Den Kontakt fördern

Beratung
6. Mai 2016
Den Kontakt fördern
VERSICHERUNG
Mobile Health
W
as im Lifestyle- und Fitnessbereich begonnen
hat, ist mittlerweile im
medizinischen Sektor angekommen: Mobile Health (mHealth).
Darunter versteht man den Einsatz von mobilen Geräten wie Mobiltelefonen, Tablets, Patientenüber wachungsgeräten
und
anderen drahtlos angebundenen
Geräten zur Verbesserung der
persönlichen Gesundheitsversorgung. Mobile Technologien können
helfen, chronisch Kranke besser
zu betreuen und die Koordination
von Behandlungen zu verbessern.
Aus medizinischer Sicht kann die
Überwachung der Vitaldaten mittels Apps oder Sensoren die Gesundheitsprozesse flexibler gestalten. Sowohl Patienten und als
auch Ärzte profitieren von den
neuen Möglichkeiten, zum Beispiel durch effizientere Abläufe
oder den Zugriff auf vollständigere Patienteninformationen.
I
m stationären Bereich können
mobile Technologien für das
Pflegepersonal hilfreich sein.
So werden heute Puls und Temperatur immer noch manuell
gemessen, auf Papier dokumentiert und später in das
Patientendossier übertragen.
Die technischen Möglichkeiten
zur synchronen Erfassung sind
aber bereits vorhanden. Auch in
der Diagnostik ergeben sich
Potenziale durch die ortsunabhängige Verfügbarkeit von Informationen. Noch ist aber nicht
klar, welchen Stellenwert mHealth im Schweizer Gesundheitswesen einnehmen kann und welche Rolle es in Bezug zum
elektronischen Patientendossier
spielt. Im Auftrag des Bundesrats hat eine Arbeitsgruppe von
eHealth Suisse eine Strategie erstellt, die für das weitere Vorgehen richtungsweisend sein wird.
Christian Scharpf,
Geschäftsleiter Agrisano
Tel. 056 461 71 11,
www.agrisano.ch
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Pferde / Zu den grössten Herausforderungen der Branche gehört die artgerechte Haltung von Hengsten.
HUTTWIL/AVENCHES Die Haltung von Hengsten ist eine Herausforderung. Während in der
Pferdehaltung ein Umdenken
stattgefunden hat, ist dies bei
Hengsten, insbesondere jenen,
die zur Zucht vorgesehen sind,
nicht der Fall. Teils zeigen die Beschäler, gerade in der Zeit der Belegung, ein höheres Aggressionsverhalten ihren Artgenossen
gegenüber. Gruppenhaltung von
Hengsten ist unüblich und in der
Schweiz kaum verbreitet. Die Natur macht es vor. Dort leben
Hengste in kleinen Gruppen mit
ihren Stuten zusammen. Die
Jungtiere aus diesen Paarungen
entfernen sich von der Gruppe,
bevor ihre Geschlechtsreife eine
Inzuchtproblematik hervorruft.
Einerseits durch Vertreiben der
Junghengste, andererseits durch
Abwerben der Jungstuten durch
andere Hengste. Dort kommt es
zu Zweckgemeinschaften. Junge
Hengste organisieren sich in kleinen Gruppen, ziehen gemeinsam
durch die Steppe. So erhalten sie
Sicherheit gegenüber Gefahren.
Sie spielen, kommunizieren, pflegen sich. Sie leben in sozialem
Kontakt.
In Boxen gesperrt
Die Realität eines Hengstes «in
Gefangenschaft» spricht eine andere Sprache. Aus Angst vor Verletzungsgefahren, aber auch aus
Gewohnheit werden Hengste in
verschlossene Boxen mit vergitterten Wänden gehalten. Ihr sozialer Kontakt beschränkt sich auf
den Blick der anderen Pferde
durch diese Stäbe. Der einzige Sozialkontakt ist während des Deckakts möglich. «Genau das steigert
die Aggression eines Zuchthengstes», sagt Niklaus Minder, Huttwil
BE. Er hat seine Hengste aus der
Standhaltung in Boxen gezügelt.
In vergitterten Boxen sei kein
sinnvoller Kontakt möglich, ist
Minder sicher. Früher hätten seine Hengste gerne den Kopf beeinander an der selben Krippe gehabt. Für den Hengsthalter war
klar, dass er ihnen diesen Kontakt
Der Kontakt zwischen Hengsten birgt Gefahren. Treffen sie aufeinander, bleibt das Steigen, auch wenn es spielerisch ist, meist nicht aus.
Deckhengste werden für ihre Artgenossen zudem gefährlich, wenn ihre Aggression steigt.
(Bild www.helmafotos.ch)
nicht nehmen will. Er entschied
sich, im Bau der Boxen eine
mannsbreite Lücke zu lassen.
Diese sollte den Hengsten ermöglichen, soweit zueinander in die
Boxe vorzudringen, dass ein intensiver sozialer Kontakt ohne
Verletzungsgefahr durch Steigen
oder Schlagen möglich wird.
«Meine Hengste brauchen das, ist
der Landwirt aus Huttwil überzeugt. Minders schauen auf eine
mehr als hundertjährige Tradition der Privathengsthaltung zurück. Alles, was im Leben der
Hengste relevant war und noch
ist, scheint in Minders Sammlung
aufgezeichnet.
Hengste wollen diskutieren
Das gesteigerte Aggressionsverhalten während der Decksaison,
die gerade am Laufen ist, kann Niklaus Minder nur bedingt unterschreiben. Seine Hengste Neckar,
Hamlet des ronds Près und Hidao
kennen sich. Das bringt Ruhe und
Konstanz in den Stall. Nicht nur
in der Haltung von Pensions- oder
Aufzuchtpferden ein grosser
Vorteil, sondern auch bei Zuchtstuten und Hengsten.
