Rotpunktverlag. Vorschau Herbst 2016 Edition Blau / Belletristik Sachbuch Wandern, Reisen & Berge Foto: Dres Balmer 2 | Editorial Zürich, im Mai 2016 Liebe Kolleginnen und Kollegen, dass Leta Semadenis Dorfgeschichte mit dem geheimnisvollen Namen Tamangur außergewöhnliches Potenzial birgt, ließen bereits die begeisterten Reaktionen unserer ersten Leser, die Vertreterinnen und Vertreter, erahnen. Dass dieses Kleinod dem Verlag aber den größten Verkaufserfolg in der Belletristik seit Ruth Schweikerts Erdnüsse. Totschlagen (1994) bescheren sollte, davon hatten wir natürlich nicht einmal zu träumen gewagt. Wir freuen uns über Ihren Zuspruch für dieses Buch – inzwischen ausgezeichnet mit einem der Schweizer Literaturpreise 2016 –, den viele von Ihnen in Artikeln, Blogs, Radiosendungen öffentlich gemacht haben, und danken für Ihren großen Einsatz vor Ort in der Buchhandlung. Zusammen mit Tamangur haben Daniela Schweglers Bergfieber, Ueli Mäders macht.ch, Werner Bätzings Streitschrift zur Zukunft der Alpen sowie der Überraschungserfolg Heimat im Kochtopf das Jahr 2015 für uns rund gemacht. Gute Winde also, um zu neuen Ufern aufzubrechen! Mit der Edition Blau bekommt die Belletristik im Rotpunktverlag einen neuen Auftritt: für die Weiterführung von Schweizer Neu- und Wiederentdeckungen und eine Erweiterung des Programms um Autorinnen und Autoren aus den Nachbarländern. Besonders glücklich sind wir, Ihnen in diesem Herbst mit Cesare Paveses Der Mond und die Feuer ein Hauptwerk der modernen italienischen Literatur in Neuübersetzung anbieten zu können. Bitte beachten Sie die eingelegte Extra-Vorschau Edition Blau. Sachbücher und »Reisen/Freizeit« fi nden Sie natürlich weiterhin in der Rotpunkt-Vorschau. Unsere Highlights dort: Loretta Napoleoni legt nach Die Rückkehr des Kalifats erneut ein hochaktuelles Buch über den islamistischen Terrorismus vor, die junge Journalistin Tansy E. Hoskins entwirrt in Fashion Revolution die Fäden, aus denen das Modebusiness gestrickt ist, und schließlich zeigt das Buch Handwerkstätten, wie heute in der Schweiz fast vergessene Berufe zu neuem Leben erweckt werden. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen. Auf in den (Wander-)Sommer! Ihr Team des Rotpunktverlags 3 | Sachbuch »Das Buch basiert auf profunder Kenntnis und ist eine pointierte und kühne Alternative zur gängigen Debatte.« Susanne Schanda, NZZ Bücher am Sonntag, über Die Rückkehr des Kalifats Loretta Napoleoni Menschenhändler Die Schattenwirtschaft des islamistischen Terrorismus Aus dem Englischen von Peter Stäuber Originaltitel: Merchants of Men. The Business of Kidnapping inside the Refugee Crisis ca. 256 Seiten, Klappenbroschur Format 13,5 × 20,4 cm ca. Fr. 21.– | € (D) 19,90 | € (A) 20,50 isbn 978-3-85869-704-2, wg 1972 Erscheint im September Erscheint zeitgleich mit der Originalausgabe und in 10 Sprachen Wer profitiert von der Flüchtlingskrise? Die Menschen, die zu Tausenden an Europas Küsten stranden, fliehen vor dem Krieg in Syrien und Irak, und sie legen ihr Schicksal dafür ausgerechnet in die Hände der Nutznießer dieses Kriegs: Kidnapper, Schmuggler, Dschihadisten. Im Zentrum des Machtvakuums, das die Interventionen des Westens nach 9/11 im Nahen Osten und in Libyen hinterlassen haben, ist ein einträgliches neues Geschäftsmodell entstanden. Aus der Not der Flüchtlinge machen Schlepper ein Milliardengeschäft. Aber auch Entführungen sind eine lukrative Finanzierungsquelle für den Terror, und ihre Opfer sind zumeist westliche Journalisten oder Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. Loretta Napoleonis neues Buch basiert auf einer Vielzahl von exklusiven Gesprächen mit ehemaligen Geiseln, Unterhändlern und Mitarbeitern der Vereinten Nationen oder des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz u. a. Aus diesen Protokollen wird das hochprofessionelle Netzwerk von Menschenhändlern deutlich, das sich von Westafrika über Libyen und von Syrien bis nach Loretta Napoleoni, geboren 1955 in Rom, ist Expertin für die ökonomischen Grundlagen des internationalen Terrorismus und ist als Beraterin für verschiedene Regierungen tätig. Ihr Buch Die Rückkehr des Kalifats. Der Islamische Staat und die Neuordnung des Nahen Ostens (Rotpunktverlag, 2. Auflage 2015) wurde weltweit in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt. Loretta Napoleoni lebt in London. Europa erstreckt und aus dem heute Terrororganisationen wie al-Quaida und der sogenannte Islamische Staat buchstäblich Kapital schlagen – die Mitauslöser der Flüchtlingskrise sind gleich- Loretta Napoleoni Die Rückkehr des Kalifats Der Islamische Staat und die Neuordnung des Nahen Ostens Aus dem Englischen von Peter Stäuber 160 Seiten, Klappenbroschur, 2. Auflage 2015 ISBN 978-3-85869-640-3, Fr. 19.90 | € (D) 18,90 | € (A) 19,50 Foto: Peter Hodsoll zeitig deren größte Profiteure. Foto: Henna Malik 4 | Sachbuch Weiterlesen? Leseexemplar als E-Book erhältlich. Bitte wenden Sie sich an