02.05.2016 Seite 1 Produktionsverfahren Ackerbohne Schädlinge: Leguminosen sind während der gesamten Vegetation durch verschiedene Schädlinge gefährdet. Blattrandkäfer: Typisch ist der „Buchtenfraß“ des Käfers an den Blatträndern. Bedeutender ist aber der Larvenbefall an den Wurzelknöllchen. Durch den Befall wird die Leistung der Knöllchenbakterien reduziert, es kann zu Wachstumsverzögerungen kommen. Schadschwelle: 50 % der Pflanzen mit Fraßschaden bis zum 6-Blattstadium, zur Bekämpfung stehen Pyrethroide zur Verfügung. Schwarze Bohnenlaus: Der Befall kann massive Wachstumsdepressionen verursachen. Häufig sind bereits Mitte Mai erste Blattläuse zu finden, es kommt zügig zu Koloniebildungen. Zur Blattlausbekämpfung ist das nützlingsschonende Pirimor Granulat gut geeignet, da auch versteckt sitzende Läuse erfasst werden. Eine Tankmischung (TM) aus Pyrethroid und Pirimor Granulat bietet sich an, um den Leistungsbereich zu verbreitern und die Dauerleistung zu erhöhen (TM sollten nicht auf von Bienen beflogenen Beständen eingesetzt werden). Schadschwelle: 5-10 % befallene Pflanzen. Ackerbohnenkäfer: Der Käfer ernährt sich von Pollen. Die Eiablage erfolgt im Juni/Juli. Die Larven bohren sich in die Hülsen und ins Korn ein. Der Schlupf erfolgt ab August. Ein Teil bleibt jedoch in den Samen, wird mitgeerntet und gelangt so ins Lager. Die Bekämpfung des Schädlings richtet sich, mit zugelassenen Pyrethroiden, ausschließlich gegen den Käfer. Die Larven sind so geschützt, dass keine Insektizidmaßnahme sie erreicht. Ein idealer Bekämpfungszeitpunkt zur Blüte ist eine Warmwetterphase mit Temperaturen über 20° C, die untersten Hülsen sollten mindestens 2 cm groß sein. Ein zweiter Behandlungstermin erfolgt 7-10 Tage später. Präparate zur Bekämpfung von Schädlingen in Ackerbohnen: Präparate Schwarze Bohnenlaus Pirimor G. Karate Z. Lambda WG 300 g/ha 75 ml/ha 150 g/ha Blattrandkäfer / Bienenschutz- Wartezeit Anwendungen / Bohnenkäfer auflage Tage Jahr 75 ml/ha 150 g/ha B4 B4 B4 35 7 7 2 2 2 Pilzkrankheiten / Spurenelemente: Die Kontrolle der Schokoladenfleckenkrankheit (Botrytis fabae) ist eine wirtschaftlich wichtige Maßnahme. Zunächst erscheinen kleine, schokoladen-farbige, runde Flecken unregelmäßig verstreut auf den untersten Blättern. Bei einem weit fortgeschrittenem Befall laufen die Flecken zusammen und die Blätter sterben ab. Ebenso ist ein Stängel und Hülsenbefall möglich. Zu empfehlen ist eine Maßnahme, bei feucht warmer Witterung, zu Mitte Blüte / beginnende Hülsenentwicklung. Der Ackerbohnenrost tritt besonders in den wärmeren Gebieten Süd- und Mitteldeutschlands auf. Gegen Ende der Blüte sind auf den Blättern hellbraune Rostpusteln zu finden. Die Brennfleckenkrankheit ist eher ein untergeordneter Schaderreger. Der Blattbefall wird durch hellbraune, eingesunkene, scharf abgegrenzte Nekrosen charakterisiert, die von einem dunklen Rand umgeben sind. Schokoladenfleckigkeit, Rost, Brennfleckenkrankheit Spurenelemente: Bor, Kupfer, Zink, Molybdän Mangan 0,5 l/ha Ortiva + 0,5 l/ha Folicur 1,0 l/ha PHYTAVIS Triple-Mix Plus + 1,5 l/ha PHYTAVIS Bor AGRAVIS Raiffeisen AG . Pflanzenbau-Vertriebsberatung Industrieweg 110 . 48155 Münster . Tel. 0251 / 682-2368 (Fax -2816) Plathnerstr. 4A . 