Als weiteren Vorteil bezeichnet
Minder die Möglichkeit der
Hengste, zusammen zu «diskutieren», wie er es nennt. «Neckar will
mit den anderen darüber sprechen», sagt Minder schmunzelnd.
Sich austauschen, eine soziale Beziehung führen.
Das Gestüt forscht
Auch das Eidgenössische Gestüt
in Avenches VD ist seit einigen
Jahren damit beschäftigt, die artgerechtere Haltung von Zuchthengsten zu erforschen und deren
Bedürfnisse zu beschreiben. Ein
älterer Versuch ist die konstante
Haltung einiger Hengste in einer
gemischten Gruppe auf der Weide. Die Platzverhältnisse sind dabei äusserst grosszügig bemessen,
dass sich die Hengste bei Bedarf
aus dem Weg gehen können. Auch
hier zeigen die Hengste nach Aussagen von Gestütsmitarbeitern
grösseres Aggressionsverhalten
beim Rückkehren in die Boxen als
während der Versuchszeit in der
konstanten Weidehaltung.
In Avenches wurden «Sozialboxen» für Hengste konzipiert und
getestet. Anlässlich der diesjährigen Tagung Netzwerk Pferdeforschung Schweiz in Avenches am
7. April stellte Anja Zollinger,
Agroscope SNG, den Versuch
vor. Einige der herkömmlichen
Hengstboxen am Gestüt wurden
dafür umgebaut. Es wurde eine
Partie von vertikalen Gitterstäben, die einen Abstand von 30 cm
haben, angebracht. Das ermöglichte den Hengsten das Durch-
strecken des Kopfes zum Artgenossen. Sozialkontakte in Form
von Fellpf lege, spielerischem
Beissen oder gemeinsamem Fressen wurden gewährleistet. Der
Rest der Boxenwand wurde komplett geschlossen, damit die
Hengste, falls sie das Bedürfnis
haben, sich visuell von ihrem
Nachbarn isolieren können. Der
Versuch mit 16 Hengsten dauerte
drei Wochen. Die sozialen Handlungen zwischen ihnen wurden
während 24 Stunden und für jede
einzelne Box erhoben und dokumentiert. Bereits nach kurzer Zeit
konnte festgestellt werden, dass
die sozialen Interaktionen in den
Sozialboxen wesentlich länger
andauern, als wenn die Pferde in
herkömmlichen Boxen eingestallt
sind. Während der ganzen Versuchsphase konnten keine schwerwiegenden Verletzung festgestellt
werden.
Simone Barth
Wettbewerb: Wo Pferde leben möchten
«Der gute Stall» / «Kavallo», «Pferd» und die BauernZeitung zeichnen die besten baulichen Lösungen für Pferdbehausungen aus.
BERN Sie sind stolz auf Ihren
Pferdestall, weil er auf die natürlichen Verhaltensweisen der Pferde ausgerichtet ist und den Tieren deshalb eine beispielhafte
Unterkunft bietet? Dann empfehlen wir Ihnen eine Teilnahme am
Wettbewerb «Der gute Stall», den
das Fachmagazin «Kavallo» und
die BauernZeitung gemeinsam
mit und anlässlich der Messe
Pferd 16 lancieren.
Mit dieser Preisausschreibung
wollen wir beispielhafte Haltungsformen und Detaillösungen auszeichnen und publik machen.
mit sich diese ein umfassendes
Bild machen kann.
Die Preisübergabe des Wettbewerbs findet anlässlich der
Pferd 17 im Mai des kommenden
Jahres statt, und die Gewinner
erhalten Gelegenheit, ihre ausgezeichneten Ställe der Öffentlichkeit im Rahmen der Messe
vorzustellen.
HAFL und Agroscope
Der Stallbauwettbewerb wird
fachlich begleitet und juriert
von namhaften Institutionen: Das
Nationalgestüt in Avenches
(Agroscope) und die Hochschule
für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in
Zolli­kofen BE.
Die Ausschreibungsfrist läuft
bis zum 31. August 2016. An-
Er hat einen guten Stall.
(Bild nr)
schliessend werden die Ställe von
der Jury aufgrund der schriftlichen Unterlagen beurteilt. Die
Auswahl der besten Ställe erhalten dann Besuch von der Jury, da-
Wettbewerbstalon «Der gute Stall»
Sie möchten am Stallwettbewerb «Der gute Stall» teilnehmen?
Dann verlangen Sie die Wettbewerbsunterlagen mit diesem Talon.
Fünf Kategorien zur Auswahl
Senden Sie an «Kavallo», Unter Ifang 1, 8444 Henggart
Der Wettbewerb wird in drei Kategorien ausgeschrieben: Einzelhaltung mit Boxen bis fünf Pferde, Einzelhaltung mit Boxen über
fünf Pferde und Gruppenhaltung.
Es gibt für die Inhaber der besten Ställe schöne Preise in bar und
in Naturalien zu gewinnen. Mit
der Einsendung des nebenstehenden Talons können Sie die schriftlichen Wettbewerbsunterlagen
bestellen. Diese werden Ihnen anschliessend per Post zugesandt.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und zahlreiche Beispiele von
guten Ställen.
BauZ
Sie können Ihre Teilnahme aber auch per E-Mail an [email protected],
oder via Telefon 052 232 18 91 anmelden.
Anmeldeschluss ist der 31. August 2016
Vorname:Name:
Strasse:
PLZ/Wohnort:
Telefon:E-Mail: