen elektronisch übermittelte Einkommen-
Ab 2022 sollen Steuererklärungen nur noch digital abgegeben und bearbeitet werden. Über Vor- und Nachteile berichtet Raoul Riedlinger,
Präsident der Bundessteuerberaterkammer.
FOTOS: DPA/KAMMER
steuererklärungen. Es gibt also nanzbeamter die Steuererkläeine breite Akzeptanz für digita- rung oder den Bescheid je gesehen hat. Das bedeutet vor allem
le Prozesse.
Zeitersparnis für alle Beteiligten.
Dies soll zum Beispiel mit der
Für die Finanzverwaltung soll
das Gesetz eine Erleichterung
Änderung der Belegvorlagepflicht in die Belegvorhaltebringen, doch wird es dadurch
auch für Steuerpflichtige schnel- pflicht geschehen. Mussten
ler, einfacher und effizienter wer- Steuerzahler bisher bestimmte
den?
Belege unaufgefordert mitsenden, wird die Finanzverwaltung
Grundsätzlich wird das Gesetz in Zukunft diese Belege nur noch
zur Modernisierung des Besteu- bei Bedarf anfordern.
erungsverfahrens auch für SteuWelche Auswirkungen hat die
erpflichtige, also Privatpersonen
Digitalisierung auf den Beruf
und Unternehmen, einige Erdes Steuerberaters?
leichterung bringen. Mithilfe
der vollautomatischen Bearbeitung können Steuerbescheide Gerade für Steuerberater bringt
auf Grundlage der elektronisch der momentane Gesetzentwurf
abgegebenen Steuererklärung nicht nur Vorteile. Die Bundeserstellt werden, ohne dass ein Fi- steuerberaterkammer begleitete
den Gesetzgebungsprozess von
Anfang an und konnte so einige
Verbesserungen für Steuerberater und ihre
Mandanten erzielen.
Trotz vieler
Erfolge
sieht die
Bundessteuerberaterkammer aber in
einigen
Punkten
weiteren
Änderungsbedarf. Zum Beispiel konnte für beratene Steuerpflichtige
eine Verlängerung der Abgabefrist auf den 28. Februar des
Zweitfolgejahres bewirkt werden. Damit einher geht aber die
Möglichkeit, dass das Finanzamt
eine Steuererklärung schon vor
Ablauf der regulären Frist anfordern kann und dies nicht nur aus
sachlichen Gründen, sondern
auch nach einem Zufallsverfahren. Für die zufallsgesteuerte
Vorabanforderung steht zudem
nur eine starre Bearbeitungsfrist
von drei Monaten zur Verfügung. Bei Überschreiten der Frist
drohen den Steuerpflichtigen
automatische
Verspätungszuschläge. Insbesondere bei umfangreicheren
Sachverhalten
wie Jahresabschlüssen ist die
Frist zu kurz.
Wie könnten Steuerpflichtige
und Steuerberater stärker von
der Digitalisierung profitieren?
Steuerpflichtige und ihre Berater könnten zum Beispiel von
schnelleren Bescheiden profitieren. In dem Gesetzesentwurf
lässt sich allerdings eine Nutzenasymmetrie feststellen. Von den
durch die Digitalisierung erzielten Synergieeffekten profitiert
derzeit überwiegend die Finanzverwaltung. Hier sehen wir Änderungsbedarf. Kurzfristig bieten sich konkrete Einzelmaßnahmen wie beispielsweise die
Rückübermittlung von Bescheiddaten mit ausführlicher
Abweichungsanalyse an. Langfristig sollte das Besteuerungsverhältnis weiter im Sinne eines
Kooperationsverhältnisses ausgebaut werden. Soweit die Finanzverwaltung Aufgaben und
Verantwortung verlagert, muss
sie im Gegenzug Rechtssicherheit gewähren. Dies könnte beispielsweise durch den konsequenten Ausbau der verbindlichen Auskunft und der Anrufungsauskunft
geschehen.
Unter anderem dafür setzt sich
die Bundessteuerberaterkammer im laufenden Gesetzgebungsverfahren ein.
DS
> Der Freiburger Raoul Riedlinger
ist Präsident der Steuerberaterkammer Südbaden und seit September 2015 Präsident der Bundessteuerberaterkammer. Er ist als
Steuerberater, Rechtsanwalt und
Wirtschaftsprüfer Partner der Dr.
Riedlinger und Partner GbR in Freiburg ansässig. Die Bundessteuerberaterkammer vertritt rund
100 000 Steuerberater in Deutschland.
BERUFSBILD Der Weg zum
Steuerberater ist auf der Internetseite der Deutschen
Steuerberaterkammer ausführlich beschrieben. Zwei
Wege führen zum Steuerberater: Ein Hochschulstudium oder eine kaufmännische Ausbildung. Neben
der einheitlichen Prüfung
haben beide Wege gemeinsam, dass sie zugleich eine
praktische Tätigkeit auf dem
Gebiet der von den Bundesoder Landesfinanzbehörden
verwalteten Steuern voraussetzen. Die Dauer der praktischen Tätigkeit hängt für
Absolventen eines wirtschafts- oder rechtswissenschaftlichen Hochschulstudiums oder eines Hochschulstudiums mit wirtschaftwissenschaftlicher
Fachrichtung davon ab, ob
die Regelstudienzeit des Studiengangs vier Jahre oder
weniger beträgt.
Unterstützt werden Steuerberater bei ihrer Arbeit von
Steuerfachangestellten und
Steuerfachwirten. Deren
Ausbildung in den Steuerberaterkanzleien wird von
den Steuerberaterkammern
begleitet. Nach einer umfassenden theoretischen und
praktischen Ausbildung
sichert das anspruchsvolle
staatliche Steuerberaterexamen die hohe Qualität
der Beratungsleistung der
Steuerberater.
DS
> Informationen zu Steuerberufen gibt die Bundessteuerberaterkammer unter
www.bstbk.de.
Wir suchen zur Verstärkung
unseres Teams ab sofort eine/n
Steuerfachangestellte/n
in Teilzeit (Umfang noch zu bestimmen).
Was Sie mitbringen:
Anwendungssichere DATEVKenntnisse.
Wenn wir Ihr Interesse geweckt
haben, freuen wir uns auf Ihre
Bewerbung:
Wir sind eine regional tätige mittelständisch ausgerichtete
Steuerkanzlei in der Innenstadt von Freiburg mit einem Team
von derzeit 12 Mitarbeitern. Zur Verstärkung suchen wir einen
Steuerfachangestellten /
Steuerfachwirt ( m/w)
Ihre Aufgaben:
Selbständige Bearbeitung von Finanzbuchhaltungen und eigenverantwortliche Erstellung von Steuererklärungen und Jahresabschlüssen für Mandanten aller Rechtsformen. Kenntnisse
im Bereich Lohnbuchhaltung wären vorteilhaft.
Weiter suchen wir einen
Wir suchen in Voll- oder Teilzeit eine
Bürokraft für allgemeine Sekretariatsarbeiten.
Buchhaltungskenntnisse von Vorteil. Zeitgemäße EDV-Kenntnisse werden vorausgesetzt. Ein gutes Betriebsklima und eine qualifizierte Einarbeitung sowie ein leistungsgerechtes Gehalt werden geboten. Bei Interesse freuen wir
uns auf ihre Bewerbungsunterlagen mit Gehaltsvorstellung – auch per E-Mail.
ITC Steuerberatungsgesellschaft mbH, Stephanienweg 36, 79224 Umkirch,
Tel. 07665- 9326464, [email protected]
Partnerschaft mbB
Wirtschaftsprüfer · Rechtsanwälte
Steuerberater · Vereidigter Buchprüfer
Holbeinstraße 22, D-79100 Freiburg
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Fax +49 - (0)761 - 70 63-20
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Bachelor of Arts - Steuern und
Prüfungswesen (m/w)
für den Bereich der Erstellung von Jahresabschlüssen und Steuerklärungen sowie einen
Lohn- und Finanzbuchhalter (m/w)
für die selbständige und fachgerechte Bearbeitung der Buchhaltungen.
Wir bieten Ihnen einen modern eingerichteten Arbeitsplatz in
einem abwechslungsreichen und freundlichen Arbeitsumfeld
bei leistungsgerechter Vergütung. Ihre Teamkompetenz wird
von Ihren Kollegen gerne erwidert. Es erwartet Sie ein gut ausgestattetes Büro mit modernster EDV unter Einsatz von DATEVund MS-Office-Programmen.