Ihre Vertreterin oder Ihren Vertreter. »Ich schreibe diese Zeilen an einem Tag, an dem fast ganz Großbritannien unter einer dicken Schneedecke verborgen ist und ich sage und schreibe achtzehn Kleidungsstücke trage, um mich warm zu halten. Es scheint offensichtlich, dass Menschen Kleidung brauchen. In der Tat hat man sogar 40 000 Jahre alte Nähnadeln aus dem Jungpaläolithikum gefunden. Trotzdem kann ich nicht sagen, dass ich alle Kleider brauche, die in meinem Schrank hängen. Wieso habe ich sie dann? Mode kann ein Ventil für Ästhetik, Kreativität und Freude sein, bleibt aber immer den Ansprüchen und der Kontrolle des Markts unterworfen. Mode ist eine Kunstform, die unglaublich viel Können und Einsatz abverlangt, aber wie jede Kunst ist auch sie in ein Netzwerk aus Wirtschaft und Wettbewerb verstrickt. Das menschliche Bedürfnis nach Kleidung und Kreativität ist kommerzialisiert worden, und zwar aus einem Grund: Profit. Die Idee vom ›Kunden als König‹ verdeckt die Tatsache, dass Mode ein enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Weil sie sich immerfort verändert, ist sie ein Synonym für Modernität und Wettbewerbsfähigkeit. Modisch zu sein, kann darüber entscheiden, ob man einen Job oder eine Wohnung bekommt und welchen sozialen Status man hat. Mode ist ein Hamsterrad, und wir alle müssen rennen.« 5 | Sachbuch »Tansy Hoskins seziert die Modewelt mit messerscharfem Verstand und Empathie gleichermaßen. Ihr Buch ist ausgezeichnet recherchiert, und es wird dazu führen, dass Sie Ihren Kleiderschrank mit anderen Augen betrachten.« Lucy Siegle, The Observer Tansy E. Hoskins Fashion Revolution Das antikapitalistische Buch der Mode Aus dem Englischen von Magdalena Kotzurek Originaltitel: Stitched up. The Anti-Capitalist Book of Fashion ca. 300 Seiten, Klappenbroschur Format 13,5 × 20,4 cm ca. Fr. 26.– | € (D) 24,– | € (A) 24,80 isbn 978-3-85869-705-9, wg 1970 Erscheint im September Von Karl Marx bis Karl Lagerfeld Mode macht Spaß. Mode verleiht Macht. Mode ist das Lieblingskind des Kapitalismus. Mode ist ebenso großartig und spannend, wie das System dahinter schmutzig und zerstörerisch ist. Die junge britische Journalistin Tansy Hoskins leuchtet das Geschäft mit der Mode in seinen dunklen Ecken aus. Von Haute Couture bis H&M, von Karl Marx bis Karl Lagerfeld erzählt sie über die Entstehung des Phänomens Massenmode, über Körper und Kapitalismus, Werbung und Widerstand. Erfrischend und nie belehrend kritisiert Tansy Hoskins, was Mode mit uns Konsumenten macht: Junge Leute, die über Nacht vor den Nike-Shops Schlange stehen, um das neueste Paar Turnschuhe zu ergattern. Frauen, die hungern für »size zero«. Ist Mode rassistisch oder warum ist sie eigentlich immer noch ein »weißes« Geschäft? Und was tun gegen das schwarze Loch des Wollens, das nie verschwindet, egal wie viel man shoppen geht? Schritt für Schritt entwirrt dieses Buch die Fäden, aus denen das Business gestrickt ist, und es zeigt Wege in eine andere Richtung auf, für faire Produktion, Umweltschutz oder die Emanzipation von gefährlichen Schönheitsidealen. Tansy Hoskins will die Mode revolutionieren, gerade weil sie Mode liebt! Tansy E. Hoskins, geboren 1981, ist Autorin, Journalistin und Aktivistin. Für The Guardian schreibt sie über Themen rund um Mode und soziale Gerechtigkeit. Zudem ist sie als Kommentatorin für Radio und Fernsehen tätig, u.a. für BBC, Channel 4 und Al Jazeera. Ihr »antikapitalisches Buch der Mode« wurde 2015 vom Londoner Institute of Contemporary Arts zum Buch des Jahres gewählt. Tansy E. Hoskins lebt in London. www.tansyhoskins.org 6 | Sachbuch Konzerne stehen weltweit in der Kritik. Sie reagieren darauf mit neuen Strategien. Ist das mehr als Imagepflege? Markus Mugglin Konzerne unter Beobachtung Zivilgesellschaft, Kampagnen und ihre Wirkung ca. 250 Seiten, Klappenbroschur Format 13,5 × 20,4 cm ca. Fr. 32.– | € (D) 30,50 | € (A) 31,40 isbn 978-3-85869-706-6, wg 1970 Erscheint im Oktober Multis unter Druck Die Macht der Konzerne wächst – in der Schweiz und weltweit. Der Einfluss der Schweizer Multis wie Nestlé, Novartis, UBS, CS, Glencore und anderer kennt keine Grenzen. Ihr Tun entscheidet über das Schicksal von Millionen, über die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen aller Art, darüber, wer profitiert und wer nicht. Doch mit der Macht der global tätigen Konzerne ist auch die Kritik an ihnen gewachsen. Nichtregierungsorganisationen decken auf, wie Multis Menschenrechte missachten, die Umwelt schädigen, Arbeitskräfte ausbeuten, Profite in Steueroasen verstecken. Die Konzerne reagieren mit neuen Strategien. Was ändert sich wirklich? Ist »soziale Unternehmensverantwortung« mehr als nur Imagepflege? Das Buch analysiert, wie Konzerne unterschiedlich auf den Druck der Zivilgesellschaft reagieren, was sich in der Schweiz verändert hat und welche Rolle die Politik spielt. Es zieht eine Zwischenbilanz nach mehr als vierzig Jahren Auseinandersetzungen zwischen NGOs und Schweizer Konzernen. Markus Mugglin, geboren 1947, Journalist und Ökonom mit Spezialisierung internationale Wirtschafts- und Entwicklungsfragen, arbeitete bis zu seiner Pensionierung 25 Jahre lang für Radio SRF (früher Radio DRS). Er wohnt in Marly, Kanton Freiburg. 7 | Sachbuch »Eine inspirierende Schrift, nach deren Lektüre der Montagmorgen ein anderer ist.« Buchmedia Magazin über Und, was machst du so? Patrick Spät Die Freiheit nehm ich dir 11 Kehrseiten des Kapitalismus ca. 170 Seiten, Broschur Format 10,7 × 16,8 cm ca. Fr. 11.– | € (D) 9,90 | € (A) 10,20 isbn 978-3-85869-707-3, wg 1970 Erscheint im Juli Dem Kapitalismus auf den Zahn fühlen »Es ist inzwischen einfacher, sich das Ende der Welt vorzustellen als das Ende des Kapitalismus«, stellte der amerikanische Kulturtheoretiker Fredric Jameson mit einigem Bedauern fest. Nun, vielleicht beflügelt es unsere Vorstellungskraft, wenn wir den Mythen des Kapitalismus einmal gründlich auf den Zahn fühlen. Der Kapitalismus bringt Wohlstand und Freiheit für alle? Der Kapitalismus verbreitet die Menschenrechte? Kauf einen Kasten Bier und rette damit die Welt (oder wenigstens den Regenwald)? Patrick Spät knöpft sich die kapitalistischen Lebenslügen vor und entzaubert sie eine nach der anderen. Seine Utopie: Der Kapitalismus ist von Menschen gemacht, und deshalb kann er auch von Menschen überwunden werden. Doch zunächst muss man die Maschine verstehen, um ihren Fehler zu beheben – oder eine bessere zu entwerfen. Dieses Büchlein liefert den Bauplan. Patrick Spät Und, was machst du so? Fröhliche Streitschrift gegen den Arbeitsfetisch 168 Seiten, Broschur, 2. Auflage 2014 ISBN 978-3-85869-616-8, Fr. 11.– | € (D) 9,90 | € (A) 10,20 Patrick Spät, geboren 1982, Studium der Philosophie, Soziologie und Literatur geschichte in Mannheim, Leipzig und Freiburg. 2010 Promotion in Philosophie an der Universität Freiburg. Spät lebt als freier Autor und Journalist (u. a. für Telepolis, Spektrum der Wissenschaft und Zeit Online) in Berlin. Im Rotpunktverlag erschienen: Und, was machst du so? Fröhliche Streitschrift gegen den Arbeitsfetisch (2. Auflage 2014). 8 | Sachbuch Die afrikanische Stadt muss erst noch erfunden werden. Der Afrika-Kenner Al Imfeld skizziert, wie sie aussehen könnte. Al Imfeld AgroCity – die Stadt für Afrika Skizzen zu einer neuen Urbanität Mit zahlreichen Farb- und SW-Fotos ca. 260 Seiten, Klappenbroschur Format 13,5 × 20,4 cm ca. Fr. 32.– | € (D) 29,90 | € (A) 30,70 isbn 978-3-85869-709-7, wg 1970 Erscheint im November Die Versöhnung von Stadt und Landwirtschaft Nirgends wachsen die Städte heute so schnell wie auf dem afrikanischen Kontinent. Seit der Unabhängigkeit, also seit den 1960er-Jahren, wurden acht neue Millionenstädte fast aus dem Nichts erbaut – von Lilongwe (Malawi) und Dodoma (Tansania) bis Abuja (Nigeria) und Yamoussoukro (Elfenbeinküste). In diesen chaotisch gewachsenen Megacitys dominiert der europäische Modernismus. Eine »afrikanische« Architektur, ja eine afrikanische Urbanität muss erst entstehen. AgroCity ist ein Beitrag dazu. Reportagen aus verschieden gearteten städtischen Vororten zeigen den Unterschied zwischen Townships, Minenstädten und Slums auf. Essays beschäftigen sich mit Fragen wie: Wann wird eine Stadt eine Stadt? Wie könnte einst eine afrikanische Stadt aussehen und lebenswert sein? Wie können aus Bäuerinnen und Bauern Menschen mit urbaner Orientierung werden? Denn das Städtewachstum in Afrika ist auch die Folge einer massenhaften Landflucht, weg von übernutzten und ausgelaugten Böden einerseits und sozialer Langeweile andererseits. Was tun in dieser doppelten Krise? Dieses Buch präsentiert Skizzen für eine städteplanerische Mischung und Versöhnung von Stadt und Landwirtschaft. Eine solche AgroCity hat südlich der Sahara durchaus eine Chance, und Al Imfelds Überlegungen bergen zahlreiche Anregungen auch zum urbanen Zusammenleben hier bei uns. Al Imfeld, geboren 1935, aufgewachsen im Luzernischen. Studium der Theologie, Philosophie, Soziologie, dann Journalismus und Agrarwissenschaften. Nach Aufenthalten in afrikanischen Ländern, wo er u. a. Agrarwissenschaften unterrichtete, lebt er heute in Zürich. Entwicklungsexperte, Mitarbeit bei Radio und Zeitungen. Geschichtenerzähler. Zahlreiche Buchveröffentlichungen. Zuletzt im Rotpunktverlag: Auf den Straßen zum Himmel. Missionsgeschichten aus der Schweiz und aus Afrika (2013). 9 | Sachbuch Nepal hat schwierige Jahre hinter sich. Ein gründliches Umdenken wäre angesagt. Ansätze dazu gibt es in dem Land am Himalaya. Hans Dieter Sauer Nepal bebt Das Land am Himalaya zwischen Katastrophe und Chance Mit zahlreichen Fotos ca. 250 Seiten, Klappenbroschur Format 13,5 × 20,4 cm ca. Fr. 26.– | € (D) 24,– | € (A) 24,80 isbn 978-3-85869-708-0, wg 1970 Erscheint im September Bergparadies am Abgrund? Aus Nepal häufen sich die Katastrophenmeldungen. Dem schweren Erdbeben 2015 folgten zwei politische Erschütterungen: Zum einen rührten Regierung und Parlament kaum einen Finger für den Wiederaufbau, zum anderen verabschiedeten sie gegen heftige Einwände eine Verfassung mit so viel Konfliktstoff, dass es fast zum Bürgerkrieg kam. Ein Jahr zuvor hatte der Tod von 16 Sherpas in einer Eislawine auf schreckliche Weise vor Augen geführt, wohin das kommerzialisierte Bergsteigen am Everest führt. Als »einziges Hindu-Königreich der Erde« galt Nepal lange als ein Hort der Harmonie. Doch in Wahrheit war es, wie Hans Dieter Sauer aufzeigt, eine religiös verbrämte Diktatur. Die aus dieser Zeit überkommenen Denkweisen und Machtstrukturen stehen einem durchgreifenden gesellschaftlichen und politischen Wandel noch immer im Wege. Trotzdem mangelt es nicht an vernünftigen Vorschlägen, wie den vielfältigen Problemen beizukommen wäre, sei es die Verfassungskrise, das Verhältnis zu Indien, die Sanierung der Wirtschaft und so fort. Sie kommen von Vereinigungen in Nepal und von Auslandsnepali und werden in den Medien lebhaft diskutiert. Soll Nepal eine bessere Zukunft haben, müssen die progressiven Kräften eine breite Reformbewegung ins Rollen bringen. Hans Dieter Sauer, geboren 1941, schreibt über geowissenschaftliche Themen für verschiedene Medien u. a. für die Neue Zürcher Zeitung. Er hat Nepal seit 1972 immer wieder besucht und hat in früheren Jahren im Alleingang den 8200 Meter hohen Cho Oyu bestiegen. 10 | Sachbuch Kathrin Fritz, geboren 1962 in Winterthur, studierte europäische Volksliteratur, Germanistik und Komparatistik an der Universität Zürich. Sie arbeitet als Redaktorin bei der Zeitschrift Schweizer Familie. Sie lebt in Winterthur. Maurice K. Grünig, geboren 1964 in Biel, lebt in Zürich. Als freie Fotografin ist sie im In- und Ausland unterwegs. Ihre Reportagen, kulina rischen Geschichten und Lang zeit arbeiten werden in ver schiedenen Zeitschriften publiziert sowie in Einzelund Gruppenausstellungen gezeigt. Von oben links nach unten rechts: Baststreifenmacherin, Seiler, Musikdosenmacher, Pfeifenbauer, Handweberin, Silberschmiedin 11 | Sachbuch Seiler, Gerber, Messerschmiedin, Küfer, Lederschnitzerin, Schlittenbauer, Bastreifenmacherin – dieses Buch ist eine Hommage an fast vergessene Berufe. Kathrin Fritz, Maurice K. Grünig Handwerkstätten Vom Messerschmieden, Pergamentmachen und anderen fast vergessenen Arbeiten Mit zahlreichen Farbfotos ca. 260 Seiten, gebunden Format 18 × 24 cm ca. Fr. 42.– | € (D) 39,– | € (A) 40,– isbn 978-3-85869-710-3, wg 1753 Erscheint im September Altes Handwerk 1905 existierten in der Schweiz 230 Gerbereien. Heute hat der Gerbereiverband noch sieben Mitglieder. Die Kunst, aus Tierhäuten Pergament herzustellen, beherrschen in Europa noch zwei Familien. Eine davon ist die Familie Graber in Huttwil. Auch die Messer schmiedin Maja Zbinden, der Seiler Martin Benz, der Rosshaar matratzen macher Heinz Roth oder der Turmuhrbauer Oliver Baer gehören zu den Letzten ihrer Zunft. Was sie und die anderen im Buch porträtierten Handwerkerinnen und Handwerker verbindet, ist die Leidenschaft und Hingabe, mit der sie ihre finanziell oft nicht lohnende Tätigkeit ausüben. Das Buch ist eine Hommage an diese fast vergessenen Berufe. Und es stellt auch die Frage nach dem Sinn und Wert der Arbeit jenseits von Gewinnoptimierung und gesellschaftlichem Prestige. 12 | Sachbuch Fest des Arbeiterturnvereins, Aarau 1930 Gegen den Alkohol kämpften viele: bürgerliche Damen, die hofften, dank Enthaltsamkeit werde die »Arbeiterfrage« entschärft; SozialistInnen, die glaubten, der befreite Mensch müsse nüchtern sein. Manche politische Laufbahn begann mit einem Gelöbnis der Abstinenz. Noch in den 1980ern traf man alte Linke, die vom Ende des Kapitalismus träumten und nie etwas tranken. Dies ist kein Milchstand, sondern eine Kundgebung. Durchstich im Lötschbergtunnel, 31. März 1911 Im vorangehenden halben Jahrhundert hat sich die Zahl der AusländerInnen etwa verachtfacht. Sie bauen die Bahnlinien, die Tunnels, die Städte. Sie leben zusammengepfercht in schlechten Unterkünften. Man fürchtet sie, und wenn sie sich wehren, wie 1875 am Gotthard, kommt schnell die Armee, dann gibt es Tote. Als 1914 der Weltkrieg ausbricht, müssen 150 000 Erbauer der modernen Schweiz unser Land verlassen. 13 | Sachbuch Stefan Keller zeigt alte Bilder und Dokumente aus seiner immensen Sammlung und erzählt witzig und lakonisch die Geschichten dahinter. Stefan Keller Bildlegenden 66 wahre Geschichten Mit 66 Abbildungen ca. 120 Seiten, gebunden Format 21 × 16 cm ca. Fr. 29.