Neue Impulse für die Jugend(verbands)arbeit—ein Fachtag

Neue Impulse für die Jugend(verbands)arbeit—ein Fachtag
Datum: 30. April 2016
Zeit: 09:15 Uhr bis 16:30 Uhr
Ort: Volkshochschule Leipzig, Löhrstraße 3-7, 04105 Leipzig
Gesamtmoderation: Corinna Graf, Leipzig
Jugendverbandsarbeit ist ein Teilbereich des SGB VIII, der meist im Stillen agiert
und wenig Ansprüche stellt. Auch deshalb schlägt dieser Fachtag den Bogen von
den „klassischen Jugendverbandsthemen“ zu Öffentlichkeitsarbeit sowie den
aktuellen Herausforderungen. Im Programm ist Raum für Austausch und Vernetzung, der von der Vielfalt der Teilnehmer lebt. Die erfahrenen Referent*innen
haben dabei immer auch den Praxisbezug und die Alltags-tauglichkeit im Blick.
Angereichert mit Forschungsergebnissen ergibt sich daraus eine spannende
Mischung. Die Veranstalter haben das Ziel, den Akteuren der Jugendverbandsarbeit einen Tag Zeit zu schenken, Neues zu erfahren, sich anregen zu
lassen, Kraft zu tanken und zukunftsweisende Antworten zu finden, für ihre
wertvolle Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Zielgruppe:
Haupt- und Ehrenamtliche in der Jugendverbandsarbeit, Juleica-Inhaber
Die Veranstaltung wird in Verbindung mit einer Auffrischung Recht für
die Verlängerung der Juleica anerkannt.
Anmeldeschluss ist der 21. April 2016.
* Der Teilnehmerbeitrag von 10,- Euro ist vor Ort in bar zu entrichten.
PROGRAMM
8:45 Uhr Anmeldung* und Guten-Morgen-Kaffee
9:15 Uhr
Eröffnung
9:30 Uhr
Impulsreferat
Jugend(verbands)arbeit – ein Blick von halb außen
Referentin: Prof. Dr. Heike Förster, HTWK Leipzig
10:45 Uhr Workshops am Vormittag
12:30 Uhr Mittagspause
13:15 Uhr Vorstellung der Ergebnisse der Workshops am Vormittag
14:00 Uhr Workshops am Nachmittag
14:45 Uhr Vorstellung der Ergebnisse der Workshops am Nachmittag
und Ausblick
16:30 Uhr ENDE
In Kooperation mit :
Gefördert durch:
Neue Impulse für die Jugend(verbands)arbeit—ein Fachtag
Zu den Inhalten:
Impuls
Jugend(verbands)arbeit – ein Blick von halb außen
Referentin: Prof. Dr. Heike Förster, HTWK Leipzig
Prof. Dr. Heike Förster war als Abteilungsleiterin im Leipziger Jugendamt
u.a. für Jugendhilfeplanung und Jugendförderung verantwortlich. Seit ihrer
Zeit beim Deutschen Jugendinstitut befasst sie sich darüber hinaus mit der
Suche nach statistischen Belegen über die Entwicklung Jugendlicher. Sie
wagt einen Blick von halb außen auf die Herausforderungen an Jugendverbandsarbeit, basierend auf Studienbelegen, wie der Shellstudie oder der
Leipziger Jugendbefragung. Erweitert wird dieser Blick durch ihre langjährige Erfahrung in der Leipziger Jugendhilfelandschaft. Wir erwarten uns
von diesem Intro ein paar Impulse, was Jugendliche und was die Verbände
selbst brauchen, um gut für die Zukunft gerüstet zu sein, bzw. welche
Ressourcen sie zur Lösung der anstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen beisteuern könnten, gefärbt in einem leichten Lokalkolorit.
WS 1
Sind wir offen für Neues? Jugendverbände machen
Flüchtlings“politik“
Referentin: Daniela Saaro, Politikwissenschaftlerin, Dresden
Derzeit kommen täglich Flüchtlinge in unser Land, darunter auch ein großer
Anteil Kinder- und Jugendlicher. Zu Beginn war es sehr wichtig, sich um
eine Willkommenskultur zu bemühen. Hier waren viele Jugendverbände
sofort bereit sich zu engagieren. In der nächsten Stufe geht es um nicht
weniger als Integration. Der Workshop stellt zum einen den rechtlichen
Rahmen dar, indem sich die Flüchtlinge bewegen (müssen). Dieses Hintergrundwissen ermöglicht es besser den Rahmen für die Entwicklung einladender Angebote stecken zu können. Danach sucht der Workshop nach
den Möglichkeiten für Jugendverbände in diesem Feld. Ob neue Projektpartner, neue Mitglieder, frische Ideen all diese Seiten sollen beleuchtet
werden, um zu schauen, was brauchen Jugendverbände, um diese Chancen
ergreifen zu können.
WS 2
„Jugendverbände als Interessenvertreter ALLER?“ – Kinderrechte Workshop
Referentin: Kathleen Kuhfuß, Dipl. Sozialpädagogin, Chemnitz
Die Signale aus den Erstaufnahmezentren und Flüchtlingsunterkünften sind
zum Teil alarmierend, betrachtet man die Einhaltung der UN-Kinderrechtskonvention. Die Referentin kennt die Zustände in sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen und hat deshalb eine Kinderrechtskampagne mitentwickelt, um Flüchtlingskinder zu unterstützen. Im Workshop berichtet
sie von ihren Erfahrungen, stellt die Kampagne vor und will mit Jugendverbänden über Kinderrechte in Erstaufnahmeeinrichtungen diskutieren.
Ziel ist es die Verbände zu sensibilisieren und in ihrer Arbeit mit Flüchtlingen die Stärkung der Kinderrechte in den Blick zu nehmen. Gleichzeitig
erhält man Anregungen für die eigene verbandliche Arbeit in Bezug auf das
Thema Kinderrechte und für Aktionen und Engagementfelder mit jungen
Geflüchteten.
WS 3
Jugendverbände als Partner der Wirtschaft? – Eine Kurzanleitung.
Referentin: Irina Ignatjuk, Politikwissenschaftlerin, Leipzig
Corporate Social Responsibility (CSR) und Sponsoring sind Schlüsselbegriffe, wenn es ums Gewinnen von Unternehmen als potenzielle Spender,
Fördermitglieder oder Stifter geht.
In Kooperation mit :
Gefördert durch:
Neue Impulse für die Jugend(verbands)arbeit—ein Fachtag
Es nutzen wenige Jugendvereine die Möglichkeit, sich an die Wirtschaft zu wenden und Ressourcen anzufragen oder sie geben früh
wieder auf, weil sie nicht im ersten Anlauf wahrgenommen werden.
Eine professionelle Darstellung der Tätigkeiten des Vereins und seiner Ziele
braucht es, um potenzielle Partner zu gewinnen. Der Workshop möchte im
ersten Teil einen Überblick über CSR im Allgemeinen geben und damit den
Blick hinter die Kulissen: wie „tickt“ die Wirtschaft. Der Zweite Teil widmet
sich den einzelnen Schritten, die eine gemeinnützige Organisation gehen
sollte, um finanzielle Zuwendungen oder andere Formen der Zusammenarbeit mit Unternehmen zu erreichen. Dabei steht die Ansprache und Darstellung stark im Fokus, damit Jugendverbände zukünftig als Partner und
nicht als Bittsteller wahrgenommen werden.
WS 4
Meine Werte – Deine Werte
Wertorientierte Jugendarbeit als Imageträger
Referentin: Kathleen Kuhfuß, Dipl. Sozialpädagogin, Chemnitz
Wertevermittlung ist eine der zentralen Wesensmerkmale verbandlicher
Jugendarbeit. Werte sind dabei sowohl dem Verband, als auch dem
einzelnen Mitglied wichtig und sollten gut zueinander passen. Wie findet
man die Werte der Anderen? Lohnt sich die Mühe überhaupt?
Klare und gemeinsam vertretene Werte verbinden und liefern eine famose
Grundlage für eine gute Öffentlichkeitsarbeit, für Mitgliedergewinnung und
Partnersuche. Der Workshop gibt Anregungen, diese Debatte in seinem
Verband zu führen, zeigt wie man das angehen könnte und wie eine wertorientierte Öffentlichkeitsarbeit aussehen könnte.
WS 5
Best Practice: Methodenvielfalt stärkt Beteiligung
Referentin: Teresa von Jan, Dipl. Pädagogin, Schwerin
Die Ressource Zeit ist für Kinder und Jugendliche knapp geworden. Stark
konkurrieren Schule, Kommerz und Jugendangebote um die Gunst der
jungen Nutzer*innen. Jugendverbände können hier Beteiligung, geschützte
Rahmen, Freunde und Probierfelder bieten. Um konkurrenzfähig zu bleiben,
sind vielfältige Methoden und spannende Formate hilfreich, dass Kinder und
Jugendliche mit Spaß bei der Sache sind und sich nachhaltig zugehörig
fühlen. Es gilt die jungen Menschen zu beteiligen und sie als “Experten in
eigener Sache” wahrzunehmen – aber wie? Welche Methode ist wann
sinnvoll einzusetzen? Was gibt es für Alternativen zu den “Methoden –
Klassikern”? In diesem Workshop werden verschiedene Methoden für
unterschiedliche Situationen vorgestellt und “angetestet”. Zusätzlich gibt es
eine kurze Checkliste mit Hinweisen für das Ausprobieren neuer Formate.
WS 6
Strategien zur Gewinnung neuer Mitglieder, Ehrenamtlicher und
Vorstände
Referentin: Daniela Saaro, Politikwissenschaftlerin, Dresden
„Keine Zeit für Jugendarbeit“ war der Titel einer Studie der Uni Dortmund.
Dieser Fakt trifft sowohl auf unsere Zielgruppe, als auch auf ehrenamtlich
Mitarbeitende zu. Die Rahmenbedingungen für Jugendverbände verändern
sich stark. Im Workshop kann man sich anschauen, welche Faktoren gegeben sein müssen, um neue Akteure zu gewinnen und vor allem zu binden,
nimmt man die gesellschaftlichen Veränderungen als Gegeben. Die
Referentin hat die Ergebnisse eines Workshops vom letzten Jahr im Gepäck,
bei dem das Thema mit dem Fokus auf den ländlichen Raum erörtert wurde.
Es gibt viele Parallelen zur Großstadt, wobei der gravierendste Unterschied,
die breite Angebotsvielfalt im städtischen Umfeld sein dürfte. Die Teilnehmer
bekommen einen Überblick über Lösungsansätze und Strategien.
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Neue Impulse für die Jugend(verbands)arbeit—ein Fachtag
Zu den Referent*innen:
Corinna Graf ist seit über 20 Jahren Geschäftsführerin des SJR Leipzig e.V.. Die
Stärkung der jugendverbandlichen Arbeit ist ihr ein Herzensanliegen, dem sie sich mit
Energie widmet. Ihre verbandlichen Wurzeln liegen in der sportlichen Jugendarbeit, und
davor bei den Pionieren und der FDJ. Corinna Graf moderierte bereits bei Fachveranstaltungen, Kinderrechtstagungen, Demokratiekonferenzen, aber auch Vollversammlungen oder Jugendforen sind ihr Métier. Ihre Moderationen sind lebendig und
gewürzt mit einer gehörigen Portion Unkonventionalität und Wortwitz.