Ausbildungsplatz
Laufende Fort- und Weiterbildung ist in unserer Kanzlei selbstvertständlich und wird von uns gefördert und unterstützt. Gerne können Sie sich auch im Rahmen eines Probearbeitstages
ein Bild von unserer Kanzlei machen.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bitte
richten Sie diese an:
Zur Verstärkung unseres Teams bieten wir zum 1. September
2016 eine Ausbildungsstelle zum
Steuerfachangestellten (m/w)
Sie sind für Menschen, Zahlen, Paragraphen zu begeistern
– dann sind Sie für uns die richtige Person, wir fördern und
fordern Sie.
Burgert
& Kollegen GmbH
Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft
Belchenstr. 10 · 79244 Münstertal · Tel. 07636/782020
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Jeden Sonntag
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im Briefkasten.
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STB Thomas Burgert
Basler Straße 4
79100 Freiburg
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Fax 0761 7030-730
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26 ANZEIGEN
Der Sonntag · 1. Mai 2016
STELLENANGEBOTE
Wenn wir in Zukunft noch effizienter werden,
liegt das vielleicht an Ihnen.
Sachbearbeiter (w/m) Vertrieb
Die FreiNet GmbH entwickelt und betreibt in Freiburg Apps und
Online-Portale der Firmengruppe Badisches Pressehaus GmbH & Co. KG:
Unter anderem eines der erfolgreichsten regionalen Nachrichtenportale
Deutschlands: badische-zeitung.de, das mit dem Grimme Online Award
ausgezeichnete Stadtportal fudder.de sowie das Eventportal bz-ticket.de.
in Teilzeit
Ihre Aufgabe
Sie sind für die Erstellung von Auswertungen und
Statistiken sowie Präsentations- und Projektunterlagen nach Vorgaben zuständig. Zudem erstellen,
prüfen und kontrollieren Sie interne Berichte und
Abrechnungen und unterstützen bei der Planung
und Steuerung von Filial-Neueröffnungen
-Wiedereröffnungen und -Schließungen. Zu Ihren
weiteren Aufgaben gehören die Koordination von
Terminen, die Bearbeitung von Kundenanliegen
und die Vorbereitung von Besprechungen. Darüber
hinaus übernehmen Sie den Telefonservice für den
Bereich Vertrieb sowie allgemeine Bürotätigkeiten.
Ihr Profil
Sie verfügen über eine abgeschlossene kaufmännische oder gewerbliche Berufsausbildung und
begeistern sich für den Handel. Ihre strukturierte
und zielorientierte Arbeitsweise zeichnet Sie aus.
Durch Ihr sicheres und freundliches Auftreten
bieten Sie unseren Mitarbeitern und Kunden einen
hohen Grad an Servicequalität. Sie besitzen zudem
ausgeprägte organisatorische und kommunikative
Fähigkeiten, haben eine starken Teamgeist und
zeigen viel Engagement bei der Umsetzung Ihrer
Aufgaben. Der sicherer Umgang mit MS Office
rundet Ihr Profil ab.
Zur Verstärkung suchen wir baldmöglichst eine/n
Unser Angebot
Software-Entwickler (m/w)
Wir bieten Ihnen einen sicheren Arbeitsplatz mit
verantwortungsvollen, interessanten sowie abwechslungsreichen Tätigkeiten. Sie erhalten eine übertarifliche
Vergütung sowie alle Sozialleistungen eines Großunternehmens (Urlaubs- und Weihnachtsgeld, tarifliche
Altersvorsorge). Nach einer intensiven Einarbeitung
starten Sie in einem engagierten Team.
Ihre Aufgaben
• Weiterentwicklung unseres eigenen, zentralen CMS
• Modellieren komplexer Strukturen in relationalen und
dokumentenbasierten Datenbanksystemen
• Mitverantwortung für Umsetzung und Qualität unserer
mobilen Anwendungen
• Bewertung zukunftsfähiger Erweiterungen der Infrastruktur
• Entwicklung neuer und innovativer Lösungsansätze
• Ansprechpartner für das Entwicklerteam
• Qualitätssicherung der Arbeitsergebnisse und regelmäßiges
Feedback an die Abteilungsleitung
Interesse geweckt ?
Dann überzeugen Sie uns mit Ihrer aussagekräftigen Bewerbung. Selbstverständlich behandeln
wir Ihre Unterlagen vertraulich!