– | € (D) 27,– | € (A) 27,80 isbn 978-3-85869-711-0, wg 1191 Erscheint im September Im Stoffboot über den Bodensee Der Autor und Historiker Stefan Keller sammelt alte Bilder und Dokumente. Er kauft sie auf Flohmärkten, bei Auktionen, im Brockenhaus, er findet sie in den Alben seiner Vorfahren oder in Bibliotheken. Dann recherchiert er die Bedeutung dieser Dokumente, sucht Quellen, Literatur und Zeugen – macht daraus eine Geschichte. Eine große Geschichte mit 30 Zeilen oder eine kleine mit 7 Zeilen. Die knappe Form bestimmt auch den Inhalt: Es sind historisch-literarische Bildlegenden, die Keller schreibt, mit Lücken und Auslassungen, mit subjektiven Ergänzungen und Ungewissheiten: Werden diese Männer, die in Ketten zwischen Soldaten laufen, wirklich zu ihrer Erschießung geführt? Gehört diese goldene Uhr mit der silbernen Kette vielleicht dem Knecht Ernst Nägeli, der nach Amerika auswandern wollte und stattdessen im Appenzellischen starb? Wer war das kleine Mädchen auf dem Bild um die Wende zum 20. Jahrhundert, das als alte Frau von der Familie des Autors stets mit größtem Respekt behandelt wurde? Wie und warum floh jener Russe 1917 in einem Stoffboot über den Bodensee? Stefan Keller, geboren 1958 im Thurgau am Bodensee, wurde vor allem mit seinem zweiten Buch Grüningers Fall bekannt, das die Geschichte des St. Galler Polizeihauptmanns und Flüchtlingsretters Paul Grüninger (1891–1972) rekonstruierte und wesentlich zu dessen Rehabilitierung beitrug. Weitere Bücher im Rotpunktverlag: Maria Theresia Wilhelm, spurlos verschwunden, Zeit der Fabriken und Die Rückkehr. Joseph Springs Geschichte. 14 | Freizeit Mit dem Fahrrad rund ums Schwarze Meer – das ist leichter gesagt als getan. Manchmal geht’s nicht mehr weiter. Doch Radprofi Dres Balmer weiß den Ausweg. Dres Balmer Rund ums Schwarze Meer Eine Radreise durch sieben Länder von Istanbul nach Istanbul Hg. von Velojournal, Magazin für Alltag und Freizeit Mit Farbfotos, Routenskizzen und Serviceteil ca. 320 Seiten, gebunden Format 13,5 × 20,4 cm ca. Fr. 38.– | € (D) 36,– | € (A) 37,– isbn 978-3-85869-712-7, wg 1312 Erscheint im August Der Autor steht für Lesungen zur Verfügung (auf dem Rennvelo). Launische Art des Unterwegsseins So oval liegt das Schwarze Meer zwischen Europa und Asien, dass es Lust weckt auf eine große Rundfahrt – zum Beispiel ab Istanbul im Uhrzeigersinn, küstennah rund herum. Mit dieser Idee im Kopf hat sich Dres Balmer auf den Velosattel geschwungen. Und schon bald erwies sich die ovale Harmonie als trügerisch: Die sieben Länder um das Meer herum haben verschiedene Kulturen, vertreten eigene politische Interessen, zuweilen rabiat. Also trennt das Schwarze Meer seine Länder mehr, als dass es sie vereint. Der ausdauernde Radfahrer hat auch erlebt, wie die Politik Reisepläne beeinträchtigen kann: Von Russland führt die Straße nach Georgien, doch dessen abtrünnigen Landesteil Abchasien betritt man besser nicht. Der lange Umweg führt in den ebenfalls unsicheren Kaukasus und erst über einen schweren Pass zurück ans Meer. Derart launische Art des Unterwegsseins, auf dem Velo durch brüchige Gefilde, beschert überraschende Begegnungen, bizarre Seilschaften und Einsichten der ganz anderen Art in fremde Länder und Kulturen. Ergänzt wird das reich bebilderte Buch von praktischen Tipps, Hintergrundinformationen und einem ausführlichen Serviceteil, einer Einladung an Leserinnen und Leser, die Strecke nachzuradeln. Dres Balmer / Velojournal (Hg.) Route 66 Mit dem Fahrrad von Chicago nach Los Angeles Mit Farbfotos und Routenskizzen 320 Seiten, Klappenbroschur, 2012 ISBN 978-3-85869-478-2, Fr. 32.– | € (D) 29,50 | € (A) 30,50 Dres Balmer, geboren 1949 in Grindelwald, war Lehrer, Delegierter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Arbeitet seit vielen Jahren als Reisejournalist für verschiedene Zeitschriften, Zeitungen und Radiosender. Publizierte belletristische und Reisebücher. Zuletzt im Rotpunktverlag: Route 66. Mit dem Fahrrad von Chicago nach Los Angeles (2012). Er lebt in Bern. 15 | Jetzt aktuell Naturpunkt in neuem Kleid! – Abseits des Massentourismus in attraktiven Regionen unterwegs – Anschauliche »Zwischenstopps« zu Landschaft, Natur und Kultur – Vom Fachbeirat auf Herz und Nieren geprüft Werner Bätzing Grande Traversata delle Alpi Mit Farbfotos, Routenskizzen und Serviceteil, Klappenbroschur, 7., aktualisierte Auflage 2016 Teil 1: Der Norden Remo Kundert, Werner Hochrein Bergfloh Die schönsten Berg- und Hüttenwanderungen mit Kindern in der Schweiz Mit Spielvorschlägen, Farbfotos, Routenskizzen und Serviceteil 288 Seiten, Klappenbroschur, 2016 ISBN 978-3-85869-678-6 Fr. 39.90 | € (D) 37,– | € (A) 38,– Andriu Maissen Im Alpenrheintal Auf Wanderschaft zwischen Bodensee, Alpstein und Sargans Teil 2: Der Süden Philipp Bachmann Jurawandern Von der Lägern bei Zürich zur Rhoneklus bei Genf Grande Traversata delle Alpi Paket Norden und Süden Mit Farbfotos, Routenskizzen und Serviceteil 304 Seiten, Klappenbroschur, Neuausgabe 2016 ISBN 978-3-85869-679-3 Fr. 39.90 | € (D) 37,– | € (A) 38,– 224 Seiten, ISBN 978-3-85869-680-9 Fr. 26.50 | € (D) 24,– | € (A) 24,80 296 Seiten, ISBN 978-3-85869-681-6 Fr. 28.50 | € (D) 26,– | € (A) 26,80 Mit Farbfotos, Routenskizzen und Serviceteil 296 Seiten, Klappenbroschur, 2016 ISBN 978-3-85869-683-0 Fr. 39.90 | € (D) 37,– | € (A) 38,– ISBN 978-3-85869-682-3 Fr. 49.