Prof. Dr. Heike Förster studierte Soziologie an der Uni Leipzig und ist seitdem in
Leipzig in unterschiedlichen Kontexten unterwegs. Von 1998-2008 beschäftigte sie sich
im Deutschen Jugendinstitut mit der Evaluation von Projekten der Jugendberufshilfe
sowie der Jugendforschung. Danach führte ihr Weg ins Leipziger Jugendamt, wo ihre
Aufmerksamkeit acht Jahre lang der Jugendhilfeplanung und der Fachkoordination,
einschließlich der Jugendförderung galt. Seit Dezember 2015 ist ihr Wirkungskreis die
HTWK Leipzig. Prof. Dr. Heike Förster zeichnet eine einzigartige Verbindung von
Forschung, Verwaltung, Praxis und Lehre aus, die neue Perspektiven ermöglicht.
Daniela Saaro ist Politikwissenschaftlerin aus Dresden. Sie arbeitete vier Jahre in der
politischen Jugendbildung, bevor sie 2008 als Jugendbildungsreferentin zum Kinder- und
Jugendring Sachsen e.V. kam. Hier liegt ihr Zuständigkeitsbereich in Grundsatzfragen,
Jugendpolitik und Öffentlichkeitsarbeit. Daniela Saaros Arbeit ist stark motiviert durch
das Anliegen, demokratische, engagierte Jugendringe und Jugendverbände in Sachsen zu
stärken. Hierzu betreibt sie vielfältige Lobbyarbeit und berät, andererseits qualifiziert sie
Ehren- und Hauptamtliche in der Jugendarbeit.
Kathleen Kuhfuß ist Diplomsozialpädagogin und Sozialmanagerin, sowie Insoweit
Erfahrene Fachkraft für Kinderschutz aus Chemnitz. Ihre verbandlichen Erfahrungen sind
vielfältig, so arbeitet sie seit 1998 als Jugendleiterin, war in der offenen Jugendarbeit, in
der verbandlichen Arbeit als Gruppenleiterin und als Geschäftsführerin tätig. Seit 2012
bereichert ihre Kompetenz das Team des KJRS, wo ihre Schwerpunktthemen Qualitätsentwicklung, Prävention und Organisationsberatung sind. Neben einer Sozialisation in der
kirchlichen Jugendarbeit und dem Sport verfügt sie über langjährige Erfahrungen in der
methodischen Bearbeitung von Fragestellungen und engagiert sich im und für den
Kinderschutz.
Teresa von Jan ist studierte Diplom Pädagogin, ihr Berufseinstieg führte sie zum
Stadtjugendring Leipzig e.V. , wo sie das Projekt Jugendbeteiligung aufbaute und dabei
die Eckpfeiler für das 1. Leipziger Jugendparlament einschlug. Seit Januar 2015 hat sich
ihr Lebensmittelpunkt „vernördlicht“. Sie arbeitet jetzt in Schwerin, als Beteiligungsmoderatorin. Damit initiiert und unterstützt sie verschiedenste Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekte auch über Schwerin hinaus, moderiert Veranstaltungen und begleitet Beteiligungsprozesse. Mehr zu den verschiedenen Projekten der Beteiligungswerkstatt M-V findet man unter www.beteiligungsblog.de
Irina Ignatjuk ist studierte Politologin und seit kurzem im Stadtjugendring Leipzig
e.V.. Sie war unter anderem für die Prince Charles Charity „Business in the Community“
in Edinburgh tätig und hat Politik- und CSR Beratungen / Events für VISA Europe und
ORACLE in London und Berlin durchgeführt. Als Projektmanagerin in einem XENOS
Projekt hat sie Erfahrungen in der politischen und antirassistischen Bildung mit sozial
benachteiligten Jugendlichen. In diesem Projekt ging sie die ersten Schritte in der
Zusammenarbeit mit mittelständischen Unternehmen. CSR und die Vision einer weiteren
Verbreitung der gewinnbringenden Zusammenarbeit von NGOs und Wirtschaft treiben sie
an.
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