Richten Sie Ihre Bewerbung an:
Lidl Vertriebs-GmbH & Co. KG
Personalabteilung
Max-Immelmann-Allee 23
79427 Eschbach
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Ihre Qualifikation
• Sehr gute Kenntnisse in PHP, JavaScript und Ajax
• Erfolgreich abgeschlossenes Hochschul- oder
Fachhochschulstudium der Informatik
• Erfahrungen mit mobilen Entwicklungsumgebungen
• Konzeption anspruchsvoller Projekte
• Projektmanagement-Kenntnisse
EINSTIEG BEI LIDL
Was wir Ihnen bieten
Unser Auftraggeber ist ein metallbearbeitendes Unternehmen mit
Firmensitz in Südbaden, rund 40 km südlich von Freiburg. Er gehört
zu einer weltweit agierenden Firmengruppe und ist Spezialist für die
industrielle Produktion hochgenauer Komponenten. Folgende Position ist zu besetzen:
Sachbearbeiter Einkauf (m/w)
Aufgabe: Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen, Einholung
von Angeboten und Erstellung von Angebotsvergleichen, Durchführung von Preisverhandlungen und Preisanalysen
Wunschprofil: Kaufmännische Ausbildung im Bereich Einkauf oder
Materialwirtschaft, Gute PC-Kenntnisse mit MS-Office Produkten
sowie Erfahrung im Umgang mit WWS, Sprachkenntnisse in
Englisch
Ausführliche Informationen finden Sie unter:
www.limberger-dilger.de/stellen­angebote
Kennziffer:­PS100­ ­
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LIMBERGER+DILGER GmbH + Co. KG
Unternehmensund Personalberatung
• Themenspezifische Weiterbildungsangebote
• Moderne Arbeitsumgebung
• Sehr gutes Betriebsklima
• Unterstützung bei der Wohnungssuche
• Attraktiver Standort mit ausgezeichneter Verkehrsanbindung
Physiotherapeut/in
in Voll- oder Teilzeit, für Hausbesuche
im Raum Bad Krozingen gesucht.
Freie Zeiteinteilung, gute Bezahlung.
Krankengymnastik Praxis
Lekies
Tel. 0 76 34 - 26 68
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie Ihre vollständigen
Bewerbungsunterlagen mit Gehaltsvorstellung bitte an: [email protected]
Wir suchen für unser Team einen gelernten
FreiNet Gesellschaft für Informationsdienste mbH
Lörracher Str. 5a, 79115 Freiburg, www.freinet.de
MALER-/IN
vorwiegend für Privatkunden.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung per
Post oder E-mail.
Rudi Mayer · Maler- und Farbenfachgeschäft
Hauptstraße 29 · 79400 Kandern
Telefon: 0 76 26-88 98 · Telefax: 0 76 26-97 11 08
[email protected] · www.mayer-maler.de
Masseur/in und med. Bademeister/in
oder Physiotherapeut/in für Wassergymnastik
für 1 Tag pro Woche oder nach Vereinbarung. Sie können Gruppen
motivieren, legen Wert auf ein gepflegtes Äußeres und verfügen
über eine entsprechende Fachausbildung. Eintrittstermin: sofort
oder nach Vereinbarung. Melden Sie sich bitte bei:
Frau Heike Kleber, Cassiopeia Therme Badenweiler,
Tel. 07632 799 210, [email protected]
JETZT BEWERBEN!
Francesca Savaia, Mitarbeiterin bei der Stadt Lörrach
Spielothek im Großraum Müllheim sucht zum nächsten möglichen
Termin eine
Servicekraft m/w (Vollzeit)
Sie sind zuverlässig, freundlich, verfügen über gute Umgangsformen,
haben Freude an Kundenkontakten und sind bereit im Schichtbetrieb
zu arbeiten – dann senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen unter
Chiffre-Nr. 190102912 Z an diese Zeitung.
RETTUNGSSCHWIMMER/INNEN
EIGENBETRIEB STADTWERKE LÖRRACH
in Teilzeit mit 50 Prozent oder auf 450-Euro-Basis für die Zeit vom
1. Juni bis 31. August 2016.
Jetzt bis zum 15. Mai 2016 über das Bewerberportal unter www.loerrach.de/
Stellenangebote bewerben!