30175 Hannover . Tel. 0511 / 8075-3525 (Fax -3519) Dieser Newsletter dient der Information und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eine Gewähr oder Haftung können wir nicht übernehmen. © AGRAVIS Raiffeisen AG 02.05.2016 Seite 2 Produktionsverfahren Futtererbse Schädlinge: Leguminosen sind während der gesamten Vegetation durch verschiedene Schädlinge gefährdet. Gestreifter Blattrandkäfer: Der typische bogenförmige Fraßschaden des Käfers an den Blättern kann bei kühl-trockener Witterung erheblich sein, insbesondere bei späten Saaten und verzögerter Jugendentwicklung. Bedeutender ist aber der Larvenbefall an den Wurzelknöllchen. Durch die Fraßtätigkeit der Larven an den Knöllchen wird die Stickstoffversorgung der Erbsenpflanze beeinträchtigt. Die Bekämpfung muss auf den Käfer abzielen, da die Larven im Boden nicht erfasst werden. Schadschwelle: 50 % der Pflanzen mit Fraßschaden bis zum 6-Blattstadium, zur Bekämpfung stehen Pyrethroide zur Verfügung. Grüne Erbsenblattlaus: Ist der wirtschaftlich wichtigste Schädling in der Erbse. Der Saugschaden führt zu Mindererträgen, gleichzeitig können Viruserkrankungen übertragen werden. In dichten Beständen ist die Kombination aus Pyrethroid und Pirimor Granulat zu bevorzugen, um auch versteckt sitzende Läuse zu erfassen. Schadschwelle: ab 10 Blattläuse je Trieb befallene Pflanzen. Erbsenwickler: Die typischen Schadsymptome sind angefressene und/oder zerstörte Samen in den Hülsen. Der erste Zuflug ist häufig zur Monatswende Mai/Juni zu beobachten Die Bekämpfungsmaßnahme muss unmittelbar vor dem Schlupf der Larven, spätestens 5-7 Tage nach dem ersten Flughöhepunkt erfolgen. Durch den verzettelten Zuflug ist eine zweite Maßnahme nach 10-12 Tagen zu empfehlen. Präparate zur Bekämpfung von Schädlingen in Futtererbsen: Präparate Pirimor G. Karate Z. Lambda WG Grüne Blattrandkäfer / Bienenschutz- Wartezeit Anwendungen / Erbsenblattlaus Erbsenwickler auflage Tage Jahr 300 g/ha 75 ml/ha 150 g/ha 75 ml/ha 150 g/ha B4 B4 B4 35 7 7 2 2 2 Pilzkrankheiten / Spurenelemente: Bei der Brennfleckenkrankheit werden alle Pflanzenteile der Erbse infiziert. Typisch sind die ins Gewebe eingesunkenen hellbraunen Brennflecken mit einem dunklen Rand. Befallen werden neben den Hülsen und Blättern auch die Halmbasis. Ein sehr früher Befall führt zu einem lückenhaften Aufgang. Ein guter Ernährungszustand der Kultur mit Makro-/ Spurenelementen, verbessert die Widerstandskraft gegenüber Pilzkrankheiten. Gegen die Verbreitung der Brennfleckenkrankheit im Bestand ist Ortiva zugelassen. Strobilurine wirken ausschließlich protektiv und müssen somit frühzeitig eingesetzt werden, um eine gesunde Kornfüllungsphase abzusichern. Der Erbsenrost ist an hohe Temperaturen gebunden und spät in den Erbsen zu beobachten. Gegen Erbsenrost ist das Folicur zugelassen und wird in seiner Dauerwirkung auch gegen Botrytis vom Ortiva unterstützt. Brennfleckenkrankheit, Rost Botrytis (Bei Befallsbeginn: oft zu Beginn Blüte) 0,5 l/ha Ortiva + 0,5 l/ha Folicur Tankmischungen Ortiva + Folicur + Karate/Lambda werden zu B2. Spurenelemente: Bor, Kupfer, Zink, Molybdän Mangan 1,0 l/ha PHYTAVIS Triple-Mix Plus + 1,5 l/ha PHYTAVIS Bor In der Saison auch samstags von 8-12 Uhr. AGRAVIS Raiffeisen AG . Pflanzenbau-Vertriebsberatung Industrieweg 110 . 48155 Münster . Tel. 0251 / 682-2368 (Fax -2816) Plathnerstr. 4A . 30175 Hannover . Tel. 0511 / 8075-3525 (Fax -3519) Dieser Newsletter dient der Information und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eine Gewähr oder Haftung können wir nicht übernehmen. © AGRAVIS Raiffeisen AG
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