– | € (D) 44,– | € (A) 45,50 Ursula Bauer, Jürg Frischknecht Antipasti und alte Wege Valle Maira – Wandern im andern Piemont Mit SW-Fotos von Norbert Breidenstein, historischen Bildern, Routenskizzen und Serviceteil 304 Seiten, Klappenbroschur 8., aktualisierte Auflage 2016 ISBN 978-3-85869-684-7 Fr. 32.– | € (D) 29,– | € (A) 29,90 Daniela Schwegler Bergfieber Hüttenwartinnen im Porträt Mit 190 Farbfotos von Stephan Bösch und Vanessa Püntener 256 Seiten, gebunden, 4. Auflage 2016 ISBN 978-3-85869-668-7 Fr. 38.– | € (D) 37,50 | € (A) 38,50 Rotpunktverlag Hohlstrasse 86 A 8004 Zürich Telefon +41 [0]44 405 44 88 Fax +41 [0]44 405 44 89 E-Mail info @ rotpunktverlag.ch Home www.rotpunktverlag.ch Finanzen, Vertrieb, Werbung (Geschäftsleitung) Thomas Heilmann 044 405 44 80 thomas.heilmann@ rotpunktverlag.ch Vertretungen Lektorat, Rechte (Programmleitung) Andreas Simmen 044 405 44 83 andreas.simmen@ rotpunktverlag.ch Schweiz Beat Eberle E-Mail be_eberle @bluewin.ch Markus Wieser wieser @bluewin.ch Assistenz der Geschäftsleitung Rebecca Lang 044 405 44 86 rebecca.lang @ rotpunktverlag.ch E-Mail Deutschland Baden-Württemberg, Bayern, Saarland, Rheinland-Pfalz Edition Blau / Belletristik Daniela Koch 044 405 44 85 daniela.koch@ rotpunktverlag.ch Nicole Grabert E-Mail grabert @ vertreterbuero-wuerzburg.de Vertreterbüro Würzburg Huebergasse 1 97070 Würzburg Tel. +49 931 174 05 Fax +49 931 174 10 www. vertreterbuero-wuerzburg.de Presse, Veranstaltungen, Lektorat Sachbuch Sarah Wendle 044 405 44 84 sarah.wendle @ rotpunktverlag.ch Volontariat, Presse, Veranstaltungen, Wanderbuch Charles Wey 044 405 44 87 [email protected] Herstellung Patrizia Grab 044 405 44 82 patrizia.grab @ rotpunktverlag.ch Herstellung Ulrike Groeger 044 405 44 81 ulrike.groeger @ rotpunktverlag.ch Der Rotpunktverlag ist Mitglied bei SWIPS – Vereinigung unabhängiger Schweizer Verlage. www.swips.ch Auslieferungen Deutschland/Österreich Prolit Verlagsauslieferung Postfach 9 35461 Fernwald Tel. +49 641 9 43 93 24 Fax +49 641 9 43 93 89 E-Mail n.kallweit @ prolit.de Schweiz AVA Verlagsauslieferung AG Centralweg 16 8910 Affoltern am Albis Tel. +41 44 762 42 00 Fax +41 44 762 42 10 E-Mail avainfo @ava.ch Niederlande Willems Adventure Honderdland 120 2676 LT Maasdijk Tel. +31 88 599 01 40 Fax +31 88 599 01 41 E-Mail info @ willemsadventure.nl Bremen, Hamburg, Niedersachsen, NordrheinWestfalen, Schleswig-Holstein Christiane Krause, c/o büro indiebook E-Mail krause @buero-indiebook.de Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen Regina Vogel, c/o büro indiebook E-Mail vogel @buero-indiebook.de Vertreterbüro büro indiebook Bothmerstr. 21 80634 München Tel. +49 89 122 84 704 Fax +49 89 122 84 705 www.buero-indiebook.de Österreich Helga Schuster Verlagsvertretungen Stutterheimstr. 16–18/5/2 1150 Wien Tel. +43 676 529 16 39 Fax +43 676 529 16 39 E-Mail helga.b.schuster @ gmail.com Das neue belletristische Programm im Rotpunktverlag Blaue Blume, blaue Stunde, blaues Klavier – Blau ist die Farbe der Romantik, der Sehnsucht nach dem Ungesagten, nach dem, was fehlt. Frischen Wind im Segel bricht die Edition Blau zu neuen Horizonten auf, sucht die Sphären des Geheimnisvollen, die freien Zonen, die noch nicht definierten Räume der Lebensund Leseerfahrung. Edition Blau bedeutet auch mehr verlegerische Selbständigkeit und ein ausgeprägteres Profil: Drei Titel Literatur der Gegenwart sowie der klassischen Moderne aus der Schweiz und ihren Nachbarländern werden je Programm erscheinen. Segeln Sie mit. Lesen Sie blau. VORSCHAU HERBST 2016 Bruno Pellegrino ist 1988 geboren und lebt in Lausanne. Studium der Literaturwissenschaften, längere Aufenthalte in den USA, in Berlin und Venedig. Zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften. Für seine Novelle L’idiot du village (2011) wurde er mit dem Prix du jeune écrivain ausgezeichnet. Pellegrino ist Mitbegründer von AJAR, einer Gruppe junger Autor innen und Autoren in der Romandie. Atlas Hotel ist sein erster Roman. Lydia Dimitrow, geboren 1989, lebt als Songschreiberin, freie Autorin und Übersetzerin in Berlin. 2012 ist ihre Übersetzung von Isabelle Flükigers Bestseller im Rotpunktverlag erschienen. Foto: Augustin Rebetez Was er von der Stadt weiß, in der er gleich landen wird, beschränkt sich auf ihren unendlich langen und unaussprechbaren Namen. Der Rest stammt aus dem Internet und von denen, die da waren: eine brandende Hauptstadt auf Hügeln wie Wellen, die einem das schwarze Salz der Luftverschmutzung entgegenschlagen, einen überrollen und zermürben – du wirst sehen, das hat schon was –, die einen zwischen ihren in die Vegetation verankerten niedrigen Häusern einkeilt, mit ihrem roten Schlamm und ihrem rissigen Beton umschließt, und die einen schließlich, nachdem man sie oft verflucht hat, in ihre keineswegs katholischen, halbwegs menschlichen Geheimnisse einweiht. Für den Moment ist es ihm, in seinen Economy-Sitz gekrampft, egal, was sie erzählen. Er will da sein, will selber sehen, um es zu glauben. Er hätte absagen können, Putsch, Seuchen, Armut, Naturkatastrophen, jeder hätte es verstanden, wenn er auf diesen Quatsch verzichtet hätte. Jetzt ist es zu spät, um nervös zu werden. Die Regenzeit wühlt den Himmel auf – Südsommer, feuchte Hitze, du wirst so leiden, Kumpel –, und es gibt fast nirgendwo wieder Strom seit dem heftigen Zyklon, der vor ein paar Tagen über das Hochland gefegt ist; davon sagen sie nichts in den Nachrichten, aber du wirst in einer verwüsteten Hauptstadt ankommen, im Moment ist da Notstand. Antananarivo, Moskau, Peking, Tokio – irgendwann weiß der Lonely Planet nicht mehr weiter Bruno Pellegrino Atlas Hotel Roman Aus dem Französischen von Lydia Dimitrow Originaltitel: Atlas nègre ca. 180 Seiten, gebunden Format 12,5 × 20,4 cm ca. Fr. 24.– | € (D) 22,– | € (A) 22,50 ISBN 978-3-85869-713-4, WG 1112 Erscheint im September Am anderen Ende der Welt Als Twentysomething muss man heute die Welt sehen. Ein Einsatz bei einer Hilfsorganisation führt den Erzähler in die Hauptstadt von Madagaskar. Dort erwartet ihn ein Leben abgeschottet in the middle of nowhere, ohne Freundin, ohne Facebook, und im Büro wird er bestenfalls zum Kopieren abgestellt. Schockiert von der Armut und dem Chaos im Land stellt er sich bald die Frage, was er eigentlich in Madagaskar verloren hat. Bruno Pellegrino schickt seine Protagonisten ans andere Ende der Welt. Auch die Reise Moskau – Peking – Tokio, diesmal in Zweisamkeit, wird kein reiner Abenteuertrip. Die tagelange Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn vermag noch in Trance zu versetzen, die asiatischen Metropolen aber erweisen sich als Monster, die das Paar überfordern, schließlich sogar zerreißen. – Ein rückhaltloser, welthaltiger erster Roman! Foto: Helen Baur-Rigendinger Sie war auf dem besten Weg, das Falsche zu tun, und es war richtig so. Sie hatte in ihrem Leben oft das Richtige getan, das sich mit der Zeit als das vollkommen Falsche herausstellte. Aber sie musste es halt so tun, damit sie richtig und falsch unterscheiden lernte und weil sich das vermeintlich Richtige oder das Falsche erst mit der Zeit entpuppte, eine Erkenntnis, die sich Zeit ließ, eine zu werden. Sie musste etwas beginnen können, ohne das Ende einer Entwicklung wirklich zu kennen. Eine Raupe macht vermutlich genau dasselbe, dachte sie: Zeit durchleben, bis durch Verwandlung anderes entsteht. Sie hatte das bei den verschiedenen Berufen erlebt, bei Freundschaften, Beziehungen, und es konnte durchaus passieren, dass die Entwicklungen in die umgekehrte Richtung gingen, dass schönste Höhenflüge mit elenden Abstürzen endeten, das Überleben neues Überlegen forderte. Aber tot war sie nicht. Lisa Elsässer, geboren 1951 im Kanton Uri, schreibt Lyrik und Prosa. Diverse Ausbildungen, u. a. als Bibliothekarin und Buchhändlerin. Von 2005 bis 2008 studierte sie am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig; heute lebt sie in Walenstadt. Sie wurde für ihr literarisches Schaffen mehrfach ausgezeichnet. 2014 Stipendiatin der Pro Helvetia am Deutschen Haus in New York; 2015 Stipendium der Landis & Gyr Stiftung für einen Aufenthalt in Berlin. Zuletzt erschienen: Die Finten der Liebe (Erzählungen, 2011), Da war doch was (Gedichte, 2013) und Feuer ist eine seltsame Sache (Erzählungen, 2013). »Sie war auf dem besten Weg, das Falsche zu tun, und es war richtig so.« Lisa Elsässer Fremdgehen Roman ca. 200 Seiten, gebunden Format 12,5 × 20,4 cm ca. Fr. 24.– | € (D) 22,– | € (A) 22,50 ISBN 978-3-85869-714-1, WG 1112 Erscheint im Juli Höhenflug und Tiefausläufer Er ist als Gastdozent in einer europäischen Metropole, sie lebt in der Pampa, von Bergen umgeben. Nur einmal haben sich ihre Wege zufällig gekreuzt, aber irgendetwas muss aus dem »freundlichen Dunkel seiner Augen« übergesprungen sein, denn sie beginnen, sich zu schreiben. Aus E-Mails werden Briefe, werden langsam Liebesbriefe. Die Liebe verleiht Flügel, aber stürzt die Schreibenden, beide gebunden, auch in einen großen Zwiespalt. Was halten sie, was hält so eine Ehe aus? Lisa Elsässer erweist sich wieder einmal als »Spezialistin für Lebensbrüche«. Mit Poesie, Sprachwitz und frappierenden Bildern verbindet sie in ihrem ersten Roman Innigkeit mit Schonungslosigkeit. Fremdgehen wagt sich in die sonst dem Schweigen unterliegenden Lügengebäude von Liebesbeziehungen vor, legt Ängste frei: vor Verrat, vor dem, was werden soll, und nicht zuletzt vor dem gesellschaftlichen Abseits. Manchmal, so stellt sich heraus, ist es doch besser, den Zug in die falsche Richtung zu nehmen. Ein Dorf braucht man, und wäre es nur wegen der Genugtuung wegzugehen. Ein Dorf bedeutet, nicht allein zu sein, zu wissen, dass in den Leuten, in den Pflanzen, in der Erde etwas von dir ist, das bleibt, auch wenn du nicht da bist, und auf dich wartet. Aber es ist nicht leicht, in Ruhe da zu sein. Seit einem Jahr behalte ich es nun schon im Auge und komme, so oft ich kann, aus Genua herüber, doch es gleitet mir aus der Hand. Diese Dinge begreift man mit der Zeit und der Erfahrung. Ist es möglich, dass ich mit vierzig Jahren und bei allem, was ich von der Welt gesehen habe, immer noch nicht weiß, was mein Dorf ist? Foto: © Fondazione Cesare Pavese, Santo Stefano Belbo Cesare Pavese, 1908 geboren, wuchs in Santo Stefano Belbo, Piemont, und in Turin auf. Als er sechs Jahre alt war, starb sein Vater. Nach dem Philologiestudium Übersetzung von englischer und amerikanischer Literatur. 1935 Verbannung nach Kalabrien. 1938 Eintritt in das Verlagshaus Einaudi, Turin; 1943 Übernahme der Leitung des Büros in Rom. Pavese gilt als wichtiger Vertreter des Neorealismo. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen neben Der Mond und die Feuer (1950) Die einsamen Frauen (1949) und sein Tagebuch Das Handwerk des Lebens (1952). 1950 erhielt Pavese den Premio Strega. Im August desselben Jahres, auf dem Höhepunkt seines literarischen Erfolgs, nahm er sich in einem Turiner Hotelzimmer das Leben. In der Edition Blau sind weitere Werke von Cesare Pavese in Neuübersetzung in Planung. Maja Pfl ug hat u. a. Natalia Ginzburg und bereits einige Werke von Cesare Pavese ins Deutsche gebracht. 2011 wurde sie mit dem Deutsch-italienischen Übersetzerpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Einer der bedeutendsten Vertreter der modernen italienischen Literatur, in der Neuübersetzung von Maja Pflug Cesare Pavese Der Mond und die Feuer Roman Aus dem Italienischen von Maja Pflug Originaltitel: La luna e i falò Mit einem Vorwort von Paola Traverso ca. 200 Seiten, gebunden Format 12,5 × 20,4 cm ca. Fr. 26.– | € (D) 24,– | € (A) 24,80 ISBN 978-3-85869-715-8, WG 1112 Erscheint im September Auswanderung, Heimkehr, Widerstand Der Roman führt ins Piemont, Ende der Vierzigerjahre. Der Erzähler, gut zwanzig Jahre zuvor aufgebrochen, sein Glück in Amerika zu machen, kehrt in sein Dorf zurück. Die Landschaft der Kindheit liegt vor ihm, die Rebhügel, der Fluss mit dem abschüssigen Ufer, die Eisenbahnlinie. Hier ist er, als angenommenes Kind, in einer Kleinbauernfamilie aufgewachsen, hier geschah die Entdeckung der Welt. Aber viel ist seither passiert. Von Nuto, seinem einzigen verbliebenen Freund, erfährt er, wie der Faschismus das Dorf gespalten hat, dass der Kampf auf der Seite der Partisanen den Weggefährten das Leben gekostet hat und nicht Freudenfeuer, sondern Feuer der Wut und Verzweiflung auf den Höhen entfacht wurden. In Der Mond und die Feuer, Paveses letztem Roman, leuchtet mit der mythischen Hügellandschaft der Langhe auch die Schönheit des Erzählens auf. Urbilder menschlicher Erfahrung – der Baum, das Haus, die Reben, der Abend, das Brot, die Frucht – erzeugen eine magische Melancholie. Virtuos verdichtet verhandelt Pavese die großen, auch in unserem Jahrhundert relevanten Themen der Weltliteratur: Auswanderung und Heimkehr, Verwurzelung und Entwurzelung, Widerstand. Edition Blau im Rotpunktverlag Hohlstrasse 86 A 8004 Zürich Telefon +41 [0]44 405 44 88 Fax +41 [0]44 405 44 89 E-Mail [email protected] Home www.rotpunktverlag.ch Programm, Rechte, Presse, Veranstaltungen Daniela Koch 044 405 44 85 [email protected] Vertretungen Finanzen, Vertrieb, Werbung (Geschäftsleitung) Thomas Heilmann 044 405 44 80 [email protected] Schweiz Beat Eberle E-Mail be_eberle @ bluewin.ch Markus Wieser wieser @ bluewin.ch E-Mail Assistenz der Geschäftsleitung Rebecca Lang 044 405 44 86 [email protected] Deutschland Baden-Württemberg, Bayern, Saarland, Rheinland-Pfalz Nicole Grabert E-Mail grabert@ vertreterbuero-wuerzburg.de Herstellung Patrizia Grab 044 405 44 82 [email protected] Herstellung Ulrike Groeger 044 405 44 81 [email protected] Vertreterbüro Würzburg Huebergasse 1 97070 Würzburg Tel. +49 931 174 05 Fax +49 931 174 10 www. vertreterbuero-wuerzburg.de Auslieferungen Deutschland/Österreich Prolit Verlagsauslieferung Postfach 9 35461 Fernwald Tel. +49 641 9 43 93 24 Fax +49 641 9 43 93 89 E-Mail [email protected] Schweiz AVA Verlagsauslieferung AG Centralweg 16 8910 Affoltern am Albis Tel. +41 44 762 42 00 Fax +41 44 762 42 10 E-Mail [email protected] Der Rotpunktverlag ist Mitglied bei SWIPS – Vereinigung unabhängiger Schweizer Verlage. www.swips.ch Niederlande Willems Adventure Honderdland 120 2676 LT Maasdijk Tel. +31 88 599 01 40 Fax +31 88 599 01 41 E-Mail [email protected] Bremen, Hamburg, Niedersachsen, NordrheinWestfalen, Schleswig-Holstein Christiane Krause, c/o büro indiebook E-Mail krause @ buero-indiebook.de Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen Regina Vogel, c/o büro indiebook E-Mail vogel @ buero-indiebook.de Vertreterbüro büro indiebook Bothmerstr. 21 80634 München Tel. +49 89 122 84 704 Fax +49 89 122 84 705 www.buero-indiebook.de Österreich Helga Schuster Verlagsvertretungen Stutterheimstr. 16–18/5/2 1150 Wien Tel. +43 676 529 16 39 Fax +43 676 529 16 39 E-Mail helga.b.schuster @ gmail.com
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