Ansprechpartner: Alexander Rudnick, Technischer Leiter Bäderbetrieb
Telefon: 0 76 21 / 42 29 86
STADT LÖRRACH. GEMEINSAM ARBEITEN
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Konditor/in
für Café in Badenweiler ges.
Badenweiler, Tel. 0 76 32/ 2 79
Biete Bewerbungshilfe
Biete Hilfe beim Bewerbung schreiben.
[email protected], Tel. 0176-65 32 86 11
ANZEIGEN 27
Der Sonntag · 1. Mai 2016
STELLENANGEBOTE
Gemeindeverwaltungsverband
Vorderes Kandertal
Beim Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal
ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine unbefristete
Stelle (100%) als
Sachbearbeiter/-in im Rechnungsamt
Willkommen in der Welt der
Für die nächtliche Betreuung unserer Senioren im vollstationären Bereich, suchen wir eine zuverlässige, examinierte
zu besetzen.
Ihr Aufgabengebiet umfasst unter anderem die Mitarbeit im Projektteam
zur Einführung des Neuen Kommunalen Haushaltsrechts zum 01. 01. 2019.
Weitere Informationen zur Stellenausschreibung und dem Ansprechpartner
finden Sie unter www.binzen.de/Stellenangebote.
Wenn Sie die Aufgabenstellung anspricht und Sie über die entsprechenden
Kompetenzen verfügen freuen wir uns über Ihre Bewerbung. Diese senden
Sie bitte bis zum 27. 05. 2016 an den
Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal
Rechnungsamt | Am Rathausplatz 6 | 79589 Binzen
Pflegefachkraft Nachtdienst
mit 3-jähriger Ausbildung in Voll– oder Teilzeit. Wir heißen
Sie im Team willkommen und bieten Ihnen Vorteile wie
▶ fest geregelte Arbeitszeiten im Nachtdienst
▶ einen unbefristeten Arbeitsvertrag
▶ betriebliches Gesundheitsmanagement (z.B. Sonderkonditionen im Fitnesscenter usw.)
▶ den Einstieg in die Welt der GEVITA mit über 120 Mitarbeitern und vielen Chancen
Interessiert? - Dann senden Sie Ihre Bewerbung am besten
gleich an unsere Hausanschrift oder an bewerbung@
grmue.gevita.de. Für Fragen steht Ihnen unser Hausleiter,
Herr Molitor, unter Telefon 07631|1840 zur Verfügung.
GEVITA RESIDENZ Müllheim  www.gevita.de
Am Pfannenstiel 30  79379 Müllheim  Tel. 07631|1840 Die KRAMER GmbH mit den drei Sparten Ladenbau, Kühlraumbau und Dämmtechnik ist ein international erfolgreiches, mittelständisches Unternehmen und steht für Vielfalt und branchenübergreifende Innovationsleistungen.
Zur Verstärkung unseres Teams in der Personalabteilung am
Hauptsitz in Umkirch/Freiburg suchen wir ab sofort in Teilzeit
(25 Std./Woche) eine/n
Sachbearbeiter/in (w/m)
Entgeltabrechnung
Wir bieten Ihnen eine anspruchsvolle Tätigkeit in einem angenehmen Arbeitsumfeld mit sehr guten Rahmenbedingungen.
Ihr Aufgabengebiet
Eigenverantwortliche Bearbeitung der Lohn- und Gehaltsabrechnung für einen definierten Mitarbeiterstamm
Betreuung und Beratung der Mitarbeiter/-innen bei allen
relevanten Fragestellungen zur Entgeltabrechnung
Pflege der Personalakten und Personalstammdaten
Melde- und Bescheinigungswesen
Korrespondenz mit Sozialversicherungsträgern, Versicherungen und Behörden
Begleitung von Sozialversicherungs- und Lohnsteuerprüfungen
Kontenabstimmungen in Zusammenarbeit mit der Finanzbuchhaltung
Unterstützung bei der Erstellung von Statistiken aller Art
Ihr Profil
Sie verfügen über eine erfolgreich abgeschlossene kaufmännische Ausbildung, vorzugsweise als Steuerfachangestellte/r und
bringen Ihre fundierten Kenntnisse im Bereich der Entgeltabrechnung sowie im Lohnsteuer- und Sozialversicherungsrecht
aufgrund mehrjähriger Berufserfahrung mit in unser Unternehmen. Eine organisierte und strukturierte Arbeitsweise ist für Sie
ebenso selbstverständlich wie ein freundliches und sicheres
Auftreten. Des Weiteren verfügen Sie über sehr gute Kenntnisse in MS-Office sowie in der Anwendung eines Abrechnungsprogrammes.
Haben Sie Interesse an dieser neuen Herausforderung? Dann
senden Sie bitte Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit
Angabe des möglichen Eintrittstermins und Ihren Gehaltsvorstellungen per E-Mail oder per Post an Frau Binder:
KRAMER GmbH · Stöckmatten 2-10 · 79224 Umkirch/Freiburg
Telefon +49 7665 9359-0 · www.kramer-freiburg.com
E-mail: [email protected]
LADENBAU KÜHLRAUMBAU DÄMMTECHNIK
für Vollzeit ab sofort
Bewerbungen an
Friseur Bernhard Pfefferle
Schlatter Straße 7, 79189 Bad Krozingen
Tel. 0 76 33 / 34 20
Friseur/in zur Unterstützung
unseres Teams (Voll-/Teilzeit) gesucht.
INTERCOIFFURE BRENDLE, Heitersheim,
07634/2291 [email protected]
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
Breisach am Rhein
Die Stadt Breisach am Rhein (rund 15.000 Einwohner) sucht zum
nächstmöglichen Zeitpunkt für das Baudezernat eine/n
Bautechniker/in
Ihr Profil:
– Realisierung und Koordination von Projekten der Fachbereiche
Hochbau und Tiefbau in allen Leistungsphasen der HOAI
– Unterstützung der technischen Mitarbeiter im Baudezernat
– technische Begleitung der Betriebsleitungen des städtischen
Bauhofs und des Schwimmbades
– Betreuung der Bürger bei Fragen im Bereich der technischen
Zuständigkeiten
Ihr Profil:
– staatlich geprüfter Techniker/in, Fachrichtung Bautechnik
– sicherer Umgang mit EDV-Standardsystemen
– Leistungsbereitschaft und Motivation für das Aufgabengebiet
– Team- und Kommunikationsfähigkeit, sicheres Auftreten,
Durchsetzungsvermögen
– Fachkenntnisse im Bereich der VOB
– Fahrerlaubnis der Klasse B
– Führungserfahrung ist von Vorteil
KRAMER. IDEEN BEWEGEN.
Friseur m/w gesucht
g re n z e n l o s v i e l f ä l t i g
Dachdecker, Baublechner (m/w)
auf sofort oder später in Dauerstellung
für den Raum Freiburg gesucht.
Fa. Walter Melcher Bedachungen
Leinenweberstraße 4, 79108 Freiburg
Tel. 07 61 / 1 50 55
Fleischfachverkäufer/in
für den mobilen Verkauf (Raum
Münstertal-Heitersheim) TZ o. 450,-Basis
Metzgerei Stiegeler 07636/788410
Gutes Klima im Südwesten Deutschlands bei der Stadtverwaltung Weil
am Rhein mit über 460 Beschäftigten im Dreiländereck Deutschland –
Frankreich – Schweiz.
Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt für das Amt für Gebäudemanagement und Umweltschutz eine/n
technische/n Mitarbeiter/in
Ihre Aufgaben sind insbesondere:
• Technische Verwaltung der bebauten Liegenschaften
• Planung, Bauleitung und Abrechnung von Baumaßnahmen,
Erstellung von Ausschreibungsunterlagen und Kostenschätzungen
• Betreuung von Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen
• Übernahme der Bauherrenfunktion
• Beauftragung und Koordination externer Dienstleister
(u. a. Baufirmen)
• Mitwirkung bei Arbeitssicherheitsbegehungen
Wir erwarten von Ihnen:
• erfolgreich abgeschlossenes Hochschul-/Fachhochschulstudium
der Fachrichtung Bauingenieurwesen/Architektur oder den
Abschluss als staatlich geprüfte/r Bautechniker/in bzw. den
Abschluss einer gleichwertigen Ausbildung
• Kenntnisse im Bereich der HOAI, VOB sowie einschlägiger
Vorschriften und Richtlinien
• Kenntnisse in der Ausführungs- und Detailplanung
• Verständnis für qualitätsvolle Architektur und Gestaltung
• selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten
• Teamfähigkeit, rasche Auffassungsgabe, Zuverlässigkeit und
sicheres Auftreten
Wir bieten Ihnen:
• eine Behördenkultur, in der Mitgestaltung gewünscht ist
• innovative Themenfelder mit vielfältigen und interessanten
Aufgaben, neuen Chancen und Herausforderungen
• einen unbefristeten Arbeitsvertrag
• ein motiviertes, engagiertes Team mit den unterschiedlichsten
Persönlichkeiten, Talenten und Erfahrungen in einer kreativen und
kollegialen Atmosphäre
• eine den Anforderungen entsprechende Vergütung nach dem
Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst und den sonstigen öffentlichen
Sozialleistungen (Zusatzversorgung, Sonderzahlung)
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Dann bewerben Sie sich bitte schriftlich bis zum 27. Mai 2016.
Stadtverwaltung Weil am Rhein
Partner von:
Sachgebiet Personal und Repräsentation
Rathausplatz 1, 79576 Weil am Rhein
Kontakt:
Hervé Roséfort, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement und
Umweltschutz, Tel. 0 76 21/7 04 - 6 50
Christoph Braun, Personalleiter, Tel. 0 76 21/7 04 -1 11
Unser Angebot:
– eine unbefristete Beschäftigung
– ein vielseitiges und abwechslungsreiches Aufgabengebiet mit
großen Gestaltungsmöglichkeiten
– ein sicherer Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten,
Fortbildungsangebote
– eine Anstellung bis Entgeltgruppe 10 TVöD
Die genaue Abgrenzung des Aufgabengebietes bleibt vorbehalten.
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung bis zum 20. 05. 2016 an
die Stadt Breisach am Rhein, Fachbereich Personal,
Münsterplatz 1, 79206 Breisach am Rhein.
Weitere Informationen zur Stelle erhalten Sie gerne bei Herrn Baum
unter Tel. 0 76 67/ 832 310
Den vollständigen Ausschreibungstext finden Sie im Internet unter
www.breisach.de/stellenausschreibungen.
Stadt Breisach am Rhein | Münsterplatz 1 | 79206 Breisach am Rhein
www.breisach.de
Wir suchen Sie!
Die Stadtverwaltung Rheinfelden
(Baden) sucht für die Technischen
Dienste eine/n
Facharbeiter/in
Elektrohandwerk
Falls wir Ihr Interesse an der
Stelle geweckt haben, richten
Sie bitte Ihre aussagefähige
Bewerbung bis spätestens
20.05.2016 an die
Stadtverwaltung
Rheinfelden (Baden),
Kirchplatz 2,
79618 Rheinfelden (Baden).
mit folgenden Aufgabenschwerpunkten:
„ Instandhaltung und Instandsetzung
des Straßenbeleuchtungsnetzes
„ Unterhalt von elektrischen Anlagen
in städtischen Einrichtungen
„ Elektromontagearbeiten
Für Rückfragen steht Ihnen der
Leiter der Technischen Dienste,
Herr von Au, Tel. 07623/
71 78 99 11 oder der Leiter
unserer Personalabteilung,
Herr Höferlin, Tel. 07623/
95-240, gerne zur Verfügung.
und eine/n
Facharbeiter/in
Bauhandwerk
Wir suchen Sie, engagierte und zuverlässige
Zustellerinnen/Zusteller
für die Verteilung unserer Wochenzeitung „Der Sonntag“
in Ihrem Wohnort. Mindestalter 18 Jahre. Verteilung in
den frühen Sonntag-Morgenstunden.
Sie sind interessiert? Dann informieren Sie sich online
unter: www.der-sonntag.de/zusteller
oder bei unserer Zustellfirma badenkurier
Ruster Straße 8 in 77975 Ringsheim
Telefon: 0 78 22 / 44 62-28 (Mo – Fr., 9 – 17 Uhr)
mit folgenden Aufgabenschwerpunkten:
„ Unterhalts-/Instandsetzungs-/Pflegearbeiten an Straßen, Wegen und
Gebäuden
„ Ausführung von Straßenmarkierungen
„ Annahme/Ausgabe und Verwaltung
von Fundfahrrädern und Mithilfe bei
Fahrradversteigerungen
„ Mitarbeit im Winterdienst und bei
Veranstaltungen auch außerhalb der
üblichen Arbeitszeiten.
lden
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h
R
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Weitere Informationen entnehmen Sie
bitte unserer Homepage unter
www.rheinfelden.de unter Direkt zu:
Stellenangebote.
Die HELIOS Klinik Müllheim
sucht zum 01. 06. 2016
in Teilzeit (bis 60 %) einen
Ergotherapeuten (m/w)
für unsere Geriatrische
Abteilung
Senden Sie uns bitte Ihre
Bewerbungsunterlagen an:
HELIOS Klinik Müllheim
ÄD Dr. Hartmut Ehrle-Anhalt
Heliosweg · 79379 Müllheim
Tel.: 0 76 31 / 88 23 00
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Ich suche eine/n aufgeschlossene/n, kompetente/n,
Mitarbeiter/in
(gerne auch über 50 Jahre)
für mein Team. Wir reinigen fast ausschließlich
private Haushalte. Arbeitszeit ca. 8 .00- 13.00 Uhr,
2 - 5 Tage die Woche (Mo - Fr).
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eigener PKW Voraussetzung für eine
Einstellung!
Interessiert? Ich freue mich auf Ihren Anruf !
Silke-Maria Buck, 79379 Müllheim
0 76 31/79 32 30 + 01 72/3 16 08 71
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Der Sonntag · 1. Mai 2016
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Weil am Rhein mit über 460 Beschäftigten im Dreiländereck Deutschland – Frankreich – Schweiz.
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Mitarbeiter/in für das Hauptamt
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Der Aufgabenbereich umfasst
• KoordinationderFlüchtlingsunterbringung
• Bauverwaltung
• ZuarbeitderHauptamtsleitung
EineendgültigeAufgabenverteilungbleibtvorbehalten.
Und eine/n
•
•
•
•
Mitarbeiter/in für das Rechnungsamt
•
(Beschäftigungsumfang 50%)
Der Aufgabenbereich umfasst
• Steueramt
• MitarbeitzurUmstellungaufdasneueKommunale
Haushaltsrecht(NKHR)
• VertretungGemeindekasse
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Verwaltungsfachangestellte/rbzw.vergleichbareAusbildung
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in einem leistungsfähigen Team
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Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, bewerben Sie sich bitte
bis spätestens 05.06.2016 mit den üblichen Unterlagen beim
Bürgermeisteramt Ballrechten-Dottingen, Alfred-Löffler-Straße 1,
79282 Ballrechten-Dottingen.
IhreFragenbeantwortenIhnenRechnungsamtsleiterin
RaphaelaGantert,Tel.07634/5617-16
oderHauptamtsleiterinInesHäring,Tel.07634/5617-13
www.ballrechten-dottingen.de
•
•
•
Ihre Aufgaben sind insbesondere:
Beitreibung öffentlich-rechtlicher Geldforderungen
Einleitung der Zwangsvollstreckung privatrechtlicher
Geldforderungen
Beitreibung von Geldforderungen für Dritte im Wege der
Amts- bzw. Vollstreckungshilfe
Nachforschungstätigkeiten im Außendienst
bei Bedarf Mitarbeit im Kassenbereich
Wir erwarten von Ihnen:
eine abgeschlossene Berufsausbildung zur/zum Verwaltungsfachangestellten oder abgeschlossene Berufsausbildung
im kaufmännischen Bereich
gute Kenntnisse im Umgang mit den gängigen MS-OfficeAnwendungen
Teamgeist und Kommunikationsfähigkeit
serviceorientiertes und bürgerfreundliches Auftreten
Besitz des Führerscheins Klasse B
Wir bieten Ihnen:
• eine Behördenkultur, in der Mitgestaltung gewünscht ist
• ein motiviertes, engagiertes Team mit den unterschiedlichsten
Persönlichkeiten, Talenten und Erfahrungen in einer kreativen und
kollegialen Atmosphäre
• ein unbefristetes Arbeitsverhältnis
• eine Eingruppierung nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen
Dienst (TVöD) in der Entgeltgruppe 8 und den sonstigen öffentlichen
Sozialleistungen (Zusatzversorgung, Sonderzahlung)
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Dann bewerben Sie sich bitte schriftlich bis zum 20. Mai 2016.
Von Bewerbungen in elektronischer Form bitten wir abzusehen;
diese werden nicht beantwortet.
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